DE2948805C2 - Wolfram-Kupfer-Tränkwerkstoff für Vakuumschalter - Google Patents
Wolfram-Kupfer-Tränkwerkstoff für VakuumschalterInfo
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Description
1. Hohe (dielektrische) Durchschlagsfestigkeit,
2. die Fähigkeit, große elektrische Ströme zu
unterbrechen,
3. niedrigen Abreißstrom,
4. geringe Neigung zu einem Verschweißen,
5. geringe»; Fertigungs-Abfallanteil sowie
6. niedrigen Kontaktwiderstand.
In der Praxis erweist es sich jedoch als sehr schwierig,
derartigen Kontakten alle geforderten Eigenschaften zu verleihen. Die bisher verwendeten Kontakte besitzen
daher mehrere der angegebenen Eigenschaften unter Verzicht auf bestimmte andere Eigenschaften.
Beispielsweise besitzt ein bisheriger Cu-W-Vakuumschalterkontakt
aus einer mit Kupfer (Cu) imprägnierten gesinterten Matrix aus Wolfram (W) zwar zufriedenstellende (dielektrische) Durchschlagsfestigkeit,
während andererseits dabt-J der Abreißstrom groß
und die Neigung zu eimm Verschweißen bzw. die
Verschweißkraft ausgeprägt ist.
Die erwähnte Verschweißneigung oder -kraft bezieht sich auf das Anschmelzen und Verschweißen zwischen
zwei Kontaktteilen unter der Jouleschen Wärme, die durch die Größe des zwischen den beiden Kontaktteilen
fließenden elektrischen Stroms und die Größe des Kontaktwiderstands zwischen den Kontaktteilen beim
Schließen derselben bestimmt wird. Diese Verschweißkraft wird als Kraft ausgedrückt, die zum Trennen der
beiden Kontaktteile nötig ist.
Der bisherige Cu-W-Kontakt wird durch Einlagern bzw. Eindiffundieren von Cu in eine W-Matrix, die nach
dem Pulvermetallurgieverfahren auf eine vorbestimmte Dichte gesintert wird, hergestellt. Die infiltrierbare
Cu-Menge hängt von der Dichte der W-Matrix ab.
Ein bekannter Kontaktwerkstoff dieser Art ist aus der deutschen Offenlegungsschrift 21 24 426 bekannt. Dort
ist ein Vakuumschalter beschrieben, der ein Kontaktstück aus einem Wolfram-Kupfer-Verbundkörper besitzt,
wobei das Kupfer in das fertiggesinterte Wolframgerüst mit einem Porengehalt von ca.
40 Vol.-% eingeschmolzen ist. Angaben über die Teilchengröße des Wolframs sind dort jedoch nicht
gemacht, ebensowenig sind die Zusammenhänge zwischen der Teilchengröße des Wolframs und dem
Abreißstrom sowie der Verschweißbarkeit aufgezeigt.
Aus dem Buch »Pulvermetallurgie und Sinterwerkstoffe« von R. Kieffer und W. Hotop, Springer-Verlag,
1948, ist es bekannt, Wolframpulver zur Herstellung eines Wolfram-Kupfer-Tränkwerkstoffes zu verwenden.
Dabei werden Korngrößen des Wolframpulvers in verschiedenen Bereichen von 1 bis 400 μπι erwähnt. In
dem Bereich mit dem feinsten Wolframpulver beträgt die Teilchengröße zwischen I und 20 μιτι. Das Wolfram
besitzt also bei dem bekannten Kontaktwerkstoff sehr
unterschiedliche Teüchengrößen, was sich wiederum nachteilig auf die infiltrierbare Kupfermenge auswirkt.
Außerdem ist dort ebenfalls der Zusammenhang zwischen Teilchengröße und Verschweißneigung bzw.
Abreiöstrom nicht angesprochen.
Aus dem Buch »Kontaktwerkstoffe in der Elektrotechnik«, Akademieverlag Berlin 1962!, sind Wolfram-Kupfer-Tränkwerkstoffe
bekannt, bei denen Wolframpulver mit Teüchengrößen von 0,5 μπι bis zu 1 μΐη
verwendet werden und die im Vakuum nach verschiedenen Verfahren getränkt werden. Im übrigen ist auch aus
dieser Literaturstelle kein Anhaltspunkt zu entnehmen, wie die Verschweißneigung und der Abreißstrom eines
Kontaktwerkstoffes durch die Wahl der Teilchengröße beeinflußt werden können.
