DE3517452C2 - - Google Patents
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
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- C08G75/02—Polythioethers
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- Polymers With Sulfur, Phosphorus Or Metals In The Main Chain (AREA)
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Description
Polyarylensulfid-Komplexe, die nachstehend als PAS-Komplexe
bezeichnet werden, wie z. B. Poly-para-phenylensulfid, das nachstehend
als PPS bezeichnet wird, weisen an sich ausgezeichnete
Eigenschaften auf, wie Beständigkeit gegen Hitze und Chemikalien,
gute mechanische Eigenschaften und Feuerwiderstandsfähigkeit.
Aus verarbeitungstechnischen Gründen werden vielfach PPS-Polymere
mit hoher Schmelzviskosität benötigt, wie zur Herstellung
von hochschlagzähen oder dicken Formteilen. Darüber hinaus
werden auch auf dem Gebiet der extrudierten Erzeugnisse, wie
insbesondere auf dem Gebiet der Folien und Feinfolien, ebenfalls
PPS-Polymere mit hoher Schmelzviskosität bevorzugt,
einmal wegen der besseren Verarbeitbarkeit und außerdem wegen
der Eigenschaften der Formstücke. Die Schmelzviskosität soll
gleichzeitig eine hohe Temperaturabhängigkeit aufweisen, um
sicherzustellen, daß auch bei solchen Formprodukten, die länger
in der Form verbleiben müssen, eine glatte Extrudierung
erfolgt.
Es sind daher zahlreiche Versuche unternommen worden, um aufgrund
der vorgenannten Gesichtspunkte PPS-Polymere mit hoher
Schmelzviskosität zu erhalten. Beispielsweise sind bisher die
nachstehend aufgeführten Verfahren bekannt geworden:
Es sind daher zahlreiche Versuche unternommen worden, um aufgrund
der vorgenannten Gesichtspunkte PPS-Polymere mit hoher
Schmelzviskosität zu erhalten. Beispielsweise sind bisher die
nachstehend aufgeführten Verfahren bekannt geworden:
- 1) Ein Verfahren zur Erhöhung des Molekulargewichts von PPS- Polymeren, bei dem man die Polymerisation von p-Dichlorbenzol mit Natriumsulfid in N-Methylpyrrolidon (nachstehend als NMP bezeichnet) in Gegenwart von Natriumacetat oder Lithiumacetat durchführt (japanische Patentveröffentlichung Nr. 12 240/1977);
- 2) ein Verfahren, wobei ein multifunktionelles Vernetzungsmittel, wie Trichlorbenzol, bei der Polymerisation verwendet wird (japanische Offenlegungsschrift Nr. 1 36 100/1978); und
- 3) ein Verfahren zur Erhöhung der Schmelzviskosität durch Wärmebehandlung von PPS-Pulver bei einer hohen Temperatur in Gegenwart von Sauerstoff (japanische Patentveröffentlichung Nr. 30 609/1977, japanische Offenlegungsschrift Nr. 1 19 926/1982).
Soweit bisher bekannt ist, weisen jedoch alle diese Verfahren
einige Nachteile auf. Beim Verfahren 1) ist die Wirkung der
Erhöhung der Schmelzviskosität begrenzt. Die Schmelzviskosität
erreicht nicht eine ausreichende Höhe, um Folien, Feinfolien
und dergleichen mit guten Eigenschaften zu erhalten. Darüber hinaus
hat dieses Verfahren infolge der Verwendung einer
großen Menge von kostbaren Salzen, wie Lithiumsalzen, den
Nachteil, daß die Salze aus dem Abwasser wiedergewonnen werden
müssen. Beim Verfahren 2) kann zwar ein PPS-Polymer mit hoher
Viskosität durch die Verwendung einer großen Menge von Vernetzungsmitteln
erhalten werden. Dieses PPS-Polymer
besitzt jedoch keine Linearität und liefert spröde Erzeugnisse
mti geringer Dehnung. Wenn es zu Garnen oder Feinfolien
verformt wird, ist die Verarbeitbarkeit wegen schlechter
Spinnbarkeit und Reckeigenschaft schwierig. Den Endprodukten
mangelt es daher an den erforderlichen guten Eigenschaften.
Auch beim Verfahren 3) können PPS-Polymere mit hoher
Viskosität erhalten werden, wenn sie bei einer hohen Temperatur,
beispielsweise 200°C oder höher, in ausreichender Weise
behandelt werden. Es ist jedoch schwierig, die Reaktion
gleichmäßig zu führen, wodurch häufig örtlich überhitzte
Stellen gebildet werden. Eine derartige ungleichförmige Behandlung
verursacht Fischaugen und eine ungleiche Molekularorientierung
im Falle von Feinfolien und auch ein ungleichförmiges
Recken, eine ungleichförmige Dicke, Ungleichmäßigkeiten
beim Zurichten, ein Brechen im Falle von Garnen oder
Fäden. Darüber hinaus weist ein derartig behandeltes PPS-
Polymer Nachteile, wie schlechte Spinnbarkeit und Reckeigenschaften,
wie bei dem nach dem vorstehend genannten Verfahren
(2) behandelten Harz auf, weil beim Verfahren (3) das PPS-
Polymer ebenfalls vernetzt werden kann.
Andererseits ist es auch bekannt, Zusammensetzungen zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften von PAS herzustellen,
indem man zu PAS-Pulver Teilchen, Fasern oder dergleichen
von anorganischen Verbindungen,
wie Aluminiumoxid, Siliciumdioxid, Titanverbindungen,
Glas und Graphit, zusetzt. Diese Zusätze sind jedoch
inerte Verbindungen und haben keine chemische Einwirkung auf
PAS. Demzufolge kann die Schmelzviskosität von PAS durch
Zugabe dieser Zusätze nicht erhöht werden.
Darüber hinaus offenbart die japanische Offenlegungsschrift
Nr. 78 257/1984 ein Verfahren zur Beeinflussung der Kristallinität
von PAS, indem PAS bei einer erhöhten Temperatur
in einer wäßrigen Lösung von Calciumoxid oder dergleichen
behandelt wird. Es ist jedoch schwierig, dadurch die Schmelzviskosität
von PAS in bemerkenswerter Weise zu erhöhen.
