DE3615030C2 - - Google Patents
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G75/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a linkage containing sulfur with or without nitrogen, oxygen, or carbon in the main chain of the macromolecule
- C08G75/02—Polythioethers
- C08G75/0204—Polyarylenethioethers
- C08G75/025—Preparatory processes
- C08G75/0254—Preparatory processes using metal sulfides
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Herstellung eines Polyarylensulfids. Insbesondere
betrifft sie ein Verfahren zur Herstellung eines
Polyarylensulfids mit hoher Schmelzviskosität, hohem
Weißgrad, ausgezeichneter Wärmebeständigkeit und gesteuerter
Kristallisationsrate.
In neuerer Zeit haben Polyarylensulfide als Kunststoffe
mit Eigenschaften der Formbarkeit in der Schmelze und
mit Wärmebeständigkeit Aufmerksamkeit erregt und finden
auf verschiedenen Gebieten Anwendung. Beispielsweise
werden sie bei der Herstellung verschiedener Formteile
genutzt, wofür sie dem Spritzguß oder dem Extrudieren
unterworfen werden, und weiterhin werden aus ihnen auch
Fasern und Filme dadurch hergestellt, daß sie dem
Extrudieren der Schmelze unterworfen werden und die
extrudierten Erzeugnisse dann gegebenenfalls orientiert
und warmgehärtet werden. Weiterhin werden sie auch in
Schutzfolien von Metallen, etwa Verbindungen zur Versiegelung
oder Beschichtungen von integrierten Schaltungen
(IC) und Transistoren eingesetzt, wofür sie dem
Spritzguß unterzogen werden.
Als Verfahren zur Herstellung von Polyarylensulfiden
(im folgenden als PPS bezeichnet) offenbart die JP-Patentveröffentlichung
Nr. 3 368/1970 eine Reaktion
eines Alkalisulfids und einer di-halogensubstituierten
aromatischen Verbindung in einem organischen polaren
Lösungsmittel wie N-Methylpyrrolidon. Ein mittels eines
solchen Verfahren hergestelltes Polymer hat eine niedrige
Schmelzviskosität und kann aus diesem Grunde nur
schwierig durch Schmelzextrudieren extrudiert werden.
Selbst wenn es extrudiert wird, treten weitere Schwierigkeiten
bei der Herstellung von Fasern oder Folien
mit hoher Festigkeit durch Orientierung nach dem
Schmelzextrudieren auf. Dementsprechhend wurde ein Arbeitsgang
zur Erhöhung der Schmelzviskosität durchgeführt,
in dem eine etwas größere Menge der poly-halogensubstituierten
aromatischen Verbindung der Polymerisationsreaktion
zugesetzt wird oder nach der Polymerisationsreaktion
eine Beheizung durchgeführt wird, um
die Verzweigungs- und Vernetzungsreaktion fortschreiten
zu lassen.
Andererseits wird im Hinblick auf die Erhöhung der
Schmelzviskosität oder Grenzviskosität (Intrinsic-Viskosität),
ohne das vorgenannte Verfahren zu benutzen,
der Einsatz verschiedenartiger Polymerisations-Katalysatoren
untersucht. Beispielsweise wird die Verwendung
von Alkalimetallcarboxylaten in der JP-Patentveröffentlichung
Nr. 12 240/1977 vorgeschlagen,
und die Verwendung von Fettsäure-Erdalkalimetall-Salzen
wird in der JP-OS 40 738/1980 vorgeschlagen. Die US-PS
40 38 260 offenbart Alkalimetall-Salze organischer Sulfonsäuren,
die JP-OS 43 139/1980 offenbart Alkalimetall-Salze
spezieller aromatischer Sulfonsäuren, die JP-OS
20 030/1981 offenbart Tri-Alkalimetall-Salze der Phosphorsäure,
und die JP-OS 20 031/1981 offenbart Di-Alkalimetall-Salze
von Phosphonsäuren. Weiterhin offenbart
die JP-OS 22 113/1983 Metall-Salze organischer
Carbonsäuren oder organischer Sulfonsäuren, und die
JP-OS 2 06 632/1983 offenbart die Kombination aus organischen
Carbonsäuren oder Sulfonsäuren und Alkalihydroxiden.
Außerdem offenbart die JP-OS 25 822/1984 die Verwendung
von Alkalimetall-Salzen organischer Carbonsäuren
zusammen mit einem Polyoxyethylenether, um den
Gehalt an Elektrolyten zu senken.
