DE3616157A1 - Rinnensystem zur zuleitung von fluessigem metall in einen ofen - Google Patents
Rinnensystem zur zuleitung von fluessigem metall in einen ofenInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F27—FURNACES; KILNS; OVENS; RETORTS
- F27D—DETAILS OR ACCESSORIES OF FURNACES, KILNS, OVENS, OR RETORTS, IN SO FAR AS THEY ARE OF KINDS OCCURRING IN MORE THAN ONE KIND OF FURNACE
- F27D3/00—Charging; Discharging; Manipulation of charge
- F27D3/14—Charging or discharging liquid or molten material
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
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- Furnace Charging Or Discharging (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Rinnensystem zur Zuleitung von
flüssigem Metall in den Einlauftrichter eines Ofens.
Beim Gießen von Metallen, vorzugsweise beim Gießen von
flüssigem Eisen, ist es üblich, das Metall aus dem
Schmelzofen über ein Rinnensystem zunächst in einen Induk
tions-Rinnenofen oder Vergießofen zu leiten, wo es warmge
halten und aus dem es in die Formen vergossen wird. Eine
problematische Stelle in dem Rinnensystem ist der Einlauf
in den Rinnen- oder Vergießofen.
Nach dem Stand der Technik mündet das Endstück des Rinnen
systems, die Ablaufrinne, als fest montierte Rinne in den
Einlauftrichter des Ofens. Bei Störungen am Einlauftrich
ter des Ofens, beispielsweise durch Erstarren der Schmelze
in der Einlauföffnung des Einlauftrichters, muß dann die
starre Ablaufrinne abgebaut werden, um den Einlauftrichter
und damit die Einlauföffnung zur Säuberung zugänglich zu
machen. Nach der Säuberung muß die Ablaufrinnen wieder an
geflanscht und der Übergang mit feuerfester Masse ausge
kleidet werden.
Ein weiterer Nachteil eines herkömmlichen Rinnensystems
besteht darin, daß die sich im Rinnensystem bildende
Schlacke ungehindert in den Ofen einlaufen, den Ofen zu
setzen und die Feuerfest-Auskleidung beschädigen kann.
Beim Ausbessern der Feuerfest-Auskleidung muß dann die Ab
laufrinne gegebenenfalls ebenso wieder abgebaut werden.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, das Rinnensystem
zur Zuleitung von flüssigem Metall in den Einlauftrichter
eines Ofens so auszugestalten, daß die oben geschilderten
Probleme nicht auftreten und die Ablaufrinne bei einer
Störung oder einer Ausbesserung im Ofenbereich nicht hin
derlich ist.
Die Aufgabe wird mit Hilfe der kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst.
Der erfindungsgemäße Kippsiphon kann vorteilhaft als Puf
fergefäß dienen, beispielsweise zum Auffangen der im Rin
nensystem sich bildenden Schlacke. Ein weiterer Vorteil
ist die sofortige Unterbrechung des Flüssigmetallstromes
ohne Nachteile für die Rinne. Treten im Einlauftrichter
des Ofens Probleme auf, beispielsweise durch Einfrieren
der Einlauföffnung im Einlauftrichter, d.h. Zusetzen der
Einlauföffnung durch erstarrtes Metall, kann der Kipp
siphon schnell nach hinten, vom Ofen weg, gekippt werden,
so daß kein Metall oder keine Schlacke nachfließen kann.
Unterhalb des Kippsiphons kann ein Auffangtiegel stehen,
der das flüssige Metall oder die flüssige Schlacke aus dem
Kippsiphon aufnimmt. Das Rinnensystem und der Kippsiphon
laufen leer und können nach Behebung der Störung gleich
wieder in Betrieb genommen werden, ohne daß zunächst er
starrtes Metall oder erstarrte Schlacke aus dem Rinnensy
stem entfernt werden muß. In gekipptem Zustand gibt der
Kippsiphon schnell den Einlauftrichter des Ofens frei, so
daß unverzüglich und ohne Zeitverlust mit der Behebung der
Störung begonnen werden kann.
In einer Ausgestaltung der Erfindung weist der Kippsiphon
eine topfähnliche Form auf und ist mit zwei gegenüberlie
genden Rinnenstücken als Einlauf und Auslauf für das flüs
sige Metall versehen. Durch seine topfähnliche Form bietet
der Kippsiphon vorteilhaft die Möglichkeit, eine bestimmte
Menge des flüssigen Metalls oder der flüssigen Schlacke
aufzunehmen. Dadurch kann beispielsweise der Einlauf von
Schlacke in den Ofen verhindert werden. Nach Schichtende
kann der Siphon gekippt und das flüssige Metall über das
einlaufseitige Rinnenstück entleert werden. Danach ist der
Siphon für die nächste Schicht wieder betriebsbereit.
