DE3606330A1 - Saiteninstrument und verwendung desselben - Google Patents

Saiteninstrument und verwendung desselben

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DE3606330A1 DE19863606330 DE3606330A DE3606330A1 DE 3606330 A1 DE3606330 A1 DE 3606330A1 DE 19863606330 DE19863606330 DE 19863606330 DE 3606330 A DE3606330 A DE 3606330A DE 3606330 A1 DE3606330 A1 DE 3606330A1
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    • G10D1/04Plucked or strummed string instruments, e.g. harps or lyres
    • G10D1/05Plucked or strummed string instruments, e.g. harps or lyres with fret boards or fingerboards
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    • G10D1/085Mechanical design of electric guitars

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Saiteninstrument mit wenigstens einer schwingfähig gelagerten Saite, deren Schwingungslänge durch zwei mit Abstand zueinander ange­ ordnete Saitenauflager definiert ist, gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
Das einfachste Saiteninstrument, auf welches die gattungs­ gemäße Definition zutrifft, ist ein Monochord. Von wesent­ lich größerer praktischer Bedeutung im Rahmen der Erfin­ dung sind indessen sogenannte Solid-Body-Saiteninstru­ mente (wobei die Abkürzung E für "Elektro" steht): E-Gitarre, E-Baßgitarre bzw. E-Baß, E-Mandoline, E-Geige, E-Kontrabässe, wobei diese Aufzählung keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Ebenso im Musikleben und im Rahmen der vorliegenden Erfindung von Bedeutung sind akusti­ sche Saiteninstrumente, also akustische oder Konzert­ gitarren, Mandolinen, Bässe allgemein, Geigen, Bratschen, Kontrabässe usf. Bei den genannten Saiteninstrumen­ ten spielt die sogenannte Saitenansprache, d. i. der Saitenklang ab Fingerberührung, eine besondere Rolle. Es ist gefunden worden, daß die transversalen Saiten­ schwingungen - weil die schwingenden Saiten ja über ihre Saitenauflager die Schwingungen auf den Korpus über­ tragen - durch niederfrequentere Schwingungen des Korpus moduliert werden. Mit dem Gehör feststellbar ist dieser Effekt insbesondere bei den Saiteninstrumenten für tie­ fere Tonlagen, also den Bässen allgemein und dabei vor allem beim E-Baß, wenn auch Messungen ergeben haben, daß der genannte Effekt bei allen Saiteninstrumenten eine Rolle spielt. Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß der im folgenden als Modulationseffekt bezeichnete Effekt die Saitenansprache verzögern kann und deshalb auch besonders störend sein kann, wenn man über Magnet­ tonabnehmer oder Kristalltonabnehmer die Saitenschwingungen in entsprechende elektrische Signale umformt, die wiederum, insbesondere in digitalisierter Form, zur Steuerung nach­ geschalteter elektronischer Instrumente ausgenutzt werden sollen.
Ausgehend von einem Saiteninstrument gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Ausbildung an diesem Instrument anzugeben, mit der die Möglichkeit gegeben ist, in Fällen, wo der Modulations­ effekt als störend empfunden wird oder sich als störend auswirkt, diesen vollständig oder zumindest weitgehend zu beseitigen, um so die Saitenansprache zu verbessern.
Erfindungsgemäß wird die gestellte Aufgabe der im Ober­ begriff des Anspruchs 1 definierten Art durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen 2 bis 8 angegeben.
Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung des Saiteninstrumentes der in einem der Ansprüche 1 bis 8 gekennzeichneten Art zur Ansteuerung eines MIDI (MUSICAL INSTRUMENT DIGITAL INTERFACE) und letzterem nachge­ schalteter Klangerzeuger in Form von elektronisch an­ steuerbaren Keyboards o. dgl. über an die Saiten des Saiteninstruments angekoppelte Tonabnehmer, insb. Magnet- und/oder Piezo-Kristall-Tonabnehmer.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile sind vor allem darin zu sehen, daß die Saitenansprache des Saiteninstru­ mentes verbessert ist. Durch die weitgehende Eliminierung der Korpus-Modulationsschwingungen ist die Anstiegsflanke des Signals im allgemeinen steiler, und das Zeitintervall vom Anschlagen der Saite bzw. Anstreichen der Saite bis zum ersten Maximum der Saitenschwingung ist verkürzt. Allgemein gesprochen ist die Statik des Instrumentes ver­ bessert. Es ist durch das "Inlay" in Form der Armierungsplatte in seinem Gesamtaufbau mechanisch stabiler. Bei akusti­ schen Gitarren hat dies u. a. den Vorteil, daß das Durch­ biegen oder Einwölben der Gitarrendecke, welche über den an der Decke befestigten, der Saitenzugspannung ausgesetzten Steg fortlaufend einer Beanspruchung, insb. einer Biege­ beanspruchung, unterliegt, vermieden ist. Die erzielbare Klangverbesserung läßt sich wie erwähnt gemäß der be­ vorzugten Anwendung zur Ansteuerung eines MIDI ausnutzen, weil die Saitenschwingungen nun für das MIDI deutlich les­ bar sind. Der Vorteil ist die geringere Dämpfung, d. h. im gesamten Frequenzbereich ist die Zeitspanne vom Anschla­ gen oder Anstreichen der Saite bis zum Erlöschen des Tones länger.
Im folgenden wird anhand eines in der Zeichnung darge­ stellten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit 2 Dia­ grammen die Erfindung noch näher erläutert. Darin zeigt in schematischer, vereinfachter Darstellung
Fig. 1 die Rohbauform eines E-Basses, zerlegt in ihre einzelnen Bestandteile, wozu nun auch die Armierungsplatte gemäß der Erfindung gehört, jedoch der Einfachheit halber ohne Besaitung, Saitenauflager, Tonabnehmer und elektro­ nische/elektrische Bauelemente, in einer perspektivischen ("Explosions-")Darstellung;
Fig. 2 den zusammengebauten vervollständigten E-Baß nach Fig. 1, ebenfalls perspektivisch;
Fig. 3 ein Diagramm, welches in qualitativer Darstellung den Verlauf der Amplitude a (t) einer Saitenschwingung (Ordinate) in Abhängigkeit von der Zeit t (Abszisse), wenn zum Zeitpunkt t = 0 eine auf einem herkömmlichen Korpus eingespannte a-Saite (440 Hz) angezupft wird, zeigt und
Fig. 4 ebenfalls in qualitativer Darstellung den Amplitu­ denverlauf a (t) - Ordinatenachse - einer zum Zeitpunkt t = 0 angezupften a-Saite, deren Korpus jedoch zwischen den beiden Saitenauflagern mit einer Armierungsplatte gemäß der Erfindung versehen war.
Das in Fig. 2 dargestellte Saiteninstrument ist eine Elektro-Baß-Gitarre, im folgenden abgekürzt als E-Baß bezeichnet, dessen Korpus 1 aus einem massiven Werk­ stoff, insb. einem Edelholz, besteht, deshalb auch die Bezeichnung "Solid-Body-Gitarre". Mit dem Korpus 1 ist baulich vereinigt oder aus einem Stück bestehend der Hals 2, welcher über den Sattel 3 in den Kopf 4 übergeht. Die Besaitung S mit den einzelnen Saiten s 1, s 2, s 3 und s 4 hat eine Schwingungslänge L 0, die durch den Abstand der beiden Saitenauflager A 1 und A 2 voneinander definiert ist. In Wirklichkeit kann die Schwingungslänge jeder einzelnen Saite individuell durch Justieren der Stegklötzchen a 11 bis a 14 in Saitenlängsrichtung in bestimmten Grenzen verändert werden; zur Erläuterung der vorliegenden Er­ findung genügt jedoch die vereinfachende Betrachtung einer einzigen Schwingungslänge L 0. Als erstes Saitenauflager A 1 dient ein abgewinkelter Brückensteg 5 aus Metall, z. B. aus Messing, der mit seinem unteren großflächigen Schen­ kel 5.1 auf der Decke 1.1 des Korpus 1 starr befestigt ist, z. B. durch Anschrauben, und dessen anderer nach oben gewinkelter Schenkel 5.2 mit vier Bohrungen versehen ist, durch welche die einen Enden der Saiten s 1 . . . s 4 hindurchgezogen und durch Splinte oder andere geeignete Verriegelungskörper an diesem Schenkel 5.2 oder aber mittels Arretierschrauben o. dgl. an der Korpusdecke 1.1 arretiert sind. Der Brückensteg mit den Schenkeln 5.1 und 5.2 wird im folgenden mit der Bezugsziffer 5 bezeichnet, während das Saitenauflager allgemein, welches durch die in Saitenlängsrichtung (und auch in Höhenrichtung) ju­ stierbaren Stegklötzchen a 11 . . . a 14 gebildet wird, mit A 1 bezeichnet ist.
