DE4109432A1 - Klopfregelung einer fremdgezuendeten brennkraftmaschine - Google Patents
Klopfregelung einer fremdgezuendeten brennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Klopfregelung einer fremdgezünde
ten Brennkraftmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Für den optimierten Betrieb einer fremdgezündeten Brennkraft
maschine ist es erforderlich, den Zündzeitpunkt in Abhängig
keit der Drehzahl und Last zu verändern. Dazu ist es bekannt,
in einem Kennfeld einer elektronischen Motorsteuereinrichtung
Kennfeldvorgaben in Abhängigkeit der Drehzahl und Last abzu
legen, die für einen aktuellen Zündzeitpunkt jeweils ausge
lesen werden.
Eine weitere, bekannte Optimierung hinsichtlich eines gerin
gen Kraftstoffverbrauchs und geringen Schadstoffausstoßes
wird dadurch erreicht, daß die Brennkraftmaschine im höheren
Lastbereich nahe an der Klopfgrenze betrieben wird. Da die
Lage der Klopfgrenze von Betriebsparametern, insbesondere der
Treibstoffqualität, der Temperatur und des Luftdrucks ab
hängt, ist es bekannt, eine Klopfregelung in der Art einer
Kurzzeitregelung durchzuführen.
Dabei wird beim Auftreten von Klopfereignissen die aus dem
abgelegten Kennfeld ausgelesene Kennfeldvorgabe jeweils um
einen Schritt durch einen relativ großen Spät-Korrekturwert
zu einem Regelhub auf einen Wert für einen aktuellen Zündzeit
punkt in Richtung Spätzündung zurückgenommen. Beim weiteren
Ausbleiben von Klopfereignissen wird der Wert für den aktuel
len Zündzeitpunkt schrittweise durch einen Früh-Korrekturwert
wieder in Richtung Frühzündung auf die Kennfeldvorgabe hin
zurückgeführt.
Diese Kurzzeitregelung ist somit auf das Niveau der abgeleg
ten Kennfeldvorgabe bezogen. Bei ungünstigen Betriebspara
metern, insbesondere bei schlechter Kraftstoffqualität, kann
die Klopfgrenze relativ weit von der Kennfeldvorgabe weg lie
gen, so daß die Regelung mit entsprechend großen Regelhüben
und großer Regelbandbreite betrieben wird. Dies ist für die
Stabilität der Regelung ungünstig, so daß für die Regelung
relativ viele klopfende Verbrennungen mit teilweise heftigen
Klopfern in Kauf genommen werden müssen. Dies belastet sowohl
das Material als auch einen optimalen Betrieb sowie den
akustischen Komfort durch teilweise hörbare Klopfer.
Die Kurzzeitregelung stellt sich mit bestimmten Regelhüben
für einen gerade gefahrenen Betriebspunkt mit bestimmter Dreh
zahl und Last ein. Wenn dieser Betriebspunkt verlassen wird
und ein anderer Betriebspunkt angefahren wird, ändert sich
üblicherweise auch die aus dem Kennfeld ausgegebene Kennfeld
vorgabe, die dann dem neuen Betriebspunkt entspricht. Damit
muß sich auch die Kurzzeitregelung auf diese neuen Gegeben
heiten wieder einstellen, d. h. daß bei ungünstigen Übergangs
verhältnissen relativ viele klopfende Verbrennungen mit teil
weise heftigen Klopfern in Kauf genommen werden müssen, bis
sich die Kurzzeitregelung wieder auf den neuen Betriebspunkt
optimal eingestellt hat.
Um möglichst schnell und sicher aus einem klopfenden Betrieb
herauszuregeln, ist ein relativ großer Regeleingriff mit rela
tiv großen Spät-Korrekturwerten erforderlich. Dies führt aber
andererseits nachteilig dazu, daß bei Klopfereignissen rela
tiv weit von der Klopfgrenze in einen weniger optimalen Be
triebsbereich der Brennkraftmaschine mit einer großen Spätver
stellung des Zündzeitpunkts zurückgeregelt wird.
