DE3623829C2 - Vorrichtung zur Regelung des Zündzeitpunktes einer Brennkraftmaschine - Google Patents
Vorrichtung zur Regelung des Zündzeitpunktes einer BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Regeln des
Zündzeitpunktes einer Brennkraftmaschine gemäß dem Ober
begriff des Anspruchs 1.
Es sind Vorrichtungen zum Regeln des Zündzeitpunkts einer
Brennkraftmaschine bekannt, bei denen die Zündzeitpunkte
in Abhängigkeit verschiedener Parameter, insbesondere der
Motordrehzahl, in Kennfeldern festgelegt sind und ent
sprechend dem jeweiligen Betrieb der Brennkraftmaschine
verstellt werden. Diese programmierten Zündzeitpunkte
sind zum Erhalt eines effektiven Betriebs mit hoher Lei
stung, geringem Kraftstoffverbrauch und geringen Schad
stoffemissionen möglichst früh gewählt. Dadurch erfolgt
eine Annäherung an die Klopfgrenze mit der Gefahr klopfen
der Verbrennungen und möglicher Schäden für den Motor.
Um einen effektiven Betrieb an der Klopfgrenze durchfüh
ren zu können und dennoch eine Beschädigung der Brenn
kraftmaschine vermeiden zu können, ist es weiter bekannt,
zusätzlich zu der vorstehend genannten Kennfeldverstellung
des Zündzeitpunktes eine sogenannte Klopfregelung zu ver
wenden. Eine solche Klopfregelung besteht im wesentlichen
aus einem Klopfsensor zur Ermittlung von Drücken oder Ge
räuschen mit einer nachgeschalteten Auswerteschaltung und
Signalaufbereitung zur Erkennung und Unterscheidung von
Klopfern gegenüber anderen Geräuschen sowie aus einer Re
gelschaltung. Die Regelschaltung verstellt bei ermittelten
Klopfern den Zündzeitpunkt stufenförmig in Richtung auf
eine spätere Zündung gegenüber dem programmierten Zünd
zeitpunkt aus dem Kennfeld. Somit wird mit Hilfe dieser
Klopfregelung bei ermittelten Klopfern von der Klopfgrenze
weggeregelt. Treten keine Klopfer mehr auf, wird wieder in
Richtung auf die Klopfgrenze stufenförmig zurückgeregelt.
Die stufenförmige Regelung ist so zu verstehen, daß für
jeden Klopfer eine bestimmte Zündwinkelspätverstellung er
folgt, die eine bestimmte, ebenfalls programmierte Anzahl
von Verbrennungen gehalten wird. Erfolgt ein weiterer
Klopfer, wird weiter in Richtung einer Spätverstellung ge
regelt, erfolgt kein Klopfer mehr, wird wieder in Richtung
auf die Klopfgrenze zurückgeregelt, bis wieder ein Klopfer
ermittelt wird oder der vorprogrammierte, eingeschriebene
Wert erreicht ist.
Die vorbeschriebene Regelung ist auch bei Beschleunigungs
vorgängen wirksam. Gerade bei Beschleunigungsvorgängen und
damit verbundenen Lastwechselvorgängen kommt es bekannt
lich häufig zu klopfenden Verbrennungen, die von der
Klopfregelung ermittelt werden und zu einer erheblichen
Spätverstellung des Zündzeitpunkts führen können. Dies hat
aber zur Folge, daß die Brennkraftmaschine weniger effek
tiv mit geringerer Leistung, höherem Kraftstoffverbrauch
und höheren Schadstoffemissionen betrieben wird. Gerade
bei Beschleunigungsvorgängen ist es ungünstig, wenn die
mögliche Motorleistung durch eine Zündwinkelspätverstel
lung reduziert wird, da damit die aktive Verkehrssicher
heit des Fahrzeugs verringert wird.