Das zweite oder andere Saitenauflager A 2 am anderen Ende der Besaitung S bzw. der Schwingungslänge L 0 wird durch einen Sattelsteg gebildet, der insbesondere auch aus Me­ tall, z. B. Messing, besteht und in den Hals 2 im Bereich des Sattels 3, d. h. im Bereich des Überganges vom Hals 2 auf den Kopf 4 in den Hals 2 eingelassen und fest mit diesem verbunden ist. Bezeichnet man die erste Veran­ kerungsstelle der Saitenenden, die in Fig. 2 durch den Brückensteg 5 verdeckt ist, allgemein mit B 1, so wird die zweite Verankerungsstelle B 2 für die Besaitung S durch die je einer Saite zugeordneten Wirbel b 21 bis b 24 gebildet, welche mit flügelmutterartigen Dreh­ knöpfen 6 gekuppelt sind, so daß die an den Wirbeln b 21 bis b 24 jeweils gefangenen Enden der Saiten durch Drehung der Knöpfe 6 entweder gespannt oder gelockert werden können. Die schwingfähig zwischen ihren beiden Auflagern A 1 und A 2 eingespannten Saiten können somit in ihrer Tonhöhe durch Erhöhung der Zugspannung mittels der Drehknöpfe 6 erhöht bzw. durch Verringern der Zug­ spannung erniedrigt werden. Mit 7 ist das Griffbrett unterhalb der Besaitung S bezeichnet, welches die Bund­ stäbchen 8 trägt und sich von einer Stelle unterhalb des zweiten Auflagers A 2 (Sattelsteg) bis hin zu einer Stelle 7 e erstreckt, die ein kleines Stück über das letzte Bundstäbchen 8.24 ragt. Mit 1.2 ist ein Furnier bzw. eine Auflage bezeichnet, die in ihrer Kontur dem Korpus 1 entspricht, wodurch die Unterseite des Korpus durch ein anderes Holzmaterial oder durch einen geeigneten Kunststoff verkleidet werden kann; mit 9.1 und 9.2 sind zwei quaderförmige Aussparungen im Korpus 1 bezeich­ net, die zur Aufnahme von Magnettonabnehmern dienen. Die Anordnung 10 von Betätigungsknöpfen gehört zu einer im Korpus untergebrachten elektronischen Baueinheit, wozu insb. ein Vorverstärker gehören kann und an welchen die Magnettonabnehmer angeschlossen sind. Diese elektronische Baueinheit mit ihren Bedienungselementen ist innerhalb einer von der Korpusunterseite her eingebrachten Höhlung untergebracht; geeignete Anschlußbuchsen für diese elek­ tronische Baueinheit sind aus Fig. 2 nicht ersichtlich, jedoch z. B. an der Seitenflanke des Korpus 1, der die Bedienungselement-Anordnung 9 benachbart ist, vorzusehen. Das kleine Pfeilkreuz x/z symbolisiert die Justiermög­ lichkeit für die Stegklötzchen a 11 bis a 14 in Richtung plus-minus x und plus-minus z.
