DE3416521C2 - - Google Patents
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- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
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- C22C38/18—Ferrous alloys, e.g. steel alloys containing chromium
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Description
Die Erfindung betrifft einen warmfesten Stahl und dessen
Verwendung. Zur Zeit müssen Dampfturbinen für die Energieerzeugung
aus Wärme bei maximaler Dampftemperatur und maximalem
Dampfdruck von 538°C bzw. 246 bar arbeiten. Um derart
strengen Dampfbedingungen zu widerstehen, müssen das Gehäuse
usw. der Dampfturbine aus einem Cr-Mo-V-Gußstahl hergestellt
sein.
Andererseits werden im Hinblick auf den Mangel an fossilen
Brennstoffen, wie Erdöl und Kohle, und auf den Trend zur
Einsparung von natürlichen Vorräten die Verbesserungen des
Energieerzeugungswirkungsgrads von Kraftwerken immer ausgeprägter.
Wirksame Maßnahmen zur Erzielung eines höheren
Energieerzeugungswirkungsgrads bestehen in der Erhöhung der
Dampftemperatur oder des Dampfdrucks und in der Vergrößerung
der Abmessungen der Dampfturbine. Wenn diese Maßnahmen Anwendung
finden, kann jedoch das für das Turbinengehäuse usw.
verwendete herkömmliche Material, d. h. der oben angegebene
Cr-Mo-V-Gußstahl, keine ausreichende Hochtemperaturfestigkeit
bieten. Dies gibt Anlaß zur Nachfrage nach einem Material mit
höherer Hochtemperaturfestigkeit.
Die Erfinder der vorliegenden Erfindung führten eine Untersuchung
aus an einem Stahl, der grundsätzlich aus einem
Cr-Mo-V-Stahl mit Zusatz einer sehr geringen Menge von B als
einem Material bestand, das sicher verwendbar ist, wenn die
Dampfturbine groß ist und die Temperatur und der Druck des
Dampfes erhöht sind. Wenn auch der Zusatz der sehr geringen
Menge an B die Härtbarkeit des Stahls verbessert und eine
bemerkenswerte Verbesserung der Hochtemperaturfestigkeit
liefert, beeinträchtigt er die Schweißbarkeit und erhöht
insbesondere in unerwünschter Weise die Rißbildungsempfindlichkeit
(Rißbildungsempfindlichkeit beim Spannungsfreiglühen),
d. h. die Empfindlichkeit gegenüber Rißbildung,
die in einer von Wärme beeinflußten Zone auftritt, wenn eine
Schweißzone nach dem Schweißen einem Spannungsfreiglühen
unterworfen wird. Das Material für das Gehäuse, das Dampfregelventil
und das Hauptdampfabsperrventil der Dampfturbine
für die Energieerzeugung aus Wärme muß einen hohen Widerstand
gegenüber der Rißbildung beim Spannungsfreiglühen haben, weil
diese Teile durch Schweißen miteinander verbunden und nach
dem Schweißen einem Spannungsfreiglühen unterworfen werden.
Die japanische Offenlegungsschrift No. 41962/80 gibt einen
Cr-Mo-B-Stahl an. Dieser Stahl enthält aber nur <0,1% V und
hat daher eine geringe Hochtemperaturfestigkeit, insbesondere
eine geringe Warmfestigkeit, und eignet sich nicht für einen
Dampf mit der hohen Temperatur von 593°C. Insbesondere ist
in dieser Offenlegungsschrift überhaupt nichts über die
Schweißbarkeit ausgesagt.
Die Beschreibung der US-PS 33 16 084 gibt einen Cr-Mo-V-Stahl
mit Al an. Dieser Stahl enthält aber nicht B und kann daher
keine ausreichend hohe Warmfestigkeit liefern.
Aus der AT-PS 1 93 914 ist ein Stahl für Bewehrungszwecke im
Bauwesen bekannt, der 0,1 bis 1,2% Kohlenstoff, etwa 0,1 bis
2,0% Mangan und Silizium, bis 1,5% Chrom, bis 1,0%
Molybdän, bis 0,5% Vanadin, bis 0,5% Titan, bis 0,5%
Aluminium, bis 0,1% Bor, Rest Eisen enthalten kann.
Schließlich ist aus der DE-OS 32 07 032 ein warmfester Stahl
für Anwendung unter Naßdampfbedingungen bis 250°C, insbesondere
für Speisewassererwärmer eines Kernkraftwerks bekannt,
der 0,02 bis 0,14% Kohlenstoff, bis zu 0,9% Silizium, 0,3
bis 0,8% Mangan, 0,7 bis 1,6% Chrom, 0,3 bis 0,8% Molybdän,
bis zu 0,08% Vanadin, bis zu 0,5% Nickel, 0,005 bis 0,08%
Titan, 0,005 bis 0,08% Aluminium, bis zu 0,005% Bor, 0,005
bis 0,08% Zirkonium, Rest Eisen enthalten kann. Die Verarbeitung
dieses Stahls erfolgt nach dem Abgießen entweder durch
Auswalzen bzw. Ausschmieden, Normalisierung und nachfolgendes
Anlassen oder durch eine Glühbehandlung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen warmfesten
Stahl mit hoher Widerstandsfähigkeit gegenüber der Rißbildung
beim Spannungsfreiglühen nach dem Schweißen zu entwickeln, der
auch als Gußwerkstoff zu Dampfturbinenteilen verarbeitbar ist,
die in Berührung mit Dampf einer Temperatur von mindestens
538°C und eines Drucks von mindestens 316 bar eine gute Warmfestigkeit
aufweisen, und vorteilhafte Verwendungen dieses
Stahls anzugeben.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den im Patentanspruch
1 gekennzeichneten Stahl gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen dieses Stahls sind in den Ansprüchen
2 und 3 gekennzeichnet.
