DE3610565A1 - Bodenbelag aus keramischen fliesen - Google Patents
Bodenbelag aus keramischen fliesenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Bodenbelag aus keramischen Fliesen auf
einer die Unebenheiten des Unterbaues ausgleichenden, haftungsver
mittelnden Schicht.
Die genannte Schicht ist herkömmlicherweise das Mörtelbett der Fliesen.
Auf Terrassen und Dächern kennt man auch Bodenbeläge, bei denen die
Fliesen auf aufgestelzten Betonplatten mit Mörtel verlegt sind.
Ferner ist es bekannt, auf einer Dachhaut einer Terrasse Gummimatten
geringerer Elastizität unter Verklebung zu verlegen und darauf kera
mische Fliesen zu kleben und sie elastisch zu verfugen.
Gummimatten kennt man auch lose aufgelegt mit an der Unterseite ge
formten Drainage-Kanälen als Zwischenschicht unter einem Kies- oder
losen Betonplatten-Belag.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen leicht und schnell zu
verlegenden Bodenbelag aus keramischen Fliesen zu schaffen.
Gemäß der Erfindung erfüllt diesen Zweck ein Bodenbelag der eingangs
bezeichneten Art, bei dem die genannte die Unebenheiten des Unter
baues ausgleichende, haftungsvermittelnde Schicht durch werksseitig an
den einzelnen Fliesen fest angebrachte, elastische Unterlagen gebildet
ist, die auf dem Unterbau lose oder nur leicht verklebt aufliegen, und
bei dem die so aus einer Fliese und ihrer Unterlage jeweils gebildeten
Belagelemente mit senkrechter Beweglichkeit der Fliesen gegeneinander
an den Fugen verlegt sind.
Die Fliesen werden durch ihre jeweils anvulkanisierten oder ange
klebten, vergleichsweise weichen Unterlagen auch ohne Verklebung un
verrückbar auf dem Unterbau gehalten. Der Bodenbelag ist insofern
trittsicher. (Die Fliesenoberfläche selbst kann trittsicher gestaltet
werden.) Er hat auch gegenüber Windangriff noch genügend Haftung,
zumal die Fliesen zusammen mit ihrer Unterlage schwerer und kompakter
sind als allein. Die Unebenheiten des Unterbaues werden durch die
Elastizität der Unterlage ausgeglichen. Dieser Ausgleich ist, anders als
bei dem Mörtelbett, weniger ein dauernder und mehr ein zeitlicher je
weils bei Belastung, was aber das entscheidende ist. Auch unter Punkt
belastung z.B. durch ein Tischbein, ein Stuhlbein, einen Absatz o.dgl.
brechen die Fliesen nicht. Wesentlicher Bestandteil dieses Konzepts ist
die Vertikalbeweglichkeit der Fliesen gegeneinander. Sie konzentriert
die Abstützung der Fliese auf die Unterlage, d.h. sie verhindert das
Einleiten von Stützkräften vom Rand her und hält damit das Biege
moment in den Fliesen beschränkt.
So können die Fliesen auch verhältnismäßig großformatig sein, wie es
für eine leichte und schnelle Verlegung anzustreben ist. Die Verlegung
geschieht im wesentlichen durch einfaches Auflegen der Belagelemente,
nötigenfalls mit Zuschneiden. Sie kann auch von Ungelernten ausgeführt
werden. Es wird kein Wasser in den Bau gebracht.
Weitere Vorteile sind Wärmedämmung und Trittschalldämmung. Die
letztere macht den Bodenbelag besonders vorteilhaft für große Flure.
Infolge der federnden Nachgiebigkeit ist der Bodenbelag angenehm zu
begehen.
Ein erheblicher Vorteil liegt ferner, vor allem für Altbausanierung, in
der niedrigen Bauhöhe des Belagelementes. Sie kann z.B. 3 bis 4 cm be
tragen gegenüber mindestens 10 cm z.B. bei aufgestelzten (Wasch-)Be
tonplatten.
Die Belagelemente erlauben schließlich auch, leicht und schnell bei
spielsweise auf einem Flachdach einen Gehweg einzurichten. Dafür
können sie auch nur in Trittabständen verlegt werden.
Will man im Innenbereich den Boden verfugen, muß die Verfugung ent
sprechend nachgiebig sein. In Betracht kommt unter diesem Gesichts
punkt auch, weiche Hohlprofile in die Fugen einzudrücken und mit den
Fliesenrändern zu verkleben. Auch kann man für den Innenbereich die
Unterlagen aus einem etwas härterem Material und ggf. ohne Hohl
räume herstellen, so daß die belasteten Fliesen weniger weit einsinken.