Aus der Druckschrift DE 33 13 036 A1 ist eine Vorrichtung
zur Verhinderung des klopfenden Betriebs bei Brennkraft
maschinen bekannt, welche einen Beschleunigungsvorgang
erkennt und die stufenförmige Rückverstellung des Zünd
zeitpunktes mit schnelleren und/oder größeren Schritten
erfolgen läßt.
Ferner ist in der Druckschrift DE 34 20 465 A1 eine Ein
richtung zum Unterdrücken von Motorklopfen in einem Ver
brennungsmotor beschrieben, die während der Start- bzw.
Warmlaufphase des Motors einen unstabilen Betrieb des
Motors vermeiden soll.
In der Druckschrift DE 31 48 075 A1 ist darüber hinaus ein
Zündzeitpunkt-Regelsystem mit einer auf ein schaltendes
Getriebe ansprechenden Verzögerung für eine Brennkraft
maschine geoffenbart, welches beim Hochschalten des Ge
triebes die Frühzündung verzögert, um ein bei abfallender
Drehzahl auftretendes Klopfen zu vermindern. Die verzö
gerte Frühzündung soll nur dann nicht zugelassen werden,
wenn sich der Motor in einem kalten Zustand befindet, um
einen verschlechterten Betriebszustand der Brennkraft
maschine zu vermeiden.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung gemäß der DE
33 13 036 A1 so weiterzubilden, daß bei Beschleunigungs
vorgängen, insbesondere schnellen Beschleunigungsvorgängen
eine Brennkraftmaschine effektiver betrieben wird.
Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
Gemäß Anspruch 1 wird die dritte Einrichtung in der Rege
lungsvorrichtung verwendet, um den Zündzeitpunkt entweder
überhaupt nicht oder weniger in Richtung "spät" zu ver
stellen als im Stationärbetrieb. Dem liegt die Erkenntnis
zugrunde, daß bei schnellen Beschleunigungsvorgängen ein
Zurückregeln des Zündzeitpunktes in Richtung einer späte
ren Zündung nicht oder nur in geringerem Maße notwendig
ist, da kein Motor-Beharrungszustand eintritt und damit
Motortemperaturen durch vereinzelte Klopfer nicht unkon
trolliert ansteigen. Daher können auch keine Schäden ver
ursacht werden.
Da die vorliegenden Regelungs- und Schaltvorgänge wegen
der schnellen Änderungen der Motordrehzahlen ebenfalls
schnell durchgeführt werden müssen, ist es erforderlich,
die wirksamen Gradienten der Motordrehzahlen in sehr klei
nen Zeitintervallen unmittelbar vor dem Eingreifen der Um
schaltung zu ermitteln.
Vorteilhaft werden dadurch bessere Fahrleistungen bei grö
ßerer Verkehrssicherheit und geringerem Kraftstoffver
brauch sowie niedrigere Emissionen erreicht.
Nach Anspruch 2 wird die Klopfregelung bei schnellen Be
schleunigungsvorgängen umgangen oder abgeschaltet, so daß
die Brennkraftmaschine nur mit den Kennfeld-Zündzeitpunk
ten betrieben wird. Eine Abtrennung oder Auftrennung der
Klopfregelung ist grundsätzlich an unterschiedlichen Stel
len möglich, wie z. B. durch Abtrennen des Klopfsensors
oder Wegschalten des bereits ausgewerteten Signals nach
der Klopferkennungsschaltung von der nachgeschalteten Re
gelschaltung bzw. dem dafür eingesetzten Mikrorechner. Um
zeitliche Verzögerungen bei der Wegschaltung und Zuschal
tung möglichst gering zu halten, hat es sich als zweckmä
ßig erwiesen, die Klopfregelung durch Umgehung der Aus
werte- und Regelschaltung inaktiv werden zu lassen.