Überraschenderweise wurde jetzt gefunden, daß sich PAS-Polymere
mit der gewünschten Eigenschaftskombination herstellen
lassen, wenn man diese durch Umsetzung mit stark alkalischen
Metallverbindungen in bestimmten Mengen, welche auf den Gehalt
an Arylensulfidgruppen im Ausgangspolymer eingeregelt sind,
mit diesen in schmelzflüssiger Phase oder in Form einer
Lösung der Polymeren in einem polaren organischen Lösungsmittel
unter Bildung von Komplexen umsetzt, die sich u. a. anhand
ihrer Spektren deutlich von den Ausgangs-PAS-Polymeren
unterscheiden lassen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Polyarylensulfid-
Komplexen mit den nachstehend aufgeführten Eigenschaften
(A) bis (C):
- (A) η*/η₀*=3 bis 100, wobei η* und η₀* für die Schmelzviskositäten des Komplexes und des Ausgangs-Polyarylensulfids stehen,
- (B) Δ T c 2=(T c 2)₀-T c 2=10 bis 100°C ist, wobei T c 2 und (T c 2)₀ für die Kristallisationstemperaturen des Komplexes und des Ausgangs-Polyarylensulfids stehen, die beobachtet werden, wenn das Polyarylensulfid aus dem geschmolzenen Zustand abgekühlt wird, und
- (C) Δ(Δ E)=Δ E-(Δ E)₀=5 bis 75 Kcal/Mol ist, wobei Δ E und (Δ E)₀ für die scheinbaren Fließaktivierungsenergien des Komplexes und des Ausgangspolyacrylensulfids stehen.
ist demgemäß dadurch gekennzeichnet, daß man ein Polyarylensulfid
entweder im geschmolzenen Zustand bei Temperaturen
von seinem Schmelzpunkt bis 400°C mit einer festen,
stark basischen Metallverbindung in einer Menge von 0,05
bis 20 Mol je 100 Mol der in dem Polyarylensulfid enthaltenen
Arylensulfidgruppen unter gleichmäßigen Dispergierbedingungen
umsetzt oder in Form einer Lösung in einem polaren
organischen Lösungsmittel bei einer Temperatur von 200 bis
300°C mit der stark basischen Metallverbindung in einer
Menge von 0,05 bis 20 Mol je 100 Mol der in dem Polyarylensulfid
enthaltenen Arylensulfidgruppen unter gleichmäßigen
Dispergierbedingungen umsetzt.
Nach den Angaben in der DE-OS 31 43 992 sollen PAS-Polymere
von aschebildenden Bestandteilen befreit und gleichzeitig
gehärtet werden, indem man die Ausgangspolymeren in wäßriger
Phase in Anwesenheit von molekularem Sauerstoff behandelt,
wobei die wäßrige Phase eine wasserlösliche Chemikalie, ausgewählt
aus drei Gruppen, darunter Alkali- und Erdalkalimetallhydroxide,
enthält, wobei aber ausdrücklich unterhalb des
Schmelzpunktes des PAS-Polymeren gearbeitet wird.
Bei einer solchen Behandlung von feinteiligen festen Polymeren
in einer wäßrigen Phase werden aber sicher keine Komplexe
im Sinne der vorliegenden Erfindung mit den Kenngrößen
A, B und C gebildet.
Gemäß einer zweiten, in dieser Vorveröffentlichung erläuterten
Ausführungsform wird ein bereits teilweise gehärtetes
PAS-Polymeres in wäßriger Phase mit den Chemikalien der betreffenden
Gruppen behandelt, wobei dann aber kein molekularer
Sauerstoff anwesend ist, weil keine Härtungsreaktion mehr
stattfinden muß. Diese Behandlung dient zur Stabilisierung des
Schmelzindex, d. h. dieser soll sich nach 30 Minuten Verweilzeit
bei 316°C nicht verändern. Auch diese Behandlungsart ermöglicht
keine echte Komplexbildung im Sinne der vorliegenden
Erfindung.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf die Verwendung
der hergestellten Polyarylensulfid-Komplexe als Formmassen,
insbesondere in Form von Folien, Feinfolien, Fasern
und Garnen.
Wie vorstehend erwähnt worden ist, weisen die erfindungsgemäß
hergestellten PAS-Komplexe eine bemerkenswert hohe
Schmelzviskosität im Vergleich zum ursprünglichen PAS auf.
In dieser Hinsicht sind die Hauptschwierigkeiten nach dem
Stand der Technik gelöst worden. Außerdem weisen diese
Produkte die nachstehenden Eigenschaften auf, die unmittelbar
oder mittelbar mit den vorgenannten Eigenschaften zusammenhängen.
- (1) Vorteile bei der Verarbeitbarkeit:
- (i) Die Schmelzviskosität kann im wesentlichen wunschgemäß gesteuert werden. Im Ergebnis können die erfindungsgemäß hergestellten Komplexe, sogar wenn sie aus einem niedermolekularen PAS hergestellt worden sind, das als solches schwierig zu verarbeiten ist, in einfacher Weise zu Feinfolien, Folien, Fäden und dergleichen verarbeitet werden.
- (ii) Ausgezeichnete Spinnbarkeit oder Reckeigenschaft. Die erfindungsgemäß hergestellten PAS-Komplexe weisen einen großen Unterschied zwischen dem Schmelzpunkt (Tm) (ähnlich dem Ausgangs-PAS) und der "höheren" Kristallisationstemperatur (T c 2) auf, die beobachtet wird, wenn das PAS aus seinem geschmolzenen Zustand abgekühlt wird. Es können Fäden und Feinfolien, die weniger Kristallkörperchen enthalten, beim Schmelzspinnen und Schmelzextrudieren erhalten werden, da zwischen einer Schmelzverarbeitung und einer Kristallkörperchenbildung oder Verfestigung eine ausreichende Zeitspanne vorhanden ist. Dadurch wird ein Brechen beim Spinnen vermieden, und es können Folien und Feinfolien ohne Schwierigkeiten aufgerollt werden und es können auch die anschließenden Reckstufen gleichmäßig durchgeführt werden.
- (iii) obwohl die Schmelzviskosität η* sehr hoch ist, ist die scheinbare Aktivierungsenergie (Δ E) für das Fließen sehr groß, d. h. daß die Temperaturabhängigkeit der Schmelzviskosität hoch ist. Somit verläuft die Schmelzextrudierung glatt, und die Extrudierung zu Platten, Rohren, Profilen und dergleichen, die ein Formverweilen erfordern, kann in einfacher Weise durchgeführt werden.
