DE3606330A1 - Saiteninstrument und verwendung desselben - Google Patents
Saiteninstrument und verwendung desselbenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Saiteninstrument mit
wenigstens einer schwingfähig gelagerten Saite, deren
Schwingungslänge durch zwei mit Abstand zueinander ange
ordnete Saitenauflager definiert ist, gemäß Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Das einfachste Saiteninstrument, auf welches die gattungs
gemäße Definition zutrifft, ist ein Monochord. Von wesent
lich größerer praktischer Bedeutung im Rahmen der Erfin
dung sind indessen sogenannte Solid-Body-Saiteninstru
mente (wobei die Abkürzung E für "Elektro" steht):
E-Gitarre, E-Baßgitarre bzw. E-Baß, E-Mandoline, E-Geige,
E-Kontrabässe, wobei diese Aufzählung keinen Anspruch
auf Vollständigkeit erhebt. Ebenso im Musikleben und im Rahmen
der vorliegenden Erfindung von Bedeutung sind akusti
sche Saiteninstrumente, also akustische oder Konzert
gitarren, Mandolinen, Bässe allgemein, Geigen, Bratschen,
Kontrabässe usf. Bei den genannten Saiteninstrumen
ten spielt die sogenannte Saitenansprache, d. i. der
Saitenklang ab Fingerberührung, eine besondere Rolle.
Es ist gefunden worden, daß die transversalen Saiten
schwingungen - weil die schwingenden Saiten ja über ihre
Saitenauflager die Schwingungen auf den Korpus über
tragen - durch niederfrequentere Schwingungen des Korpus
moduliert werden. Mit dem Gehör feststellbar ist dieser
Effekt insbesondere bei den Saiteninstrumenten für tie
fere Tonlagen, also den Bässen allgemein und dabei vor
allem beim E-Baß, wenn auch Messungen ergeben haben, daß
der genannte Effekt bei allen Saiteninstrumenten eine
Rolle spielt. Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus,
daß der im folgenden als Modulationseffekt bezeichnete
Effekt die Saitenansprache verzögern kann und deshalb
auch besonders störend sein kann, wenn man über Magnet
tonabnehmer oder Kristalltonabnehmer die Saitenschwingungen
in entsprechende elektrische Signale umformt, die wiederum,
insbesondere in digitalisierter Form, zur Steuerung nach
geschalteter elektronischer Instrumente ausgenutzt werden
sollen.
Ausgehend von einem Saiteninstrument gemäß Oberbegriff des
Anspruchs 1 liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Ausbildung an diesem Instrument anzugeben, mit der
die Möglichkeit gegeben ist, in Fällen, wo der Modulations
effekt als störend empfunden wird oder sich als störend
auswirkt, diesen vollständig oder zumindest weitgehend
zu beseitigen, um so die Saitenansprache zu verbessern.
Erfindungsgemäß wird die gestellte Aufgabe der im Ober
begriff des Anspruchs 1 definierten Art durch die im
Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen
2 bis 8 angegeben.
Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung des
Saiteninstrumentes der in einem der Ansprüche 1 bis 8
gekennzeichneten Art zur Ansteuerung eines MIDI (MUSICAL
INSTRUMENT DIGITAL INTERFACE) und letzterem nachge
schalteter Klangerzeuger in Form von elektronisch an
steuerbaren Keyboards o. dgl. über an die Saiten des
Saiteninstruments angekoppelte Tonabnehmer, insb. Magnet-
und/oder Piezo-Kristall-Tonabnehmer.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile sind vor allem
darin zu sehen, daß die Saitenansprache des Saiteninstru
mentes verbessert ist. Durch die weitgehende Eliminierung
der Korpus-Modulationsschwingungen ist die Anstiegsflanke
des Signals im allgemeinen steiler, und das Zeitintervall
vom Anschlagen der Saite bzw. Anstreichen der Saite bis
zum ersten Maximum der Saitenschwingung ist verkürzt.
