DE4001474A1 - Klopfregelung einer fremdgezuendeten brennkraftmaschine - Google Patents
Klopfregelung einer fremdgezuendeten brennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Klopfregelung einer fremdgezünde
ten Brennkraftmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Für den optimierten Betrieb einer fremdgezündeten Brennkraft
maschine ist es erforderlich, den Zündzeitpunkt in Abhängig
keit der Drehzahl und Last zu verändern. Dazu ist es bekannt,
in einem Kennfeld einer elektronischen Motorsteuereinrichtung
eine Kennfeldvorgabe für den Zündzeitpunkt in Abhängigkeit
von Betriebsparametern abzulegen, die für einen aktuellen
Zündzeitpunkt jeweils ausgelesen wird.
Eine weitere, bekannte Optimierung hinsichtlich eines gerin
gen Kraftstoffverbrauchs und geringen Schadstoffausstoßes
wird dadurch erreicht, daß die Brennkraftmaschine im höheren
Last- und Drehzahlbereich nahe an der Klopfgrenze betrieben
wird. Da die Lage der Klopfgrenze variabel ist und von Be
triebsparametern, insbesondere der Treibstoffqualität, der
Temperatur und des Luftdrucks abhängt, ist es bekannt, eine
Klopfregelung in der Art einer Kurzzeitregelung durchzufüh
ren.
Dabei wird beim Auftreten von Klopfereignissen die aus dem ab
gelegten Kennfeld ausgelesene Kennfeldvorgabe um einen Regel
hub auf einen Wert für einen aktuellen Zündzeitpunkt in Rich
tung Spätzündung zurückgenommen. Beim weiteren Ausbleiben von
Klopfereignissen wird der Wert für den aktuellen Zündzeit
punkt um einen Regelhub in Richtung Frühzündung wieder auf
die Kennfeldvorgabe hingeführt.
Diese Kurzzeitregelung ist somit auf das Niveau der abgeleg
ten Kennfeldvorgabe bezogen. Bei ungünstigen Betriebspara
metern, insbesondere bei schlechter Kraftstoffqualität, kann
die Klopfgrenze relativ weit von der Kennfeldvorgabe weg lie
gen, so daß die Regelung mit entsprechend großen Regelhüben
und großer Regelbandbreite betrieben wird. Dies ist für die
Stabilität der Regelung ungünstig, so daß für die Regelung
relativ viele klopfende Verbrennungen mit teilweise heftigen
Klopfern in Kauf genommen werden müssen. Dies belastet sowohl
das Material als auch einen optimalen Betrieb sowie den
akustischen Komfort durch teilweise hörbare Klopfer.
Es ist weiter bekannt, mehrere, vorgegebene und von vorn
herein bestimmte Kennfelder abzulegen und je nach Bedarf zur
Verfügung zu stellen. Dazu ist es beispielsweise bekannt, von
einem bestimmten Kennfeld, das dem Betrieb mit Superkraft
stoff zugeordnet ist, durch Umstecken eines Steckers im Motor
raum auf ein zweites, vorbestimmtes Kennfeld überzugehen, das
beim Betrieb mit Normalkraftstoff zu verwenden ist.
Es ist auch bekannt, solche Kennfeldumschaltungen automatisch
durchzuführen, wenn eine große Anzahl von Klopfereignissen
registriert wird. Bei diesen Umschaltungen handelt es sich
aber in jedem Fall um eine von vornherein vorgegebene, glo
bale Änderung bzw. Zurücknahme des Zündzeitpunkts für das
gesamte Motorkennfeld, sofern der klopfgefährdete Bereich
betroffen ist. Damit wird das Bezugsniveau für die Kurzzeit
regelung lediglich um einen bestimmten, globalen Betrag ver
schoben, wobei diese Verschiebung als grobe Anpassung an ge
änderte Verhältnisse erfolgt. Die oben gemachten Ausführungen
zur Kurzzeitregelung, insbesondere hinsichtlich der Regelsta
bilität und der erhöhten Anzahl der Klopfereignisse treffen
somit auch hier in bezug auf die unterschiedlich angepaßten
Niveaus zu.
Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, die Anzahl von
Klopfereignissen zu verringern und die Klopfregelung insge
samt stabiler zu halten.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Gemäß Anspruch 1 wird die Langzeitanpassung in der Weise aus
geführt, daß die Kennfeldvorgabe bei auftretenden Klopfereig
nissen um einen Anpassungswert von der Klopfgrenze weg zurück
genommen bzw. modifiziert wird, so daß die Kurzzeitregelung
auf eine neue Zündzeitpunktvorgabe (Kennfeldvorgabe plus An
passungswert) bzw. ein anderes Niveau bezogen ist. Die Anpas
sungswerte werden dabei in Abhängigkeit der auftretenden
Klopfereignisse innerhalb bestimmter, sich wiederholender
Beobachtungszeitintervalle ermittelt.
Damit wird vorteilhaft das Bezugsniveau für die Regelung
innerhalb der sich wiederholenden Beobachtungszeitintervalle
und in Abhängigkeit der darin auftretenden Klopfereignisse
neu ermittelt, wobei der Regelbereich bzw. die Regelbandbrei
te und damit die Klopfgrenze nur in geringem Abstand von die
sem Bezugsniveau liegen soll. Die Lage dieses Bezugsniveaus
wird dadurch verändert, daß den Werten aus dem abgelegten
Kennfeld geeignete, ermittelte Anpassungswerte zugeschlagen
werden. Dieses kontinuierliche Nachziehen des Bezugsniveaus
für die Kurzzeitregelung in Verbindung mit der Verringerung
der Regelbandbreite führt insgesamt zu einer Reduzierung von
Klopfereignissen und zu einer Reduzierung von heftigen Klop
fern und dadurch sowohl zu einer akustischen Komfortverbesse
rung als auch Entlastung der Brennkraftmaschine. Zudem wird
die gesamte Klopfregelung stabiler und damit leichter be
herrschbar.
Es wird darauf hingewiesen, daß sich die vorstehenden Ausfüh
rungen im wesentlichen auf einen stationären oder nur langsam
veränderlichen Betriebspunkt, das heißt auf eine Anpassung
bei im wesentlichen stationärer Last und Drehzahl, beziehen.
Mit der in Anspruch 1 vorgeschlagenen Maßnahme wird das Be
zugsniveau für die Kurzzeitregelung von den abgelegten Kenn
feldvorgaben in Richtung Spätzündung verschoben. Wenn die
Klopfgrenze allmählich, beispielsweise durch Nachtanken von
Treibstoff mit besserer Qualität, wieder in Richtung auf die
ursprüngliche Kennfeldvorgabe wandert, soll auch das Bezugs
niveau für einen optimierten Betrieb angepaßt und nachgezogen
werden. Dies wird mit den Maßnahmen des Anspruchs 2 dadurch
erreicht, daß beim Ausbleiben von Klopfereignissen innerhalb
wenigstens eines Bezugszeitintervalls der Anpassungswert um
eine bestimmte Rückführgröße jeweils schrittweise zurückge
nommen wird.
Wenn innerhalb mehrerer, nacheinanderfolgender Beobachtungs
zeitintervalle keine Klopfereignisse auftreten, ist dies ein
Hinweis, daß die Regelung bzw. das Bezugsniveau erheblich zu
weit von der Klopfgrenze in Richtung Spätzündung weg liegt.
Um hier eine schnelle Anpassung und Rückführung zu erhalten,
wird mit Anspruch 3 vorgeschlagen, dann den Betrag der Rück
führgröße entsprechend zu erhöhen.
Vorteilhaft werden jedem Zylinder der Brennkraftmaschine eige
ne Kennfelder zugeordnet und die Klopfregelung mit der erfin
dungsgemäßen Anpassung zylinderselektiv durchgeführt. Damit
kann jeder der Zylinder separat im thermodynamischen Optimum
betrieben werden, so daß Kraftstoffverbrauch und Schadstoff
ausstoß auf möglichst kleinem Niveau gehalten werden.
In einer ersten Ausführungsform nach Anspruch 5 wird der An
passungswert durch Mittelung der jeweils zum Zeitpunkt eines
Klopfereignisses vorliegenden Regelhübe in einem Beobachtungs
zeitintervall ermittelt. Dies ergibt bereits eine gute Aus
sage über die Lage der Klopfgrenze bei nur geringer Verweil
zeit bzw. kurzem Beobachtungszeitintervall an einem bestimm
ten Betriebspunkt.
