DE3622235C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C41/00—Preparation of ethers; Preparation of compounds having groups, groups or groups
- C07C41/01—Preparation of ethers
- C07C41/18—Preparation of ethers by reactions not forming ether-oxygen bonds
- C07C41/22—Preparation of ethers by reactions not forming ether-oxygen bonds by introduction of halogens; by substitution of halogen atoms by other halogen atoms
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überführen von in Lö
sung befindlichem teilweise bromiertem Diphenylether mit 4 bis
9 Bromatomen in Decabromdiphenylether mit Brom als Bromierungs
mittel und Aluminiumchlorid oder -bromid als Bromierungskataly
sator in CH2Br2 als Lösungsmittel.
In der Beschreibung werden die Bezeichnungen perbromiert und
nicht vollständig bromiert verwendet, um vollständig oder par
tiell mit Brom substituierten Diphenylether zu bezeichnen, und
zwar von Decabromdiphenylether einerseits und von Diphenylethern
mit bis zu 9 Bromatomen je Molekül andererseits.
Die Arbeitsweisen zur Herstellung von perbromierten oder nicht
vollständig bromiertem Diphenylether im vorstehend erläuterten
Sinne führen im allgemeinen nicht nur zu dem angestrebten Pro
dukt sondern auch zu Lösungen, die neben dem angestrebten
Produkt in geringerem Ausmaße auch höher oder niedriger bro
mierte Produkte oder auch Gemische davon enthalten. Die einfa
che Abtrennung bzw. Entfernung dieser Lösungen führt zu einem
Verlust an nicht vollständig bromiertem Diphenylether, der bis
zu 20% und mehr betragen kann. Dieser Verlust wird im allge
meinen dadurch begrenzt, daß man das mit nicht vollständig
bromiertem Diphenylether beladene Lösungsmittel in das Reak
tionsmedium zurückführt. Man kann jedoch diese Rückführung
nicht oft vornehmen, weil sie zu einer Verschlechterung der
Qualität des Endproduktes führt, vor allem hinsichtlich seiner
Färbung.
Erfindungsgemäß wurde nun ein Verfahren zur Verwertung der in
Lösung vorhandenen, nicht vollständig bromierten Diphenylether
entwickelt, bei dem diese ohne vorhergehende Abtrennung aus den
Lösungen, in denen sie enthalten sind, in perbromierten Diphe
nylether überführt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren der eingangs beschriebenen Art
besteht darin, daß man
- a) der Lösung des teilweise bromierten Diphenylethers mit 3 bis 10 Mol CH2Br2 je Mol nicht vollständig bromierter Ver bindung, die 2 bis 20 Mol-% Bromierungskatalysator je Mol teilweise bromiertem Diphenylether enthält, allmählich Brom in einem Überschuß von bis zu 10 Mol-% zusetzt;
- b) das Gemisch auf die Rückflußtemperatur des Lösungsmittels bringt und diese Temperatur bis zur beendeten Perbromie rungsreaktion einhält; und
- c) das Lösungsmittel von dem erhaltenen Decabromdiphenyl ether abtrennt und diesen trocknet.
Die erfindungsgemäß zu behandelnden Lösungen enthalten Diphe
nylether mit mindestens einem Bromsubstituenten. Das
Verfahren eignet sich aber ganz besonders für Lösungen von Diphenylether,
die 4 bis 9 Bromatome je Molekül enthalten.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren enthält die Lösung, von der
ausgegangen wird, den obenerwähnten nicht vollständig bromier
ten Diphenylether und CH2Br2 als Lösungsmittel. Die Lösung, die
behandelt werden soll, weist vorteilhafterweise eine solche
Konzentration auf, daß 3 bis 10 mol Lösungsmittel je mol nicht
vollständig bromiertem Diphenylether, der behandelt werden
soll, vorhanden sind. Wenn die Lösung, von der ausgegangen
wird, diese Konzentration nicht aufweist, sollte diese Konzen
tration eingestellt werden, entweder durch Zugabe von CH2Br2
oder durch Zusatz von nicht vollständig bromierter Verbindung
oder gegebenenfalls nicht bromierter Verbindung.
