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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine sowie eine Brennkraftmaschine.
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Bei mit Brenngas betriebenen Brennkraftmaschinen besteht grundsätzlich das Problem, dass die Qualität und insbesondere der spezifische Energiegehalt des eingesetzten Brenngases zeitlichen Schwankungen unterliegen kann. Dabei erweist es sich als schwierig, während des Betriebs einer solchen Brennkraftmaschine einen Luftbedarf der Brennkraftmaschine korrekt zu bedienen, insbesondere ein konstantes Verbrennungsluft-Brennstoff-Verhältnis, das auch als Lambdawert bezeichnet wird, einzustellen und einzuhalten. Besonders kritisch ist dies dann, wenn eine solche Brennkraftmaschine in einem Zweistoffbetrieb betrieben wird, wobei zeitlich wechselnde Anteile verschiedener Brennstoffe am Gesamtenergiegehalt einer der Brennkraftmaschine insgesamt zugeführten Brennstoffmenge verwirklicht werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine sowie eine Brennkraftmaschine zu schaffen, wobei die genannten Nachteile nicht auftreten.
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Die Aufgabe wird gelöst, indem die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche geschaffen werden. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die Aufgabe wird insbesondere gelöst, indem ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine geschaffen wird, bei welchem in einer Start-Betriebsart der Brennkraftmaschine eine Gasqualität eines Brenngases für den Betrieb der Brennkraftmaschine bestimmt wird, wobei in wenigstens einer Dauer-Betriebsart der Brennkraftmaschine, in der die Brennkraftmaschine mit dem Brenngas betrieben wird, ein einem Brennraum der Brennkraftmaschine zugeordnetes Einlassventil variabel in Abhängigkeit von der bestimmten Gasqualität angesteuert wird. Eine zeitlich schwankende Gasqualität kann dann insbesondere durch geeignete Ansteuerung des wenigstens einen Einlassventils ausgeregelt werden. Dabei ist es insbesondere möglich, die Gasqualität zunächst in der Start-Betriebsart zu bestimmen, und dann das wenigstens eine Einlassventil in Abhängigkeit von der bestimmten Gasqualität variabel anzusteuern und so den korrekten Luftbedarf für den Betrieb der Brennkraftmaschine zu bedienen.
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Die Start-Betriebsart wird insbesondere zum Betriebsbeginn der Brennkraftmaschine, vorzugsweise bei jedem Neustart derselben, durchgeführt. Es ist aber ohne weiteres auch möglich, in vorbestimmten zeitlichen Abständen während des Betriebs der Brennkraftmaschine, stichprobenartig, zyklisch, oder unregelmäßig, insbesondere auch manuell durch einen Betreiber gesteuert, in die Start-Betriebsart zu wechseln, um die Gasqualität periodisch, unregelmäßig oder stichprobenartig während des Betriebs der Brennkraftmaschine bestimmen zu können.
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Die Brennkraftmaschine weist vorzugsweise eine Mehrzahl von Brennräumen auf. Jedem Brennraum der Brennkraftmaschine ist vorzugsweise wenigstens ein Einlassventil zugeordnet. Es ist möglich, dass jedem Brennraum mehr als ein Einlassventil zugeordnet ist. Insbesondere ist es möglich, dass jedem Brennraum zwei Einlassventile zugeordnet sind. Weist ein Brennraum der Brennkraftmaschine eine Mehrzahl von Einlassventilen auf, werden bevorzugt alle Einlassventile des Brennraums variabel in Abhängigkeit von der bestimmten Gasqualität angesteuert.
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Der Begriff „Brennstoff“ wird hier und im Folgenden als Oberbegriff für das Brenngas einerseits und für eine im Folgenden noch eingeführte Brennsubstanz andererseits verwendet. Während also - wie unten noch näher erläutert - zwischen den Begriffen „Brenngas“ und „Brennsubstanz“ unterschieden wird, bezeichnet der Begriff „Brennstoff“ allgemein sowohl die Brennsubstanz als auch das Brenngas.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass in der Dauer-Betriebsart ein Verbrennungsluft-Brennstoff-Verhältnis, das im Folgenden auch kurz als Lambdawert bezeichnet wird, durch die variable Ansteuerung des Einlassventils - in Abhängigkeit von der bestimmten Gasqualität - konstant gehalten wird. Die Ausregelung der zeitlich schwankenden Gasqualität über die variable Ansteuerung des Einlassventils erfolgt dann vorteilhaft insbesondere so, dass der Lambdawert über den Betrieb der Brennkraftmaschine konstant bleibt.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Brennkraftmaschine in einem Zweistoffbetrieb einerseits mit dem Brenngas und zugleich andererseits mit einer zusätzlichen, von dem Brenngas verschiedenen Brennsubstanz betrieben wird. Dabei ist vorgesehen, dass in einer ersten Dauer-Betriebsart der wenigstens einen Dauer-Betriebsart ein Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis in Abhängigkeit von einem momentanen Betriebspunkt der Brennkraftmaschine bestimmt und/oder vorgegeben, insbesondere eingestellt wird.
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Alternativ oder zusätzlich wird in einer zweiten Dauer-Betriebsart der wenigstens einen Dauer-Betriebsart das Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis von einem Betreiber der Brennkraftmaschine - insbesondere manuell - vorgegeben.