Aus dem Buch »Pulvermetallurgie elektrischer Kontakte« von H.Schreiner, 1964, ist e? ebenfalls
bekannt, zur Bildung eines Verbundwerkstoffes ein aus Wolframpulver hergestelltes und mit Kupfer getränktes
Skelett zu verwenden. Allerdings ist auch dort kein Zusammenhang zwischen der Teilchengröße des Wolframs
und der Verschweißneigung bzw. dem Abreißstrom hergestellt.
Aus der GB-PS 11 30 995 ist ein W-Cu-Tränkwerkstoff bekannt, bei dem beispielsweise Teüchengrößen
des Wolf ram-Ausg ingsmaterials von 1 — 10 μπι verwendet
werden. Durch den Zusatz von Titan wird dort eine Verbesserung der Benetzung des Wolframs mit Kupfer
angestrebt.
Im allgemeinen ist keine nennenswerte metallurgische Reaktion zwischen W und Cu in einer infiltriertes
Cu enthaltenden W-Matrix zu beobachten. Dies bedeutet, daß die Leistung des Cu-W-Kontakts von den
einzelnen physikalischen Eigenschaften: von W und Cu im Gefüge des W-Skeletts, in welchem Cu dispergiert
ist, abhängt. Die Leistung bzw. das Verhalten eines Cu-W-Kontakts wird daher in großem Maße durch die
Teilchengröße des Wolframs (W) bestimmt. Je kleiner beispielsweise die Teilchengröße von W ist, um so
gleichmäßiger ist die Kupferverteüung, so daß auch der Abreißstrom und die Verschweißbarkeit: abnehmen.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Kontaktwerkstoff für Vakuumschalter zu schaffen, der in bezug auf
Verschweißneigung und Abreißstrom ausgezeichnete Eigenschaften besitzt.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Wolframteilchen im fertigen Werkstoff eine
Größe von 0,5 0—2 μίτι aufweisen.
Mit der Erfindung wird also ein höchst zuverlässiger Vakuumschalter-Kontaktwerkstoff geschaffen, der ausgezeichnete
Eigenschaften bezüglich (dielektrischer) Durchschlagsfestigkeit, Abreißstrom und Verschweißneigung
gewährleistet und der für den praktischen Einsatz hervorragend geeignet ist.
Bei der Herstellung eines derartigen Kontaktwerkstoffs wird zweckmäßigerweise die W-Teilchengröße so
gesteuert, daß sich die Teilchen nicht vergrößern und anwachsen. Dem Kontaktwerkstoff können somit
stabile und zuverlässige Eigenschaften verliehen werden, in dem das Wachsen der elementaren W-Teilchen
und auch eine Zunahme der Teilchengröße des Wolframs durch Wärmeeinwirkung beim Haupt-Erwärmungsvorgang
während der Herstellung, beispielsweise beim Sintern des Wolframs und bei der Cu-Infiltration
verhindert werden.
Es hat sich gezeigt, daß die anfängliche: Teilchengröße von W bei herkömmlichen Verfahren aufgrund des
Erwärmungsvorgangs stark anwächst. Wenn es ge'ingt,
dieses Abwachsen weitgehend zu verhindern, erhält man einen Cu-W-Kontaktwerksioff, in welchem Cu
günstiger dispergiert ist.
Ersichtlicherweise wird die Cu-Einlagerung schwierig,
wenn die elementare Teilchengröße allzusehr begrenzt wird. Die Infiltration in Wolfram mit geringer
anfänglicher Teilchengröße von z. B. 0,3—2 μΐη erweist
sich jedoch bei der Anwendung des Vakuum-Infiltrationsverfahrens als möglich. Wenn andererseits die '"
elementare W-Teilchengröße nicht mehr als 03 μΐη
beträgt, gestaltet sich die Cu-Infiltration schwierig.
