DE2715408C2 - Verfahren zum Betrieb und Regeleinrichtung für eine Brennkraftmaschine zum Konstanthalten wählbarer Drehzahlen - Google Patents
Verfahren zum Betrieb und Regeleinrichtung für eine Brennkraftmaschine zum Konstanthalten wählbarer DrehzahlenInfo
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Description
Stand der Technik
60
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren und einer Regeleinrichtung nach den Gattungen der Hauptansprüche.
Die heute gebräuchlichen Leerlaufregler, insbesondere bei Dieselmotoren, regeln die Leerlaufdrehzahl mit
einem Proportionalregler, d. h. bei zu großer Drehzahl wird weniger Kraftstoff eingespritzt, was eine Drehmoment-Verringerung
bewirkt, und bei zu kleiner Drehzahl wird mehr Kraftstoff eingespritzt zur Drehmomenterhöhung.
Infolge unterschiedlicher Reibmomente bei kaltem und warmem Motor sowie unterschiedlicher
Momentabgabe im Leerlauf beim Antrieb von Nebenaggregaten (z. B. Klimaanlage) ändert sich die Leerlaufdrehzahl,
da eine Drehmomentsänderung auch immer eine Drehzahländerung zur Folge hat Es sind mn Regelungen
bekannt, die z. B. abhängig von der Motortemperatur eine Verstärkung über der Drehzahl verändern.
Außerdem ist aus der Regelungstechnik bekannt, die Regelabweichungen dadurch zu beseitigen, indem man
einem Regler ein Integral-Proportionalverhalten gibt Bei geschlossenem Regelkreis stellt der Integralteil des
Reglers die Stellgröße solange nach, bis die Ist-Drehzahl gleich der Soll-Drehzahl, d. h. die Regelabweichung
zu Null gemacht ist
Diese Lösung als solche ist beim Leerlaufregler jedoch nicht anwendbar, da während des Fahrbetriebes
die momentane Drehzahl höher liegt als die Soll-Leerlaufdrehzahl
des Leerlaufregelkreises. Der Integralregler hätte zur Folge, daß die beim Fahrbetrieb
zwangsläufig auftretenden Abweichungen von der Leerlaufdrehzahl laufend aufsummiert werden wurden
und der Regler an einen Anschlag laufen müßte. Dies könnte beim erneu»en Eintritt in den Leerlaufbereich
eine zu niedrige Leerlaufdrehzahl bewirken, und ein Stehenbleiben der Brennkraftmaschine könnte die Folge
sein.
Die DE-OS 19 58 816 betrifft einen Verbrennungsmotor
mit einer Einrichtung zur selbsttätigen mengenmäßigen Beeinflussung der zugeführten Luft Damit der dort
vorgesehene Regelkreis bei kurzzeitigen Abweichungen der Motordrehzahl von ihrem Sollwert nicht anspricht
d. h. um eine gewisse Trägheit bzw. eine gewisse Verzögerungswirkung zu erzielen, ist vorgesehen, daß
dort die Regeleinrichtung Integrierglieder zur Einstellung der Regelzeitkonstante enthält. Über die Art des
Signalverlaufs außerhalb der Regelungsphase ist nichts ausgeführt, doch deutet die Schaltung darauf hin, daß in
den Regelpausen das Integrationssignal nicht konstant gehalten werden kann.
Für viele Anwendungsfälle hat es sich jedoch als Nachteil erwiesen, wenn der Integral-Anteil eines Regelvorganges
immer wieder von einem bestimmten Anfangswert aus starten muß, weil dadurch ein beachtliches
Maß an Flexibilität der Regeleinrichtung verloren geht
Die DE-OS 22 33 151 offenbart eine Steueroszillatorschaitung
in Verbindung mit der Drehzahlregelung einer Brennkraftmaschine. Vorgesehen ist dort ein Phasenvergleich
zwischen zwei Impulszügen, von denen einer die Drehzahl der Brennkraftmaschine angibt und
die zweite das Ausgangssignal eines spannungsgesteuerten Oszillators darstellt. Auch diese DE-OS 22 33 151
vermag dem Fachmann keinen Hinweis dafür zu geben, außerhalb eines eigentlichen Regelbereichs nicht auf die
Ausgangslage des Integrators zurückzugehen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Betrieb und eine Regeleinrichtung selbst für Brennkraftmaschinen
zum Konstanthalten wählbarer Drehzahlen zu schaffen, mit denen sichergestellt ist, daß bei wiederholten
Eintritten in die eigentlichen Regelbereiche eine im modernen Brennkraftmaschinenbau geforderte Flexibilität
zu erreichen ist.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmalskombinationen der beiden Hauptanspriiche.
