DE3620022A1 - Polyphenylen-1,3,4-oxadiazolpolymere - Google Patents
Polyphenylen-1,3,4-oxadiazolpolymereInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
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- C08G73/06—Polycondensates having nitrogen-containing heterocyclic rings in the main chain of the macromolecule
- C08G73/08—Polyhydrazides; Polytriazoles; Polyaminotriazoles; Polyoxadiazoles
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Description
Die Erfindung betrifft Polyphenylen-1,3,4-oxadiazolpolymere sowie ein
Verfahren zur Herstellung derartiger Polymere.
Verfahren zur Herstellung von Polyphenylen-1,3,4-oxadiazolen (im
folgenden mit POD bezeichnet), sind bekannt. So beschreiben Frazer,
Sweeny und Wallenberger (J. Polymer Sci., A, 2, 1157 (1964)) die Herstellung
von POD durch thermische Dehydratisierung von Polyhydraziden.
Korshak, Kronganz und Rusanov (J. Polymer Sci., C, 16, 2635 (1967))
synthetisierten POD durch Tieftemperatur-Polykondensation von Dicarbonsäuredichloridenmit Dicarbonsäurehydraziden oder Diamidoximen und nachfolgende
thermische Dehydratisierung im Vakuum.
In beiden Fällen weisen die entstehenden Produkte wegen eines relativ
hohen Gehalts an Resthydrazidgruppen im Polymer eine intensive Färbung
auf, was für viele Anwendungen von Nachteil ist. Dies wird durch die
hohen Reaktionstemperaturen und langen Reaktionszeiten noch verstärkt.
Hinzu kommt, daß bei dem letztgenannten Verfahren die Tiefsttemperatur-
Polykondensation in Hexamethylenphosphorsäuretriamid, einem gefährlichen
und gesundheitsschädlichen Lösungsmittel durchgeführt wird.
Aufgabe der Erfindung war es, schwach gefärbte oder farblosePolyphenylen-
1,3,4-Oxadiazolpolymere mit einem geringen Gehalt an
Resthydrazidgruppen und ein Verfahren zu deren Herstellung, welches ohne
gefährliche Lösungsmittel oder hohe Reaktionstemperaturen bzw. lange
Reaktionszeiten auskommt, zur Verfügung zu stellen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch Polyphenylen-1,3,4-
oxadiazolpolymere, aufgebaut aus
- A) 95-100 mol-% Einheiten der Formel I
- B) 0-5 mol-% Einheiten der Formel wobei R1 und R2 einen 1,3 oder 1,4-disubstituierten Phenylenrest darstellen, welcher auch substituiert sein kann.
Die erfindungsgemäßen Polyphenylen-1,3,4-oxadiazolpolymere, im folgenden
als POD-Polymere bezeichnet, weisen einen Gehalt von mindestens 95 mol-%
an Oxadiazol-Einheiten der Formel I und einen Gehalt von maximal 5 mol-%
an Resthydrazingruppen der Formel II auf. Bevorzugt beträgt der Gehalt an
Resthydrazingruppen der Formel II maximal 2 mol-%.
Die Substituenten R1 und R2 in den allgemeinen Formeln I und II stehen
allgemein für einen 1,3 oder 1,4 Phenylenrest. In manchen Fällen ist es
vorteilhaft, wenn diese Phenylenreste an den verbleibenden Positionen
weitere Substituenten aufweisen, z. B. C1-C4-Alkyl- oder -Alkoxygruppen
Arylgruppen oder auch Halogenatome, insbesondere Cl oder Br.
Das Molekulargewicht der erfindungsgemäßen POD-Polymere liegt im
allgemeinen Bereich von 3000 bis 150 000, vorzugsweise im Bereich von
5000 bis 50 000, was K-Werten, gemessen in 0,5-gew.-%iger Lösung in
H2SO4 von 25 bis 90, vorzugsweise von 30 bis 70 entspricht.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der Polyphenylen-1,3,4-
oxadiazolpolymere durch Umsetzung von Estern, Amiden, Anhydriden
und/oder Halogeniden der Terephthalsäure und/oder Isophthalsäure und/oder
dieser Säuren selbst mit Hydrazin und/oder Hydraziniumsalzen ist dadurch
gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in einer Stufe in konzentrierten
weitgehend wasserfreien Mineralsäuren durchführt.
Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind den
Unteransprüchen zu entnehmen.
Nur beispielsweise seien hier stellvertretend für die Vielzahl der
geeigneten Derivate deren Terephthalsäure und/oder Isophthalsäure Terephthalsäureanhydrid,
Terephthalsäureethylester, Terephthalsäureamid, Terephthalsäurechlorid, N-substituierte Terephthalsäureamide und die entsprechenden
Derivate der Isophthalsäure genannt.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen POD-Polymere werden diese Derivate
der Terephthalsäure und/oder Isophthalsäure mit Hydrazin und/oder
Hydraziniumsalzen umgesetzt. Geeignete Hydraziniumsalze sind z. B.
Hydraziniumsulfat, Hydraziniumchlorid, Hydraziniumnitrat oder auch die
Salze von Hydrazin mit organischen Säuren, wie z. B. die Salze des
Hydrazins mit Ameisensäure oder Essigsäure, um nur einige Beispiele zu
nennen.
Wesentlich für das erfindungsgemäße Verfahren ist, daß man die Umsetzung
der vorgenannten Reaktanten in einer Stufe in konzentrierten weitgehend
wasserfreien Mineralsäuren durchführt. Geeignete Säuren sind z. B. konzentrierte
Schwefelsäure, rauchende Salpetersäure oder konzentrierte
Phosphorsäure, um nur einige zu nennen.
Die Temperatur bei der die Reaktion durchgeführt wird, ist im allgemeinen
nicht kritisch, liegt jedoch vorzugsweise im Bereich von 70 bis 400°C,
insbesondere im Bereich von 125 bis 350°C.
In ähnlicher Weise ist auch der Druck, bei dem die Reaktion durchgeführt
wird, an sich nicht kritisch; es werden jedoch aus Gründen der leichteren
Durchführbarkeit Drucke von 1 bis 50 bar, insbesondere von 2 bis 15 bevorzugt.
Aus wirtschaftlichen und technischen Gründen wird die Umsetzung unter
Normaldruck bei Raumtemperatur am meisten bevorzugt.
Nach erfolgter Umsetzung können die erhaltenen Polymeren durch Abtrennung
aus der flüssigen Phase und gegebenenfalls nachfolgendes Waschen isoliert
werden. Geeignete Verfahren sind an sich bekannt und in der Literatur
beschrieben, weshalb sich hier nähere Angaben erübrigen.
Die erfindungsgemäßen POD-Polymeren bzw. die nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren erhaltenen Produkte zeichnen sich dadurch aus, daß sie farblos
oder nur sehr schwach, z. B. leicht gelb, gefärbt sind. Dies beruht, wie
bereits erwähnt, auf dem sehr niedrigen Gehalt an Resthydrazidgruppen der
Formel II im Polymer.
Im erfindungsgemäßen Verfahren wird der dafür erforderliche hohe Konvertierungsgrad
(Umwandlungsgrad) bei Hydrazidgruppen zum Oxadiazolsystem
durch die einstufige Umsetzung in konzentrierten, weitgehend wasserfreien
Mineralsäuren erzielt.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß die bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren anfallende Reaktionslösung direkt durch Eintragen
in ein Fällbad zur Herstellung von Folien verwendet werden kann,
ohne daß vorher ein Luftspalt durchquert werden muß. Dadurch wird die
Gefahr einer möglichen Verfärbung an der Luft verhindert, so daß auch die
Folien nur eine sehr schwache Färbung aufweisen. Hinzu kommt, daß sich
die Folien im Fällbad leicht unter gleichzeitiger Orientierung des
Polymeren verstrecken lassen und eine sehr hohe Reißdehnung aufweisen.
Diese erreicht in der Regel Werte von 20 bis 200 N/mm2.
Zu einer Vorlage von 70 g konz. Schwefelsäure, 13,5 g Hydrazinsulfat und
16,6 Teilen Terephthalsäure wurden unter Rühren bei einer Temperatur von
80°C 70 g Oleum zugefügt und diese Mischung 2 h bei 135°C gerührt.
