DE3701701A1 - Startrohr fuer ein schmelzengefaess - Google Patents
Startrohr fuer ein schmelzengefaessInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Startrohr für ein Schmelzengefäß mit einer
Ausgußöffnung an seinem Boden, insbesondere für einen Tundishschieber,
wobei das Startrohr die Ausgußöffnung absperrt, bis es bei einem
geeigneten Badspiegel des Schmelzengefäßes abgetrennt wird.
Ein derartiges Startrohr wird beispielsweise verwendet, wenn ein
Tundishschieber in offener Stellung anzugießen ist. Für den
gewünschten Anguß ist es erforderlich, daß das Startrohr die zu
vergießende Stahlschmelze praktisch schlagartig in einen Gießkanal
freigibt. Nach dem Stand der Technik wird das in das Schmelzengefäß
eingesetzte Startrohr von Hand mittels einer Eisenstange abgerissen.
Dies ist ein nicht ungefährlicher Arbeitsvorgang. Bei
Stahlguß-Mehrstranganlagen ist der Arbeitsvorgang gleichzeitig
mehrfach durchzuführen. Ist der Verteiler, das Schmelzengefäß,
abgedeckelt, dann ist ein manuelles Trennen der Startrohre kaum
möglich.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Startrohr der eingangs genannten Art
so auszubilden, daß es bei Erreichen einer zum Ausguß vorgesehenen
Badspiegelhöhe im Schmelzengefäß von selbst den Schmelzenausfluß
freigibt.
Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe bei einem Startrohr der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß am Umfang des Startrohres unterhalb
des Badspiegels eine Sollbruchsstelle ausgebildet ist und daß die
Sollbruchstelle so gestaltet ist, daß sie unter dem Durchbrenneinfluß
der Schmelze und/oder dem Auftrieb des in der Schmelze über der
Sollbruchstelle liegenden Rohrteils bricht.
Dadurch ist erreicht, daß das Startrohr, bzw. mehrere vorgesehene
Startrohre, von selbst den Schmelzenausfluß praktisch schlagartig
freigeben, sobald der Badspiegel im Schmelzengefäß (Tundishverteiler)
eine vorgesehene Höhe erreicht. Ein manueller Eingriff erübrigt sich
dadurch.
Die Sollbruchstelle kann so gestaltet sein, daß sie allein durch die
auf sie einwirkende Stahlschmelze durchbrennt. Das über ihr
befindliche Rohrteil schwimmt dann von selbst weg, so daß der Ausfluß
der Stahlschmelze, beispielsweise in einen Schiebereinlauf,
freigegeben ist.
Das Brechen der Sollbruchstelle kann jedoch auch dadurch erreicht und
insbesondere unterstützt sein, daß das über der Sollbruchstelle
liegende Rohrteil in der Schmelze einen Auftrieb erfährt, der eine
zusätzliche Belastung der Sollbruchstelle darstellt.
Vorzugsweise ist das Startrohr so gestaltet, daß der Auftrieb mit
steigendem Badspiegel zunimmt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung von
Ausführungsbeispielen. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ein Startrohr in einem Schmelzengefäß,
Fig. 2 ein Startrohr mit Auftriebsring in einem Schmelzengefäß,
Fig. 3 ein Startrohr mit einem Auftriebskegel in einem Schmelzengefäß,
Fig. 4 eine Alternative zu Fig. 3,
Fig. 5 ein Startrohr mit sägezahnförmigem Auftriebskörper, und
Fig. 6 Vektordiagramm zum sägezahnförmigen Auftriebskörper gemäß
Fig. 5.
Ein Schmelzengefäß 1, beispielsweise Tundish, weist einen Boden 2 mit
einer Ausgußöffnung 3 auf. Ein Badspiegel einer Stahlschmelze 4 im
Schmelzengefäß 1 ist mit 5 bezeichnet. In die Ausgußöffnung 3 ist ein
Startrohr 6 eingesetzt, das sich durch die Stahlschmelze 4 über den
Badspiegel 5 hinaus erstreckt und so die Ausgußöffnung 3 absperrt. Das
Startrohr 6 weist eine umlaufende Sollbruchstelle 7 auf.
Bei den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 1 bis 3 liegt die
Sollbruchstelle 7 nahe dem Boden 2. Sie liegt über dem Boden 2, damit
nach ihrem Brechen Schlacke und Verunreinigungen nicht in die
Ausgußöffnung 3 eintreten, sondern im Schmelzengefäß 1 zurückbleiben.
Bei den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 1 bis 3 ist die
Sollbruchstelle 7 von einem Einschnitt gebildet, der eine zylindrische
Grundfläche 8 aufweist. Dadurch wirkt die Stahlschmelze 4 gezielt in
Richtung des Durchbruchs der Sollbruchstelle 7.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 weist das Startrohr 6 einen - bis
auf die Sollbruchstelle 7 - gleichmäßig durchgehenden Außendurchmesser
auf. Die Stahlschmelze 4 bewirkt damit am Startrohr 6 keinen Auftrieb.