- (2) Vorteile der Eigenschaften an Formkörpern:
- (i) Die Formteile aus den erfindungsgemäß hergestellten PAS-Komplexen sind ausgezeichnet hinsichtlich ihrer Transparenz, ihres Farbtons (farblos oder schwach gefärbt) und Oberflächenglätte und weisen auch weniger Fischaugen auf. Derartige Farbeigenschaften sind ein wichtiger Vorteil im Aussehen der erfindungsgemäß hergestellten Produkte, wohingegen das bekannte zur Erhöhung seiner Schmelzviskosität erhitzte PAS schwarz oder braun gefärbt ist. Somit ist es auch ein Vorteil, daß die erfindungsgemäß hergestellten Produkte mit färbenden Mitteln modifiziert werden können.
- (ii) Die PAS-Komplexe sind hinsichtlich ihrer Verarbeitbarkeit, Preßbarkeit und Streckeigenschaften ausgezeichnet. Formkörper, wie Folien, Feinfolien und Garne weisen weniger Nachteile auf als bekannte Produkte und sie besitzen ausgezeichnete mechanische Eigenschaften.
- (iii) Die erfindungsgemäß hergestellten PAS-Komplexe weisen keine großen Unterschiede gegenüber üblichem PAS im Hinblick auf die Schmelztemperatur (Tm) der Kristalle und der Glasübergangstemperatur (Tg) sowie hinsichtlich der elektrischen Eigenschaften auf, wie spezifischer Durchgangswiderstand (ρ v) und dielektrischer Verlustwinkel (tan δ). Demzufolge können sie in dieser Hinsicht in gleicher Weise wie übliches PAS gehandhabt werden.
- (3) Vorteile bei der Herstellung:
- Das für die erfindungsgemäß hergestellten PAS-Komplexe zu verwendende
Ausgangs-PAS braucht nicht ein spezielles Material
zu sein, sondern ist ein übliches PAS. Das Behandlungsverfahren
läßt sich sehr einfach durchführen, da nur
ein gleichmäßiges Dispergieren einer stark basischen
Metallverbindung in dem PAS erforderlich ist.
Überraschenderweise ergeben sich bemerkenswerte Unterschiede bei der Nachbehandlung eines üblichen PAS mit stark sauren Chemikalien im Vergleich zu der erfindungsgemäßen Nachbehandlung mit einer stark basischen Lösung, z. B. bezüglich der Schmelzviskosität. Weiterhin ist beobachtet worden, daß sich die Schmelzviskosität eines sauer behandelten PAS derjenigen der alkalisch behandelten PAS annähert, wenn das sauer behandelte PAS anschließend noch mit einer Alkali-Verbindung behandelt wird, und daß sich die Schmelzviskosität des alkalisch behandelten PAS derjenigen des sauer behandelten PAS nähert, wenn das alkalisch behandelte PAS anschließend mit einer Säure behandelt wird. Im Hinblick auf diese Feststellungen wird begründetermaßen in Betracht gezogen, daß die Behandlungsprodukte eher aus einem Komplex des PAS mit der stark basischen Metallverbindung als aus einer Verbindung des PAS mit der Metallverbindung infolge kovalenter Bindung bestehen.
Demzufolge werden in vorliegender Erfindung die Behandlungsprodukte als PAS-Komplexe bezeichnet.
- Das für die erfindungsgemäß hergestellten PAS-Komplexe zu verwendende
Ausgangs-PAS braucht nicht ein spezielles Material
zu sein, sondern ist ein übliches PAS. Das Behandlungsverfahren
läßt sich sehr einfach durchführen, da nur
ein gleichmäßiges Dispergieren einer stark basischen
Metallverbindung in dem PAS erforderlich ist.
Die physiklisch-chemischen Eigenschaften der erfindungsgemäß
hergestellten PAS-Komplexe sind nachstehend im Vergleich mit dem
ursprünglichen PAS dargelegt, aus denen sie sich ableiten.
(A) Die Schmelzviskosität ist 3- bis 100mal so hoch
(normalerweise 3- bis 50mal), wenn das PAS mit einer stark
basischen Metallverbindung behandelt worden ist.
(B) Wenn PAS mit einer stark basischen Metallverbindung
behandelt worden ist, liegt die Kristallisationstemperatur
T c 2, die erhalten wird, wenn PAS aus seinem geschmolzenen
Zustand abgekühlt wird, um 10 bis 100°C niedriger
als vorher.
(C) Wenn PAS mit einer stark basischen Metallverbindung
behandelt worden ist, liegt die scheinbare Aktivierungsenergie
des Fließens (Δ E) um 5 bis 75 kcal/Mol höher als
vorher. Die Abhängigkeit der Schmelzviskosität von der
Temperatur ist nämlich in erheblichem Maße größer als
diejenige des ursprünglichen PAS. Im übrigen zeigt ein
Ionomer (d. h. Polyäthylenionkomplex) ebenfalls eine große
Abhängigkeit der Schmelzviskosität von der Temperatur.
(D) Wenn PAS mit einer stark basischen Metallverbindung
behandelt wird, wird eine exotherme Erwärmung (betrachtet
als Neutralisationswärme) in seinem geschmolzenen Zustandsbereich
beobachtet.
(E) Die Spektren der Schwefelatome der erfindungsgemäß
hergestellten PAS-Komplexe bei der ESCA-Messung und der
PAS-Komplexe bei der ¹³C-Fest-NMR-Messung zeigen deutliche
Änderungen im Vergleich zu demjenigen des ursprünglichen
PAS.
(F) Die aus dem erfindungsgemäß hergestellten PAS-Komplex gebildete,
nicht kristalline Feinfolie zeigt keinen großen Unterschied
hinsichtlich der Transparenz gegenüber einer Feinfolie,
die aus dem Ausgangs-PAS hergestellt worden ist.
Es wird angenommen, daß die Transparenz auf der Dispersion
der Metallverbindung in dem Zustand von Molekülen oder
Ionen beruht. Eine solche Transparenz geht aber leicht
verloren, wenn eine geringe Menge eines inerten Feststoffes,
wie Natriumchlorid oder Kaliumbromid, in das PAS
eingearbeitet ist.