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Alternativ oder zusätzlich wird in der Start-Betriebsart ein vorbestimmter, konstanter Wert für das Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis eingestellt.
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Unter einem Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis wird insbesondere das Verhältnis der Energieanteile verstanden, die in den Brennraum der Brennkraftmaschine - im selben Arbeitszyklus - einerseits in Form der chemischen Energie der Brennsubstanz und andererseits in Form der chemischen Energie des Brenngases eingebracht werden. In dem Zweistoffbetrieb wird dem Brennraum eine bestimmte Brennstoffmenge - und damit auch eine bestimmte Energiemenge - zugemessen, die sich einerseits aus der Brennsubstanz und andererseits aus dem Brenngas zusammensetzt. Das Verhältnis der Energieanteile der chemischen Energie aus der Brennsubstanz einerseits und der chemischen Energie aus dem Brenngas andererseits an dieser Gesamtenergie wird als Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis bezeichnet.
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Als Brennsubstanz wird vorzugsweise ein brennbarer Stoff verwendet, der unter Normalbedingungen, das heißt insbesondere bei 25 °C und 1013 mbar, flüssig ist. Besonders bevorzugt wird als Brennsubstanz ein Zündöl, insbesondere Diesel oder Dimethylether verwendet.
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In der ersten Dauer-Betriebsart wird das Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis insbesondere in Abhängigkeit von einem momentanen Betriebs- oder Lastpunkt der Brennkraftmaschine bestimmt, mithin vorgegeben, wobei die Begriffe „Betriebspunkt“ und „Lastpunkt“ als zumindest im Wesentlichen synonym, vorzugsweise synonym, verstanden werden. Der Betriebs- oder Lastpunkt ist definiert durch ein Wertepaar aus einer momentanen Drehzahl und einem momentanen Drehmoment der Brennkraftmaschine. In der ersten Dauer-Betriebsart wird das Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis vorzugsweise in Abhängigkeit von dem momentanen Betriebspunkt aus einem Kennfeld ausgelesen.
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Ziel eines Betreibers der Brennkraftmaschine ist in der ersten Dauer-Betriebsart insbesondere, eine möglichst große Menge der Brennsubstanz durch das Brenngas zu ersetzen, insbesondere um Kosten zu sparen. Dabei muss typischerweise der Anteil der vorzugsweise flüssigen Brennsubstanz, insbesondere des Zündöls, im unteren Lastbereich der Brennkraftmaschine, insbesondere also bei kleinen Drehmomenten und/oder kleiner Drehzahl, erhöht werden, weil das Brenngas weniger zündwillig ist als die insbesondere als Zündöl ausgebildete Brennsubstanz. Im niederen Lastbereich reicht dann häufig der in dem Brennraum der Brennkraftmaschine erreichbare Druck nicht aus, um ein Gemisch mit hohem Brenngasanteil zu zünden.
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Die zweite Dauer-Betriebsart ist insbesondere für einen Notbetrieb der Brennkraftmaschine vorgesehen, falls das Brenngas oder die Brennsubstanz zur Neige geht, oder eine Versorgung mit dem Brenngas oder der Brennsubstanz ausfällt. Es kann dann - insbesondere manuell - durch den Betreiber insbesondere ein höherer Anteil von demjenigen Brennstoff, ausgewählt aus der Brennsubstanz und dem Brenngas, festgesetzt werden, der in größerem Umfang noch zur Verfügung steht. Dies ist insbesondere relevant für mobile Anwendungen, beispielsweise wenn die Brennkraftmaschine für einen Schiffsbetrieb eingesetzt wird. Die zweite Dauer-Betriebsart kann dann insbesondere als eine „limp home“-Funktion ausgestaltet sein.
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Das Einstellen eines konstanten Werts für das Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis in der Start-Betriebsart ermöglicht eine besonders sichere und genaue Ermittlung der Gasqualität, da mit dem Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis zumindest ein Parameter des Betriebs der Brennkraftmaschine konstant und damit bekannt ist. Insbesondere wird die Brennkraftmaschine bei einem Neustart in der Start-Betriebsart noch mit einem in den Leitungen befindlichen Brenngas betrieben, dessen Eigenschaften von einem vorherigen Betrieb bekannt sind. Ändert sich dann die Gasqualität, wenn neues Brenngas nachströmt, wird dies als Abweichung von dem erwarteten Verhalten der Brennkraftmaschine bei dem vorgegebenen Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis erkannt.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das dem Brennraum zugeordnete Einlassventil variabel angesteuert wird, indem abhängig von der bestimmten Gasqualität und dem momentanen Betriebspunkt der Brennkraftmaschine eine vorbestimmte Hubkurve aus einer Mehrzahl vorbestimmter Hubkurven für das Einlassventil ausgewählt und eingestellt wird. Dies stellt eine besonders einfache Art der variablen Ansteuerung für das wenigstens eine Einlassventil dar. Dabei sind - insbesondere in einem Kennfeld - bevorzugt verschiedene vorbestimmte Hubkurven für das Einlassventil in Abhängigkeit von der Gasqualität und dem Betriebspunkt hinterlegt, wobei dann abhängig von der bestimmten Gasqualität und dem momentanen Betriebspunkt der Brennkraftmaschine eine dieser vorbestimmten Hubkurven als Hubkurve ausgewählt wird, mit der das Einlassventil angesteuert wird. Der variable Ventiltrieb kann beispielsweise durch das Lost-Motion-Prinzip verwirklicht werden, oder es ist möglich, dass eine Mehrzahl von Nocken mit verschiedenen Nockenkonturen zur Darstellung verschiedener Hubkurven vorgesehen sind, wobei zwischen momentan aktiven Nocken und inaktiven Nocken gewechselt werden kann. Selbstverständlich sind auch andere Arten der variablen Ansteuerung und insbesondere der variablen Einstellung von Hubkurven für das Einlassventil möglich.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis in der ersten Dauer-Betriebsart in Abhängigkeit von der bestimmten Gasqualität bestimmt und/oder vorgegeben wird. Insbesondere wird es vorzugsweise zusätzlich zu der Bestimmung in Abhängigkeit von dem momentanen Betriebspunkt noch in Abhängigkeit von der bestimmten Gasqualität bestimmt. Insbesondere kann es aus einem Kennfeld ausgelesen werden, das aufgespannt ist über der Gasqualität einerseits und dem Betriebspunkt der Brennkraftmaschine andererseits. Auf diese Weise kann der schwankende Energiegehalt des Brenngases in die Bestimmung des Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnisses einbezogen werden. Insbesondere ergibt sich bei schwankender Gasqualität eine veränderliche Brennrate, wobei bevorzugt insbesondere die Brennrate bei der Bestimmung des Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnisses berücksichtigt wird, insbesondere in Hinblick auf den Wirkungsgrad der Brennkraftmaschine.