Durch die Stahlschmelze 4 wird das Startrohr 6 angegriffen, so daß
nach einer gewissen Zeit die Sollbruchstelle 7 durchgebrannt ist.
Dadurch ist das obere Rohrteil 6′ vom unteren Rohrteil 6′′ des
Startrohres 6 getrennt. Das obere Rohrteil 6′ schwimmt auf, so daß die
Stahlschmelze 4 durch das untere Rohrteil 6′′ in die Ausgußöffnung 3
ausströmt.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist am oberen Rohrteil 6′
oberhalb der Sollbruchstelle 7 ein zylindrischer Auftriebsring 10
befestigt. Dieser überragt mit einer Stirnfläche 11 das Startrohr 6.
Sobald der Badspiegel 5 die Stirnfläche 11 übersteigt, wirkt auf das
obere Rohrteil 6′ eine Auftriebskraft. Diese belastet die
Sollbruchstelle 7 zusätzlich zur chemischen Beeinflussung durch die
Stahlschmelze 4 auf Zug. Dadurch ist das Brechen der Sollbruchstelle 7
unterstützt.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist das Startrohr 6 in einem
oberen Bereich 12 kegelförmig konisch aufgeweitet. Dadurch entsteht am
oberen Rohrteil 6′, sobald der Badspiegel 5 im kegelförmigen Bereich 12
steigt, eine Auftriebskraft. Die maximal wirksame Auftriebs-Ringfläche
ist in Fig. 3 mit F bezeichnet. Hierdurch wird die Sollbruchstelle 7
mit steigendem Badspiegel 5 zunehmend auf Zug beansprucht. Bricht sie
durch, dann wird die Ausgußöffnung 3 praktisch schlagartig frei.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 ist das Startrohr 6 aus zwei
separat gefertigten Teilen 6′, 6′′ zusammengesetzt. Das untere
Rohrteil 6′′ ist zylindrisch. Das obere Rohrteil 6′ ist konisch
kegelförmig ausgebildet. Die Sollbruchstelle 7 ist hier von der
Verbindungsstelle zwischen den beiden Rohrteilen 6′, 6′′ gebildet. An
dieser Verbindungsstelle sind die Rohrteile 6′, 6′′ ineinandergesteckt
und miteinander verklebt. Unter dem Einfluß des steigenden Badspiegels 5
der Stahlschmelze 4 wirkt auf die Sollbruchstelle 7 eine Kraft, die
die Verbindung löst, so daß sich der obere Rohrteil 6′ vom unteren
Rohrteil 6′′ trennt, wodurch wiederum das Ausfließen der Stahlschmelze 4
freigegeben wird.
Die Fig. 5 zeigt ein Startrohr 6 mit einem am oberen Rohrteil 6′
angeordneten, sägezahnförmigen Auftriebskörper 13. Aufgrund des um den
Umfang umlaufenden sägezahnförmigen Abschnitts erhält das Rohr eine
axiale Drehkraft, so daß ein Abreißen des Rohres an der
Sollbruchstelle oder an der Verbindungsstelle zum Boden des
Zwischengefäßes verstärkt und vergleichmäßigt, d.h. es erfolgt ein
schlagartiges Trennen des Rohres. Ein in Fig. 6 dargestelltes
Vektordiagramm veranschaulicht die Verteilung der Kräfte.
Claims (8)
1. Startrohr für ein Schmelzengefäß mit einer Ausgußöffnung an seinem
Boden, insbesondere für einen Tundishschieber, wobei das Startrohr
die Ausgußöffnung absperrt, bis es bei einem geeigneten Badspiegel
des Schmelzengefäßes abgetrennt wird, dadurch gekennzeichnet, daß
am Umfang des Startrohres (6) unterhalb des Badspiegels (5) eine
Sollbruchsstelle (7) ausgebildet ist und daß die Sollbruchstelle
(7) so gestaltet ist, daß sie unter dem Durchbrenneinfluß der
Schmelze (4) und/oder dem Auftrieb des in der Schmelze (4) über der
Sollbruchstelle (7) liegenden Rohrteils (6′) bricht.
2. Startrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Startrohr (6) so gestaltet ist, daß der Auftrieb mit steigendem
Badspiegel (5) zunimmt.
3. Startrohr nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Startrohr (6) in seinem oberen Rohrteil (6′, 12) kegelförmig
konisch ausgebildet ist.
4. Startrohr nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
kegelförmige obere Rohrteil (6′, 12) als separates Bauteil
ausgebildet ist, das mit einem zylindrischen, unteren Rohrteil
(6′′) verbunden ist und daß die Verbindungsstelle die
Sollbruchstelle (7) ist.
5. Startrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Startrohr (6) an seinem oberen Rohrteil (6′) einen sägezahnförmigen
Auftriebskörper (13) aufweist.
6. Startrohr nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß am Startrohr (6) oberhalb der Sollbruchstelle
(7) ein Auftriebsring (10) angebracht ist.
7. Startrohr nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß an der Sollbruchstelle (7) eine zylindrische
Grundfläche (8) vorgesehen ist.
8. Startrohr nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sollbruchstelle (7) nahe oberhalb des
Bodens (2) angeordnet ist.
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