Vorteilhafte Verwendungen dieses Stahls sind in den Ansprüchen
4-6 angegeben.
Der Stahl nach der Erfindung kann gegossen oder geschmiedet
werden, obwohl die Vorteile der Erfindung insbesondere dann
bemerkenswert sind, wenn der Stahl für Gußstücke verwendet
wird.
Der Stahl der Erfindung kann zweckmäßig zum Gießen
verwendet
werden. Für gewöhnlich besteht ein Dampfturbinengehäuse aus
Hauptteilen einschließlich eines Gehäusekörpers, eines
Hauptdampfabsperrventils und eines Dampfregelventils. Der
warmfeste Stahl der Erfindung kann bei wenigstens einem
dieser Hauptteile des Dampfturbinengehäuses angewendet werden.
Der Stahl der Erfindung eignet sich zur Verwendung als
Material eines Dampfturbinengehäuses, das bei Dampftemperaturen
von 538°C, 593°C und 650°C bei einem Dampfdruck von
316 bar verwendet wird. Der Gehäusekörper wird durch Gießen
hergestellt, während das Hauptdampfabsperrventil und das
Dampfregelventil durch Gießen oder Schmieden hergestellt
werden. Das Gehäuse wird vorzugsweise nach dem Härten oder
Normalisieren einem Tempern ausgesetzt, um eine vollständig getemperte
Bainit-Struktur zu haben. Das aus Stahl nach der
Erfindung hergestellte Gehäuse hat eine Rißgeschwindigkeit
von höchstens 20×10⁻³ (mm/h) bei 550°C.
Die Gründe für numerische Beschränkungen der Gehaltsbereiche
der jeweiligen Komponenten sind die folgenden:
C ist ein Element, das zur Erhöhung der Hochtemperaturfestigkeit wesentlich ist. Zur Erzielung eines zufriedenstellenden Ergebnisses muß der C-Gehalt mindestens 0,08 Gew.-% betragen. Um hohe Festigkeit und Zähigkeit zu sichern, wird der C-Gehalt im Bereich von 0,08 bis 0,15 Gew.-% gewählt.
Si und Mn werden im allgemeinen als Desoxidatoren zugesetzt, wobei der Si-Gehalt 0,15 bis 0,75 Gew.-% ist, während der Mn-Gehalt im Bereich von 0,2 bis 0,6 Gew.-% liegt. Diese Elemente sind wirksam bei der Verbesserung der Härtungsfähigkeit, erhöhen jedoch in unerwünschter Weise die Empfindlichkeit gegenüber Tempersprödigkeit, wenn die oben erwähnten Bereiche in ihren Gehalten überschritten werden. Zusätzlich wird der Si-Gehalt vorzugsweise zu höchstens 0,35 Gew.-% gewählt, da ein Si-Gehalt von über 0,35 Gew.-% die Rißgeschwindigkeit in nachteiliger Weise erhöht.
Ni ist ein Element, das bei der Erhöhung der Zähigkeit wirksam ist. Zur Erzielung einer hohen Festigkeit und Zähigkeit beträgt der Ni-Gehalt 0,1 bis 0,3 Gew.-%.
Cr ist ein Carbidbildner und ein wesentliches Element, da es die Hochtemperaturfestigkeit erhöht und den Oxidationswiderstand verbessert. Zur Erzielung einer optimalen Wirkung des Zusatzes an Cr beträgt der Cr-Gehalt 0,9 bis 1,7 Gew.-%.
Mo ist ein Element, das die Warmfestigkeit durch Verfestigung mittels fester Lösung und Kaltaushärtung erhöht und ferner die Temperversprödung verhindert. Zur Erzielung einer spezifisch hohen Warmfestigkeit wird der Mo-Gehalt so gewählt, daß er im Bereich von 0,8 bis 1,3 Gew.-% liegt.
V ist ein Element, das die Warmfestigkeit durch Bildung von Carbiden bei Reaktion mit C erhöht. Zur Erzielung einer spezifisch hohen Warmfestigkeit und Verformbarkeit liegt der V-Gehalt im Bereich von 0,10 bis 0,35 Gew.-%.
B ist ein Element, daß die Härtbarkeit verbessert und die Warmfestigkeit merklich erhöht. Zur Erzielung einer spezifisch hohen Warmfestigkeit und geringen Rißbildungsempfindlichkeit beim Spannungsfreiglühen wird der B-Gehalt so gewählt, daß er im Bereich von 0,0005 bis 0,0020 Gew.-% liegt.
Al ist ein Element, das N im Stahl bindet, um eine Reaktion zwischen B und N zu verhindern, wodurch die durch B erzeugte Verfestigungswirkung auf ein Höchstmaß gebracht wird. Zur Verminderung der Rißbildungsempfindlichkeit beim Spannungsfreiglühen bei der Erzielung einer Hochtemperaturfestigkeit liegt der Al-Gehalt im Bereich von 0,005 bis 0,07 Gew.-%. Zur Erzielung einer merklichen Verringerung der Rißbildungsempfindlichkeit beim Spannungsfreiglühen sollte unabhängig vom Gehalt an Verunreinigungen im Stahl bei der Erzielung einer hohen Festigkeit der Al-Gehalt im Bereich von 0,05 bis 0,020 Gew.-% liegen.