Die beiden Rinnenstücke als Einlauf und Auslauf für das
flüssige Metall am Kippsiphon sind so angeordnet, daß ein
laufseitig das Rinnenstück unter dem Rinnensystem zu lie
gen kommt und das auslaufseitige Stück am Ofen auf dem
Einlauftrichter des Ofens aufliegt. Dadurch entstehen kei
ne Dichtungsprobleme an den Übergangsstellen von Rinnensy
stem, Kippsiphon und Ofen, wenn das flüssige Metall durch
den Kippsiphon strömt. Die Kippbewegung des Kippsiphons
erfolgt senkrecht zur Strömungsrichtung des flüssigen Me
talls oder der flüssigen Schlacke, so daß bei Einleitung
des Kippvorgangs der Strom des flüssigen Metalls oder der
flüssigen Schlacke sofort unterbrochen wird. Der Inhalt
des Kippsiphons kann in einen unterhalb des Kippsiphons
befindlichen Auffangtiegel gekippt werden, so daß eine so
fortige Wiedereinsatzbereitschaft erreicht wird.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Kippsiphon
um eine horizontale Achse, die Drehachse, kippbar, die
senkrecht zum Rinnensystem steht. Die so gewählte Achse
ermöglicht ein schnelles Kippen des Kippsiphons und damit
sein unverzügliches Entleeren, ohne daß er von seinem
Platz entfernt werden muß. In gekippter Stellung unter
bricht der Kippsiphon sicher das Rinnensystem und schützt
dadurch den Einlauftrichter des Ofens vor unerwünschtem
Zufluß von flüssigem Metall oder flüssiger Schlacke.
In vorteilhafter Weise ist der Kippsiphon mit einer Vor
richtung zum Kippen ausgestattet, die mit seiner Drehachse
gekoppelt ist. Die Kippvorrichtung kann mit allen herkömm
lichen Antriebsarten ausgestattet sein, beispielsweise me
chanischen Vorrichtungen zum Herbeiführen der Kippbewegung
über Gestänge oder Zahnräder, oder mit hydraulisch oder
pneumatisch arbeitenden Zylindern oder elektromechanisch
arbeitenden Magnetantrieben. Die Antriebsart richtet sich
allein nach der Zweckmäßigkeit am jeweiligen Einsatzort.
Die Kopplung der Kippvorrichtung mit der Drehachse des
Kippsiphons bietet die Möglichkeit, den Kippsiphon auszu
wechseln, ohne die Kippvorrichtung abbauen oder vom Kipp
siphon trennen zu müssen. Das ist besonders vorteilhaft
bei Ausbesserungen an der Feuerfest-Auskleidung.
Anhand zweier Darstellungen wird eine Ausführung des Rin
nensystems mit dem erfindungsgemäßen Kippsiphon näher er
läutert. Es zeigt:
Fig. 1 ein Rinnensystem mit einem Kippsiphon in Draufsicht;
Fig. 2 dasselbe System in der Seitenansicht.
In Fig. 1 ist ein Rinnensystem dargestellt, das mit einem
erfindungsgemäßen Kippsiphon ausgestattet ist. Von einem
hier nicht dargestellten Schmelzofen bekannter Bauart
führt ein Rinnensystem 1 zu einem ebenso bekannten Induk
tions-Rinnenofen oder Vergießofen 2, der hier nur in einem
kleinen Ausschnitt dargestellt ist und von dem hier nur
der Einlauftrichter 3 mit der Einlauföffnung 4 vollständig
zu sehen ist.
Zwischen Rinnensystem 1 und Vergießofen 2 ist der erfin
dungsgemäße Kippsiphon 5 zwischengechaltet. Der Kippsiphon
5 besteht aus einem feuerfest ausgemauerten Topf 6, der
mit zwei gegenüberliegenden Rinnenstücken als Einlauf 7
und als Auslauf 8 für das flüssige Metall ausgestattet ist.
In Ruhestellung des Kippsiphons 5 liegt der Einlauf 7 un
terhalb des Rinnensystems 1 dicht an. Das flüssige Metall
kann dadurch direkt in den Kippsiphon 5 strömen. Der Aus
lauf 8 ist in Form einer Rinne ausgebildet und liegt auf
dem Einlauftrichter 3 des Vergießofens 2 auf, so daß das
flüssige Metall ungehindert in die Einlauföffnung 4 des
Vergießofens 2 strömen kann.
Tritt nun eine Störung auf, beispielsweise durch Erstarren
von Schlacke in der Einlauföffnung 4 des Vergießofens 2,
wird der Abfluß aus dem Schmelzofen gestoppt und gleich
zeitig der Kippsiphon 5 mit Hilfe einer hier U-förmig aus
gebildeten, den Kippsiphon 5 tragenden Kippvorrichtung 9
um seine Drehachse 10 gekippt. Dadurch wird der Zufluß zum
Vergießofen 2 sofort unterbrochen. Metall oder Schlacke
fließen aus dem Kippsiphon 5 und dem Rinnensystem 1 ab, so
daß nach Behebung der Störung das leergelaufene Rinnensy
stem 1 und der leere Kippsiphon 5 sofort wieder einsatzbe
reit sind. Ein herkömmliches Rinnensystem würde leerlaufen
und die verstopfte Einlauföffnung weiterhin überschütten,
so daß die Gefahr besteht, daß der Einlauftrichter des
Ofens überläuft. Eine weitere Gefahr bestünde darin, daß
durch Rückstau in dem Rinnensystem Metall oder Schlacke
erstarrt und es zusetzt. Das erstarrte Material müßte dann
mühsam entfernt werden, unter der Gefahr, die Feuer
fest-Ausmauerung zu beschädigen.
