DE3437324C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach der Gattung des Haupt
anspruchs bzw. eine Vorrichtung nach der Gattung des ersten
Vorrichtungsanspruchs. Systeme zur Regelung der Leerlaufdreh
zahl einer Brennkraftmaschine, die auch als sogenannte Leerlauf
füllungsregelung bezeichnet werden, sind schon beschrieben in
der DE-OS 30 39 435 oder DE-OS 32 35 186. Die bekannten Systeme
zur Leerlauffüllungsregelung umfassen üblicherweise, und zwar
unabhängig davon, ob sie nun in analoger Schaltungstechnik unter
Verwendung diskreter Schaltungselemente oder Schaltungsblöcke
oder bei digitalisiertem Funktionsablauf unter Verwendung von
Mikroprozessoren, Mikrorechnern u. dgl. aufgebaut sind, einen
Reglerbereich, der die Istdrehzahl mit einer vorgegebenen Nenn
drehzahl für den Leerlauf vergleicht und je nach Regelabweichung
eine Stellgröße erzeugt, die auf einen in bestimmter Weise, vor
zugsweise als Zweiwicklungsdrehsteller, ausgebildeten Leerlaufsteller
einwirkt. Dabei kann der Reglerbereich lediglich oder kom
biniert P-, I- und/oder D-Verhalten umfassen und die gesamte
Leerlauffüllungsregelung kann ergänzend noch eine innere Regel
schleife enthalten, bei welcher, beispielsweise zur Adaption der
Stellerkennlinie, ergänzend noch die Solluftmenge mit der Istluft
menge verglichen wird oder auch Sollwert und Istwert des Ansaug
rohrdrucks. Im Endeffekt wirkt der Leerlaufsteller auf den Öff
nungsquerschnitt im Saugrohr der jeweiligen Brennkraftmaschine
ein, insbesondere durch entsprechende Vergrößerung oder Ver
kleinerung eines Bypaßquerschnitt oder auch durch motorische
Verstellung der Drosselklappe.
In der DE-OS 32 35 186 ist schon das Problem eines sich bei
Brennkraftmaschinen mit Leerlaufregelung einstellenden Ruckelns
angesprochen, d. h., daß bei bestimmten Anteilen des
der Brennkraftmaschine zugeführten Kraftstoff-Luftgemischs
und/oder Fahrzuständen Drehzahlschwankungen entstehen, die
sich auch als Leerlaufsägen bezeichnen lassen und die neben
einem unangenehmen, ruckelnden Fahrbetrieb sich gegebenen
falls auch so aufschaukeln können, daß die Brennkraftmaschine
ausgeht. Insbesondere Kraftfahrzeuge mit handgeschaltetem Ge
triebe, die mit einer Leerlauffüllungsregelung ausgestattet sind,
können zum Ruckeln neigen, und zwar dann, wenn der jeweilige
Leerlaufdrehzahlregler vorzugsweise ein PID-Verhalten, min
destens aber ein P-Verhalten aufweist und beispielsweise bei
eingekuppeltem Getriebegang ein kurzer Gasstoß erfolgt.
Eine andere Möglichkeit eines Ruckelbetriebs im Leerlaufbereich
einer Brennkraftmaschine kann sich dann ergeben, wenn die Leer
lauffüllungsregelung nicht für die Aufrechterhaltung einer vorgege
benen Leerlaufdrehzahl des Motors im Leerlauf benutzt wird, son
dern, etwa im Kolonnenverkehr oder sogenanntem "Stop and Go"
Verkehr auch zum Fahren benutzt wird, was sich unter Umständen
sogar anbietet, da die Leerlauffüllungsregelung jedenfalls versucht,
die Brennkraftmaschine nicht ausgehen zu lassen, sondern auf
einer vorgegebenen, relativ niedrigen Leerlaufdrehzahl zu halten.
