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Vorrichtung zum Vereinzeln steifer unebener Platten
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Vereinzeln steifer unebener
Platten von einem Stapel, in dem sich die Platten stehend befinden, vorsugsweise
anzuwenden als Aggregat einer Bündelmaschine für Falzbogen zum Zuführen der Bündel-Endplatten.
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Zum Vereinzeln von insbesondere aus Pappe bestehenden Platten von
einem Stapel sind Vorrichtungen bekannt geworden, bei denen Saugdüsen mit einem
Bewegungsmechanismus, beispielsweise einem Hebelgetriebe verbunden sind und die
oberste Platte eines liegend angeordneten oder die vordere Platte eines stehend
angeordneten Stapels unter Saugluftwirkung erfassen, vom Stapel wegführen und in
die zur Weiterförderung erforderliche Position bringen. Von Vorteil ist dabei, daß
auch Platten, die nach wiederholter Verwendung als Bündel-Endplatten uneben geworden
sind, verarbeitet werden können. Von Nachteil sind aedoch der große bauliche Aufwand
und die Notwendigkeit einer Saugluftpumpe oder eines Saugluftanschlusses. Solche
Vorrichzunge sind in den DD-WP 127 733 und 145 845 beschrieben.
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Andere Lösungen, beispielsweise nach DEI-OS 3 320 491, arbeiten nach
dem an sich bekannten Prinzip Schieber gegen Spalt, wobei ein lSitnehaer, der an
einer in der Stapelstützfläche längs beweglich geführten und hin- und hergehend
angetriebenen Schieberleiste befestigt ist, gegen die Hinterkante der untersten
Platte eines liegenden Stapels
drückt und diese mit ihrer Vorderkante
voran unter einer Rückhaltezunge hindurch schiebt, deren Abstand von der Stapelstützfiäche
auf eine 37eichliche Plattendicke einsliellw bar ist. Dem Vorteil der Jinfachheit
steht der Nachteil gegenüber, daß nur ebene Platten vereinzelt werden können Auch
die lösung gemäß DE-OS 3 202 037, wo an Stelle des an einer Schieberleiste befestigten
Mitnehmers ein umlaufendes, eine gesteuerte Hubbewegung aus:iihrendes Gummi-Reibband
vorgesehen ist, weist den erwähnten Nachteil auf, und außel7dem ist der auf Kraftschluß
beruhende Vereinzelungseffekt bei rauhen Platten unsicher.
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Nach DD-WP 133 548 wurde vorgeschlagen, eine Vorrichtung nach dem
erwähnten Prinzip Schieber gegen Spalt so auszuführen, da13 ein Mitnehmer durch
eine nach oben gebogene Blattfeder mit der Schieberleiste verbunden ist und die
Rückhaltezunge eine Schräge aufweist, so daß auch unebene Platten vom Mitnehmer
erfaßt werden und die vertikale Kraftkomponente des von der Schräge der Rückhaltezunge
beim Vorschieben der Platte auf diese ausgeübten Druckes diese gegen die Stapelstützfläche
drückt. Voraussetzung für die Funktion dieser Vorrichtung ist aber, daX die Platten
flexibel sind una die Kanten der gestapelten Platten siab nicht verhaken können,
æ.B. infolge von Kantenstauchungen. Diese Voraussetzungen sind aber bei Bündel-Endplatten,
da diese besonders steif sein müssen und wiederholt verwendet werden, nicht gegeben.
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Auch die Lösung nach DE-OS 2 520 568, welche die Vereinzelung von
Kartonzuschnitten von einem stehenden Stapel betrifft und bei welcher sich der motorisch
vorgeschobene Stapel gegen vier in den Eckenbereichen des vordersten Zuschnitts
angeordnete Stützbleche stützt und der vordere Zuschnitt durch je zwei untere und
obere an den Stützblechen befindliche Schieber zunächst nach oben und danach nach
unten bis in die Endposition geschoben und dabei durch die als Schneiden ausgebildeten
Ober kanten der unteren Stütæbleche vom Stapel getrennt wird, setzt flexible oder
ebene
Zuschnitte voraus. Auch deren die Zuschnitte nicht zu schwer
und deren Kanten wegen des Trennens mittels Schneiden nicht gestaucht sein. Ferner
ist der bauliche Aufwand des motorischen Stapelvorschubs und insbesondere der beiden
zeitlich versetzt arbeitenden und daher unabhängig voneinander angetriebenen Schieberpaare
sehr hoch, Insgesamt sind die bekannten technischen Lösungen entweder baulich sehr
aufwendig und erfordern eine Saugluftquelle oder sie eignen sich nicht für die Verarbeitung
steifer und deformierter dicker Platten.