Als Bromierungsmittel wird Brom selbst in einem molaren Über
schuß von bis zu 10% eingesetzt, bezogen auf das stöchiometri
sche Verhältnis der Verbindung(en), die bromiert werden
soll(en). Der molare Überschuß liegt vorzugsweise bei 3 bis
8%, bezogen auf das stöchiometrische Verhältnis für die ver
bindung(en), die bromiert werden soll(en). Die Zugabe des Bro
mierungsmittels kann kontinuierlich der auf mehrere Male ver
teilt erfolgen. Im allgemeinen dauert dieser Arbeitsgang 1 bis
10 Stunden.
Als Bromierungskatalysatoren werden Aluminiumchlorid (AlCl3)
oder Aluminiumbromid (AlBr3) verwandt.
Der Katalysator kann teilchenförmig sein oder als Agglomerat
vorliegen, die Abmessungen und die Korngrößenverteilung sind
im allgemeinen nicht kritisch. Lediglich beispielhaft seien als
Abmessungen 0,05 bis 15 mm (Durchmesser) angegeben. Der
Katalysator kann amorph oder
auch kristallin sein.
Man verwendet 2 bis 20 mol-% Katalysator je mol Verbindung(en),
die bromiert werden soll(en).
Der Katalysator kann je nachdem in der Lösung des nicht voll
ständig bromierten Produktes dispergiert oder gelöst sein.
Die zweite Stufe des Verfahrens besteht darin, daß nach dem
Mischen der Reaktionspartner und Katalysatoren (Stufe A) die
Temperatur des Mediums bzw. Gemisches bis zur Rückflußtempera
tur von CH2Br2 erhöht und das Gemisch bei dieser Temperatur
gehalten wird, bis die Perbromierungsreaktion beendet ist. Beim
Arbeiten unter Atmosphärendruck liegt diese Temperatur im Be
reich von 95 bis 99°C. Die Reaktionsdauer, d. h. die Zeitspanne
bis zur beendeten Reaktion, hängt von der Beschaffenheit, dem
Bromierungsgrad der nicht vollständig bromierten Ausgangsproduk
te und von anderen Verfahrensbedingungen, wie dem Katalysator,
ab. Im allgemeinen ist die Reaktion nach einer Zeitspanne von
30 Minuten bis zu 2 Stunden beendet, wobei diese Zahlenwerte
nur informativen Charakter haben.
Nach beendeter Reaktion und nach dem Abkühlen auf eine Tem
peratur im Bereich von 20 bis 50°C wird der erhaltene Decabrom
diphenylether getrocknet, im allgemeinen bei einer Temperatur
im Bereich von 50 bis 250°C, wobei die jeweilige Temperatur von
den Trocknungsbedingungen - Luft oder belüfteter Ofen, Teilva
kuum, usw. - abhängt.
Vor dem Trocknen wird im allgemeinen eine Reinigung des Reak
tionsmediums bzw. Gemisches und eine flüssig/fest-Trennung vor
genommen.
Die Reinigungsbehandlung umfaßt im wesentlichen eine Desakti
vierung des Katalysators, beispielswese durch Zugabe von ge
gebenenfalls angesäuertem Wasser. An diese Behandlung kann
sich, wenn erforderlich, die Zerstörung des restlichen Br2 an
schließen, beispielsweise mit Natriummetabisulfit oder Hydrazin.
Weiterhin muß anschließend dekantiert und die überstehende wäß
rige Schicht, die im wesentlichen den Katalysator enthält, ab
getrennt werden. Durch Waschen der organischen Phase, vor allem
mit Wasser, und Abschleudern erhält man den perbromierten Di
phenylether, imprägniert mit dem Lösungsmittel, der dann in der
oben angegebenen Weise getrocknet wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren stellt eine besonders vorteil
hafte Ergänzung der üblichen Bromierungsverfahren dar, die zu
Lösungen führen, die nicht vernachlässigbare Mengen an nicht
vollständig bromiertem Diphenylether enthalten. Das Verfahren
ermöglicht nämlich ohne irgendeinen Abbau des Produktes seine
Verwertung durch Überführen in leicht abtrennbaren perbromier
ten Diphenylether. Man kann auf diese Weise einen Umwandlungs
grad (prozentualer Anteil, bezogen auf das Gewicht, der nicht
vollständig bromierten Ausgangsprodukte, die an einer Bromie
rungsreaktion teilgenommen haben) von mehr als 95% erreichen.
