DE3614642C2 - - Google Patents
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- High-Tension Arc-Extinguishing Switches Without Spraying Means (AREA)
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kontaktwerkstoff für
einen Vakuumschalter
mit Legierungsbestandteilen gemäß den Oberbegriffen der
Ansprüche 1 und 2.
Ein solcher Vakuumschalter hat verschiedene Vorteile,
wie Wartungsfreiheit, Vermeiden von Umweltver
schmutzung, exzellente Stromunterbrechungsfähigkeit,
usw., aufgrund deren seine Anwendung sich sehr schnell
verbreitet hat. Mit dieser Ausdehnung seiner Anwendung
ist das Bedürfnis nach einer höheren Spannungswider
standsfähigkeit und nach Unterbrechungsfähigkeit
größerer Ströme zunehmend größer geworden. Die Lei
stung des Vakuumschalters hängt zu einem beträchtli
chen Ausmaß von den Eigenschaften des Kontaktwerk
stoffes ab, der in einem Vakuumbehälter zum Schaffen
des Vakuumschalters untergebracht ist. Um den Anforde
rungen an einen Kontaktwerkstoff für einen Vakuumschal
ter zu genügen, können folgende Eigenschaften aufge
zählt werden: (1) große Stromunterbrechungsfähigkeit;
(2) hohe Spannungswiderstandsfähigkeit bzw. -festig
keit; (3) kleiner Kontaktwiderstand; (4) kleine
Schmelzadhäsion; (5) niedriger Verschleiß des Kon
taktes; (6) kleiner Unterbrecherstrom; (7) gute Form-
bzw. Bearbeitbarkeit; (8) hinreichende mechanische
Festigkeit; usw.
Bei aktuellen Kontaktwerkstoffen ist es ziemlich
schwierig, alle diese Eigenschaften zu erfüllen,
und die allgemeinen Umstände sind derzeit so be
schaffen, daß ein Werkstoff Einsatz findet, der die
wichtigsten Anforderungen unabhängig von seiner Ver
wendung unter Hintanstellung anderer Eigenschaften
bis zu einem gewissen Ausmaß aufweist. Zum Beispiel ist ein
Kontaktwerkstoff aus einer Kupfer-Wolfram-Legierung gemäß
der JP-OS 78 429/1980 hinsichtlich seiner Spannungs
widerstandsfähigkeit exzellent, so daß er häufig
für einen Last-Unterbrecherschalter eingesetzt wird.
Dieser Werkstoff hat jedoch den Nachteil, daß seine
Stromunterbrechungsfähigkeit gering ist.
In der JP-OS 71 375/1979 ist
eine Kupfer-Chrom-Legierung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 2 beschrieben, die weithin
für einen Stromunterbrecher o. dgl. aufgrund ihrer
exzellenten Stromunterbrechungsfähigkeit eingesetzt
wird; dieser Werkstoff hat jedoch nur eine geringe
Spannungswiderstandsfähigkeit im Vergleich mit dem
oben erwähnten Kontaktwerkstoff aus einer Kupfer-
Wolfram-Legierung.
Eine weitere Kupfer-Chrom-Legierung gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 2 ist aus der
DE-PS 16 40 039 bekannt.
Aus der US-PS 35 14 559 und der DE-PS 6 51 594 ist ein Kontakt
werkstoff enthaltend Kupfer und ein Tantalborid gemäß der Ober
begriff des Anspruchs 1 bekannt.
Wie vorstehend beschrieben, wurden Kontaktwerkstoffe
für Vakuumschalter bisher unter Ausnutzung verschiede
ner Vorteile eingesetzt, welche diese Kontaktwerkstof
fe besitzen. In den letzten Jahren wurden die Forderun
gen nach größerer Stromunterbrechungsfähigkeit und
höherer Spannungswiderstandsfähigkeit des Vakuumschal
ters jedoch mehr und mehr dringend, mit der Folge,
daß die herkömmlichen Kontaktwerkstoffe die verlang
ten Leistungen, wenn überhaupt, dann nur noch schwer
erfüllen können. Es besteht auch der Wunsch nach
einem Kontaktwerkstoff höherer Leistung im Hinblick
auf eine Verringerung der Abmessungen in einem Vakuum
schalter. Es wäre demnach ein Kontaktwerkstoff ideal,
der noch bessere Stromunterbrechungseigenschaften
als die oben beschriebene Kupfer-Chrom-Legierung
und noch bessere Spannungswiderstandsfähigkeit als
die oben beschriebene Kupfer-Wolfram-Legierung auf
weist.