Es ist weiter bekannt, mehrere, vorgegebene und von vorne
herein bestimmte Kennfelder abzulegen und je nach Bedarf zur
Verfügung zu stellen. Dazu ist es beispielsweise bekannt, von
einem bestimmten Kennfeld, das dem Betrieb mit Superkraft
stoff zugeordnet ist, durch Umstecken eines Steckers im Motor
raum auf ein zweites, vorbestimmtes Kennfeld überzugehen, das
beim Betrieb mit Normalkraftstoff zu verwenden ist.
Es ist auch bekannt, solche Kennfeldumschaltungen automatisch
durchzuführen, wenn eine große Anzahl von Klopfereignissen
registriert wird. Bei diesen Umschaltungen handelt es sich
aber in jedem Fall um eine von vorneherein vorgegebene, glo
bale Änderung bzw. Zurücknahme des Zündzeitpunkts für das
gesamte Motorkennfeld. Die oben gemachten Ausführungen hin
sichtlich der erhöhten Anzahl von Klopfereignissen beim Über
gang von einem Betriebspunkt auf den anderen treffen auch
hier prinzipiell zu. Die Regelbandbreite ist zudem bei Über
gängen groß und für die Stabilität der Regelung ungünstig.
Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, die Anzahl von
Klopfereignissen zu verringern, die Klopfregelung insgesamt
stabiler zu halten und den Betrieb der Brennkraftmaschine
weiter zu optimieren.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Gemäß Anspruch 1 wird die Langzeitanpassung in der Weise aus
geführt, daß die Kennfeldvorgabe bei auftretenden Klopfereig
nissen um einen Anpassungswert von der Klopfgrenze weg zurück
genommen bzw. modifiziert wird, so daß die Kurzzeitregelung
auf eine neue Zündzeitpunktvorgabe (Kennfeldvorgabe plus An
passungswert) bzw. ein anderes Niveau bezogen ist. Die Anpas
sungswerte werden dabei in Abhängigkeit der auftretenden
Klopfereignisse innerhalb bestimmter, sich wiederholender
Beobachtungszeitintervalle ermittelt.
Damit wird vorteilhaft das Bezugsniveau für die Regelung
innerhalb der sich wiederholenden Beobachtungszeitintervalle
und in Abhängigkeit der darin auftretenden Klopfereignisse
neu ermittelt, wobei der Regelbereich bzw. die Regelbandbrei
te und damit die Klopfgrenze nur in geringem Abstand von die
sem Bezugsniveau liegen soll. Die Lage dieses Bezugsniveaus
wird dadurch verändert, daß den Werten aus dem abgelegten
Kennfeld geeignete, ermittelte Anpassungswerte zugeschlagen
werden. Dieses kontinuierliche Nachziehen des Bezugsniveaus
für die Kurzzeitregelung in Verbindung mit der Verringerung
der Regelbandbreite führt insgesamt zu einer Reduzierung von
Klopfereignissen und zu einer Reduzierung von heftigen Klop
fern und dadurch sowohl zu einer akustischen Komfortverbesse
rung als auch Entlastung der Brennkraftmaschine. Zudem wird
die gesamte Klopfregelung stabiler und damit leichter be
herrschbar.
Zusätzlich zur Veränderung des Bezugsniveaus der Regelung
wird weiter vorgeschlagen, die Größe des Regeleingriffs bzw.
die Größe des Spät-Korrekturwerts von einem ersten, großen
Spät-Korrekturwert auf einen weniger starken Regeleingriff
mit einem zweiten, kleineren Spät-Korrekturwert umzuschalten.
Diese Umschaltung auf einen kleineren Spät-Korrekturwert soll
aber nur dann durchgeführt werden, wenn davon ausgegangen wer
den kann, daß ein großer Regeleingriff nicht erforderlich
ist, das heißt, daß allgemein die Klopfgefahr nicht hoch anzu
setzen ist und die Brennkraftmaschine bereits in einem weni
ger klopfgefährdeten Bereich betrieben wird. Solche günstige
ren Bedingungen liegen dann vor und werden erfindungsgemäß er
faßt, wenn bereits (für den jeweiligen Betriebspunkt) ein ge
lernter Anpassungswert für die Langzeitanpassung vorliegt und
eine Mindestzahl klopffreier Zündungen nacheinander festge
stellt wurde. Es kann dann davon ausgegangen werden, daß ein
danach auftretender Klopfer ein mehr statistisches Ereignis
ist und daß keine generelle und schnelle Wegregelung mit
einer großen Spätverstellung und einem großen Spät-Korrektur
wert erforderlich ist.