Ti ist ein Element, das, wie im Fall von Al, N bindet, um die durch B erzeugte Verfestigungswirkung zu fördern. Zur Erzielung einer spezifisch hohen Festigkeit liegt der Ti-Gehalt im Bereich von 0,045 bis 0,15 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 bis 0,12 Gew.-%.
C ist ein Element, das zur Erhöhung der Hochtemperaturfestigkeit wesentlich ist. Zur Erzielung eines zufriedenstellenden Ergebnisses muß der C-Gehalt mindestens 0,08 Gew.-% betragen. Um hohe Festigkeit und Zähigkeit zu sichern, wird der C-Gehalt im Bereich von 0,08 bis 0,15 Gew.-% gewählt.
Si und Mn werden im allgemeinen als Desoxidatoren zugesetzt, wobei der Si-Gehalt 0,15 bis 0,75 Gew.-% ist, während der Mn-Gehalt im Bereich von 0,2 bis 0,6 Gew.-% liegt. Diese Elemente sind wirksam bei der Verbesserung der Härtungsfähigkeit, erhöhen jedoch in unerwünschter Weise die Empfindlichkeit gegenüber Tempersprödigkeit, wenn die oben erwähnten Bereiche in ihren Gehalten überschritten werden. Zusätzlich wird der Si-Gehalt vorzugsweise zu höchstens 0,35 Gew.-% gewählt, da ein Si-Gehalt von über 0,35 Gew.-% die Rißgeschwindigkeit in nachteiliger Weise erhöht.
Ni ist ein Element, das bei der Erhöhung der Zähigkeit wirksam ist. Zur Erzielung einer hohen Festigkeit und Zähigkeit beträgt der Ni-Gehalt 0,1 bis 0,3 Gew.-%.
Cr ist ein Carbidbildner und ein wesentliches Element, da es die Hochtemperaturfestigkeit erhöht und den Oxidationswiderstand verbessert. Zur Erzielung einer optimalen Wirkung des Zusatzes an Cr beträgt der Cr-Gehalt 0,9 bis 1,7 Gew.-%.
Mo ist ein Element, das die Warmfestigkeit durch Verfestigung mittels fester Lösung und Kaltaushärtung erhöht und ferner die Temperversprödung verhindert. Zur Erzielung einer spezifisch hohen Warmfestigkeit wird der Mo-Gehalt so gewählt, daß er im Bereich von 0,8 bis 1,3 Gew.-% liegt.
V ist ein Element, das die Warmfestigkeit durch Bildung von Carbiden bei Reaktion mit C erhöht. Zur Erzielung einer spezifisch hohen Warmfestigkeit und Verformbarkeit liegt der V-Gehalt im Bereich von 0,10 bis 0,35 Gew.-%.
B ist ein Element, daß die Härtbarkeit verbessert und die Warmfestigkeit merklich erhöht. Zur Erzielung einer spezifisch hohen Warmfestigkeit und geringen Rißbildungsempfindlichkeit beim Spannungsfreiglühen wird der B-Gehalt so gewählt, daß er im Bereich von 0,0005 bis 0,0020 Gew.-% liegt.
Al ist ein Element, das N im Stahl bindet, um eine Reaktion zwischen B und N zu verhindern, wodurch die durch B erzeugte Verfestigungswirkung auf ein Höchstmaß gebracht wird. Zur Verminderung der Rißbildungsempfindlichkeit beim Spannungsfreiglühen bei der Erzielung einer Hochtemperaturfestigkeit liegt der Al-Gehalt im Bereich von 0,005 bis 0,07 Gew.-%. Zur Erzielung einer merklichen Verringerung der Rißbildungsempfindlichkeit beim Spannungsfreiglühen sollte unabhängig vom Gehalt an Verunreinigungen im Stahl bei der Erzielung einer hohen Festigkeit der Al-Gehalt im Bereich von 0,05 bis 0,020 Gew.-% liegen.
Ti ist ein Element, das, wie im Fall von Al, N bindet, um die durch B erzeugte Verfestigungswirkung zu fördern. Zur Erzielung einer spezifisch hohen Festigkeit liegt der Ti-Gehalt im Bereich von 0,045 bis 0,15 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 bis 0,12 Gew.-%.
Zur Erzielung hoher Festigkeit bei hohen Temperaturen wird
ein kombinierter Zusatz von Al und Ti vorgesehen. In diesem
Fall liegt die Summe der Al- und Ti-Gehalte vorzugsweise
im Bereich von 0,06 bis 0,15 Gew.-%, vorzugsweise 0,07 bis
0,13 Gew.-%.
Wie oben ausgeführt, üben Al und Ti ähnliche Wirkungen auf
die Verfestigung des Stahls aus, so daß eine definierte Beziehung
zwischen den Al- und Ti-Gehalten besteht.
Die Hochtemperaturfestigkeit wird nämlich durch die Summe der
Al- und Ti-Gehalte beeinflußt. Insbesondere wird eine hohe
Festigkeit bei hoher Temperatur erzielt, wenn die Summe im
Bereich von 0,06 bis 0,15 Gew.-% liegt, wobei eine größere
Wirkung erzielt wird, wenn diese Bereiche zwischen 0,07 und
0,13 Gew.-% liegen.