Durch die Verwendung dieser Katalysatoren ist es möglich,
die Schmelzviskosität oder Grenzviskosität zu
erhöhen oder den Gehalt an Elektrolyten zu erniedrigen.
Um jedoch ein PPS mit hoher Schmelzviskosität durch die
Verwendung dieser Katalysatoren zu erhalten, ist es erforderlich,
die Katalysatoren in relativ größerer Menge
einzusetzen, etwa in einer Menge von 0,2 bis 1 mol,
bezogen auf das Alkalisulfid. Weiterhin ist es bei Verwendung
dieser Katalysatoren schwierig, den Metall-Gehalt
des Polymers mit Hilfe des herkömmlichen Waschens
mit heißem Wasser, Aceton und dergleichen zu verringern.
Gewöhnlich wirft PPS leicht oder je nach den Bedingungen,
kräftig Blasen während des Schrittes des Schmelzextrudierens
und Spritzens. Diese Blasenbildung wird
durch die geringe Wärmebeständigkeit des Polymers verursacht,
und es wird allgemein angenommen, daß sie das
Ergebnis der Oxidation des Schwefel-Atoms in dem Polymer
unter Bildung von Schwefeldioxid ist. Zur Verhinderung
dieses Vorgangs wird ebenfalls der Zusatz verschiedenartiger
Zusatzstoffe vorgeschlagen.
Weiterhin wird PPS im allgemeinen als leicht gefärbtes
Material erhalten, und je nach dem besonderen eingesetzten
Polymerisations-Katalysator ist es blaß-braun
bis blaß-altweiß gefärbt. Bisher ist es nicht gelungen,
ein rein weißes PPS herzustellen, da die Einfärbung
während der Polymerisation selbst stattfindet und es
schwierig ist, den Weißgrad nach der Polymerisation
noch zu verbessern, wenngleich die Wärmebeständigkeit
verbessert und das Fortschreiten der Verfärbung in den
späteren Stadien durch die Zugabe eines Zusatzstoffes
gesteuert werden können. Wenn der Weißgrad des Polymers
minderwertig ist, lassen sich daraus hergestellte
Fasern und Folien auch Formteile kaum auf den
Markt bringen, und aus diesem Grunde wird gefordert,
ein Polymer herzustellen, das einen hohen Weißgrad nach
der Polymerisation aufweist.
Wie aus den vorstehenden Ausführungen hervorgeht, ist
es in einem herkömmlichen Verfahren sehr schwierig, ein
PPS zu erhalten, das alle Forderungen wie hohe Schmelzviskosität
oder Grenzviskosität, niedrigen Elektrolyt-Gehalt,
hohen Weißgrad und hohe Wärmebeständigkeit erfüllt
und unter Verwendung einer kleineren Menge eines
Polymerisationskatalysators stabil und ökonomisch polymerisiert
werden kann.
Unter diesen Umständen wurden eingehende Untersuchungen
mit dem Ziel durchgeführt, ein PPS zu gewinnen, das in
der Lage ist, die vorstehenden Forderungen zu erfüllen.
Diese Untersuchungen, auf denen die vorliegende Erfindung
beruht, ergaben, daß das gewünschte PPS durch den
Einsatz bestimmter Polymerisations-Katalysatoren erhalten
werden kann.
Die vorrangige Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist
es, ein neuartiges Verfahren zur Herstellung von PPS mit
hoher Schmelzviskosität, hohem Weißgrad, augezeichneter
Wärmebeständigkeit und gesteuerter Kristallisationsrate
verfügbar zu machen.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur
Herstellung eines Polyarylensulfids gemäß Patentanspruch
1 verfügbar gemacht.
Die in dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
eingesetzte Alkalimetallsulfid-Verbindung ist Lithiumsulfid,
Natriumsulfid, Kaliumsulfid, Rubidiumsulfid,
Cäsiumsulfid oder eine Mischung aus diesen. Weiterhin
kann auch ein Hydrat oder eine wäßrige Lösung desselben
eingesetzt werden. Im Fall der Verwendung des Hydrats
oder der wäßrigen Lösung kann diese(s) vor der Zugabe
der poly-halogensubstituierten aromatischen Verbindung
entwässert werden. Übrigens kann die Alkalimetallsulfid-Verbindung
aus einer wäßrigen Lösung eines Alkalihydrogensulfids
und einer wäßrigen Lösung eines Alkalihydroxids
hergestellt werden. Weiterhin können in der
Alkalimetallsulfid-Verbindung enthaltene Spurenmengen
eines Alkalihydrogensulfids und eines Alkalimetallthiosulfats
durch eine kleine Menge eines Alkalihydroxids
neutralisiert werden.