Bei einem solchen Einsatz der Brennkraftmaschine unter Last,
aber bei Leerlaufdrehzahl ändert sich die hierdurch gebildete
Regelstrecke natürlich drastisch, da die Leerlauffüllungsregelung,
verglichen mit ihrem bestimmungsgemäßen Gebrauch, sozusagen
mißbraucht wird. Zwar könnte man in diesem Zusammenhang die
Möglichkeit in Betracht ziehen, die Regelparameter der Leerlauf
füllungsregelung abhängig zu diesem Betriebszustand auf andere,
angepaßte Werte umzuschalten; diese Möglichkeit verbietet sich
aber, da eine Information über die Ankopplung des Motors an das
Fahrzeug nicht zur Verfügung steht bzw. nur umständlich gewonnen
werden könnte.
Verfällt man andererseits als Ausweg auf die Wahl relativ lang
samer Regelparameter für die Leerlauffüllungsregelung, dann
wird deren ganzes Regelverhalten problematisch, denn die Leer
lauffüllungsregelung ist ihrer Natur nach dazu vorgesehen, Dreh
zahleinbrüche so schnell wie irgend möglich aufzufangen und aus
zuregeln. Gerade bei besonders schnellen Reglern im Bereich der
Leerlauffüllungsregelung ist daher andererseits aber auch die
Gefahr des Entstehens starker Ruckelschwingungen, eventuell
auch weil das Gemisch zu mager ist und Aussetzer auftreten, be
sonders offensichtlich.
Neben dem Gegenstand der DE-OS 32 35 186 ist auch aus der
DE-OS 32 31 766 in Verbindung mit Leerlaufdrehzahlregelungen eine Einrich
tung zum Erkennen von Drehzahlschwankungen bekannt, die auf der
Basis von Drehzahlschwankungen ein Ruckeln bzw. eine Ruckelneigung
der Brennkraftmaschine erkennt. Während im Falle der DE-OS 32 31 766
ein Laufruhesollwert vorgegeben und durch Beeinflussung der Gemisch
zufuhr zur Brennkraftmaschine der gemessene Laufruheistwert auf den
vorgegebenen Sollwert eingeregelt wird, wird im Falle der
DE-OS 32 35 186 bei erkanntem Ruckeln durch Absenkung wenigstens eines
Regelparameters (P-, I- oder D-Anteil) auf einen kleinen Wert
und/oder durch Erhöhung des Sollwerts der Leerlaufdrehzahlregelung
entgegengewirkt. Beide Maßnahmen stellen jedoch bedeutende Eingriffe
in die Leerlauffüllungsregelung dar, welche deren Eigenschaften
beeinträchtigen könnten.
Daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Regelung der Leerlaufdrehzahl einer Brennkraft
maschine anzugeben, durch welches bzw. durch welche ein Aufschaukeln
der Leerlaufdrehzahl sicher verhindert und das Fahrzeug schnell be
ruhigt wird, ohne daß Eingriffe in die Leerlaufregelung selbst, die
zu einer Beeinträchtigung deren Eigenschaften führen könnten, not
wendig sind.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentan
spruchs 1 bzw. 4 gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren sowie die erfindungsgemäße Vor
richtung lösen diese Aufgabe jeweils mit den kennzeichnenden Merk
malen des Hauptanspruchs bzw. des ersten Vorrichtungsanspruchs
und haben den Vorteil, daß auftreten des Ruckeln
schon im Ansatz wirksam durch Bedämpfung bekämpft werden kann,
wobei aber durch die Antiruckelschaltung der Regler nur in einer
für den Fahrer unmerklichen Art beeinflußt wird. Dabei bleibt
die Schnelligkeit des Reglers, Drehzahlschwankungen aufzufangen,
erhalten und die Gesamtfunktion der Leerlauffüllungsregelung wird
auch in dem weiter vorn schon erwähnten Bereich ihrer Ausnutzung
zum Fahren sichergestellt und vergleichmäßigt, denn diese sich
anbietende Möglichkeit, die Leerlauffüllungsregelung für bestimmte
Betriebszustände auch zum Fahren einzusetzen, kann ohnehin
nicht verhindert werden.
