DE3609942A1

DE3609942A1 - Sisalblaetter-sammelgeraet

Info

Publication number: DE3609942A1
Application number: DE19863609942
Authority: DE
Inventors: Wolfgang Prof Dr Ing Steinchen
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1986-03-24
Filing date: 1986-03-24
Publication date: 1987-10-01

Description

Die Erfindung betrifft ein Sisalblätter-Sammelgerät, das in allen Sisal pflanzen (Agave sisalana) anbauenden Ländern angewendet werden kann. Es dient zum Sammeln der vom Stamm der Sisalpflanze abgeschnittenen Blätter.

Die Erfindung bezieht sich auf ein Sisalblätter-Sammelgerät gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Die in Süd- und Mittelamerika und Ostafrika beheimatete Sisalpflanze besteht aus einem gestauchten Stamm, an dessen oberem Ende rundherum rosettenartig gedrängt die bis zu 2 m langen, blaugrünen, starren lanzettförmigen Blätter herauswachsen. Die Länge der zu erntenden Sisalblätter ist regional unterschiedlich und beträgt in Tanzania bei spielsweise 1 m. Die Sisalpflanzen werden in langen Reihen dicht neben einander gepflanzt, wobei von Reihe zu Reihe durchschnittlich 1,2 m Abstand bleibt (Tanzania). Das Sisalblätter-Sammelgerät hat die Aufgabe, die vom Stamm der Sisalpflanze abgeschnittenen und auf dem Erdboden liegenden Blätter zu sammeln, in einen Sammelbehälter zu befördern und zu Paketen zu bündeln.

Bisher werden die geschnittenen Blätter von Hand vom Erdboden aufge lesen. Die Blätter werden in Paketen zu 30 Blättern gebündelt, so daß 110 Pakete ungefähr 3300 Blätter ergeben, was ca. einem Volumen von 1 Kubikmeter (1 m Länge×1 m Breite×1 m Höhe) entspricht.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die geschnittenen und auf den Erdboden gefallenen Sisalblätter auf dem Förderband einer fahr baren Karre in einem Sammelbehälter zu transportieren, von wo sie ge bündelt entnommen werden können mit dem im Oberbegriff des Anspruch 1 genannten Geräts. Dazu wird die Karre zwischen den Sisalpflanzenreihen hindurch- und um die Pflanzen herumgefahren, um die geschnittenen Blätter auf die Transporteinrichtung der Karre zu bekommen. Dadurch kann der Ernteertrag (Anzahl der Blätter pro Zeiteinheit) an Sisal blättern gesteigert werden. Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Die fahrbare Karre erhält zum Einsammeln der geschnittenen Blätter vom Erdboden mehrere federnde Gabeln, zwischen denen Transportrollen kleinen Durchmessers die Blätter vorwärtsbewegen. Eventuell ist an der Spitze der federnden Gabeln eine Grasschneideinrichtung vorzusehen. Die Blätter werden durch zwei seitlich an den federnden Gabeln angebrachte trichter förmige Bleche in eine zu transportierende Position gebracht, nämlich in der Länge der Blätter quer zur fahrbaren Karre. Sie werden von den biegsamen Schaufeln des Förderbandes, die ein oder mehrere Blätter fassen können, aufgenommen und nach oben transportiert. Nach Passieren der Umlenkrolle fällt das Blatt bzw. die Blätter in den vorgesehenen Sammelbehälter, von wo sie in Bündeln verschnürt entnommen werden können.

Die mit der Erfindung verbundenen Vorteile bestehen darin, daß nicht mehr jedes einzelne Sisalblatt von Hand durch die bückende und greifende Be wegung des Menschen eingesammelt werden muß, sondern daß die körperliche Anstrengung des Arbeiters vermindert und die Zeit für das Einsammeln der Blätter verkürzt wird. Der Ernteertrag kann dadurch gesteigert werden.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung Fig. 1 dar gestellt und wird im folgenden näher beschrieben.

Fig. 1 zeigt in linken Teil der Zeichnung die Seitenansicht und im rechten Teil die Draufsicht des Geräts.