Allgemein gesprochen ist die Statik des Instrumentes ver
bessert. Es ist durch das "Inlay" in Form der Armierungsplatte
in seinem Gesamtaufbau mechanisch stabiler. Bei akusti
schen Gitarren hat dies u. a. den Vorteil, daß das Durch
biegen oder Einwölben der Gitarrendecke, welche über den
an der Decke befestigten, der Saitenzugspannung ausgesetzten
Steg fortlaufend einer Beanspruchung, insb. einer Biege
beanspruchung, unterliegt, vermieden ist. Die erzielbare
Klangverbesserung läßt sich wie erwähnt gemäß der be
vorzugten Anwendung zur Ansteuerung eines MIDI ausnutzen,
weil die Saitenschwingungen nun für das MIDI deutlich les
bar sind. Der Vorteil ist die geringere Dämpfung, d. h.
im gesamten Frequenzbereich ist die Zeitspanne vom Anschla
gen oder Anstreichen der Saite bis zum Erlöschen des Tones
länger.
Im folgenden wird anhand eines in der Zeichnung darge
stellten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit 2 Dia
grammen die Erfindung noch näher erläutert. Darin zeigt
in schematischer, vereinfachter Darstellung
Fig. 1 die Rohbauform eines E-Basses, zerlegt in ihre
einzelnen Bestandteile, wozu nun auch die Armierungsplatte
gemäß der Erfindung gehört, jedoch der Einfachheit halber
ohne Besaitung, Saitenauflager, Tonabnehmer und elektro
nische/elektrische Bauelemente, in einer perspektivischen
("Explosions-")Darstellung;
Fig. 2 den zusammengebauten vervollständigten E-Baß nach
Fig. 1, ebenfalls perspektivisch;
Fig. 3 ein Diagramm, welches in qualitativer Darstellung
den Verlauf der Amplitude a (t) einer Saitenschwingung
(Ordinate) in Abhängigkeit von der Zeit t (Abszisse),
wenn zum Zeitpunkt t = 0 eine auf einem herkömmlichen
Korpus eingespannte a-Saite (440 Hz) angezupft wird, zeigt
und
Fig. 4 ebenfalls in qualitativer Darstellung den Amplitu
denverlauf a (t) - Ordinatenachse - einer zum Zeitpunkt
t = 0 angezupften a-Saite, deren Korpus jedoch zwischen
den beiden Saitenauflagern mit einer Armierungsplatte
gemäß der Erfindung versehen war.
Das in Fig. 2 dargestellte Saiteninstrument ist eine
Elektro-Baß-Gitarre, im folgenden abgekürzt als E-Baß
bezeichnet, dessen Korpus 1 aus einem massiven Werk
stoff, insb. einem Edelholz, besteht, deshalb auch die
Bezeichnung "Solid-Body-Gitarre". Mit dem Korpus 1 ist
baulich vereinigt oder aus einem Stück bestehend der Hals
2, welcher über den Sattel 3 in den Kopf 4 übergeht.
Die Besaitung S mit den einzelnen Saiten s 1, s 2, s 3 und s 4
hat eine Schwingungslänge L 0, die durch den Abstand der
beiden Saitenauflager A 1 und A 2 voneinander definiert ist.
In Wirklichkeit kann die Schwingungslänge jeder einzelnen
Saite individuell durch Justieren der Stegklötzchen a 11
bis a 14 in Saitenlängsrichtung in bestimmten Grenzen
verändert werden; zur Erläuterung der vorliegenden Er
findung genügt jedoch die vereinfachende Betrachtung einer
einzigen Schwingungslänge L 0. Als erstes Saitenauflager
A 1 dient ein abgewinkelter Brückensteg 5 aus Metall, z. B.
aus Messing, der mit seinem unteren großflächigen Schen
kel 5.1 auf der Decke 1.1 des Korpus 1 starr befestigt
ist, z. B. durch Anschrauben, und dessen anderer nach
oben gewinkelter Schenkel 5.2 mit vier Bohrungen versehen
ist, durch welche die einen Enden der Saiten s 1 . . . s 4
hindurchgezogen und durch Splinte oder andere geeignete
Verriegelungskörper an diesem Schenkel 5.2 oder aber
mittels Arretierschrauben o. dgl. an der Korpusdecke 1.1
arretiert sind. Der Brückensteg mit den Schenkeln 5.1 und
5.2 wird im folgenden mit der Bezugsziffer 5 bezeichnet,
während das Saitenauflager allgemein, welches durch die
in Saitenlängsrichtung (und auch in Höhenrichtung) ju
stierbaren Stegklötzchen a 11 . . . a 14 gebildet wird,
mit A 1 bezeichnet ist.