Auftretendes Ruckeln kann durch die Erfindung
deshalb besonders wirksam und schnell bekämpft werden, weil
die Erfindung den Schwingungsverlauf am Stellglied entscheidend
beruhigt, wobei der Eingriff auf das Stellglied sich so auswirkt,
als wenn (simuliert) ständig die niedrigste Leerlaufdrehzahl
vorliegt. Dabei ist die Wirkung der durch die Erfindung
eingeführte Antiruckelfunktion eine doppelte, indem:
- durch eine Art Spitzenwertgleichrichtung (im P-Bereich) der Wechselanteil stark reduziert wird und
- gleichzeitig die Asymmetrie des Eingriffs der Antiruckelfunktion drehzahlanhebend wirkt.
Hierdurch werden Abfangprobleme vermieden und zusätzlich eine stabilisierende
Wirkung erzielt, indem die Leerlaufdrehzahl aus
dem kritischen Ruckelbereich herausgehoben wird.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind
vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der Erfindung
möglich. Besonders vorteilhaft ist dabei, das nach Abklingen
des Ruckelns auf einen relativ hohen Wert bedämpfte, vom
Proportionalregleranteil des Leerlauffüllungsreglers herausgegebene
Proportionalstellsignal mit erhöhter Geschwindigkeit
abzusteuern, bis es der vorliegenden Regelabweichung entspricht. Diese Abregelung
sorgt für einen gleitenden Übergang nach der Ruckelphase.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 den digitalisierten Drehzahlverlauf
über der Zeit und zugeordnet ein Ruckel-Erkennungssignal
(Kurvenverläufe a und b),
Fig. 2 drei Diagrammverläufe über
der Zeit, nämlich Drehzahl, Ruckel-Erkennungssignal und Verlauf
der Stellgröße aus der Proportionalregelung mit und ohne
Eingriff der Antiruckelschaltung,
Fig. 3 ein mögliches Ausführungsbei
spiel einer Antiruckelschaltung in Blockbildarstellung und
Fig. 4 den
Stellgrößenverlauf der Proportionalregelung mit Darstellung der
Absteuerung.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß sich bei der Leer
lauffüllungsregelung beim Ruckeln des Fahrzeugs und damit der
Brennkraftmaschine ergebende Drehzahlschwankungen über den
bei allen Leerlauffüllungsregelungen vorhandenen Proportional
regelbereich (Proportionalgegenkopplungsglied) entsprechende Be
wegungen der Stellgröße PSTELL verursachen, die darüber hinaus
im kritischen Drehzahl- und Lastbereich (beispielsweise bei ein
gelegtem ersten und zweiten Gang) eine so ungünstige Phasenlage
zum Verlauf der Drehzahl bekommen können, daß aus der Gegen
kopplungswirkung der Stellgrößenbewegung eine Mitkopplung wird,
so daß sich als unmittelbare Folge davon sogar ein Aufschaukeln
der Ruckelschwingung ergibt.
Es ist der Grundgedanke vorliegender Erfindung, diesen sich
bildenden Rückkopplungskreis in einer Weise, zu beeinflussen,
aufzutrennen oder jedenfalls so deutlich zu reduzieren, daß die
Wirkung der Proportionalstellgröße im Hinblick auf die Ruckel
schwingungen oder deren Aufschaukeln beseitigt wird, der Regler
selbst dabei aber in seiner eigenen Funktion nicht oder nur unwe
sentlich beeinträchtigt wird.
Die Fig. 1 zeigt einen digitalisierten Drehzahlverlauf N über der
Zeit, wobei die einzelnen Stufen jeweils ein Drehzahlinkrement
sind. Ein Ruckeln macht sich als periodische Drehzahlschwankung
mit einer Frequenz im Bereich von etwa f = 1, 5 Hz bis f = 4 Hz be
merkbar, wobei die Intensität des Ruckelns sich in der Amplitude
der Drehzahlschwankung niederschlägt. Der in Fig. 1 dargestellte
Ruckelverlauf ist daher durchaus signifikant und um ein solches
Ruckeln schnell zu bedämpfen, müssen diese periodischen Schwan
kungen schon bei kleiner Amplitude erkannt werden können.