Die Hochtemperaturfestigkeit wird auch durch das Verhältnis
von Ti/Al beeinflußt. Eine hohe Warmfestigkeit wird erzielt,
wenn das Verhältnis einen Wert im Bereich von 0,8 bis 14 annimmt,
wobei eine höhere Wirkung erzielt wird, wenn diese Bereiche
zwischen 0,9 und 9,5 liegen.
Das Verhältnis Al/Ti ist auch ein Faktor, der die Hochtemperaturfestigkeit
beeinflußt. Dieses Verhältnis nimmt vorzugsweise
einen Wert im Bereich von 0,07 bis 1,25, insbesondere
0,105 bis 1,15 an.
Zr und Nb sind Elemente, die mit N reagieren und die Bildung
von Nitriden von B verhindern, wodurch, wie in den Fällen von
Al und Ti, die Warmfestigkeit erhöht wird.
Zr wirkt auch beim Binden von S und verhindert das Abscheiden
von S in den Korngrenzen in der durch Wärme beeinflußten Zone,
der Schweißzone. Der Zusatz von Zr verhindert daher die Rißbildung
beim Spannungsfreiglühen, die auf die Absonderung
von Verunreinigungen wie S in den Korngrenzen zurückzuführen
ist. Eine merkliche Wirkung des Zusatzes an Zr wird erzielt,
wenn der Zr-Gehalt unter 0,2 Gew.-% liegt. Ein Zr-Gehalt
von über 0,2 Gew.-% vermindert in unerwünschter Weise
die Zähigkeit. Der Zr-Gehalt sollte daher höchstens 0,2 Gew.-%
betragen.
Ca ist ein kräftiger Desoxidator. Zusätzlich bindet Ca den
Schwefel im Stahl bei einer Reaktion hiermit wie im Fall von Zr
und unterdrückt hierdurch das Absondern von S an den Korngrenzen.
Der Zusatz von Ca verhindert daher die Rißbildung
beim Spannungsfreiglühen. Ein Ca-Gehalt von über 0,1 Gew.-%
vermindert jedoch in unerwünschter Weise die Hochtemperaturfestigkeit.
Um die Wirkung einer Verringerung der Rißbildungsempfindlichkeit
beim Spannungsfreiglühen zu erzielen,
wird daher der Ca-Gehalt vorzugsweise in einem Bereich von
0,002 bis 0,1 Gew.-% gewählt.
W ist ein Carbidbildner und erhöht die Temperaturfestigkeit,
wenn sein Gehalt höchstens 0,2 Gew.-% beträgt. Eine Erhöhung
des W-Gehalts über 0,2 Gew.-% hinaus verringert in unerwünschter
Weise die Verformbarkeit bei hoher Temperatur. Der W-Gehalt
wird daher so gewählt, daß er vorzugsweise 0,1 Gew.-%
nicht übersteigt.
Der Stahl nach der Erfindung ist für geschmiedeten Stahl und
Gußstahl anwendbar. Die Vorteile des Stahls nach der Erfindung
sind besonders dann bemerkenswert, wenn der Stahl ein Gußstahl
ist, der unter einer Bedingung verwendet wird, bei der
die Verunreinigungselemente im abgesonderten Zustand vorliegen.
Der Stahl nach der Erfindung wird als Wärmebehandlung wenigstens
dem Härten oder Normalisieren und Tempern unterworfen.
Das Härten oder Normalisieren wird vorzugsweise dadurch ausgeführt,
daß der Stahl bei einer Temperatur von 900 bis
1100°C bei über 2 Stunden gehalten und dann kräftig abgekühlt
wird. Das Tempern erfolgt vorzugsweise durch Halten
des Stahls auf einer Temperatur von 680 bis 730°C bei über
2 Stunden mit anschließendem langsamem Abkühlen. Eine merkliche
Erhöhung der Zähigkeit wird durch zwei- oder mehrmaliges
Wiederholen des Temperns erzielt. Es wird auch bevorzugt, den
Prozeß einschließlich des Härtens und Temperns zweimal zu
wiederholen.
Der Stahl nach der Erfindung hat vorzugsweise eine vollständige
getemperte Bainit-Struktur. Bei dieser Struktur hat der
Stahl nach der Erfindung eine hohe Festigkeit bei hoher
Temperatur. Die Härte des Stahls nach der Erfindung, vorzugsweise
als Brinell-Härte (H B ) liegt im Bereich von 170 bis
260. Der Stahl nach der Erfindung mit dieser Härte hat eine
hohe Festigkeit bei hoher Temperatur und auch eine geringe
Rißbildungsempfindlichkeit beim Spannungsfreiglühen.
Wenn eine Verbindung durch Schweißen von Teilen aus Stahl
nach der Erfindung hergestellt wird oder wenn ein Teil aus
Stahl nach der Erfindung durch Schweißen repariert wird,
wird das Schweißen vorzugsweise nach einer Vorerhitzung auf
250°C oder mehr ausgeführt, wobei die Entspannungsbehandlung
während des Abkühlens nach dem Schweißen vorzugsweise begonnen
wird, wenn die Temperatur noch 150°C oder mehr beträgt. Die
Kerbzähigkeit in der wärmebeeinflußten Zone der Schweißzone
wird verbessert, wobei die Restspannung der Schweißzone durch
Wiederholung des Spannungsfreiglühens verringert wird.