Der Antriebsmotor (12) hat eine Leistung von ca. 2000 W und ist ein 1-Zylinder-Zweitaktmotor. Die Antriebswelle des Motors ist über ein Untersetzungsgetriebe (14) mit der Antriebswelle an den Antriebsrädern - der Karre gekuppelt. Auf der Antriebswelle ist ein Kettenritzel be festigt, das über den Kettentrieb (11) das Kettenrad der Antriebsrolle (14) des Förderbandes antreibt. Die Antriebsrolle (4) des Förderbandes ist an dem Grundrahmen (1) der Karre mit der Federung (7) aufgehängt.

Die geschnittenen Sisalblätter werden von Gabeln (8), die aus Federstahl gefestigt sind und zwischen denen sich Transportrollen kleinen Durch messers drehen, aufgenommen und weitergeschoben. Sie werden von den biegsamen Schaufeln (6) des sich drehenden Förderbandes (2) erfaßt. Die Schaufeln transportieren das einzelne Sisalblatt bzw. mehrere Sisal blätter an den wannenförmigen Blech (3) aufwärts. Dieses Blech ist zur Aufnahme und Ausrichtung der Blätter nach vorn trichterförmig gestaltet, so daß die Längsrichtung der Blätter quer zur fahrbaren Karre verläuft (Ausrichten Bei der Aufwärtsbewegung des Förderbandes (2) fällt das Blatt nach Passieren der Umlenkrolle (5) infolge der Schwerkraft nach vorn in den Sammelbehälter (9), der sich zum Entladen nach vorn öffnen läßt. Vor dem Entladen werden die gebündelten Blätter zu Paketen verschnürt. Das Förderband (2), der Sammelbehälter (9), die Antriebsräder (10), die federnden Gabeln (8) und der Antriebsmechanismus (12) sind auf dem Grundrahmen (1) der Karre aufgebaut.

Claims

1. Sisalblätter-Sammelgerät zum Sammeln von Sisalblättern ist dadurch gekennzeichnet, daß die vom Stamm der Sisalpflanze abgeschnittenen und auf dem Erdboden verstreut liegenden Blätter zum Transport quer zum Sammelgerät in ihre Längsrichtung ausgerichtet, in einen Sammelbehälter transportiert und gebündelt zu Paketen verschnürt werden.

2. Das Sisalblätter-Sammelgerät nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß die auf dem Erdboden unregelmäßig liegenden Sisal blätter in eine bestimmte Lage zum weiteren Transport gebracht werden (sog. Greifen und Ausrichten der Blätter in ihre Längsrich tung quer zur Vorwärtsbewegung des Sammelgeräts).

3. Das Sisalblätter-Sammelgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei dem Ausrichten der Blätter diese soweit auf den federnden Gabeln (8) vorgeschoben werden, daß sie von den biegsamen Schaufeln des Förderbandes (6) erfaßt werden.

4. Das Sisalblätter-Sammelgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die biegsamen Schaufeln (6) über die ganze Breite des Förderbandes verlaufen und in einem Winkel auf diesem befestigt sind, der kleiner als 90° ist, so daß das Blatt bzw. die Blätter in Richtung des umlaufenden Förderbandes (2) rutschen.

5. Sisalblätter-Sammelgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da durch gekennzeichnet, daß durch die winklige Stellung der biegsamen Schaufeln (6), die von dem Winkel 90° abweicht, nach dem Passieren der Umlenkrolle (5) die Blätter infolge der Schwerkraft aus den Schaufeln herausrutschen und in den Sammelbehälter (9) fallen und gebündelt und verschnürt diesem entnommen werden können.

6. Das Sisalblätter-Sammelgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß anstelle des Förderbandes (2) der Transport mit umlaufenden Ketten vorgenommen werden kann, von denen zwei am Grundrahmen (1) außen und ein oder zwei innen ange ordnet sind, die mit biegsamen Haken für den Transport der Blätter ausgestattet sind.

7. Das Sisalblätter-Sammelgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es entweder motorisch (12) angetrieben oder im Falle von Treibstoffmangel durch Vorwärtsschieben manuell angetrieben werden kann.

8. Das Sisalblätter-Sammelgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es in den Abmessungen wie Breite des Grundrahmens (1) der Karre und des Förderbandes (2) den regional in der Länge und Stärke des Sisalblattes entsprechend dem Wuchs bau lich verändert werden kann.

9. Das Sisalblätter Sammelgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß es baulich mit dem Sisalblätter-Schneide gerät Ste-157 kombiniert werden kann.