Die Erfindung verfügt daher über eine Ruckelerkennungsschaltung,
die in Fig. 3 mit 12 bezeichnet ist. Dabei wird in diesem Zusam
menhang zunächst darauf hingewiesen, daß das in der Zeichnung
dargestellte, die Erfindung anhand diskreter Schaltstufen angebende
Blockschaltbild der Erfindung diese nicht beschränkt, sondern ins
besondere dazu dient, auch die funktionellen Grundwirkungen der
Erfindung zu veranschaulichen und spezielle Funktionsabläufe in
jedenfalls einer möglichen Realisierungsform anzugeben. Es ver
steht sich, daß die einzelnen Bausteine und Blöcke in analoger,
digitaler oder auch hybrider Technik aufgebaut sein können, oder
auch, ganz oder teilweise zusammengefaßt, entsprechende Bereiche
von pro Gramm gesteuerten digitalen Systemen, beispielsweise also
Mikroprozessoren, Mikrorechnern, digitale oder analoge Logik
schaltungen o. dgl. umfassen können. Die im folgenden angegebene
Beschreibung des bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung
ist daher bezüglich des funktionellen Gesamt- und Zeitablaufs,
der durch die jeweils besprochenen Blöcke erzielten Wirkungs
weise und bezüglich des jeweiligen Zusammenwirkens der durch
die einzelnen Komponenten dargestellten Teilfunktionen zu werten,
wobei die Hinweise auf die einzelnen Schaltblöcke das Verständnis
auf die vorliegende Erfindung erleichtern, diese aber hierauf nicht
einschränken.
Zum besseren Verständnis der Erfindung wird zunächst kurz die
Grundkonzeption einer möglichen Leerlauffüllungsregelung anhand
des Schaltungsbeispiels der Fig. 3 erläutert. Eine Vergleichsstelle
zwischen Soll- und Istdrehzahl ist mit 13 bezeichnet; die Regelab
weichung gelangt zum Leerlauffüllungsregler 10, dessen Propor
tionalregelbereich bei 10a gesondert heraus gezeichnet ist, da die
ser Teil für die vorliegende Erfindung und deren Realisierung zu
berücksichtigen ist. Das Ausgangssignal des Reglers 10 stellt die
(Soll)Luftmenge QSoll dar, die die Brennkraftmaschine 14 benötigt
bzw. ihr zuzuführen ist, damit die gewünschte Solldrehzahl einge
halten wird. Zwischen der Brennkraftmaschine 14 und dem Leer
lauffüllungsregler 10 ist üblicherweise noch eine in sich wiederum
geschlossene Regelschleife dargestellt zur Stellerkennlinienadaption
auf die aber im Zusammenhang mit der Erfindung nicht weiter ein
gegangen zu werden braucht. Der Leerlaufsteller 11a bestimmt
jedenfalls den Öffnungsquerschnitt im Saugrohr der Brennkraftma
schine und damit die üblicherweise über einen Bypaßquerschnitt
zugeführte Luftmenge Q für die Leerlaufregelung.