Erfindungsgemäß ist das als Ganzes mit BG bezeichnete Saiteninstrument in seinem den Saiten S zugewandten Ober­ flächenbereich und wenigstens auf der Schwingungslänge L 0 zwischen den beiden Saitenauflagern A 1 und A 2 mittels einer großflächig eingelassenen Armierungsplatte, die in Fig. 2 - weil verdeckt - gestrichelt dargestellt ist, verstärkt (vgl. auch Fig. 1). Mit den beiden Enden der Armierungsplatte 11, welche wenigstens die Breite der Saitenauflager A 1, A 2 überstreichen, sind die Tragflächen der beiden Saitenauflager schwingungsübertragend gekoppelt, d. h. im Falle des Saitenauflagers A 1 der untere Schen­ kel 5.1 des Brückensteges 5, welcher satt und flächig auf der Deckseite der Armierungsplatte 11 aufliegt und daran befestigt ist, und mit diesem bodenseitigen Schen­ kel 5.1 sind auch die Stegklötzchen a 11 . . . a 14 mit der Armierungsplatte 11 schwingungsübertragend gekoppelt, weil sie an dem bodenseitigen Schenkel 5.1 aufgelagert sind. Auch der Sattelsteg A 2 liegt mit einer nicht ersicht­ lichen flachen Grundfläche satt auf dem zugehörigen Ende der Armierungsplatte 11 auf. Die Armierungsplatte 11, die man auch als "Inlay" bezeichnen kann, weil sie in das Sai­ teninstrument eingelassen ist, besteht aus einem Material mit einem Elastizitätsmodul E A , welcher größer, vorzugs­ weise wesentlich größer ist als derjenige E I des Instru­ mentenkorpus 1 und/oder des Instrumenten-Halses 2. In aller Regel bestehen Korpus 1 und Hals 2 aus Holz bzw. Edelholz, dessen E-Modul E I zwischen 0,9 und 1,3×1010 Pa liegt. Bevorzugt beträgt der E-Modul der Armierungs­ platte E A wenigstens 4×1010 Pa, um einen Effekt auf die Saitenansprache zu erzielen. Im dargestellten Ausführungs­ beispiel nach Fig. 1 und 2 besteht der Hals 2 z. B. aus Ahorn/Cebrano, das Griffbrett 7 aus Palisander und der Korpus 1 aus Kirschenholz. Die Armierungsplatte 11 besteht aus Messing mit einer Wandstärke von mindestens einem mm, wobei E A =10,3×1010 Pa.
Aus Fig. 1 erkennt man wieder den Korpus 1, d. h. eigent­ lich den Kern des Korpus mit - in dieser besonderen Bau­ form - einem durchgehenden Hals 2, mit dem die beiden Flü­ gel 1 a, 1 b beidseits fest verleimt sind, wobei die Verbin­ dung zwischen der Halsverlängerung 1 c und den Flügeln 1 a, 1 b durch ineinandergreifende Verzahnungs- oder Ver­ zapfungsflächen noch enger und großflächiger gestaltet werden kann. Das Ergebnis ist, daß sich der fertige Korpus 1 mit integriertem Hals 2 so wie ein einstückiger Korpus verhält. Bodenseitig ist auf den Korpus die Bodenplatte 1.2 aufgeleimt, deckseitig wird die Armierungsplatte 11 auf den Rohkörper 1/2 aufgelegt, wobei durch die Linie A 1′ die Position des späteren Saitenauflagers angedeutet ist. Man erkennt, daß die Armierungsplatte 11 noch einige cm um das Stück 11.21 über die Linie A 1′ hinausragt. Im Bereich des Korpus 1 ist die Armierungsplatte 11 mit einer Verbreiterung in Form ihrer Korpuspartie 11.2 ver­ sehen, während ihre Halspartie 11.1 sich in der Grund­ fläche mit der Kontur des Halses 2 deckt. Zwischen der Hals­ partie 11.1 und der breiterflächigen Korpuspartie 11.2 ist ein abgeschrägter Übergang 11.4 vorgesehen. Die Ar­ mierungsplatte 11 wird mit dem Rohkörper 1/2 großflächig und fest verbunden, z. B. mittels 2-Komponenten-Kleber, wobei die Aussparungen 9.1 a, 9.2 a zur Aufnahme der Mag­ nettonabnehmer im Korpus 1 und 9.1 b sowie 9.2 b in der Armierungsplatte 11 sich jeweils genau decken. Die Bodenplatte 1.2 ist mit dem Korpuskern 1 ebenfalls fest verbunden, z. B. durch Verleimen. Auf das Ganze wird eine mit dem Grundriß von Korpus 1 und Hals 2 deckungsgleiche Deck­ plattenanordnung 12 aufgebracht, die im dargestellten Beispiel aus dem Griffbrett 7 und der damit z. B. durch Verleimen verbundenen Deckplatte 13 besteht, deren beide Aussparungen 9.1 c und 9.2 c kongruent mit den Aussparungen 9.1 b, 9.1 a bzw. 9.2 b, 9.2 a der übrigen Gitarrenbauteile im montierten Zustand zu liegen kommen. Die Verbindung er­ folgt insb. mittels eines Kunstharzklebers bzw. -leimes, welcher sowohl mit der Armierungsplatte 11 als auch mit dem Korpuskern 1 eine innige Verbindung eingeht. Diejenigen Grundflächenpartien der Deckplatte 13, welche außerhalb der Armierungsplatte zu liegen kommen, können relief­ artig verstärkt sein, bzw. eine Deckplatte 13 stärkerer Wandstärke kann im Bereich der Korpuspartie 11.2 ausge­ spart sein, damit die gesamte Deckplatte 13 einschließ­ lich der in ihr eingelassenen Armierungsplatte 11 satt auf der Oberseite des Korpuskerns 1 aufliegt. Das Griff­ brett 7 und die Deckplatte 13 bilden also eine Abdeck­ schicht, durch welche die Armierungsplatte 11 kaschiert ist. Nicht nur die Griffbrettpartie 7 der Anordnung 12, sondern auch die Deckplatte 13 bestehen aus gleichem o. ähnl. Material wie der Instrumenten-Korpus 1 und/oder der Hals 2, also vorzugsweise aus Holz bzw. Edelholz.