Denn der Untergrund wird im Innenbereich meist gleichmäßiger sein
oder leichter vergleichmäßigt werden können als im Außenbereich und
damit weniger Anpassungsfähigkeit der Belagelemente verlangen.
Auch sonst wird die Materialauswahl für den Innenbereich und den
Außenbereich verschieden sein. Um Geruchsbelästigungen auszuschließen,
muß man im Innenbereich auf Unterlagen aus Abfallprodukten ver
zichten, die im Außenbereich tragbar sind und das Erzeugnis ver
billigen.
Besonders geeignet ist der erfindungsgemäße Bodenbelag jedoch für den
Außenbereich insofern, als hier in jedem Falle die Fugen offen bleiben
sollen und damit erstens die Verfugung eingespart wird und zweitens
absolut freie, unbeschränkte senkrechte Beweglichkeit der Fliesen gegen
einander besteht. Das Wasser soll durch die Fugen laufen und in bzw.
unter den Belagelementen abfließen.
Die Unterlagen der Belagelemente für den Außenbereich sind deshalb
drainierend.
Vorzugsweise sind an der Unterseite der Unterlagen Hohlräume ausge
bildet, in denen das Wasser fließen kann. Weiter im einzelnen ist die
Unterseite der Unterlagen vorzugsweise genoppt, so daß die Belag
elemente nur mit den Noppen aufliegen und dazwischen breitflächige
Hohlräume sich in allen Richtungen erstrecken.
Die Unterlagen können auch aus einem offenporigen Material, vorzugs
weise Granulat-Gummi, bestehen.
Je nach Anwendungsfall und Ausmaß der Porosität kann dies schon für
die Drainage ausreichen. Im übrigen läßt sich über die Porosität die
Elastizität des Materials einstellen.
Die vorstehend unter dem Gesichtspunkt der Wasserabführung erörterten
Poren- und sonstigen Hohlräume dienen außerdem der Hinterlüftung.
Unter diesem Gesichtspunkt kommen sie auch für den Innenbereich in
Betracht.
Wie gesagt, kommt schon durch das bloße Auflegen der Belagelemente in
der Regel eine genügende Reibungshaftung am Unterbau zustande. Eine
leichte Verklebung schadet indessen nicht. Wo, je nach den Umständen,
die Reibungshaftung nicht ausreicht, kann man z.B. stellenweise eine
dünne Kleberschicht auftragen. Auch hier besteht ein Unterschied zwischen
dem Außenbereich und dem Innenbereich insofern, als man im Außenbereich
die Belagelemente nach bestimmten Zeitabschnitten, z.B. nach 10 bis 15
Jahren, abnehmen will, um zur Instandhaltung der Wasserabflußwege
Schmutzansammlungen, Pflanzenwuchs usw. zu entfernen. Eine Ver
klebung im Außenbereich sollte daher immerhin abreißbar sein.
Während im Außenbereich ein Fugenabstand zwischen den gesamten
Elementen, also auch auf der Höhe der Unterlagen, angebracht ist, um
das Wasser leicht und schnell nach unten in die erwähnten Hohlräume
hindurchlaufen zu lassen, kann man im Innenbereich, sofern es eine
ggf. gewünschte Hinterlüftung nicht stört, die Unterlagen auch um den
halben Fugenabstand seitlich über den Fliesenrand vorspringen lassen
und dann die Belagelemente unter seitlicher Berührung der Unterlagen
verlegen. Man erhält damit beim Verlegen von selbst einen gleich
bleibenden Fugenabstand und kann ihn damit auch auf Dauer sichern.
Gleichbleibender Fugenabstand läßt sich aber auch durch Zwischenlegen
einer entsprechenden Leiste als Lehre mühelos erzielen.
Die Unterlagen können gestanzt und mit den Fliesen verklebt werden.
Vorteilhaft ist jedoch eine Fertigung mit Vulkanisierformen, in denen
die Unterlagen bereits bei ihrer Herstellung an die Fliesen anvul
kanisiert werden.
Um die Biegefestigkeit zu erhöhen, kann man zwischen der Fliese und
der Unterlage ein Glasfasergewebe anordnen.
