DE3621416A1 - Ortsbewegliches sperrwerk als klappenwehr - Google Patents

Description

Sperrwerke in Flüssen und Schiffahrtsstraßen behindern häufig die Schiffahrt durch feste Einbauten z.B. durch Pfeiler. Die­ ser Nachteil kann - wie im vorliegenden Fall - durch die Unter­ teilung in ein die Schiffahrt nicht behinderndes ortsfestes Pri­ märsystem und einen nur im Falle der Absperrung einzufahrenden Sperrwerkskörper mit den erforderlichen Absperrklappen vermie­ den werden.

Bei derartigen ortsbeweglichen Sperrwerken als Klappenwehr wer­ den die großen horizontalen Wasserdruckkräfte im allgemeinen nicht gleichmäßig von dem Sperrwerkskörper in das Primärsystem eingeleitet und es ergeben sich hohe Einzelkräfte, die kaum oder nur mit verhältnismäßig hohem Aufwand von dem Primärsys­ tem aufgenommen werden können. Diese Schwierigkeiten zu ver­ meiden, ist die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe.

Die Lösung dieser Aufgabe ist in dem Hauptanspruch beschrie­ ben. Durch diese erfindungsgemäße Lösung ist sichergestellt, daß die großen horizontalen Wasserdrücke auf die Absperrklap­ pen über die Stützkonsolen bzw. Sperrwerkspfeiler in ein Flä­ chentragwerk eingeleitet werden, das diese Kräfte annähernd gleichmäßig verteilt in das Primärsystem überträgt und dadurch vor übergroßen Einzelkräften schützt. Gleichzeitig gewähren die Wasserdrücke auf die Absperrklappen und den Sperrwerksfuß die Standsicherheit des Sperrwerkes, und die geringe Höhe der Ab­ sperrklappen erleichtert deren Bedienung. Andererseits sind während des Einfahrens des Sperrwerkes die dem strömenden Wasser zugekehrten Flächen klein, was den Einfahrvorgang begünstigt. Die Unteransprüche enthalten weitere zweckmäßige Einzelausbil­ dungen, die eine Weiterentwicklung der Lehre des Hauptanspruchs betreffen.

Zur Erläuterung der durch die Erfindung gewährleisteten annähernd gleichmäßigen Kräfteübertragung wird nachstehend anhand eines zeichnerisch dargestellten Beispieles der Erfindung folgendes ausgeführt.

In der Zeichnung zeigen:

Fig. 1 ein Sperrwerk gemäß der Erfindung einschließlich des Primärsystems im Vertikalschnitt mit Absperrklappen und

Fig. 2 eine perspektivische Ansicht des Sperrwerks ohne Klappen und ohne das Primärsystem, d.h. nur den Sperrwerkskörper.

Gemäß Fig. 1 werden die Wasserdruckkräfte W knapp unterhalb des Druckmittelpunktes von den Absperrklappen 1 auf Stützkonsolen 2 und Sperrwerkspfeiler 3 übertragen und von dort in den Sperr­ werksfuß 4 weitergeleitet. Der Sperrwerksfuß 4 leitet die Kräf­ te dann annähernd gleichmäßig verteilt in das Primärsystem 5 ein.

In Fig. 2 sind die zur Übertragung der horizontalen Wasserdruck­ kräfte W erforderlichen Teile des Sperrwerkskörpers 8 für einen Teil dieses Systems unter Weglassung der Absperrklappen 1 per­ spektivisch dargestellt. In Fig. 1 ist die wasserdichte Unter­ teilung 6 des Sperrwerkskörpers 8 erkennbar, die es ermöglicht, das Gewicht des Sperrwerkskörpers durch gezielt wirkenden Auf­ trieb während des Einfahrens teilweise zu kompensieren.

Im übrigen ist die Geometrie des Sperrwerkskörpers 8 so ausge­ legt, daß seine Standsicherheit unter Berücksichtigung der Was­ serdruckkräfte gewährleistet und die Höhe H der Absperrklappen 1 möglichst klein ist.

In den Absperrklappen 1 sind Auftriebsräume 7 vorgesehen, mit deren Hilfe die Kräfte zum Heben der Absperrklappen verringert werden.

• Bezugszeichenliste 1 Absperrklappen
  2 Stützkonsolen
  3 Sperrwerkspfeiler
  4 Sperrwerksfuß
  5 Primärsystem
  6 wasserdichte Räume
  7 Auftriebsraum in 1
  8 Sperrwerkskörper ohne 1
  W Wasserdruckkräfte
  H Höhe der Absperrklappen

Claims (5)

1. Ortsbeweglicher Sperrwerkskörper als Klappenwehr, dadurch gekennzeichnet, daß unterteilte Absperrklappen (1) um horizon­ tale obere Achsen an Sperrwerkspfeilern (3) schwenkbar und von diesen und von Stützkonsolen (2) gehalten, den Wasserdruck über einen großflächigen Sperrwerksfuß (4) auf ein etwa gleich­ großes ortsfestes Primärsystem (5) übertragen.

2. Sperrwerkskörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Antrieb vorzugsweise ein Seil- oder Kettenzug mit zugäng­ licher Antriebsanlage dient.

3. Sperrwerkskörper nach einem der Ansprüche 1-2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Sperrwerksfuß (4) sowie die Sperrwerks­ pfeiler (3) und die Stützkonsolen (2) flut- und lenzbare, was­ serdichte Räume (6) zur Optimierung der Gewichts- und Auftriebs­ kräfte aufweisen.

4. Sperrwerkskörper nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß in den Absperrklappen (1) Auftriebsräume (7) so vorgesehen sind, daß die Kräfte zum Heben der Klappen mini­ miert werden.

5. Sperrwerkskörper nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß er mit einziehbaren Rädern und seitlichen Führungsrollen ausgerüstet ist, um ein Verfahren mit kleinen Kräften zu ermöglichen.