Nach Anspruch 3 ist es zweckmäßig, den Schwellenwert zur
Ausschaltung oder weniger Aktivschaltung der Klopfregelung
in Abhängigkeit der Drehzahl unterschiedlich hoch zu wäh
len oder nach Anspruch 4 die Klopfregelung im normalen Be
trieb zu belassen. Dadurch kann eine Anpassung an spezi
elle Motorgegebenheiten, wie Temperaturverhalten, Füll
grad, etc. durchgeführt werden. Aufgrund des Geräuschkom
forts kann es beispielsweise günstig sein, die Klopfrege
lung bei niederen Drehzahlen auch im Beschleunigungsfall
voll wirksam zu belassen. Weiter kann es vorteilhaft sein,
die Klopfregelung auch bei hohen Drehzahlen voll wirksam
zu belassen, da bei diesen hohen Drehzahlen eventuell Pro
bleme bei der Klopferfassung durch zusätzliche Geräusche
bestehen können, und ein solcher Betrieb für die Brenn
kraftmaschine insgesamt dadurch sicherer ist.
Nach den Ansprüchen 3 oder 4 kann die Lage des Schwell
werts bzw. eine Aufrechterhaltung der normalen Klopfrege
lung in Abhängigkeit der Motor-Getriebe-Untersetzung, d. h.
der eingelegten Gänge, vorgenommen werden. Mit dieser Maß
nahme ist eine weitere Feinabstimmung möglich sowie eine
Berücksichtigung der veränderten Belastungszustände der
Brennkraftmaschine bei gleichen Drehzahlen aber unter
schiedlichen Gängen.
Für eine weitere Verfeinerung der Regelung kann als Para
meter für die Bedingung einer Umschaltung oder Umgehung
der Klopfregelung auch die Luftansaugtemperatur bzw.
Außentemperatur herangezogen werden oberhalb eines be
stimmten Temperaturschwellwerts soll die Klopfregelung zur
Verbesserung der Sicherheit normal wirksam bleiben.
Bei geringer Drehzahl und hoher Laständerung ist es be
kannt, den Zündzeitpunkt schlagartig nach "spät" zu ver
stellen (durch den sogenannten Dynamikvorhalt). Nach An
spruch 6 soll dieser Vorhalt auch dann erhalten bleiben,
wenn die Klopfregelung weniger aktiv geschaltet oder ganz
umgangen wird, um keine Verschlechterung des Komforts zu
erhalten.
Anspruch 7 betrifft eine Ausführungsform, bei der die
Klopfregelung bei schnellen Beschleunigungsvorgängen nicht
insgesamt umgangen oder abgeschaltet wird, sondern eine
gegenüber dem Stationärbetrieb größere Klopfhäufigkeit zu
gelassen wird. Dies wird dadurch erreicht, daß wirksame
Parameter der Klopfregelung in Richtung unempfindlicher
verändert sind. Auch mit dieser Regelung wird erreicht,
daß bei schnellen Beschleunigungsvorgängen der Zündzeit
punkt nicht allzuweit und - wie eingangs erwähnt - unnötig
von den Kennfeldwerten und damit der Klopfgrenze weggere
gelt wird und dadurch zu einem weniger effektiven Motorbe
trieb führt.
Nach Anspruch 8 kann dies so durchgeführt werden, daß der
Spätverstellschritt bzw. die Stufenhöhe pro Klopfereignis
bei schnellen Beschleunigungsvorgängen kleiner als bei
Stationärbetrieb gewählt ist. Dadurch wird bereits von
vorneherein nur wenig von den Kennfeldwerten bei Klopfern
weggeregelt, so daß auch nach dem Beschleunigungsvorgang
sehr schnell auf die Kennfeldwerte zurückgeregelt werden
kann.