Das zweite oder andere Saitenauflager A 2 am anderen Ende
der Besaitung S bzw. der Schwingungslänge L 0 wird durch
einen Sattelsteg gebildet, der insbesondere auch aus Me
tall, z. B. Messing, besteht und in den Hals 2 im Bereich
des Sattels 3, d. h. im Bereich des Überganges vom Hals
2 auf den Kopf 4 in den Hals 2 eingelassen und fest mit
diesem verbunden ist. Bezeichnet man die erste Veran
kerungsstelle der Saitenenden, die in Fig. 2 durch den
Brückensteg 5 verdeckt ist, allgemein mit B 1, so wird
die zweite Verankerungsstelle B 2 für die Besaitung S
durch die je einer Saite zugeordneten Wirbel b 21 bis
b 24 gebildet, welche mit flügelmutterartigen Dreh
knöpfen 6 gekuppelt sind, so daß die an den Wirbeln b 21
bis b 24 jeweils gefangenen Enden der Saiten durch Drehung
der Knöpfe 6 entweder gespannt oder gelockert werden
können. Die schwingfähig zwischen ihren beiden Auflagern
A 1 und A 2 eingespannten Saiten können somit in ihrer
Tonhöhe durch Erhöhung der Zugspannung mittels der
Drehknöpfe 6 erhöht bzw. durch Verringern der Zug
spannung erniedrigt werden. Mit 7 ist das Griffbrett
unterhalb der Besaitung S bezeichnet, welches die Bund
stäbchen 8 trägt und sich von einer Stelle unterhalb
des zweiten Auflagers A 2 (Sattelsteg) bis hin zu einer
Stelle 7 e erstreckt, die ein kleines Stück über das
letzte Bundstäbchen 8.24 ragt. Mit 1.2 ist ein Furnier bzw.
eine Auflage bezeichnet, die in ihrer Kontur dem Korpus
1 entspricht, wodurch die Unterseite des Korpus durch
ein anderes Holzmaterial oder durch einen geeigneten
Kunststoff verkleidet werden kann; mit 9.1 und 9.2
sind zwei quaderförmige Aussparungen im Korpus 1 bezeich
net, die zur Aufnahme von Magnettonabnehmern dienen. Die
Anordnung 10 von Betätigungsknöpfen gehört zu einer im
Korpus untergebrachten elektronischen Baueinheit, wozu
insb. ein Vorverstärker gehören kann und an welchen die
Magnettonabnehmer angeschlossen sind. Diese elektronische
Baueinheit mit ihren Bedienungselementen ist innerhalb
einer von der Korpusunterseite her eingebrachten Höhlung
untergebracht; geeignete Anschlußbuchsen für diese elek
tronische Baueinheit sind aus Fig. 2 nicht ersichtlich,
jedoch z. B. an der Seitenflanke des Korpus 1, der die
Bedienungselement-Anordnung 9 benachbart ist, vorzusehen.
Das kleine Pfeilkreuz x/z symbolisiert die Justiermög
lichkeit für die Stegklötzchen a 11 bis a 14 in Richtung
plus-minus x und plus-minus z.
Erfindungsgemäß ist das als Ganzes mit BG bezeichnete
Saiteninstrument in seinem den Saiten S zugewandten Ober
flächenbereich und wenigstens auf der Schwingungslänge
L 0 zwischen den beiden Saitenauflagern A 1 und A 2 mittels
einer großflächig eingelassenen Armierungsplatte, die in
Fig. 2 - weil verdeckt - gestrichelt dargestellt ist,
verstärkt (vgl. auch Fig. 1). Mit den beiden Enden der
Armierungsplatte 11, welche wenigstens die Breite der
Saitenauflager A 1, A 2 überstreichen, sind die Tragflächen
der beiden Saitenauflager schwingungsübertragend gekoppelt,
d. h. im Falle des Saitenauflagers A 1 der untere Schen
kel 5.1 des Brückensteges 5, welcher satt und flächig
auf der Deckseite der Armierungsplatte 11 aufliegt und
daran befestigt ist, und mit diesem bodenseitigen Schen
kel 5.1 sind auch die Stegklötzchen a 11 . . . a 14 mit der
Armierungsplatte 11 schwingungsübertragend gekoppelt,
weil sie an dem bodenseitigen Schenkel 5.1 aufgelagert
sind. Auch der Sattelsteg A 2 liegt mit einer nicht ersicht
lichen flachen Grundfläche satt auf dem zugehörigen Ende
der Armierungsplatte 11 auf. Die Armierungsplatte 11, die
man auch als "Inlay" bezeichnen kann, weil sie in das Sai
teninstrument eingelassen ist, besteht aus einem Material
mit einem Elastizitätsmodul E A , welcher größer, vorzugs
weise wesentlich größer ist als derjenige E I des Instru
mentenkorpus 1 und/oder des Instrumenten-Halses 2.