Die in der vorliegenden Erfindung eingesetzte poly-halogensubstituierte
aromatische Verbindung umfaßt di-,
tri- und tetra-halogensubstituierte aromatische Verbindungen.
Als mit der Alkalimetallsulfid-Verbindung
umzusetzendes Monomer wird hauptsächlich die di-halogensubstituierte
aromatische Verbindung verwendet. Die
tri- oder tetra-halogensubstituierte aromatischhe Verbindung
kann jedoch zur Einführung einer verzweigten
Struktur in das Polymer copolymerisiert werden, um die
Schmelzviskosität zu erhöhen, die Polymerisationsreaktion
wirksam fortschreiten zu lassen oder die Kristallisationsrate
zu steuern.
Zu Beispielen für die di-halogensubstituierte aromatische
Verbindung zählen p-di-halogensubstituierte Verbindungen
wie p-Dichlorbenzol, 2,5-Dichlor-p-xylol,
4,4′-Dichlordiphenylsulfon, 2,5-Dichlortoluol, 4,4′-Dichlordiphenylether,
Dichlornaphthalin, Dibromnaphthalin,
Dichlorbenzophenon und Dibrombenzophenon, m-di-halogensubstituierte
Verbindungen wie m-Dichlorbenzol
sowie o-di-halogensubstituierte Verbindungen wie
o-Dichlorbenzol.
Zu Beispieln für die tri- und tetra-halogensubstituierten
aromatischen Verbindungen zählen 1,2,4-Trichlorbenzol,
1,2,3-Trichlorbenzol, 2,4,6-Trichlorbenzol,
2,4,6-Trichlortoluol, 1,2,4-Tribrombenzol,
1,2,3-Trichlornaphthalin, 1,2,4-Trichlornaphthalin
und 1,2,3,4-Tetrachlornaphthalin.
Als organisches polares Lösungsmittel, in dem die Polymerisationsreaktion
der vorliegenden Erfindung durchgeführt
wird, können beispielsweise N-Methylpyrrolidon,
Hexamethylphosphorsäuretriamid, N-Methylformamid, N,N′-Dimethylacetamid,
Caprolactam, N-Methyl-ε-caprolactam und
Tetramethylharnstoff verwendet werden.
In der vorliegenden Erfindung werden die oben bezeichneten
Verbindungen (A), (B) und gegebenenfalls (C) als
Polymerisations-Katalysatoren eingesetzt.
Der Polymerisations-Katalysator (A) ist ein Alkalimetall-Salz
einer phenolischen aromatischen Sulfonsäure
der Formel (I). In der Formel (I) umfaß die Gruppe Ar
beispielsweise
Von diesen Gruppen wird Phenylen bevorzugt.
Beispiele für M umfassen Natrium, Lithium und
Kalium.
Insbesondere zählen zu Beispielen für das Alkalimetall-Salz
(A) der phenolischen aromatischen Sulfonsäure die
Alkalimetall-Salze von
Phenol-4-sulfonsäure, Phenol-2-sulfonsäure, Phenol-2,4-disulfonsäure, Resorcin-4-sulfonsäure,
Resorcin-4,6-disulfonsäure, Bremzkatechin-4-sulfonsäure, 2-Oxytoluol-4-sulfonsäure,
3-Oxytoluol-4-sulfonsäure, 4-Oxytoluol-2-sulfonsäure, Hydrochinon-sulfonsäure,
Hydrochinon-2,5-disulfonsäure, 2-Naphthol-6-sulfonsäure (Schaffer'sche Säure),
2-Naphthol-1-sulfonsäure (Hydroxy-Tobias-Säure), 1-Naphthol-4-sulfonsäure (Nevile-Winther-Säure) und
2-Naphthol-8-sulfonsäure (Crocein-Säure).
Anhydride, Hydrate und wäßige Lösungen von diesen können ebenfalls eingesetzt werden. Der Katalysator (A) wird in einer Menge von 0,02 bis 1,0 mol, vorzugsweise von 0,05 bis 0,15 mol pro 1 mol, der Alkalimetallsulfid-Verbindung verwendet werden.