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Ziel der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Vereinzeln steifer
Platten, welche auch uneben und an den Kanten defomiert sein können, zu schaffen,
die einfach im Aufbau ist, automatisch und funktionssicher arbeitet und die Platten
den Belangen einer Bündelmaschine entsprechend stehend bereitstellt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine automatisch und funktionssicher
arbeitende Vorrichtung zum Vereinzeln dicker steifer Platten, welche uneben und
deformiert sein können, zu schaffen, die einfach im Aufbau ist und die die vereinzelten
Platten ohne zusätzliche Fördereinrichtungen in stehender Position bereitstellt.
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Diese Aufgabe wird erSindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Plattenstapel
mit in Vereinzelungsrichtung geneigt stehenden Platten an der Vereinzelungsseite
durch drei Stapelstützen kleiner Flächenausdehnung, von denen zwei nahe den Enden
der Unterkante der vordersten Platte und eine im Mittenbexeich der Oberkante der
vordersten Platte angeordnet sind, gestützt wird und daß ferner zwei Mitnehmer an
einer drehend angetriebenen Welle, welche vor der Unterkante der vordersten Platte
parallel zu dieser angeordnet ist, befestigt sind, wobei sie
in
ihrer zur untersten Stapelkante hin gerichteten Stellung im unmittelbaren Bereich
der unteren Stapelstützen um etwas weniger als eine Plattendicke über die Stützflächen
der unteren Stapelstützen hinausragen. Die obere Stapelstütze ist als Winkel ausgebildet,
welcher um die Oberkante der vordersten Platte des Stapels faßt und gegen die vorgespannte
Kraft einer Feder nach oben beweglich ist. Der Abstand zwischen der Stützfläche
der oberen Stapelstütze und der Vorderkante einer fest aber vertikal einstellbar
oberhalb des Stapels angeordneten Gegenhalteleiste beträgt eine reichliche Plattendicke.
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Die erSindungsgemaße Vorrichtung bewirkt, daß beim Drehen der Welle
die daran befestigten Mitnehmer die vorderste Platte des Stapels zunächst um eine
dem Bewegungsradius der Mitnehmer entsprechende Strecke anheben, wobei die Oberkante
der vordersten Platte die obere Stapelstütze gegen die auf diese wirkende Federkraft
nach oben drückt1 während die restlichen Platten des Stapels, die infolge Reibung
oder Verhakung deformierten Plattenkanten ebenfalls angehoben werden könnten, durch
die Gegenhalteleiste zurückgehalten werden. Beim Weiterdrehen von Welle und Mitnehmern
wird die Unterkante der vordersten Platte vom restlichen Stapel wegbewegt und fällt
schließlich durch Schwerkraft nach unten, wobei sie beispialsw weise zwischen Leitbleche
gelangt und von diesen in stehender Position in Bereitschaft gehalten wird. Dadurch,
daß der auf die obere Stapelstütze wirkende Federdruck die beginnende Abwärtsbewegung
der Platte beschleunigt und daß die vordere Stützfläche der als stumpfer Winkel
ausgebildeten oberen Sbapelstütæe in vertikaler Richtung von der Plattenebene abspreizt,
wird ein Häagenbleiben der vordersten Platte zwlschen der oberen Stapelstütze und
dem restlichen Stapel verhindert.
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Der wesentliche Vereinzelungseffekt der Erfindung beruht darauf, daß
die Dreipuaktaulage der zu vereinzelnden Platte während des Vereinzelungsvorganges
auch örtlich erhalten bleibt und daß der Vereinzelungavorgang nur einen sehr kleinen
Verschiebeweg der vordersten Platte gegen den restlichen
Plattenstapel
bedingt und ausschließlich durch Formschluß bewirkt wird.
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Die Erfindung soll nachstehend ausland eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert werden.