Es ist Aufgabe der Erfindung, die verschiedenen Pro
blempunkte beim konventionellen Kontaktwerkstoff
wie oben beschrieben, zu vermeiden, und einen verbes
serten Kontaktwerkstoff für einen Vakuumschalter
anzugeben, der sowohl hervorragende Stromunter
brechungsfähigkeit als auch Spannungswiderstandsfähigkeit
aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den
Merkmalen der Ansprüche
1 oder 2 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unter
ansprüchen angegeben.
Die Erfindung ist im folgenden anhand schematischer
Zeichnungen an Ausführungsbeispielen mit weiteren
Einzelheiten näher erläutert, wobei auch die Herstel
lung des Kontaktwerkstoffes und die Eigenschaften
des Kontaktwerkstoffes nach der Erfindung beschrieben
sind. Es zeigt
Fig. 1 eine mikrographische Aufnahme mit hundertfacher
Vergrößerung, wobei die Mikrostruktur einer
Kontaktlegierung aus Kupfer (Cu), 25 Gewichts-%
Chrom (Cr) und 5 Gewichts-% TaB2 gemäß einer
Ausführung der Erfindung gezeigt ist;
Fig. 2 eine mikrographische Aufnahme mit hundertfacher
Vergrößerung, wobei eine Mikrostruktur eines
konventionellen Kontaktwerkstoffs aus Kupfer
(Cu) und 25 Gewichts-% Chrom (Cr) gezeigt
ist;
Fig. 3 ein Diagramm, in welchem die Beziehung zwischen
der Menge an TaB2 (in Gewichts-%) und den
Stromunterbrechungseigenschaften des Kontakt
werkstoffes gemäß der Erfindung dargestellt
ist;
Fig. 4 ein Diagramm, welches die Beziehung zwischen
der Menge an TaB2 und der Spannungswiderstands
fähigkeit des Kontaktwerkstoffes nach der
Erfindung darstellt;
Fig. 5 ein Diagramm, in welchem die Beziehung zwischen
der eingesetzten Menge an TaB2 und der Strom
unterbrechungsfähigkeit des Kontaktwerkstoffs
gemäß einer anderen Ausführung der Erfindung
dargestellt ist, wobei die verwendete Menge
an Ti variiert ist.
Der Kontaktwerkstoff für den Vakuumschalter, der
aus Kupfer, einem Tantalborid sowie Titan
oder aus Kupfer, Chrom und einem Tantalborid besteht,
besitzt hervorragende Stromunterbrechungs- und Span
nungswiderstandseigenschaften aufgrund der Wirkung
des Tantalborids, das in der Legierung fein disper
giert ist, was zur Verstärkung der Kupferbasis bei
trägt, um das teilweise Schmelzphänomen an der Ober
fläche des Kontaktes zu unterdrücken und die Bildung
unerwünschter Vorsprünge zu vermeiden, welche zu
einer Abnahme der Spannungswiderstandsfähigkeit bzw.
-festigkeit führen. Außerdem besitzt der Kontaktwerk
stoff für einen Vakuumschalter, der
aus Kupfer, Tantalborid und Titan besteht, ausgezeich
nete Stromunterbrechungs- und Spannungsfestigkeits
eigenschaften aufgrund verschiedener anderer Wirkungen
als oben erläutert, z. B. Abkühlen des Lichtbogens,
der zwischen den Kontakten durch Interaktion der
die Kontakte bildenden Elemente entsteht, Unterdrücken
der Bildung eines anodischen Punktes, um zur Förde
rung der dielektrischen Erholung zum Zeitpunkt der
Stromunterbrechung beizutragen, usw.
Die Erfindung stellten verschiedene Legierungswerk
stoffe experimentell her, indem sie verschiedene
Metalle, Legierungen und intermetallische Verbindungen
der Basis Kupfer hinzufügten und solche Legierungs
werkstoffe im Vakuumschalter zur Durchführung verschie
dener Versuche vereinten. Als Ergebnis dieser Ver
suche fanden die Erfinder, daß die Kontaktwerkstoffe
aus Kupfer, Tantalborid und Titan oder aus Kupfer, Chrom
und Tantalborid überlegene Stromunterbrechungs- und
Spannungsfestigkeitseigenschaften besaßen. Ferner
fanden die Erfinder, daß die Zugabe von Titan zur
Legierung aus Kupfer und Tantalborid die
Erhöhung der Stromunterbrechungsfähigkeit bewirkte.