Es hat sich auch erwiesen, daß die Cu-Infiltration bei einem W-Skelett einfach wird, das durch Sintern von W
in einem Gemisch mit einer vorbestimmten Menge '"' eines Zusatzmaterials, wie Cu, Ti1 Ta oder einem
Gemisch davon, hergestellt wird.
Das Verhältnis von größter Teilchengröße zu kleinster Teilchengröße von Wolfram kann wie folgt
eingestellt werden: Beispielsweise wird ein W-Skelett 2"
derart in einen Graphit-Tiegel eingebracht, daß es mit dem Tiegel über zu infiitrierendes bzw. eindiffundierendes
Kupfer (Cu) in Berührung steht, woraui das Cu durch Hochfrequenzerhitzung geschmolzen und in das
W-Skelett infiltriert bzw. eindiffundiert wird. Bei diesem 2>
Vorgehen wird zunächst die Temperatur des Kupfers erhöht, und wenn dessen Temperatur den Schmelzpunkt
von 1083° C übersteigt, diffundiert Cu allmählich in das
W-Skelett ein. Da hierbei die in den Poren freiliegenden Oberflächen der W-Teilchen von Cu bedeckt sind, kann J"
ein lokales Anwachsen der W-Teilchen auch dann wirkungsvoll verhindert werden, wenn die Temperaturverteilung
im W-Skelett im Temperaturbereich von 1083° C oder höher ungleichmäßig ist.
Bei der Herstellung eines derartigen Kontaktes kann r'
auch zunächst das einzudiKundierende Kupfer in einen Graphit-Tiegel eingegeben werden, worauf auf das
Kupfer ein W-Skelett aufgesetzt und auf dieses weiteres Kupfer zur Infiltration aufgegeben wird. Die obere und
die untere Cu-Masse werden bei Hochfrequenzerhitzung auf mehr als 1083° C in das W-Skelett eindiffundiert
In diesem Fall dringt Cu von beiden Enden her so schnell in das W-Skelett ein, daß die W-Teilchen beim
Anwachsen behindert werden. Da der zentrale Teil des W-Skeletts zuletzt vom Cu infiltriert wird, können die
W-Teilchen in diesem zentralen Teil leicht anwachsen. Dieses geringfügige Anwachsen der W-Teilchen im
zentralen Teil beeinträchtigt jedoch die Eigenschaften des Kontaktwerkstoffs in keiner Weise, wenn es
ausgeschlossen ist daß der zentrale Teil des Kontakts während seiner Betriebslebensdauer mit dem Gegenkontaktteil
in Berührung kommt
Im folgenden ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert Es
zeigt
F i g. 1 ehe graphische Darstellung der Beziehung
zwischen der Wolframteilchenverter ...uig eines Cu-W-Kontakts
einerseits sowie dem AbreiiJFXom und der
Verschweißkraft andererseits.
F i g. 1 veranschaulicht die Abhängigkeit vom Abreißstrom und der Verschweißkraft von der W-Teilchenverteilung
dnes Cu-W-Kontakt(werkstoffs). Fig. I zeigt die Bereiche der Meßwerte von Abreißstrom und
Verschweißkraft für einen Vergleichs-Cu-W-Kontakt mit größten W-Teilchen von 15μπι und kleinsten
W-Teilchen von 1 μπι sowie für einen erfindungsgemäßen
Cu-W-Kontakt, bei dem die W-Teilchen eine maximale Größe von 2 um und eine kleinste Größe von
0,5 μιη besitzen. Aus F i g. 1 geht deutlich hervor, daß die
Eigenschaften des erfindungsgemäßen Kontakts bezüglich Abreißstrom und Verschweißtendenz wesentlich
besser sind als beim Vergleichs-Kontakt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Wolfram-Kupfer-Tränkwerkstoff für Vakuumschalter, dadurch gekennzeichnet, daß die Wolframteilchen im fertigen Werkstoff eine Größe von 0,5 bis 2 μπι aufweisen.Die Erfindung betrifft einen Wolfram-Kupfer-Tränkwerkstoff für Vakuumschalter.Ein Vakuumschalterkontakt muß im allgemeinen die folgenden Eigenschaften besitzen:
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