DE2756605C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft Mischpolyamide, insbesondere aromatische
aliphatische Mischpolyamide sowie Verfahren zu ihrer
Herstellung.
Die verschiedensten Arten von Polyamiden und ihre verschiedenen
Eigenschaften in bezug auf die Polymerisatstruktur
und -morphologie sind bekannt (vgl. beispielsweise "The
Encyclopedia of Polymer Science and Technology", Band 10,
Seiten 347 bis 593 (1969), Interscience Publishers, New
York).
In der älteren DE-OS 27 08 848 werden verbesserte aromatische-aliphatische
Mischpolyamide beschrieben, die sich durch leichte
Verarbeitbarkeit durch Spritzguß und hohe Endtemperatureigenschaften
und gleichzeitig durch eine hohe Schlagzähigkeit
und Dehnung auszeichnen.
Gegenüber den in der DE-OS 27 08 848 beschriebenen Mischpolyamiden
besitzen die erfindungsgemäß hergestellten Mischpolyamide
bessere Amorpheigenschaften und höhere Einfriertemperaturen,
wobei die gute Verarbeitbarkeit durch Spritzguß,
die hohe Schlagzähigkeit, die hohe Dehnung und die gute
Löslichkeit in Lösungsmitteln der in der DE-OS 27 08 848
beschriebenen Mischpolyamide erhalten bleiben.
Nach der US-PS 40 01 186 und der DE-OS 21 45 260 sind ebenfalls
bereits Mischpolyamide durch Umsetzung entsprechender
Diisocyanatgemische mit Dicarbonsäuren hergestellt worden.
Diese unterscheiden sich jedoch sowohl hinsichtlich ihrer
Struktur, als auch hinsichtlich ihrer Eigenschaften erheblich
von den Mischpolymerisaten der Erfindung. Diese sind dem
Stand der Technik bezüglich der Verarbeitbarkeit in Verbindung
mit der Hitzebeständigkeit und Schlagzähigkeit überlegen.
Dies ist durch die am Schluß der Beschreibung wiedergegebenen
Vergleichsversuche dokumentiert.
Gegenstand der Erfindung sind Mischpolyamide mit wiederkehrenden
Einheiten der Formel:
bei welchen in 30 bis 60% der wiederkehrenden Einheiten R für
einen Rest der Formel
worin x eine ganze Zahl von 7
bis einschließlich 12 darstellt, steht und in 40 bis 70% der
wiederkehrenden Einheiten R einen m-Phenylenrest bedeutet,
in 70 bis 95% der wiederkehrenden Einheiten Ar für einen
4,4′-Methylenbis(phenylen)-rest steht und in den restlichen
5 bis 30% Ar einen Tolylenrest der Formel:
darstellt, wobei gilt, daß, wenn R mindestens zu 50% für einen m-
Phenylenrest steht, Ar mindestens zu 10% einen Tolylenrest
darstellt und ferner daß die Tolylenreste in dem jeweiligen
Mischpolyamid im wesentlichen als Polyamidblöcke mit mindestens
den m-Phenylenresten enthalten sind.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung
solcher Mischpolyamide.
Die durch Spritzguß verarbeitbaren und in Lösungsmitteln löslichen
Mischpolyamide mit wiederkehrenden Einheiten der Formel
I unterscheiden sich von den in der DE-OS 27 08 848
beschriebenen Mischpolyamiden dadurch, daß sie einen höheren
Anteil an wiederkehrenden Einheiten, in welchen R für
einen m-Phenylenrest steht und Ar eine Mischung aus Tolylen-
und 4,4′-Methylenbis(phenylen)-resten in speziellen Anteilen
darstellt, aufweist. Die erfindungsgemäßen Mischpolyamide
unterscheiden sich von den in der DE-OS 27 08 848 beschriebenen
Mischpolyamiden auch noch dadurch, daß bei der ersteren
die linearen Mischpolyamidketten stärker "blockartig"
ausgebildet sind als bei letzteren. Die erfindungsgemäßen
Mischpolyamide sind in hohem Maße amorph und zeichnen sich
durch eine verminderte Kristallisationsneigung aus. Folglich
lassen sie sich ohne die Probleme eines Bruchs der Schmelze
und einer Zersetzung extrudieren. Wegen des höheren Anteils
an m-Phenylenresten in Beziehung zu dem Methylenresten in
den Polymerenketten zeichnen sie sich in der Regel durch höhere
Einfriertemperaturen aus. Überraschenderweise behalten
sie jedoch trotz des erhöhten Anteils an den steiferen m-
Phenylenresten eine hohe Schlagzähigkeit und Dehnung. Darüber
hinaus sorgen die speziellen Mengenverhältnisse des Restes
Ar in den wiederkehrenden Einheiten für eine verbesserte
Löslichkeit der Mischpolyamide, und zwar insbesondere während
ihrer Herstellung. Dies gilt trotz des hohen Anteils
an vorhandenen m-Phenylenresten.
Die jeweilige Wahl der Polymerenblöcke in Verbindung mit
dem jeweiligen Mischungsanteil der Arylenreste führt zu
den Mischpolyamiden der Erfindung, die sich durch die
geschilderte unerwartete Kombination von Eigenschaften auszeichnen.
Die Menge an wiederkehrenden Einheiten, in denen R für einen
Rest der Formel
steht, reicht zweckmäßigerweise von
30 bis 60, vorzugsweise von 40 bis 50%.
In entsprechender Weise beträgt der Anteil an den wiederkehrenden
Einheiten, in welchen R für einen m-Phenylenrest steht,
zweckmäßigerweise 40 bis 70, vorzugsweise 50
bis 60%. Besonders bevorzugte Mengenanteile an wiederkehrenden
Einheiten sind solche, in denen 50% des Restes R
für einen Rest der Formel
und 50% für einen m-Phenylenrest
stehen. In gleicher Weise werden Mischpolyamide mit
wiederkehrenden Einheiten bevorzugt, bei denen 40% des Restes
R für einen Rest der Formel
und die restlichen
60% des Restes R für den m-Phenylenrest stehen.
Die Menge an wiederkehrenden Einheiten, in welchen Ar für
einen 4,4′-Methylenbis(phenylen)-rest steht, reicht zweckmäßigerweise
von 70 bis 95, vorzugsweise von
70 bis 90%. In entsprechender Weise beträgt die Menge
an wiederkehrenden Einheiten, in welchen Ar für einen Tolylenrest
steht, zweckmäßigerweise 5 bis 30, vorzugsweise
10 bis 30%.
Wenn der Rest R in mindestens 50% der wiederkehrenden
Einheiten der Formel I für einen m-Phenylenrest steht, sollte
der Rest Ar zu mindestens 10% aus einem Tolylenrest
bestehen.
Die wiederkehrenden Einheiten der Formel I, in denen der
Rest Ar für einen Tolylenrest steht, sind in den erfindungsgemäßen
Mischpolyamiden im wesentlichen als Polyamidblöcke mit
mindestens den m-Phenylenrest enthalten. Diesen Polyamidblöcken
kommt (als wiederkehrende Einheit) folgende Formel zu:
Wenn der Rest R in der wiederkehrenden Einheit der Formel I
zu 50% oder weniger aus dem m-Phenylenrest besteht und
der Rest Ar zu über 15% für einen Tolylenrest steht,
sollen die Tolylenreste in den erfindungsgemäßen Mischpolyamiden
vorzugsweise als Mischpolyamidblöcke, in denen sowohl
die m-Phenylenreste als auch die Reste der Formel
die Blöcke bilden, enthalten sein. Solchen Mischpolyamidblöcken
kommt (als wiederkehrende Einheit) folgende Formel zu:
Der Wert für "x" in der Polymethyleneinheit der Formel
reicht allgemein von 7 bis einschließlich 12 und zweckmäßigerweise
von 7 bis einschließlich 10. Vorzugsweise beträgt
er 7.
Die erfindungsgemäßen Mischpolyamide zeichnen sich aufgrund
ihrer verminderten Polymerenkristallinität durch eine einfache
Verarbeitung in aufgeschmolzenem Zustand aus. Die erfindungsgemäßen
Mischpolyamide lassen sich, ohne abgebaut
zu werden, ohne Bruch der Schmelze und ohne Erhöhung des Polymerisat-Schermoduls,
formpressen, extrudieren und durch
Spritzguß verarbeiten.
Die erfindungsgemäßen Mischpolyamide besitzen, ermittelt durch
Gelpermeationschromatographie, Molekulargewichte n von
etwa 10 000 bis etwa 50 000. Ihre inhärente Viskosität η inh , bestimmt
bei einer Temperatur von 30°C anhand einer 0,5%igen
Lösung in m-Kresol, von mindestens 0,5.