Üblicherweise wird die Spätverstellung durch die Klopf
regelung auf einen maximalen Wert bzw. maximalen Regelhub
begrenzt. Wenn diese Grenze ständig überschritten würde,
d. h. trotz der Spätverstellung durch die Klopfregelung
weiter Klopfer auftreten, z. B. bei Verwendung eines unge
eigneten Kraftstoffs, wird dies durch eine sogenannte
"Klopfleuchte" angezeigt. Der Fahrer wird dadurch aufge
fordert, die Brennkraftmaschine nur in einem unteren Last
bereich zu betrieben. Nach Anspruch 9 wird die maximale
Spätverstellung bei Beschleunigungsvorgängen auf einen
Schwellwert (Regelhub) kleiner als bei Stationärbetrieb
begrenzt. Dadurch wird generell erreicht, daß die Klopf
regelung nicht zu weit von den Kennfeldwerten wegregelt.
Wenn dennoch zulässige Klopfer auftreten, soll die Klopf
leuchte beim Beschleunigungsvorgang nicht ansprechen, so
daß vorgeschlagen wird, die Anzahl der programmierten Ver
brennungen für diesen Fall größer als für den Stationärbe
trieb zuzulassen.
Eine weitere aus der Druckschrift DE 33 13 036 A1 bekannte
Möglichkeit einer weniger aktiv eingreifenden Klopfregelung
bei schnellen Beschleunigungsvorgängen ist mit den Merkma
len des Anspruch 10 angegeben. Dabei soll die Klopferken
nungsschwelle mit einem größeren Wert als bei Stationärbe
trieb programmiert sein, so daß von vorneherein weniger
Klopfer festgestellt werden und damit die Klopfregelung we
niger weit von den Kennfeldwerten wegregelt.
Die Regelungen mit den vorstehenden Merkmalen sind nach
Anspruch 11 sowohl bei einer zylinderselektiven als auch
bei einer nicht zylinderselektiven Klopfregelung verwend
bar.
Anhand von Ausführungsbeispielen wird die Erfindung mit
weiteren Einzelheiten, Merkmalen und Vorteilen näher er
läutert.
Es zeigen
Fig. 1 ein Schema einer erfindungsgemäßen Klopfregelung,
Fig. 2 ein Prinzipschaltbild einer Klopfregelung,
Fig. 3 ein Diagramm mit unterschiedlichen Schwellwerten in
Abhängigkeit der Drehzahlen,
Fig. 4 ein Diagramm mit unterschiedlichen Schwellwerten in
Abhängigkeit der Drehzahlen und der eingelegten
Gänge,
Fig. 5 eine schematische Darstellung eines Regelbausteins
mit Umschaltung,
Fig. 6 ein Diagramm, das eine stufenförmige Spätverstel
lung des Zündwinkels zeigt.
In Fig. 1 ist ein Regelkreis 1 für eine Klopfregelung dar
gestellt mit der Brennkraftmaschine 2 als Regelstrecke,
einem Klopfsensor 3 zur Aufnahme von Klopfschwingungen
(Regelgröße), einem elektronischen Steuergerät 4 und einer
Zündungsendstufe 5 als Stellglied, die die Stellgröße für
den Zündzeitpunkt abgibt.
Im elektronischen Steuergerät 4 ist ein Baustein für die
elektronische Zündverstellung 6 und die Elemente für die
Klopfregelung 7 enthalten. Die Klopfregelung 7 besteht aus
einer Auswerteschaltung 8 und der eigentlichen Regelschal
tung 9. Mit 10 ist ein Wirkungspfeil bezeichnet, der an
deuten soll, daß bei dedektierten schnellen Beschleuni
gungsvorgängen eine Umschaltung mit Hilfe eines Schalters
11 so vorgenommen wird, daß die Klopfregelung 7 umgangen
wird (siehe Umgehungspfeil 12).
In Fig. 2 ist schematisch eine schaltungsmäßige Lösung in
modifizierter Ausführung angegeben. Der Klopfsensor 3 ist
mit der Signalaufbereitungs- und Auswerteschaltung 8 ver
bunden, die als an sich bekanntes Bauteil nicht näher er
läutert ist. Am Ausgang 13 der Schaltung 8 steht jeden
falls die Information als Signal zur Verfügung, wenn eine
klopfende Verbrennung erfolgt ist. Dieses Signal wird bei
der üblichen normalen Klopfregelung, die der Kennfeld
steuerung für den Zündzeitpunkt überlagert ist, an einen
Mikrorechner 14 gegeben, der sowohl die Kennfeldsteuerung
als auch die Klopfregelung übernimmt. Daran angeschlossen
ist die Zündungsendstufe 5.