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Es zeigen: Fig, 1: Die Seitenansicht de Erfindung in geschnittener
Darstellung; rig. 2: eine perspektivische Vorderansicht der Erfindung in vereinfa6hter
Darstellung Die stehend in einem Plattenstapel 1 befindlichen Platten werden von
zwei Winkelschienen 2, welche zur Vereinzelungsseite hin nach unten unter etwa 200
geneigt angeordnet sind, aufgenommen und durch eine obere Stapelstütze 3 und zwei
untere Stapelstützen 4 so gestützt, daB sie zur Vereinæelungseinrichtung hin um
etwa 150 gegen die Vertikale geneigt stehen, Die Differenz der Neigungswinkel von
Wialrelschienen 2 und Platten des Plattenstapels 1 begünstigt den klemmungsfreien
Vorschub der Platten unter Schwerkraft. Die Winkelschienen 2 sind an den Gestellwänden
5; 6 befestigt, welche durch feststehende Traversen?; 8 in ihrem Abstand nach der
Plattengröße verstellbar miteinander verbunden sind. Die unteren Stapelstützen 4
sind als Scheiben ausgebildet, an deren Umfang je ein Mitnehmer 9 befestigt ist
und die an den Gestellwänden 5; 6 drehbar gelagert und so angeordnet sind, daß sie
die Unterkante der vordersten Platte la nahe den Winkelßchienen 2 berühren. Ein
Getriebemotor 10, dessen Schaltung vorzugsweise so gestaltet ist, daß die Ausgangswelle
schrittweise dreht und aeweils genau eine Umdrehung ausführt, überträgt die Drehbewegung
über eine Kette 11 oder/ und Zahnräder 12 auf eine Welle 13, mit welcher die als
Scheiben ausgebildeten unteren Stapelstützen 4 drehstarr verbunden sind. Dabei ist
entweder, wie in Fig. 2 dargestellt, die in der verstellbaren Gestellwand 6 gelagerte
Stapelstütze 4
gegen die Welle 13 axial vexachiebbar, oder die Welle
13 ist eine Deleskopwelle, Die Welle 13 kann auch als Vorgelegewelle angeordnet
sein, welche ihre Drehbewegung über Zahnräder mittelbar auf die beiden als Scheibe
ausgebildeten Stapelstützen 4 überträgt, Die obere Stapelstütze 3 hat die Form eines
stumpfen Winkels, so daß dessen den Stapel stützende Fläche und die Plattenebene
einen Winkel von 200 bis 300 einschlieBen und ist über einen Hebel 14 an einer Gegenhalteleiste
15 angelenkt. Der Abstand zwischen der den Stapel stützenden Fläche der oberen Stapelstütze
3 und der Vorderkante der Gegenhalteleiste 15 beträgt etwa 1,5 5 Plattendicken und
ist in nicht dargestellter Weise einstellbar. Ein Ausleger 16, mit dem die Gegenhalteleiste
15 fest oder in nicht dargestellter Weise seitlich verstellbar verbunden ist, läßt
sich entlang einer an der antriebsseitigen Gestellwand 5 befestigten Säule 17 nach
der Plattengröße vertikal einstellen und daran festklemmea, Zwischen Ausleger 16
und Hebel 14 befindet. sich eine vorgespannte Druckfeder 18.
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Werden zum gewünschten Zeitpunkt der Plattenzuführung die Welle 13
und somit die als Scheiben ausgebildeten unteren Stapelstützen 4 mit den daran befestigten
Mitnehmern 9 durch den Getriebemotor 10 in rotierende Bewegung versetzt, so legen
sich die Mitnehmer 9 von unten gegen die Unterkante der vordersten Platte 1a und
schieben diese, wie in Fig. 2 gezeigt, nach oben, Dabei drückt die Oberkante der
Platte 1a die obere Stapelstütse 3 gegen die Kraft der Druckfeder 18 ebenfalls nach
oben. Die Gegenhalteleiste 15 verhindert, daß infolge Reibung der Platten gegeneinander
oder Verhakung der Plattenkanten die nächste Platte mit angehoben wird.
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Da sich die Unterkante der Platte la beim Weiterdrehen der Welle 13
und der Mitnehmer 9 entlang deren kreisförmiger Bewegungsbahn von dem restlichen
Stapel 1 entfernt, gleiten die Unterkanten der in dem restlichen Stapel 1 befindlichen
Platten infolge der geneigten Anordnung der den Plattenstapel
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tragenden Winkelschienen 2 unter Schwerkraft nach vorn, und die Unterkante der zweiten
Platte legt sich an die unteren Stapelstützen 4 an. Nachdem die Unterkante der Platte
la über den Scheitelpunkt ihrer kreisförmigen Bewegungsbahn hinweg gelangt ist,
gleitet sie entlang der scheiberförmigen unteren Stapelstützen 4 unter der Wirkung
der Schwerkraft und der Kraft der gegen die obere Stapelstütze 3 drükkenden Druckieder
18 nach unten ab. Die hohe Anfangageschwindigkeit, die die Platte la dadurch bei
ihrer Abwärtsbewegung erhält und die stumpfe Winkelform der oberen Stapelstütze
3 verhindern, daß die Platte 1a zwischen der oberen Stapelstütze 3 und dem Plattenstapel
1 geklemmt und festgehalten wird. In Fig. 1 dargestellte Leitbleche 19 nehmen schließlich
die Platte 7a in stehender Position, bereitgestellt für die Weiterförderung, auf,
und die Oberkante der nächsten Platte des Plattenstapeis 1 legt sich infolge der
geneigten Plattenstellung unter Schwerkraft oder der Wirkung einer im A usführungsbeispiel
nicht vorgesehenen Stapelschubeinrichtung an die obere Stapelstütze 3 an.
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Aufstellung verwendeter Bezugszeichen 1 Plattenstapel 1a vorderste
Platte 2 Winkelschienen 3 obere Stapelstütze 4 untere Stapelstütze 5 Gestellwand
6 Gestellwand 7 Traverse 8 Traverse 9 Mitnehmer 10 Getriebemotor 11 Kette 12 Zahnräder
13 Welle 14 Xebel 15 Gegenhalteleiste 16 Ausleger 17' Säule 18 Druckfeder 19 Leitbleche