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Zusätzlich oder alternativ wird bevorzugt die Eindosierung des Brenngases abhängig von der bestimmten Gasqualität gesteuert oder geregelt, wobei insbesondere ein Volumenstrom des Brenngases in Abhängigkeit von der bestimmten Gasqualität verändert wird.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass in der Start-Betriebsart eine vorbestimmte Hubkurve für das Einlassventil aus einer Mehrzahl vorbestimmter Hubkurven in Abhängigkeit von einem Luftanteil ausgewählt wird, wobei der Luftanteil aus dem Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis, dem Verbrennungsluft-Brennstoff-Verhältnis, das heißt dem Lambdawert, und der bestimmten Gasqualität bestimmt wird. Der Luftanteil entspricht dabei insbesondere dem Luftbedarf der Brennkraftmaschine bei dem momentanen Lambdawert, der bestimmten Gasqualität, und dem in der Start-Betriebsart insbesondere vorbestimmten und konstant gehaltenen Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis. Auf diese Weise kann der Luftanteil in der Start-Betriebsart in einfacher und sicherer Weise durch Auswahl einer geeigneten Ventilhubkurve eingestellt werden. Auch in diesem Fall sind die verschiedenen, vorbestimmten Ventilhubkurven für das Einlassventil bevorzugt in einem Kennfeld hinterlegt, nämlich in Abhängigkeit von dem Luftanteil, oder aber direkt in Abhängigkeit von dem Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis, dem Lambdawert und der bestimmten Gasqualität. Es ist also nicht zwingend erforderlich, dass der Luftanteil tatsächlich berechnet wird. Vielmehr kann dieser lediglich implizit berücksichtigt werden, indem direkt die entsprechende Hubkurve in Abhängigkeit von dem Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis, dem Lambdawert und der bestimmten Gasqualität ausgewählt wird. Es ist aber auch möglich, dass der Luftanteil aus diesen Parametern berechnet wird, wobei dann in Abhängigkeit von dem Luftanteil die passende Hubkurve für das Einlassventil ausgewählt wird.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass in der wenigstens einen Dauer-Betriebsart wenigstens ein Einspritzparameter für die Brennsubstanz in Abhängigkeit von dem Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis, der bestimmten Gasqualität und dem momentanen Betriebspunkt der Brennkraftmaschine bestimmt und/oder vorgegeben, insbesondere eingestellt wird. Insbesondere ist der wenigstens eine Einspritzparameter bevorzugt in einem Kennfeld hinterlegt, das aufgespannt wird durch das Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis, die Gasqualität und den Betriebspunkt der Brennkraftmaschine. Der wenigstens eine Einspritzparameter ist vorzugsweise ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus einem Spritzbeginn, einem Spritzende, und einer Spritzdauer. Der wenigstens eine Einspritzparameter kann eine Voreinspritzung, eine Haupteinspritzung und/oder eine Nacheinspritzung betreffen, sowie insbesondere die Frage, ob neben einer Haupteinspritzung eine Voreinspritzung und/oder eine Nacheinspritzung durchgeführt werden soll/sollen. Das Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis ist ein wichtiger Parameter zur Bestimmung des Einspritzparameters, da dieser insbesondere die in den Brennraum eingebrachte Menge an Brennsubstanz definiert oder zumindest mitbestimmt. Auch der Betriebspunkt ist relevant für die Auswahl des Einspritzparameters. Weiterhin ist auch die Gasqualität und damit insbesondere der Energiegehalt des Brenngases wichtig für die Bestimmung des wenigstens einen Einspritzparameters. Insbesondere kann ein Einspritzverlauf für die Brennsubstanz an eine abhängig von der bestimmten Gasqualität veränderte Brennrate angepasst werden.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Brenngas in den Brennraum durch Direkteindüsung eingebracht wird. Insbesondere auf diese Weise kann die dem Brennraum zugeführte Brenngasmenge unabhängig von der gewählten Hubkurve für das Einlassventil zugemessen werden. Es ist aber auch möglich, dass das Brenngas der Verbrennungsluft stromaufwärts des Brennraums zugemischt wird, beispielsweise durch Mehrpunkteinspritzung, Einzelpunkteinspritzung, oder auch stromaufwärts eines in einem Ladepfad der Brennkraftmaschine angeordneten Verdichters, sodass die Brennkraftmaschine dann als gemischaufgeladene Brennkraftmaschine betrieben wird.
