DE102009009287A1

DE102009009287A1 - Sitzmöbel, insbesondere Bürodrehstuhl

Info

Publication number: DE102009009287A1
Application number: DE102009009287A
Authority: DE
Inventors: Johannes Uhlenbrock
Original assignee: UHLENBROCK CHRISTEL
Current assignee: Steelcase SA
Priority date: 2009-02-17
Filing date: 2009-02-17
Publication date: 2010-09-09
Also published as: ES2425088T3; EP2398355B1; EP2398355A2; US20140339870A1; WO2010094470A2; AU2010214841A1; CA2752430C; US8833856B2; CN102333466B; US20120019035A1; WO2010094470A3; CA2752430A1; AU2010214841B2; CN102333466A

Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf ein Sitzmöbel, insbesondere einen Stuhl mit einem Sitz (5) und einem Lehnenträger (3), die auf einem Trägerteil (1) montiert sind, wobei der Lehnenträger (3) um eine horizontale Schwenkachse (2) verschwenkbar ist, und einem Kraftspeicher (9), der bei Belastung des Sitzes gespannt wird und auf den Lehnenträger (3) einwirkt, wobei der Kraftspeicher (9) in einem Wirkabstand von der Schwenkachse am Lehnenträger (3) angreift. Zur Verbesserung der Effizienz einer derartigen Vorrichtung wird vorgeschlagen, dass der Kraftspeicher (9) einerseits am Trägerteil (1) und andererseits über einen Querverbinder (6) mit dem Lehnenträger (3) verbunden ist. Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung wird erreicht, dass der Kraftspeicher (9) im Wesentlichen durch den hinteren Bereich des Sitzes belastet wird und damit im Wesentlichen durch das vollständige Gewicht einer auf dem Sitz sitzenden Person. In einer alternativen Ausführungsform weist der Sitz einen elastischen Bezug auf, der einerseits in dem Trägerteil eingespannt ist und andererseits mit dem Lehnenträger verbunden ist, wobei der elastische Bezug als Kraftspeicher dient. Gemäß einer weiteren Alternative weist der Sitz einen flexiblen Bezug auf, der einerseits mit dem Kraftspeicher, andererseits mit dem Lehnenträger verbunden ist.