In einer zweiten Ausführungsform, die gegenüber der ersten
Ausführungsform ein weniger aufwendiges Berechnungsverfahren
benötigt, werden die Anpassungswerte durch Mittelung aller in
einem Beobachtungszeitintervall vorliegenden Regelhübe ermit
telt. Auch diese Mittelwertgröße ergibt eine geeignete Aus
sage über die Lage der Klopfgrenze und damit eine Anpassung
und Nachführung des Bezugsniveaus für die Kurzzeitregelung.
Die Klopfgrenze ist bekanntlich keine genau definierte Gren
ze, sondern als statistische Grenze zu sehen, wobei je nach
der Qualität der gerade vorliegenden Verbrennung auch Klopfer
eignisse oberhalb oder unterhalb der ermittelten Klopfgrenze
vorkommen können. Da somit die Lage der Klopfgrenze ohnehin
keine genau definierte Größe darstellt, wird mit Anspruch 7
vorgeschlagen, eine Anpassung nur dann vorzunehmen, wenn der
Wert der gemittelten Regelhübe über dem Wert einer festgeleg
ten Schwelle liegt. Dies bedeutet, daß nur bei einer größeren
Abweichung von der statistisch jeweils ermittelten Klopf
grenze eine Anpassung erfolgen soll. Anpassungen, die wegen
der statistischen Bandbreite der Klopfgrenze erfolgen würden,
werden dadurch ausgeschlossen und die Anpassungsvorgänge und
damit die gesamte Klopfregelung werden stabilisiert.
Mit Anspruch 8 wird eine konkrete Vorschrift zur Ermittlung
eines Anpassungswerts aus einem gemittelten Regelhub angege
ben. Ein neuer Anpassungswert (LZneu) soll dadurch errechnet
werden, daß der vorhergehende Anpassungswert (LZalt) mit dem
gemittelten Regelhub () aufsummiert wird. Zudem soll weiter
ein vorgegebener Schwellenwert (S) abgezogen werden. Dies be
deutet, daß das Bezugsniveau für eine Stabilisierung der Rege
lung nicht genau auf die durch den gemittelten Regelhub er
mittelte Klopfgrenze gelegt werden soll, sondern um den
Schwellenwert (S) in Richtung Frühzündung verschoben liegt.
Damit wird eine geeignete Regelbandbreite für die Kurzzeit
regelung zur Verfügung gestellt, wobei statistisch weit über
der Klopfgrenze in Richtung Frühzündung liegende Klopfereig
nisse abgeschnitten und bei der Regelung nicht berücksichtigt
werden. Eine Anpassung soll dabei nur erfolgen, wenn der ge
mittelte Regelhub () größer als ein Schwellenwert (S) ist,
wobei dieser Schwellenwert dem vorhergehenden in seiner Größe
entsprechen kann. Ein geeigneter Schwellenwert ist zum Bei
spiel 0,75° KW.
In einer dritten Ausführungsform nach Anspruch 9 werden vorge
gebene Inkrementwerte bei jedem Klopfereignis innerhalb eines
Beobachtungszeitintervalls aufsummiert und dadurch ein Anpas
sungswert ermittelt. Auch hierbei kann eine Anpassung nur für
den Fall vorgesehen sein, daß die ermittelte Summe über einem
vorgegebenen Schwellenwert liegt.
In einer weiteren Alternative nach Anspruch 10 soll der Anpas
sungswert um die Rückführgröße nicht nur dann zurückgenommen
werden, wenn überhaupt keine Klopfereignisse im Beobachtungs
zeitintervall vorliegen, sondern wenn der gemittelte Regelhub
bzw. die Summe der Inkrementwerte in einem Beobachtungszeit
intervall kleiner als der Wert einer Schwelle sind. Ein ge
eigneter Schwellenwert ist beispielsweise auch für diese
Schwelle 0,75° KW.
Wenn eine Anpassung auf einen neuen Anpassungswert (LZneu) er
folgt, würde vorerst der alte, aktuelle Regelhub (Rhalt) bei
behalten werden und auf das neue Bezugsniveau bezogen werden.
Damit wurde sich ein unerwünschter Sprung im Regelverhalten
ergeben, der erst wieder auf einen neuen Regelhub (Rhneu) aus
geregelt werden müßte. Mit den Merkmalen des Anspruchs 11
wird dieser Sprung dadurch vermieden, daß der alte Regelhub
(Rhalt) um die Differenz des alten Anpassungswerts (LZalt)
und des neuen Anpassungswerts (LZneu) von vornherein ange
paßt wird.