Zwischen der Schaltung 8 und dem Mikrorechner 14 ist ein
Schalter 15 angeordnet, der von einer Umschalteinheit 16
betätigt wird. Diese Umschalteinheit 16 besteht aus einer
Differenzierstufe 17, in der zur Erkennung eines Beschleu
nigungsvorgangs der Gradient der Motordrehzahl gebildet
wird. Dieses Signal geht auf einen Komparator 18, in dem
es mit einem Schwellwert xn verglichen wird und bei Über
schreiten des Schwellwertes den Schalter 15 betätigt.
Die Höhe des Schwellwerts xn wird in einem Bauteil 19 in
Abhängigkeit der Drehzahl und der eingelegten Gänge fest
gelegt.
In Fig. 2 wird das Signal "Motor klopft" erst unmittelbar
vor dem Mikrorechner 14 abgeschaltet. Es wäre jedoch auch
denkbar, bereits weiter vor dem Mikrorechner 14 eine In
formation "Motor klopft" dadurch zu unterbinden, daß bei
spielsweise der Klopfsensor abgeschaltet wird. Alle diese
Möglichkeiten sollen in der schematischen Darstellung nach
Fig. 1 mit dem Umgehungspfeil 12 umfaßt sein.
Die Funktion der Schaltungen nach Fig. 1 und Fig. 2 wird
in Verbindung mit den Fig. 3 und 4 erläutert:
In der Umschalteinheit 16 wird mit Hilfe des Komparators 18 festgestellt, ob der Drehzahlgradient größer als der Schwellwert xn ist, wobei die Größe von xn von weiteren Parametern abhängig sein kann. Bei einem so ermittelten schnellen Beschleunigungsvorgang wird mit dem Schalter 15 die Verbindung von der Schaltung 8 zum Mikrorechner 14 aufgetrennt. Dadurch erhält der Mikrorechner keine Infor mation mehr, ob ein klopfender Betrieb während der Be schleunigungsphase vorliegt, so daß er auch keine ent sprechende Spätverstellung vornimmt und der Zündzeitpunkt gemäß dem vorprogrammierten Kennfeld gewählt wird.
In der Umschalteinheit 16 wird mit Hilfe des Komparators 18 festgestellt, ob der Drehzahlgradient größer als der Schwellwert xn ist, wobei die Größe von xn von weiteren Parametern abhängig sein kann. Bei einem so ermittelten schnellen Beschleunigungsvorgang wird mit dem Schalter 15 die Verbindung von der Schaltung 8 zum Mikrorechner 14 aufgetrennt. Dadurch erhält der Mikrorechner keine Infor mation mehr, ob ein klopfender Betrieb während der Be schleunigungsphase vorliegt, so daß er auch keine ent sprechende Spätverstellung vornimmt und der Zündzeitpunkt gemäß dem vorprogrammierten Kennfeld gewählt wird.
In Fig. 3 ist der Schwellwert xn in Abhängigkeit der Mo
tordrehzahl n dargestellt. In einem mittleren Drehzahlbe
reich A wird die Klopfregelung bei unterschiedlich
schnellen Beschleunigung entsprechend dem unterschiedli
chen Wert xn inaktiv. Bei hohen Drehzahlen im Bereich B
und bei niedrigen Drehzahlen im Bereich C könnte die Um
schalteinheit 16 aus Gründen des Geräuschkomforts oder der
Motorsicherheit völlig inaktiv gemacht werden. Bei einer
Ausführungsform, bei der sich ein Diagramm nach Fig. 3 er
gibt, wird eine Steuerung der Höhe des Schwellwerts nur
nach der Drehzahl vorgenommen (nur oberer Pfeil am Bauteil
19).