Das Schweißen erfolgt vorzugsweise mit einem Schweißstab des
Cr-Mo-Systems. Wenn das Härten und Tempern nach dem Schweißen
erfolgen, ist der Schweißstab vorzugsweise aus dem Cr-Mo-V-System
im Hinblick auf die Warmfestigkeit. Das Schweißen
kann durch verschiedene Schweißverfahren erfolgen, wie durch
Schutzgasschweißen, halbautomatisches MIG-Schweißen, halbautomatisches
Verbunddrahtschweißen und Unterpulverschweißen.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
der Zeichnung beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht eines Probestücks für einen Versuch
zur Feststellung der Rißbildungsempfindlichkeit beim
Spannungsfreiglühen nach dem Schweißen;
Fig. 2 einen Schnitt A-A′ in Fig. 1;
Fig. 3 einen Schnitt A-A′ im Zustand nach dem Schweißen;
Fig. 4 eine Darstellung der Beziehung zwischen dem Rißbildungsverhältnis
beim Spannungsfreiglühen und dem Al-Gehalt;
Fig. 5 eine Darstellung der Beziehung zwischen der Warmfestigkeit
und dem Al-Gehalt;
Fig. 6 eine Darstellung der Beziehung zwischen der Warmfestigkeit
und dem Ti-Gehalt;
Fig. 7 eine Darstellung der Beziehung zwischen der Warmfestigkeit
und dem Gehalt an Al+Ti;
Fig. 8 eine Darstellung der Beziehung zwischen der Warmfestigkeit
und dem Verhältnis Ti/Al;
Fig. 9 eine Darstellung der Beziehung zwischen der Warmfestigkeit
und dem Verhältnis Al/Ti;
Fig. 10 eine Darstellung der Art, in der die Warmfestigkeit
durch den Ti-Gehalt und den Al-Gehalt beeinflußt
werden;
Fig. 11 eine Darstellung der Beziehung zwischen Δ FATT und dem
Si-Gehalt;
Fig. 12 einen Schnitt des Gehäusekörpers einer Dampfturbine
zur Energieerzeugung aus Wärme;
Fig. 13 eine Draufsicht von Gehäusen eines Dampfregelventils
und eines Hauptdampfabsperrventils;
Fig. 14 eine Darstellung eines Schweißen umfassenden Prozesses
und einer Behandlung nach dem Schweißen; und
Fig. 15 eine Darstellung eines Schweißprozesses für die
Reparatur.
Ein Stahl nach der Erfindung wurde in einem Hochfrequenz-Induktionsschmelzofen
erschmolzen und in Sandformen gegossen
zur Bildung von Barren von 130 mm Dicke, 400 m Länge und
400 mm Breite. Die Proben wurden einer Wärmebehandlung ausgesetzt,
die aus einem Normalisieren bestand, bei dem der Stahl
15 Stunden lang auf 1050°C gehalten wurde, und dann mit
einer Geschwindigkeit von 400°C/h abgekühlt, gefolgt von
einem Tempern, bei dem der Stahl 15 Stunden lang auf 730°C
gehalten wurde, und gefolgt von einer Ofenabkühlung.
Die Tabelle I zeigt die chemischen Zusammensetzungen der
beim Versuch verwendeten Versuchsmaterialien. Die Zusammensetzungen
sind in Gewichtsprozent ausgedrückt. Alle Versuchsmaterialien
hatten eine gleichmäßige vollständige getemperte
Bainit-Struktur.
Die Probe Nr. 1 ist ein Stahl mit 0,0003 Gew.-% B, was
unter der unteren Grenze des B-Gehalts im Stahl nach der Erfindung
ist, während die Gehalte der anderen Elemente in die Bereiche
von denjenigen von Cr-Mo-V-Gußstahl fallen, der für
gewöhnlich als Material von Dampfturbinengehäusen verwendet
wird.
Die Proben Nr. 2 bis 9 dienen zur Prüfung der Einflüsse
von Al und Ti, während die Proben Nr. 10 bis 12 zur Prüfung
der Einflüsse von Verunreinigungen, wie P, Sb, Sn und As,
dienen. Die Proben Nr. 13 bis 15 dienen zur Prüfung des Einflusses
des Si-Gehalts, während die Proben Nr. 16 und 17
zur Prüfung der Einflüsse eines Zusatzes an Zr bzw. Ca dienen.
Die Proben Nr. 1, 3, 7, 10, 14 und 15 betreffen Vergleichsmaterial,
während die Proben Nr. 2, 4 bis 6, 8, 9, 11 bis 13, 16 und 17 die
Stähle nach der Erfindung betreffen.
Es wurde ein Versuch zur Rißbildung beim Spannungsfreiglühen
gemäß dem in JIS Z 3158 spezifizierten Versuchsverfahren
unter Verwendung eines Y-förmigen Schweißrißprobestücks
(30 mm dick) gemäß Fig. 1 durchgeführt. Eine einlagige
Schweißung von etwa 5 mm Dicke wurde unter der Schweißbedingung
gemäß Tabelle III durchgeführt unter Verwendung einer
im Handel erhältlichen beschichteten Elektrode (Durchmesser
4 mm) für Cr-Mo-Stähle.
Fig. 2 ist ein Schnitt A-A′ in Fig. 1 mit der Darstellung
der Form der Nut, während Fig. 3 ein Schnitt A-A′ in Fig. 1
ist und insbesondere die Beziehung zwischen dem Schweißmaterial
und der Rißbildung beim Spannungsfreiglühen erläutert.