Mit einer solchen Umschaltung auf einen weniger starken Regel
eingriff mit kleineren Spät-Korrekturwerten wird im Mittel
ein früherer Zündwinkel und damit insgesamt ein besserer Wir
kungsgrad der Brennkraftmaschine durch den Betrieb näher an
der Klopfgrenze erreicht.
Ein Beobachtungszeitintervall für die Ermittlung der Anpas
sungswerte bzw. eine auswertbare Verweildauer an einem Be
triebspunkt sollte wenigstens 500 Zündungen betragen.
In an sich bekannter Weise werden jeweils eine Anzahl benach
barter Betriebspunkte in Kennfeldbereiche, entsprechend Dreh
zahl- und Lastbereichen, zusammengefaßt, denen jeweils diesel
be Kennfeldvorgabe zugeordnet ist. Entsprechend können auch
Anpassungswerte in einem Korrekturkennfeld in den Kennfeldbe
reichen zugeordneten Korrektur-Kennfeldbereichen abgelegt wer
den. Solche Kennfelder können beispielsweise als 8×8 Matrix
mit 8 Drehzahlstützstellen und 8 Laststützstellen aufgebaut
sein.
Gemäß Anspruch 2 wird eine Langzeitanpassung in der Klopf
regelung in der Weise ausgeführt, daß für einen bestimmten Be
triebspunkt mit bestimmter Drehzahl und Last ein Anpassungs
wert entsprechend dem Abstand der aktuellen Zündzeitpunkte
von der Kennfeldvorgabe ermittelt wird. Dieser Anpassungswert
wird beim Verlassen des Betriebspunkts in einem Korrekturkenn
feld abgelegt und als "gelernte" Korrekturgröße beim Wiederan
fahren dieses Betriebspunkts ausgegeben und die Kennfeldvorga
be damit zur Vorsteuerung der Kurzzeitregelung beaufschlagt.
Die Klopfregelung enthält somit eine Art von Selbstlernpro
zeß, in dem zusätzlich zu den von Anfang an abgelegten Kenn
feldvorgaben betriebsparameterabhängige Anpassungswerte für
jeden angefahrenen Betriebspunkt ermittelt und abgespeichert
werden. Ein solcher Anpassungswert kann beispielsweise der
Wert für die Zurücknahme des Zündzeitpunkts in Richtung Spät
zündung sein, wenn gerade eine schlechtere Kraftstoffqualität
getankt worden war. Der Anpassungswert wird hierbei ausgehend
von der Kurzzeitregelung so ermittelt, daß er etwa dem Ab
stand der Klopfgrenze, d. h. etwa der Lage der aktuellen Zünd
zeitpunkte von der Kennfeldvorgabe entspricht. Wenn nun
dieser Betriebspunkt verlassen wurde und wieder neu ange
fahren wird, haben sich üblicherweise die Langzeitbedingun
gen, wie beispielsweise die getankte Kraftstoffqualität,
nicht schlagartig und grundsätzlich geändert. Beim Wiederan
fahren des Betriebspunkts wird daher die Kennfeldvorgabe mit
dem abgespeicherten Anpassungswert beaufschlagt, so daß die
Regelung vorgesteuert ist und bereits in der Nähe der Klopf
grenze startet. Ohne die Vorsteuerung würde beim Anfahren
eines neuen Betriebspunkts die Regelung üblicherweise in
einem klopfenden Bereich entsprechend der Kennfeldvorgabe
starten und mit einer Reihe von heftigen Klopfern aus diesem
Bereich herausregeln.
In einer einfachen Ausführung nach Anspruch 3 wird als An
passungswert ein aktueller Regelhub, zweckmäßigerweise der
letzte Regelhub vor dem Verlassen des jeweiligen Betriebs
punktes erfaßt und abgespeichert.