Ein geeignetes Beobachtungszeitintervall enthält oder bezieht
sich gemäß Anspruch 12 auf mindestens 500 Zündungen.
Nach Anspruch 13 ist es vorteilhaft, den jeweils vorliegenden
Anpassungswert auch beim Abstellen der Brennkraftmaschine
bzw. des Fahrzeugs festzuhalten, so daß beim Wiederanlassen
sofort die Anpassungsgröße zur Verfügung steht. Damit wird er
reicht, daß die Klopfregelung sofort mit der gewünscht gerin
gen Regelbandbreite arbeitet.
Anhand der Zeichnung wird die Erfindung weiter näher erläu
tert.
Es zeigen
Fig. 1 ein Diagramm, in dem die Anpassung eines Bezugsniveaus
für eine Kurzzeitregelung eingetragen ist,
Fig. 2 ein Diagramm, das die Größe und Bildung der Anpassungs
werte verdeutlicht,
Fig. 3 ein Meßprotokoll über die Zündzeitpunkte und Anpassun
gen von vier Zylindern einer Brennkraftmaschine.
Im Diagramm der Fig. 1 ist nach oben der Wert des Zündwinkels
αz mit der Richtung nach früher Zündung über die nach
rechts weisende Zeitachse aufgetragen. Die horizontal verlau
fende, strichlierte Linie entspricht einer Kennfeldvorgabe 1
für den Zündzeitpunkt aus einem fest abgelegten Kennfeld. Es
wird ein stationärer Betriebszustand an einem bestimmten Be
triebspunkt, das heißt beispielsweise stationäre Last und sta
tionäre Drehzahl, betrachtet, so daß die Kennfeldvorgabe
über die Zeit gesehen unverändert gleich bleibt.
Diese Kennfeldvorgabe 1 ist so gewählt, daß die Brennkraft
maschine bei üblichen Betriebsbedingungen an der Klopfgrenze
betrieben wird und somit vereinzelt Klopfereignisse auftreten
können. Dieser Zustand ist im Zeitintervall I dargestellt, wo
mit Hilfe einer an sich bekannten und nicht explizit beschrie
benen Kurzzeitregelung diese Kennfeldvorgabe beim Auftreten
von Klopfereignissen (K) um einen Regelhub auf einen Wert für
einen aktuellen Zündzeitpunkt (dargestellt durch die Kurve
II) in Richtung "spät" zurückgenommen wird. Bei einem weite
ren Ausbleiben von Klopfereignissen wird dann der Wert für
den aktuellen Zündzeitpunkt um einen Regelhub in Richtung
Frühzündung wieder auf die Kennfeldvorgabe 1 hingeführt. Die
Kurzzeitregelung im Zeitintervall I führt somit zu aktuellen
Zündzeitpunkten (Kurve 2), die etwas unterhalb der Kennfeld
vorgabe 1 liegen.
Durch Veränderungen von Betriebsparametern, beispielsweise
nach dem Betanken und allmählichen Durchmischen mit einem
Kraftstoff schlechterer Qualität treten im Zeitintervall II
nacheinander vermehrt Klopfereignisse auf. Damit werden die
aktuellen Zündzeitpunkte (Kurve 2) nacheinander weiter von
der ursprünglichen Kennfeldvorgabe 1 durch Aufsummierung von
nacheinanderfolgenden Regelhüben in Richtung "spät" wegbe
wegt.
Auf einem solchen Niveau, das einer geänderten Klopfgrenze
entspricht, pendelt sich dann die Kurzzeitregelung wieder
ein, wie dies im Zeitintervall III dargestellt ist.
Erfindungsgemäß wird nunmehr anstelle der Kennfeldvorgabe 1
eine angepaßte Kennfeldvorgabe 3 als neues Bezugsniveau für
die Kurzzeitregelung eingeführt, indem die Kennfeldvorgabe in
einer Art von Regelung bezogen auf die neue Klopfgrenze in Ab
hängigkeit der auftretenden Klopfereignisse auf den ange
paßten Wert 3 zurückgenommen wird, wie dies schematisch mit
dem Pfeil 4 angedeutet ist. Diese Rücknahme wird dadurch er
reicht, daß die ursprüngliche Kennfeldvorgabe 1 mit einem ver
änderlichen Anpassungswert (LZ) beaufschlagt wird.