(G) Die elektrischen Eigenschaften, wie der spezifische
Durchgangswiderstand (ρ v) und den dielektrische Verlustwinkel
(tan δ), des erfindungsgemäß hergstellten Komplexes weisen
keine großen Unterschiede im Vergleich mit denjenigen des
Ausgangs-PAS auf.
Die vorstehend unter (A) erwähnte Schmelzviskosität wird
mit einem Fließprüfgerät vom Typ "Koka" bei 310°C und
einer Schergeschwindigkeit von 200 je Sekunde bestimmt,
wobei eine Düse von 0,5 mm Durchmesser und 10 mm Länge
bei einer Schmelzviskosität von 10 000 Poise oder weniger
und eine Düse von 1,0 mm Durchmesser und 10 mm Länge bei
einer Schmelzviskosität über 10 000 Poise verwendet wird.
Die Kristallisationstemperatur, der Schmelzpunkt (Tm) und
die Glasübergangstemperatur (Tg) werden mittels eines Differentialabtastkalorimeters
(DSC, geliefert von der Firma
Shimadzu Seisakusho, Japan) bestimmt durch Messen an
10 mg-Proben (hergestellt durch Schmelzpressen von Pellets
bei 320°C und rasches Abkühlen der erhaltenen Folie) in
Stickstoffatmosphäre, wobei die Temperatur um 10°C je
Minute geändert wird.
Die scheinbare Aktivierungsenergie des Fließens (Δ E) wird
bestimmt durch Messen der Schmelzviskositäten bei mehreren
Temperaturen zwischen 300 und 350°C und Aufzeichnen
auf einem halblogarithmischen Zeichenpapier mit der
Schmelzviskosität auf der senkrechten Achse und dem 1/T-
Wert auf der waagerechten Achse. Die Aktivierungsenergie
wird aus der Neigung der erhaltenen geraden Linie auf der
Basis des Ausdrucks "Schmelzviskosität=Ae Δ E/RT " berechnet.
Das beim Verfahren der Erfindung zu verwendende PAS ist ein
Homopolymer oder ein Mischpolymer mit den wiederkehrenden
Einheiten der allgemeinen Formel
als strukturelle
Haupteinheit. Das PAS kann eine geringe Menge von Verzweigungen
oder Vernetzungen, wie sie durch die allgemeine
Formel
darstellbar sind, enthalten, sofern das
PAS die vorgenannten wiederholenden Einheiten als strukturelle
Haupteinheiten aufweist.
Der Rest Ar wird beispielsweise durch die nachstehenden
Formeln dargestellt,
in der R ein Alkyl- oder Alkoxyrest ist, insbesondere mit
1 bis etwa 4 Kohlenstoffatomen. Der Rest Ar′ wird durch die
Formeln dargestellt
usw. Der Rest
für Ar ist vorzugsweise der Rest
Ein besonders bevorzugtes PAS wird durch PPS mit einem Gehalt
von 90 Molprozent oder mehr von p-Phenylensulfid-Einheiten
als struktureller Haupteinheit des Polymers dargestellt.
Das PPS kann weniger als 10 Molprozent von anderen copolymerisierbaren
Struktureinheiten enthalten, wie beispielsweise
eine
Die trifunktionelle Einheit liegt zweckmäßigerweise bei 1 Molprozent
oder niedriger
Ein derartiges bei vorliegender Erfindung zu verwendendes PAS
kann nach üblichen Verfahren hergestellt werden. Beispieslweise
ist ein Verfahren in der US-PS 33 54 129 beschrieben,
wonach p-Dichlorbenzol mit Natriumsulfid in N-Methylpyrrolidon
(NMP) zur Herstellung von PPS umgesetzt wird. Ferner ist ein
Verfahren in der japanischen Patentveröffentlichung Nr. 12 240/
1977 zur Erhaltung von hochmolekularem PPS geeignet, wobei
Dichlorbenzol mit Natriumsulfid in NMP in Gegenwart eines
Alkalimetallsalzes einer organischen Säure, wie Lithiumacetat
oder Natriumacetat, umgesetzt wird. Andere zur Erhaltung eines
höhermolekularen PAS verwendete Verfahren können ebenfalls
angewendet werden, die durch die vorgenannten Polymerisationsreaktionen
in NMP erläutert sind, nämlich in Gegenwart eines
anorganischen Salzes, wie Lithiumcarbonat oder Calciumhydroxid.
Als stark basische Metallverbindungen
kann vorzugsweise mindestens eine der Metallverbindungen
verwendet werden, die aus der Gruppe von Alkalimetall- oder
Erdalkalimetallhydroxiden, -oxiden oder -alkoholaten ausgewählt
sind; ebenfalls können Carbonate von Alkalimetallen
oder Erdalkalimetallen verwendet werden.
Beispiele derartiger stark basischer Metallverbindungen umfassen
(a) Hydroxide, wie Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid,
Lithiumhydroxid, Calciumhydroxid und Bariumhydroxid, (b)
Oxide, wie Bariumoxid und Calciumoxid, (c) Alkoholate, beispielsweise
Alkoxide, wie Natriummethoxid, Natriumäthoxid,
Magnesiumäthoxid, Magnesiummethoxid und Kaliumäthoxid,
sowie Alkalimetallsalze von Hydroxylgruppen aufweisenden
Aryl- oder Aralkylverbindungen, beispielsweise Phenol oder
Naphthol, wie Natriumphenoxid und Natriumnaphthoxid. Der
Alkylrest in den vorgenannten Alkoholaten ist typischerweise
ein niedriger Alkylrest, während der Arylrest typischerweise
der Phenyl- oder Naphthylrest ist. Der Ausdruck "Arylrest"
umfaßt auch Alkarylreste. Diese zu verwendenden stark basischen
Metallverbindungen können Kristallwasser enthalten.
Von diesen Metallverbindungen sind insbesondere Hydroxide,
Oxide, Alkoxide und Phenoxide in einer geringen Menge für
die Bildung der Komplexe mit hoher Schmelzviskosität
besonders wirksam.
Diese stark basischen Metallverbindungen sind mit PAS verträglich,
und die meisten der schnell abgekühlten Folien
der geschmolzenen Gemische sind transparent.
Die Menge der mit PAS umzusetzenden stark basischen Metallverbindungen
beträgt 0,05 bis 20 Mol je 100 Mol der in dem PAS
enthaltenen Arylensulfidgruppen. Vorzugsweise beträgt die
Menge 0,05 bis 10 Mol.