Phenol-4-sulfonsäure, Phenol-2-sulfonsäure, Phenol-2,4-disulfonsäure, Resorcin-4-sulfonsäure,
Resorcin-4,6-disulfonsäure, Bremzkatechin-4-sulfonsäure, 2-Oxytoluol-4-sulfonsäure,
3-Oxytoluol-4-sulfonsäure, 4-Oxytoluol-2-sulfonsäure, Hydrochinon-sulfonsäure,
Hydrochinon-2,5-disulfonsäure, 2-Naphthol-6-sulfonsäure (Schaffer'sche Säure),
2-Naphthol-1-sulfonsäure (Hydroxy-Tobias-Säure), 1-Naphthol-4-sulfonsäure (Nevile-Winther-Säure) und
2-Naphthol-8-sulfonsäure (Crocein-Säure).
Anhydride, Hydrate und wäßige Lösungen von diesen können ebenfalls eingesetzt werden. Der Katalysator (A) wird in einer Menge von 0,02 bis 1,0 mol, vorzugsweise von 0,05 bis 0,15 mol pro 1 mol, der Alkalimetallsulfid-Verbindung verwendet werden.
Der Katalysator (B), der zusammen mit dem Katalysator
(A) eingesetzt wird, ist ein Alkalimetallhydroxid
und/oder ein Alkalimetallalkoholat. Zu Beispielen für
den Katalysator (B) zählen Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid,
Lithiumhydroxid, Natriummethylat, Natriumethylat,
Kaliummethylat, Kaliumethylat, Lithiummethylat
und Lithiumethylat. Der Katalysator (B) wird in einem
Stoffmengenverhältnis ("molaren Verhältnis") zu der
Hydroxy-Gruppe des Katalysator (A) von 0,5 bis 1,5,
vorzugsweise von 0,8 bis 1,5 und besonders bevorzugt
vopn 0,9 bis 1,1 eingesetzt. Wenn das Stoffmengenverhältnis
nicht innerhalb dieses Bereichs liegt,
sind ein ineffizientes Fortschreiten der Polymerisationsreaktion
oder eine Zersetzung des Polymers nach
seiner Bildung in dem Reaktionssystem die Folge, was
unerwünscht ist.
Der Katalysator (C), der gegebenenfalls zusammen mit
den Katalysatoren (A) und (B) eingesetzt wird, ist ein
Alkalimetall-Salz der Schwefelsäure. Zu Beispielen für
den Katalysator zählen Natriumsulfat, Kaliumsulfat,
Lithiumsulfat, deren Hydrate und deren wäßrige Lösungen.
In diesen Stoffen enthaltenes Wasser kann vor der
Zugabe der poly-halogensubstituierten aromatischen Verbindung
mittels Entwässerung entfernt werden. Der Katalysator
(C) kann in einem Stoffmengenverhältnis zu der
Hydroxy-Gruppe des Katalysators (A) von 0,2 bis 10,
vorzugsweise von 0,5 bis 5, eingesetzt werden.
Die Katalysatoren (A), (B) und (C) können gleichzeitig
dem Reaktionssystem zugesetzt werden, oder aber die
Katalysatoren (A) und (B) oder alle von ihnen können
vorher miteinander vermischt und dann zu dem Reaktionssystem
hinzugefügt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Verfahren
zur Herstellung von PPS gemäß der vorliegenden Erfindung
wie folgt durchgeführt.
Zuerst wird die Alkalimetallsulfid-Verbindung zu dem
organischen polaren Lösungsmittel hinzugefügt, und
unter Stickstoff-Atmosphäre, vorzugsweise unter Hindurchleiten
von Stickstoff-Gas durch die erhaltene
Mischung wird die Temperatur unter Rühren allmählich
auf 210°C gesteigert. Während dieses Schrittes werden
das Alkalimetall-Salz der phenolischen aromatischen
Sulfonsäure (A), das Alkalimetallhydroxid und/oder das
Alkalimetallalkoholat (B) und gegebenenfalls das Alkalimetall-Salz
der Schwefelsäure (C) auf einmal oder
in kleinen Anteilen der Mischung zugesetzt. Alternativ
können die Katalysatoren auch von Anfang an vorhanden
sein.
Nach dem Entfernen des aus den Reaktionsteilnehmern,
etwa denjenigen, die in Form eines Hydrats oder einer
wäßrigen Lösung eingesetzt wurden, stammenden Wassers
oder des aus dem Alkoholat stammenden Alkohols aus der
Mischung wird die Reaktionsmischung auf eine Temperatur
von etwa 150°C bis etwa 180°C abgekühlt. In diesem
Stadium wird die poly-halogensubstituierte aromatische
Verbindung zu der Reaktionsmischung hinzugegeben, und
erforderlichenfalls wird auch zusätzliches Lösungsmittel
hinzugefügt. Im übrigen kann, wenn eine Mischung
der Katalysatoren (A) und (B) vorher entwässert wurde
oder der Alkohol vorher durch Erhitzen aus der Mischung
der Katalysatoren (A) und (B) entfernt wurde, diese
Mischung in diesem Stadium zu der Reaktionsmischung
hinzugefügt werden.