Der Anpassungswert (LZ) wird innerhalb bestimmter, sich wie
derholender Beobachtungszeitintervalle jeweils in Abhängig
keit der auftretenden Klopfereignisse ermittelt, wobei in
einem Beobachtungszeitintervall Zündungen in der Größenord
nung von 500 Zündungen auftreten sollen. Geeignete Anpassungs
werte werden durch Mittelung der im Beobachtungszeitintervall
auftretenden Regelhübe erhalten, wobei entweder nur die Regel
hübe beim Auftreten eines Klopfereignisses oder alle im Be
obachtungszeitintervall durchgeführten Regelhübe verwendet
werden können. Ein geeigneter Anpassungswert kann auch da
durch erhalten werden, daß bei jedem Klopfereignis ein Inkre
mentwert ausgegeben wird und diese Werte aufsummiert werden.
Zweckmäßig erfolgt eine Veränderung eines Anpassungswerts
(LZ) nur dann, wenn die erhaltenen Mittelwerte oberhalb einer
bestimmten Schwelle (S) liegen. Dies ist in der linken Hälfte
der Fig. 2 dargestellt. Beim "Inkrementsystem" wird immer ein
bestimmter Inkrementwert bei erkanntem Klopfer aufsummiert.
Für die Rückführung der Zündzeitpunkte wird wieder ein Be
obachtungszeitintervall definiert, in welchem kein Klopfereig
nis (bzw. nur eine begrenzte Anzahl von Klopfereignissen) er
mittelt wurde.
In Fig. 2 ist ein schon bestehender Anpassungswert (LZalt)
eingezeichnet. In einem weiteren Beobachtungszeitintervall
werden (bei Veränderungen der Betriebsparameter) relativ
viele Regelhübe ermittelt, deren Mittelwert über einer
Schwelle (S) liegen soll. Dann wird ein neuer Anpassungswert
(LZneu) errechnet und ausgegeben, der sich aus dem vorher
gehenden Anpassungswert (LZalt) durch Hinzufügen des Mittel
werts der Regelhübe () minus einem Schwellenwert (S) er
gibt. Dieser Schwellenwert kann zweckmäßig dem vorhergehenden
Schwellenwert entsprechen.
Für eine Rückführung der Zündzeitpunkte in Richtung auf die
ursprüngliche Kennfeldvorgabe 1 wird dann ein vorhergehender
Anpassungswert (LZalt) um einen Rückführwert (ΔLK) auf einen
neuen Anpassungswert (LZneu) verringert, wenn keine Klopfer
eignisse in dem neuen Beobachtungsintervall ermittelt werden
oder deren Mittelwert () kleiner als die vorgegebene
Schwelle ist.
In Fig. 3 ist ein tatsächliches Meßprotokoll für vier Zylin
der einer Brennkraftmaschine wiedergegeben, bei der der aktu
elle Zündzeitpunkt über der Zeit aufgetragen ist. Die durch
gehende, horizontale Linie stellt jeweils die abgelegte Kenn
feldvorgabe für jeden Zylinder dar.
Für den Zylinder 1 ist zu erkennen, daß die Kurzzeitregelung
in unmittelbarer Nähe der Kennfeldvorgabe verläuft und somit
die Regelung hier von vornherein optimal betrieben wird. Dies
kann beispielsweise dadurch hervorgerufen sein, daß der erste
Zylinder durch seine Frontlage besser gekühlt ist und bei ge
ringeren Temperaturen als die übrigen Zylinder betrieben
wird.
Bei den übrigen Zylindern 2 bis 4 ist zu erkennen, daß die
aktuellen Zündzeitpunkte relativ weit von der Kennfeldvorgabe
weggeregelt werden und damit die erfindungsgemäße Anpassung
über Anpassungswerte (LZ) erfolgt ist. Anhand des Zylinders 4
werden die konkreten Werte näher erläutert:
Im Zeitintervall I ist noch kein Anpassungswert ermittelt wor
den und die Bandbreite der Regelung ist mit vielen Schwankun
gen relativ groß. Im Zeitintervall II wurde über die Mittel
wertbildung der Regelhübe ein Anpassungswert mit Δαz = -3°
ermittelt und der ursprünglichen Kennfeldvorgabe zugeschla
gen. Durch das damit geschaffene niedrigere Bezugsniveau lie
gen die Zündzeitpunkte auf etwa gleichem Niveau bei stabile
rer Regelung mit einer verringerten Regelbandbreite.