Man hat es erfindungsgemäß jetzt in der Hand, den E-Modul E A des Materials in der Armierungsplatte 11 an den E-Modul E S des Materials der Saiten s 1 . . . s 4 anzupassen oder zumin­ dest anzunähern, um verschiedene gewünschte Saitenanspra­ chen zu erhalten. Dies gilt nicht nur für Solid-Body- Saiteninstrumente, sondern - wie erwähnt - auch für aku­ stische Saiteninstrumente. Im Falle einer Akustik-Gitarre ist es vorteilhaft, die Armierungsplatte 11 im Bereich des Schall-Loches der Korpusdecke mit einer mit diesem Schall- Loch deckungsgleichen Schall-Loch-Aussparung zu versehen, wobei entsprechend eine verbreiterte Korpuspartie für die Armierungsleiste vorzusehen wäre. Dieses Beispiel ist in der Zeichnung nicht dargestellt, ergibt sich aber ohne weiteres bei Betrachtung von Fig. 1 und 2, wenn man an­ nimmt, daß die Aussparungen 9.1, 9.2 die Schall-Löcher einer Akustikgitarre wären.
Fig. 3 zeigt die Modulation der Saitenschwingung einer a-Sai­ te bei einmaligem Anzupfen zum Zeitpunkt t = 0 durch die niederfrequenteren Schwingungen des Korpus, welche den einzelnen Saitenschwingungen (die nicht dargestellt sind) die äußere Hüllkurve 14 aufzwingen. Die Zeitspanne vom Zeitpunkt t = 0 bis zum ersten Maximum ist mit t i 1 be­ zeichnet. Die durch die Hüllkurve 14 bedingten Schwebungen machen sich namentlich bei tieferen Frequenzen unangenehm bemerkbar, außerdem besteht eine relativ lange Verzögerung bis zum Auftreten des ersten Maximums.
Fig. 4 zeigt qualitativ das Ergebnis beim Anzupfen eines Saiteninstrumentes, welches gemäß der Erfindung mit einer Armierungsplatte zwischen den beiden Saitenauflagern ver­ sehen war. Beim Vergleich der Hüllkurve 15 von Fig. 4 mit der Hüllkurve 14 nach Fig. 3 erkennt man, daß die Mo­ dulation der Saitenschwingung durch den Korpus erheblich reduziert bzw. eliminiert ist. Die Dämpfung ist im ge­ samten Frequenzspektrum verringert und damit die Haltezeit des Tones verlängert. Die Schwingungsenergie selbst ist vergrößert, das Obertonspektrum ist eindeutig. Die Ein­ schwingzeit t a 1 ist im Vergleich zur Einschwingzeit t i 1 verkürzt, wodurch der Erfindungsgegenstand im besonderen Maße zum Ansteuern eines MIDI wegen der wesentlich ver­ besserten Saitenansprache geeignet ist. Es sei noch er­ wähnt, daß als Versuchsanordnung ein Halsteil 2 mit Kopf 4 und Verlängerung 1 c sowie mit den beiden Saitenauflagern A 1 und A 2 genügt, wenn eine einzige Saite, z. B. a-Saite, eingespannt ist, im Fall der Fig. 3 ohne Armierungsplatte 11 und im Fall der Fig. 4 mit einer fest mit dem Halsteil 2 verbundenen Armierungsplatte.