In höchst unerwarteter Weise zeichnen sich die erfindungsgemäßen
Mischpolyamide durch sehr hohe Schlagzähigkeitswerte,
die weit über den bisher bei Polyamiden mit derart hohen
Einfriertemperaturen beobachteten Schlagzähigkeitswerten liegen,
aus.
Darüber hinaus besitzen die erfindungsgemäßen Mischpolyamide
in höchst überraschender Weise hohe Zugfestigkeitswerte an
der Streckgrenze und eine hohe Dehnung, und dies ungeachtet
des hohen Aromatengehalts, der für den Fachmann bei Polyamiden
normalerweise niedrige Zugfestigkeits- und Dehnungswerte
bedingt.
Ferner besitzen die erfindungsgemäßen Mischpolyamide trotz
ihres hohen Aromatengehalts eine gute Löslichkeit in üblicherweise
für Polyamide verwendeten Lösungsmitteln, und zwar
ohne Mitverwendung von Salzen, wie Lithiumchlorid. Beispiele
für solche Lösungsmittel sind phenolische Lösungsmittel,
wie m-Kresol, Kresylsäure und dergleichen, polare Flüssigkeiten,
z. B. lineare oder cyclische Amide oder Phosphoramide,
z. B. N,N-Dimethylformamid, N,N-Dimethylacetamid,
N-Methylpyrrolidon, Tetramethylensulfon (Tetrahydrothiophen-1,1-dioxid) und dergleichen.
Dies gestattet die Verwendung der erfindungsgemäßen Mischpolyamide
auf Anwendungsgebieten, auf denen Lösungen zum
Einsatz gelangen, z. B. bei der Herstellung von Filmen, Überzügen,
Laminaten und dergleichen.
Unter dem Ausdruck "in Lösungsmitteln löslich" ist zu verstehen,
daß die erfindungsgemäßen Mischpolyamide in den
betreffenden Lösungsmitteln zu mindestens 5,0 Gew.-% löslich
sind.
Weiterhin zeichnen sich die erfindungsgemäßen Mischpolyamide
durch eine weit geringere Feuchtigkeitsabsorption, als
sie Polyamide vergleichbarer Schmelzeverarbeitungseigenschaften
aufweisen, aus. Ihre maximale Feuchtigkeitsaufnahme
unter Gleichgewichtsbedingungen beträgt etwa 1,5 bis
2,0% im Vergleich zu 6,0% für Nylon-6,6 bei einer relativen
Feuchtigkeit von 100%.
Die erfindungsgemäßen Mischpolyamide erhält man in üblicher
bekannter Weise. Zu ihrer Herstellung kann man sich beispielsweise
des aus der US-PS 36 40 970 bekannten Lösungsverfahrens,
bei dem geeignete Dicarbonsäurehalogenide in
Lösung mit den Arylendiaminen umgesetzt werden, bedienen.
Ein bevorzugtes Herstellungsverfahren besteht in der Umsetzung
eines geeigneten Gemischs aus Dicarbonsäuren der Formel
IV mit einem geeigneten Gemisch von Diisocyanaten der Formel
V entsprechend der Gleichung:
worin R und Ar die angegebene Bedeutung besitzen, in einem
inerten Lösungsmittel unter wasserfreien Bedingungen, wobei
man im wesentlichen äquimolare Mengen an Dicarbonsäuren
der Formel IV und Diisocyanaten der Formel V einsetzt
und die im folgenden beschriebene spezielle Schrittfolge
einhält. Ganz allgemein kann man nach dem in der US-PS
36 42 715 beschriebenen Verfahren und unter den aaO angegebenen
Bedingungen arbeiten.
Bei der erfindungsgemäßen Herstellung der Mischpolyamide
wird die Menge an Diisocyanat der Formel V, worin Ar einen
Tolylenrest darstellt, d. h. aus 2,4- und/oder 2,6-Toluoldiisocyanat
bestehendes Tolylendiisocyanat, in einer ersten
Stufe mit mindestens dem Isophthalsäureteil der Formel
IV umgesetzt, wobei Polyamidblöcke mit wiederkehrenden
Einheiten der Formel II entstehen. Wenn die Menge an verwendeter
Isophthalsäure 0,50 Mol oder weniger beträgt und
die Menge an Diisocyanat über 0,15 Mol Tolylendiisocyanat
liegt, wird das Tolylendiisocyanat vorzugsweise in einer ersten
Stufe sowohl mit der Isophthalsäure und der Säure der
Formel IV, worin R für einen Rest der Formel
steht,
reagieren gelassen. Hierbei bilden sich Mischpolyamidblöcke
mit willkürlichen wiederkehrenden Einheiten der Formel III.
Bei der endgültigen Polymerisationsstufe werden die Polyamidblöcke
der Formel II oder III mit der restlichen Dicarbonsäure
(IV) und dem 4,4′-Methylenbis(phenylisocyanat)
polymerisiert, wobei die entsprechenden Mischpolyamide mit
wiederkehrenden Einheiten der Formel I entstehen.
Wegen der Neigung der Isocyanate zur Reaktion mit Wasser
sollten möglichst sorgfältige Vorkehrungen zum Ausschluß
von Feuchtigkeit getroffen werden. Solche Vorkehrungen bestehen
beispielsweise in der Verwendung getrockneter Lösungsmittel
und trockener Vorrichtungen und in der Durchführung
der Umsetzung unter Inertgasatmosphäre, z. B. Stickstoff.
Die Reaktionsteilnehmer und die Reaktionsbedingungen
werden später noch näher erläutert werden.
Die Säurekomponenten der Formel IV werden in den erfindungsgemäß
erforderlichen Mengen in dipolaren aprotischen Lösungsmitteln
gelöst und vorzugsweise wird ein Katalysator
zugesetzt.
Die Menge an Dicarbonsäure der Formel IV beträgt im Falle,
daß R für den m-Phenylenrest steht, d. h. im Falle der Verwendung
von Isophthalsäure, zweckmäßigerweise 0,40 bis
0,70 Mol, vorzugsweise 0,50 bis 0,60 Mol. In
entsprechender Weise beträgt die Menge an Dicarbonsäure der
Formel IV, in der R für einen Rest der Formel
steht,
zweckmäßigerweise 0,30 bis 0,60, vorzugsweise
0,40 bis 0,50 Mol.
Die Menge an Diisocyanat der Formel V, worin Ar für den 4,4′-
Methylenbis(phenylen)-rest steht, d. h. im Falle der Verwendung
von 4,4′-Methylenbis(phenylisocyanat), beträgt zweckmäßigerweise
0,70 bis 0,95 Mol, vorzugsweise
0,70 bis 0,90 Mol. In entsprechender Weise beträgt die
Menge Diisocyanat der Formel V, worin Ar für einen Tolylenrest
steht, d. h. im Falle der Verwendung eines Tolylendiisocyanats,
zweckmäßigerweise 0,05 bis 0,30 Mol, vorzugsweise
0,10 bis 0,30 Mol. Wenn als Dicarbonsäure
der Formel IV mindestens 0,50 Mol Isophthalsäure
verwendet wird, soll das Diisocyanat der Formel V zu mindestens
10% aus Tolylendiisocyanat bestehen.
Das Tolylendiisocyanat wird zunächst zu der Säure der Formel
IV zugesetzt, wobei die Lösung der betreffenden Säure(n)
erhitzt und gerührt wird. Durch das Rühren läßt sich eine
bessere Homogenität erreichen. Gleichzeitig wird dadurch die
Austreibung des während der Polymerisationsreaktion gebildeten
Kohlendioxids erleichtert.
In der nächsten Stufe wird die Säure der Formel IV, worin R
für einen Rest der Formel
steht, sofern nicht bereits
in der ersten Stufe zur Umsetzung gebracht, zugegeben.
Schließlich wird noch das 4,4′-Methylenbis(phenylisocyanat)
zugesetzt.
Das Verfahren gemäß der Erfindung wird sowohl in der ersten
als auch zweiten Polymerisationsstufe in vorteilhafter Weise
bei erhöhter Temperatur, zweckmäßigerweise bei etwa 125°
bis etwa 225°, vorzugsweise bei etwa 150° bis etwa 200°C,
durchgeführt. Man kann zwar bei höheren Reaktionstemperaturen
arbeiten, sie bieten jedoch keinen weiteren Vorteil mehr.
Darüber hinaus sind sie, da Lösungsmittel/Isocyanat-Nebenreaktionen
eintreten können, nicht besonders empfehlenswert.
