CH663367A5 - Angiessvorrichtung an einem zwischenbehaelter in stranggussanlagen. - Google Patents
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Description
663367
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Claims (7)
1. Angiessvorrichtung an einem Zwischenbehälter zur Aufnahme von Metallschmelzen in Stranggussanlagen, mit einem über einem Ausgusskanal im Zwischenbehälter angebrachten Überlaufrohr, dadurch gekennzeichnet, dass um das eine Überlaufrohr (3) herum ein weiteres Überlaufrohr (4) vorhanden ist, welches zusammen mit dem erstgenannten Überlaufrohr einen Ringkanal (6) zur Aufnahme eines die Fliesseigenschaften der Schmelze beeinflussenden Materials (7) bildet.
2. Angiessvorrichtung nach Anpruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Überlaufkante (17) des äussern Überlaufrohres (4) höher liegt als die Überlaufkante (16) des inneren Überlaufrohres (3).
3. Angiessvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens das äussere Überlaufrohr (4) über eine unter Schmelzeeinwirkung zerstörbare Sollbruchstelle (12) mit dem Zwischenbehälterboden (2) verbunden ist.
4. Angiessvorrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass das äussere Überlaufrohr (4) eine grössere Wandstärke hat als das innere Überlaufrohr (3).
5. Angiessvorrichtung nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Überlaufrohre (3,4) zueinander koaxial angeordnet sind.
6. Angiessvorrichtung nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens das eine Überlaufrohr (3) unten mit einer den Boden des Ringkanals (6) bildenden Ringscheibe (10) verbunden ist.
7. Angiessvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass beide Überlaufrohre (3,4) durch eine gemeinsame Sollbruchstelle (12) mit dem Zwischenbehälterboden (2) verbunden sind.
Die Erfindung betrifft eine Angiessvorrichtung an einem Zwischenbehälter zur Aufnahme von Metallschmelzen in Stranggussanlagen, mit einem über einem Ausgusskanal im Zwischenbehälter eingebrachten Überlaufrohr.
In Stranggussanlagen ist das Angiessen der aus einem Zwischenbehälter (Tundish) durch einen Ausgusskanal ausfliessenden Metallschmelze besonders kritisch, da sich die Schmelze an den weniger heissen Behälterwänden und dem Lochstein abkühlt und deshalb zum «Einfrieren» im Ausgusskanal neigt. Es ist zwar bereits bekannt, im Zwischenbehälter über dem Lochstein ein Überlaufrohr aufzusetzen, sodass die Schmelze vor dem Ausfliessen durch einen Kanal eine gewisse Badhöhe erreichen muss. Es zeigt sich indessen, dass diese Massnahme in vielen Fälle nicht genügt, um die beim Angiessen bestehenden Probleme zu beheben.
Die mit der Erfindung zu lösende Aufgabe besteht in der Schaffung einer Angiessvorrichtung für Zwischenbehälter, mit welcher die Gefahr des «Einfrierens» der Schmelze bei Giessbeginn behoben oder mindestens stark vermindert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
Durch eine solche Angiessvorrichtung lässt sich ein besonders günstiger Strömungsablauf und eine gute Zentrierung des ersten in den Ausgusskanal einfliessenden Schmelzestrahls erzielen und vor allem ein die Fliesseigenschaft der Schmelze beeinflussendes Material (vorzugsweise in Granulaten) genau im erwünschten Zeitpunkt zur Wirkung bringen, wodurch ein Erstarren der Schmelze im Ausgusskanal verhindert wird.
Dadurch kann das aufwendige und zeitraubende Vorheizen des Ausgusskanals mit Gasbrennern stark reduziert werden.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erdindungsge-genstandes dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch einen Zwischenbehälter mit Angiessvorrichtung in schematischer Darstellung.
Fig. 2 einen Schnitt durch eine Ausführungsvariante.
Bei Stranggussanlagen wird die Schmelze von einer Giesspfanne vorerst in einen Zwischenbehälter — auch Tundish genannt — gegossen und hernach über eine oder mehrere Ausgusskanäle in seinem Boden der bzw. den Strangguss-Kokillen zugeleitet.