Die Kippvorrichtung 9 besteht im vorliegenden Ausführungs
beispiel aus zwei Hydraulikzylindern 11, die jeweils ge
lenkig mit einem Hebel 12 verbunden sind, der am unteren
Teil der Kippvorrichtung 9 des Kippsiphons 5 angreift. Die
Hydraulikzylinder 11 wiederum sind an dem überwiegend aus
Doppel-T-Trägern bestehenden Stützgerüst 14 befestigt, das
auch das Rinnensystem 1 und den Kippsiphon 5 mit seiner
Drehachse 10 trägt.
In Fig. 2 ist die Seitenansicht der in Fig. 1 beschriebe
nen Anlage dargestellt. Anhand der Bezugsziffern lassen
sich die bereits beschriebenen Anlageteile auffinden.
Deutlich ist zu sehen, wie der Kippsiphon 5 auf dem Ein
lauftrichter 3 des Vergießofens 2 aufliegt. Die Rinne 1
wiederum mündet in den Kippsiphon 5. Die Kipprichtung ist
entgegengesetzt der Fließrichtung des Metalls. Der Kipp
vorgang wird durch die HydraulikzyIinder 11 bewirkt, die
drehbar in Lagerböcken 13 gelagert sind, und von denen ei
ner in dem Stützgerüst 14 hängend zu sehen ist. Unterhalb
des Kippsiphons 5 steht ein feuerfest ausgekleideter Auf
fangtiegel 15, in den das beim Kippvorgang aus der Rinne 1
und dem Kippsiphon 5 ausfließende Gut aufgefangen werden
kann. Bei kleinen anfallenden Mengen ist ein Ausgießen aus
dem Kippsiphon 5 nicht erforderlich, weil er, selbst in
leicht gekipptem Zustand, eine gewisse Speicherkapazität
aufweist.
Der erfindungsgemäße Kippsiphon kann, außer vor einem Ver
gießofen, auch an jeder anderen Stelle eines Rinnensystems
eingebaut werden, wo es zweckmäßig erscheint. Ein Beispiel
dafür ist der Einbau vor einem Verteiler, mit dem das
flüssige Metall verschiedenen Vergießöfen zugeleitet wer
den kann.
Claims (4)
1. Rinnensystem zur Zuleitung von flüssigem Metall in
den Einlauftrichter eines Ofens
dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Einlauftrichter (3)
des Ofens (2) ein Kippsiphon (5) angeordnet ist, in den
das Rinnensystem (1) mündet.
2. Rinnensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Kippsiphon (5) eine topfähnliche Form auf
weist und mit zwei gegenüberliegenden Rinnenstücke als
Einlauf (7) und Auslauf (8) für das flüssige Metall verse
hen ist.
3. Rinnensystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Kippsiphon (5) um eine horizontale
Achse, die Drehachse (10), kippbar ist, die senkrecht zum
Rinnensystem (1) steht.
4. Rinnensystem nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß der Kippsiphon (5) mit
einer Vorrichtung (9) zum Kippen ausgestattet ist, die mit
seiner Drehachse (10) gekoppelt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863616157 DE3616157A1 (de) | 1986-05-14 | 1986-05-14 | Rinnensystem zur zuleitung von fluessigem metall in einen ofen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863616157 DE3616157A1 (de) | 1986-05-14 | 1986-05-14 | Rinnensystem zur zuleitung von fluessigem metall in einen ofen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3616157A1 true DE3616157A1 (de) | 1987-11-19 |
Family
ID=6300768
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863616157 Withdrawn DE3616157A1 (de) | 1986-05-14 | 1986-05-14 | Rinnensystem zur zuleitung von fluessigem metall in einen ofen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3616157A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1995016796A1 (fr) * | 1993-12-15 | 1995-06-22 | Paul Wurth S.A. | Dispositif de chargement pour alimenter en metaliquide un four electrique |
CN110170630A (zh) * | 2019-06-17 | 2019-08-27 | 苏州中色华人铜业有限公司 | 易氧化铜铬锆三元合金连铸连轧的装备及其方法 |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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GB523435A (en) * | 1938-03-30 | 1940-07-15 | Kjell Magnus Tigerschiold | Improvements relating to metallurgical reactions effected by electrical induction |
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-
1986
- 1986-05-14 DE DE19863616157 patent/DE3616157A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Legal Events
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