Ein günstigerer Anpassungswert, der eine bessere Aussage über
die Lage der Klopfgrenze ergibt, wird durch Mittelung von
Regelhüben erhalten. Die Mittelung wird innerhalb eines be
stimmten Beobachtungszeitintervalls oder der Verweildauer am
Betriebspunkt durchgeführt. Nach Anspruch 4 werden für die
Mittelung jeweils vorliegende Regelhübe zum Zeitpunkt eines
Klopfereignisses herangezogen, während nach Anspruch 5 eine
Mittelung über alle Regelhübe innerhalb eines Beobachtungs
zeitintervalls oder während der Verweildauer am bestimmten
Betriebspunkt durchgeführt wird. Beide Mittelungen ergeben
eine geeignete, verwertbare Aussage über die Lage der Klopf
grenze und damit einen geeigneten Anpassungswert.
Die Klopfgrenze ist bekanntlich keine genau definierte Gren
ze, sondern als statistische Grenze zu sehen, wobei je nach
der Qualität der gerade vorliegenden Verbrennung auch Klopf
ereignisse oberhalb oder unterhalb der ermittelten statisti
schen Klopfgrenze vorkommen können. Da somit die Lage der
Klopfgrenze ohnehin keine genau definierte Größe darstellt,
ist es zudem vorteilhaft, einen Anpassungswert nur dann im
Korrekturfeld abzulegen bzw. einen alten Anpassungswert durch
einen neuen zu ersetzen, wenn der Wert der Änderung der gemit
telten Regelhübe über dem Wert einer festgelegten Schwelle
liegt. Da eine Mittelung der Regelhübe nur innerhalb einer ge
wissen Verweildauer zu verwertbaren Ergebnissen führt, ist es
weiter zweckmäßig, daß die Abspeicherung von Anpassungswerten
nur dann erfolgt, wenn eine bestimmte Anzahl von Zündungen
nicht unterschritten wurde.
Mit den bisher beschriebenen Maßnahmen wird die Kurzzeitrege
lung über die Anpassungswerte von der abgelegten Kennfeldvor
gabe in Richtung Spätzündung verschoben. Wenn die Klopfgrenze
allmählich, beispielsweise durch Nachtanken von Treibstoff
mit besserer Qualität, wieder in Richtung auf die ursprüng
liche Kennfeldvorgabe wandert, sollen auch die für jeden Be
triebspunkt abgelegten Anpassungswerte wieder angepaßt und
nachgezogen werden. Dies wird mit den Merkmalen nach Anspruch
6 erreicht, indem beim Ausbleiben oder bei wenigen Klopfereig
nissen der jeweilige Anpassungswert in einem bestimmten Be
triebspunkt wieder in Richtung auf die ursprüngliche Kennfeld
vorgabe schrittweise um eine bestimmte Rückführgröße zurückge
nommen wird.
Entsprechend Anspruch 1 erfolgt eine Umschaltung von einem
großen Regeleingriff auf einen kleineren Regeleingriff mit
kleineren Spät-Korrekturwerten, wenn bereits ein gelernter
Langzeit-Anpassungswert LZ für den jeweiligen Betriebspunkt
vorliegt und über eine bestimmte Zeit bzw. entsprechende An
zahl von Zündungen kein Klopfereignis festgestellt wurde. Bei
stärkeren Veränderungen in den Betriebsbedingungen ist es
jedoch erforderlich, wieder auf den Regelalgorithmus mit dem
stärkeren Regeleingriff entsprechend der großen Spät-Korrek
turwerte zurückzuschalten. Diese Rückschaltung erfolgt nach
Anspruch 7 unter der Bedingung, wenn während der Rückführung
durch Früh-Korrekturwerte im Algorithmus der Kurzzeitregelung
bzw. während des Abbaus der Korrektur erneut ein Klopfereig
nis auftritt. Es kann dann davon ausgegangen werden, daß
durch Veränderung der Betriebsparameter wieder eine relativ
hohe Klopfgefahr vorliegt, die einen großen Regeleingriff er
forderlich macht. Wenn die Zündkorrektur mit einem kleineren
Spät-Korrekturwert erfolgt ist, wird zweckmäßig auch der Ab
bau dieser Korrektur durch Früh-Korrekturwerte durchgeführt,
die kleiner sind als beim Abbau der Korrektur, die durch grö
ßere Spät-Korrekturwerte bewirkt wurde. Nach Anspruch 8 wird
in einer einfachen Schaltungsmaßnahme zur Feststellung, ob
erneut ein Klopfereignis für eine Rückschaltung auftritt, bei
einem erkannten Klopfereignis ein Zähler gesetzt, solange,
bis der Korrekturabbau abgeschlossen ist.