Description

Die Erfindung betrifft Sitzmöbel, insbesondere einen Stuhl, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein derartiger Stuhl ist beispielsweise aus der DE 198 23 632 C1 bekannt. Bei diesem bekannten Stuhl ist der Kraftspeicher in Form einer Zugfeder ausgebildet, die einerseits am Lehnenträger angelehnt ist. Am Trägerteil ist im Bereich der Vorderkante des Sitzes ein zweiarmiger Hebel schwenkbar befestigt, wobei das eine Ende des zweiarmigen Hebels schwenkbar mit dem Sitz verbunden ist und das andere Ende des zweiarmigen Hebels mit dem anderen Ende der Zugfeder. Durch eine Belastung des Sitzes wird der zweiarmige Hebel verschwenkt, wodurch die Zugfeder gespannt wird, die ihrerseits dem Lehnenträger und damit die Lehne in Richtung auf die Vorderkante des Sitzes vorspannt.
Durch die beschriebene Vorrichtung wird erreicht, dass die Vorspannung der Lehne abhängig von dem Gewicht der sitzenden Person ist, so dass es nicht erforderlich ist, die Vorspannung der Lehne manuell auf das Gewicht des Benutzers einzustellen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Effizienz einer derartigen Vorrichtung zu steigern.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Patentanspruchs 1, 6 bzw. 7; die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
Die Erfindung macht sich die Erkenntnis zunutze, dass das Gewicht einer normal sitzenden Person die Sitzfläche des Sitzes im hinteren Bereich am höchsten belastet. Somit kann bei der gattungsgemäßen Vorrichtung die Gewichtskraft nicht effektiv ausgenutzt werden, da bei dieser Vorrichtung die Belastung des Kraftspei chers über den vorderen Bereich des Sitzes erfolgt, das heißt des Oberschenkelbereichs der sitzenden Person.
Demgegenüber wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass der Kraftspeicher über einen Querverbinder am Lehnenträger angreift, der somit im hinteren Bereich des Sitzes angeordnet werden kann und durch nahezu das vollständige Gewicht der sitzenden Person betätigt werden kann.
Dabei bezeichnet der Begriff ”Wirkabstand” die wirksame Hebellänge, mit der der Kraftspeicher am Lehnenträger zu dessen Verschwenkung angreift.
Vorzugsweise ist der Sitz am Querverbinder durch eine Lagerung angelenkt, und zwar zwischen dessen Verbindung mit dem Kraftspeicher und dem Lehnenträger. Durch eine Belastung des Sitzes wird der Querverbinder am Lehnenträger verschwenkt und spannt dadurch den Kraftspeicher.
Das Ausmaß der Verschenkung des Querverbinders ist abhängig von der Lage der Lagerung am Querverbinder. Wird die Lagerung in Bezug auf den Verschwenkpunkt bewegbar ausgestaltet, kann das Ausmaß der Spannung des Kraftspeichers und damit die Vorspannung der Rückenlehne eingestellt werden.
Dabei ist es nicht erforderlich, den Kraftspeicher direkt mit dem Querverbinder zu verbinden; dies kann auch über ein geeignetes Verbindungselement wie eine Kette, ein Seil oder dergleichen erfolgen.
Um das Gewicht der sitzenden Person besonders effektiv ausnutzen zu können, ist die Lagerung in der hinteren Hälfte, vorzugsweise im Bereich des hinteren Drittels des Sitzes angeordnet.
In einer alternativen Lösung der Aufgabe weist der Sitz einen elastischen Bezug auf, der selbst als Kraftspeicher dient, wobei der elastische Bezug einerseits am Trägerteil eingespannt ist, andererseits mit dem Lehnenträger verbunden ist. Bei dieser Lösung wird automatisch der Forderung erfüllt, dass im Wesentlichen das gesamte Gewicht der sitzenden Person zur Spannung des Kraftspeichers verwendet wird.
Entsprechendes gilt auch in einer weiteren Alternative, in der ein flexibler Bezug, der im Wesentlichen nicht elastisch ist, als Sitz eingesetzt wird, wobei der flexible Bezug mit dem Kraftspeicher in Form eines Drehstabes, einer Drehfeder oder einer Schenkelfeder verbunden ist, andererseits mit dem Lehnenträger.
In allen Ausführungsformen ist die Wirkung des Kraftspeichers auf den Lehnenträger abhängig vom Wirkabstand zwischen der Schwenkachse des Lehnenträgers und dem Angriffspunkt des Kraftspeichers. Dementsprechend kann bei einer Veränderung des Wirkabstandes die Höhe der Vorspannung des Kraftspeichers und damit die Höhe der Vorspannung der Lehne verändert werden.
Abhängig von der konkreten Ausgestaltung können als Kraftspeicher beispielsweise Zugfedern, Druckfedern, Gasdruckelemente, Torsionsfedern, Schenkelfedern etc. eingesetzt werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der beigefügten Zeichnungen erläutert. Dabei zeigen, jeweils in Seitenansicht:
1 einen Stuhl gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
2 eine Detailansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels,
3 ein drittes Ausführungsbeispiel und
4 Detail eines vierten Ausführungsbeispiels.
Gemäß 1 umfasst der Stuhl, hier ein Bürodrehstuhl, in üblicher Weise ein Rollenkreuz 20, auf dem eine Stuhlsäule 22 mit einem Trägerteil 1 verbunden ist. In einer Lagerung 2 ist ein Lehnenträger 3 mit dem Trägerteil 1 schwenkbar verbunden, wobei der Lehnenträger 3 eine Stuhllehne 13 trägt.
Das Trägerteil 1 weist ferner eine Gleitbahn 11 auf, in der eine Kulissenführung 12 eines Sitzes 5 verschieblich gelagert ist.
Im vorderen Bereich des Trägerteils 1 ist ein Ende einer Zugfeder 9 in einer Lagerung 10 schwenkbar gelagert, wobei das andere Ende der Zugfeder 9 an einem Querverbinder 6 in einem Lager 8 angelenkt ist. Das andere Ende des Querverbin ders 6 ist in einem Lager 4 des Lehnenträgers 3 gelagert. Über eine Lasche 14 ist der Querverbinder 6 in einem Lager 7 mit dem Sitz schwenkbar verbunden.
Wenn sich eine Person auf dem erfindungsgemäßen Stuhl sitzt, wird durch die Gewichtskraft der Person über die Lasche 14 und das Lager 7 der Querverbinder verschwenkt und spannt die Zugfeder 9, wobei die Spannung der Zugfeder 9 abhängig vom Gewicht der sitzenden Person ist. Durch die Spannung der Zugfeder 9 wird andererseits über den Querverbinder 6 der Lehnenträger vorgespannt, und zwar in die aufrechte Position der Lehne 13. Die sitzende Person kann die Lehne 13 nach hinten verschwenken, wobei der Sitz 5 über das Lager 7 entsprechend verschoben wird (nach rechts in 1).
Da die Vorspannung der Zugfeder 9 und damit die Vorspannung der Lehne 13 abhängig ist vom Gewicht der sitzenden Person, ist eine manuelle Einstellung grundsätzlich nicht erforderlich.
Andererseits können Maßnahmen getroffen werden, um die Vorspannung zusätzlich individuell einzustellen. Dazu kann beispielsweise das Lager 7 zwischen dem Lager 8 und dem Lager 4 verschiebbar eingestellt sein, wodurch der Schwenkbereich des Querverbinders 6 verändert werden kann. Auch ist es möglich, den Wirkabstand, in dem der Kraftspeicher 9 am Lehnenträger angreift, zu verändern, indem beispielsweise Maßnahmen zur Veränderung des Abstandes der Lager 4 und 2 vorgesehen sind. Diese zusätzlichen Einstellmöglichkeiten sind in 1 nicht dargestellt.
2 zeigt ein Detail eines zweiten Ausführungsbeispiels der Erfindung, wobei gleiche Teile mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet sind.
In der zweiten Ausführungsform ist die Zugfeder 9 nicht direkt mit dem Querverbinder 6 verbunden sondern über ein Verbindungselement 15 in Form eines Seils, einer Kette oder dergleichen, das über eine Umlenkung 10' geführt ist. Das eine Ende der Zugfeder ist mit dem Umlenkelement 15 verbunden, und das andere Ende ist mit einer Lagerung 16 am Trägerteil 1 verbunden. Die übrigen Bauelemente entsprechen denen der des ersten Ausführungsbeispiels.
Gemäß 3 ist der Sitz als elastische Membran 30 ausgebildet, die bei 10'' am Trägerteil 1 fest eingespannt ist und bei 4' an der Lehne 13 befestigt ist. Durch ihre Elastizität bewirkt die Membran 30, dass bei Belastung durch eine sitzende Person die Lehne 13 vorgespannt wird, wodurch der gleiche Effekt für die ersten beiden Ausführungsbeispielen erzielt wird.
Der gleiche Effekt wird bei dem in 4 dargestellten Ausführungsbeispiel erzielt, wobei in diesem Fall der Sitz durch einen im Wesentlichen unelastischen Bezug 32 gebildet ist, der am Trägerteil 1 mit einem Kraftspeicher 9' in Form beispielsweise eines Drehstabes, einer Drehfeder oder einer Schenkelfeder verbunden ist. Entsprechend dem Ausführungsbeispiel der 3 ist der Bezug bei 4' mit der Lehne 13 verbunden.
In dem vorstehenden Text ergeben sich die Definitionen von ”vorn”, ”hinten” etc. aus der Normalposition eines Stuhls.
Des Weiteren sei angemerkt, dass Lehnenträger und Lehne einstückig miteinander ausgebildet sein können, wie dies beispielsweise in 3 dargestellt ist oder als separate Teile gemäß 1.
In allen Ausführungsbeispielen ist der Stuhl oberhalb der Stuhlsäule im Wesentlichen seitensymmetrisch aufgebaut, wobei die Vorrichtungen gemäß 1 und 2 mittig oder doppelt, an jeder Seite eine, angeordnet sein können.
Des Weiteren ist klar, dass die hier beschriebenen Vorrichtungen auch bei anderen Sitzmöbeln wie 4-Beinstühlen, Sesseln, Sofas und dergleichen eingesetzt werden kann, wobei der Trägerteil bei Bedarf entsprechend angepasst werden kann.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