Das Fortschreiten der Polymerisation läßt sich ohne Schwierigkeiten
nach dem Fachmann bekannten Analysenverfahren
überwachen. Ein besonders geeignetes Überwachungsverfahren
ist die IR-Spektralanalyse. Die charakteristischen Absorptionen
entsprechend den Isocyanatgruppen des organischen
Diisocyanats (4,4 µm), entsprechend der Carbonsäuregruppe
(5,85 µm) neben der charakteristischen Absorption der Amidgruppe
(6,00 µm), gestatten eine einfache Ermittlung des
Fortschreitens und der Beendigung der Polymerisation. Die
Umsetzung wird so lange fortgesetzt, bis durch die IR-Absorptionsspektralanalyse
keine Diisocyanat- und Dicarbonsäureverbindung
mehr nachweisbar ist.
Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare Lösungsmittel sind
Dimethylsulfoxid, Diäthylsulfoxid, Dimethylformamid, Diäthylformamid,
Dimethylacetamid, Diäthylacetamid, Tetramethylharnstoff,
Hexamethylphorphoramid, N-Methylpyrrolidon, Tetramethylensulfon,
Dimethylsulfon, Diphenylsulfon und Mischungen
derselben. Ein besonders bevorzugtes Lösungsmittel ist
Tetramethylensulfon.
Die erfindungsgemäßen Mischpolyamide lassen sich in üblicher
bekannter Weise, z. B. durch Lösungsmittelentfernung auf destillativem
Wege, durch Vakuumabstreifen und dergleichen,
isolieren. Andererseits können die Mischpolyamide für einen
Endgebrauchszweck unter Verwendung einer Polymerenlösung in
Lösung bleiben. Vorzugsweise werden die erfindungsgemäßen
Mischpolyamide aus dem Reaktionslösungsmittel durch Eingießen
der Lösung in ein Nicht-Lösungsmittel für das Polymerisat,
z. B. Wasser, Äthanol, Aceton und dergleichen, isoliert.
Die hierbei gebildeten festen Polymerisatstränge werden in
einem Mahlwerk oder einem Schnitzelwerk zerkleinert, danach
mit einem der genannten Nicht-Lösungsmittel gründlich gewaschen
und schließlich in üblicher bekannter Weise gründlich
getrocknet.
Die Mitverwendung eines Katalysators ist in der Regel von
Vorteil. Bezogen auf das Gewicht sämtlicher Reaktionsteilnehmer
wird der Katalysator zweckmäßigerweise in einer Menge
von 0,001 bis 0,3, vorzugsweise von 0,02 bis
0,20 Gew.-% eingesetzt. Zu einer bevorzugten Gruppe von
Katalysatoren zur Polymerisation von Diisocyanaten und Dicarbonsäuren
sind die N-Alkalimetallaktamate, z. B. Kaliumpropiolaktamat,
Kaliumpyrrolidon, Natriumcaprolaktamat und
dergleichen, sowie die Alkalimetallalkoxide, wie Natriummethoxid,
Natriumäthoxid, Natriumphenolat und dergleichen, zu
zählen (vgl. US-Patentanmeldungen mit den SN-Nr. 521 745
und 521 744).
Zu einer besonders bevorzugten Gruppen von Katalysatoren gehören
die aus den US-PS 26 63 737, 26 63 738 und 26 63 739
bekannten Phospholen-1-oxide oder -1-sulfide und die Phospholan-1-oxide
oder -1-sulfide. Besonders bevorzugte Vertreter
dieser Gruppe sind 1,3-Dimethyl-2-phospholen-1-oxid, 1,3-Dimethyl-3-phospholen-1-oxid
und Mischungen derselben.
Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare Dicarbonsäuren
der Formel IV oder deren entsprechende Dicarbonsäurechloride
sind Azelainsäure (Azelaoylchlorid), Sebacinsäure (Sebacoylchlorid),
Undecandionsäure (Undecandioylchlorid), Dodecandionsäure
(Dodecandioylchlorid), 1,11-Hendecandicarbonsäure
oder Tridecandionsäure (Tridecandioylchlorid) und
Tetradecandionsäure (Tetradecandioylchlorid).
Gegebenenfalls können in dem Polymerisationsgemisch zur Entfernung
sämtlicher Spuren überschüssigen Isocyanats und zur
Steuerung des Molekulargewichts Kappmittel, z. B. Capronsäure,
Laurinsäure, Myristinsäure, Stearinsäure und dergleichen,
mitverwendet werden.
Weiterhin können Lösungen der erfindungsgemäßen Mischpolyamide
in Lösungsmitteln des angegebenen Typs Antioxidationsmittel,
Farbstoffe, Feuerhemmittel und dergleichen
einverleibt werden. Andererseits können die betreffenden
Zusätze auch den trockenen pulverförmigen Mischpolyamiden entweder vor
oder während ihrer Verarbeitung, z. B. durch Formpressen,
Extrudieren, Spritzguß und dergleichen, zugesetzt werden.
Die erfindungsgemäß hergestellten Mischpolyamide können
als pulverförmige Formmittel, z. B. bei der Herstellung von
Fasern und Überzügen aus Lösungen, zum Spritzguß von Formlingen
und dergleichen zum Einsatz gelangen. Die erhaltenen
festen Polymerisate eignen sich bei Buchsen, Dichtungsflächen,
elektrischen Isolatoren, Kompressorflügeln und Propellern,
Kolben und Kolbenringen, Zahnrädern, Fadenführern,
Nocken, Bremsenauskleidung, Kupplungsflächen, Schleifkörpern
und dergleichen. Überzüge aus Mischpolyamiden gemäß der
Erfindung eignen sich bei Drähten. Ferner können die erfindungsgemäßen
Mischpolyamide zum Gießen von Filmen und zum
Aufsprühen von Polymerisatfilmen auf die verschiedensten
Substrate, z. B. Metalle, keramische Erzeugnisse, Gewebe,
Polymerisate und dergleichen, verwendet werden.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher veranschaulichen.
Ein mit einem mechanischen Rührer, einem Thermometer, einem
Rückflußkühler und einem Zugabetrichter ausgestatteter, 2 l
fassender Harzkolben wird mit 74,76 g (0,45 Mol) Isophthalsäure
beschickt, worauf die Glasvorrichtung zur Sicherstellung
einer trockenen, luftfreien Umgebung unter Stickstoff
abgeflammt wird. Nach Zugabe von 650 ml Tetramethylensulfon
wird die Isophthalsäure durch etwa 1 h 25 min dauerndes Rühren
bei einer Temperatur von 185°C in Lösung gebracht, wobei
sich eine klare farblose Lösung bildet. Unter Verwendung
einer Wegwerfpipette wird 0,499 g (0,15 Gew.-% der Reaktionsteilnehmer)
des Katalysators 1,3-Dimethyl-3-phospholen-1-
oxid zu der Isophthalsäurelösung zugegeben. Der Zugabetrichter
wird mit einer Lösung von 15,68 g (0,09 Mol) 2,4-Toluoldiisocyanat
in 25 ml Tetramethylensulfon beschickt. Danach
wird das 2,4-Toluoldiisocyanat langsam während 1 h zu der
Isophthalsäurelösung unter Stickstoff bei einer Temperatur
von 185°C zugegeben, worauf die im Kolben befindliche Lösung
30 min bei der angegebenen Temperatur weitergerührt wird.
Beim Stehenlassen über Nacht bei Raumtemperatur (etwa 20°C)
unter Stickstoffatmosphäre hat sich der Kolbeninhalt verfestigt.
Nun wird der Kolben erneut erwärmt, worauf 85,50 g
(0,45 Mol) Azelainsäure und 0,64 g (0,00225 Mol) Stearinsäure
als Kappmittel sowie 300 ml Tetramethylensulfon zugegeben
werden. Ferner wird der Zugabetrichter mit einer Lösung von
202,74 g (0,81 Mol) 4,4′-Methylenbis(phenylisocyanat) in 125 ml
Tetramethylensulfon beschickt. Die Lösung des 4,4′-Methylenbis(phenylisocyanats)
wird unter Rühren derart zu der klaren
hellgelben Lösung bei einer Temperatur von etwa 185°C zugegeben,
daß etwa 80% der 4,4′-Methylenbis(phenylisocyanat)-
lösung während 3 h und die restlichen 20% der Lösung in weiteren
3 h zugegeben werden. Danach werden noch 100 ml Spül-
Tetramethylensulfon zugegeben, worauf noch 90 min bei einer
Temperatur von 185°C weitergerührt wird.
Die erhaltene goldgelbe Lösung wird zur Ausfällung des gebildeten
Mischpolyamids in etwa 15,2 l Wasser eingegossen.
