DE102014016431A1 - Vorrichtung zur Beeinflussung von Schwingung und Klang von Saiteninstrumenten - Google Patents
Vorrichtung zur Beeinflussung von Schwingung und Klang von Saiteninstrumenten Download PDFInfo
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Abstract
Vorrichtung zur Beeinflussung von Schwingung und Klang von Saiteninstrumenten am Beispiel einer elektrischen Gitarre. Üblicherweise werden elektrische Gitarren mit angeleimtem oder angeschraubtem Hals als massive Vollholzgitarren oder als Gitarren mit mehr oder weniger tiefem, hohlem Resonanzkörper, sogenannten akustischen oder halbakustischen Gitarren, hergestellt. In allen Fällen ist das Ziel, mit Hilfe der ausgewählten Holzer und Bautechniken ein Höchstmaß an Schwingungen zu erzeugen, was jedoch nur ansatzweise gelingt und in keinem Fall moduliert werden kann. Die Erfindung ermöglicht durch das spezielle Konzept nicht nur ein Maximum an Schwingungsverhalten, dem sogenannten Sustain, sondern auch eine Modulation des Sustains durch hinzufügen von auswechselbaren Schwingelementen aus jeweils unterschiedlichen Materialien und Ihrer spezifischen Dichten. Die Erfindung stellt eine Gitarre aus drei, miteinander verschraubten Teilen dar. Dem Körper, dem Deckel und einem massiven Gitarren-Hals. Seine Bauweise ist so angelegt, daß er durch den gesamten Gitarrenkorpus ragt, und dadurch in besonderer Weise dazu geeignet ist, die auf dem Griffbrett mit Hilfe der Saiten und den abgreifenden Fingern entstehenden Klänge und Schwingungen über den Steg aufzunehmen und weiter zu transportieren. Am massiven Hals ist an zentraler Stelle eine Vorrichtung zur Aufnahme der Schwingelemente eingelassen, mit deren Hilfe das Schwingungsverhalten des Instruments je nach Ausführung des/der Schwingelemente, verstärkt oder gedämpft und somit das gesamte Klangverhalten gewollt, reproduzierbar beeinflußt und moduliert werden kann.
Description
- Der durchgehende Hals hat für dieses Saiteninstrument eine besondere, zentrale Funktion. Seine Bauweise ist so angelegt, daß er durch den gesamten Gitarrenkorpus ragt, und dadurch in besonderer Weise dazu geeignet ist, die auf dem Griffbrett mit Hilfe der Saiten und den abgreifenden Fingern entstehenden Klänge und Schwingungen und über den Steg aufzunehmen und weiter zu transportieren.
- Abweichend vom herkömmlichen Gitarrenbau, wo Hals und Elektrik üblicherweise am kompletten Korpus befestigt sind, – überwiegend an der fest mit dem Korpus verleimten Decke, – werden bei dieser Gitarre Korpus, Decke, sowie alle mechanischen und ggf. elektrischen Bauteile mit Schraubverbindungen in schwingungsübertragender Verbindung am Hals befestig. Bekannt ist diese Bauweise von sogenannten Reisegitarren, die in ihrer Bauweise auf den Hals reduziert sind oder Silent Guitars, deren Anbauten am Hals jedoch lediglich formale Sihouetten keinesfalls Resonanzkörper bilden. Ebenfalls als schwingungsbeeinflussend bekannt sind fest eingeleimte, nicht zugängliche oder gar auswechselbare sogenannte Sustainblöcke in Halbresonanzgitarren, die jedoch nicht frei schwingend sind, sondern ein integrales Bauteil des Saiteninstruments mit tragender Funktion darstellen.
- Die Erfindung bezieht sich auf Saiteninstrumente, insbesondere Gitarren, deren Steg mit Sockel in schwingungsübertragender Verbindung auf dem Korpus, bzw. auf dem Hals des Instruments angebracht ist. Bisher weist jedes einzelne Saiteninstrument, je nach Qualität der Verarbeitung und Auswahl der verwendeten Materialien, seine eigenen, charakteristischen Klangeigenschaften auf.
- Die Klangeigenschaften oben genannter Instrumente können vom Benutzer praktisch nicht gewollt und reproduzierbar verändert werden.
- Diese Erfindung demgegenüber, soll dem Benutzer des Instruments eine Möglichkeit bieten, die Klangeigenschaften des Instruments gewollt und reproduzierbar zu beeinflussen.
- Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß am Gitarrenhals, im Bereich des Stegs, mindestens ein in den Hohlkörper des Instrumentenkorpus ragendes Schwingelement in schwingungsübertragender Verbindung mit dem Hals austauschbar bzw. abnehmbar befestigt ist. Der Steg mit Sockel, auch Brücke genannt, über die alle Saiten gespannt sind, ist dabei das Teil, das von den Schwingungen der Saiten am unmittelbarsten betroffen ist, da am Steg der Saitendruck am größten ist.
- Durch das Anschlagen oder Zupfen der Saiten übernehmen alle mit dem Hals in schwingungsübertragender Verbindung montierten Elemente über den Steg die Schwingung der Saiten. Insofern ist das Schwingelement Teil der Gesamtschwingung des Instruments.
- Durch das Verwenden von Schwingelementen verschiedener Größen und verschiedenen Materialien, werden insgesamt Gewichte und Massen verändert, welche das Gesamtschwingverhalten des Instruments beeinflussen.
- Man kann also durch den Austausch des Schwingelements bewußt und reproduzierbar Einfluß auf das Klangspektrum des Instruments nehmen. Dabei können die Gesamtschwingungen des Instruments je nach Ausführung des/der Schwingelemente des Instruments verstärkt oder gedämpft und somit das gesamte Klangverhalten gewollt beeinflußt und moduliert werden.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung
- Diese werden im folgenden an Hand der Zeichnungen näher erläutert.
-
1 Saiteninstrument z. B. Gitarre in Draufsicht und Ansicht -
2 Explosionszeichnung des Aufbaus einer kompletten Gitarre als Beispielkonzept. Sicht von oben -
3 Explosionszeichnung des Aufbaus einer kompletten Gitarre als Beispielkonzept. Sicht von unten -
4 Längs-Schnitte der Beispielgitarre. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Hals
- 2
- Korpus
- 3
- Decke
- 4
- Steg
- 5
- Ausnehmung
- 6
- Vorrichtung
- 7
- Schwingelement
- 8
- Hohlkörper
- 9
- Tonabnehmer
- 10
- Gitarre
- 11
- Boden
- 12
- Zarge
- 13
- Schallloch
- 14
- Schraubverbindungen
- 15
- Griffbrett
- 16
- Saiten
- 17
- Sattel
- Fig. 1
- Zeigt das Instrument (
10 ) als Saiteninstrument, z. b. eine Gitarre (10 ). Diese weist in bekannter Weise einen Hals (1 ) mit Korpus (2 ), Decke (3 ) sowie Sattel (17 ) Griffbrett (15 ), Steg (4 ) und Saiten (16 ) auf. - Untypischer Weise sind die wesentlichen Komponenten dieses Instruments wie, Hals (
1 ), Korpus (2 ) und Decke (3 ) nicht miteinander verleimt sondern einzeln gefertigt und miteinander verschraubt, was bei vielen anderen marktüblichen Gitarren sonst nur auf den Hals zutrifft. Die Decke (3 ) ist an den Stellen durchbrochen, wo Steg (4 ), Tonabnehmer (9 ) oder andere elektronische Bauteile am Hals befestigt sind. Die Decke (3 ) ist derart gefertigt, daß bei der Verschraubung mit dem Hals, zwischen Korpus (2 ) und Decke (3 ) ein als umlaufendes Schallloch (13 ) dienender Spalt entsteht, der die vom Instrumentenbenutzer im Hohlkörper (8 ) erzeugten Schwingungen und Klänge außerhalb des Instruments akustisch hörbar macht. - Fig. 2
- Zeigt als Explosionszeichnung das Saiteninstrument von seitlich oben mit seinen wesentlichen, die Erfindung betreffenden Bauteilen. Dabei kommt dem Hals (
1 ) als zentrales, schwingungserzeugendes Bauteil eine besondere Rolle zu. - Desweiteren zeigt die
2 den Aufbau der wesentlichen Komponenten. Die Decke (3 ) als oberer Abschluß des Instrumentenkörpers ((10 ), den Hals (1 ), als zentrales Bauteil, das Schwingelement (7 ) und den Korpus (2 ) in seiner halboffenen Bauweise. - Fig. 3
- Zeigt als Explosionszeichnung das Saiteninstrument von seitlich unten, mit seinen wesentlichen, die Erfindung betreffenden Bauteilen. Dabei sind die Durchbrüche an der Decke (
3 ) für Steg (4 ) mit Sockel, Tonabnehmer (9 ) und weitere gitarrentypische Bauteile erkennbar. - An der dem Steg abgewandten Seite des Halses ist eine Ausnehmung (
5 ) und eine Vorrichtung (5 ) in Form eines Gewindes oder einer Bohrung dargestellt, in welche das Schwingelement (7 ) frei schwingend von unten montiert wird. - Fig. 4
- Zeigt das Saiteninstrument (
10 ) als mittigen Längsschnitt, mit seinen wesentlichen, die Erfindung betreffenden Komponenten. Diese Zeichnung zeigt neben den gitarretypischen Bauteilen, insbesondere die Anordnung des Stegs (4 ) mit Sockel, an zentraler Stelle am Hals (1 ), dem direkt darunter am Hals (1 ) montierten Schwingelement (7 ) und dem zwischen Korpus (2 ), Schwingelement (7 ) und Decke (3 ) entstehenden Hohlkörper (8 ).