Vorteilhaft werden nach Anspruch 9 jedem Zylinder der Brenn
kraftmaschine eigene Kennfelder zugeordnet und die Klopfrege
lung mit der erfindungsgemäßen Anpassung zylinderselektiv
durchgeführt. Damit kann jeder der Zylinder separat im thermo
dynamischen Optimum betrieben werden, so daß Kraftstoffver
brauch und Schadstoffausstoß auf möglichst kleinem Niveau ge
halten werden.
Nach Anspruch 10 ist es vorteilhaft, den jeweils vorliegenden
Anpassungswert auch beim Abstellen der Brennkraftmaschine
bzw. des Fahrzeugs festzuhalten, so daß beim Wiederanlassen
sofort die Anpassungsgröße zur Verfügung steht. Damit wird er
reicht, daß die Klopfregelung sofort mit der gewünscht gerin
gen Regelbandbreite arbeitet.
Anhand der Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 ein Diagramm, das die Lage der Klopfgrenze in Abhängig
keit der Last und des Zündwinkels zeigt und
Fig. 2 ein Diagramm, in dem die Anpassung eines Bezugsniveaus
für eine Kurzzeitregelung durch eine Langzeitanpassung
sowie der Betrieb mit einem großen und einem kleinen
Regeleingriff eingetragen ist.
In Fig. 1 ist die Abhängigkeit des Drehmoments Md von der
Zündzeitpunkteinstellung αz angegeben. Bei geringer Last ist
die Kurve 1 relativ flach und die Klopfgrenze 2 liegt weit
vom Maximum der Kurve 1 ab. Die Brennkraftmaschine wird zweck
mäßig am Punkt 3, d. h. im Maximum betrieben, wobei keine
klopfenden Verbrennungen auftreten.
Die Kurve 4 stellt etwa den Halblastbereich dar, ist stärker
gekrümmt und die Klopfgrenze 2 ist näher an den Maximumpunkt
5, in dem die Brennkraftmaschine optimal betrieben wird,
herangerückt. Bei entsprechender Steuerung sind aber auch
hier keine klopfenden Verbrennungen zu befürchten.
Die Kurve 6 stellt den Vollastbereich dar, wobei die Klopf
grenze 2 vor dem Maximum liegt, d. h. im Bereich zwischen den
Kurven 4 und 6 sind bei optimiertem Betrieb Klopfereignisse
zu erwarten, so daß für diesen Bereich die Klopfregelung
aktiv ist. Auf der Kurve 6 ist der optimale Betriebspunkt 7
eingezeichnet, der gerade kurz vor der Klopfgrenze 2 liegt.
Der Doppelpfeil 8 soll das Herantasten der Zündzeitpunktvor
gabe an diesen Punkt 7 mit Hilfe der Kurzzeitregelung andeu
ten.
Im Diagramm der Fig. 2 ist nach oben der Wert des Zündwinkels
αz mit der Richtung nach früher Zündung über die nach
rechts weisende Zeitachse aufgetragen. Die horizontal verlau
fende, strichlierte Linie entspricht einer Kennfeldvorgabe
αV für den Zündzeitpunkt aus einem fest abgelegten Kennfeld
zu einem bestimmten Betriebspunkt. Diese Kennfeldvorgabe αV
ist so gewählt, daß die Brennkraftmaschine bei üblichen Be
triebsbedingungen nahe an der Klopfgrenze betrieben wird und
somit vereinzelt Klopfereignisse auftreten können. Dieser Zu
stand ist im Zeitintervall a dargestellt, wo mit Hilfe einer
an sich bekannten Kurzzeitregelung diese Kennfeldvorgabe αV
beim Auftreten von Klopfereignissen K um einen Schritt ent
sprechend einem ersten großen Spät-Korrekturwert SK1 auf
einen Regelhub für einen aktuellen Zündzeitpunkt in Richtung
"spät" zurückgenommen wird. Bei einem weiteren Ausbleiben von
Klopfereignissen wird dann der Wert für den aktuellen Zünd
zeitpunkt bei jeder Zündung um einen Schritt entsprechend
einem ersten Früh-Korrekturwert RK1 in Richtung Frühzündung
wieder auf die Kennfeldvorgabe αV rückgeführt.