Darin wird es kontinuierlich 3 bis 4 h lang mit kaltem Wasser
gewaschen, in einem Waring-Mischer vermahlen, filtriert,
über Nacht durch Rühren in Wasser gewaschen, erneut über
Nacht in Aceton gewaschen, abfiltriert und an der Luft getrocknet.
Das endgültige Trocknen erfolgt während 12 h bei
einem Druck von etwa 0,1 mm Hg-Säule und einer Temperatur
von 150°C. Das erhaltene Mischpolyamid besitzt eine inhärente
Viskosität η inh , gemessen bei einer Temperatur von 30°C anhand
einer 0,5%igen Lösung in m-Kresol, von 0,77. Es besitzt wiederkehrende
Einheiten der Formel:
in welcher R in etwa 50% der wiederkehrenden Einheiten für
einen Rest der Formel
steht und in den restlichen
Einheiten einen m-Phenylenrest darstellt und Ar in etwa 90%
der wiederkehrenden Einheiten für einen 4,4′-Methylenbis(phenylen)-rest
steht und in den restlichen Einheiten einen
2,4-Tolylenrest darstellt. Ferner liegen hierbei die 2,4-Tolylenreste
in Polyamidblöcken bei R gleich einem m-Phenylenrest
vor. Die wiederkehrende Einheit im Block entspricht der Formel:
In der im Beispiel 1 geschilderten Vorrichtung und unter Verwendung
der im folgenden angegebenen Bestandteile und deren
Mengen erhält man ein erfindungsgemäßes Mischpolyamid.
Eine Mischung aus 66,45 g (0,40 Mol) Isophthalsäure und
75,29 g (0,40 Mol) Azelainsäure werden in dem Harzkolben
bei einer Temperatur von 175°C in 1000 ml Tetramethylensulfon
gelöst, worauf der Zugabetrichter mit einer Lösung von
27,87 g (0,16 Mol) 2,4-Toluoldiisocyanat in 29,2 g Tetramethylensulfon
beschickt wird. Danach wird die Säurelösung
mit 0,39 g (28 Tropfen - 0,15 Gew.-% der Reaktionsteilnehmer)
des Katalysators 1,3-Dimethyl-3-phospholen-1-oxid versetzt.
Nachdem die Temperatur der Lösung auf 165°C erniedrigt
worden war, wird die 2,4-Toluoldiisocyanatlösung innerhalb
von 1 h unter Rühren in den Kolben eingetragen.
Nun wird der Zugabetrichter mit einer Lösung von 160,19 g
(0,64 Mol) 4,4′-Methylenbis(phenylisocyanat) in 150,1 g
Tetramethylensulfon beschickt. Die 4,4′-Methylenbis(phenylisocyanat)-lösung
wird langsam in Anteilen in den Kolben
eingetragen, und zwar derart, daß etwa 195 ml innerhalb von
4 h und die letzten 60 ml innerhalb von 2 h und 25 min
einfließen gelassen werden. Nach Beendigung der Zugabe
der 4,4′-Methylenbis(phenylisocyanat)-lösung werden 50 ml
Spül-Tetramethylensulfon zugesetzt. Wenn die Viskosität
der Reaktionslösung nahe dem Endpunkt der Zugabe steigt,
wird die Rührgeschwindigkeit erhöht. Danach wird noch weitere
20 min bei der Reaktionstemperatur von 165°C weitergerührt.
Die heiße Polymerisatlösung wird in kaltes Wasser gegossen,
wobei das Reaktionsprodukt in Form dünner Stränge ausfällt.
Diese werden über Nacht stehen gelassen. Danach werden die
Polymerisatstränge 6 h lang in frischem Wasser eingeweicht
und dann in einem 3,8 l fassenden Waring-Mischer zu einem
Pulver vermahlen. Das erhaltene Pulver wird gesammelt, 2
Tage lang in Aceton eingeweicht und schließlich etwa 3,5 h
lang in Aceton kräftig gerührt. Danach wird das Polymerisat
abfiltriert, erneut in Wasser in dem Mischer vermahlen und
dann ein zweites Mal unter Rühren über Nacht in Aceton gewaschen.
Nach dem Abfiltrieren des pulverförmigen Polymerisats
wird dieses 2,5 h lang bei einer Temperatur von 80° bis
90°C getrocknet. Das endgültige Trocknen erfolgt während 3 h
bei einem Druck von etwa 13,3 Pa und einer Temperatur
von 150°C.
Die thermische gravimetrische Analyse zeigt einen Lösungsmittelgehaltverlust
von 0,7%. Das erhaltene Mischpolyamid
besitzt eine inhärente Viskosität η inh , bestimmt bei einer Temperatur
von 30°C anhand einer 0,5%igen Lösung in m-Kresol, von
0,85. Es besitzt wiederkehrende Einheiten der Formel:
bei welcher R in etwa 50% der wiederkehrenden Einheiten für
einen Rest der Formel
steht und in den restlichen
Einheiten einen m-Phenylenrest darstellt und Ar in etwa 80%
der wiederkehrenden Einheiten für einen 4,4′-Methylenbis(phenylen)-rest
steht und in den restlichen Einheiten einen
2,4-Tolylenrest bedeutet. Ferner liegen die 2,4-Tolylenreste
in Form von Mischpolyamidblöcken mit folgenden willkürlichen
wiederkehrenden Einheiten vor:
8 g des erhaltenen Mischpolyamids werden mit 2 Gew.-% des
handelsüblichen Antioxidationsmittels N,N′-Bis[3-(3′,5′-
di-tert.-butyl-4′-hydroxyphenyl)propionyl]hexamethylendiamin
gemischt und dann zu einem Durchmesser von 5,1 cm
aufweisenden Scheiben ausgeformt. Das Ausformen erfolgt
durch Vorheizen der Form auf 209°C, Beschicken der Form mit
dem ein Antioxidationsmittel enthaltenden Mischpolyamid,
anschließendes etwa 5minütiges Vorerwärmen der Form und
des weißen Mischpolyamidpulvers in Berührungskontakt mit
lediglich den Platten der auf eine Temperatur von 207°C erhitzten
Presse, anschließendes Beendigen des Erwärmens,
Formpressen unter einer Last von 6805 kg (etwa 32 960 kPa)
und Anschalten eines Kühlventilators. Nach dem Entformen
des erhaltenen Prüflings aus der Form bei einer Temperatur
von 126°C erhält man einen qualitativ hochwertigen, bernsteinfarbigen,
scheibenförmigen Prüfling.
Aus einer graphischen Darstellung, in der der Schermodul
gegen die nach dem US-Standardverfahren ASTM D 1053-58T
auf einem modifizierten Torsions-Steifigkeitstestgerät nach
Gehman, das mit einem einen Betrieb bis zu einer Temperatur
von 500°C gestattenden Hochleistungsofen ausgestattet
ist, ermittelte Temperatur wird eine Einfriertemperatur (Tg) von 174°C ermittelt.
Die vereinigten Produkte einer Reihe von präparativen Darstellungen
entsprechend dem vorliegenden Beispiel liefern
eine zum Extrudieren (mittels eines Brabender-Plasti-Corders)
zu glatten Stäben ausreichende Menge Polymerisat. Zu diesem
Zweck wird das pulverförmige Mischpolyamid mit etwa 2 Gew.-%
des bereits genannten handelsüblichen Antioxidationsmittels
gemischt. Die Extrusionsbedingungen sind folgende: Schneckengeschwindigkeit:
50 Upm; Werkzeuggröße: 0,65 cm; Verdrehungsmoment
(m/g): etwa 2000; Temperaturbedingungen:
Trichterende, Zone 1: 275°C; Zone 2: 270°C; Zone 3: 270°C;
Düsenende, Zone 4: 270°C.
Die extrudierten Stäbe werden zu Pellets zurechtgeschnitten,
worauf diese durch Spritzguß zu doppelhantelförmigen Testprüflingen
einer Länge von 21,6 cm, einer Kernmaßbreite von
1,3 cm und einer Gesamtbreite von 1,91 cm (bestimmt nach
der US-Standardvorschrift ASTM D638-61T) und biegefähigen
Barren einer Länge von 12,7 cm, einer Breite von 1,3 cm und
einer Stärke von 0,65 cm (ermittelt nach der US-Standardvorschrift
ASTM D790-63) verarbeitet werden. Die verwendete
Spritzgußvorrichtung besteht aus einem handelsüblichen Modell.