Für eine weitere Verfeinerung der Regelung und Berücksich
tigung unterschiedlicher Lastzustände ist es zweckmäßig,
auch die Information, welcher Gang eingelegt ist, zur Be
stimmung des Schwellwertes mit heranzuziehen (unterer Ein
gangspfeil am Bauteil 19). In Fig. 4 ist ein entsprechen
des Diagramm dargestellt, wobei die durchgezogenen Linien
jeweils die Grenzen für die Aktivierung oder Nicht-Akti
vierung der Klopfregelung bei den eingelegten Gängen I bis
V (römische Zahlen) darstellen. Über den Linien im
schraffierten Bereich ist dabei die Klopfregelung inaktiv
und darunter aktiv. Es ist zu erkennen, daß bei höheren
Gängen der Schwellwert niedriger gewählt werden soll. Auch
hier könnten untere Drehzahlbereiche und obere Drehzahlbe
reiche ähnlich wie in Fig. 3 ganz ausgespart werden, so
daß dort die Klopfregelung immer in Betrieb ist.
Bei der nächsten im Schaltschema nach Fig. 5 angedeuteten
Ausführungsform wird die Klopfregelung nicht mehr, wie in
den Fig. 1 oder 2 gezeigt, umgangen, abgeschaltet oder in
aktiv gemacht, sondern Regelparameter werden in Richtung
eines weniger starken Eingriffs verändert, die Klopfrege
lung selbst bleibt jedoch erhalten.
In Fig. 5 soll der umrahmte Block die Regelschaltung 9
darstellen, wobei aber, wie bereits ausgeführt, weder der
Schalter 11 noch der Umgehungspfeil 12 nach Fig. 1 enthal
ten sind. Auch bei dieser Ausführungsform wird mit Hilfe
eines Differenzierglieds 17 eines bestimmten Schwellwerts
xn und eines Komparators 18 eine Umschalteinheit 16 gebil
det, die schnelle Beschleunigungsvorgänge erkennt, nunmehr
aber mit einem Signal direkt in die Regelschaltung ein
greift. Dabei werden Parameter verändert bzw. umgeschal
tet, was mit den Schaltern in den Bauteilen. 20 und 21 an
gedeutet sein soll. Dabei soll beispielsweise das Bauteil
20 für die Stufenhöhe (Regelhub) und das Bauteil 21 für
die Stufenbreite der stufenförmigen Regelung aus Fig. 6
zuständig sein bzw. auf unterschiedliche Stufenhöhen und
Stufenbreiten umschaltbar sein.
Anhand der Fig. 6 wird eine Klopfregelung nach der zweiten
Ausführungsform gemäß Fig. 5 dargestellt. Die Linie 22
gibt den einprogrammierten Zündwinkel gemäß dem Kennfeld
an, von dem ausgehend bei einem klopfenden Betrieb der
Zündwinkel in Richtung Spätzündung verstellt werden soll.
Die strichlierte stufenförmige Linie 23 gibt die Zündwin
kelverstellung wieder, wie sie im stationären Betrieb bei
klopfendem Betrieb durchgeführt wird, wobei an den Stellen
K jeweils ein Klopfer auftritt. Es ist zu erkennen, daß
pro Klopfer ein großer Spätverstellschritt (Stufenhöhe 24)
durchgeführt wird, so daß eine insgesamt große Spätver
stellung erhalten wird. Zusätzlich ist der Frühverstell
schritt (Stufenhöhe 25) nur gering und die Stufenbreite 26
als Verweilzeit groß. Dadurch ergibt sich insgesamt eine
träge Regelung mit einem großen Regelhub, die ersichtlich
lange benötigt, bis sie wieder das Niveau des programmier
ten Zündwinkels (Linie 22) erreicht hat.