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Alternativ oder zusätzlich ist bevorzugt vorgesehen, dass die Brennsubstanz mittels Direkteinspritzung in den Brennraum eingebracht wird. Auf diese Weise kann die Brennsubstanz sowohl bezüglich ihrer Menge als auch bezüglich des Zeitpunkts der Einbringung in den Brennraum sehr genau zugemessen werden.
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Besonders bevorzugt wird eine Ausführungsform des Verfahrens, bei der sowohl das Brenngas als auch die Brennsubstanz direkt in den Brennraum eingebracht werden, insbesondere das Brenngas über Direkteindüsung und die Brennsubstanz über Direkteinspritzung. Besonders bevorzugt wird hierfür ein Zweistoff-Injektor verwendet, der als integrale Injektionseinrichtung eingerichtet ist zur Direkteindüsung des Brenngases einerseits und zur Direkteinspritzung der Brennsubstanz andererseits. Selbstverständlich ist es aber auch möglich, das Brenngas einerseits und die Brennsubstanz andererseits über separate Injektoren oder Eindüsvorrichtungen in den Brennraum einzubringen.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Gasqualität in der Start-Betriebsart mittels eines Brenngassensors bestimmt wird. Dies stellt eine besonders sichere und genaue Ermittlungsmethode zur Bestimmung der Gasqualität dar. Solche Brenngassensoren oder Kraftstoffsensoren sind für sich genommen bekannt, sodass auf deren Ausgestaltung und Funktionsweise hier nicht weiter im Detail eingegangen wird.
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Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, dass die Gasqualität in der Start-Betriebsart durch Auswerten von wenigstens einem innermotorischen Parameter der Brennkraftmaschine bestimmt wird. Insbesondere kann die Gasqualität durch Auswertung eines Energieumsatzes im Brennraum der Brennkraftmaschine, beispielsweise aus einer zeitabhängig erfassten Brennraum-Druckkurve, bei bekanntem Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis ermittelt werden. Wird diese innermotorische Ermittlung der Gasqualität zusätzlich zu einem Brenngassensor eingesetzt, kann eine Redundanz bereitgestellt werden, die zur Erhöhung der Genauigkeit oder Sicherheit des Verfahrens genutzt werden kann, wobei die verschiedenen, für die Gasqualität erhaltenen Werte gegeneinander plausibilisiert werden können. Wird ausschließlich eine innermotorische Auswertung zur Bestimmung der Gasqualität verwendet, kann in vorteilhafter Weise ein Brenngassensor eingespart werden, sodass die Brennkraftmaschine besonders kostengünstig ausgestaltet ist.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass in der wenigstens einen Dauer-Betriebsart ein Ladeluftdruck der Brennkraftmaschine in Abhängigkeit von der Ansteuerung des Einlassventils, insbesondere in Abhängigkeit von der ausgewählten vorbestimmten Hubkurve für das Einlassventil, eingestellt wird. Der Ladeluftdruck kann dabei insbesondere durch geeignete Ansteuerung eines im Ladepfad der Brennkraftmaschine angeordneten Kompressors oder eines Verdichters eines Abgasturboladers eingestellt werden. Indem der Ladeluftdruck in Abhängigkeit von der Ansteuerung des Einlassventils variiert wird, ist es möglich, die in den Brennraum eingebrachte Luftmenge zumindest teilweise unabhängig von der gewählten Hubkurve einzustellen. Dies ermöglicht eine Separation der entsprechenden Parameter. Insbesondere kann nun die Hubkurve - zumindest weitgehend unabhängig von der in den Brennraum eingebrachten Luftmenge - so gewählt werden, dass ein bestimmtes thermodynamisches Verdichtungsverhältnis in dem Brennraum erreicht und/oder ein Klopfverhalten der Brennkraftmaschine in gewünschter Weise beeinflusst wird. Beispielsweise kann durch Auswahl der Hubkurve für das Einlassventil eine Miller-Betriebsart oder eine Atkinson-Betriebsart für den Brennraum ausgewählt werden, wodurch insbesondere das Klopfverhalten der Brennkraftmaschine beeinflusst werden kann. Dieses wiederum hängt stark von der Gasqualität des verwendeten Brenngases sowie auch vom Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis und vom Betriebspunkt der Brennkraftmaschine ab. Die Hubkurve für das Einlassventil kann also insbesondere so gewählt werden, dass ein gewünschtes Klopfverhalten für die Brennkraftmaschine eingestellt wird, wobei insbesondere Klopfen vermieden wird, ohne dass hierdurch die dem Brennraum zugeführte Luftmenge negativ beeinflusst wird.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die vorbestimmte Hubkurve für das Einlassventil so ausgewählt wird, dass ein abhängig von dem momentanen Betriebspunkt der Brennkraftmaschine, der bestimmten Gasqualität und dem momentanen Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis bestimmtes thermodynamisches Verdichtungsverhältnis eingestellt wird. Das thermodynamische Verdichtungsverhältnis bestimmt dabei wesentlich das Klopfverhalten der Brennkraftmaschine, sodass durch Auswahl einer geeigneten Hubkurve für das Einlassventil eine klopfende Verbrennung vorzugsweise vermieden, oder zumindest das Risiko einer klopfenden Verbrennung reduziert werden kann.