Sofern das Verfahren unter Verwendung einer PAS-Lösung durchgeführt
wird, eignen sich als Lösungsmittel beispielsweise
Amide, wie N-Methylpyrrolidon, Phosphonamide, wie Hexamethylphosphoramid,
Sulfone, wie Sulfolan, Harnstoffderivate, wie
Tetramethylharnstoff, ein Aryl- oder Aralkylkohlenwasserstoff,
wie Biphenyl, Äther, wie Biphenyläther oder Polyäthylenoxidalkyläther,
Aryl- oder Aralkylhalogenide, wie Chlornaphthalin,
Pyridin- oder Chinolinderivate, wie Chinolin, Ketone, wie
Methylcyclohexanon. Falls erforderlich, können Gemische dieser
Lösungsmittel verwendet werden.
Die Temperatur zur Lösung ist im allgemeinen hoch und sie liegt
bei 200°C oder darüber. Eine Temperatur von 300°C oder darüber
ist wegen der Zersetzungsgefahr des Lösungsmittels nicht erwünscht.
Auch die stark basischen Metallverbindungen sollten in einer
solchen Form vorliegen, daß sie gleichmäßig in der PAS-
Lösung dispergiert werden können. Beispielsweise kann die
Umsetzung durch Auflösen der Metallverbindung, wie eines
Alkoxids in einem Alkohol, durch Zugeben der Lösung zu der
PAS-Lösung und Rühren oder Schütteln des Gemisches während
etwa 1 Minute bis etwa 100 Stunden durchgeführt werden.
Metallverbindungen vom Typ der Hydroxide, Oxide und Carbonate
werden in einer geringen Menge Wasser gelöst oder in pulverförmige
Teilchen überführt und dann in die PAS-Lösung
eingetragen, da sie schwierig in einem organischen Lösungsmittel
löslich sind. Die Umsetzung kann durch Rühren oder
Schütteln des erhaltenen Gemisches während einer Minute
bis zu etwa 100 Stunden durchgeführt werden.
Nach der Umsetzung wird das Reaktionsgemisch abgekühlt und
das Lösungsmittel mittels Filtrieren oder dergleichen entfernt.
Das Reaktionsgemisch wird dann ohne Neutralisation
mit einer Säure behandelt, wiederholt gewaschen, filtriert
und entwässert und anschließend bei 50°C bis zum Schmelzpunkt
getrocknet. Auf diese Weise kann man einen PAS-Komplex
nach vorliegender Erfindung erhalten.
Das Verfahren zur Behandlung der PAS im gelösten Zustand
kann auch direkt im Anschluß an das Herstellungsverfahren
des PAS erfolgen.
Bei der anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das PAS auf eine Temperatur im Bereich seines
Schmelzpunktes (üblicherweise 250°C oder höher) bis maximal
400°C erhitzt, um es zu schmelzen, dann setzt man die festen
Metallverbindungen zu, vermischt sie mit der Schmelze und hält
sie im dispergierten Zustand, um die Umsetzung durchzuführen.
Die Umsetzung bleibt unvollständig, wenn die Temperatur niedriger
als der Schmelzpunkt liegt oder das PAS sich zersetzt,
wenn die Temperatur über 400°C liegt. Nach diesem Verfahren
kann die Umsetzung durch einminütiges bis zehnstündiges Kneten
unter Schmelzen eines Gemisches des PAS in Pulver- oder
Pelletsform und der Metallverbindung in fester oder vorzugsweise
pulverförmiger Form mittels eines Schmelzextruders,
eines Brabenders oder Heißwalzenstuhls durchgeführt
werden. Somit ist es vorteilhaft, daß die Umsetzung in einfacher
Weise im Vergleich zur Umsetzung im Lösungszustand
durchgeführt werden kann. Bei dieser Ausführungsform wird eine
niedrig schmelzende Metallverbindung, wie Alkoxide oder
Hydroxide mit einem Gehalt an einer großen Menge von Kristallwasser,
leicht aufgeschmolzen und in PAS gut dispergiert.
Die erfindungsgemäß hergestellten PAS-Komplexe können zur
Erzeugung einer Vielzahl von Formteilen verwendet werden.
Beispielsweise kann der PAS-Komplex bei einer Temperatur von
Tm bis 400°C zu Folien schmelzextrudiert und dann unter Erhitzen
bei einer Temperatur von T c 1 bis Tm kristallisiert
werden, um zähe hitzebeständige Folien zu erzeugen. Die
schmelzextrudierten Folien können auch auf das 2- bis 20fache
monoaxial oder biaxial bei einer
Temperatur von Tg bis T c 1 gereckt werden, und die erhaltenen
gereckten Feinfolien können unter Erhitzen auf eine Temperatur
von T c 1 bis Tm kristallisiert werden. Auf diese Weise
kann man zähe, hitzebeständige Feinfolien mit einer ausgezeichneten
Oberflächenglätte und mit weniger Fehlern erhalten.
Andererseits kann der PAS-Komplex mittels Schmelzextrudierung
aus einer Düse bei einer Temperatur von Tm oder darüber
und Aufwinden versponnen werden und anschließend auf
das 2- bis 20fache der ursprünglichen Länge zu orientierten
Fäden gereckt werden, wobei sich unter Erhitzen bei einer
Temperatur von T c 1 bis Tm eine Rekristallisation anschließt.
Auf diese Weise kann man hochfeste, hitzebeständige Garne
erhalten.
Ein erfindungsgemäß hergestellter PAS-Komplex weist eine erhöhte
Schmelzviskosität auf, so daß der Komplex ein gutes
Formverweilen hat, wenn er schmelzverarbeitet wird. Auf diese
Weise kann man hitzebeständige extrudierte Erzeugnisse, wie
Röhren, Platten und Profile, mit hoher Zähigkeit und Widerstandsfestigkeit
gegen Öl und Chemikalien durch Schmelzextrudieren
bei einer Temperatur von Tm bis 400°C erhalten.
Ebenfalls kann der PAS-Komplex, der gute elektrische Eigenschaften
besitzt, bei einer Temperatur im Bereich von seinem Schmelzpunkt
bis 400°C mittels eines Querspritzkopfes schmelzextrudiert
werden. Auf diese Weise kann man hitzebeständige überzogene
elektrische Drähte mit guter Zähigkeit und geringeren Isolationsfehlern
erhalten.