In aller Regel bestehen Korpus 1 und Hals 2 aus Holz bzw.
Edelholz, dessen E-Modul E I zwischen 0,9 und 1,3×1010
Pa liegt. Bevorzugt beträgt der E-Modul der Armierungs
platte E A wenigstens 4×1010 Pa, um einen Effekt auf die
Saitenansprache zu erzielen. Im dargestellten Ausführungs
beispiel nach Fig. 1 und 2 besteht der Hals 2 z. B. aus
Ahorn/Cebrano, das Griffbrett 7 aus Palisander und der
Korpus 1 aus Kirschenholz. Die Armierungsplatte 11 besteht
aus Messing mit einer Wandstärke von mindestens einem mm,
wobei E A =10,3×1010 Pa.
Aus Fig. 1 erkennt man wieder den Korpus 1, d. h. eigent
lich den Kern des Korpus mit - in dieser besonderen Bau
form - einem durchgehenden Hals 2, mit dem die beiden Flü
gel 1 a, 1 b beidseits fest verleimt sind, wobei die Verbin
dung zwischen der Halsverlängerung 1 c und den Flügeln
1 a, 1 b durch ineinandergreifende Verzahnungs- oder Ver
zapfungsflächen noch enger und großflächiger gestaltet
werden kann. Das Ergebnis ist, daß sich der fertige Korpus
1 mit integriertem Hals 2 so wie ein einstückiger Korpus
verhält. Bodenseitig ist auf den Korpus die Bodenplatte
1.2 aufgeleimt, deckseitig wird die Armierungsplatte 11
auf den Rohkörper 1/2 aufgelegt, wobei durch die Linie
A 1′ die Position des späteren Saitenauflagers angedeutet
ist. Man erkennt, daß die Armierungsplatte 11 noch einige
cm um das Stück 11.21 über die Linie A 1′ hinausragt.
Im Bereich des Korpus 1 ist die Armierungsplatte 11 mit
einer Verbreiterung in Form ihrer Korpuspartie 11.2 ver
sehen, während ihre Halspartie 11.1 sich in der Grund
fläche mit der Kontur des Halses 2 deckt. Zwischen der Hals
partie 11.1 und der breiterflächigen Korpuspartie 11.2
ist ein abgeschrägter Übergang 11.4 vorgesehen. Die Ar
mierungsplatte 11 wird mit dem Rohkörper 1/2 großflächig
und fest verbunden, z. B. mittels 2-Komponenten-Kleber,
wobei die Aussparungen 9.1 a, 9.2 a zur Aufnahme der Mag
nettonabnehmer im Korpus 1 und 9.1 b sowie 9.2 b in der
Armierungsplatte 11 sich jeweils genau decken. Die Bodenplatte
1.2 ist mit dem Korpuskern 1 ebenfalls fest verbunden,
z. B. durch Verleimen. Auf das Ganze wird eine mit dem
Grundriß von Korpus 1 und Hals 2 deckungsgleiche Deck
plattenanordnung 12 aufgebracht, die im dargestellten
Beispiel aus dem Griffbrett 7 und der damit z. B. durch
Verleimen verbundenen Deckplatte 13 besteht, deren beide
Aussparungen 9.1 c und 9.2 c kongruent mit den Aussparungen
9.1 b, 9.1 a bzw. 9.2 b, 9.2 a der übrigen Gitarrenbauteile
im montierten Zustand zu liegen kommen. Die Verbindung er
folgt insb. mittels eines Kunstharzklebers bzw. -leimes,
welcher sowohl mit der Armierungsplatte 11 als auch mit dem
Korpuskern 1 eine innige Verbindung eingeht. Diejenigen
Grundflächenpartien der Deckplatte 13, welche außerhalb
der Armierungsplatte zu liegen kommen, können relief
artig verstärkt sein, bzw. eine Deckplatte 13 stärkerer
Wandstärke kann im Bereich der Korpuspartie 11.2 ausge
spart sein, damit die gesamte Deckplatte 13 einschließ
lich der in ihr eingelassenen Armierungsplatte 11 satt
auf der Oberseite des Korpuskerns 1 aufliegt. Das Griff
brett 7 und die Deckplatte 13 bilden also eine Abdeck
schicht, durch welche die Armierungsplatte 11 kaschiert
ist. Nicht nur die Griffbrettpartie 7 der Anordnung 12,
sondern auch die Deckplatte 13 bestehen aus gleichem o.