Die Spritzgußbedingungen sind folgende: Druck in kg/cm²):
1104; Schneckengeschwindigkeit: 100 Upm; Spritzdauer: 12 sec;
Zeit, während der die Form geschlossen ist: 35,5 sec; Temperaturbedingungen:
Zufuhrteil, Zone 1: 255°C; Zone 2: 255°C;
Düse, Zone 3: 265°C; Form: 135,0°C.
Die erhaltenen Spritzlinge besitzen folgende physikalische
Eigenschaften:
Zugfestigkeit in kg/cm²
an der Streckgrenze986 beim Bruch800 Zugmodul in kg/cm²24 000 Dehnung in % beim Bruch10,2 Biegefestigkeit in kg/cm²1 332 Biegemodul in kg/cm²25 500 Schlagzähigkeit nach Izod
(bestimmt nach der US-Standardvorschrift ASTM D256-56) in ft. lbs./inch
am mit einer Kerbe versehenen Prüfling (0,65 cm)2,25 am ungekerbten Prüflingkein Bruch bei
< 20 ft. lbs./in. Hitzeverbiegungstemperatur bei 18,6 kg/cm²
(bestimmt nach der US-Standardvorschrift ASTM D648-56)156°C
an der Streckgrenze986 beim Bruch800 Zugmodul in kg/cm²24 000 Dehnung in % beim Bruch10,2 Biegefestigkeit in kg/cm²1 332 Biegemodul in kg/cm²25 500 Schlagzähigkeit nach Izod
(bestimmt nach der US-Standardvorschrift ASTM D256-56) in ft. lbs./inch
am mit einer Kerbe versehenen Prüfling (0,65 cm)2,25 am ungekerbten Prüflingkein Bruch bei
< 20 ft. lbs./in. Hitzeverbiegungstemperatur bei 18,6 kg/cm²
(bestimmt nach der US-Standardvorschrift ASTM D648-56)156°C
Unter Verwendung der im Beispiel 1 beschriebenen Vorrichtung
und der im folgenden genannten Bestandteile und deren
Mengen wird ein erfindungsgemäßes Mischpolyamid hergestellt.
Der Harzkolben wird mit 79,74 g (0,48 Mol) Isophthalsäure
und 800 ml Tetramethylensulfon beschickt und danach unter
Rühren 45 min lang auf eine Temperatur von 170°C erhitzt.
Hierauf wird die im Kolben befindliche Lösung mit 0,38 g
(28 Tropfen - 0,15 Gew.-% der Reaktionsteilnehmer) des Katalysators
1,3-Dimethyl-3-phospholen-1-oxid beschickt. Ferner
werden in den Zugabetrichter 27,87 g (0,16 Mol) 2,4-Toluoldiisocyanat
in 50 g Tetramethylensulfon eingefüllt. Die in
dem Zugabetrichter befindliche 2,4-Toluoldiisocyanat-Lösung
wird dann bei einer Temperatur von 170°C innerhalb von 1 h
langsam unter konstantem Bewegen in den Kolben eingetragen.
Danach wird unter Rühren weitere 30 min lang erhitzt.
60,23 g (0,32 Mol) Azelainsäure werden zum Reaktionsgemisch
zugegeben und dann wird der Zugabetrichter mit einer Lösung
von 160,2 g (0,64 Mol) 4,4′-Methylenbis(phenylisocyanat)
in 120 ml Tetramethylensulfon beschickt. Die 4,4′-Methylenbis(phenylisocyanat)-Lösung
wird in den Kolben innerhalb
von 5 h und 20 min bei einer Temperatur von 170°C unter
konstantem Rühren des Kolbeninhalts eingetragen. Nach beendeter
Zugabe der Lösung werden 84 g Spül-Tetramethylensulfon
zugesetzt, worauf noch 40 min lang weitererwärmt und
-gerührt wird.
Die erhaltene klare Lösung wird langsam in etwa 15,2 l kalten
Wassers eingegossen, wobei das Polymerisat ausfällt. Danach
wird das Wasser von den gebildeten Polymerisatsträngen
abdekantiert und durch warmes Wasser ersetzt. In diesem werden
die Polymerisatstränge 4 h lang gewaschen. Danach wird
das Polymerisat in einem etwa 3,8 l fassenden Waring-Mischer
vermahlen, filtriert, erneut in Wasser vermahlen, nochmals
filtriert und über Nacht in etwa 7,6 l Aceton gewaschen. Das
pulverförmige Polymerisat wird dann abfiltriert, ein zweites
Mal 4 h lang in Aceton gewaschen und schließlich endgültig
abfiltriert. Dann wird es zunächst 2 h lang bei einer Temperatur
von 100°C und schließlich 12 h lang bei einer Temperatur
von 170°C und einem Druck von etwa 0,1 mm Hg-Säule getrocknet.
Die thermogravimetrische Analyse zeigt einen Lösungsmittelgehaltgewichtsverlust
von 0,5%, was in akzeptablem Rahmen
liegt. Das erhaltene Mischpolyamid besitzt eine inhärente
Viskosität η inh , bestimmt bei einer Temperatur von 30°C anhand
einer 0,5%igen Lösung in m-Kresol, von 0,83. Es weist wiederkehrende
Einheiten der Formel:
auf, bei welchen R in etwa 40% der wiederkehrenden Einheiten
für einen Rest der Formel
steht und in den restlichen
Einheiten einen m-Phenylenrest darstellt und Ar in
etwa 80% der wiederkehrenden Einheiten für einen 4,4′-Methylenbis(phenylen)-rest steht und in den restlichen Einheiten
einen 2,4-Tolylenrest darstellt. Die Tolylenreste liegen in
Polyamidblöcken vor, wobei die wiederkehrende Einheit im
Block der folgenden Formel:
entspricht.
8 g des in der geschilderten Weise hergestellten Mischpolyamids
mit 2 Gew.-% des bereits genannten handelsüblichen Antioxidationsmittels
werden bei einer Temperatur von 220°C
und einer Last von 7258 kg zu einen Durchmesser von 5,1 cm
aufweisenden Scheiben formgepreßt. Aus einer graphischen
Darstellung (nach Gehman), in der der Schermodul gegen die
Temperatur aufgetragen ist, ergibt sich eine Einfriertemperatur
(Tg) von 190°C.
Durch Extrudieren einer trockenen Mischung des pulverförmigen
Polymerisats mit 2 Gew.-% des genannten handelsüblichen
Antioxidationsmittels in einem Extruder des beschriebenen
Typs erhält man glatte stabförmige Extrudate. Beim Extrudieren
werden folgende Extrusionsbedingungen eingehalten:
Schneckengeschwindigkeit: 60 Upm; Werkzeuggröße: 4,8 mm; Verdrehungsmoment
(m/g): etwa 3000; Temperaturbedingungen:
Trichterende, Zone 1: 280°C, Zone 2: 280°C; Zone 3: 280°C;
Düsenende, Zone 4: 280°C.
Die stabförmigen Extrudate werden zu Pellets zurechtgeschnitten
und durch Spritzguß zu hantelförmigen und schnurförmigen
Spritzlingen verarbeitet. Verwendet wird eine
Spritzgußvorrichtung des beschriebenen Typs. Es werden
folgende Spritzgußbedingungen eingehalten: Druck: 1142
kg/cm²; Schneckengeschwindigkeit: 85 Upm; Spritzdauer: 12
sec; Zeit, während der die Form geschlossen ist: 35 sec;
Temperaturbedingungen: Zufuhr, Zone 1: 270°C; Zone 2: 270°C;
Düse, Zone 3: 270°C; Form: 163°C.