Nimmt die Motordrehzahl N während einer vorgegebenen Mindest
anzahl i (z. B. i = 3) Zündungen zu und innerhalb einer vorgegebenen
Zeit T wieder während einer Mindestanzahl i (z. B. i = 3) Zündungen
ab, wie dies im Kurvenverlauf der Fig. 1 gezeigt ist, dann spricht
die Ruckelerkennungsschaltung 12 in Fig. 3 an und es ergeht ein
Ruckel-Erkennungssignal bzw. es wird ein Flag RKFLG gesetzt
was bedeutet, daß Ruckelzustand erkannt worden ist. Dieser Vor
gang wiederholt sich ständig, wobei das Flag für die Verarbeitung
im Bereich eines Mikroprozessors, gesetzt bleibt, bis die obenge
nannten Bedingungen nicht mehr erfüllt sind. Dabei ist es möglich,
durch eine entsprechende Wahl von i und T die für das Ruckeln
typische Frequenz über einen weiten Drehzahlbereich eindeutig
zu selektieren, ohne daß es jedoch zu einem Ansprechen bei mut
willigen Manipulationen (beispielsweise einer rhythmischen Betäti
gung der Servolenkung) kommt, oder daß durch stochastische Dreh
zahlschwankungen des Motors ausgelöst wird.
Wird entsprechend einem bevorzugten Ausführungs
beispiel die Erfindung durch den Einsatz von Mikroprozessoren
oder Mikrorechnern realisiert, dann wird im einzelnen zur
Ruckelerkennung wie folgt vorgegangen, wobei der Ruckel-Er
kennungsalgorithmus immer dann durchlaufen wird, wenn eine
Drehzahländerung ΔN erkannt worden ist:
- 1. Mit mindestens drei aufeinanderfolgenden positiven ΔN wird ein einen Drehzahlanstieg angebendes Flag* ge setzt. Dabei müssen diese drei aufeinanderfolgenden ΔN innerhalb einer Folge von max. sieben ΔN auftreten. Andernfalls wird das Ruckel-Flag RKFLG wieder ge löscht und Ruckelende eingeleitet.
- 2. Anschließend muß nach weniger als zehn ΔN - andernfalls wird das Ruckeln als beendet erkannt und RKFLG gelöscht - ein negatives ΔN erkannt werden, was einer wieder ab fallenden Drehzahl entspricht. Jetzt wird ein weiteres Flag** gesetzt, wobei das Drehzahlanstiegs-Flag* ge löscht wird.
- 3. Der vorher festgestellte Drehzahlabfall muß für mindestens drei aufeinanderfolgende - wieder innerhalb von einer Folge von max. sieben ΔN auftretenden - ΔN anhalten, dann wird ein letztes Flag*** gesetzt und das weitere Flag** gelöscht. Bei Erreichen dieser Stelle der zyk lischen Sequenz gilt das Ruckeln als erkannt und das Ruckel-Flag RKFLG wird gesetzt und hierdurch die Anti ruckelfunktion aktiviert.
- 4. Nun muß nach weniger als zehn ΔN - andernfalls wird das Ruckeln als beendet erkannt und RKFLG gelöscht - ein positives ΔN erkannt werden, was auf wiederansteigende Drehzahl hindeutet, damit die Ruckel-Erkennung nicht ge löscht wird.
- 5. Die Abläufe 1.-4. wiederholen sich zyklisch.
Sobald das Ruckel-Erkennungssignal ergeht bzw. das Ruckel-Flag
RKFLG gesetzt ist (siehe Kurvenverlauf b in Fig. 1 bzw. b in Fig. 2)
wird die aus dem Proportionalbereich 10a des Leerlauffüllungs
reglers 10 resultierende Proportionalstellgröße PStell für die Dreh
zahl (N-Proportionalgegenkopplung) bei ansteigender Istdrehzahl
nicht wie bisher nachgeführt, sondern mit einer wählbaren Zeitkonstante
nur langsam abgesteuert. In Fig. 2 ist bei a der Verlauf
der Drehzahl N über der Zeit t gezeigt; zum Zeitpunkt t = t₁ ist
die Ruckelneigung erkannt und das Ruckel-Flag entsprechend b) in
Fig. 2 geht hoch und ab diesem Zeitpunkt ändert sich der Verlauf
der Stellgröße aus dem Proportionalbereich des Reglers so, wie
bei c) in Fig. 2 gezeigt - mit weiter abnehmender Drehzahl steigt
die Stellgröße noch mit an; sie wird dann aber nach Erreichen des
oberen Umkehrpunktes bei t = t2 nicht mehr entsprechend dem ge
strichelten Verlauf (ohne Antiruckelschaltung - ARS) wieder all
mählich kleiner (dies würde sich aus dem normalen Regelverhalten
ergeben, da ab t2 die Drehzahl wieder zunimmt und daher die
Regelabweichung größer und entsprechend, um dieser entgegen
zuwirken, die Stellgröße PStell aus dem Proportionalregelbereich
kleiner werden müßte), sondern wird auf dem zum Zeitpunkt t = t2
erreichten Wert praktisch festgehalten, vorzugsweise mit einer
wählbaren Zeitkonstante langsam abgesteuert.