Durch Veränderungen von Betriebsparametern, beispielsweise
nach dem Betanken und allmählichen Durchmischen mit einem
Kraftstoff geringerer Qualität treten im Zeitintervall b
nacheinander vermehrt Klopfereignisse auf. Damit werden die
aktuellen Zündzeitpunkte nacheinander weiter von der ursprüng
lichen Kennfeldvorgabe αV in Richtung "spät" wegbewegt. Auf
einem solchen Niveau αLZ, im Abstand LZ von der Kennfeld
vorgabe αV, das einer geänderten Klopfgrenze entspricht,
pendelt sich dann die Kurzzeitregelung wieder ein, wie dies
im Zeitintervall c dargestellt ist. Der Wert LZ entspricht
einem (um eine vorgegebene kleine Schwelle verringerten)
Wert, der durch Mittelung der vorher aufgetretenen Regelhübe
Rh in einem Beobachtungszeitintervall tB ermittelt wird.
Beim Verlassen des Betriebspunkts, für den der Verlauf des
Zündzeitpunkts in Fig. 2 dargestellt ist, wird der Wert LZ
als Anpassungswert abgespeichert und bei einem erneuten An
fahren des Betriebspunkts sofort wieder ausgegeben, so daß
die Regelung sofort ohne weitere Einschwingvorgänge für die
sen Betriebspunkt weiterläuft.
In den Zeitintervallen a, b, c ist der Verlauf der Kurzzeit
regelung mit einem relativ großen Regeleingriff durch relativ
große Spät-Korrekturwerte SK1 und Früh-Korrekturwerte RK1 dar
gestellt. Im Zeitintervall 3 ist bereits die Langzeit-Anpas
sung aktiv, wonach der im Beobachtungszeitintervall tB durch
Mittelung erfaßte Anpassungwert LZ schon übernommen wurde.
Die Kurzzeitregelung ist somit nicht mehr auf die Kennfeld
vorgabe αV, sondern auf das durch den Anpassungswert LZ ver
ringerte Niveau αLZ bezogen, so daß auch nurmehr auf dieses
Langzeit-Niveau αLZ zurückgeregelt wird. (Dieses Langzeit-
Niveau αLZ wird nur relativ langsam verändert.)
Im Zeitintervall c wurde somit bereits der Anpassungswert LZ
für die Kurzzeitregelung übernommen und im anschließenden
Zeitintervall d wurden keine Klopfereignisse mehr festge
stellt (wobei für das Zeitintervall d eine bestimmte Mindest
anzahl von Zündungen erforderlich ist). Beim Auftreten dieser
Bedingungen wird nun auf einen weniger großen Regeleingriff
mit entsprechend kleineren Spät-Korrekturwerten SK2 und klei
neren Rückführwerten als Früh-Korrekturwerte RK2 umgeschal
tet.
Dieser Fall ist dargestellt für den Klopfer K, der zu Beginn
des Zeitintervalls e auftritt, wo nur eine geringe Zurücknah
me des Zündwinkels um den Wert SK2 mit einer Rückführung ent
sprechend der Werte RK2 erfolgt. Wenn während der Rückführung
keine weiteren Klopfereignisse auftreten, bleibt die Kurzzeit
regelung auf die geringeren Eingriffsgrößen geschaltet. Tritt
jedoch während der Zeit einer Rückführung ein Klopfereignis K
auf (im vorliegenden Beispiel zu Ende des Zeitintervalls e),
wird wieder auf die Werte SK1 und RK1 für den größeren Regel
eingriff umgeschaltet, wie dies im Zeitintervall f darge
stellt ist.