Das Rißbildungsverhältnis beim Spannungsfreiglühen in Prozent
ist durch die folgende Formel gegeben:
Das Rißbildungsverhältnis beim Spannungsfreiglühen wurde als
Mittelwert aus den Rißbildungsverhältnissen erzielt, die
durch fünf Segmente des Nutteils gebildet wurden. Der Riß
ist bei dem Bezugszeichen 3 bezeichnet. Die chemische Zusammensetzung
des Schweißmetalls ist in Tabelle II in Gewichtsprozent
dargestellt, wobei der Rest Fe ist.
Strom|170 (A) | |
Spannung | 22 (V) |
Schweißgeschwindigkeit | 11 (cm/min) |
Vorheiztemperatur | 350 (°C) |
Ausgangstemperatur b. Spannungsfreiglühen | 350 (°C) |
Spannungsfreiglühen | 700°C, 9 h |
Ein Warmfestigkeitsversuch wurde durchgeführt unter Verwendung
eines Warmfestigkeits-Probestücks mit einem Durchmesser
im parallelen Teil von 10 mm und einer Länge im parallelen
Teil von 50 mm, wobei die Versuchstemperatur innerhalb
einer Fehlergrenze von ±1°C gehalten wurde.
Andererseits wurde ein Stoßversuch unter Verwendung eines
Probestücks durchgeführt, das gemäß der Nr. 5 der JIS
Z2202 bereitet wurde.
Fig. 4 ist ein Diagramm der Beziehung zwischen dem Al-Gehalt
und dem Rißbildungsverhältnis beim Spannungsfreiglühen, erhalten
bei einem Stahl mit
einem Si-Gehalt im Bereich von 0,26 bis
0,52 Gew.-%. Wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, wird das Rißbildungsverhältnis
beim Spannungsfreiglühen stark erhöht, wenn
der Al-Gehalt 0,015 Gew.-% übersteigt. Um dieses Rißbildungsverhältnis
unter 20% zu halten, wird der Al-Gehalt vorzugsweise
zu höchstens 0,04 Gew.-% gewählt. Um das angegebene
Rißbildungsverhältnis unter 10 und 5% zu halten, sollte
der Al-Gehalt höchstens 0,028 bzw. 0,019 Gew.-% betragen.
Fig. 5 ist ein Diagramm der Beziehung zwischen der 600°C-10⁵-h-Warmfestigkeit
bei Stählen mit einem Ti-Gehalt im Bereich
von 0,059 bis 0,071 Gew.-%.
Die übermäßige Menge an Al verursacht
eine starke Verringerung der Festigkeit. Eine Festigkeit
in der Höhe von 80 N/mm² ist erzielbar, wenn der Al-Gehalt
im Bereich von 0,002 bis 0,07 Gew.-% liegt. Eine noch höhere
Festigkeit von 90 N/mm² ist bei einem Al-Gehalt im Bereich
von 0,005 und 0,065 Gew.-% erzielbar. Eine Festigkeit von mindestens
etwa 45 N/mm² ist bei einem Al-Gehalt von höchstens
0,1 Gew.-% erzielbar. Eine höhere Festigkeit ist durch
Vergrößern der Ti- und B-Gehalte erzielbar.
Fig. 6 zeigt die Beziehung zwischen der 600°C-10⁵-h-Warmfestigkeit
und dem Ti-Gehalt bei Stählen mit einem Al-Gehalt
im Bereich von 0,012 bis 0,018 Gew.-%.
Die Warmfestigkeit kann durch
Zusatz von Ti merklich erhöht werden. Insbesondere eine
hohe Festigkeit von 70 N/mm² oder mehr wird mit einem Ti-Gehalt
im Bereich von 0,04 bis 0,16 Gew.-% erzielt. Höhere
Festigkeiten von mindestens 80 N/mm² und mindestens 90 N/mm²
sind mit Ti-Gehalten im Bereich von 0,045 bis 0,14 Gew.-%
bzw. 0,05 bis 0,12 Gew.-% erzielbar. Bei diesen Ti-Gehalten
kann eine höhere Festigkeit durch Wählen des Al-Gehalts im
Bereich von 0,01 bis 0,065 Gew.-% erzielt werden.
Fig. 7 zeigt die Beziehung zwischen der 600°C-10⁵-h-Warmfestigkeit
und dem (Al+Ti)-Gehalt bei Stählen, deren Al-Gehalt
höchstens 0,025 Gew.-% beträgt.
Die Festigkeit kann merklich
durch Zusatz von Al und Ti in Kombination verbessert
werden. Festigkeiten von mindestens 80 N/mm² und mindestens
90 N/mm² werden erzielt, wenn der (Al+Ti)-Gehalt im Bereich
von 0,06 bis 0,15 Gew.-% bzw. 0,09 bis 0,13 Gew.-% liegt.
Wenn der (Al+Ti)-Gehalt 0,056 Gew.-% oder mehr beträgt,
wird eine Festigkeit von 70 N/mm² oder mehr erzielt.
Fig. 8 ist ein Diagramm der Beziehung zwischen der 600°C-10⁵-h-Warmfestigkeit
und dem Verhältnis Ti/Al bei Stählen
mit einem (Al+Ti)-Gehalt von 0,073 bis 0,143 Gew.-%.
