DE2514305C3 - Vorrichtung zum Gießen von Metall in Formen - Google Patents
Vorrichtung zum Gießen von Metall in FormenInfo
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Description
45
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Gießen von Metall in Formen, die in automatischen Formmaschinen
hergestellt worden sind.
Zur vollständigen Ausnützung einer automatischen Formmaschine muß u. a. das Gießen von Metall in die
Formen möglich sein, ohne daß die Zykluszeit der Formmaschine herabgesetzt wird und ohne daß
unnötige Betriebsunterbrechungen in anderer Weise veranlaßt werden.
Die übliche Vorrichtung zum Gießen von Metall besteht aus einer mit feuerfestem Material ausgekleideten
Pfanne, die in der Nähe der Formbahn in einiim Rollenblock aufgehängt ist und von Hand gekippt
werden kann. Da die Metalltemperatur in der Pfanne schnell sinkt, muß der Metallinhalt der Pfanne iiuf
diejenige Menge beschränkt werden, die normalerweise in 5-10 Minuten verbraucht wird, wonach neues Mel;all
aufgefüllt werden muß.
Eine typische, automatische Formmaschine hat eine Zyklusgesamtzeit von 12 Sekunden. Die für den 6S
Vorschub der Formen um einen Schritt erforderliche Zeit beträgt 3 Sekunden. Die benutzte effektive
Gießzeit liegt in der Regel nahe der höchstzulässigen, die im oben erwähnten Beispiel 9 Sekunden ist. Hieraus
folgt, daß ein Pfannenwechsel innerhalb von 3 Sekunden erfolgen muß, falls man eine Stillsetzung der Formmaschine
vermeiden will. Auch wenn mehrere Pfannen im Umlauf sind, sind Wechselzeiten von etwa 1 Minute
nicht ungewöhnlich. Bei einer Wechselfrequenz von 10 Pfannen pro Stunde betragen die von einem Pfannenwechsel
verursachten Betriebsunterbrechungen somit etwa 15 %.
Auf dem Markt ist eine Anzahl Gießvorrichtungen erhältlich, bei denen man die oben geschilderten
Problems zu lösen versucht hat. Die meisten bekannten Lösungen des Gießproblems bauen auf den Gedanken,
daß geschmolzenes Metall stets zur Verfugung stehen soll. Bei einer bekannten Lösung hat man somit oben auf
den Formen eine Ofenwanne angebracht, die mit Stopfen und Lochstein versehen ist. Bei einer anderen
bekannten Lösung hat man seitlich der Formen einen Ofen angebracht, von dem ein Gießen dadurch erfolgt,
daß ein Gasüberdruck in der Ofenwanne hergestellt wird oder daß man elektromagnetische Rinnen benutzt.
Diese bekannten Lösungen sind im Vergleich zu dem üblichen Pfannengießen mit den folgenden Nachteilen
behaftet:
1. Die Metallqualität läßt sich erst nach vollständiger Entleerung der Ofenwanne ändern.
2. Betriebsprobleme wegen Verschleißes feuerfester Einzelteile, Stopfen, Lochsteine.
3. Beim Gießen verschiedener Gußeisenqualitäten wird das Metall gewöhnlich vor der Anwendung
geimpft. Die Impfwirkung klingt innerhalb von etwa 10 Minuten ab, weshalb ein Gießen innerhalb dieser Zeit
erfolgen sollte. Bei etwaigen längeren Betriebsunterbrechungen in der Formmaschine läuft man somit die
Gefahr, daß die Impfwirkung verklungen ist, wenn der Gießvorgang wieder gestartet wird.
4. Mit den bekannten Gießvorrichtungen ist es schwierig, die Gießgeschwindigkeit zu regeln. Für auf
Bestellung anfertigende Gießereien, wo Modelle üblicherweise in kurzen Zeitspannen gewechselt werden
und verschiedene Gießgeschwindigkeiten zur Anwendung gelangen, ist indessen die Möglichkeit einer
Regelung der Gießgeschwindigkeit eine wesentliche Forderung.