Um Fachleute auf diesem Gebiet in den Stand zu setzen,
die Erfindung zu praktizieren, werden folgende bevor
zugte Ausführungsbeispiele zur Herstellung eines
Kontaktwerkstoffs nach der Erfindung sowie Versuche
über deren Eigenschaften angegeben. Die Erfindung
ist selbstverständlich nicht auf diese Beispiele
beschränkt.
Der Kontaktwerkstoff wurde nach den Prinzipien der
Pulvermetallurgie unter Anwendung von drei Methoden,
nämlich des "atmosphärischen Sinterns", des "Warmpres
sens" und des "Infiltrierens" erzeugt.
Die Herstellung des Kontaktwerkstoffs gemäß der ersten
Methode des atmosphärischen Sinterns wurde so durch
geführt, daß ein Chrompulver mit einer Teilchengröße
von 70 µm oder weniger, TaB2-Pulver mit einer Teil
chengröße von 40 µm oder weniger und Kupferpulver
mit einer Teilchengröße von 40 µm oder weniger in
vorbestimmten Verhältnis abgewogen und zwei Stunden
lang gemischt wurden; anschließend wurde das Misch
pulver in eine Metallform gefüllt und unter Druck
geformt; darauf wurde der Preßformling zwei Stunden
lang in Wasserstoffatmosphäre bei einer Temperatur
unmittelbar unterhalb des Schmelzpunktes von Kupfer
gesintert, wodurch der gewünschte Kontaktwerkstoff
erhalten wurde.
Die Herstellung des Kontaktwerkstoffs nach der zweiten
Methode des Warmpressens wurde so durchgeführt, daß
Chrompulver mit einer Teilchengröße von 70 µm oder
weniger, TaB2-Pulver mit einer Teilchengröße von
40 µm oder weniger und Kupferpulver mit einer
Teilchengröße von 40 µm oder weniger in vorbestimmtem
Verhältnis abgewogen und anschließend zwei Stunden
lang gemischt wurden; anschließend wurde das gemischte
Pulver in eine Kohlenstofform eingefüllt und im Vakuum
zwei Stunden lang bei einer Temperatur unmittelbar
unterhalb des Schmelzpunktes von Kupfer erhitzt,
wobei ein Druck von 100 bis 300 kg/cm2, z. B. 200
kg/cm2 bei diesem Beispiel auf das gemischte Pulver
mittels einer Heißpreß-Vorrichtung ausgeübt wurde,
wodurch eine bestimmte Menge an Kontaktwerkstoff
erhalten wurde.
Die Herstellung des Kontaktwerkstoffs nach der dritten
Methode des Infiltrierens wurde in der Weise durchge
führt, daß Chrompulver mit einer Teilchengröße von
70 µm oder weniger, TaB2-Pulver mit einer Teilchen
größe von 40 µm oder weniger und Kupferpulver mit
einer Teilchengröße von 40 µm oder weniger in vorbe
stimmtem Verhältnis abgewogen wurden (nebenbeigesagt
war hier die zugegebene Menge an Kupferpulver gering)
worauf die Bestandteile zwei Stunden lang gemischt
wurden; anschließend wurde das gemischte Pulver in
eine Metallform vorbestimmter Konfiguration einge
füllt und unter Druck geformt; darauf wurde der Form
körper im Vakuum zwei Stunden lang bei einer Tempera
tur unmittelbar unterhalb des Schmelzpunktes von
Kupfer gesintert, um einen Sinterkörper
zu erhalten; darauf wurde eine bestimmte Menge sauer
stoffreien Kupfers auf diesen Sinterkörper
aufgebracht und das ganze eine Stunde lang in einer
Wasserstoffatmosphäre bei einer Temperatur oberhalb
des Schmelzpunktes von Kupfer gehalten, um so einen
Kontaktwerkstoff in Form eines mit sauerstoffreiem
Kupfer imprägnierten Sinterkörpers zu erhalten. Während
es möglich ist, das Kupfer im Kontaktwerkstoff zum
Variieren des auf das Mischpulver ausgeübten Form
druckes auf eine bestimmte Menge einzuregulieren,
ist bevorzugt, daß das Kupfervolumen im Kon
taktwerkstoff gleich oder weniger als die Hälfte
des gesamten Kontaktwerkstoffes beträgt, um den Hohl
räume enthaltenden Formling nach dessen Erzeugung
mit Kupfer zu imprägnieren, was für dieses Herstell
verfahren eine charakteristische Eigenart darstellt.