Als Material der Unterlage kommt neben dem Granulat-Gummi, das, wie er
wähnt, für den Außenbereich weitgehend Altmaterial und Ausschußmaterial
sein kann, auch Vollgummi in engere Auswahl. Gummi hat den Vorteil,
kein Wasser aufzusaugen und gut am Unterbau zu haften. Grundsätzlich
in Betracht kommen aber auch andere elastische Materialien, beispiels
weise Polyurethanschaum oder mit Polyurethan gebundenes Gummi-Granulat.
Die Zeichnung gibt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wieder.
Fig. 1 zeigt einen Terrassenbelag, teils in senkrechtem Schnitt und
teils in perspektivischer Darstellung,
Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt aus Fig. 1 in größerem Maßstab.
Eine Terrassse 1 ist auf der Decke 2 eines Raumes des nächsttieferen
Stockwerks eingerichtet. Sie muß daher zugleich die Funktion eines
Daches erfüllen, d.h. dicht sein. Zu diesem Zweck ist auf einer auf
den Rohbeton der Decke 2 aufgebrachten Nivelliermasseschicht 3 eine
über die gesamte Terrassenfläche durchgehende Gummi-Plane 4 verlegt
und an der angrenzenden Hauswand 5 etwas hochgezogen bis unter ein
über eine Versiegelung 6 an den Putz 7 der Hauswand dicht an
schließendes Wandanschlußprofil 8. Bei 9 ist eine Befestigung ange
deutet.
Auf der Gummi-Plane 4 sind Belagelemente 10 mit freien Fugenabständen 11
lose verlegt.
Die Belagelemente 10 bestehen jeweils aus einer keramischen Fliese 12
vom Format 40×40 cm und einer an deren Unterseite angeklebten oder
anvulkanisierten Unterlage 13 aus Granulat-Gummi. An der Unterseite
der Unterlage 13 sind kegel- oder pyramidenförmige Noppen 14 ausge
bildet. Die Zwischenräume zwischen den Noppen 14 sind mit 15 be
zeichnet.
Die Dicke der Fliesen beträgt beispielsweise 9 bis 12 mm, vorzugsweise
10 bis 11 mm. Die Dicke der Unterlagen beträgt zwischen den Noppen
beispielsweise 8 bis 20 mm, vorzugsweise 8 bis 12 mm.
Die Noppen haben beispielsweise einen Durchmesser von 30 bis 60 mm,
vorzugsweise 40 bis 50 mm, oben, und von 20 bis 50 mm, vorzugsweise
30 bis 40 mm, unten. Der kürzeste Abstand zwischen den Noppen, im
seitenparallelen Querschnitt des Belagelementes, ist beispielsweise gleich dem
oberen Durchmesser der Noppen oder bis zu 1/4 größer oder kleiner.
Das Regenwasser, Putzwasser usw. läuft in den Fugen (Fugenabstand 11)
zwischen den Belagelementen 10 hindurch und fließt in den Zwischen
räumen 15 auf der Gummi-Plane 4 ab.
Claims (6)
1. Bodenbelag aus keramischen Fliesen auf einer die Unebenheiten des
Unterbaues ausgleichenden, haftungsvermittelnden Schicht,
dadurch gekennzeichnet,
daß die genannte Schicht durch werksseitig an den einzelnen
Fliesen (12) fest angebrachte, elastische Unterlagen (13) gebildet
ist, die auf dem Unterbau (2-4) lose oder nur leicht verklebt auf
liegen, und daß die so aus einer Fliese (12) und ihrer Unterlage (13)
jeweils gebildeten Belagelemente (10) mit senkrechter Beweglichkeit
der Fliesen (12) gegeneinander an den Fugen (11) verlegt sind.
2. Bodenbelag nach Anspruch 1 für den Außenbereich,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Unterlagen (10) drainierend sind und die Belagelemente (10)
ohne Verfugung der Fliesen (12) verlegt sind.
3. Bodenbelag nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Unterlagen (13) aus offenporigem Material, vorzugsweise
Granulat-Gummi, bestehen.
4. Bodenbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Unterseite der Unterlagen (13) Hohlräume (15) ausge
bildet sind, vorzugsweise durch Noppung (14).
5. Bodenbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Unterlagen (13) an den Fliesen anvulkanisiert sind.
6. Bodenbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fliesen (12) großformatige, quadratische Fliesen sind, vor
zugsweise im Format 30×30 bis 50×50 cm, von 9 bis 12 mm,
vorzugsweise 10 bis 11 mm, Dicke.
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