Vorteile der Erfindung
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße
Regeleinrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen der Hauptansprüche haben neben der sichergestellten Flexibilität den Vorteil, daß für die Leerlaufregelung
die Vorteile pines Integralreglers ausgenützt werden können, er jedoch während des Fahrbetriebs
nicht stö; t Dadurch, daß der Integratorwert außerhalb
der gewählten Drehzahlbereiche abgespeichert wird und bei Wiedereintritt der Drehzahl in den gewählten
Bereich dieser abgespeicherte Integratorwert zum Ausgangspunkt der neuerlichen Drehzahlregelung gemacht
wird, erfolgt ein schnelleres Einregeln auf die gewünschte Drehzahl.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und
Verbesserungen des in den Hauptansprüchen angegebenen Verfahrens und der Einrichtung möglich. Während
das Vorzeichen der Soll-Ist-Abweichung der Drehzahl
die Integrationsrichtung bestimmt, kann der Integrationsvorgang als solcher, d. h. das Ein- und Ausschalten
der Regelung, abhängig von der Fahrpedalstellung und/oder einer Drehzahlschwelle gewählt werden.
Realisiert werden kann die Regeleinrichtung auf die vielfältige Art und Weise. Besonders vorteilhaft ist,
wenn als Integrator ein Impuls-Vorwärts-Rückwärtszähler
Verwendung findet, da er gleichzeitig als Speicher für den Integratorwert dienen kann. Daneben sind
jedoch auch analoge elektrische Speichermittel, wie z. B. ein Kondensator als Integrator möglich, nur muß
dann auf die Speicherung ein besonderes Augenmerk gelegt werden. Schließlich sind auch hydraulische oder
pneumatische Integratoren möglich, sowie elektromechanische z. B. mit Hilfe von Stellmotoren.
Das Regeiverhaiten der Regeleinrichtung kann ebenfalls
unterschiedlicher Natur sein. So ist im Grunde genommen ein reiner Integralregler denkbar oder aber ein
Proportional- Integral-Regler, der den Vorteil einer weicheren Regelung aufweist Darüber hinaus können jedoch
auch P-I-D-Regler Verwendung finden.
Zeichnung
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert. Es zeigen F i g. 1 ein grobes Übersichts-Blockschaltbild für die Regelung einer
selbstzündenden Brennkraftmaschine, und Fig.2 ein ausführlicheres Blockschaltbild einer Regelungseinrichtung.
Beschreibung der Erfindung
In Fig.1 ist mit 10 eine Brennkraftmaschine dargestellt,
mit 11 ein allgemeiner Drehzahlregler, der unter anderem über einen Eingang 12 ein Signal von einem
Fahrpedal 13 erhält Ein Ausgang 14 des Drehzahlreglers 11 ist mit einer Einspritzpumpe 15 verbunden, die
wiederum der Brennkraftmaschine 10 den Kraftstoff zuführt.
