DE36052C - Neuerung an schwimmenden Ausflufsapparaten - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 64: Schankgeräthschaften.

Fatentirt im Deutschen Reiche vom 26. Juli 1885 ab.

Der auf beiliegender Zeichnung in Fig. 1 im Längenschnitt dargestellte Apparat zur Erzielung constanter Ausflufsmengen bei veränderlicher Druckhöhe von Flüssigkeiten in Gefäfsen besteht aus dem Schwimmer A mit dem durchlöcherten, einem Saugkorb ähnlichen Anschlufsstück B und aus dem Abflufsrohr C, welches durch die Stopfbüchse D im Boden des Behälters geführt wird. Unten am Rohr sitzt der mit Zeiger ^ versehene Regulirhahn E, dessen Scala s durch Ausprobiren mit der zur Verwendung kommenden Flüssigkeit empirisch festgestellt wird. Statt des Hahnes E kann auch ein Schieber oder ein Ventil angewendet werden. ·

Die Stopfbüchse D ist als Kugelgelenk ausgebildet, um die Bewegungen des Schwimmers A zu erleichtern und eine obere Führung des letzteren entbehrlich zu machen. Die Wirkungsweise des Apparates ist folgende:

Während unter gewöhnlichen Verhältnissen., d. h. bei einer einfachen Oeffnung im Boden des Behälters, die Ausflufsgeschwindigkeit von der Höhe H der Flüssigkeit direct abhängig und demnach veränderlich ist, wird bei meinem Apparat die Entfernung von der Oberkante der Flüssigkeit bis zum unteren Ende des Ausflufsrohres (= h + L in Fig. 1) bei sinkendem Schwimmer stets gleich bleiben, also eine constante Druckhöhe h -\- L und demnach gleiche Ausflufsgeschwindigkeit erzielt werden.

In Fig. 2 ist eine vereinfachte Gelenkstopfbüchse gezeichnet, welche für vorliegenden Zweck genügend viel Beweglichkeit besitzt, aus einer Halbkugel: und einer Halbkugelpfanne k besteht und mittelst der elastischen Membran m ein besseres Dichthalten des Kugelgelenkes bewirkt, als bei der Construction Fig. 1.

Neben der Regulirung der Ausflufsmenge durch den Hahn E ist noch eine zweite Regulirung am oberen Ende des Rohres C vorgesehen. Dasselbe ist dort mit Gewinde in dem Anschlufsstück B, Fig. 1, befestigt. Durch Herauf- oder Herunterschrauben des Rohres C (s. Fig. ι und 3) kann die Druckhöhe h -\- L und daher das Ausflufsquantum verringert oder vergröfsert werden. Mit der Gegenmutter M, Fig. ι, erfolgt eine Einstellung für eine bestimmte Leistung des Apparates. Die Regulirung kann jedoch auch unter Weglassung des Hahnes E ausschliefslich oben erfolgen, und wird hierzu bemerkt, dafs eine wesentliche Aenderung des Ausflufsquantums erst dann eintritt, wenn das Rohr C sehr nahe an den Flüssigkeitsspiegel gebracht wird, so dafs der Strahl im Rohr nicht mehr voll läuft. Auf dem Schwimmer A (s. Fig. 3) wird eine Scala S₁ mit Führung/ angebracht. Ein ohne Gewinde auf dem Rohr C zwischen zwei Muttern sitzender Zeiger ^, welcher an der Umdrehung durch die Führung f gehindert wird, kann durch Drehung des Schwimmers oder Rohres, wobei stets ein Theil festgehalten wird, hinauf- oder heruntergeschoben werden und zeigt mit seiner Spitze auf der Scala S₁ das Ausflufsquantum an.

Hierdurch wird aufserdem noch der sehr erhebliche Vortheil erreicht, dafs beim Durchflufs unreiner oder absetzender Flüssigkeiten oder Lösungen das Rohr C jederzeit mit einem Draht oder einer schwachen Stange behufs Reinigung durchstofsen werden kann. Bei Anwendung eines Regulirhahnes am unteren Ende

des Rohres würde leicht eine Verstopfung eintreten können, wenn der Durchgangsquerschnitt verringert wird , bei der Construction Fig. 3 jedoch bleibt stets das volle Rohr als Durchflufs offen.

Der Apparat kann auch als Wassermesser bei offenen Gefäfsen, Reservoiren u. s. w. angewendet werden.

Claims (1)

1. Pa tent-Ansprüche:

   i. Bei schwimmenden Ausflufsapparaten ein im Schwimmer verstellbares Ausflufsrohr^Cj, um durch den gröfseren oder geringeren Abstand seiner Oberkante vom Flüssigkeitsspiegel die Ausflufsmenge reguliren zu können.

   An dem verstellbaren Ausflufsrohr (Anspruch 1.) ein Zeiger ffJ, dessen Stellung an einer Scala (b) abzulesen ist (Fig. 3).
   Zur Befestigung des verstellbaren Ausflufsrohres (Anspruch 1.) in der Gefäfswand eine Gelenkstopfbüchse, bestehend aus Halbkugel und Halbkugelpfanne K und der beide Theile verbindenden und abdichtenden Membran m (Fig. 2).

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.