DE3608718A1 - Sitzmoebel - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Sitzmöbel mit zentraler, geneigt angeordneter Stuhlsäule, an der ein Sitzträger befestigt ist, welcher einen Sitz sowie mittels eines Rückenlehnenträgers eine Rückenlehne trägt.

Ein Sitzmöbel dieser Art ist in seiner Grundform bekannt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für ein solches Sitzmöbel eine Stuhlmechanik zu schaffen, die ohne Beein­ trächtigung der ästhetischen Belange sicherstellt, daß bei einer Rückneigung der Rückenlehne der Sitz mitgeführt wird, ohne daß seine Vorderkante ansteigt.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Kenn­ zeichnungsteils von Anspruch 1.

Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unter­ ansprüchen beschrieben.

Das erfindungsgemäße Sitzmöbel zeichnet sich da­ durch aus, daß die Rückenlehne im Zusammenhang mit dem Sitz einen Idealschwenkbereich beschreibt, welcher verhindert, daß dem Benutzer bei der Be­ wegung im Rücken Kleidung verschoben wird.

Außerdem wird bei der Synchronbewegung des Sitzes ein Ansteigen der Sitzvorderkante vermieden, welches den Fußkontakt zum Boden verringert.

In der Zeichnung ist ein bevorzugtes Ausführungs­ beispiel der Erfindung im einzelnen beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 - eine schematische Seitenansicht des Stuhloberteils mit einer Andeutung des Bewegungsspektrums,

Fig. 2 - eine Seitenansicht der maßgeblichen Mechanik im Schnitt,

Fig. 3 - eine teilweise geschnittene Draufsicht auf die vordere Sitzlagerung.

An einem Sitzträger 1, der in üblicher Weise an einer Stuhlsäule (S) befestigt ist, befinden sich am vor­ deren Ende zur Sitzvorderkante hin auskragende An­ sätze 3, welche in fest mit den Ansätzen 3 ver­ bundene Zapfen 4 auslaufen.

Der Sitz 5 mit dem Sitzrahmen oder der Sitzplatte 5 a ist an seiner Vorderkante 5 b zumindestens in den seitlichen Außenenden hohl ausgebildet, so daß von beiden Seiten her Zapfen 6 eingreifen können. Die Zapfen 6 sind um die horizontale Achse 7 schwenkbar in der zylindrischen Hohlkammer bei 5 b gelagert. In den Zapfen 6 finden sich Querbohrungen 6 a, die es erlauben, daß der Sitzrahmen 5 a zusammen mit den Zapfen 6 auf die mit dem Sitzträger 1 bzw. dessen Ansätzen 3 festen Zapfen 4 aufgeschoben werden kann. Der Sitzrahmen 5 a ist also um die Achse 7 a verschwenk­ bar und außerdem in Richtung der Sitzlängsachse 8 verschiebbar.

Vor dem Einmündungspunkt der Stuhlsäule S in den Sitz­ träger 1 befinden sich zu beiden Seiten des Sitzträgers an dessen Oberseite Lager 1 a, die von der Sitzträger­ schale gebildet werden. In den Lagern 1 a ist der Rückenlehnenträger 9, an dem die Rückenlehne 10 be­ festigt ist, schwenkbar angeordnet. Mit dem Rücken­ lehnenträger 9 sind nach oben zum Sitzrahmen 5 weisende erste Hebelarme 12 sowie nach unten zum Sitzträger 1 hin weisende Hebelarme 13 fest ver­ bunden. Die ersten und zweiten Hebelarme sind doppelt vorgesehen, in Fig. 3 jedoch nur einfach dargestellt.

Die ersten Hebelarme 12 sind mit ihren Enden schwenk­ bar in Lagerböcken 5 c des Sitzrahmens 5 a gelagert. An den Enden der zweiten Hebelarme 13 sind innerhalb des hohlen Sitzträgers 1 angeordnete Zugfedern 14 ein­ gehängt.

Die Vorspannung der Zugfedern ist über ein Handrad 15, welches am hinteren Ende des Sitzträgers 1 ge­ lagert ist, über ein Zugjoch 15 a veränderbar.

Weiterhin ist am zweiten Hebelarm eine Gasfeder 16 angelenkt, die mit ihrem anderen Ende im Sitzträger 1 an der Lagerstelle 16 a gelagert ist.

Durch das Zusammenwirken der Gasfeder und der ein­ stellbaren Zugfeder ergibt sich eine gedämpfte, in jeder Stellung stufenlos arretierbare oder lösbare Synchronbewegung der Sitz-Rückenlehnenmechanik, die durch das Handrad 15 dem Gewicht des Stuhlbenutzers angepaßt werden kann.

Eine Verbindungslinie V zwischen der Schwenkachse 11 und der Schwenkachse R der Rückenlehne 10 schließt in der sogenannten 0-Stellung (Ausgangsstellung) des Sitzmöbels einen Winkel von 30° mit der Vertikalen ein. Eine solche Anordnung hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen.

Die Stuhlsäule S besitzt eine Schrägneigung von 20° zur Senkrechten und stößt in einem Abstand z (horizon­ tal gemessen von der Hinterkante des Sitzes 5) unter den Sitzträger 1. Der Abstand z beträgt ca. 1/3 der gesamten Sitztiefe.

In Zeichnungsfigur 2 ist die nach hinten geneigte Stellung des Sitzmöbels strichpunktiert dargestellt. In dieser Stellung ist der Sitz 5 um einen Betrag x nach hinten verschoben und an der Vorderkante um einen Betrag y abgesenkt. Dabei hat sich die Sitz­ neigung um den Winkel α verändert.

Claims (5)

1. Sitzmöbel mit zentraler, geneigt angeordneter Stuhlsäule, an der ein Sitzträger befestigt ist, welcher einen Sitz sowie mittels eines Rückenlehnenträgers eine Rückenlehne trägt, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitz (5) an seiner Vorderkante verschwenkbar und in Längsrichtung verschieblich am Sitzträger (1) sowie über einen am Sitzträger (1) schwenkbar gelagerten ersten Hebelarm (12) gehalten ist, der mit einem zweiten Hebel­ arm (13) einen Hebel bildet, mit dem der Rückenlehnenträger (9) fest verbunden ist.

2. Sitzmöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am zweiten Hebelarm (13) einerseits eine spannbare Zugfeder (14) und andererseits eine Gasfeder (16) greifen.

3. Sitzmöbel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitz (5) einen zylindrischen Aufnahmebereich (5 b) für mindestens einen zylindrischen Zapfen (6) aufweist, der eine Querbohrung (6 a) besitzt, in der ein am Sitz­ träger (1) fester Zapfen (4) längsverschieblich gelagert ist.

4. Sitzmöbel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse (11) des Rückenlehnenträgers (9) vor der Verbindungsstelle zwischen Stuhl­ säule (S) und Sitzträger (1) liegt.

5. Sitzmöbel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung zwischen schräg stehender Stuhlsäule (S) und Sitzträger (1) in einem horizontal gemessenen Abstand (z) von der Hinter­ kante des Sitzes (5) liegt, der ca. 1/3 der Sitz­ tiefe beträgt.