DE3623190A1 - Takteinrichtung zur einzelnadelauswahl an strickmaschinen - Google Patents
Takteinrichtung zur einzelnadelauswahl an strickmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Takteinrichtung zur Einzelnadelaus
wahl an Strickmaschinen, insbesondere Flachstrickmaschinen mit
zwei hintereinander angeordneten Nadelbettenpaaren und in einer
Richtung umlaufenden Strickschlitten, auf jedem Strickschlitten
befindlicher Einrichtung zur mustergemäßen Auswahl der Nadeln,
Auswahlkurven, Auswahlmagneten und Impulserzeuger, in einem
Bolzenbett angeordneten Auswahlbolzen, in einem auf jedem Nadel
delbett befindlichen Platinenbett gelagerten Jacquardplatinen
sowie nadelteilungsgerechten Taktschienen.
Es ist bereits bekannt, mit über den Strickechlitten zugeordneten
Auswahleinrichtungen Platinen eines Hilfenadelbettes mustergemäß
auszuwählen und damit die Stricknadeln einzeln anzusteuern. Die
Ansteuerung der Auswahleinrichtungen erfolgt zur Sicherstellung
des richtigen Zeitpunktes der Impulsabgabe durch Takteinrichtun
gen, die aus Impulserzeugern und Taktschienen bestehen, Taktschie
nen können dabei die Nadel- oder Platinenbetten selbst sein oder
besonders an der Strickmaschine angeordnete Raster. Entsprechend
der DE-OS 29 19 369 dient beispielsweise eine Impulsscheibe mit
wenigstens einem, in der Regel jedoch zwei Taktgebern als Impuls
erzeuger, wobei diese Scheibe synchron mit dem Schlitten mittels
einer Kette über die Nadelbetten bewegt wird. Ebenso sind ent
sprechend der DE-PS 21 14 013 auch optische Mittel zur synchroni
sierten Taktgebung bekannt. Unter praktischen Bedingungen haben
sich derartige Lösungen an Flachstrickmaschinen bewährt. Die
Takteinrichtungen sichern eine fehlerfreie Auswahl der Strick
nadeln und damit eine hohe Strickqualität.
Das Übertragen der bekannten Lösungen auf Flachstrickmaschinen
mit umlaufenden Strickschlitten ist jedoch nicht ohne weiteres
möglich. Aufgrund der beiden unabhängigen Nadelbettenpaare sowie
der dazugehörigen unterschiedlichen Schlittenführungsbahnen und
der daraus resultierenden höheren mechanischen Toleranzen erge
ben sich auch höhere Toleranzen in der Taktgebung, was zu Ein
schränkungen in der Arbeitsgeschwindigkeit der Flachstrickma
schinen mit Umlaufschlitten führen würde. Außerdem treten als
weiteres Erschwernis einer eventuellen Lösungsübertragung auf
grund der prinzipbedingten Kraftübertragung vom Antrieb bis zum
Strickschlitten über eine Kette, Unregelmäßigkeiten im Lauf der
Strickschlitten zueinander auf, die beim Abbremsen der Strickma
schine bis zu einem gewissen Schlittenrücklauf führen. Zur Herab
setzung daraus denkbarer Fehler wären auf jeden Fall zwei räum
lich versetzte Impulserzeuger zur Richtungserkennung notwendig.
Die Vielzahl der Strickschlitten und die damit erforderliche
Vielzahl von Impulserzeugern sowie weiterer Bauelemente würden
die Zuverlässigkeit und die Strickleistung herabsetzen.
Zur Verbesserung dessen sind auch aus dem Rundstrickmaschinenbau
keine übertragbaren Lösungen bekannt.