Außer Messing kommen als Materialien für die Armierungs­ platte z. B. auch Quarzglas (E = 5,9×1010 Pa) oder Stahl (E = 20 bis 22×1010 Pa) in Betracht.

Claims (10)

1. Saiteninstrument mit wenigstens einer schwingungsfähig gelagerten Saite, deren Schwingungslänge durch zwei mit Abstand zueinander angeordnete Saitenauflager definiert ist, von denen das eine insbesondere an einem äußeren Hals­ ende des Instrumentes angeordnet und als Sattelsteg aus­ geführt ist, und von denen das andere insbesondere auf der Decke des mit dem Hals starr verbundenen Korpus in Flucht mit dem Hals und innerhalb eines halsabgewandten Flächen­ bereiches des Korpus angeordnet und als Brückensteg ausge­ führt ist, wobei von den beiden am Instrument außerhalb der Schwingungslänge zugspannungserzeugend verankerten Enden der Saite (n) wenigstens das eine bzw. die einen an einer einstellbaren Saitenspanneinrichtung stimmbar verankert ist bzw. sind, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Saiteninstrument in seinem den Saiten zugewandten Oberflächenbereich und wenigstens auf der Schwingungs­ länge zwischen den beiden Saitenauflagern mittels einer großflächig eingelassenen Armierungsplatte verstärkt ist, mit deren mindestens die Breite der Saitenauflagerflucht überstreichenden beiden Enden die Tragflächen der beiden Saitenauflager schwingungsübertragend gekoppelt sind, und daß die Armierungsplatte aus einem Material mit einem Elastizitätsmodul (E A ) besteht, der größer, vorzugs­ weise wesentlich größer ist als derjenige (E I ) des Instrumenten-Korpus und/oder -Halses.
2. Saiteninstrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Saiteninstrument eine Solid-Body-Gitarre ist und die Armierungsplatte im Bereich des oder der Magnettonabnehmer mit fenster­ artigen Aussparungen versehen ist, durch welche die Magnettonabnehmer bzw. ihre Gehäuse in Richtung auf die Saiten hervorstehen.
3. Saiteninstrument nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Solid-Body-Gitarre eine Baß-Gitarre (E-Baß) ist.
4. Saiteninstrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Saiteninstrument eine Akustik-Gitarre ist und die Armierungsplatte im Be­ reich des Schall-Loches eine mit diesem deckungsgleiche Schall-Loch-Aussparung aufweist.
5. Saiteninstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Armierungsplatte durch eine Abdeckschicht kaschiert ist, die aus gleichem oder ähnlichem Material besteht wie der Instrumenten-Korpus und/oder -Hals und mit diesem sowie der Armierungsplatte fest und großflächig verbunden ist.
6. Saiteninstrument nach Anspruch 5, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Abdeckschicht die Ar­ mierungsplatte und die gesamte restliche Instrumenten-Deck­ seite überdeckt.
7. Saiteninstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der E- Modul (E A ) der Armierungsplatte größer, vorzugsweise wesentlich größer als derjenige E I =0,9 . . . 1,3×1010 Pa von Holz ist und wenigstens E A =4×1010 Pa beträgt.
8. Saiteninstrument nach Anspruch 6, dadurch ge­ kennzeichnet daß die Armierungsplatte aus Messing besteht (E A =10,3×1010 Pa).
9. Saiteninstrument nach Anspruch 6, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der E-Modul (E A ) des Materials der Armierungsplatte an den E-Modul (E S ) des Materials der Saiten angepaßt und zumindest angenähert ist.
10. Verwendung des Saiteninstrumentes nach einem der An­ sprüche 1 bis 8 zur Ansteuerung eines MIDI (MUSICAL IN­ STRUMENT DIGITAL INTERFACE) und letzterem nachgeschalteter Klangerzeuger in Form von elektronisch ansteuerbaren Key­ boards o. dgl. über an die Saiten des Saiteninstruments angekoppelte Tonabnehmer, insb. Magnet- und/oder Piezo­ kristall-Tonabnehmer.
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