Am Ende des Zeitintervalls II treten nurmehr wenige Klopfer
eignisse auf, wodurch die Vorgabe zurückgenommen wird mit
einem Anpassungswert Δαz = -2°. Am Ende dieses Bereichs
treten wieder vermehrt Klopfereignisse auf, so daß im Zeit
intervall IV der Anpassungswert wieder auf Δαz = -3° ge
setzt wird. Es ist dabei zu ersehen, daß die Anpassung des Be
zugsniveaus nahezu kontinuierlich in Abhängigkeit der Anzahl
der Klopfereignisse in einem Beobachtungszeitintervall durch
geführt wird.
Claims (13)
1. Klopfregelung einer fremdgezündeten Brennkraftmaschine,
mit einer Kurzzeitregelung, bei der aus einem in Abhängig keit von Betriebsparametern fest abgelegten Kennfeld eine Kennfeldvorgabe (1) für den Zündzeitpunkt erfolgt,
beim Auftreten von Klopfereignissen (K) diese Kennfeldvor gabe (1) um einen Regelhub auf einen Wert für einen aktu ellen Zündzeitpunkt (2) in Richtung "spät" zurückgenommen wird und
beim weiteren Ausbleiben von Klopfereignissen (K) der Wert für den aktuellen Zündzeitpunkt (2) um einen Regel hub (Rh) in Richtung "früh" wieder auf die Kennfeldvor gabe (1) hingeführt wird, und
mit einer zusätzlichen Langzeitanpassung dadurch gekennzeichnet,
daß die Langzeitanpassung in der Weise ausgeführt ist,
daß die Kennfeldvorgabe (1) bei auftretenden Klopfereig nissen (K) um einen Anpassungswert (LZ) von der Klopfgren ze weg zurückgenommen bzw. modifiziert wird, so daß die Kurzzeitregelung auf eine neue Zündzeitpunktvorgabe (Kenn feldvorgabe plus Anpassungswert) bzw. ein anderes Niveau bezogen ist, und
daß innerhalb bestimmter, sich wiederholender Beobach tungszeitintervalle jeweils die Anpassungswerte (LZ) in Abhängigkeit der auftretenden Klopfereignisse (K) ermit telt werden.
mit einer Kurzzeitregelung, bei der aus einem in Abhängig keit von Betriebsparametern fest abgelegten Kennfeld eine Kennfeldvorgabe (1) für den Zündzeitpunkt erfolgt,
beim Auftreten von Klopfereignissen (K) diese Kennfeldvor gabe (1) um einen Regelhub auf einen Wert für einen aktu ellen Zündzeitpunkt (2) in Richtung "spät" zurückgenommen wird und
beim weiteren Ausbleiben von Klopfereignissen (K) der Wert für den aktuellen Zündzeitpunkt (2) um einen Regel hub (Rh) in Richtung "früh" wieder auf die Kennfeldvor gabe (1) hingeführt wird, und
mit einer zusätzlichen Langzeitanpassung dadurch gekennzeichnet,
daß die Langzeitanpassung in der Weise ausgeführt ist,
daß die Kennfeldvorgabe (1) bei auftretenden Klopfereig nissen (K) um einen Anpassungswert (LZ) von der Klopfgren ze weg zurückgenommen bzw. modifiziert wird, so daß die Kurzzeitregelung auf eine neue Zündzeitpunktvorgabe (Kenn feldvorgabe plus Anpassungswert) bzw. ein anderes Niveau bezogen ist, und
daß innerhalb bestimmter, sich wiederholender Beobach tungszeitintervalle jeweils die Anpassungswerte (LZ) in Abhängigkeit der auftretenden Klopfereignisse (K) ermit telt werden.
2. Klopfregelung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß beim Ausbleiben von Klopfereignissen (K) innerhalb
wenigstens eines Beobachtungsintervalls der Anpassungs
wert (LZ) in Richtung auf die ursprüngliche Kennfeldvor
gabe jeweils schrittweise um eine bestimmte Rückführgröße
(ΔLK) zurückgenommen wird.