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Es ist möglich, dass die Hubkurve für das Einlassventil direkt aus einem Kennfeld ausgelesen wird, in dem vorbestimmte Hubkurven in Abhängigkeit von dem Betriebspunkt, der Gasqualität und dem Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis hinterlegt sind. Das bestimmte thermodynamische Verdichtungsverhältnis wird dabei lediglich implizit über das Kennfeld betrachtet. Es ist aber auch möglich, dass die Hubkurve ausgewählt wird aus einem Kennfeld, in dem verschiedene Hubkurven in Abhängigkeit von dem thermodynamischen Verdichtungsverhältnis hinterlegt sind, wobei das entsprechende, momentan gewünschte thermodynamische Verdichtungsverhältnis in Abhängigkeit von dem momentanen Betriebspunkt, der bestimmten Gasqualität und dem Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis bestimmt wird.
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Die Aufgabe wird schließlich auch gelöst, indem eine Brennkraftmaschine geschaffen wird, die eingerichtet ist zur Durchführung von wenigstens einer der zuvor beschriebenen Ausführungsformen des Verfahrens. In Zusammenhang mit der Brennkraftmaschine ergeben sich dabei insbesondere die Vorteile, die bereits in Zusammenhang mit dem Verfahren erläutert wurden. Die Brennkraftmaschine weist dabei insbesondere eine Steuereinrichtung auf, die eingerichtet ist zur Durchführung einer Ausführungsform des Verfahrens.
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Die Brennkraftmaschine ist bevorzugt als Hubkolbenmotor ausgebildet und weist eine Brennstoffversorgung für das Brenngas sowie eine weitere, separate Brennstoffversorgung für die Brennsubstanz auf.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Brennkraftmaschine sowie einer Ausführungsform eines Verfahrens zum Betreiben derselben, und
- 2 eine schematische Darstellung in Form eines Flussdiagramms einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens zum Betreiben der Brennkraftmaschine.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Brennkraftmaschine 1, die eingerichtet ist zur Durchführung einer ebenfalls schematisch - insbesondere in Form verschiedener Diagramme - dargestellten Ausführungsform eines Verfahrens zum Betreiben der Brennkraftmaschine 1. Die Brennkraftmaschine 1 weist hierzu insbesondere ein Steuergerät 3 auf, welches eingerichtet ist zur Durchführung der Ausführungsform des Verfahrens.
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Im Rahmen des Verfahrens wird in einer Start-Betriebsart der Brennkraftmaschine 1 eine Gasqualität eines Brenngases für den Betrieb der Brennkraftmaschine 1 bestimmt, wobei in wenigstens einer Dauer-Betriebsart der Brennkraftmaschine 1, in der diese mit dem Brenngas betrieben wird, ein einem Brennraum 5 der Brennkraftmaschine 1 zugeordnetes Einlassventil 7 variabel in Abhängigkeit der bestimmten Gasqualität angesteuert wird. Insbesondere wird ein Verbrennungsluft-Brennstoff-Verhältnis, mithin ein Lambdawert, durch die variable Ansteuerung des Einlassventils 7 in Abhängigkeit der bestimmten Gasqualität konstant gehalten.
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Die Brennkraftmaschine 1 wird in einem Zweistoffbetrieb mit dem Brenngas und einer zusätzlichen, von dem Brenngas verschiedenen und insbesondere unter Normalbedingungen flüssigen Brennsubstanz, vorzugsweise einem Zündöl, insbesondere Diesel oder Dimethylether betrieben.
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Dabei wird in einer ersten Dauer-Betriebsart der wenigstens einen Dauer-Betriebsart ein Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis in Abhängigkeit von einem momentanen Betriebspunkt der Brennkraftmaschine 1 - insbesondere automatisch durch das Steuergerät 3 - bestimmt, das heißt vorgegeben.
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Alternativ oder zusätzlich wird in einer zweiten Dauer-Betriebsart der wenigstens einen Dauer-Betriebsart das Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis von einem Betreiber der Brennkraftmaschine vorgegeben, wobei der Betreiber das Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis bevorzugt manuell oder durch Auswahl eines bestimmten, insbesondere unabhängig von der Gasqualität zu verwendenden Kennfelds, in dem das Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis in Abhängigkeit von dem Betriebspunkt der Brennkraftmaschine hinterlegt ist, vorgibt.
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Alternativ oder zusätzlich wird in der Start-Betriebsart ein vorbestimmter, konstanter Wert für das Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis eingestellt.
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Das dem Brennraum 5 zugeordnete Einlassventil 7 wird insbesondere variabel angesteuert, indem abhängig von der bestimmten Gasqualität und dem momentanen Betriebspunkt der Brennkraftmaschine 1 eine vorbestimmte Hubkurve aus einer Mehrzahl vorbestimmter Hubkurven für das Einlassventil 7 ausgewählt und eingestellt wird.