Danach wird das Reaktionssystem geschlossen, und die
Reaktion wird 1 bis 2 h unter 9,8 bis 29,4 bar (10 bis
30 kg/cm²) durchgeführt, während die Temperatur allmählich
von etwa 210°C auf 280°C gesteigert wird. Nachdem
die Mischung die maximale Temperatur erreicht hat, wird
die Reaktion 1 bis 3 h fortgeführt. Da diese Reaktion
exotherm verläuft, ist die Reaktionstemperatur mit Vorsicht
und ohne rasches Heizen zu erhöhen.
Nach Beendigung der Reaktion wird das Reaktionssystem
gekühlt, und das Lösungsmittel wird aus der Reaktionsmischung
abfiltriert. Der Rückstand wird zur Entfernung
des organischen Lösungsmittels, der Salze und der Polymerisations-Katalysatoren
mit heißem Wasser, Wasser oder
Aceton gewaschen und danach getrocknet. Während
des Kühlens oder nach dem Kühlen kann die Reaktionsmischung
in heißes Wasser oder Wasser eingebracht
werden und danach der oben beschriebenen Aufarbeitung
unterworfen werden. Nach dem Trocknen wird das weiße
Polymer-Pulver isoliert.
Obwohl die Wirkungsweise des in der vorliegenden Erfindung
eingesetzten Alkalimetall-Salzes der phenolischen
aromatischen Verbindung (A) noch nicht vollständig geklärt
ist, wird angenommen, daß die phenolische
Hydroxy-Gruppe desselben zu einer Verbesserung der
Wärmebeständigkeit und des Weißgrades beiträgt.
Weiterhin wird angenommen, daß die phenolische Hydroxy-Gruppe
sich auf die Löslichkeit und die Ausfällung des
Polymers in dem Reaktionssystem auswirkt, um die Ausfällung
des Polymers als feines Pulver zu unterstützen,
und sich ebenfalls auf die Abtrennung der Verbindung
selbst und anderer Salze von dem Polymer auswirkt.
Außerdem wird angenommen, daß das Alkalimetall-Salz der
Schwefelsäure (C) die Wärmebeständigkeit des in dem
organischen Lösungsmittel gebildeten Polymers verstärkt.
Die folgenden Beispiele und Vergleichsbeispiele erläutern
die vorliegende Erfindung weiterhin im einzelnen,
sind jedoch nicht als Einschränkung aufzufassen.
Die jeweiligen physikalischen Daten in den Beispielen
und Vergleichsbeispielen wurden wie folgt bestimmt.
Die Grenzviskosität ist der extrapolierte Grenzwert der
Viskositätszahl ("reduzierten Viskosität") [η]=ηrel/Polymer-Konzentration,
gemessen bei 206°C in
α-Chloronaphthalin, bezogen auf die Polymer-Konzentration=0.
Die Schmelzviskosität (Poise=dPa · s) wurde mittels
eines "Melt Indexer Type Flow Testers" (CFT 500 Model
A, hergestellt von Shimazu Seisaku-sho, Japan) bei
300°C unter den folgenden Bedingungen bestimmt:
Durchmesser der Düse: 1,0 mm;
L/D=10 und
Last: 49 bar (50 kg/cm²).
Durchmesser der Düse: 1,0 mm;
L/D=10 und
Last: 49 bar (50 kg/cm²).
Eine Tablette von 3,5 mm Dicke und 18 mm Durchmesser
wurde hergestellt, und ihre Farbe wurde mittels eines
Kolorimeters (Model CR-100, hergestellt von Minolta
Camera, Japan) bestimmt. Das Ergebnis wurde als L-Wert
angegeben.
Der Na-Gehalt (ppm) wurde bestimmt durch trockene Veraschung
des Polymeres bei 550°C, Herstellen einer Lösung
der erhaltenen Asche in Salzsäure und Bestimmung von Na
mittels Atomabsorptionsspektroskopie.