Auf dem Boden 2 des Zwischenbehälters 1 befindet sich ein inneres Überlaufrohr 3 mit Überlaufkante 16, das von einem äusseren Überlaufrohr 4 mit Überlaufkante 17 umgeben ist. Diese beiden Überlaufrohre 3,4 sind vorzugsweise koaxial zum Lochstein 5 mit dem Ausgusskanal 8 angeordnet. Das innere Überlaufrohr 3 ist unten an einem den Auslauftrichter 9 überdeckenden Ring 10 festgemacht. Das innere Überlaufrohr 3 hat eine geringere Höhe als das äussere Überlaufrohr 4. Im Ringraum 6 zwischen den beiden Überlaufrohren 3,4 wird vor Beginn des GiessVorganges ein die Fliesseigenschaften der Schmelze beeinflussendes Material 7, vorzugsweise in Form eines Granulates eingebracht. Das Granulat kann exother-mische Eigenschaften haben oder in anderer Weise die Fliessfähigkeit der Schmelze verbessern. Als besonders geeignet hat sich eine Kalzium-Silizium-Verbindung in Granulatform mit einer Körnung bis etwa 5 mm erwiesen. Der Ring 10 bildet den Boden für den Ringkanal 6 und dient ferner zur Zentrierung der Rohre 3 und 4 zueinander.
Das äussere Überlaufrohr 4 besteht vorzugsweise aus feuerfestem Material und das innere Überlaufrohr 3 sowie der Boden 10 können aus Stahl bestehen.
Die Verbindung 12 zwischen dem äussern Überlaufrohr 4 und dem Behälterboden 2 wird vorzugsweise als Sollbruchstelle ausgebildet, welche sich unter Einwirkung der Wärme oder des Auftriebs der Schmelze nach relativ kurzer Zeit ■— also nach Ablauf der Angiess-periode •— löst.
Bei der Ausführungs variante nach Fig. 2 ist das mit einem Boden 11 versehene äussere Überlaufrohr 4 direkt am Mantel des innern Überlaufrohres 3 befestigt und zwar vorzugsweise oberhalb der halben Höhe.
Die Überlaufkante 17 des äusseren Überlaufrohres 4 befindet sich oberhalb der Überlaufkante 16 des innern Überlaufrohres 3. Es ist indessen auch möglich, dass die Überlaufkante 17 auf gleicher Höhe oder unterhalb der Überlaufkante 16 des innern Überlaufrohres 3 liegt.
Der Ringraum 6 über dem Boden 11 ermöglicht die Aufnahme eines die Fliesseigenschaften der Schmelze verbessernden Materials, vorzugsweise in Granulat-Form.
Beide Überläufe sind durch eine gemeinsame Sollbruchstelle 12 mit dem Boden 2 des Zwischenbehälters verbunden, im vorliegenden Fall im Trichter des Lochsteins 5.
Der Boden 2 des Zwischenbehälters kann statt einem einzigen Ausgusskanal auch mehrere Ausgusskanäle aufweisen, die je mit einer Ausgiessvorrichtung der beschriebenen Art versehen werden. Es kann sich um sogenannte Freilaufdüsen handeln oder solche, die mit einem steuerbaren Verschluss zusammenwirken, insbesondere einem unten am Behälterboden angebauten Schiebeverschluss (nicht dargestellt).
Die beschriebene Angiessvorrichtung wird jeweils im Zuge der Vorbereitung des Zwischenbehälters auf den Giessbetrieb über dem Ausgusskanal angebracht. Bei Giessbeginn steigt die Schmelze zunächst über dem Behälterboden ausserhalb der Vorrichtung an, bis sie die Badhöhe die Überlaufkante 17 des äusseren Rohres 4 erreicht und dann in den Ringkanal 6 einläuft. Dort kommt das Material 7 (Granulat) mit der Schmelze zur Wirkung, worauf die so beein-flusste Schmelze, d.h. die erste in den Ringkanal eingeströmte Teilmenge, unmittelbar über die Überlaufkante 16 des inneren Rohres 3 strömt und, durch dieses zentriert, direkt in den Ausgusskanal 8 einläuft. Durch geeignete Bemessung der Durchmesser und Höhen der beiden Rohre lässt sich die Vorrichtung leicht auf die jeweiligen Betriebsverhältnisse abstimmen.
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1 Blatt Zeichnungen
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