Wesentlichste Teile von F i g. 2 sind eine Drehzahl-Soll-Istwert-Vergleichsstufe
20, ein Integrator 21 sowie ein Spannungs-Weg-Umsetzer 40, der ausgangsseitig mit einer Regelstange 41 der Einspritzpumpe 15 gekuppelt
ist. Im einzelnen erfibt sich folgender Schaltungsaufbau: Der Drehzahl-Ist-Sollwert-Vergleichsstufe 20
werden über ihre beiden Eingänge 23 und 24 Ist- und Sollwert der Drehzahl zugeführt Ausgangsseitig (25)
steht die Drehzahl-Ist-Sollwert-Vergleichsstufe mit einem
Integrationsrichtungseingang 26 des Integrators 21 in Verbindung, der einen weiteren Eingang 27 für eine
Zählfrequenz fz aufweist, sowie einen Start-Stop-Eingang 28. An diesen Start-Stop-Eingang 28 des Integrators
21 kann nun einmal ein Signal abhängig von der Fahrpedalstellung durch einen Schalter 29 angelegt
werden, oder aber ein Signal einer Vergleichsstufe der
ίο Istdrehzahl mit einer vorwählbaren Drehzahl no. Die
Wahlmöglichkeit wird durch einen Wechselschalter 30 dargestellt Dem integrator 21 selbst ist ein Zahlen-Spannungs-Wandler
32 nachgeschaltet, dessen Ausgang 33 hier zu einem Schalter 34 führt In der gezeichneten
Schaltstellung ist der Ausgang 33 des Zahlen-Spannungs-Wandlers 32 direkt mit dem Spannungs-Weg-Umsetzer
40 gekuppelt wodurch die Regeleinrichtung ein reines Integral-Verhalten aufweist
Befindet sich der Schalter 34 in der gestrichelt gezeichneten Stellung, so weist die Regeleinrichtung ein P-I-Verhalten auf, da dann zusätzlich zum integrator ein Proportionalregler 36 mit einem Verstärker 37 in die Regeleinrichtung einbezogen ist.
Befindet sich der Schalter 34 in der gestrichelt gezeichneten Stellung, so weist die Regeleinrichtung ein P-I-Verhalten auf, da dann zusätzlich zum integrator ein Proportionalregler 36 mit einem Verstärker 37 in die Regeleinrichtung einbezogen ist.
Die Regeleinrichtung arbeitet nun wie folgt: Der Schalter 29 soll z. B. im Leerlauf geschlossen sein. In der
gezeichneten Schalterstellung des Schalters 30 liegt dann am Start-Stop-Eingang 28 des Integrators 21 ein
Null-Signal an, was den Integrator 21 in Betrieb setzen soll. Je nach Vorzeichen der Drehzahl-lst-SoIl-Abweichung
erscheint am Integrations-Richtungseingang 26 des Integrators 21 ein positives oder negatives Signal,
wodurch der Integrator 21 mit einer von der Zählfrequenz fz abhängigen Zählfrequenz aufwärts- oder abwärts
zählt bzw. integriert Entsprechend ändert sich der Spannungswert am Ausgang 33 des Zahlen-Spannungs-Wandlers
32 und damit auch die Stellung der Regelstange 41 über den Spannungs-Weg-Umsetzer 40.
Bei Änderung der Pedalstellung öffnet der Seäalter 29 und stoppt dadurch den Integrationsvorgang im Integrator
21. Sein Zahlenwert soll jedoch gespeichert bleiben. Dadurch bleibt die Position eines Regelgliedes am
Ausgang des Spannungs-Weg-Umsetzers 40 erhalten, die Regelstange 41 selbst kann nun über eine Wirkverbindung
38 mit dem Fahrpedal 13 beliebi» verstellt werden.
Die andere mittels des Schalters 30 mögliche Steuerungsart ermöglicht eine Start-Stop-Steuerung des Integrators
21 abhängig von der Ist-Drehzahl im Vergleich zu einer frei wählbaren Drehzahl no. Die Wirkungsweise
der Regeleinrichtung ändert sich dadurch nicht. Möglich ist auch eine Kombination von Drehzahl ·
schwelle und Fahrpedalstellung bei der Bildung eines Start-otcp-Signals für den Integrator.
Liegen die Schalter 34 und 35 in der gestrichelt gezeichneten Stellung, so kommt zum Integralverhalten
der Regeleinrichtung ein Proportionalanteil über den Proportionalregler 36 hinzu. Auf das Integrationsverhalten
des Integrators 21 und auf die Integrator-Wert-Speicherung hat diese Änderung des Regelverhaltens
keinen Einfluß.
Neben die gezeichneten Bauteilgruppen kann nun noch zur Realisierung eines P-I-D-Reglers eine weitere
Bausteingruppe treten zur Bildung des D-Anteils.
Die vorstehend beschriebene Fig.2 arbeitet rein
Die vorstehend beschriebene Fig.2 arbeitet rein
es elektrisch. Zur Bildung von hydraulischen, pneumatischen
oder elektromechanischen Systemen bedarf es nur eines Ersatzes der jeweiligen Bausteingruppen
durch in der Funktion gleichwirkende Bauelemente.