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In der ersten Dauer-Betriebsart wird das Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis bevorzugt zusätzlich in Abhängigkeit von der bestimmten Gasqualität bestimmt. Dies bedeutet bevorzugt insbesondere, dass abhängig von der bestimmten Gasqualität ein anderes Kennfeld für das Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis in Abhängigkeit von dem momentanen Betriebspunkt gewählt wird, oder dass das Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis aus einem Kennfeld ausgelesen wird, welches nicht nur über dem momentanen Betriebspunkt, sondern zugleich auch über der Gasqualität aufgespannt ist.
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Vorzugsweise wird in der wenigstens einen Dauer-Betriebsart ein Ladeluftdruck der Brennkraftmaschine 1 in Abhängigkeit von der Ansteuerung des Einlassventils 7, insbesondere in Abhängigkeit von der für das Einlassventil 7 ausgewählten vorbestimmten Hubkurve, eingestellt. Hierzu kann insbesondere ein in einem Ladepfad 9 der Brennkraftmaschine 1 angeordneter Verdichter 11, beispielsweise ein Verdichter eines Abgasturboladers oder ein Kompressor, in geeigneter Weise angesteuert werden.
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Insbesondere die Funktionsweise des Steuergeräts 3 ist anhand der Diagramme a) bis c) in 1 näher dargestellt.
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Dabei ist bei a) ein erstes Kennfeld in Form eines Diagramms dargestellt, wobei hier ein momentanes Drehmoment M der Brennkraftmaschine 1 abgetragen ist gegen eine momentane Drehzahl n der Brennkraftmaschine 1. Rein schematisch sind hier innerhalb einer Begrenzungskurve K1, welche einen für die Brennkraftmaschine 1 zulässigen oder erlaubten Bereich von Wertepaaren des Drehmoments M und der Drehzahl n gegenüber einem nicht erreichbaren oder - insbesondere um eine Beschädigung der Brennkraftmaschine 1 zu vermeiden - nicht zulässigen Bereich abgrenzt, drei Betriebsbereiche B1, B2, B3 dargestellt. Insbesondere der einfacheren Darstellung wegen sind hier nur drei Betriebsbereiche B1, B2, B3 dargestellt. Selbstverständlich ist es möglich, dass ein tatsächlich für den Betrieb der Brennkraftmaschine 1 verwendetes Kennfeld eine komplexere Struktur und insbesondere eine Anzahl von Betriebsbereichen B1, B2, B3 aufweist, die größer ist als 3. Die hier gewählte Darstellung ist also insbesondere als schematische Erläuterung anzusehen. In dem Kennfeld sind jeweils - wie bereits beschrieben - Werte für ein einzustellendes Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis sowie eine auszuwählende Hubkurve für das Einlassventil 7 hinterlegt. Beispielsweise ist hier für den ersten Betriebsbereich B1 ein Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis von 80 % hinterlegt, was bedeutet, dass 80 % der in den Brennraum 5 einzubringenden Energie durch die Brennsubstanz, und entsprechend 20 % der Energie durch das Brenngas aufzubringen sind. Außerdem ist in dem ersten Bereich B1 eine zweite Hubkurve HK2 einer Mehrzahl von vorbestimmten Hubkurven für das Einlassventil 7 zu wählen.
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In dem zweiten Betriebsbereich B2 ist das Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis zu 50 % zu wählen, und es ist eine dritte Hubkurve HK3 für das Einlassventil 7 auszuwählen.
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In dem dritten Betriebsbereich B3 ist das Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis zu 10 % zu wählen, und es ist wiederum die dritte Hubkurve HK3 für das Einlassventil 7 zu wählen.
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Der Anteil der Brennsubstanz nimmt zu niedrigeren Lastpunkten, also zu niedrigerem Drehmoment M und/oder niedrigerer Drehzahl n zu, insbesondere weil die Brennsubstanz zündwilliger ist als das Brenngas und somit auch bei niedrigen Brennraumdrücken in dem Brennraum 5 sicher entflammt werden kann.
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Das hier bei a) dargestellte Kennfeld gilt vorzugsweise für genau eine definierte Gasqualität des verwendeten Brenngases, oder für einen Bereich der Gasqualität des Brenngases. Vorzugsweise existieren für andere Werte der Gasqualität oder andere Wertebereiche der Gasqualität des Brenngases entsprechende, andere Kennfelder, sodass sowohl das Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis als auch die Hubkurve für das Einlassventil 7 auch abhängig von der bestimmten Gasqualität gewählt werden. Es kann also insbesondere abhängig von der Gasqualität zwischen verschiedenen Kennfeldern gewechselt werden. Allerdings ist es auch möglich, dass das Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis und/oder die Hubkurve für das Einlassventil 7 in einem mehrdimensionalen Kennfeld hinterlegt ist/sind, indem die Gasqualität zusätzlich zum Drehmoment M und der Drehzahl n berücksichtigt ist.