Der normale, Stellgrößenverlauf aus der Proportionalgegenkopplung
ohne ARS wäre daher eine langsam abklingende Schwingung entsprechend c)
in Fig. 2 (gestrichelter Verlauf), wenn man günstigenfalls davon ausgeht, daß
sich nicht noch ein zusätzliches Aufschaukeln ergeben würde. Die
Erfindung fixiert demgegenüber ab dem Zeitpunkt der Ruckel-Er
kennung diese Proportionalstellgröße auf einen Wert, der sich so
auswirkt, daß das Stellglied aufmacht, und zwar als wenn ständig
die niedrigste Istdrehzahl vorliegen würde. Es ergibt sich daher
eine Kombinationswirkung, die einerseits darin besteht, daß der
Schwingungsverlauf am Stellglied, der ja aus dem Verlauf der Pro
portionalstellgröße resultiert, beruhigt und zwar bedämpft wird in der
Weise wie die Fig. 2 bei c) zeigt (durchgezogener Verlauf), also Schwingungen
überhaupt nicht mehr zugelassen werden, gleichzeitig aber eine Er
höhung der Drehzahl der Brennkraftmaschine angestrebt wird, so
daß man aus dem kritischen Ruckeldrehzahlbereich heraus gelangt.
Der Eingriff in den Proportionalregelbereich durch die erfindungs
gemäße Antiruckelschaltung ist asymmetrisch; es wird daher nicht
allgemein eine Amplitude der Schwingung bedämpft, sondern es
erfolgt eine Beeinflussung des Proportionalstellglied-Verlaufs nach
Art einer Spitzenwert-Gleichrichterfunktion mit der Gesamtwirkung
daß der kritische Frequenzbereich durch die erfindungsgemäßen
Maßnahmen sozusagen herausgefiltert wird. Es ergibt sich ein
besonders schnelles Abklingen der Schwingungen, ohne daß die
bei einer Leerlauffüllungsregelung vorhandenen Abfangeigenschaf
ten (bei fallender Drehzahl) beeinflußt werden.
Man erkennt aus dem Kurvenverlauf der Proportionalstellgröße in
Fig. 2 im übrigen, daß der Verlauf der Proportionalstellgröße mit
ARS mit wählbarer Zeitkonstante allmählich abfallend realisiert
wird, so daß einerseits bei eventuell nochmals auftretender Ruckel
schwingung wie bei t = t3 gezeigt, die Stellgröße aus der abfallen
den Bewegung nochmals kurzzeitig auf einen etwas höheren Wert
mitgenommen wird und dann anschließend wieder im schrägen Ver
lauf abfällt und in den Normalverlauf nach Rücknahme des Ruckel-
Flags einmündet. Man erkennt auch, daß unter der Wirkung der
Antiruckelschaltung ein weiterer, zum Zeitpunkt t = t4 sich erge
bender Stellgrößenanstieg den abfallenden Verlauf der tatsächlich
eingesetzten und wirksamen Stellgröße nicht mehr erreicht. Daher
bildet der tatsächliche Stellgrößenverlauf aus der Proportional
gegenkopplung bei erkannter Ruckelneigung wirksam die einhüllende
des abklingenden Stellgrößenverlaufs, wie er sich ergibt, wenn man
die Regelabweichung proportional in den Stellgrößenverlauf umsetzt
(ohne ARS).