ähnl. Material wie der Instrumenten-Korpus 1 und/oder der
Hals 2, also vorzugsweise aus Holz bzw. Edelholz.
Man hat es erfindungsgemäß jetzt in der Hand, den E-Modul
E A des Materials in der Armierungsplatte 11 an den E-Modul
E S des Materials der Saiten s 1 . . . s 4 anzupassen oder zumin
dest anzunähern, um verschiedene gewünschte Saitenanspra
chen zu erhalten. Dies gilt nicht nur für Solid-Body-
Saiteninstrumente, sondern - wie erwähnt - auch für aku
stische Saiteninstrumente. Im Falle einer Akustik-Gitarre
ist es vorteilhaft, die Armierungsplatte 11 im Bereich des
Schall-Loches der Korpusdecke mit einer mit diesem Schall-
Loch deckungsgleichen Schall-Loch-Aussparung zu versehen,
wobei entsprechend eine verbreiterte Korpuspartie für die
Armierungsleiste vorzusehen wäre. Dieses Beispiel ist in
der Zeichnung nicht dargestellt, ergibt sich aber ohne
weiteres bei Betrachtung von Fig. 1 und 2, wenn man an
nimmt, daß die Aussparungen 9.1, 9.2 die Schall-Löcher
einer Akustikgitarre wären.
Fig. 3 zeigt die Modulation der Saitenschwingung einer a-Sai
te bei einmaligem Anzupfen zum Zeitpunkt t = 0 durch die
niederfrequenteren Schwingungen des Korpus, welche den
einzelnen Saitenschwingungen (die nicht dargestellt sind)
die äußere Hüllkurve 14 aufzwingen. Die Zeitspanne vom
Zeitpunkt t = 0 bis zum ersten Maximum ist mit t i 1 be
zeichnet. Die durch die Hüllkurve 14 bedingten Schwebungen
machen sich namentlich bei tieferen Frequenzen unangenehm
bemerkbar, außerdem besteht eine relativ lange Verzögerung
bis zum Auftreten des ersten Maximums.
Fig. 4 zeigt qualitativ das Ergebnis beim Anzupfen eines
Saiteninstrumentes, welches gemäß der Erfindung mit einer
Armierungsplatte zwischen den beiden Saitenauflagern ver
sehen war. Beim Vergleich der Hüllkurve 15 von Fig. 4
mit der Hüllkurve 14 nach Fig. 3 erkennt man, daß die Mo
dulation der Saitenschwingung durch den Korpus erheblich
reduziert bzw. eliminiert ist. Die Dämpfung ist im ge
samten Frequenzspektrum verringert und damit die Haltezeit
des Tones verlängert. Die Schwingungsenergie selbst ist
vergrößert, das Obertonspektrum ist eindeutig. Die Ein
schwingzeit t a 1 ist im Vergleich zur Einschwingzeit t i 1
verkürzt, wodurch der Erfindungsgegenstand im besonderen
Maße zum Ansteuern eines MIDI wegen der wesentlich ver
besserten Saitenansprache geeignet ist. Es sei noch er
wähnt, daß als Versuchsanordnung ein Halsteil 2 mit Kopf
4 und Verlängerung 1 c sowie mit den beiden Saitenauflagern
A 1 und A 2 genügt, wenn eine einzige Saite, z. B. a-Saite,
eingespannt ist, im Fall der Fig. 3 ohne Armierungsplatte
11 und im Fall der Fig. 4 mit einer fest mit dem Halsteil
2 verbundenen Armierungsplatte.
Außer Messing kommen als Materialien für die Armierungs
platte z. B. auch Quarzglas (E = 5,9×1010 Pa) oder
Stahl (E = 20 bis 22×1010 Pa) in Betracht.