Die erhaltenen Spritzlinge zeichnen sich durch folgende
physikalische Eigenschaften aus:
Zugfestigkeit in kg/cm²
bei der Streckgrenze:
bei Raumtemperatur (20°C)950 bei einer Temperatur unter 100°C573 bei einer Temperatur von 140°C480 beim Bruch:
bei Raumtemperatur (20°C)819 Zugmodul in kg/cm²22 733 Dehnung in %
an der Streckgrenze9,2 beim Bruch13,9 Biegefestigkeit in kg/cm²1 180 Biegemodul in kg/cm²23 408 Schlagzähigkeit nach Izod (in ft. lbs./in.)
an einem gekerbten Stab
(0,65 cm)2,64 (0,33 cm)3,25 Hitzeverbiegungstemperatur bei 18,6 kg/cm²160°C
bei der Streckgrenze:
bei Raumtemperatur (20°C)950 bei einer Temperatur unter 100°C573 bei einer Temperatur von 140°C480 beim Bruch:
bei Raumtemperatur (20°C)819 Zugmodul in kg/cm²22 733 Dehnung in %
an der Streckgrenze9,2 beim Bruch13,9 Biegefestigkeit in kg/cm²1 180 Biegemodul in kg/cm²23 408 Schlagzähigkeit nach Izod (in ft. lbs./in.)
an einem gekerbten Stab
(0,65 cm)2,64 (0,33 cm)3,25 Hitzeverbiegungstemperatur bei 18,6 kg/cm²160°C
In der im Beispiel 1 geschilderten Weise und unter Verwendung
der aaO angegebenen Bestandteile, jedoch unter Verwendung
von 0,20 Gew.-% (bezogen auf die Reaktionsteilnehmer)
des Katalysators 1,3-Dimethyl-3-phospholen-1-oxid und unter
Erhöhung der Molmenge 2,4-Toluoldiisocyanat von 10% auf 15% erhält
man ein erfindungsgemäßes Mischpolyamid. Dieses besitzt eine
inhärente Viskosität η inh , bestimmt bei einer Temperatur von
30°C anhand einer 0,5%igen Lösung in m-Kresol, von 1,02 (des
jungfräulichen Polymerisats). Das Mischpolyamid weist wiederkehrende
Einheiten der Formel:
auf, bei welchen R in etwa 50% der wiederkehrenden Einheiten
für einen Rest der Formel
steht und in den restlichen
Einheiten einen m-Phenylenrest darstellt und Ar in etwa
85% der wiederkehrenden Einheiten für einen 4,4′-Methylenbis(phenylen)-rest
steht und in den restlichen Einheiten
einen 2,4-Tolylenrest darstellt. Die 2,4-Tolylenreste liegen
in Polyamidblöcken vor, worin R für einen m-Phenylenrest
steht. Die wiederkehrende Einheit im Block entspricht der
Formel:
Das erhaltene pulverförmige Mischpolyamid wird mit 1 Gew.-%
des bereits genannten handelsüblichen Antioxidationsmittels
trocken gemischt, worauf, die Mischung unter Verwendung des
im Beispiel 2 beschriebenen Brabender-Extruders unter den
aaO angegebenen Bedingungen zu 0,33-cm-Stäben extrudiert
wird. Die Stäbe werden zerkleinert, worauf die hierbei erhaltenen
Pellets in der im Beispiel 2 unter den aaO angegebenen
Bedingungen sowohl zu hantel- als auch zu schnurförmigen
Spritzlingen verarbeitet werden. Die erhaltenen Spritzlinge
besitzen folgende physikalischen Eigenschaften:
Zugfestigkeit in kg/cm²
an der Streckgrenze:
bei Raumtemperatur (20°C)977 bei 75°C622 bei 100°C510 bei 125°C433 bei 140°C380 beim Bruch:801 Zugmodul in kg/cm²21 807 Dehnung in %
an der Streckgrenze4,5 beim Bruch25,8 Biegefestigkeit in kg/cm²1 213 Biegemodul in kg/cm²24 338 Schlagzähigkeit nach Izod (in ft. lbs./in.)
an einem gekerbten Stab
(0,65 cm)2,83 (0,33 cm)3,2 Hitzeverbiegungstemperatur bei 18,6 kg/cm²150°C.
an der Streckgrenze:
bei Raumtemperatur (20°C)977 bei 75°C622 bei 100°C510 bei 125°C433 bei 140°C380 beim Bruch:801 Zugmodul in kg/cm²21 807 Dehnung in %
an der Streckgrenze4,5 beim Bruch25,8 Biegefestigkeit in kg/cm²1 213 Biegemodul in kg/cm²24 338 Schlagzähigkeit nach Izod (in ft. lbs./in.)
an einem gekerbten Stab
(0,65 cm)2,83 (0,33 cm)3,2 Hitzeverbiegungstemperatur bei 18,6 kg/cm²150°C.
I. Unter Verwendung von Tetramethylensulfon als Lösungsmittel
und 1,3-Dimethyl-3-phospholen-1-oxid als Katalysator
wird gemäß der US-PS 40 01 186 ein Mischpolyamid
(A) hergestellt. Im einzelnen wird wie folgt vorgegangen:
- 132,9 Gramm (0,8 Mol) Isophthalsäure werden in 1000 ml Tetramethylensulfon gelöst. Zur vollständigen Lösung muß 3,5 h lang auf eine Temperatur von 185 Grad C bis zu einer Endtemperatur der Lösung von 205 Grad C erhitzt werden. Die erhaltene Isophthalsäurelösung wird mit 0,38 g 1,3-Dimethyl- 3-phospholen-1-oxid-Katalysator versetzt.
- Nun wird ein 500 ml fassender Zugabetrichter mit 285 ml Lösung aus 27,87 g (0,16 Mol) 2,4-Toluoldiisocyanat und in 110 ml Tetramethylensulfon gelösten 160,15 g (0,64 Mol) 4,4′-Methylenbis(phenylisocyanat) beschickt. Aus dem Zugabetrichter wird dann die Lösung des Isocyanatgemischs in die bei der Temperatur von 180 Grad C gerührte Säurelösung eingetragen. Etwa 70% des Isocyanatgemischs wird innerhalb von 2 h zugegeben. Kurz danach, d. h. nach Zugabe von etwa 77%, beginnt die heiße Lösung trüb zu werden. Innerhalb von etwa 5 min war das Reaktionsgemisch vollständig trüb geworden und hat ein milchartiges Aussehen angenommen. Die letzten 30% (etwa 85 ml) der Lösung des Isocyanatgemischs werden nun innerhalb von 2 h bei einer Reaktionstemperatur von 180 Grad C zugegeben. Zum Ausspülen der restlichen Isocyanate aus dem Zugabetrichter werden 20 ml frisches Tetramethylensulfon verwendet. Die Spülflüssigkeit wird ebenfalls in das Reaktionsgemisch eingetragen, worauf dieses noch 30 min lang bei einer Temperatur von 180 Grad C gerührt wird.
- Nun wird das Reaktionsgemisch in etwa 15 l Wasser gegossen, wobei das gebildete Polymerisat strangartig ausfällt. Die Polymerisationsstränge werden in einen 3,8 l fassenden Mischer unter Zuhilfenahme von Wasser zerkleinert bzw. vermahlen. Das hierbei erhaltene weiße pulverförmige Polymerisat wird über Nacht mit Hilfe einer kontinuierlich arbeitenden Extrahiervorrichtung mit Wasser extrahiert, um restliches Tetramethylensulfon zu entfernen, Danach wird das Polymerisat in einer mit Heißluft belüfteten Trocknungsvorrichtung mit Entwässerungsmittelbett bei einer Temperatur von 100 Grad bis 115 Grad C getrocknet.
- Versuche zum Auflösen des Polymerisats in m-Kresol
(0,5 Gew.-%) zur Viskositätsbestimmung sind selbst
beim Erwärmen nicht von Erfolg begleitet. Die in der
später folgenden Tabelle angegebenen Tg- und Tm-
Werte bei 228 Grad bzw. 353 Grad C werden durch
Differentialthermoanalyse an dem pulverförmigen
Polymerisat bestimmt.
Die extrem hohen Tg- und Tm-Werte des erhaltenen Polymerisats lassen weder einen Spritzguß noch ein Strangpressen ohne drastische Zersetzung zu. Von dem erhaltenen Polymerisat konnten keine weiteren physikalischen Daten ermittelt werden.
II. Entsprechend I wird nach dem Verfahren gemäß der
US-PS 40 01 186 ein weiteres Mischpolyamid (B) hergestellt.
Hierbei wird wie folgt verfahren:
- 150,58 g (0,8 Mol) Azelainsäure werden durch Einrühren in 1060 ml von etwa 180 Grad C heißem Tetramethylensulfon gelöst, worauf die erhaltene Lösung mit 0,40 g 1,3-Dimethyl-3-phospholen-1-oxid- Katalysator versetzt wird.
- Ein 500 ml fassender Zugabetrichter wird mit einer farblosen Lösung aus 27,87 g (0,16 Mol) 2,4-Toluoldiisocyanat und in 100 ml Tetramethylensulfon gelösten 160,15 g (0,64 Mol) 4,4′-Methylenbis(phenylisocyanat) beschickt. Danach wird die Lösung des Isocyanatgemischs innerhalb von 4,5 h in die bei einer Temperatur von 180 Grad C gerührte Säurelösung eingetragen. Zum Ausspülen restlicher Isocyanate aus dem Zugabetrichter werden 40 ml frisches Tetramethylensulfon herangezogen. Die Spülflüssigkeit wird ebenfalls in das Reaktionsgefäß eingetragen. Dieses wird weitere 30 min bei einer Temperatur von 180 Grad C gerührt, wobei eine merkliche Viskositätszunahme zu verzeichnen ist.