Damit wird ein abgestufter Regeleingriff durchgeführt, der im
Mittel zu früheren Zündzeitpunkten und damit zu einem Betrieb
der Brennkraftmaschine mit besserem Wirkungsgrad führt.
Claims (10)
1. Klopfregelung einer fremdgezündeten Brennkraftmaschine,
mit einer Kurzzeitregelung, bei der aus einem in Abhängig keit von Betriebsparametern fest abgelegten Kennfeld eine Kennfeldvorgabe für den Zündzeitpunkt jeweils zu einem be stimmten Betriebspunkt der Brennkraftmaschine erfolgt,
beim Auftreten von Klopfereignissen (K) diese Kennfeldvor gabe jeweils um einen Schritt durch einen (ersten großen) Spät-Korrekturwert zu einem Regelhub (Rh) auf einen Wert für einen aktuellen Zündzeitpunkt in Richtung "spät" modi fiziert und zurückgenommen wird und
beim weiteren Ausbleiben von Klopfereignissen (K) der Wert für den aktuellen Zündzeitpunkt jeweils um einen Schritt durch einen Früh-Korrekturwert zu einem Regelhub (Rh) in Richtung "früh" wieder auf die Kennfeldvorgabe hingeführt wird, und
mit einer zusätzlichen Langzeitanpassung, dadurch gekennzeichnet,
daß die Langzeitanpassung in der Weise ausgeführt ist,
daß die Kennfeldvorgabe (αV) bei auftretenden Klopfer eignissen (K) um einen Anpassungswert (LZ) von der Klopf grenze weg zurückgenommen bzw. modifiziert wird, so daß die Kurzzeitregelung auf eine neue langzeitkorrigierte Zündzeitpunktvorgabe (Kennfeldvorgabe plus Anpassungs wert) bzw. ein anderes Niveau (αLZ) bezogen ist,
daß innerhalb bestimmter, sich wiederholender Beobach tungszeitintervalle (tB) jeweils die Anpassungswerte (LZ) in Abhängigkeit der auftretenden Klopfereignisse (K) er mittelt und gelernt werden,
daß beim Vorliegen eines bereits gelernten Anpassungs werts (LZ) für die Langzeitanpassung und nach Feststel lung einer Mindestzahl klopffreier Zündungen (Bereich d) die Kurzzeitregelung anstelle des ersten großen Spät-Kor rekturwerts (SK1) mit einem ebenfalls zur Verfügung ge stellten zweiten, kleineren Spät-Korrekturwert (SK2) be trieben wird, so daß sich dadurch gegenüber dem Betrieb mit dem ersten großen Spät-Korrekturwert (SK1) im Mittel wegen des kleineren Regeleingriffs ein früherer Zündwin kel und damit ein besserer Wirkungsgrad der Brennkraftma schine ergibt.
mit einer Kurzzeitregelung, bei der aus einem in Abhängig keit von Betriebsparametern fest abgelegten Kennfeld eine Kennfeldvorgabe für den Zündzeitpunkt jeweils zu einem be stimmten Betriebspunkt der Brennkraftmaschine erfolgt,
beim Auftreten von Klopfereignissen (K) diese Kennfeldvor gabe jeweils um einen Schritt durch einen (ersten großen) Spät-Korrekturwert zu einem Regelhub (Rh) auf einen Wert für einen aktuellen Zündzeitpunkt in Richtung "spät" modi fiziert und zurückgenommen wird und
beim weiteren Ausbleiben von Klopfereignissen (K) der Wert für den aktuellen Zündzeitpunkt jeweils um einen Schritt durch einen Früh-Korrekturwert zu einem Regelhub (Rh) in Richtung "früh" wieder auf die Kennfeldvorgabe hingeführt wird, und
mit einer zusätzlichen Langzeitanpassung, dadurch gekennzeichnet,
daß die Langzeitanpassung in der Weise ausgeführt ist,
daß die Kennfeldvorgabe (αV) bei auftretenden Klopfer eignissen (K) um einen Anpassungswert (LZ) von der Klopf grenze weg zurückgenommen bzw. modifiziert wird, so daß die Kurzzeitregelung auf eine neue langzeitkorrigierte Zündzeitpunktvorgabe (Kennfeldvorgabe plus Anpassungs wert) bzw. ein anderes Niveau (αLZ) bezogen ist,
daß innerhalb bestimmter, sich wiederholender Beobach tungszeitintervalle (tB) jeweils die Anpassungswerte (LZ) in Abhängigkeit der auftretenden Klopfereignisse (K) er mittelt und gelernt werden,
daß beim Vorliegen eines bereits gelernten Anpassungs werts (LZ) für die Langzeitanpassung und nach Feststel lung einer Mindestzahl klopffreier Zündungen (Bereich d) die Kurzzeitregelung anstelle des ersten großen Spät-Kor rekturwerts (SK1) mit einem ebenfalls zur Verfügung ge stellten zweiten, kleineren Spät-Korrekturwert (SK2) be trieben wird, so daß sich dadurch gegenüber dem Betrieb mit dem ersten großen Spät-Korrekturwert (SK1) im Mittel wegen des kleineren Regeleingriffs ein früherer Zündwin kel und damit ein besserer Wirkungsgrad der Brennkraftma schine ergibt.