Die Blockbilddarstellung der Fig. 3 stellt den erläuterten Funk
tionsverlauf symbolisch dar; die Ruckelerkennungseinrichtung 12
umfaßt bei 12a das Frequenz- und Amplitudenfenster mit der
weiter vorn beschriebenen Wirkung, so daß ein entsprechendes
Ruckel-Erkennungssignal ergehen kann.
Der Proportionalbereich 10a des Reglers 10 ist als Verstärker
15 dargestellt und um den durch die Erfindung realisierten,
asymmetrischen Eingriff in den Verstärkungsgrad anzudeuten, ist ein ein
stellbarer Widerstand 15a mit Diode 15b gezeigt. Die Wirkung eines
Verstellbereichs 12b auf die Verstärkungsregelung des Proportio
nalbereichs 10a des Reglers ist dann bei Einsatz der Erfindung so,
daß bei vorhandenem Ruckel-Erkennungssignal eine maximale Ver
stärkung (entsprechend einer maximalen Stellgröße aus der Pro
portionalgegenkopplung) beibehalten und mit langsamer Zeitkon
stante, die durch einen Kondensator 16 als Zeitglied angedeutet
ist, abgesenkt wird. Dieser Verlauf der Absenkung wird nur dann
überspielt, wenn die Regelabweichung, wie sie sich am Schaltungs
punkt 13 ergibt, einen noch größeren Verstärkungsgrad vorschreibt
als der sich allmählich absenkende Verlauf der Proportionalstell
größe zu diesem Zeitpunkt darstellt.
Es ist weiter vorn schon darauf hingewiesen worden, daß die
Erfindung auch und vorzugsweise durch den Einsatz digitaler
Rechenschaltungen wie Mikroprozessoren u. dgl. realisiert wird
und in diesem Fall ergibt sich ein Funktionsablauf für den Anti
ruckeleingriff, wie er weiter vorn und anhand der Kurvenverläufe
der Fig. 1 und 2 ausführlich erläutert worden ist.
Schließlich sieht die Erfindung in einer Ausgestaltung vor, daß
bei Rücksetzung des Ruckel-Flags RKFLG bzw. bei Wegnahme
des Ruckel-Erkennungssignals das im Sinne einer abklingenden
Spitzenwertgleichrichterfunktion bedämpfte Stellgrößensignal mit
erhöhter Geschwindigkeit abgesteuert wird, wie dies aus dem
Kurvenverlauf der Fig. 4 ab dem Zeitpunkt t = t5 ersichtlich ist,
bis das Originalsignal PStell erreicht wird.
In der Darstellung der Fig. 3 ist dies dadurch angedeutet, daß die
Zeitkonstante der Absteuerung des Kurvenverlaufs für die Propor
tionalverstärkung verringert wird, indem beispielsweise dem
ersten Zeitkondensator 16 über einen Schalter 17 ein weiterer
Zeitkondensator 18 parallelgeschaltet wird.
Die Erfindung ermöglicht eine schnelle und präzise Erkennung
einer Ruckelneigung beim Betrieb einer Brennkraftmaschine im
Leerlaufbereich durch die Anordnung eines Frequenz- und Ampli
tudenfensters und ermöglicht bei geringem Aufwand und Einsetz
barkeit für alle Systeme einer Leerlauffüllungsregelung einen
wirksamen Dämpfungseingriff, ohne daß sich Nachteile im Regel
verhalten ergeben.
Eine alternative Lösungsform vor liegender Erfindung be
steht darin, daß nicht der Ausgang des Drehzahlproportional
reglers 10a beeinflußt oder dieser Regler in seinem Ver
halten beeinflußt wird, sondern die Drehzahldifferenz
hinter der Vergleichsstelle 13, so wie sie sich am Eingang
zum Proportionalregler 10a ergibt. Da der Proportional
regler entsprechend seiner Grundfunktion ein der Regelab
weichung entgegenwirkendes Ausgangssignal zum Stellglied
erzeugt, kann daher so vorgegangen werden, daß bei er
kanntem Ruckelverlauf am Eingang des Reglers die positiven
Schwingungsbäuche der Regelabweichung unterdrückt werden,
wodurch die Stellgröße des Proportionalreglers den gleichen
durchgezogenen Verlauf wie in Fig. 2 c) (mit ARS) gezeigt,
einnimmt.