Ferner sind auch Gießmaschinen bekannt, bei denen zwei Pfannen auf einem fahrbaren Wagen angebracht
und auf hydraulischem Wege gekippt werden können. Die Kippwellen sind in den bekannten Fällen jedoch zur
Fahrtrichtung des Wagens parallel, und die Pfannen werden über einen Ausguß entleert. Demzufolge wird
der Abstand zwischen den Auslaufteilen der Pfannen derart lang (etwa 1 Meter), daß ein Pfannenwechsel
durch Bewegung des Wagens nicht in hinreichend kurzer Zeit erfolgen kann. Außerdem »wandert« der
Gießstrahl beim Kippen der Pfannen.
Die vorliegende Erfindung hat die Aufgabe, die oben geschilderten Probleme in einer einfachen und praktischen
Weise zu lösen.
Die Erfindung betrifft somit eine Gießvorrichtung zum Gießen von Metallen, vorzugsweise in Verbindung
mit automatischen Formmaschinen, welche Gießvorrichtung einen fahrbaren Wagen mit zwei daran
abnehmbar angebrachten Gießpfannen umfaßt.
Zur Lösung dieser Aufgabe zeichnet sich die Gießvorrichtung erfindungsgemäß dadurch aus, daß der
Wagen zwei kippbare Wiegen aufweist, deren Kippwellen
hauptsächlich quer zur Fahrtrichtung des Wagens gerichtet sind und die spiegelverkehrt zueinander
angebracht sind und in denen die Gießpfannen in auch wenn die Pfannen 19 ein verhältnismäßig großes
beabsichtigten Lagen anbringbar sind, wobei die Volumen haben. Hierdurch kann man von dem Gießen
Pfannen in den beiden Wiegen zueinander ispiegelver- mit einer Pfanne in der einen Wiege 14 zum Gießen mit
kehrt sind und je eine Schnauze haben, dia in der Weise einer anderen Pfanne in der anderen Wiege 14' sehr
gerichtet ist, daß ihre Mittellinie wenn die Pfanne an der s schne„ übergeheni indem der fahrbare Wagen mittels
beabsichtigten Meile in ihrer Wiege angebracht ist, im des Hydrozylinders 12 um eine Strecke bewegt wird, die
wesentlichen mit einer Verlängerung der Kippwelle der dem Abstand A zwischen den Schnauzen entspricht,
bezüglichen Wiege zusammenfällt. Bei Anwendung der erfindungsgemäßen Gießvor-
Durch diese Maßnahmen kann der Abstand zwischen richtung wird eine gefüllte Pfanne 19 in der einen Wiege
den Schnauzen der beiden Pfannen sehr kurz gehalten io angebracht, wobei der Hydrozylinder 12 in die eine
werden, so daß man vom Gießen mit der einen Pfanne Außenlage bewegt worden ist, welche der durch eine
zum Gießen mit der anderen Pfanne schnell übergehen strichpunktierte Linie B-D bezeichneten Gießposition
kann, da der Wagen nur um eine Strecke verfahren zu entspricht. Das Gießen wird dadurch gestartet, daß der
werden braucht, die dem kurzen Abstand der Schnauzen Hydrozylinder 15 auf dem bezüglichen Teil des Wagens
entspricht. ,s betätigt wird, so daß er die Pfanne 19 nach oben gekippt
Es ist eine Vorrichtung zum Schleudergießen bekannt und Metall durch die Schnauze 22 hinausströmt und in
(DT-PS 7 20 704), bei der auf einem verfahrbaren den Eingußtrichter 23 der Form eintritt. Die Metallströ-
Wagen zwei einander gegenüberstehende Gießpfannen mungsgeschwindigkeit beim Gießen wird durch die
vorgesehen sind, die durch Verschwenken um eine zur Bewegung des Hydrozylinders 15 geregelt. Die Pfanne
Wagenlaufrichtung parallele Kippwelle das Metall ω 19 ist vorzugsweise derart ausgebildet, daß sie im
wechselweise in einen zwischen den Gießpfannen Querschnitt die Form eines Kreissektors hat. Hierdurch