2. Klopfregelung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß für den bestimmten Betriebspunkt ein Anpassungswert
(LZ) entsprechend etwa dem Abstand der aktuellen Zündzeit
punkte von der Kennfeldvorgabe ermittelt wird, dieser
Anpassungswert (LZ) beim Verlassen des Betriebspunkts in
einem zugeordneten Korrekturkennfeld abgelegt wird und
dieser Anpassungswert (LZ) als "gelernte" Korrekturgröße
beim Wiederanfahren dieses Betriebspunkts ausgegeben und
die Kennfeldvorgabe damit beaufschlagt wird.
3. Klopfregelung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß als Anpassungswert (LZ) ein aktueller Regelhub
(Rh) vor dem Verlassen des Betriebspunkts verwendet wird.
4. Klopfregelung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Anpassungswert (LZ) durch Mittelung der je
weils zum Zeitpunkt eines Klopfereignisses vorliegenden
Regelhübe (Mittelwert ) in einem Beobachtungszeitinter
vall (tB) oder der Verweildauer am bestimmten Betriebs
punkt erhalten wird.
5. Klopfregelung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Anpassungswert (LZ) durch Mittelung aller in
einem Beobachtungszeitintervall (tB) oder der Verweil
dauer am bestimmten Betriebspunkt vorliegenden Regelhübe
(Mittelwert ) erhalten wird.
6. Klopfregelung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß beim Ausbleiben oder wenigen (Schwel
le) Klopfereignissen (K) innerhalb wenigstens eines Be
obachtungszeitintervalls (tB) oder der Verweildauer am be
stimmten Betriebspunkt der Anpassungswert (LZ) in Rich
tung auf die ursprüngliche Kennfeldvorgabe (αV) jeweils
schrittweise um eine bestimmte Rückführgröße (ΔLK) zu
rückgeführt wird.
7. Klopfregelung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Übergang bzw. die Rückschaltung
vom Betrieb der Kurzzeitregelung mit den zweiten, kleine
ren Spät-Korrekturwerten (RK2) wieder auf den Betrieb mit
den ersten größeren Spät-Korrekturwerten (RK1) erfolgt,
wenn während der Rückführung (tR) durch Früh-Korrektur
werte (RK2) im Algorithmus der Kurzzeitregelung bzw. dem
Abbau der Korrektur erneut ein Klopfereignis auftritt.
8. Klopfregelung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Feststellung, ob erneut ein Klopfereignis für
eine Rückschaltung auftritt, bei einem erkannten Klopfer
eignis ein Zähler gesetzt wird, solange, bis der Korrek
tur-Abbau abgeschlossen ist (tR).
9. Klopfregelung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß für jeden Zylinder der Brennkraft
maschine eine zylinderselektive Klopfregelung vorgesehen
ist.
10. Klopfregelung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Anpassungswert (LZ) auch beim Ab
stellen der Brennkraftmaschine bzw. des Fahrzeugs festge
halten wird und beim Wiederanlassen sofort als Anpassungs
größe zur Verfügung steht.
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