Die molare Ausbeute an Decabromdiphenylether, bezogen auf nicht
vollständig bromierten Diphenylether, von dem ausgegangen wird,
liegt meist über 93% und beträgt unter Berücksichtigung des in
Lösung verbliebenen Produkts sogar 95%.
Die folgenden Beispiele dienen zur näheren Erläuterung der Er
findung.
In einen Rührreaktor wurden bei Raumtemperatur (25°C) einge
bracht:
- - 1250 kg einer 24,5 gew.-%igen Lösung von nicht vollständig bromiertem Diphenylether (mittlerer Bromierungsgrad 7,4) in Methylenbromid;
- - 40,1 kg Diphenylether;
- - 20 kg Aluminiumchlorid.
Im Verlauf von 2 Stunden ließ man bei einer Temperatur im
Bereich von 20°C (Beginn des Zulaufens) und 50°C (beendetes
Zulaufen) 580 kg Brom zulaufen; anschließend wurde das Reak
tionsgemisch bis zum Sieden des Methylenbromids erhitzt und
während 1 Stunde am Sieden gehalten.
Nach dem Abkühlen auf 40°C wurde der Katalysator durch Zugabe
von Wasser zerstört; dann wurde das überschüssige Brom mit
einer wäßrigen Hydrazinlösung reduziert. Nach Abtrennen der
überstehenden wäßrigen Phase wurde die organische Schicht, die
den Decabromdiphenylether dispergiert enthielt, noch viermal
mit Wasser gewaschen, wobei nach jedem Waschgang die wäßrige
Schicht abgetrennt wurde.
Nach dem Filtrieren, Waschen und Zentrifugieren der organi
schen Schicht erhielt man
- - perbromierten Diphenylether, imprägniert mit Lösungsmittel, A und
- - eine Methylenbromidlösung B, die nur noch 2,6 Gew.-% nicht vollständig bromierten Diphenylether enthielt.
Durch Trocknen des imprägnierten Feststoffes A erhielt man
578 kg perbromierten Diphenylether.
In einen Rührreaktor, der
- - 480 g einer 40%igen Lösung eines nicht vollständig bro mierten Diphenylethers (mittlerer Bromierungsgrad 6,93) in Methylenbromid und
- - 10 g Aluminiumchlorid
enthielt, ließ man im Verlauf von 1 Stunde bei Raumtemperatur
140 g Brom zulaufen.
Nach dem Erhitzen des Reaktionsgemisches auf 98°C und Beibehal
ten dieser Temperatur über 11/2 Stunden wurden die in Beispiel
1 beschriebenen Reinigungsmaßnahmen - Zerstörung des Katalysa
tors, Entfernen des nicht umgesetzten Broms usw. vorgenommen.
Nach dem Filtrieren, Waschen und Abschleudern erhielt man:
- - einen imprägnierten Feststoff A, der nach dem Trocknen 239,3 g perbromierten Diphenylether ergab und
- - eine Methylenbromidlösung B, die nur noch 2,4 Gew.-% nicht vollständig bromierten Diphenylether enthielt.
Claims (1)
- Verfahren zum Überführen von in Lösung befindlichem teilweise bromiertem Diphenylether mit 4 bis 9 Bromatomen in Decabromdi phenylether mit Brom als Bromierungsmittel und Aluminiumchlorid oder -bromid als Bromierungskatalysator in CH2Br2 als Lösungs mittel, dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) der Lösung des teilweise bromierten Diphenylethers mit 3 bis 10 Mol CH2Br2 je Mol nicht vollständig bromierter Ver bindung, die 2 bis 20 Mol-% Bromierungskatalysator je Mol teilweise bromiertem Diphenylether enthält, allmählich Brom in einem Überschuß von bis zu 10 Mol-% zusetzt;
- b) das Gemisch auf die Rückflußtemperatur des Lösungsmittels bringt und diese Temperatur bis zur beendeten Perbromie rungsreaktion einhält;
- c) das Lösungsmittel von dem erhaltenen Decabromdiphenyl ether abtrennt und diesen trocknet.
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