- DE 19823632 C1 [0002]

Claims

Sitzmöbel, insbesondere als Stuhl, mit einem Sitz (5) und einem Lehnenträger (3), die auf einem Trägerteil (1) montiert sind, wobei der Lehnenträger (3) um eine horizontale Schwenkachse (2) verschwenkbar ist, und einem Kraftspeicher (9), der bei Belastung des Sitzes gespannt wird und auf den Lehnenträger (3) einwirkt, wobei der Kraftspeicher (9) in einem Wirkabstand von der Schwenkachse am Lehnenträger (3) angreift, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftspeicher (9) einerseits am Trägerteil (1) und andererseits über einen Querverbinder (6) mit dem Lehnenträger (3) verbunden ist.
Sitzmöbel nach Anspruch 1, wobei der Sitz (5) in einer Lagerung (7) an dem Querverbinder (6) zwischen dessen Verbindung (8) mit dem Kraftspeicher (9) und dem Lehnenträger (3) angelenkt ist.
Sitzmöbel nach Anspruch 2, wobei die Lagerung (7) bezüglich des Querverbinders (6) verschiebbar ist.
Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Kraftspeicher (9) mit dem Querverbinder (6) über ein Umlenkelement (15) verbunden ist.
Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 2, 3 oder 4, wobei die Lagerung (7) im Bereich der hinteren Hälfte, vorzugsweise im Bereich des hinteren Drittels des Sitzes (5) angeordnet ist.
Sitzmöbel mit einem Sitz (5) und einem Lehnenträger (3), die auf einem Trägerteil (1) montiert sind, wobei die Lehnenträger (3) um eine horizontale Schwenkachse (2) verschwenkbar ist, und einem Kraftspeicher (9), der bei Belastung des Sitzes gespannt wird und auf den Lehnenträger (3) einwirkt, wobei der Kraftspeicher (9) in einem Wirkabstand von der Schwenkachse am Lehnenträger (3) angreift, dadurch gekennzeichnet, dass der Sitz (5) einen elastischen Bezug (30) aufweist, der einerseits in dem Trägerteil (1) eingespannt ist und andererseits mit dem Lehnenträger (3) verbunden ist, wobei der elastische Bezug (30) als Kraftspeicher dient.
Sitzmöbel mit einem Sitz (5) und einem Lehnenträger (3), die auf einem Trägerteil (1) montiert sind, wobei die Lehnenträger (3) um eine horizontale Schwenkachse (2) verschwenkbar ist, und einem Kraftspeicher (9), der bei Belastung des Sitzes gespannt wird und auf den Lehnenträger (3) einwirkt, wobei der Kraftspeicher (9) in einem Wirkabstand von der Schwenkachse am Lehnenträger (3) angreift, dadurch gekennzeichnet, dass der Sitz einen flexiblen Bezug (2) aufweist, der einerseits mit dem Kraftspeicher (9'), andererseits mit dem Lehnenträger (13) verbunden ist.
Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei der Wirkabstand, an dem der Kraftspeicher an dem Lehnenträger (3) angreift, veränderbar ist.