Claims (6)
1. Verfahren zur Regelung der Leerlaufdrehzahl einer Brennkraftma
schine, bei dem
- - Soll-Drehzahl und Ist-Leerlaufdrehzahl verglichen und die Diffe renz als Regelabweichung einem wenigstens einen Proportionalre gelbereich aufweisenden Leerlauffüllungsregler zugeführt wird,
- - der Regler ein elektrisches Stellglied zum Einstellen der An saugluftmenge bei Leerlaufstellung der Drosselklappe ansteuert, und
- - ein Ruckeln der Brennkraftmaschine durch Auswertung von sich ergebenden Drehzahlschwankungen erkannt wird, dadurch gekennzeichnet, daß
- - zur Erkennung des Ruckelns Frequenz und Amplitude der Drehzahl schwankungen ausgewertet werden,
- - und bei erkanntem Ruckeln die Stellgröße des Proportionalregel bereichs fuhr das Stellglied bei ansteigender Drehzahl auf dem bei fallender Drehzahl jeweils erreichten höchsten Wert (PStell) fest gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei
erkannten Ruckeln die festgehaltene Proportional
stellgröße (PStell) mit wählbarer Zeitkonstante allmählich
abgesteuert wird, wobei die Absteuerung
einer Spitzenwertgleichrichterfunktion ähnelt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß bei abgeklungenem Ruckeln die festgehaltene Proportionalstellgröße
mit erhöhter Geschwindigkeit abgesteuert wird, bis die
Stellgröße der vorliegenden Regelabweichung entspricht.
4. Vorrichtung zur Regelung der Leerlaufdrehzahl einer Brennkraftma
schine zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1
bis 3,
- - mit einem Leerlauffüllungsregler (10) mit wenigstens einem Pro portionalregelbereich (10a) und einem elektrischen Stellglied zum Einstellen der Ansaugluftmenge bei Leerlaufstellung der Drosselklap pe,
- - mit einer Vergleichsstufe (13) für Soll- und Istdrehzahl, deren Ausgangssignal dem Leerlauffüllungsregler (10) zugeführt ist,
- - mit einer Ruckelerkennungseinrichtung (12), welche durch Auswer tung von sich ergebenden Drehzahlschwankungen Ruckeln erkennt, dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Ruckelerkennungseinrichtung (12) derart ausgestaltet ist, daß Ruckeln durch Auswerten von Frequenz und Amplitude der Drehzahl schwankungen erkannt wird
- - und daß bei erkanntem Ruckeln die Stellgröße des Proportionalre gelbereichs für das Stellglied bei ansteigender Drehzahl auf dem bei fallender Drehzahl jeweils erreichten höchsten Wert (PStell) fest gehalten wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch ein
Zeitglied der Ruckel-Erkennungseinrichtung (12)
und dem Proportionalbereich (10a) des Leerlauffüllungsreg
lers (10) zugeordnetes Zeitglied mit wählbarer Zeitkonstante, durch das die Proportionalstellgröße
(PStell) allmählich abgesteuert
wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch
eine Einrichtung, durch die bei abgeklungenem Ruckeln die Zeitkonstante des
Zeitglieds so geändert wird, daß die Proportionalstellgröße
mit erhöhter Geschwindigkeit
abgesteuert wird, bis sie der vorliegenden
Regelabweichung entspricht.
Priority Applications (6)
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---|---|---|---|
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IT22345/85A IT1185981B (it) | 1984-10-11 | 1985-10-03 | Procedimento e dispositivo per regolare il numero di giri al minimo di motori a combustione interna |
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