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Bei c) ist schematisch ein Ventilhub H für das Einlassventil 7 aufgetragen gegen die Zeit t dargestellt, nämlich insbesondere eine erste Hubkurve HK1, eine zweite Hubkurve HK2, eine dritte Hubkurve HK3, eine vierte Hubkurve HK4 und eine fünfte Hubkurve HK5. Die Hubkurven zeichnen sich - abgesehen von dem veränderlichen Hubweg - durch veränderte Ventilschließzeiten für das Einlassventil 7 aus. Somit ist es insbesondere möglich, durch Auswählen einer der vorbestimmten Hubkurven HK1, HK2, HK3, HK4, HK5 ein bestimmtes thermodynamisches Verdichtungsverhältnis - insbesondere abhängig von dem momentanen Betriebspunkt der Brennkraftmaschine 1 und der bestimmten Gasqualität des Brenngases, und zusätzlich dem momentanen Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis - einzustellen. Die Auswahl einer entsprechenden Hubkurve HK1, HK2, HK3, HK4, HK5 für das Einlassventil 7 kann dann insbesondere verwendet werden, um das Klopfverhalten der Brennkraftmaschine 1 zu beeinflussen, vorzugsweise um eine klopfende Verbrennung zu verhindern.
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Um dies zumindest in weiten Bereichen unabhängig von einer dem Brennraum 5 zugeführten Verbrennungsluftmenge durchführen zu können, wird vorzugsweise der Ladeluftdruck in dem Ladepfad 9 in Abhängigkeit von der gewählten Hubkurve HK1, HK2, HK3, HK4, HK5, in geeigneter Weise gesteuert oder geregelt, insbesondere um eine verkürzte Ventilöffnungszeit sowie einen verringerten Ventilhubweg auszugleichen.
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Während bei a) insbesondere ein Kennfeld dargestellt ist, welches automatisch durch das Steuergerät 3 in der ersten Dauer-Betriebsart ausgewählt wird, ist bei b) ein Kennfeld dargestellt, wie es vorzugsweise in der zweiten Dauer-Betriebsart manuell von einem Betreiber der Brennkraftmaschine 1 vorgegeben werden kann. Die Darstellung des Kennfelds bei b) entspricht genau der Darstellung des Kennfelds bei a), sodass insoweit auf die vorangegangene Beschreibung verwiesen wird. Es zeigt sich aber, dass hier sowohl in dem ersten Betriebsbereich B1 als auch in dem dritten Betriebsbereich B3 jeweils ein Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis von 100 % eingestellt wird, sodass dem Brennraum 5 ausschließlich die Brennsubstanz, jedoch kein Brenngas zugeführt wird. Lediglich in dem zweiten Betriebsbereich B2 wird das Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis zu 50 % gewählt. Das hier dargestellte Kennfeld kann insbesondere von dem Betreiber der Brennkraftmaschine 1 ausgewählt werden, wenn Brenngasvorräte zur Neigung gehen oder die Versorgung mit Brenngas in anderer Weise knapp wird. Es kann somit insbesondere ein Notbetrieb der Brennkraftmaschine sowie eine sogenannte „limp home“-Funktion verwirklicht werden.
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Da die Brennsubstanz, insbesondere Diesel oder Dimethylether, eine geringere Klopfneigung aufweist als das Brenngas, können für den ersten Betriebsbereich B1 und den dritten Betriebsbereich B3 hier im Vergleich zu dem Kennfeld bei a) fülligere Hubkurven gewählt werden, hier insbesondere die erste Hubkurve HK1. In dem zweiten Betriebsbereich B2 wird - wie bei a) - auch hier die dritte Hubkurve HK3 gewählt.
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Selbstverständlich ist es bevorzugt für den Betreiber der Brennkraftmaschine 1 auch möglich, einen Betrieb der Brennkraftmaschine 1 ausschließlich auf die Verwendung der Brennsubstanz umzustellen, insbesondere wenn kein Brenngas mehr zur Verfügung steht. Demgegenüber stellt das bei b) dargestellte Kennfeld eine Möglichkeit dar, die Verwendung des Brenngases einzuschränken, um insbesondere Brenngas zu sparen, falls dieses knapp wird.
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Die Brennkraftmaschine 1 weist vorzugsweise eine Mehrzahl von Brennräumen 5 auf. Jedem der Brennräume 5 ist vorzugsweise eine Mehrzahl von Einlassventilen 7, insbesondere zwei Einlassventile 7, zugeordnet. Bevorzugt werden alle Einlassventile 7 eines Brennraums 5 der Brennkraftmaschine 1 variabel angesteuert. Dabei können für verschiedene Einlassventile 7 eines Brennraums 5 die gleiche Hubkurve oder aber auch verschiedene Hubkurven gewählt werden.
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Das Brenngas wird in den Brennraum bevorzugt durch Direkteindüsung eingebracht. Die Brennsubstanz wird ebenfalls bevorzugt über Direkteinspritzung in den Brennraum 5 eingebracht.
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2 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des Verfahrens zum Betreiben der Brennkraftmaschine 1 in Form eines Flussdiagramms. Dabei beginnt das Verfahren in einem ersten Schritt S1. In einem zweiten Schritt S2 wird - insbesondere zum Betriebsbeginn der Brennkraftmaschine 1 - die Start-Betriebsart ausgewählt.
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In der Start-Betriebsart wird in einem dritten Schritt S3 ein vorbestimmter, konstanter Wert für das Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis, besonders bevorzugt ein Wert von 90 %, das heißt 90 % Brennsubstanz und 10 % Brenngas, eingestellt. Außerdem wird bevorzugt ein konstanter Wert für das Verbrennungsluft-Brennstoff-Verhältnis, also für den Lambdawert, festgesetzt. Der Lambdawert wird besonders bevorzugt zu 2 gewählt.
