DE3613453A1 - Vorrichtung zum betanken von kraftfahrzeugen - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Betanken von
Kraftfahrzeugen mit einer entlang der Kraftstoffleitung über die
Zapfsäule verlaufenden Gasrückführleitung, die den Luftraum des
zu befüllenden Fahrzeugtanks mit dem Lagerbehälter für den Kraft
stoff verbindet.
Zur emissionsfreien Betankung von Kraftfahrzeugen und zur Rück
führung der beim Betanken am fahrzeugseitigen Tankstutzen frei
werdenden Kohlenwasserstoffdämpfe sind bereits mehrere Lösungs
wege vorgeschlagen worden, um entweder das Zapfventil beim Ein
füllen von Kraftstoff abzudichten oder die flüchtigen Kohlen
wasserstoffdämpfe zu sammeln, wiederzugewinnen und aufzubereiten.
Ein emissionsfreies Zapfventil mit flexibler Dichtung, welche eine
Innendichtung am Einfüllstutzen herstellt, ist aus der DE-OS 34 33 071
bekannt. Die Umgebung des Einfüllstutzens ist hierbei lediglich
während des Betankens des Fahrzeugs frei von Dämpfen; beim Zurück
stecken des Zapfventils in die Zapfsäule entweichen die beim Betan
ken komprimierten Dämpfe aus dem noch offenen Einfüllstutzen, bis
dieser geschlossen wird.
Beim Befüllen von Behältern, insbesondere Kesselwagen, mit Mineralöl
produkten ist es aus der DE-OS 25 29 218 bekannt, die beim Befüllen
verdrängten verdampften Anteile des Ladeguts abzuleiten. Werden die
abgeleiteten Dämpfe in den Lagertank zurückgeführt, spricht man von
einem Gaspendelverfahren.
Eine Vorrichtung zum Betanken von Kraftfahrzeugen der eingangs ge
nannten Art ist aus der DE-OS 22 62 109 bekannt. Hierbei verläuft
die Gasrückführleitung parallel zu und außerhalb der Kraftstofflei
tung und verbindet den Luftraum des zu befüllenden Fahrzeugtanks mit
dem Lagerbehälter für den Kraftstoff.
Unter Berücksichtigung der Tatsache, daß die aus dem Fahrzeugtank
beim Einfüllen von Kraftstoff verdrängten Gasmengen, die sich aus
unverbrannten Kohlenwasserstoffen zusammensetzen, volumetrisch der
eingefüllten Kraftstoffmenge entsprechen, weichen bei einem Betan
kungsvorgang aus dem Einfüllstutzen des Fahrzeugtanks Gasmengen aus,
die zu einer allgemeinen Luftverschmutzung, insbesondere aber bei
manueller Betätigung des Zapfventils durch den Fahrzeugfahrer bei
heute üblicher Selbstbedienung in Tankstellen zu einer Beeinträch
tigung des Fahrers beim Atmen führen.
Bei der getrennten Anordnung eines Einführrohres und eines Gasrück
führrohres an der Zapfventilmündung im Einfüllstutzen nach der aus
der DE-OS 22 62 109 bekannten Bauart besteht die Gefahr, daß Luft
sauerstoff eingemischt wird, der beim öffnen des Fahrzeugtanks ein
geströmt ist. Durch diese Beimischung von Luftsauerstoff entsteht ein
hochexplosives Gemisch.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei Verwendung einer
Gasrückführleitung entlang der Kraftstoffleitung der beim Einfüllen
von Kraftstoff während des Betankens und des dabei auftretenden Ver
drängens der Benzindämpfe auftretenden Explosionsgefahr durch gegen
seitig unterstützende Maßnahmen entgegenzuwirken.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Gas
rückführleitung im Innern der Kraftstoffleitung verläuft, in der
Gasrückführleitung eine oder mehrere Flammendurchschlagsicherungen
angeordnet sind und eine stromab der Auskopplung der Gasrückführlei
tung aus der Kraftstoffleitung vorgesehene Gasförderpumpe in Abhängig
keit von Förderzeit und Fördergeschwindigkeit des in den Fahrzeugtank
einzufüllenden Kraftstoffs von dem in jeder Zapfsäule vorhandenen
Flüssigkeitsmeßmotor antreibbar ist.