- Das erhaltene Reaktionsgemisch wird nun entsprechend I aufgearbeitet, indem es zur Ausfällung des Polymerisats in etwa 15 l Wasser eingegossen wird. Die hierbei gebildeten Polymerisatstränge werden in der Mischvorrichtung zerkleinert bzw. vermahlen, abfiltriert und über Nacht in einer kontinuierlich arbeitenden Extrahiervorrichtung mit Wasser extrahiert. Schließlich wird das Polymerisat in einer Trocknungsvorrichtung mit Entwässerungsmittelbett bei einer Temperatur von 110 Grad bis 115 Grad C getrocknet
- Die geschilderten Maßnahmen werden mit einer fünffachen Menge in einem etwa 7,5 l fassenden Autoklaven wiederholt, um genügend Polymerisat zum Strangpressen und Spritzguß bereitzustellen. Das getrocknete Polymerisat besitzt eine inhärente Viskosität η inh bei 30 Grad C (0,5gew.-%ige Lösung in m-Kresol) von 0,88. Die in der Tabelle angegebenen Tg- und Tm-Werte von 134 Grad bzw. 248 Grad C werden durch Differentialthermoanalyse an dem pulverförmigen Polymerisat ermittelt.
- Das erhaltene Mischpolyamid (C) wird mit 1 Gew.-% eines handelsüblichen Antioxidationsmittels trockengemischt, worauf die erhaltene Mischung unter Verwendung eines handelsüblichen Extruders zu glatten Stäben extrudiert wird. Die Strangpreß- bzw. Extrusionsbedingungen sind folgende: Schneckengeschwindigkeit (Upm) = 40; Werkzeuggröße: 6,35 mm Durchmesser; Verdrehungsmoment (m/g) etwa 750; Temperaturbedingungen: Trichterende Zone 1 = 240 Grad C; Zone 2 = 245 Grad C; Zone 3 = 240 Grad C; Zone 4 (Düsenende) = 240 Grad C; Schmelztemperatur: 262 Grad C.
- Die extrudierten Stäbe werden zu Pellets zerkleinert, worauf diese durch Spritzguß zu hantelartigen und schnurartigen Prüflingen verarbeitet werden. Die Größe der Prüflinge entspricht der Prüflingsgröße von Beispiel 2 der DE-OS 27 56 605. Die Spritzgußbedingungen sind folgende: Druck etwa 108 274 kPa; Schneckengeschwindigkeit (Upm) = 110, Spritzdauer 15 s zur Herstellung von Zugstäben, 25 s zur Herstellung von Schnurstäben; Zeit, während der die Form geschlossen ist, 40 s; Temperaturbedingungen: Nachschubzone 1 = 250 Grad C, Zone 2 = 255 Grad C, Zone 3 (Düse) = 255 Grad C, Form = 70 Grad C.
- Die physikalischen Eigenschaften der stabförmigen Formlinge sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt. Die tabellarische Zusammenstellung enthält ebenfalls Angaben über die entsprechenden Eigenschaften des Mischpolyamids von Beispiel 2 der DE-OS 27 56 605. Wie bereits erwähnt, besitzt das Mischpolyamid A so große Tg- und/oder Tm-Werte, daß es durch Spritzguß nicht verarbeitbar ist. Folglich erscheinen in der Tabelle keine anderen Angaben als die Tg- und Tm-Werte.
Ein 1 l fassendes Reaktionsgefäß mit Argon-Einlaßrohr,
Rührer, Thermometer und einem Kühler zur Entfernung von
Wasser wurde mit 150 ml deionisiertem Wasser, 83,07 g
(1,0 Äquivalent) Isophthalsäure, 96,0 g (1,0 Äquivalente)
Azelainsäure und 136,2 g (2 Äquivalente) m-Xylylendiamin
beschickt. Unter langsamem Erhitzen im Ölbad auf 150°C
unter Argon wurde das Reaktionsgemisch heftig gerührt und
noch 1 h bei dieser Temperatur gehalten. Während der Aufheizperiode
und der Reaktionszeit wurde das gebildete
Reaktionswasser abdestilliert und entfernt.
Anschließend wurde die Temperatur des Reaktionsgemischs rasch
auf etwa 275-280°C erhöht und noch etwa 2 h bei dieser
Temperatur belassen. Dann wurde ein schwaches Vakuum angelegt
und stufenweise erhöht, bis ein Druck von etwa 133,3 Pa
erreicht war. Noch bevor das erhaltene Polyamid-Produkt sich
verfestigen konnte, wurde es in eine Schale gegossen, wo es
zu einer schwachgelben festen Substanz erstarrte. Das Polymer
wurde dann mittels einer Wiley-Mühle in Stücke zerschlagen
und bei 232°C und 5600 kPa im Spritzgußverfahren in scheibenförmige
Probestücke mit einem Durchmesser von etwa
7,6 cm und bei 205°C und 4200 kPa in Testbarren von 12,7 × 1,3 cm
zur Ermittlung der Hitzeverbiegungstemperatur geformt. Es wurden
dann die folgenden Werte ermittelt:
Tg (mittels Differentialthermoanalyse= 108°C Hitzeverbiegungstemperatur bei 1848 kPa
(gemäß US-Standardvorschrift der ASTM D648)= 97°C
Tg (mittels Differentialthermoanalyse= 108°C Hitzeverbiegungstemperatur bei 1848 kPa
(gemäß US-Standardvorschrift der ASTM D648)= 97°C
Unter Verwendung derselben Ausrüstung und unter Anwendung
desselben Verfahrens wie bei Vergleichstest III wurde das
Reaktionsgefäß mit 175 ml entionisiertem Wasser, 166,13 g
(2,0 Äquivalente) Isophthalsäure und 136,2 g (2,0 Äquivalente)
m-Xylylendiamin beschickt. Unter Rühren wurde das Reaktionsgemisch
auf 150°C erhitzt und zur Entfernung des Wassers 1 h
bei dieser Temperatur gehalten.
Die Temperatur wurde dann rasch auf 275°C erhöht. Das Reaktionsgemisch
war anfangs ziemlich dünnflüssig, aber es wurde
mit der Erhöhung des Molekulargewichts zunehmend viskos und
schwer rührbar. Nach etwa 45 min konnte das gebildete Polymer
nicht mehr gerührt werden. Die Temperatur wurde langsam erhöht,
um es wieder so weit zu verflüssigen, daß es weitergerührt
werden konnte. Bei 320°C wurde es jedoch fest und begann sich
zu zersetzen. Das teilweise zersetzte Polymer konnte nicht
analysiert werden.
In analoger Weise wie in Vergleichstest III beschrieben, wurde
das Reaktionsgefäß mit 100 ml entionisiertem Wasser, 191,0 g
(2,01 Äquivalente) Azelainsäure und 136,2 g (2,00 Äquivalente)
m-Xylylendiamin beschickt.
Es wurde wie oben beschrieben aufgeheizt und das Wasser entfernt.
Die Hauptreaktion fand während 3 h bei einer Temperatur
von 275°C bis 280°C statt. Während der Evakuierung sank
der Druck bis auf 26,6 Pa.
Das hellgelbe Polymer wurde heiß in eine Schale gegossen und
wie in Vergleichstest IV bei 210°C und 5494 kPa zu scheibenförmigen
Probestücken und bei 185°C und 4120 kPa zu Testbarren
ausgeformt. Es wurden folgende Werte ermittelt:
Tg:63°C
Hitzeverbiegungstemperatur (HDT) bei 1821 kPa:60°C
Unter Verwendung einer Vorrichtung gemäß Beispiel 2
wurde in der dort beschriebenen Weise bei
etwa 175°C ein Gemisch von 103,0 g (1,24 Äquivalente) Isophthalsäure,
118,75 g (1,25 Äquivalente) Azelainsäure und
1,22 g (0,01 Äquivalente) Benzoesäure in 750 ml Tetramethylensulfon
(TMS) gelöst. Die Benzoesäure wurde als Kettenterminator
zugegeben.
Der Zugabetrichter wurde mit einer Lösung von 43,55 g
(0,5 Äquivalente) 2,4-Toluoldiisocyanat und 250,24 g
(2,0 Äquivalente) 4,4′-Methylenbis(phenylisocyanat) in 200 ml
Tetramethylensulfon beschickt.
Als das Reaktionsgemisch eine Temperatur von etwa 175°C erreicht
hatte, wurde mit der Zugabe der Isocyanatlösung begonnen.