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In einem vierten Schritt S4 wird die Gasqualität des Brenngases bestimmt, das heißt ermittelt, was vorzugsweise mittels eines Brenngassensors und/oder durch Auswerten von wenigstens einem innermotorischen Parameter der Brennkraftmaschine 1, insbesondere durch Auswerten eines Energieumsatzes als Funktion eines in Abhängigkeit von der Zeit erfassten Brennraumdrucks in dem Brennraum 5 bei bekanntem Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis geschehen kann.
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In einem fünften Schritt S5 wird aus dem Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis, dem Verbrennungsluft-Brennstoff-Verhältnis, das heißt dem Lambdawert, und der bestimmten Gasqualität ein Luftanteil ermittelt, insbesondere berechnet, wobei in einem sechsten Schritt S6 eine vorbestimmte Hubkurve für das Einlassventil 7 aus der Mehrzahl vorbestimmter Hubkurven in Abhängigkeit von dem in dem fünften Schritt S5 ermittelten Luftanteil gewählt wird.
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Es wird sodann in einem siebten Schritt S7 ausgewählt zwischen der ersten Dauer-Betriebsart und der zweiten Dauer-Betriebsart, wobei unter Normalbedingungen bei uneingeschränkter Versorgung mit Brennsubstanz und Brenngas, - insbesondere automatisch - die erste Betriebsart gewählt wird. Besteht aber eine Knappheit an einem der Brennstoffe oder geht dieser aus, kann die zweite Betriebsart entweder automatisch oder aber manuell durch den Betreiber der Brennkraftmaschine 1 ausgewählt werden.
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In der ersten Betriebsart wird in einem achten Schritt S8 eine Lastanforderung für die Brennkraftmaschine 1 eingelesen. Diese kann insbesondere vom Betreiber der Brennkraftmaschine 1 über ein Fahrpedal, einen Lastwählhebel oder in anderer geeigneter Weise vorgegeben werden.
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In einem neunten Schritt S9 wird sodann der momentane Betriebspunkt im Kennfeld der Brennkraftmaschine 1 ermittelt, wobei der Betriebspunkt definiert ist durch ein momentanes Wertepaar aus dem Drehmoment M und der Drehzahl n der Brennkraftmaschine 1.
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In einem zehnten Schritt S10 wird dann in Abhängigkeit von dem momentanen Betriebspunkt und der bestimmten Gasqualität eine Hubkurve für das Einlassventil 7 ausgewählt, und das Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis vorgegeben. Dies erfolgt insbesondere unter Berücksichtigung des vorbestimmten Verbrennungsluft-Brennstoff-Verhältnisses, das besonders bevorzugt zu 2 gewählt wird.
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In einem elften Schritt S11 wird wenigstens ein Einspritzparameter für die Brennsubstanz in Abhängigkeit von dem Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis, der bestimmten Gasqualität und dem momentanen Betriebspunkt vorgegeben. Dies betrifft insbesondere die Auswahl einer Voreinspritzung und/oder einer Nacheinspritzung zusätzlich zu einer Haupteinspritzung, sowie die Wahl eines Spritzbeginns, einer Spritzdauer und/oder eines Spritzendes.
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In einem zwölften Schritt S12 wird geprüft, ob der Betrieb der Brennkraftmaschine 1 beendet werden soll. Ist das der Fall, wird die Brennkraftmaschine 1 in einem dreizehnten Schritt S13 abgestellt. Ist dies nicht der Fall, kehrt das Verfahren zurück zu dem siebten Schritt S7, sodass wiederum zwischen der ersten Dauer-Betriebsart und der zweiten Dauer-Betriebsart ausgewählt werden kann.
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In der zweiten Dauer-Betriebsart wird in einem vierzehnten Schritt S14 wiederum eine Lastanforderung für die Brennkraftmaschine 1 eingelesen.
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In einem fünfzehnten Schritt S15 erfolgt eine manuelle Vorgabe des Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnisses durch den Betreiber der Brennkraftmaschine 1, gegebenenfalls durch Einstellen eines bestimmten Kennfelds.
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In einem sechzehnten Schritt S16 wird der momentane Betriebspunkt für die Brennkraftmaschine 1 bestimmt. In einem siebzehnten Schritt S17 wird wiederum abhängig von dem eingestellten Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis, dem momentanen Betriebspunkt und gegebenenfalls der bestimmten Gasqualität - wenn überhaupt Brenngas verwendet wird - eine Hubkurve für das Einlassventil 7 ausgewählt.
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In einem achtzehnten Schritt S18 wird dann wenigstens ein Einspritzparameter für die Brennsubstanz in Abhängigkeit von dem eingestellten Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnis, gegebenenfalls der bestimmten Gasqualität und dem momentanen Betriebspunkt der Brennkraftmaschine 1 vorgegeben.
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Das Verfahren wird dann in dem bereits beschriebenen, zwölften Schritt S12 fortgesetzt.
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Diese Vorgehensweise wird insbesondere zyklisch bis zum Abschalten der Brennkraftmaschine 1 in dem dreizehnten Schritt S13 - vorzugsweise fortlaufend während des gesamten Betriebs derselben - durchgeführt.
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Mit dem Verfahren ist es insbesondere möglich, von Zyklus zu Zyklus ein konstantes Verbrennungsluft-Brennstoff-Verhältnis trotz Änderung des Brennsubstanz/Brenngas-Verhältnisses und gegebenenfalls schwankender Gasqualität einzustellen.