Der PAS-Komplex kann in einer Spritzgießmaschine bei einer
Temperatur im Bereich von seinem Schmelzpunkt bis zu 400°C geschmolzen
und in eine Form gespritzt werden, die bei einer Temperatur
unterhalb T c 2 gehalten wird, um Spritzgußerzeugnisse zu erhalten.
Die aus dem erfindungsgemäßen PAS-Komplex erhaltenen
Spritzgußerzeugnisse weisen geringere Spannungen auf, da die
beim Tempern gebildeten Kristallkörperchen sehr klein sind.
Auf diese Weise kann man hitzebeständige Spritzerzeugnisse
mit weniger Fehlern, wie Rissen, sogar im Falle von dicken
Preßerzeugnissen erhalten.
Da die PAS-Komplexe nach vorliegender Erfindung unter die
thermoplastischen Polymere fallen, sind zahlreiche auf
plastische Polymere anwendbare Modifikationen möglich. Beispielsweise
können die erfindungsgemäß hergestellten Polymerkomplexe
durch Einarbeiten von pulverförmigen Füllstoffen, wie Ruß,
Siliciumdioxidpulver, Titanoxidpulver oder faserförmige
Füllstoffe, wie Kohlenstoffasern, Glasfasern, Asbest- oder
Polyaramidfasern modifiziert werden. Man kann auch die
Polymerkomplexe mit einem oder mehreren synthetischen
Harzen, wie Polycarbonate, Polyphenylenoxide, Polysulfone,
Polyarylene, Polyacetale, Polyimide, Polyamide,
Polyester, Polystyrole und/oder Acrylnitril-Butadien-Styrol-
Harze, vermischen.
Ein Autoklav, der mit Thermometer und Rührer ausgerüstet
ist, wird mit 45 kg NMP, 4,960 kg CaO und 5,680 kg Na₂S · 3 H₂O
beschickt. Zum Spülen mit Stickstoff wird das Gemisch im
Autoklaven unter Rühren auf 250°C erhitzt. Man hält die
Temperatur 30 Minuten (CaO reagiert mit Wasser im Reaktionssystem),
um das im System enthaltene freie Wasser herabzusetzen.
Nach dem Abkühlen auf 70°C werden zu dem System
6,492 kg p-Dichlorbenzol (nachstehend als PDCB bezeichnet)
zugegeben. Nach dem Spülen mit Stickstoff wird das System
auf 205°C erhitzt und 70 Stunden der Reaktion unterworfen.
Nach dem Abkühlen filtriert man das Reaktionssystem und
überführt den Feststoff in Aceton und wäscht ihn unter Rühren.
Der erhaltene Feststoff wird zur Herstellung einer
Aufschlämmung in Wasser überführt. Das Waschen und Entwässern
wird wiederholt, um Natriumchlorid daraus zu entfernen.
Anschließend wird der Feststoff wiederholt mit wäßriger
Chlorwasserstoffsäure gewaschen, um Calciumhydroxid zu
entfernen. Anschließend wird wieder mit Wasser gewaschen
und dann der Feststoff bei 80°C getrocknet. Die Ausbeute
am erhaltenen PPS-Pulver (spezifischer Oberflächenbereich
260 m²/g) beträgt etwa 94%.
Das erhaltene Polymer wird in Pulverform mit Natriummethoxid
in einem Verhältnis von 0,5 Gewichtsteilen (Beispiel 1)
1,0 Gewichtsteilen (Beispiel 2) oder 2,0 Gewichtsteilen (Beispiel
3) Natriummethoxid je 100 Gewichtsteile PPS vermischt.
Das erhaltene Gemisch wird zweimal mittels eines
kleinen Extruders extrudiert. Die Gesamtverweilzeit
beträgt etwa 12 Minuten. Die Temperatur des Harzes während
der Extrudierung beträgt 340°C. Die Schmelzviskositäten und
zahlreiche Übergangspunkte der erhaltenen extrudierten Pellets
sind in der Tabelle 1-1 angegeben.
Die Aufschlämmung, die mit der
wäßrigen Chlorwasserstoffsäure gewaschen worden und dann
wiederholt mit Wasser gewaschen worden ist, wie vorstehend
angegeben, wird filtriert, um einen fuchten Kuchen zu liefern.
Der Kuchen wird mit einer wäßrigen Lösung mit einem Gehalt
von 0,2 Gewichtsteilen Natriumchlorid je Menge des Polymers
versetzt, ausreichend geschüttelt, um eine gleichmäßige
Vermischung zu erzielen, und dann getrocknet (Vergleichsbeispiel
2). In einer ähnlichen Weise wird ein Polymer hergestellt,
das 2 Gewichtsteile Natriumchlorid enthält (Vergleichsbeispiel
3). Des weiteren wird ein hitzebeständiges
PAS-Pulver, dessen Schmelzviskosität (η*) durch 20stündige
Hitzebehandlung des PPS-Pulvers ohne irgendwelche Zusätze
bei 225°C erhöht worden ist, hergestellt (Vergleichsbeispiel
4). Jedes PAS der Vergleichsbeispiele wird in gleicher
Weise zu Pellets mittels eines kleinen Extruders extrudiert.
Die Schmelzviskosität, der Δ E-Wert und zahlreiche Übergangspunkte
der erhaltenen Pellets werden gemessen. Die Ergebnisse
sind gleichfalls in der Tabelle 1-1 angegeben.
Die nachstehende Behandlung wird unter Verwendung einer Probe
jedes der Beispiele 1 und 2 sowie der Vergleichsbeispiele
1 bis 4 durchgeführt.
- (a) Durch Erhitzen einer Probe bei 320°C unter Verpressen wird eine Preßfolie hergestellt, die dann in kaltem Wasser abgeschreckt wird.
- (b) Die abgeschreckte Preßfolie wird einer gleichzeitigen biaxialen Orientierung bei einem Reckverhältnis von 3,3×3,3 mittels einer kleinen biaxialen Reckmaschine der Firma Long Company unterworfen.
Die Reckgeschwindigkeit beträgt 10% pro Sekunde. Dann
wird die erhaltene gereckte Feinfolie unter Zug einer 10minütigen
Hitzebehandlung bei 260°C unterworfen.