Fig. 1 zeigt eine Mikroaufnahme mit 100facher Ver
größerung einer Mikrostruktur des Kontaktwerkstoffes
der aus einer Cu-Cr-TaB2-Legierung nach einer Aus
führung der Erfindung besteht. Dieser Cu-Cr-TaB2-Le
gierungs-Kontaktwerkstoff wurde durch Abwägen von
Chrompulver, TaB2-Pulver und Kupferpulver in einem
Gewichtsverhältnis von 25 : 5 : 70 erhalten, worauf die
Ingredienzen als Gemisch der oben beschriebenen
ersten Methode des atmosphärischen Sinterns unterzogen
wurden. Die verwendete Atmosphäre war in diesem Fall
eine hochreine Wasserstoffatmosphäre, und die Sinter
temperatur lag im Bereich zwischen 1050°C bis
1080°C. Aus Fig. 1 ist ersichtlich, daß Cr und TaB2
gleichförmig und fein in der Kupferbasis verteilt
sind.
Fig. 2 ist eine Mikroaufnahme mit 100facher Vergröße
rung einer Mikrostruktur eines konventionellen Cu-Cr-
Legierungs-Kontaktwerkstoffes zum Vergleich. Dieser
Cu-Cr-Legierungs-Kontaktwerkstoff wurde durch Abwägen
von Chrompulver mit einer Teilchengröße von 70 µm
oder weniger und Kupferpulver mit einer Teilchengröße
von 40 µm oder weniger in einem Gewichtsverhältnis
von 25 : 75, zweistündiges Mischen der Bestandteile
und anschließendes Sintern des Gemisches nach der
oben beschriebenen ersten Methode erhalten. Dies
geschah in einer hochreinen Wasserstoffatmosphäre,
wobei die Sintertemperatur im Bereich zwischen 1050°C
und 1080°C lag.
Die oben beschriebenen Kontaktwerkstoffe, welche
gemäß jedem der oben beschriebenen Verfahren der
Pulvermetallurgie erzeugt wurde, wurden zu Elektroden
mit einem Durchmesser von je 20 mm verarbeitet. Danach
wurden die Elektroden in einem Vakuumschalter mon
tiert, um ihre elektrischen Eigenschaften zu messen.
Fig. 3 zeigt die Stromunterbrechungsfähigkeit der
Kontaktwerkstoff-Legierung gemäß einer Ausführung
der Erfindung, bei welcher die Stromunterbrechungs
fähigkeit des Kontaktwerkstoffs
bezogen auf die Stromunterbrechungsfähigkeit des
konventionellen Cu-25 Gewichts-%/Cr-75 Gew.-%-Kontaktwerkstoffes
angegeben ist, wenn die letztere zu "1 (H)" gesetzt
wird. Fig. 3 zeigt, wie sich die Stromunterbrechungs
fähigkeit mit Zusatz von TaB2 verändert, wobei der
Cr-Gehalt der Legierung in Gewichts-% zu 10 (A),
15 (B), 20 (C), 25 (D), 30 (E), 35 (F) und 40 (G)
gewählt wurde. Wie aus Fig. 3 ersichtlich, gibt es
einen Bereich, in welchem die Stromunterbrechungs
fähigkeit diejenige des konventionellen Kontaktwerk
stoffs aus Cu-25 Gewichts-%/Cr-75 Gew.-% aufgrund geringfügiger
Zugabe von TaB2 bezüglich jedes festgelegten Cr-Ge
haltes überschreitet. Es ist daher verständlich,
daß eine solche Legierung als Kontaktwerkstoff für
einen Stromschalter geeignet ist, der für eine Schal
tung großer Ströme einzusetzen ist. Je nach der zuge
gebenen Cr-Menge kann jedoch vorkommen, daß selbst
nach Zugabe von TaB2 keine Verbesserung der Stromunter
brechungsfähigkeit festgestellt werden kann. Im Rahmen
der für dieses Beispiel durchgeführten Versuche reicht
ein sehr wirkungsvoller Bereich für den Chromgehalt
von 10 bis 40 Gewichts-%, wobei sich ein Gehalt
von 25 Gewichts-% als besonders günstig herausgestellt
hat. Auch im Hinblick auf die Zugabe von TaB2 gibt
es einen optimalen Bereich im Gebiet von 10 Gewichts-%
oder weniger, der ein sehr wirksames Ergebnis liefert,
wobei festgestellt wurde, daß eine Legierung aus
25 Gewichts-% Chrom und 5 Gewichts-% TaB2 als be
sonders herausragend anzusehen ist, wobei darüber
hinaus die Stromunterbrechungsfähigkeit um das
1,25fache höher als diejenige der konventionellen
Cu-25 Gewichts-%/Cr-75 Gew.-%-Legierung ist. Da bei den Ver
suchen nach diesem Beispiel exakte Messungen an
denjenigen Legierungen durchgeführt wurden, deren
Stromunterbrechungsfähigkeit überlegen zu derjenigen