Ziel der Erfindung ist die Herstellung fehlerfreier Strickware
auf Flachstrickmaschinen mit zwei hintereinander angeordneten
Nadelbettenpaaren und in einer Richtung umlaufenden Strickschlit
ten unter Realisierung einer elektronischen Einzelnadelauswahl
bei höchsten Strickgeschwindigkeiten. Die durch den Maschinentyp
bedingten höheren Toleranzen bei der Taktgebung sollen weitest
gehend abgebaut und die Zuverlässigkeit erhöht werden. Weiterhin
soll der durch die mechanischen Besonderheiten dieses Maschinen
typs entstehende Schlittenrücklauf mit geringstem Aufwand erfaßt
und dadurch mögliche Taktfehler ausgeschlossen werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die für die Taktgebung
eingesetzten Sensoren entsprechend ihres physikalischen Wirkprin
zips so anzuordnen und deren Signale so zu verarbeiten, daß die
Schaltung der die Platinen mechanisch auswählenden Auswahlkurven
toleranzfrei unmittelbar nach dem vorangegangenen Auswahlvorgang
erfolgt. Unter Verwendung nur eines magnetoresistiven Sensors,
soll trotz prinzipbedingten Rücklaufs der auf den Strickschlitten
befestigten Takt- und Auswahleinrichtung eine sichere musterge
mäße Nadelauswahl gewährleistet werden.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß jede Nadelaus
wahleinrichtung mit nur einem die Schlitzkanten einer am Plati
nenbett angeordneten kantig geschlitzten Taktleiste abtastenden
eine Auswerteschaltung zur Auslösung eines Taktsignals an der
ersten Schlitzkante zur Erregung des Auswahlmagneten der noch im
Eingriff mit dem Auswahlbolzen befindlichen Auswahlkurve, eines
Taktsignals an der zweiten Schlitzkante zur Schnellerregung des
Auswahlmagneten unmittelbar nach Freigabe des Auswahlbolzens durch
die Auswahlkurve und eines Taktsignals zur Erkennung der Bewe
gungsrichtung der Strickschlitten einschließenden Sensor versehen
ist. Der Sensor besteht dabei aus magnetfeldabhängigen, in
Schlittenlaufrichtung, quer zu dieser liegend, hintereinander an
geordneten, zu einer Brückenschaltung verbundenen Widerstandsbah
nen, einen über den Widerständen angeordneten Permanentmagneten
dessen Feld die Widerstandsbahnen durchdringend, senkrecht auf
die Taktleiste einwirkt, und einer Auswerteschaltung, welche zur
Auswertung des positiven Impulses der Spannung eines Brückenzwei
ges durch Vergleich mit einer Referenzspannung, und damit zur
Auslösung eines Taktsignals an der ersten Schlitzkante mit einem
ersten Komparator, sowie zur Auswertung des negativen Impulses
dieser Spannung durch Vergleich mit einer zweiten Referenzspan
nung und damit zur Auslösung eines Taktsignales an der zweiten
Schlitzkante mit einem zweiten Komparator versehen ist. Nach ei
nem letzten Merkmal der Erfindung schließlich weist die Auswerte
schaltung nach einen, die Spannung des in Schlittenlaufrichtung
nachlaufenden Brückenzweiges mit einer Referenzspannung verglei
chenden, und damit einen die Bewegungsrichtung des Sensors anzei
gendes Taktsignal erzeugenden, dritten Komparator auf.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen
Fig. 1 die Anordnung der Elemente für die mustergemäße
Platinen- und Nadelauswahl einschließlich der
Takteinrichtung;
Fig. 2 Diagramme der Ansteuerung der Auswahleinrichtung;
Fig. 3 die Schaltungsanordnung und zugehörigen Schaltdia
gramme des Sensors der Takteinrichtung.
Zur Realisierung der Einzelnadelauswahl sind neben den nicht dar
gestellten Schloßteilen fur die Stricknadeln 1 und die Platinen 2
im Nadelbett Federbolzen 4 angeordnet, welche über den Fuß 3 der
Platinen 2 ein Versenken der Stricknadeln 1 aus dem Einflußbe
reich des Schlosses ermöglichen. Zur Abdeckung der Platinen 2
ist ein Bolzenbett 5 vorgesehen. Im Bolzenbett 5 befinden sich
von Nadelbettnut zu Nadelbettnut gestaffelt angebrachte Bohrun
gen zur Aufnahme von lose auf den Platinen 2 aufliegenden, mu
stergemäß absenkbaren, und damit deren Fuß 3 aus dem Eingriffs
bereich des Platinenschlosses bringbaren Auswahlbolzen 8. Diese
Auswahlbolzen 8 sind von den in Auswahlrichtung 9 angeordneten
schwenkbaren Auswahlkurven 10 betätigbar, welche wiederum mit
Auswahlmagneten 11 zusammenwirken. Die Auswahlmagneten 11 erhal
ten ihre Signale von der Steuerung 12 im Zusammenwirken mit einer
Takteinrichtung.