befindlichen Sumpftopf füllen, der über einen Überlauf erreicht man, daß die gleiche Metallmenge für jeden
eine in Laufrichtung des Wagens weisende Schnauze für Grad der Kippbewegung austritt, wodurch die Rege-
das Einfüllen des Metalls in Schleudergießformen speist. lung des Gießvorganges einheitlich wird, bis die Pfanne
Hierdurch ist ein kontinuierlicher Gießvorgang, jedoch 25 völlig leer ist. Das Gießen wird dadurch unterbrochen,
nicht eine genaue Regelung der Gießgeschwindigkeit daß der Hydrozylinder 15 betätigt wird, um die Pfanne
während jedes einzelnen kurzzeitigen Abgießens einer nach hinten in der Richtung auf die Ausgangslage zu
jeden Form in der Folge der aus einer automatischen kippen. Während der Zeit, wo ein Gießen mit Hilfe der
Formherstellungsmaschine intermittierend vorgescho- im rechten Teil des Wagens angebrachten Pfanne
benen Formen möglich. 30 stattfindet, wird eine gefüllte neue Pfanne in der
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der gegenüberstehenden Wiege 14' (links in der Zeichnung)
Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher angebracht. Der Übergang von dem Gießen mit der
beschrieben. Es zeigt einen Pfanne zu dem Gießen mit der anderen Pfanne
Fig. 1 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen erfolgt durch Betätigung des Zylinders 12, so daß der
Vorrichtung, 35 Wagen 10 um eine Strecke A bewegt wird, die im
F i g. 2 eine Draufsicht dieser Vorrichtung, und wesentlichen mit dem Abstand zwischen den Schnauzen
Fig. 3 die Vorrichtung von rechts in Fig. 1 gesehen. der Pfannen übereinstimmt. Die Bewegung erfolgt
In F i g. 1 ist eine Ausführungsform der Vorrichtung gleichzeitig wie die Formmaschine eine neu hergestellte
mit einem Schienenwagen 10 dargestellt, welcher längs Form schrittweise fortbewegt.
eines Gleises 11 mit Hilfe eines Hydrozylinders 12 um 40 Bei einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen
eine Strecke A bewegt werden kann. Der Wagen weist Gießvorrichtung ist der Abstand A 400 mm und kann
ein nach oben gerichtetes Gestell 13 mit kräftigen ein Pfannenwechsel in 3 Sekunden erfolgen. Der
Lagern auf. Das Gestell trägt zwei spiegelverkehrt Kippmechanismus ist hierbei als hydraulisch betätigtes
montierte Wiegen 14, die mit Hilfe von Hydrozylindern Kniegelenk (nicht dargestellt) ausgeführt, welches ein
15 nach oben gekippt werden können. Diese Hydrozy- 45 einstellbares Schnellkippen von 1 - 5° gestattet und mit
linder sind zwischen dem Wagen 10 und einer Kurbel 16 welchem eine nicht gezeigte Schraubenspindel über ein
eingeschaltet, die ihrerseits über eine in den Lagern des Kugelgelenk verbunden ist. Die Schraubenspindel wird
Gestells 13 gelagerten Welle 17 mit der Wiege 14 von einem thyristorgesteuerten Gleichstrommotor
verbunden ist. Die Wiegen sind mit Gliedern, z. B. angetrieben. Das Kniegelenk wird zum Starten und
Haken 18, zum Festhalten von Pfannen 19 versehen. In 50 Stoppen des Gießens angewendet, während die
der Zeichnung ist lediglich eine Pfanne 19 in ihrer Wiege Schraubenspindel für das erforderliche kontinuierliche
14 auf dem Wagen 10 angebracht. Die andere Pfanne ist Hochkippen verwendet wird, das zur Regelung der
zum Pfannenwechsel abgehoben worden. Gießgeschwindigkeit nötig ist.