3. Klopfregelung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß beim Ausbleiben von Klopfereignissen (K) innerhalb
von wenigstens zwei nacheinanderfolgenden Beobachtungs
zeitintervallen der Betrag der Rückführgröße (ΔLK) für
eine schnellere Rückführung vergrößert wird.
4. Klopfregelung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß für jeden Zylinder der Brennkraft
maschine eine zylinderselektive Klopfregelung vorgesehen
ist.
5. Klopfregelung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Anpassungswert (LZ) durch Mitte
lung der jeweils zum Zeitpunkt eines Klopfereignisses vor
liegenden Regelhübe (Mittelwert ) in einem Beobachtungs
zeitintervall erhalten wird.
6. Klopfregelung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Anpassungswert (LZ) durch Mitte
lung aller in einem Beobachtungszeitintervall vorliegen
den Regelhübe (Mittelwert ) erhalten wird.
7. Klopfregelung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeich
net, daß eine Anpassung mit einem Anpassungswert nur dann
erfolgt, wenn der Wert der gemittelten Regelhübe ()
über dem Wert einer festgelegten Schwelle (S) liegt.
8. Klopfregelung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß aus einem vorhergehenden Anpassungs
wert (LZalt) nach einem weiteren Beobachtungsintervall
bei Feststellung eines gemittelten Regelhubs () größer
oder gleich einer Schwelle (S) ein neuer Anpassungswert
(LZneu) dadurch gebildet wird, daß der vorhergehende
Anpassungswert (LZalt) um den gemittelten Regelhub ()
vergrößert wird und dieser Wert um den Wert der Schwelle
(S) verkleinert wird.
9. Klopfregelung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Anpassungswert (LZ) durch Auf
summierung von vorgegebenen, jedem Klopfereignis zugeord
neten, Inkrementwerten während eines Beobachtungszeit
intervalls erhalten wird.
10. Klopfregelung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Anpassungswert (LZalt) um die
Rückführgröße (ΔLK) auf einen neuen Anpassungswert
(LZneu) zurückgenommen wird, wenn der gemittelte Regelhub
() bzw. die Summe der Inkrementwerte in einem Beobach
tungszeitintervall kleiner als der Wert einer Schwelle
(S) sind.
LZneu = LZalt - Δ LK.
11. Klopfregelung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß bei der Anpassung mit einem neuen An
passungswert (LZneu) zur Vermeidung eines Sprungs auch
eine Anpassung eines neuen Regelhubs (Rhneu) dadurch er
folgt, daß der vorhergehende Regelhub (Rhalt) um die
Differenz zwischen dem vorhergehenden (LZalt) und neuen
Anpassungswert (LZneu) geändert wird.
Rhneu = Rhalt + LZalt - LZneu.
12. Klopfregelung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß ein geeignetes Beobachtungszeitinter
vall mindestens 500 Zündungen enthält.
13. Klopfregelung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der Anpassungswert (LZ) auch beim Ab
stellen der Brennkraftmaschine bzw. des Fahrzeugs festge
halten wird und beim Wiederanlassen sofort als Anpassungs
größe zur Verfügung steht.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4001474A DE4001474A1 (de) | 1990-01-19 | 1990-01-19 | Klopfregelung einer fremdgezuendeten brennkraftmaschine |
JP3501242A JPH05504388A (ja) | 1990-01-19 | 1990-12-18 | 火花点火式内燃機関のノック制御システム |
EP91900750A EP0511220B1 (de) | 1990-01-19 | 1990-12-18 | Klopfregelungssystem einer verbrennungsmaschine mit funkenzündung |
PCT/EP1990/002223 WO1991010829A1 (en) | 1990-01-19 | 1990-12-18 | Knock control system of a spark ignition internal combustion engine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4001474A DE4001474A1 (de) | 1990-01-19 | 1990-01-19 | Klopfregelung einer fremdgezuendeten brennkraftmaschine |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4001474A1 true DE4001474A1 (de) | 1991-08-01 |
Family
ID=6398385
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4001474A Ceased DE4001474A1 (de) | 1990-01-19 | 1990-01-19 | Klopfregelung einer fremdgezuendeten brennkraftmaschine |
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Country | Link |
---|---|
EP (1) | EP0511220B1 (de) |
JP (1) | JPH05504388A (de) |
DE (1) | DE4001474A1 (de) |
WO (1) | WO1991010829A1 (de) |
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