Anschließend wurden 100 g konz. Schwefelsäure und nach weiteren 30 min
1 g CH3OH zugegeben und weitere 30 min. bei 135°C gerührt. Danach wurde
die klare Lösung abgekühlt, in einer Lösung aus Dimethylformamid und
Wasser (Volumenverhältnis 8 : 2) gefällt und mit Wasser bis zur Säurefreiheit
gewaschen.
Der K-Wert des Produkts in 0,5-gew.-%iger Lösung in Konz. H2SO4 betrug 98
und die Reißdehnung 150 N/mm2.
Es wurde wie in Beispiel 1 gearbeitet, jedoch anstelle von Schwefelsäure
Phosphorsäure (H3PO4) eingesetzt. Das nach Aufarbeitung erhaltene Polymere
wies einen K-Wert von 85 auf und die Reißdehnung betrug 120 N/mm2.
Claims (4)
1. Polyphenylen-1,3,4-oxadiazolpolymere, aufgebaut aus
- A) 95-100 mol-% Einheiten der Formel I und
- B) 0-5 mol-% Einheiten der Formel II wobei R1 und R2 einen 1,3 oder 1,4-Phenylenrest darstellen, welcher auch substituiert sein kann.
2. Polyphenylen-1,3,4-oxadiazolpolymere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie aufgebaut sind aus
- A) 98-100 mol-% Einheiten der Formel I
- B) 0-2 mol-% Einheiten der Formel II
3. Verfahren zur Herstellung von Polyphenylen-1,3,4-oxadiazolpolymeren
gemäß Anspruch 1, durch Umsetzung von Estern, Amiden, Anhydriden
und/oder Halogeniden der Terephthalsäure und/oder Isophthalsäure
und/oder dieser Säuren selbst mit Hydrazin und/oder Hydraziniumsalzen,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in einer Stufe
in konzentrierten weitgehend wasserfreien Mineralsäuren durchführt.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung
bei Temperaturen von 70 bis 400°C und Drucken von 0,5 bis 50
bar durchführt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863620022 DE3620022A1 (de) | 1986-06-13 | 1986-06-13 | Polyphenylen-1,3,4-oxadiazolpolymere |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863620022 DE3620022A1 (de) | 1986-06-13 | 1986-06-13 | Polyphenylen-1,3,4-oxadiazolpolymere |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3620022A1 true DE3620022A1 (de) | 1987-12-17 |
Family
ID=6302991
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863620022 Withdrawn DE3620022A1 (de) | 1986-06-13 | 1986-06-13 | Polyphenylen-1,3,4-oxadiazolpolymere |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3620022A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2001077203A2 (en) * | 2000-04-11 | 2001-10-18 | Dupont Displays, Inc. | Soluble poly(aryl-oxadiazole) conjugated polymers |
US7528216B2 (en) | 2006-05-01 | 2009-05-05 | E.I. Du Pont De Nemours And Company | Two step preparation of random polyoxadiazole copolymer and articles resulting therefrom |
US7582721B2 (en) | 2006-05-01 | 2009-09-01 | E.I. Du Pont De Nemours And Company | Two step preparation of random polyoxadiazole copolymer and articles resulting therefrom |
EP2241585A1 (de) | 2009-04-07 | 2010-10-20 | GKSS-Forschungszentrum Geesthacht GmbH | Polyoxadiazol-Polymere |
-
1986
- 1986-06-13 DE DE19863620022 patent/DE3620022A1/de not_active Withdrawn
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2001077203A3 (en) * | 2000-04-11 | 2002-07-04 | Uniax Corp | Soluble poly(aryl-oxadiazole) conjugated polymers |
US7105633B2 (en) | 2000-04-11 | 2006-09-12 | E. I. Du Pont De Nemours And Company | Soluble poly(aryl-oxadiazole) conjugated polymers |
US7528216B2 (en) | 2006-05-01 | 2009-05-05 | E.I. Du Pont De Nemours And Company | Two step preparation of random polyoxadiazole copolymer and articles resulting therefrom |
US7582721B2 (en) | 2006-05-01 | 2009-09-01 | E.I. Du Pont De Nemours And Company | Two step preparation of random polyoxadiazole copolymer and articles resulting therefrom |
EP2241585A1 (de) | 2009-04-07 | 2010-10-20 | GKSS-Forschungszentrum Geesthacht GmbH | Polyoxadiazol-Polymere |
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8141 | Disposal/no request for examination |