der konventionellen Legierung ist, können die Strom
unterbrechungseigenschaften solcher Legierungen
mit minderer Stromunterbrechunsfähigkeit im Vergleich
zu den konventionellen Legierungen nicht in einem
konkreten Verhältnis angegeben werden; solche Strom
unterbrechungseigenschaften sind in dem Diagramm
gestrichelt angegeben. Es sollte auch festgehalten
werden, daß in dem Diagramm nach Fig. 3 die Stromunter
brechungsfähigkeiten der Legierung gemäß dem be
schriebenen Beispiel der Erfindung und gemäß der
konventionellen Legierung für solche Legierungen
gelten, wie sie in der atmosphärischen Sintermethode
erzielbar sind, wobei allerdings kaum ein Unterschied
der Eigenschaften von Kontaktwerkstoffen festgestellt
werden kann, die nach dem Verfahren des atmosphärischen
Sinterns oder nach dem Warmpreß-Verfahren hergestellt
wurden.
Das Diagramm nach Fig. 4 zeigt die Beziehung zwischen
dem Gehalt an TaB2 und der Spannungsfestigkeit,
wenn der Chrom-Gehalt in der Legierung in Gewichts-%
bei 10 (I) und 25 (J) festliegt. Die Spannungsfestig
keit wird durch ein Verhältnis angegeben, wobei
die Spannungsfestigkeit bei der konventionellen
Cu-25 Gewichts-%/Cr-75 Gew.-%-Legierung (K) zu "1" gesetzt
ist. Wie aus Fig. 4 ersichtlich, ergibt sich eine
merkliche Verbesserung der Spannungsfestigkeit
durch die Zugabe von TaB2 zu beiden festliegenden
Cr-Gehalten, so daß eine Legierung gemäß diesem
Beispiel der Erfindung als hervorragend geeignet
als Kontaktwerkstoff für einen Hochspannungsschalter
befunden wurde. Wenngleich die Spannungsfestigkeit
mit dem Ansteigen des TaB2-Gehaltes zunimmt, wird
der Anstieg mit zunehmenden TaB2-Gehalt sanfter,
und kein weiterer Anstieg ist festzustellen, wenn
der Gesamtgehalt an Cr und TB2 etwa 80 Gewichts-%
erreicht. Es wurde festgestellt, daß in einigen
Fällen bei Überschreiten der Menge von 80 Gewichts-%
die Spannungsfestigkeit sogar manchmal abnehmen
konnte, so daß eine geeignete Auswahl des TaB2-Ge
haltes je nach dem Anwendungszweck wesentlich ist.
Wenngleich der Mechanismus der Verbesserung der
Spannungsfestigkeit aufgrund der Zugabe von TaB2
noch zu klären ist, kann angenommen werden, daß
TaB2 aufgrund seiner feinen Dispergierung in der
Legierung zu einer Verstärkung der Kupferbasis-
und der Chromteilchen beiträgt, wodurch das teilweise
Schmelz-Haft-Phänomen an der Oberfläche des Kontaktes
ebenso wie die Bildung von Vorsprüngen vermieden
werden, welche zu einer Abnahme der Spannungsfestig
keit führen und alldies als Beitrag zu einer merk
lichen Verbesserung der Spannungsfestigkeit der
Legierung aufzufassen ist. Wenn jedoch der Gehalt
an Cr und TaB2 mehr als erforderlich ansteigt,
kann passieren, daß keine gleichförmige, von Defekten
freie Legierung von der Herstellung her gesehen
erzielt werden kann. Auch aufgrund der Tatsache,
daß die Bearbeitbarkeit schlecht wird, können Faktoren
wie das Auftreten von Vorsprüngen an der Oberfläche
des Kontaktwerkstoffes dafür verantwortlich sein,
die Spannungsfestigkeit mit der Zunahme des Gehaltes
zu senken. Aus diesen Gründen verharrt die Spannungs
festigkeit bei einem bestimmten Niveau des TaB2-Ge
haltes, wenn dieser exzessiv ist. Nach den experi
mentellen Ergebnissen sollte die Gesamtmenge an
Cr und TaB2 in der Legierung vorzugsweise bei 80
Gewichts-% oder niedriger liegen. Von den in Fig. 4
dargestellten Legierungen sind die Werte der Spannungs
festigkeit bei einem Gesamtgehalt von Cr und TaB2
von 50 Gewichts-% der Legierung durch das Infiltrier
verfahren hergestellt, während die Meßwerte derjenigen
Legierungen mit einem Gesamtgehalt von Cr und TaB2
von weniger als 50 Gewichts-% von solchen Legierungen
stammen, die durch das atmosphärische Sintern herge
stellt wurden.