Claims (10)
1. Saiteninstrument mit wenigstens einer schwingungsfähig
gelagerten Saite, deren Schwingungslänge durch zwei mit
Abstand zueinander angeordnete Saitenauflager definiert
ist, von denen das eine insbesondere an einem äußeren Hals
ende des Instrumentes angeordnet und als Sattelsteg aus
geführt ist, und von denen das andere insbesondere auf der
Decke des mit dem Hals starr verbundenen Korpus in Flucht
mit dem Hals und innerhalb eines halsabgewandten Flächen
bereiches des Korpus angeordnet und als Brückensteg ausge
führt ist, wobei von den beiden am Instrument außerhalb
der Schwingungslänge zugspannungserzeugend verankerten
Enden der Saite (n) wenigstens das eine bzw. die einen
an einer einstellbaren Saitenspanneinrichtung stimmbar
verankert ist bzw. sind, dadurch gekenn
zeichnet,
daß das Saiteninstrument in seinem den Saiten zugewandten
Oberflächenbereich und wenigstens auf der Schwingungs
länge zwischen den beiden Saitenauflagern mittels einer
großflächig eingelassenen Armierungsplatte verstärkt ist,
mit deren mindestens die Breite der Saitenauflagerflucht
überstreichenden beiden Enden die Tragflächen der beiden
Saitenauflager schwingungsübertragend gekoppelt sind, und
daß die Armierungsplatte aus einem Material mit einem
Elastizitätsmodul (E A ) besteht, der größer, vorzugs
weise wesentlich größer ist als derjenige (E I ) des
Instrumenten-Korpus und/oder -Halses.
2. Saiteninstrument nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Saiteninstrument
eine Solid-Body-Gitarre ist und die Armierungsplatte
im Bereich des oder der Magnettonabnehmer mit fenster
artigen Aussparungen versehen ist, durch welche die
Magnettonabnehmer bzw. ihre Gehäuse in Richtung auf die
Saiten hervorstehen.
3. Saiteninstrument nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Solid-Body-Gitarre
eine Baß-Gitarre (E-Baß) ist.
4. Saiteninstrument nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Saiteninstrument
eine Akustik-Gitarre ist und die Armierungsplatte im Be
reich des Schall-Loches eine mit diesem deckungsgleiche
Schall-Loch-Aussparung aufweist.
5. Saiteninstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Armierungsplatte durch eine Abdeckschicht kaschiert ist,
die aus gleichem oder ähnlichem Material besteht wie der
Instrumenten-Korpus und/oder -Hals und mit diesem sowie
der Armierungsplatte fest und großflächig verbunden ist.
6. Saiteninstrument nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Abdeckschicht die Ar
mierungsplatte und die gesamte restliche Instrumenten-Deck
seite überdeckt.
7. Saiteninstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der E-
Modul (E A ) der Armierungsplatte größer, vorzugsweise
wesentlich größer als derjenige E I =0,9 . . . 1,3×1010 Pa
von Holz ist und wenigstens E A =4×1010 Pa beträgt.
8. Saiteninstrument nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet daß die Armierungsplatte aus
Messing besteht (E A =10,3×1010 Pa).
9. Saiteninstrument nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß der E-Modul (E A ) des Materials
der Armierungsplatte an den E-Modul (E S ) des Materials der
Saiten angepaßt und zumindest angenähert ist.
10. Verwendung des Saiteninstrumentes nach einem der An
sprüche 1 bis 8 zur Ansteuerung eines MIDI (MUSICAL IN
STRUMENT DIGITAL INTERFACE) und letzterem nachgeschalteter
Klangerzeuger in Form von elektronisch ansteuerbaren Key
boards o. dgl. über an die Saiten des Saiteninstruments
angekoppelte Tonabnehmer, insb. Magnet- und/oder Piezo
kristall-Tonabnehmer.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863606330 DE3606330A1 (de) | 1986-02-27 | 1986-02-27 | Saiteninstrument und verwendung desselben |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863606330 DE3606330A1 (de) | 1986-02-27 | 1986-02-27 | Saiteninstrument und verwendung desselben |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3606330A1 true DE3606330A1 (de) | 1987-11-19 |
Family
ID=6295047
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863606330 Withdrawn DE3606330A1 (de) | 1986-02-27 | 1986-02-27 | Saiteninstrument und verwendung desselben |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3606330A1 (de) |
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