In der Tabelle 1-2 sind das Aussehen (Transparenz, Färbung
und Gleichmäßigkeit), die mechanischen Eigenschaften und
elektrischen Eigenschaften der erhaltenen Preßfolie und der
gereckten Feinfolien angegeben. Die Festigkeit, Dehnung und
der Young′sche Elastizitätsmodul der Feinfolien werden bei
23°C unter Verwendung eines "Tensilon"-Prüfgeräts der Firma
Toyo Seiki Company, Japan, gemessen. Die Messungen der
Festigkeit und der Dehnung werden unter einer Dehnungsgeschwindigkeit
von 100% pro Minute durchgeführt, während die Messung
des Young′schen Elastizitätsmoduls unter einer Dehnungsgeschwindigkeit
von 10% pro Minute erfolgt. Die Messungen der
Dielektrizitätskonstanten und des Tangens des dielektrischen
Verlustwinkels (Tangens δ) an den Feinfolien werden unter den Bedingungen
von 20°C/23% relativer Feuchtigkeit/120 Hz durchgeführt.
Die Transparenz wird als Durchlaßgrad paralleler
Strahlen (Tp) angegeben, die durch eine Probe einer
gepreßten Folie von etwa 0,1 mm Dicke (abgestrecktes Produkt)
durchtreten, wobei die Messung unter Verwendung eines lichtstreuenden
Photometers vom Typ TC-3 der Firma Tokyo Denshoku
Co., Ltd., Japan, erfolgt.
Wie aus der Tabelle 1-2 ersichtlich ist, liefern die PPS-
Polymere gemäß den Vergleichsbeispielen 1 bis 3 nur eine
Feinfolie mit niedriger Schmelzviskosität und geringer
Gleichmäßigkeit. Eine derartige Feinfolie weist eine ungenügende
Festigkeit und Dehnung auf. Beim Vergleichsbeispiel 4,
bei dem die Schmelzviskosität des PPS durch eine Wärmebehandlung
erhöht worden ist, ist die erhaltene Feinfolie stark gefärbt,
so daß nur eine braun gefärbte Feinfolie vorliegt, obwohl die
Festigkeit und die Dehnung erhöht sind. Die Feinfolie
nach vorliegender Erfindung zeigt keinen großen Unterschied
gegenüber derjenigen des Vergleichsbeispiels 1 im Hinblick auf
den spezifischen Durchgangswiderstand, die Dielektrizitätskonstante
und den Tangens des dielektrischen Verlustwinkels trotz
der Tatsache, daß die Feinfolie nach der Erfindung eine Metallverbindung
enthält. Im Gegensatz hierzu wurde gefunden,
daß die Feinfolien der Vergleichsbeispiele 2 und 3 hinsichtlich
des spezifischen Durchgangswiderstandes bemerkenswert
verschlechtert sind.
Je eine Probe der Beispiele 1 und 2 und des Vergleichsbeispiels
4 werden unter Verwendung eines Schmelzspannungsprüfgeräts
der Firma Toyo Seiki, Japan, durch eine Düse von
1 mm Durchmesser und 5 mm Länge mit einer Kolbengeschwindigkeit
von 4 mm/Minute zu Fäden versponnen, die mit einer Geschwindigkeit
von 4 M/Minute aufgewunden werden. Die Reckverhältnisse
der Fäden, die bei einem in einem Ölbad von 95°C
durchgeführten Streckversuch erhalten worden sind, sind in
der Tabelle 1-2 angegeben. Die Reckverhältnisse werden durch
ein maximales Streckverhältnis von 10 Fäden angezeigt, von
denen keiner unter gleichzeitigem Strecken der 10 Fäden gebrochen
ist.
Es ist aus der Tabelle ersichtlich, daß es schwierig ist, die
Fäden gemäß Vergleichsbeispiel 4 in ausreichender Weise zu
strecken,
obwohl sie eine hohe Schmelzviskosität besitzen,
während die Fäden nach der vorliegenden Erfindung leicht
gestreckt werden können, wobei ein hohes Reckverhältnis
angewendet werden kann.
Die Verfahrensweise des Beispiels 1 wird wiederholt mit der
Maßgabe, daß 5,512 kg CaO und 5,665 kg Na₂S · 3 H₂O zur Erzeugung
eines PPS-Pulvers mit einem spezifischen Oberflächenbereich
von 310 m²/g verwendet werden. Die Ausbeute beträgt etwa 92%.
100 Gewichtsteile des pulverförmigen Polymers werden mit den
verschiedensten Metallverbindungen vermischt und mittels eines
kleinen Extruders wie in Beispiel 1 zu Pellets extrudiert.
Die Schmelzviskosität und die durch DSC und Tp bestimmten Übergangspunkte
sind in der Tabelle 2 angegeben.
Im übrigen entspricht das Ausgangs-PAS der Beispiele 4 bis
12 dem PAS beim Vergleichsbeispiel 5.
Aus der Tabelle 2 ist ersichtlich, daß in dem Falle, wo das
verwendete Oxid keine starke Base ist, wie Al₂O₃, kein Komplex
mit den Eigenschaften gemäß vorliegender Erfindung erhalten
werden kann, und daß Tp niedrig ist.
Die Arbeitsweise des Beispiels 1 wird wiederholt mit der
Maßgabe, daß 5,512 kg CaO zur Bildung eines pulverförmigen
PPS mit einem spezifischen Oberflächenbereich von 180 m²/g
verwendet werden. 100 Gewichtsteile des erhaltenen pulverförmigen
Polymers werden mit den verschiedensten Metallverbindungen
vermischt. Jedes pulverförmige Gemisch wird mittels
eines kleinen Extruders wie in Beispiel 1 zu Pellets extrudiert.
Der Wert η* und andere Eigenschaften dieser Pellets
sind in Tabelle 3 angegeben.
Das Ausgangs-PAS bei den Beispielen 13 bis 18 entspricht
dem PAS des Vergleichsbeispiels 8.
Die Arbeitsweise des Beispiels 1 wird wiederholt mit der
Maßgabe, daß 5,152 kg CaO und 5,643 kg Na₂S · 3 H₂O zur Lieferung
eines pulverförmigen PPS verwendet werden.
In der gleichen Weise wie in Beispiel 1 werden 100 Gewichtsteile
des erhaltenen pulverförmigen PPS mit zahlreichen
Metallverbindungen vermischt. Jedes pulverförmige Gemisch
wird mittels eines kleinen Extruders zu Pellets extrudiert.