N-Methylpyrrolidon (220 ml), Natriumsulfid-nonahydrat
(480 g; 2 mol), Natrium-p-phenolsulfonat-dihydrat
(46,4 g; 0,2 mol) und Natriumhydroxid (8 g; 0,2 mol)
wurden in ein mit einem Kühler versehenes 2-l-Reaktionsgefäß
aus nichtrostendem Stahl eingefüllt. Unter
Stickstoff-Atmosphäre wurde die Temperatur der Mischung
unter Rühren auf 205°C erhöht. Nachdem das Wasser
(330 ml) abdestilliert war, wurde das Reaktionssystem
auf 180°C abgekühlt.
Die Reaktionsmischung wurde in einen mit einem Rührer
aus nichtrostendem Stahl ausgerüsteten 2-l-Autoklaven
gefüllt, der vorher unter Stickstoff-Atmosphäre auf
180°C eingestellt worden war. Zu dem Reaktionssystem
wurden p-Dichlorbenzol (294 g; 2 mol), 1,2,4-Trichlorbenzol
(1,1 g; 0,006 mol) und N-Methylpyrrolidon
(180 ml) hinzugefügt. Der Autoklav wurde verschlossen,
und die Polymerisationsreaktion wurde 1 h bei 180°C bis
240°C, 1 h bei 240°C bis 270°C und 2 h bei 270°C unter
Rühren durchgeführt.
Nach dem Abkühlen wurde die Reaktionsmischung dem Autoklaven
entnommen, und N-Methylpyrrolidon wurde abfiltriert.
Der Rückstand wurde mehrmals mit heißem Wasser
und Aceton gewaschen. Nach dem Trocknen wurde PPS
(196 g) als weißes Pulver erhalten. Das so erhaltene
PPS hatte eine Grenzviskosität von 0,24, eine Schmelzviskosität
von 3200 dPas (P), einen L-Wert von 91 und
einen Na-Gehalt von 280 ppm.
N-Methylpyrrolidon (230 ml), Natriumsulfid-nonahydrat
(144,1 g; 0,6 mol), Natrium-Salz der Nevile-Winther-Säure
(44,8 g; 0,2 mol) und Natriumhydroxid (8 g;
0,2 mol) wurden in ein mit einem Kühler versehenes 2-l-Reaktionsgefäß
aus nichtrostendem Stahl eingefüllt.
Unter Stickstoff-Atmosphäre wurde die Temperatur der
Mischung unter Rühren auf 205°C erhöht. Nachdem das
Wasser (100 ml) abdestilliert war, wurde das Reaktionssystem
auf 180°C abgekühlt.
Die Reaktionsmischung wurde in einen mit einem Rührer
aus nichtrostendem Stahl ausgerüsteten 2-l-Autoklaven
gefüllt, der vorher unter Stickstoff-Atmosphäre auf
180°C eingestellt worden war. Zu dem Reaktionssystem
wurden p-Dichlorbenzol (88,2 g; 0,6 mol), 1,2,4-Trichlorbenzol
(0,33 g; 0,0018 mol) und N-Methylpyrrolidon
(200 ml) hinzugefügt. Der Autoklav wurde verschlossen,
und die Polymerisationsreaktion wurde 1 h bei
180°C bis 240°C, 1 h bei 240°C bis 260°C und 2 h bei
260°C unter Rühren durchgeführt.
Nach dem Abkühlen wurde die Reaktionsmischung dem Autoklaven
entnommen, und N-Methylpyrrolidon wurde abfiltriert.
Der Rückstand wurde mehrmals mit heißem Wasser
und Aceton gewaschen. Nach dem Trocknen wurde PPS
(62 g) als weißes Pulver erhalten. Das so erhaltene PPS
hatte eine Grenzviskosität von 0,20, eine Schmelzviskosität
von 700 dPas (P), einen L-Wert von 81 und einen
Na-Gehalt von 800 ppm.
In der gleichen Weise wie in Beispiel 1, jedoch mit der
Abweichung, daß Natrium-p-phenolsulfonat und Natriumhydroxid
nicht zugesetzt wurden, wurde die Dehydrationsreaktion
durchgeführt. Die Polymerisationsreaktion
wurde unter Einsatz von p-Dichlorbenzol, 1,2,4-Trichlorbenzol
und N-Methylpyrrolidon in der gleichen
Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt, wonach PPS
(180 g) als blaß-graues Pulver erhalten wurde. Das so
erhaltene PPS hatte eine Grenzviskosität von 0,10, eine
Schmelzviskosität von 80 dPas (P), einen L-Wert von
79,0 und einen Na-Gehalt von 600 ppm.