Fig. 5 zeigt die Stromunterbrechungsfähigkeit eines
Kontaktwerkstoffes, der sowohl TaB2 als auch Ti
in Kupfer enthält, wobei die Stromunterbrechungs
fähigkeit des Kontaktwerkstoffs
bezogen auf die Stromunterbrechungs
fähigkeit des konventionellen Kontaktwerkstoffes
angegeben ist, wenn die letztere zu "1" gesetzt
ist. In dem Diagramm nach Fig. 5 sind die Verände
rungen der Stromunterbrechungsfähigkeit aufgrund
des TaB2-Gehaltes abhängig von den Veränderungen
des Ti-Gehaltes dargestellt. Wie aus Fig. 5 ersicht
lich ist, gibt es einen Bereich, in welchem die
Stromunterbrechungsfähigkeit viel größer als die
jenige der Kurve (S) einer Legierung ist, welche
aus Cu und TaB2 allein besteht, und zwar abhängig
von dem Gehalt an Ti. Insbesondere ist ein kleiner
Zusatz an Ti von 7 Gewichts-% oder weniger sehr
wirksam (schraffierter Bereich U), wenn er durch
die Wirkung des über einen Bereich von 37 bis 78
Gewichts-% sich erstreckenden TaB2-Gehaltes ergänzt
ist, wodurch die Wirkung der konventionellen Cr-25
Gewichts-% Cr-Legierung übertroffen wird. Die beste
Wirkung kann mit einem Ti-Gehalt von 3 Gew.-%
(Kurve T) erhalten werden. Es ist festzuhalten,
daß der Ti-Gehalt in einem Bereich
von 7 Gewichts-% oder niedriger
liegen muß, weil die Vergrößerung des
Ti-Gehaltes den spezifischen Widerstand der Legierung
erhöht.
Bezüglich der konventionellen Cu-25 Gew.-%/
Cr-75 Gew.-%-Legierung ist die oben erwähnte Legierung
sehr hervorragend hinsichtlich ihrer
Spannungswiderstandsfähigkeit. Insbesondere sind
solche Legierungen mit einem hohen Gehalt an TaB2
und Ti besonders spannungsfest.
Bei diesen Beispielen wurden
Eigenschaften von Legierungen beschrieben, in welchen
TaB2 als Tantalborid eingesetzt wurde. Es ist festzu
halten, daß die gleiche Wirkung auch bei Anwendung
anderer Tantalboride wie TaB oder dergleichen zu
erwarten ist.
Claims (4)
1. Kontaktwerkstoff für einen Vakuumschalter, ent
haltend Kupfer und ein Tantalborid, dadurch
gekennzeichnet, daß er Titan umfaßt,
wobei der Gehalt an Tantalborid im Bereich zwischen
37 und 78 Gew.-% liegt und der Titangehalt 7
Gew.-% oder weniger beträgt.
2. Kontaktwerkstoff für einen Vakuumschalter, ent
haltend Kupfer und Chrom, dadurch gekenn
zeichnet, daß er ein Tantalborid umfaßt,
wobei der Chromgehalt im Bereich zwischen 10
und 40 Gew.-% und der Tantalboridgehalt im Bereich
zwischen 2 und 8 Gew.-% liegen.
3. Kontaktwerkstoff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Tantalborid
mindestens eines aus der Gruppe TaB2 und TaB
ist.
4. Kontaktwerkstoff nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Gesamtgehalt
an Chrom und Tantalborid 80 Gewichts-% oder weni
ger beträgt.
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