Die Takteinrichtung umfaßt einen in einer Auswahleinrichtung 9
befindlichen magnetoresistiven Sensor 15 und eine am Bolzenbett
5 angeordnete, den Nadelbettnuten entsprechend geschlitzte Takt
leiste 16 mit Schlitzkanten 161, 162. Der Sensor 15 besteht dabei
aus einem Permanentmagneten 18, in Schlittenlaufrichtung x quer
zu dieser liegenden, nacheinander angeordneten, zu einer Brücken
schaltung verbundenen, magnetfeldabhängigen Widerstandsbahnen
R 151 bis R 154 und den Komparatoren K 151 bis K 153. An der
Brückenschaltung liegt eine massebezogene Spannung (S 154) an
so daß in den Brückenzweigen R 151, R 152 und R 153, R 154 aus
wertbare Spannungen E 151 und E 153 entstehen. Die Widerstands
bahnen R 151 bis R 154 - in Fig. 3 aufrecht dargestellt - liegen
senkrecht zu dem auf die Taktleiste 16 wirkenden Feld zwischen
Permanentmagnet 18 und Taktleiste 16.
Zur Nadelauswahl werden über die Steuerung 12 und die Taktein
richtung Signale an die Auswahlmagneten 11 gegeben, welche über
die Auswahlkurven 10 mustergemäß die Auswahlbolzen 8 absenken.
Damit werden die Platinen 2 mit ihrem Fuß in oder außer Ein
griffsstellung mit den Platinenschloßteilen und entsprechend
dieser Auswahl in eine der möglichen Vorwahlpositionen für die
nachfolgende Auswahl der einzelnen Stricknadeln gebracht. Dieser
Vorgang erfolgt während des Schlittenlaufs zwischen den in
Schlittenlaufrichtung x aufeinanderfolgenden Auswahlbolzen 8.
Zur Sicherstellung des richtigen Zeitpunktes der Signalabgabe
und der mustergemäßen Auswahl jeder einzelnen Stricknadel liefert
der Sensor 15 an jeder Schlitzkante 161, 162 der Taktleiste 16
ein Taktsignal.
Der positive Impuls der Spannung E 151 des Brückenzweiges R 151
R 152 an der Schlitzkante 161 wird dazu genutzt, den Auswahlmag
neten 11 schon anzusteuern, wenn sich die Auswahlkurve 10 noch
im Eingriff mit dem Auswahlbolzen 8 befindet, bzw. wenn die Aus
wahlkurve 10 dem Auswahlbolzen 8 noch ausgewichen ist. Er wird
durch Vergleich der Spannung E 151 mit einer konstanten, ständig
anliegenden Referenzspannung S 151 im Komparator K 151 ausgewer
tet und der Steuerung 12 als digitales Taktsignal A 151 zuge
führt. Im Fall der normalen hohen Strickgeschwindigkeit baut
sich nun, ausgelöst durch das Taktsignal A 151, über der Zeit
achse t durch Anlegen eines in der Steuerung 12 erzeugten Impul
ses der Magnetspannung 111 das Feld des Auswahlmagneten 11 bis
zum Zeitpunkt des vollständigen Passierens des Auswahlbolzens 8
auf und kann ohne zeitliche Verzögerung in voller Stärke für die
Platinenauswahl wirksam werden.
Der negative Impuls der Spannung E 151 an der Schlitzkante 162
dient der Schnellerregung des Auswahlmagneten 11 im Fall einer
niedrigen Strickgeschwindigkeit, insbesondere bei Brems- und
Anfahrvorgangen. Er wird durch Vergleich der Spannung E 151 des
Brückenzweiges R 151, R 152 mit einer Referenzspannung S 152 im
Komparator K 152 ausgewertet und der Steuerung 12 als digitales
Taktsignal A 152 zugeführt. Aufgetragen über der Zeitachse t′
löst der negative Impuls der Spannung E 151 einen erneuten Im
puls der Magnetspannung 111 zur Schnellerregung des Auswahlmag
neten 11 aus, da der vorangegangene Impuls der Magnetspannung
111 aufgrund seiner begrenzten Zeitdauer wirkungslos an der noch
im Eingriff befindlichen Auswahlkurve 10 geblieben ist. Es ist
so eine sichere Platinenauswahl auch bei niedrigen Strickge
schwindigkeiten möglich. Die auftretende zeitliche Toleranz des
Taktsignals A 152 ist vernachlässigbar.