Erfindungsgemäß wird dagegen bei schnellen Beschleuni
gungsvorgängen auf andere Regelparameter umgeschaltet, wo
durch sich im Beschleunigungsfall ein Regelalgorithmus ge
mäß der stufenförmigen Linie 27 ergibt. Es ist zu er
kennen, daß dabei der Spätverstellschritt geringer und der
Frühverstellschritt größer ist als im Vergleich zum Regel
algorithmus nach der Linie 23 für den stationären Betrieb.
Weiter ist die Verweilzeit, d. h. die Stufenbreite, gerin
ger. Insgesamt ergibt sich damit eine Regelung, die im Be
schleunigungsfall trotz wiederholt er Klopfer weniger weit
vom programmierten Zündwinkel (Linie 22) wegregelt und
wesentlich früher diesen Zündwinkel für einen effektiveren
Motorbetrieb wieder erreicht.
Mit 28 ist eine horizontale Linie bezeichnet, die eine
Spätverstellung für den Beschleunigungsbetrieb begrenzt,
d. h. über diese Linie hinaus ist im Beschleunigungsfall
keine Spätverstellung möglich, trotz weiterer Klopfer.
Eine ähnliche Linie für eine maximale Spätverstellung ist
mit dem Bezugszeichen 29 angegeben, wobei diese Grenze bei
stationärem Betrieb maßgeblich ist. Die beiden Begrenzun
gen für eine maximale Spätverstellung werden somit eben
falls umgeschaltet.
Zusammenfassend wird festgestellt, daß mit der erfindungs
gemäßen Vorrichtung zur Regelung des Zündzeitpunktes einer
Brennkraftmaschine auch bei schnellen Beschleunigungsvor
gängen ein effektiver Betrieb der Brennkraftmaschine und
des Fahrzeugs mit besserer Fahrleistung, geringerem Kraft
stoffverbrauch, niedrigeren Emissionen und größerer Ver
kehrssicherheit gewährleistet ist.
Claims (11)
1. Vorrichtung zum Regeln des Zündzeitpunktes einer Brenn
kraftmaschine,
mit einer ersten Einrichtung zum Festsetzen des normalen Zündzeitpunktes der Brennkraftmaschine in Abhängigkeit von Motor- und/oder Fahrzeug- und/oder Umweltparametern,
mit einer zweiten Einrichtung als Klopfregelung zur Ver hinderung des klopfenden Betriebs der Brennkraftmaschine (2), die im wesentlichen aus einem Klopfsensor (3) mit nachgeschalteter Signalaufbereitung (8) zur Erkennung eines klopfenden Betriebs und einer Regelschaltung (9) zur stufenförmigen Spätverstellung des Zündzeitpunktes gegenüber dem normalen festgesetzten Zündzeitpunkt bei klopfendem Betrieb und zur stufenförmigen Rückverstel lung besteht, und
mit einer dritten Einrichtung (16) zur Erkennung eines Beschleunigungszustandes, die bei schnellen Beschleuni gungsvorgängen in die Klopfregelung eingreift,
dadurch gekennzeichnet, daß die dritte Einrichtung (16) den Zündzeitpunkt entweder überhaupt nicht oder weniger in Richtung "spät" ver stellt als im Stationärbetrieb.