Die gesamte Zugabezeit betrug 3 h. Die Viskosität der
Lösung nahm rasch zu und etwa 30 min nach Beendigung der Isocyanat-Zugabe
bildete die Polymerlösung ein Gel, so daß kein
handhabbares Polymer erhalten werden konnte.
Die Versuchsergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt:
Aus der Tabelle ist ersichtlich, daß das gemäß Beispiel
2 erhältliche Polymer einen Tg-Wert von 174°C und
einen HDT-Wert von 156°C aufweist und damit dem nach den Vergleichstests
hergestellten Polymeren hinsichtlich seiner Hitzebeständigkeit
erheblich überlegen ist. Das Polymere des Vergleichstests
IV verhält sich anders als die Polymeren gemäß der
vorliegenden Erfindung und kann daher offensichtlich für Spritzgußverfahren
nicht eingesetzt werden.
Vergleichstest VI zeigt, daß die gleichzeitige Zugabe zweier
Isocyanatkomponenten nicht zu erfindungsgemäßen Polymeren führt.
Claims (17)
1. Mischpolyamide aus wiederkehrenden Einheiten der Formel:
bei welchen in 30-60% der wiederkehrenden Einheiten
R für einen Rest der Formel
worin x eine
ganze Zahl von 7 bis einschließlich 12 darstellt, steht
und in 40-70% der wiederkehrenden Einheiten R einen
m-Phenylenrest bedeutet, in 70-95% der wiederkehrenden
Einheiten Ar für einen 4,4′-Methylenbis(phenylen)-
rest steht und in den restlichen 5-30% Ar einen
Tolylenrest der Formel:
darstellt, wobei gilt, daß, wenn R mindestens zu 50%
für einen m-Phenylenrest steht, Ar mindestens zu 10%
einen Tolylenrest darstellt und ferner daß die Tolylenreste
in dem jeweiligen Mischpolyamid im wesentlichen
als Polyamidblöcke mit mindestens den m-Phenylenresten
enthalten sind.
2. Mischpolyamide nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie wiederkehrende Einheiten der angegebenen Formel
enthalten, bei welchen der Rest R in 40-50% für einen
Rest der Formel
steht und in den restlichen
50-60% einen m-Phenylenrest darstellt.
3. Mischpolyamide nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß x für eine ganze Zahl von 7 bis einschließlich 10
steht.
4. Mischpolyamide nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß R in 40-50% der wiederkehrenden Einheiten für den
Rest der Formel
worin x eine ganze Zahl von 7 bis
einschließlich 10 darstellt, steht und in 50-60% einen
m-Phenylenrest bedeutet und Ar in 70-90% für einen
4,4′-Methylenbis(phenylen)-rest steht und in den restlichen
10-30% einen Tolylenrest der Formel:
darstellt.
5. Mischpolyamide nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß R in 50% der wiederkehrenden Einheiten für einen
Rest der Formel
steht und in den restlichen
50% einen m-Phenylenrest bedeutet und Ar in 90% für
einen 4,4′-Methylenbis(phenylen)-rest steht und in den
restlichen 10% einen 2,4-Tolylenrest darstellt, wobei
gilt, daß die vorhandenen Tolylenreste als Polyamidblöcke
mit den m-Phenylenresten vorliegen.
6. Mischpolyamide nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß R in 50% der wiederkehrenden Einheiten für einen
Rest der Formel
steht und in den restlichen
50% einen m-Phenylenrest bedeutet und Ar in 85% für
einen 4,4′-Methylenbis(phenylen)-rest steht und in den
restlichen 15% einen 2,4-Tolylenrest darstellt, wobei
die vorhandenen Tolylenreste als Polyamidblöcke mit den
m-Phenylenresten vorliegen.
7. Mischpolyamide nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß R in 40% der wiederkehrenden Einheiten für einen Rest
der Formel
steht und in den restlichen 60% einen
m-Phenylenrest bedeutet und Ar in 80% für einen 4,4′-
Methylenbis(phenylen)-rest steht und in den restlichen
20% einen 2,4-Tolylenrest darstellt, wobei die vorhandenen
Tolylenreste als Polyamidblöcke mit den m-Phenylenresten
vorliegen.
8. Mischpolyamide nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß R in 50% der wiederkehrenden Einheiten für einen
Rest der Formel
steht und in den restlichen
50% einen m-Phenylenrest bedeutet und Ar in 80% einen
4,4′-Methylenbis(phenylen)-rest darstellt und in den
restlichen 20% für einen 2,4-Tolylenrest steht, wobei
die vorhandenen Tolylenreste als Mischpolyamidblöcke
mit den m-Phenylenresten und den Resten der Formel
vorliegen.
9. Verfahren zur Herstellung von Mischpolyamiden nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß man in Gegenwart
eines die Umsetzung eines organischen Isocyanats mit
einer Carbonsäure katalysierenden Katalysators unter
wasserfreien Bedingungen und in einem inerten Lösungsmittel
miteinander
- A. eine Dicarbonsäure der Formel
HOOC-R-COOHin Form einer Mischung aus
- 1) 0,30 Mol bis 0,60 Mol einer Dicarbonsäure, worin R für einen Rest der Formel in welcher x eine ganze Zahl von 7 bis einschließlich 12 darstellt, steht, und
- 2) 0,40 Mol bis 0,70 Mol Isophthalsäure,
- mit
- B. einem Diisocyanat der Formel
OCN-Ar-NCOin Form einer
Mischung aus
- 1) 0,70 Mol bis 0,95 Mol 4,4′-Methylenbis(phenylisocyanat) und
- 2) 0,05 Mol bis 0,30 Mol eines Tolylendiisocyanats, worin Ar für einen Rest der Formel: steht,
- vereinigt, wobei gilt, daß bei Verwendung von mindestens 0,50 Mol Isophthalsäure (A) mindestens 0,10 Mol Tolylendiisocyanat (B) zum Einsatz gelangt und ferner, daß das Tolylendiisocyanat in einer ersten Stufe mit mindestens der Isophthalsäure umgesetzt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9 zur Herstellung von Mischpolyamiden
nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man
eine Mischung A aus
- 1) 0,40 Mol bis 0,50 Mol einer Dicarbonsäure, worin R für einen Rest der Formel in welcher x eine ganze Zahl von 7 bis einschließlich 10 darstellt, steht, und
- 2) 0,50 bis 0,60 Mol Isophthalsäure
und eine Mischung B aus
- 1) 0,70 Mol bis 0,90 Mol 4,4′-Methylenbis(phenylisocyanat) und
- 2) 0,10 bis 0,30 Mol des Tolylendiisocyanats
verwendet.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Lösungsmittel Tetramethylensulfon verwendet.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Katalysator 1,3-Dimethyl-3-phospholen-1-oxid
verwendet und daß man 0,50 Mol Azelainsäure und 0,50 Mol
Isophthalsäure mit 0,90 Mol 4,4′-Methylenbis(phenylisocyanat)
und 0,10 Mol 2,4-Tolylendiisocyanat umsetzt,
wobei gilt, daß das 2,4-Tolylendiisocyanat in einer
ersten Stufe mit der Isophthalsäure zur Reaktion gebracht
wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Katalysator 1,3-Dimethyl-3-phospholen-1-oxid
verwendet und 0,50 Mol Azelainsäure und 0,50 Mol
Isophthalsäure mit 0,85 Mol 4,4′-Methylenbis(phenylisocyanat)
und 0,15 Mol 2,4-Tolylendiisocyanat umsetzt,
wobei gilt, daß das 2,4-Tolylendiisocyanat in einer
ersten Stufe mit der Isophthalsäure zur Reaktion gebracht
wird.
14. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Katalysator 1,3-Dimethyl-3-phospholen-1-oxid
verwendet und 0,40 Mol Azelainsäure und 0,60 Mol
Isophthalsäure mit 0,80 Mol 4,4′-Methylenbis(phenylisocyanat)
und 0,20 Mol 2,4-Tolylendiisocyanat umsetzt,
wobei gilt, daß das 2,4-Tolylendiisocyanat in einer
ersten Stufe mit der Isophthalsäure zur Reaktion gebracht
wird.
15. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Katalysator 1,3-Dimethyl-3-phopholen-1-oxid
verwendet und 0,50 Mol Azelainsäure und 0,50 Mol
Isophthalsäure mit 0,80 Mol 4,4′-Methylenbis(phenylisocyanat)
und 0,20 Mol 2,4-Tolylendiisocyanat umsetzt,
wobei gilt, daß man das 2,4-Tolylendiisocyanat in einer
ersten Stufe mit der Azelainsäure und der Isophthalsäure
umsetzt.
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