N-Methylpyrrolidon (220 ml), Natriumsulfid-nonahydrat
(144,1 g; 0,6 mol) und Natrium-p-toluolsulfonat
(0,1 mol) wurden in ein mit einem Kühler versehenes
2-l-Reaktionsgefäß aus nichtrostendem Stahl eingefüllt.
Unter Stickstoff-Atmosphäre wurde die Temperatur der
Mischung unter Rühren auf 205°C erhöht. Nachdem das
Wasser (100 ml) abdestilliert war, wurde das Reaktionssystem
auf 180°C abgekühlt.
In der gleichen Weise wie in Beispiel 2 wurden zu der
erhaltenen Reaktionsmischung p-Dichlorbenzol, 1,2,4-Trichlorbenzol
und N-Methylpyrrolidon hinzugefügt, und
die Polymerisationsreaktion wurde durchgeführt, wonach
altweißes teilchenförmiges PPS (60 g) erhalten wurde.
Das so erhaltene PPS hatte eine Grenzviskosität von
0,16, eine Schmelzviskosität von 200 dPas (P), einen
L-Wert von 79 und einen Na-Gehalt von 1100 ppm.
Wenn die Reaktion in der gleichen Weise wie in Beispiel
2, jedoch mit der Abweichung, daß Natriumhydroxid
(0,1 mol) zusammen mit p-Toluolsulfonsäure (0,1 mol) an
Stelle von Natrium-p-Toluolsulfonat eingesetzt wurde,
durchgeführt wurde, fand eine Polymerisationsreaktion
überhaupt nicht statt.
N-Methylpyrrolidon (900 ml), Natriumsulfid-nonahydrat
(960,7 g; 4 mol), Natrium-p-phenolsulfonat-dihydrat
(61,9 g; 0,26 mol) und Natriumhydroxid (10,7 g;
0,26 mol) wurden in ein mit einem Kühler versehenes
5-l-Reaktionsgefäß aus nichtrostendem Stahl eingefüllt.
Unter Stickstoff-Atmosphäre wurde die Temperatur der
Mischung im Laufe von 2 h unter Rühren auf 205°C erhöht.
Nachdem das Wasser (650 ml) abdestilliert war,
wurde das Reaktionssystem auf 180°C abgekühlt.
Die Reaktionsmischung wurde in einen mit einem Rührer
aus nichtrostendem Stahl ausgerüsteten 5-l-Autoklaven
gefüllt, der vorher unter Stickstoff-Atmosphäre auf
180°C eingestellt worden war. Zu dem Reaktionssystem
wurden p-Dichlorbenzol (588 g; 4 mol), 1,2,4-Trichlorbenzol
(2,18 g; 0,012 mol), N-Methylpyrrolidon
(400 ml) und weiterhin Natriumsulfat (248 g; 2 mol)
hinzugefügt. Der Autoklav wurde verschlossen, und die
Polymerisationsreaktion wurde 1 h bei 180°C bis 240°C,
1,5 h bei 240°C bis 270°C und 2,5 h bei 270°C unter
Rühren und einem Überdruck von 1,96 bar (2 kg/cm²) in
Stickstoffatmosphäre durchgeführt. Am Ende der Reaktion
wurde der Innendruck auf 15,7 bar (16 kg/cm²) erhöht.
Nach dem Abkühlen wurde die Reaktionsmischung dem Autoklaven
entnommen, und N-Methylpyrrolidon wurde abfiltriert.
Der Rückstand wurde mehrmals mit heißem Wasser
und Aceton gewaschen. Nach dem Trocknen wurde PPS
(392 g) als weißes Pulver erhalten. Das so erhaltene
PPS hatte eine Grenzviskosität von 0,27, eine Schmelzviskosität
von 3500 dPas (P), einen L-Wert von 90 und
einen Na-Gehalt von 400 ppm.
Eine in der gleichen Weise wie in Beispiel 2 erhaltene
Reaktionsmischung wurde in einen mit einem Rührer aus
nichtrostendem Stahl ausgerüsteten 2-l-Autoklaven gefüllt,
der unter Stickstoff-Atmosphäre auf 180°C eingestellt
worden war. Zu dem Reaktionssystem wurden
p-Dichlorbenzol (88,2 g; 0,6 mol), 1,2,4-Trichlorbenzol
(0,33 g; 0,0018 mol), N-Methylpyrrolidon
(200 ml) und weiterhin Natriumsulfat (42,6 g; 0,3 mol)
hinzugefügt. Der Autoklav wurde verschlossen, und die
Polymerisationsreaktion wurde 1 h bei 180°C bis 240°C,
1 h bei 240°C bis 260°C und 2,5 h bei 260°C unter
Rühren durchgeführt.