mit einer ersten Einrichtung zum Festsetzen des normalen Zündzeitpunktes der Brennkraftmaschine in Abhängigkeit von Motor- und/oder Fahrzeug- und/oder Umweltparametern,
mit einer zweiten Einrichtung als Klopfregelung zur Ver hinderung des klopfenden Betriebs der Brennkraftmaschine (2), die im wesentlichen aus einem Klopfsensor (3) mit nachgeschalteter Signalaufbereitung (8) zur Erkennung eines klopfenden Betriebs und einer Regelschaltung (9) zur stufenförmigen Spätverstellung des Zündzeitpunktes gegenüber dem normalen festgesetzten Zündzeitpunkt bei klopfendem Betrieb und zur stufenförmigen Rückverstel lung besteht, und
mit einer dritten Einrichtung (16) zur Erkennung eines Beschleunigungszustandes, die bei schnellen Beschleuni gungsvorgängen in die Klopfregelung eingreift,
dadurch gekennzeichnet, daß die dritte Einrichtung (16) den Zündzeitpunkt entweder überhaupt nicht oder weniger in Richtung "spät" ver stellt als im Stationärbetrieb.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die dritte Einrichtung
die Klopfregelung inaktiv schaltet durch Umgehung der
Signalaufbereitung bzw. Auswerteschaltung (8) und/oder
Regelschaltung (9).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß als Maß für einen
erkannten Beschleunigungsvorgang der Schwellenwert (xn)
in Abhängigkeit von der Drehzahl unterschiedlich hoch
liegt (Fig. 3) und/oder von der Motor-Getriebe-Unterset
zung, d. h. vom eingelegten Gang abhängig ist (Fig. 4).
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß be
stimmte Drehzahlbereiche und/oder Motor-Getriebe-Unter
setzungen (Gänge) von einer Umschaltung durch die
dritte Einheit (16) ausgenommen sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die
Umschaltung durch die dritte Einheit (16) nur unterhalb
eines bestimmten Temperatur-Schwellenwertes der Luftan
saugtemperatur bzw. der Außentemperatur erfolgt und bei
höheren Temperaturen die Klopfregelung normal durchge
führt wird.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß der
Dynamikvorhalt als plötzliche Spätverstellung bei ge
ringer Drehzahl und hoher Laständerung auch erhalten
bleibt, wenn die Klopfregelung weniger aktiv geschaltet
oder ganz umgangen wird.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß für eine weniger aktive
Klopfregelung wirksame Parameter (20, 21) der Klopfre
gelung in Richtung unempfindlicher, d. h. zu "größerer
Klopfhäufigkeit" hin verändert sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß in der Regelschaltung
der Spätverstellschritt (Stufenhöhe 24) für den Zünd
winkel pro Klopfereignis kleiner als bei Stationärbe
trieb geschaltet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die maximale Spät
verstellung des Zündwinkels bei Beschleunigungsvorgängen
(Linie 28) auf einen Schwellwert (Regelhub) kleiner als
bei Stationärbetrieb (Linie 29) begrenzt ist und die An
zahl der programmierten Verbrennungen für den Fall, daß
dennoch zulässige Klopfer auftreten, größer ist als für
Stationärbetrieb.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß in der
Auswerteschaltung die Klopferkennungsschwelle mit einem
größeren Wert als bei Stationärbetrieb programmiert
ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 3 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Umschaltung auf eine weniger aktive Klopfregelung sowohl
bei zylinderselektiver als auch bei nicht zylin
derselektiver Klopfregelung verwendet wird.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3623829A DE3623829C2 (de) | 1986-07-15 | 1986-07-15 | Vorrichtung zur Regelung des Zündzeitpunktes einer Brennkraftmaschine |
US07/071,908 US4819599A (en) | 1986-07-15 | 1987-07-10 | Device for controlling the ignition timing of an internal combustion engine |
GB8716645A GB2193254B (en) | 1986-07-15 | 1987-07-15 | Device for controlling the ignition timing of an internal combustion engine |
JP62176936A JPS6325373A (ja) | 1986-07-15 | 1987-07-15 | 内燃機関の点火時期制御装置 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3623829A DE3623829C2 (de) | 1986-07-15 | 1986-07-15 | Vorrichtung zur Regelung des Zündzeitpunktes einer Brennkraftmaschine |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3623829A1 DE3623829A1 (de) | 1988-01-21 |
DE3623829C2 true DE3623829C2 (de) | 1998-01-15 |
Family
ID=6305211
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3623829A Expired - Fee Related DE3623829C2 (de) | 1986-07-15 | 1986-07-15 | Vorrichtung zur Regelung des Zündzeitpunktes einer Brennkraftmaschine |
Country Status (4)
Country | Link |
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