Die Verlegung der Gasrückführleitung in das Innere der Kraftstoff
leitung verringert den Förderquerschnitt der Kraftstoffleitung nur
unwesentlich, erbringt aber den entscheidenden Vorteil, daß die
Handhabung des Zapfventils mit Zapfschlauch nicht durch einen pa
rallel geführten zusätzlichen Schlauch beeinträchtigt wird. Hinzu
kommt, daß die Gasrückführleitung im Innern der Kraftstoffleitung
während des Betankens von dem aus dem Erdtank hochgepumpten, rela
tiv kühlen Kraftstoff umgeben ist, so daß mit zunehmender Rückfüh
rung der aus dem Fahrzeugtank verdrängten Gase einer Verdampfung ent
gegengewirkt wird und die Gase vorkondensiert werden.
Es ergibt sich weiterhin der Vorteil, daß bei eventuellen Leckagen der
Gasrückführleitung das Eindringen von Luftsauerstoff verhindert wird.
Die in einem solchen Fall in die Gasrückführleitung eintretende Flüssig
keit bietet mit entsprechenden Schaltmitteln eine einfache Möglichkeit,
Leckagen erkennbar zu machen.
Entscheidender Vorteil einer innerhalb der Kraftstoffleitung verlegten
Gasrückführleitung ist aber, daß Zündquellen entlang des Tankschlauches
sich nicht unmittelbar auf die Gasrückführleitung auswirken können.
Durch die Anordnung von Flammensperren wird verhindert, daß eine an
laufende Zündflamme, die von einer Zündquelle ausgeht, die Gasrück
führleitung durchläuft und in die Gefahrenzone des Lagerbehälters ge
langt, in der die dort befindlichen brennbaren Gase entzündet werden
könnten. Durch die in die Kraftstoffleitung verlegte Gasrückführlei
tung ist diese Gefahr ohnehin auf den Bereich des Zapfventils und der
Einmündung der Gasrückführleitung in den Lagerbehälter beschränkt.
Um das Zurückführen der beim Einfüllen von Kraftstoff verdrängten
brennbaren Dämpfe in der Gasrückführleitung zu unterstützen, ist eine
Gasförderpumpe vorgesehen. Damit bei manueller Ein- und Ausschaltung
einer solchen Pumpe ein Vor- oder Nachlauf verhindert wird, wodurch
gefahrbringende Luftsauerstoffmengen angesaugt werden könnten, die in
Vermischung mit den angesaugten Kohlenwasserstoffdämpfen ein brenn
bares Gemisch erzeugen würden, wird die stromab der Auskopplung der
Gasrückführleitung aus der Kraftstoffleitung angeordnete Gasförder
pumpe in Abhängigkeit von Förderzeit und Fördergeschwindigkeit des
in den Fahrzeugtank einzufüllenden Kraftstoffes von dem in jeder
Zapfsäule vorhandenen Flüssigkeitsmeßmotor angetrieben. Dieser Flüs
sigkeitsmeßmotor dient üblicherweise zum Antrieb von Zähl- und Re
chenwerken und ist in der Zapfsäule untergebracht.
Durch die antriebsmäßige Kopplung der Gasförderpumpe mit dem Flüs
sigkeitsmeßmotor wird die Laufzeit der Gasabsaugung auf die Laufzeit
der Zapfsäulen-Flüssigkeitsabgabe begrenzt. Zusätzliche Antriebsmit
tel für die Gasförderpumpe sind innerhalb der Zapfsäule nicht erfor
derlich. Durch ein einmal eingestelltes Übersetzungsverhältnis zwi
schen der Abtriebswelle des Flüssigkeitsmeßmotors und der Eingangs
welle der Gasförderpumpe kann die Förderleistung der Gasförderpumpe
an die beim Tankvorgang freiwerdenden Gasmengen angepaßt werden.