Der Wert η* und andere Eigenschaften dieser Pellets sind in
Tabelle 4 angegeben.
Das Ausgangs-PAS der Beispiele 19 bis 20 entspricht dem
PAS des Vergleichsbeispiels 11.
Aus den Ergebnissen der Vergleichsbeispiele 12 bis 17 ist
ersichtlich, daß kein Komplex gemäß vorliegender Erfindung
gebildet wird, und daß dem Komplex keine günstigen Eigenschaften
zukommen, wenn die verwendete
Metallverbindung kein stark basisches Metallsalz
ist.
Die Polymerisation und die Nachbehandlung werden wie in
Beispiel 1 angegeben durchgeführt, jedoch mit der Maßgabe,
daß anstelle von Dichlorbenzol ein Gemisch von p-Dichlorbenzol
und m-Dichlorbenzol im Verhältnis von 97 : 3 Gewichtsteilen
verwendet wird.
100 g des erhaltenen pulverförmigen Polymers mit einem η*-
Wert von 1500 Poise (Vergleichsbeispiel 18) mit einem spezifischen
Oberflächenbereich von 210 m²/g, 500 g NMP und
58 g einer 4 g Natriummethoxid enthaltenden NMP-Lösung werden
in einen Autoklaven gegeben, der mit Rührer und Thermometer
ausgestattet ist. Das Gemisch wird 2 Stunden unter Rühren auf
240°C erhitzt. Das erhaltene Gemisch wird in 3000 g Wasser
überführt, und man erhält eine Aufschlämmung.
Ein Teil dieser Aufschlämmung wird für die elektrische Leitfähigkeitstitration abgetrennt. Als Ergebnis wurde gefunden,
daß 0,13 Mol Natriummethoxid je 100 Mol der Polymereinheiten
mit dem Polymer reagiert hat. Die Aufschlämmung wird dann
entwässert, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Man erhält
einen Polymer-Komplex (Beispiel 21).
Im übrigen wird das hitzebehandelte Polymer (Vergleichsbeispiel
19) ohne Zugabe von Natriummethoxid nach der vorgenannten
Arbeitsweise ebenfalls hergestellt. Die verschiedenen
Eigenschaften der Polymere des Beispiels 21 und der Vergleichsbeispiele
18 und 19 sind in Tabelle 5 angegeben.
Bei diesen Beispielen entsprechen die Ausgangspolymere dem
Polymer des Vergleichsbeispiels 18.
Ein 3-Liter-Autoklav, der mit Rührer und einem Thermometer
ausgerüstet ist, wird mit 511,57 g Na₂S · 3 H₂O, 1,6 g NaOH,
1000 g NMP, 204 g Lithiumacetat-dihydrat und 36 g Wasser
beschickt. Das Reaktionssystem wird in einem Stickstoffstrom
auf etwa 200°C erhitzt, um daraus Wasser zu entfernen. Es
destillieren Wasser und NMP in einer Gesamtmenge von 288 g ab.
Dieser Autoklav wird dann mit 588,04 g p-Dichlorbenzol und
400 g NMP beschickt. Die Polymerisation wird 20 Stunden bei
245°C durchgeführt. Nach Beendigung der Polymerisation wird
das erhaltene Polymer abfiltriert, mit Wasser und heißem Wasser
gewaschen und dann getrocknet. Man erhält 375 g pulverförmiges
Poly-p-phenylensulfid.
100 Gewichtsteile des erhaltenen PPS-Pulvers werden so, wie
es ist, mit 2 Gewichtsteilen Natriummethoxid vermischt. Das
pulverförmige Gemisch wird 2mal mittels eines Extruders
extrudiert. Im übrigen beträgt die Temperatur des Harzes
während der Extrudierung 320°C. Der erhaltene Komplex hat
einen h*-Wert von 6200 Poise. Die Eigenschaften des Ausgangs-
PPS ohne Natriummethoxid sind als Vergleichsbeispiel
20 in Tabelle 6 zusammen mit denjenigen des Komplexes angegeben.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Polyarylensulfid-Komplexen
mit den nachstehend aufgeführten Eigenschaften (A) bis (C):
- (A) η*/h₀*=3 bis 100, wobei η* und η₀* für die Schmelzviskositäten des Komplexes und des Ausgangs-Polyarylensulfids stehen,
- (B) Δ T c 2=(T c 2)₀-T c 2=10 bis 100°C, wobei T c 2 und (T c 2)₀ für die Kristallisationstemperaturen des Komplexes und des Ausgangs-Polyarylensulfids stehen, die beobachtet werden, wenn das Polyarylensulfid aus dem geschmolzenen Zustand abgekühlt wird, und
- (C) Δ(Δ E)=Δ E-(Δ E)₀=5 bis 75 Kcal/Mol, wobei Δ E und (Δ E)₀ für die scheinbaren Fließaktivierungsenergien des Komplexes und des Ausgangspolyacrylensulfids stehen.
dadurch gekennzeichnet, daß man ein Polyarylensulfid entweder
im geschmolzenen Zustand bei Temperaturen von seinem Schmelzpunkt
bis 400°C mit einer festen, stark basischen Metallverbindung
in einer Menge von 0,05 bis 20 Mol je 100 Mol der in
dem Polyarylensulfid enthaltenen Arylensulfidgruppen unter
gleichmäßigen Dispergierbedingungen umsetzt oder in Form einer
Lösung in einem polaren organischen Lösungsmittel bei einer
Temperatur von 200 bis 300°C mit der stark basischen Metallverbindung
in einer Menge von 0,05bis 20 Mol je 100 Mol der
in dem Polyarylensulfid enthaltenden Arylensulfidgruppen unter
gleichmäßigen Dispergierbedingungen umsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
als Polyarylensulfid ein Polyphenylensulfid verwendet, das
90 Molprozent oder mehr p-Phenylensulfid-Einheiten aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man eine starke basische Metallverbindung aus der Gruppe der
Alkali- oder Erdalkalihydroxide-, -oxide oder -alkoholate
verwendet.
4. Verwendung der Polyarylensulfid-Komplexe, hergestellt nach
den Ansprüchen 1 bis 3, als Formmassen.
5. Verwendung nach Anspruch 4 in Form von Folien, Feinfolien,
Fasern oder Garnen.
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