Die Warmfestigkeit
wird durch das Verhältnis Ti/Al ausgeprägt beeinflußt.
Eine Festigkeit von mindestens 80 N/mm² ist erzielbar durch
Wählen des Verhältnisses Ti/Al im Bereich von 0,8 bis 14.
Die Festigkeit kann weiter auf 90 N/mm² oder mehr erhöht
werden durch Vergrößern des Verhältnisses auf ein Niveau
im Bereich von 0,9 bis 9,5.
Fig. 9 ist ein Diagramm der Beziehung zwischen der 600°C-10⁵-h-Warmfestigkeit
und dem Verhältnis Al/Ti bei Stählen
mit einem (Al+Ti)-Gehalt im Bereich von 0,073 bis 0,143 Gew.-%.
Die
Warmfestigkeit wird auch durch das Verhältnis Al/Ti ausgeprägt
beeinflußt. Es sind nämlich Festigkeiten von mindestens
80 N/mm² und mindestens 90 N/mm² mit einem Verhältnis Al/Ti
im Bereich von 0,07 bis 1,25 bzw. 0,10 bis 1,15 erzielbar.
Fig. 10 ist ein Diagramm, das zeigt, wie die 600°C-10⁵-h-Warmfestigkeit
durch die Al- und Ti-Gehalte beeinflußt wird.
Im Hinblick auf die in Verbindung mit Fig. 5 bis 9 erläuterten
Bedingungen ist es möglich, eine Festigkeit von
mindestens 80 N/mm² dadurch zu erzielen, daß der Al-Gehalt
und der Ti-Gehalt in den von den gestrichelten Linien umgebenen
Bereich fallen. Eine höhere Festigkeit von mindestens
90 N/mm² ist dadurch erzielbar, daß diese Gehalte so gewählt
werden, daß sie in den durch die strichpunktierten Linien
umgebenen Bereich fallen. Im einzelnen ist der erstere
Bereich durch die Linien definiert, die die folgenden Punkte
verbinden: (0,056 Gew.-% Ti, 0,004 Gew.-% Al), (0,026 Gew.-%
Ti, 0,034 Gew.-% Al), (0,058 Gew.-% Ti, 0,072 Gew.-% Al),
(0,074 Gew.-% Ti, 0,072 Gew.-% Al) und (0,14 Gew.-% Ti, 0,01 Gew.-%
Al), während der letztere Bereich durch gerade Linien
definiert ist, die die folgenden Punkte verbinden: (0,063 Gew.-%
Ti, 0,007 Gew.-% Al), (0,032 Gew.-% Ti, 0,038 Gew.-% Al),
(0,056 Gew.-% Ti, 0,065 Gew.-% Al), (0,065 Gew.-% Ti, 0,065 Gew.-%
Al) und (0,117 Gew.-% Ti, 0,012 Gew.-% Al). Durch Wählen des
Verhältnisses Ti/Al in diesen Gebieten im Bereich von 0,8
bis 14 ist es möglich, eine zufriedenstellend hohe Festigkeit
zu erzielen. Eine höhere Festigkeit kann durch Wahl
desselben Verhältnisses im Bereich von 0,9 bis 9,5 erzielt
werden.
Gegenwärtig müssen Gehäuse von Dampfturbinen zur Energieerzeugung
aus Wärme eine 10⁵-h-Warmfestigkeit von wenigstens
90 N/mm² bei 538°C haben. Für höhere Dampftemperaturen
sollte die Zusammensetzung so eingestellt werden, daß sie
eine Warmfestigkeit von mindestens 90 N/mm² gemäß der erhöhten
Dampftemperatur aufrechterhält.
Fig. 11 ist ein Diagramm der Beziehung zwischen dem Si-Gehalt
und dem Wert Δ FATT, der gemäß der vorliegenden Formel aus
durch einen Stoßversuch erzielten Werten bestimmt wird.
Jedes der Probestücke wurde 3000 Stunden lang auf einer erhöhten
Temperatur von 500°C gehalten und wurde bei Temperaturen
von -20 bis +150°C einem Stoßversuch unterworfen.
Dann wurde der Wert Δ FATT aus dem Bruch des Probestücks
gemäß der folgenden Formel erhalten
Δ FATT = To - Tt,
wobei To die 50%-Versprödungsbruch-Übergangstemperatur in
°C vor dem Erhitzen ist, während Tt die 50%-Versprödungsbruch-Übergangstemperatur
in °C von durch Erhitzen versprödetem
Material darstellt.
Wie aus Fig. 11 ersichtlich ist, wird der Wert Δ FATT gemäß
der Verringerung des Si-Gehalts herabgesetzt. Zum Beispiel
beträgt der Wert Δ FATT etwa 15°C, wenn der Si-Gehalt
0,06 Gew.-% beträgt. Dies bedeutet, daß das Maß der Versprödung
merklich herabgesetzt ist. Der Si-Gehalt von Stahl nach
der Erfindung sollte daher so klein wie möglich innerhalb des
durch die Herstellung praktisch zugelassenen Bereichs gemacht
werden.
Die Materialien der Proben Nr. 16 und 17 mit Zr und Ca
zeigten keine Fehler wie Gasblasen im Barren auf Grund
der durch Ca und Zr erzeugten Desoxidationswirkung. Somit
waren die Barren aus diesen Materialien ziemlich gesund und
zeigten keinerlei Rißbildung beim Spannungsfreiglühen. Diese
Materialien zeigten zusätzlich hohe Warmfestigkeiten von
mindestens 90 N/mm².