Fig.2 zeigt die Vorrichtung gemäß Fig. 1 von oben In der in der Zeichnung dargestellten Vorrichtung
und außerdem eine Formbahn 20, längs welcher eine 55 bewegt der Hydrozylinder 12 den Wagen hin und her
Reihe von aus einer nicht dargestellten Formmaschine über eine Strecke A, die dim Abstand zwischen den
herausgetragenen Formen 21 bewegt wird. Die Mittellinien der Schnauzen 22 der in den Wiegen
Schnauzen 22 der Pfannen sind in der Art ausgebildet, anbringbaren Pfannen gleich ist. Der Hydrozylinder 12
daß der Gießstrahl den Eingußtrichter 23 der Formen 21 kann indessen durch irgendwelchen anderen Antrieb
beim Gießen trifft und daß die Lage des Gießstrahls bei 60 ersetzt werden.
verschiedenen Kippwinkeln, d. h. bei verschiedenen In dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungs-
Winkellagen der Wiege 14, nicht geändert wird. Die beispiel sind die Mittellinien der Pfannenschnauzen
Pfannen weisen einen Hebebügel 24 od. dgl. auf, so daß zueinander parallel und auch die Kippwellen 17 sind
die Pfannen leicht aus den Wiegen, z. B. mit Hilfe zueinander parallel und horizontal. Wenn es erwünscht
irgendeiner Hebevorrichtung, zum Auffüllen von 65 ist, den Abstand zwischen den Ausläufen von den
Schmelze herausgehoben werden können. Durch diese Pfannenschnauzen noch zu vermindern, können die
Vorkehrung kann der Abstand zwischen den Schnauzen Kippwellen 17 im Verhältnis zueinander schräggestellt
11 der beiden Pfannen 19 sehr kurz gehalten werden, werden, so daß sie sich in Richtung der Spitze der
Pfannenschnauzen einander nähern und die Pfannenschnauzen somit einen anderen Winkel als einen
rechten Winkel zur Formbahn bilden.
Eine andere Möglichkeit (auch nicht in der Zeichnung
dargestellt) wäre, die Kippwellen 17 im Verhältnis zur Horizontalebene schwach schrägzustellen, so daß die
Pfannenschnauzen schwach nach unten gegen die Eingußtrichter 23 der Formen geneigt sind. Hierdurch
wird ein besserer Ausfluß von Metall aus den Pfannen gewährleistet.
Die erfindungsmäßige Vorrichtung läßt sich in vielerlei Weise im Rahmen der nachstehenden Patentansprüche
abändern, und die obige Beschreibung ist demnach nicht für den Umfang der Erfindung
beschränkend.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Gießvorrichtung zürn Gießen von Metallen, insbesondere in Verbindung mit automatischen
Formmaschinen, welche Gießvorrichtung einen fahrbaren Wagen mit zwei daran abnehmbar
angebrachten Gießpfannen umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß der Wagen (10) zwei
kippbare Wiegen (14) aufweist, deren Kippwellen (17) hauptsächlich quer zur Fahrtrichtung des
Wagens gerichtet sind und die spiegelverkehrt zueinander angebracht sind und in denen die
Gießpfannen (19) in beabsichtigten Lagen anbringbar sind, wobei die Pfannen (19) in den beiden
Wiegen (14) zueinander spiegelverkehrt sind und je eine Schnauze (22) haben, die in der Weise gerichtet
ist, daß ihre Mittellinie, wenn die Pfanne (19) an der beabsichtigten Stelle in ihrer Wiege (14) angebracht
ist, im wesentlichen mit einer Verlängerung der Kippwelle (17) der bezüglichen Wiege zusammenfällt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß die Wiegen (14) mit ihren Kippwellen
(17) neben einander montiert sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kippwellen (17) der Wiegen
(14) einen Winkel miteinander bilden.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kippwellen (17)
der Wiegen (14) einen Winkel zur Horizontalebene bilden.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kippwellen (17) der Wiegen
(14) horizontal sind und zur Fahrtrichtung des Wagens (10) senkrecht sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Wagen (10) einen
Antrieb (12) hat, der dem Wagen eine Fahrbewegung verleiht, die ebenso lang ist wie der Abstand
zwischen den Mittelpunkten der Schnauzen (22) der in den Wiegen (14) angebrachten Pfannen (19).
Applications Claiming Priority (2)
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