Aus Stabilitätsgründen muß die Nachstellzeit des Integralreglers groß gegen andere Zeitglieder im Regelkreis sein. Damit wird die Ausregelzeit ebenfalls lange.
Durch die Speicherung der bisher richtigen Stellgröße steht diese immer in der Nähe des richtigen Wertes,
auch dann, wenn der Regler wie z. B. beim Fährbetrieb, keinen Abgleich finden kann.
Mit anderen Worten: Durch die Speicherung des letzten Integratorwertes steht das mit der Stellgröße beaufschlagte Stellglied auf einem Wert, der als neuer Wert
für einen erneuten Regelungsvorgang Verwendung finden kann, auch dann, wenn der Regier aufgrund der
Soll-lstwertabweichung während des Fahrbetriebs keinen Abgleich finden kann und somit an einem Anschlag
stehen müßte.
IO
15
20
25
30
35
40
45
50
55
60
65
Claims (6)
1. Verfahren zum Betrieb einer Regeleinrichtung für Brennkraftmaschinen zum Konstanthalten wählbarer
Drehzahlen, insbesondere der Leerlaufdrehzahl, mit einer Soll- und Istwertvorgabe für die wenigstens
ein Integratorverhalten aufweisende Regeleinrichtung, wobei außerhalb des Regelbereichs die
Integration ausschaltbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Integratorwert bei einem Betrieb außerhalb des gewählten zu regelnden Drehzahlbereichs
abspeicherbar ist und bei Wiedereintritt der Drehzahl in diesen Drehzahlbereich der abgespeicherte
Integratorwert Ausgangspunkt der neuerlichen Drehzahlregelung ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Vorzeichen der Drehzahl-Ist-Sollwert-Abweichung die Integrationsrichtung bestimmt
und der Integrationsvorgang abhängig ist von der Ejiiirpedalstellung (13, 29) und/oder einer
Drehzahlschwelle (no).
3. Regeleinrichtung für Brennkraftmaschinen zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 zum
Regeln wählbarer Drehzahlen, insbesondere der Leerlaufdrehzahl, für Brennkraftmaschinen mit einem
Mittel zum Vergleichen eiaer Soll-Drehzahl mit einer Ist-Drehzahl der Brennkraftmaschine, mit einem
Integrationsmittel zum Integrieren des Vergleichssignals, mit Schaltermitteln zum An- und Abschalten
des Integrationsmittels bei vorgegebenen Bedingungen und mit einem durch das Ausgangssignal
des Integrationsirittels si', Regelsignal gesteuerten
Regelgliedes, gekennzeichnet durch eine Speicherung des jeweiligen Wertes -~*£s Ausgangssignals
des Integrationsmittels (21) bei dessen Abschalten und Abgeben des gespeicherten Wertes ais Regeisignal
beim erneuten Einsetzen des Integrationsvorganges.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Integrationseinrichtung des Integrationsmittels
(21) bestimmt ist durch das Vorzeichen der Abweichung der Ist-Drehzahl von der Soll-Drehzahl
und daß das An- und Abschalten des Integrationsmittels (21) durch ein Schaltmittel abhängig
ist von der Stellung eines Fahrpedals und/oder dem Überschreiten einer frei wählbaren Drehzahl (no)
durch die Ist-Drehzahl.
5. Regeleinrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Integrationsmittel
und als Speicher eine abschaltbare Vorwärts-Rückwärts-Zähleinrichtung
vorgesehen ist
6. Einrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Integrationsmittel und Speicher
ein Kondensator vorgesehen ist.
Priority Applications (4)
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DE2715408A DE2715408C2 (de) | 1977-04-06 | 1977-04-06 | Verfahren zum Betrieb und Regeleinrichtung für eine Brennkraftmaschine zum Konstanthalten wählbarer Drehzahlen |
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Applications Claiming Priority (1)
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DE2715408A DE2715408C2 (de) | 1977-04-06 | 1977-04-06 | Verfahren zum Betrieb und Regeleinrichtung für eine Brennkraftmaschine zum Konstanthalten wählbarer Drehzahlen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE2715408A1 DE2715408A1 (de) | 1978-10-19 |
DE2715408C2 true DE2715408C2 (de) | 1986-07-17 |
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ID=6005788
Family Applications (1)
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8125 | Change of the main classification |
Ipc: F02D 41/16 |
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D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8331 | Complete revocation |