Bei hoher Strickgeschwindigkeit wirkt noch das Taktsignal A 151
und wird dann vom Taktsignal A 152 überlagert. Der über der Zeit
achse t aufgetragene Impuls der Magnetspannung 111 wird damit
verlängert (Nachtriggerung).
Zur Richtungsauswertung des Schlittenlaufes dient ein Komparator
K 153. Dieser Komparator K 153 vergleicht die von den Widerstands
bahnen R 153, R 154 des in Schlittenlaufrichtung x nachlaufenden
Brückenzweiges erzeugte Spannung E 153 mit einer Referenzspannung
S 153 und liefert ein digitales Taktsignal A 153. Das Taktsignal
liegt im Fall einer Rückwärtsbewegung der Strickschlitten zum
Taktsignal A 152 zeitlich früher und verhindert in bekannter Wei
se für diese Zeitdauer der Rückwärtsbewegung und der erneuten
Vorwärtsbewegung bis zu deren Ausgangspunkt die Annahme weiterer
Taktsignale A 151, A 152 und damit Fehlschaltungen. Im Fall der
Vorwärtsbewegungen der Strickschlitten liegt das Taktsignal A 153
zeitlich nach dem Taktsignal A 151 und sichert die korrekte mu
stergemäße Platinenauswahl.
Claims (3)
1. Takteinrichtung zur Einzelnadelauswahl an Strickmaschinen
insbesondere an Flachstrickmaschinen mit zwei hintereinander
angeordneten Nadelbettenpaaren und in einer Richtung umlau
fenden Strickschlitten, auf jedem Strickschlitten befindli
cher Einrichtung zur mustergemäßen Auswahl der Nadeln, Aus
wahlkurven, Auswahlmagneten und Impulserzeuger, in einem Bol
zenbett angeordneten Auswahlbolzen, in einem auf jedem Nadel
bett befindlichen Platinenbett gelagerten Jacquardplatinen
sowie nadelteilungsgerechten Taktschienen, dadurch gekenn
zeichnet, daß jede Nadelauswahleinrichtung mit nur einem die
Schlitzkanten (161, 162) einer am Bolzenbett (5) angeordneten
kantig geschlitzten Taktleiste (16) abtastenden, eine Auswerte
schaltung zur Auslösung eines Taktsignales (A 151) an der
Schlitzkante (161) zur Erregung des Auswahlmagneten (11) der
noch im Eingriff mit dem Auswahlbolzen (8) befindlichen Aus
wahlkurve (10), eines Taktsignales (A 152) an der Schlitzkan
te (162) zur Schnellerregung des Auswahlmagneten (11) unmit
telbar nach Freigabe des Auswahlbolzens (8) durch die Auswahl
kurve (10) und eines Taktsignales (A 153) zur Erkennung der
Bewegungsrichtung der Strickschlitten einschließenden Sensor
(15) versehen ist.
2. Takteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Sensor (15) aus magnetfeldabhangigen, in Schlittenlauf
richtung (x), quer zu dieser liegend, hintereinander angeord
neten, zu einer Brückenschaltung verbundenen Widerstandsbah
nen (R 151, R 152, R 153, R 154), einen über den Widerstän
den angeordneten Permanentmagneten (18), dessen Feld die Wi
derstandsbahnen (R 151 bis R 154) durchdringend, senkrecht
auf die Taktleiste (16) einwirkt, und einer Auswerteschal
tung besteht, welche zur Auswertung des positiven Impulses
der Spannung (E 151) des Brückenzweiges (R 151, R 152) durch
Vergleich mit einer Referenzspannung (S 151) und zur Auslö
sung des Taktsignales (A 151) an der Schlitzkante (161) mit
einem Komparator (K 151), sowie zur Auswertung des negativen
Impulses dieser Spannung (E 151) durch Vergleich mit einer
zweiten Referenzspannung (S 152) und damit zur Auslösung des
Taktsignales (A 152) an der Schlitzkante (162) mit einem Kom
parator (K 152) versehen ist.
3. Takteinrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Brückenschaltung einen dritten, die Spannung (E 153)
dem in Schlittenlaufrichtung (x) nachlaufenden Brückenzweiges
(R 153, R 154) mit einer Referenzspannung vergleichenden,
und damit ein die Bewegungsrichtung des Sensors (15) anzeigen
des Taktsignal (A 153) erzeugenden Komparator (K 153) auf
weist.
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