Claims (12)
- Saiteninstrument, insbesondere Gitarre (
10 ), dadurch gekennzeichnet, daß die drei wesentlichen Komponenten wie Hals (1 ), Korpus (2 ) und Decke (3 ) aus einzeln gefertigten Bauteilen besteht. - Saiteninstrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim montierten Instrument (
10 ) zwischen Decke (3 ) und Zargen (12 ) des Korpus gewollt ein Spalt entsteht, der die vom Benutzer auf dem Griffbrett (15 ) und den Saiten (16 ) erzeugten Klänge im Stile eines nahezu gänzlich umlaufenden Schallloches (15 ) hörbar macht. - Saiteninstrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Korpus (
2 ) bereits als oben offener Hohlkörper (8 ) mit Boden (11 ) und Zarge (12 ) ausgeführt ist. - Saiteninstrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hals (
1 ) als wesentliches, durch das gesamte Instrument (10 ) ragendes Bauteil ausgebildet ist. - Saiteninstrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils der Korpus (
2 ) unten und die Decke (3 ) gegenüberliegend oben am Hals (1 ) mit Hilfe von Schraubverbindungen (14 ) befestigt sind und dadurch ein Hohlkörper (8 ) gebildet wird. - Saiteninstrument nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Hals (
2 ) in schwingungsübertragender Wirkung einen Steg mit dazugehörigem Sockel montiert ist und weitere, nicht näher beschriebene Aufnahmen und Ausnehmungen für die üblichen Beschläge aufweist, welche für den Betrieb von Saiteninstrumenten notwendig sind. - Saiteninstrument nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Hals (
2 ) unten, an der dem Steg (4 ) abgewandten Seite, an zentraler Stelle, direkt unter dem Steg (4 ), eine Ausnehmung (5 ) und Vorrichtung (6 ) zur Aufnahme eines Schwingelements (7 ) aufweist. - Saiteninstrument nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein in den Hohlkörper (
8 ) des Gitarren-Korpus (2 ) ragendes Schwingelement (7 ) zur Beeinflussung und Modulation des Gesamtschwingungsverhaltens abnehmbar oder austauschbar angebracht ist. - Saiteninstrument nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwing-Element(
7 ) an zentraler Stelle, direkt unter dem Steg (4 ), – der Stelle mit der erfahrungsgemäß größten Resonanzübertragung der Saitenschwingung –, in schwingungsübertragender Verbindung, so verschraubt wird, daß das Schwingelement (7 ) nach seiner Masse und Charakter frei schwingen kann. - Saiteninstrument nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwingelement (
7 ) durch seine Eigenschwingung, das Resonanzverhalten des Saiteninstruments insgesamt in der Art beeinflußt, daß auch die ggf. am Hals befestigten Tonabnehmer (10 ) diese Modulation des Schwingungsverhaltens aufnehmen können. - Saiteninstrument nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere Schwingelemente (
7 ) aus beliebigem Material mit verschiedenem Schwingverhalten an zentraler Stelle unter dem Steg montiert werden können. - Saiteninstrument nach Anspruch 4 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß das oder die Schwingelement(e) durch einfaches Entfernen des angeschraubten Korpus (
2 ) auf schnelle und einfache Weise ausgetauscht und somit das gesamte Schwingungs,- und Klangverhalten des Saiteninstruments verändert werden kann.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE102014016431.4A DE102014016431A1 (de) | 2014-11-09 | 2014-11-09 | Vorrichtung zur Beeinflussung von Schwingung und Klang von Saiteninstrumenten |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE102014016431A1 true DE102014016431A1 (de) | 2016-05-12 |
Family
ID=55803221
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE102014016431.4A Withdrawn DE102014016431A1 (de) | 2014-11-09 | 2014-11-09 | Vorrichtung zur Beeinflussung von Schwingung und Klang von Saiteninstrumenten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE102014016431A1 (de) |
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2014
- 2014-11-09 DE DE102014016431.4A patent/DE102014016431A1/de not_active Withdrawn
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