Nach dem Abkühlen wurde die Reaktionsmischung dem
Autoklaven entnommen, und N-Methylpyrrolidon wurde abfiltriert.
Der Rückstand wurde mehrmals mit heißem
Wasser und Aceton gewaschen. Nach dem Trocknen wurde
PPS (61 g) als weißes Pulver erhalten. Das so erhaltene
PPS hatte eine Grenzviskosität von 0,22, eine Schmelzviskosität
von 2000 dPas (P), einen L-Wert von 84 und
einen Na-Gehalt von 700 ppm.
Wenn die Reaktion in der gleichen Weise wie in Vergleichsbeispiel
2, jedoch mit der Abweichung, daß
Natriumhydroxid (0,1 mol) und Natriumsulfat (0,1 mol)
zusammen mit p-Toluolsulfonsäure (0,1 mol) an Stelle
von Natrium-p-Toluolsulfonat eingesetzt wurde, durchgeführt
wurde, fand eine Polymerisationsreaktion überhaupt
nicht statt.
Das auf diese Weise mit Hilfe des Verfahrens gemäß der
vorliegenden Erfindung hergestellte PPS hat einen hohen
Weißgrad und eine hohe wärmebeständigkeit neben den
hervorragenden Eigenschaften, die schon dem herkömmlichen
PPS eigen sind, nämlich der hervorragenden Feuerbeständigkeit,
Wärmebeständigkeit, chemischen Beständigkeit
oder elektrischen Eigenschaften. Da
weiterhin in der vorliegenden Erfindung das PPS nach
der Polymerisationsreaktion in Form eines Pulvers anfällt,
lassen sich das Lösungsmittel, Salze und Polymerisations-Katalysatoren
in einfacher Weise durch
Waschen entfernen, und dadurch läßt sich ein PPS gewinnen,
das kleinere Mengen an Elektrolyten enthält. Da
weiterhin im Vergleich zu den herkömmlichen Verfahren
ein PPS mit geringerer Verzweigung und mit hoher
Schmelzviskosität und hoher Grenzviskosität mit Hilfe
einer geringeren Menge an Polymerisations-Katalysatoren
erhalten werden kann, ist das resultierende PPS für
eine Formpressung aus der Schmelze geeignet und sehr
wertvoll für technische Kunststoffe, Fasern, Folien und
Dichtungs- und Versiegelungsmittel.
Darüber hinaus hat das mittels des Verfahrens gemäß der
vorliegenden Erfindung erhaltene PPS eine erwünschte
Kristallisationsrate und ist infolgedessen für eine
Orientierung bei der Herstellung von Folien und Fasern
ebenso vorteilhaft wie für den Zweck, den Erzeugnissen
große Festigkeit und einen hohen Modul zu verleihen.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung eines Polyarylensulfids durch
Reaktion einer Alkalimetallsulfid-Verbindung und einer
poly-halogensubstituierten aromatischen Verbindung in
einem polaren organischen Lösungsmittel, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reaktion in Gegenwart von
- (A) 0,02 bis 1,0 mol pro 1 mol der Alkalimetallsulfid-Verbindung,
eines Alkalimetall-Salzes einer phenolischen,
aromatischen Sulfonsäure der Formel
(HO)m-Ar-(SO₃M)nin derAr eine zwei- bis vierwertige aromatische Gruppe
mit 6 bis 24 Kohlenstoff-Atomen ist,
M ein Alkalimetall ist und
m und n jeweils 1 oder 2 sind, und - (B) eines Alkalimetallhydroxids und/oder eines Alkalimetallalkoholats und gegebenenfalls
- (C) eines Alkalimetall-Salzes der Schwefelsäure zusätzlich zu den oben genannten Katalysatoren (A) und (B) durchgeführt wird, wobei die Verbindung (B) in einem Stoffmengenverhältnis zu der Hydroxygruppe in der Verbindung (A) von 0,5 bis 1,5 und die Verbindung (C) in einem Stoffmengenverhältnis zu der Hydroxygruppe in der Verbindung (A) von 0,2 zu 10 vorliegt, und die Reaktion bei 210 bis 180°C unter einem Druck von 9,8 bis 29,4 bar durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verbindung (A) ein Alkalimetall-Salz der p-Phenolsulfonsäure
ist.
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