In vorteilhafter Ausgestaltung steht die Gasförderpumpe mit dem
Flüssigkeitsmeßmotor über form- oder kraftschlüssige Antriebsele
mente, beispielsweise über Zahnriemen- oder Keilriementrieb oder
über ein Zahnradgetriebe, in Verbindung.
In weiterer Ausgestaltung ist eine Flammendurchschlagsicherung nahe
dem Übergang der Kraftstoffleitung in das Zapfventil und eine wei
tere Flammendurchschlagsicherung stromauf der Einmündung der Gas
rückführleitung in den Lagerbehälter angeordnet.
Die Verbindung der Gasrückführleitung mit dem geöffneten Einfüll
stutzen des Kraftfahrzeugtanks ist so getroffen, daß die Gasrück
führleitung an der Zapfventilmündung in einer den Tank- oder Ein
füllstutzen überdeckenden Manschette ausmündet.
Zur Verflüssigung der brennbaren Gase vor dem Eintritt in den La
gerbehälter ist stromab der in Strömungsrichtung der Gasrückführung
zuletzt vorgesehenen Flammendurchschlagsicherung ein Kondensator
angeordnet.
Bei allen eichpflichtigen Straßenzapfsäulen ist der Einbau eines Gas
abscheiders vorgeschrieben, dessen Entlüftungsleitung in die freie
Atmosphäre führen muß. In vorteilhafter Weise lassen sich die aus
dem Gasabscheider austretenden Gase bei der vorliegenden Bauart ab
fangen und in den Lagerbehälter zurückführen, indem die Entlüftungs
leitung des Gasabscheiders in die Gasrückführleitung einmündet.
Ein in der Beschreibung näher erläutertes Ausführungsbeispiel der
Vorrichtung zum Betanken nach der Erfindung ist in der einzigen
Figur der Zeichnung wiedergegeben.
Aus einem unterirdisch verlegten Lagerbehälter 2 wird über eine
in einer Zapfsäule 21 installierte Flüssigkeitspumpe beim Tankvor
gang Kraftstoff angesaugt und über eine Kraftstoffleitung 1 zum
Zapfventil geführt. Die Kraftstoffleitung endet in einer in den Tank-
oder Einfüllstutzen 5 des Fahrzeugs einführbaren Zapfventilmündung
3. Auf radialem Abstand hiervon ist eine Manschette 6 vorgesehen,
welche zur Zapfventilmündung einen Ringraum zum Ausweichen der beim
Tanken verdrängten brennbaren Gase begrenzt.
Diese Gase gelangen in eine im Innern der Kraftstoffleitung 1 ver
laufenden Gasrückführleitung 4, werden von einer im Zapfsäulenbereich
angeordneten Gasförderpumpe 11 angesaugt und vor Eintritt in die Ge
fahrzone 10 des Lagerbehälters 2 in einem Kondensator 12 ver
flüssigt.
Um zu verhindern, daß beim Einmischen von Luftsauerstoff während des
Ansaugens der Kraftstoffdämpfe oder Gase und bei gleichzeitigem Auf
treten einer Zündquelle Explosionsflammen die Gasrückführleitung durch
schlagen und in die Gefahrzone 10 des Lagerbehälters 2 gelangen,
wo sie die dort befindlichen brennbaren Gase entzünden könnten, sind
im Ausführungsbeispiel zwei Flammendurchschlagsicherungen 7 und 9
vorgesehen, die als im Querschnitt kreis- oder kreisringförmige Dewy-
Siebe ausgebildet sind.
Eine dieser Flammendurchschlagsicherungen, nämlich die Sicherung 7,
befindet sich am Übergang der Kraftstoffleitung 1 in das, bezogen
auf die Kraftstoff-Einfüllrichtung, hintere Ende des Zapfventils.