Einige der in der Tabelle gezeigten Probematerialien wurden
einem bei Raumtemperatur ausgeführten Zugversuch unterworfen
und zeigten Zugfestigkeiten von mindestens 560 N/mm², Dehnungen
von wenigstens 15% und eine Querschnittsverringerung
von wenigstens 50%.
Fig. 12 ist ein Schnitt des Körpers 5 eines Gehäuses einer
Dampfturbine, während Fig. 13
ein Dampfregelventilgehäuse 4 und ein Hauptdampfabsperrventilgehäuse
7 am Turbinengehäuse zeigt. Der Gehäusekörper 5 wird
durch Gießen hergestellt, während die Ventilgehäuse 4 und 7
durch Gießen oder Schmieden hergestellt werden.
Der Stahl nach der Erfindung kann zweckmäßig für die Materialien
des Gehäusekörpers 5 und der Ventilgehäuse 4 und 7 verwendet
werden. Die Erfinder haben beispielsweise die Verwendung
von Stählen mit den in Tabelle IV gezeigten Zusammensetzungen
in Betracht gezogen. In dieser Tabelle sind die
Zusammensetzungen in Gewichtsprozent dargestellt. Im einzelnen
wurde der Stahl mit B für das Hauptdampfabsperrventilgehäuse,
das Dampfregelventilgehäuse und den inneren Gehäusekörper
verwendet, während Stähle mit oder ohne B als Materialien
für den äußeren Gehäusekörper verwendet wurden. Das
Hauptdampfabsperrventilgehäuse und das Dampfregelventilgehäuse
sind Schmiedeteile.
Das Schweißen wird an den Punkten 6 in der in Fig. 13 dargestellten
Weise ausgeführt.
Fig. 14 ist ein Diagramm der Vorerhitzungstemperatur für das
in Fig. 13 gezeigte Schweißen und der Spannungsfreiglühbehandlung
(bei 690 bis 710°C während 8 Stunden) nach dem
Schweißen. Bei diesem Schweißen wurde Schweißmaterial mit
derselben Zusammensetzung wie in Tabelle II verwendet. Die
Vorerhitzungstemperatur beträgt 350°C, während die Erhitzung
beim Spannungsfreiglühen bei einer Temperatur von
350°C beginnt. Nach dem Spannungsfreiglühen wird das geschweißte
Material im Ofen abgekühlt.
Fig. 15 ist ein Diagramm des Schweißvorgangs für Reparaturzwecke.
Das Schweißen erfolgt nach dem Vorerhitzen auf 350°C.
Nach dem Schweißen wird das geschweißte Material mit einer
Geschwindigkeit von 110°C/h erhitzt und 8 Stunden lang auf
1025 bis 1075°C gehalten, gefolgt von einer Abkühlung mit
einer Geschwindigkeit von 400°C/h. Wenn dann die Temperatur
auf 200°C gefallen ist, erfolgt ein Tempern durch Halten des
Materials während 8 Stunden auf 680 bis 730°C, gefolgt von
einer Ofenabkühlung. Beim Reparaturschweißen wird Schweißmetall
mit derselben Zusammensetzung wie in Tabelle V verwendet.
In dieser Tabelle ist die Zusammensetzung in Gewichtsprozent
dargestellt, wobei der Rest aus Fe besteht.
Es ist klar, daß beim oben angegebenen Schweißvorgang keine
Rißbildung beim Spannungsfreiglühen auftritt.
Aus der obigen Beschreibung ist ersichtlich, daß die Erfindung
einen überlegenen warmfesten Stahl liefert, der beim Spannungsfreiglühen
nach dem Schweißen keine Rißbildung aufweist und
nur eine geringe Rißausbreitungsgeschwindigkeit hat.
Claims (6)
1. Warmfester Stahl, bestehend aus 0,08 bis 0,15% C,
0,15 bis 0,75% Si, 0,2 bis 0,6% Mn, 0,9 bis 1,7% Cr,
0,8 bis 1,3% Mo, 0,1 bis 0,35% V, 0,1 bis 0,3% Ni,
0,045 bis 0,15% Ti, 0,005 bis 0,07% Al, 0,0005 bis 0,0020 Gew.-%
B und Eisen mit herstellungsbedingten Verunreinigungen
als Rest.
2. Warmfester Stahl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis Ti/Al im Bereich von 0,8 bis 14 liegt.
3. Warmfester Stahl nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch
gekennzeichnet, daß er zusätzlich höchstens 0,2% von
wenigstens einem der folgenden Bestandteile: höchstens 0,1%
Ca, höchstens 0,2% Zr, höchstens 0,2% Nb, höchstens 0,2%
Mg und höchstens 0,2% W enthält.
4. Verwendung eines Stahls nach einem der Ansprüche 1 bis 3
als bainitischer Werkstoff.
5. Verwendung eines Stahls nach einem der Ansprüche 1 bis 3
als Gußwerkstoff.
6. Verwendung eines Stahls nach einem der Ansprüche 1 bis 3
als Werkstoff, insbesondere Gußwerkstoff, zur Herstellung
eines Gehäusekörpers (5) und/oder eines Dampfregelventils (4)
und/oder eines Hauptdampfabsperrventils (7) einer Dampfturbine
in Berührung mit Dampf einer Temperatur von mindestens
538°C und eines Drucks von mindestens 316 bar.
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