Aus Sicherheitsgründen ist eine weitere Flammendurchschlagsicherung
9 in der zum Lagerbehälter 2 führenden Druckleitung der Gasför
derpumpe 11 zwischen dieser und dem Kondensator 12 angeordnet.
Die aus bandförmigen Lamellen bestehenden Flammendurchschlagsicherungen
haben eine solche axiale Länge, daß entstehende anlaufende Zündflammen
bis unter die Zünd-Temperatur abgekühlt werden.
Die Gasförderpumpe 11 wird über ein Zahnradgetriebe 23 von einer
Abtriebswelle des in der Zapfsäule ohnehin vorhandenen Flüssigkeits
meßmotors 22 angetrieben. Dieser Flüssigkeitsmeßmotor dient normaler
weise zum Antrieb von Zähl- und Rechenwerken für die Anzeige des ge
zapften Kraftstoffes nach Volumen und Preis. Die Gasförderpumpe 11
wird so lange und so schnell angetrieben, wie Kraftstoff getankt wird.
Dadurch wird ein Vor- oder Nachlauf der Gasförderpumpe verhindert, wo
durch ein frühzeitiges oder ein nachträgliches Ansaugen von Luftsauer
stoff vermieden wird.
Um auch die in einem Gasabscheider 24 austretenden Gase abzufangen
und in den Lagerbehälter 2 zurückzuführen, ist eine Entlüftungslei
tung 14 des Gasabscheiders 24 stromab der Gasförderpumpe 11 mit
der Gasrückführleitung 4 verbunden.
Claims (10)
1. Vorrichtung zum Betanken von Kraftfahrzeugen mit einer entlang der
Kraftstoffleitung über die Zapfsäule verlaufenden Gasrückführleitung,
die den Luftraum des zu befüllenden Fahrzeugtanks mit dem Lagerbe
hälter für den Kraftstoff verbindet, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gasrückführleitung (4) im Innern der Kraftstoffleitung (1)
verläuft, in der Gasrückführleitung (4) eine oder mehrere Flam
mendurchschlagsicherungen (7, 9) angeordnet sind und eine strom
ab der Auskopplung der Gasrückführleitung (4) aus der Kraftstoff
leitung (1) vorgesehene Gasförderpumpe (11) in Abhängigkeit von
Förderzeit und Fördergeschwindigkeit des in den Fahrzeugtank einzu
füllenden Kraftstoffs von dem in jeder Zapfsäule (21) vorhandenen
Flüssigkeitsmeßmotor (22) antreibbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gas
förderpumpe (11) mit dem Flüssigkeitsmeßmotor (22) über form-
oder kraftschlüssige Antriebselemente in Verbindung steht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die An
triebselemente als Zahnriemen- oder Keilriementrieb ausgebildet
sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Antriebselemente als Zahnradgetriebe (23) ausgebildet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Flammendurchschlagsicherung (7) nahe dem Übergang der Kraft
stoffleitung (1) in das Zapfventil angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine
weitere Flammendurchschlagsicherung (9) stromauf der Ein
mündung der Gasrückführleitung (4) in den Lagerbehälter (2)
angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Flammendurchschlagsicherungen (7, 9) als im Querschnitt
kreis- oder kreisringförmige Dewy-Siebe ausgebildet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gasrückführleitung (4) an der Zapfventilmündung (3) in
einer den Tankstutzen (5) des Fahrzeugtanks überdeckenden
Manschette (6) ausmündet.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
stromab der in Strömungsrichtung der Gasrückführung zuletzt
vorgesehenen Flammendurchschlagsicherung (beispielsweise 9)
ein Kondensator (12) zur Verflüssigung der brennbaren Gase
angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Entlüftungsleitung (14) eines in der Zapfsäule (21) vor
gesehenen Gasabscheiders (24) in die Gasrückführleitung (4)
einläuft.
Priority Applications (1)
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