DE3601693A1 - Walzstrasse zum streckreduzieren von rohren - Google Patents
Walzstrasse zum streckreduzieren von rohrenInfo
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- B21B35/00—Drives for metal-rolling mills, e.g. hydraulic drives
- B21B35/02—Drives for metal-rolling mills, e.g. hydraulic drives for continuously-operating mills
- B21B35/025—Drives for metal-rolling mills, e.g. hydraulic drives for continuously-operating mills for stretch-reducing of tubes
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- B21B17/00—Tube-rolling by rollers of which the axes are arranged essentially perpendicular to the axis of the work, e.g. "axial" tube-rolling
- B21B17/14—Tube-rolling by rollers of which the axes are arranged essentially perpendicular to the axis of the work, e.g. "axial" tube-rolling without mandrel, e.g. stretch-reducing mills
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Description
In Walzstraßen zum Streckreduzieren von Rohren wird
durch die Kalibrierung der Walzen der in Linie dicht
hintereinander angeordneten Walzgerüste eine definierte
Durchmesserreduktion des Walzgutes bewirkt. Zusätzlich
wird eine gezielte Beeinflussung von Streckung und
Wanddickenänderung des Rohres durch entsprechende Ab
stufungen der Walzendrehzahlen in den Gerüsten er
reicht, indem zusätzliche axiale Spannungen im Walzgut
induziert werden. Die Verteilung der Drehzahlwerte von
Gerüst zu Gerüst, die maßgebend ist für die axiale und
tangentiale Umformung des Rohres, wird durch die sogen.
Drehzahlkurve festgelegt. Als Drehzahlverhältnis be
zeichnet man das Verhältnis der Walzendrehzahl eines
Gerüstes zur Walzendrehzahl des entgegen der Walzrich
tung nächststehenden Gerüstes. Eine große Steigung der
Drehzahlkurve bzw. ein großes Drehzahlverhältnis be
deutet eine hohe Streckung und damit verbunden eine ge
ringe Wanddickenzunahme bzw. eine große Wanddickenre
duktion des Walzgutes.
Für die Gestaltung des Streckreduzierprozesses sind
einerseits die Möglichkeiten bei der Wahl der stati
schen Drehzahleinstellwerte für den stationären Be
triebszustand entscheidend, andererseits ist die Flexi
bilität bei der dynamischen Regelung der Walzendrehzah
len für die instationären Walzphasen (Rohrein- und
Rohrauslauf) insbesondere dann von Bedeutung, wenn zur
Ausbringensverbesserung eine Dickendenbeeinflussung
durchgeführt werden soll.
Die Möglichkeiten der Drehzahleinstellung und -verände
rung sind sehr unterschiedlich bei den bekannten, in
Streckreduzierwalzstraßen eingesetzten Antriebssys
temen. Sie sind vergleichsweise groß bei Einzelantrieb
der Walzgerüste mit individueller Regelbarkeit der
Walzdrehzahlen in jedem Gerüst; sie sind relativ gering
bei gemeinsamem Antrieb und gemeinsamer Drehzahlver
stellung von in Gruppen zusammengefaßten Gerüsten. Eine
solche Gruppenanordnung bringt jedoch den Vorteil eines
geringeren Aufwandes an Antriebs- und Regelungsele
menten mit sich.
In Gerüstgruppen angetriebene und regelbare Streckredu
zierwalzstraßen sind bekannt, z.B. aus der DE-PS 30 28 210.
In der hierin beschriebenen Walzstraße treibt ein
sogen. Grundmotor über eine gemeinsame Welle alle Walz
gerüste an, während jede Gerüstgruppe zusätzlich
mittels Summierungsgetriebe auch noch von einem sogen.
Zusatzmotor angetrieben wird. Mittels des Summierungs
getriebes werden die Drehzahl des Grundmotors (Grund
drehzahl) und die Drehzahl der Zusatzmotoren (Zusatz
drehzahlen) zusammengefaßt. Allen diesen bekannten, in
Gruppen angetriebenen Walzstraßen mit variablen Dreh
zahlverhältnissen gemeinsam ist die feste mechanische
Verbindung aller Walzgerüste durch mindestens eine
gemeinsame Antriebswelle, die Drehmoment und Drehzahl
des Grundmotors über Getriebestufen an alle Gerüste der
Walzstraße überträgt.
Nachteil dieser Antriebsart ist ihre Eigenschaft, daß
bei Drehzahländerung des Grundmotors die Walzendrehzah
len in allen Gerüsten der Walzstraße gleichzeitig ver
ändert werden und daß demzufolge lediglich die Zusatz
antriebe benutzt werden können, um die Drehzahlverhält
nisse in der Walzstraße partiell zu verändern. Die Ver
änderung der Walzendrehzahlen allein durch Drehzahlän
derung der Zusatzmotoren ist aber z.B. dann nicht aus
reichend, wenn neben ein Änderung der Drehzahlverhält
nisse, die die Streckung des Walzgutes beeinflussen,
gleichzeitig bestimmte Geschwindigkeitsbedingungen er
füllt werden sollen, wie z.B. konstante Ein- und/oder
Auslaufgeschwindigkeit des Walzgutes. In der bekannten
Streckreduzierwalzstraße nach DE-PS 30 28 210 ist es
also nicht möglich, die Drehzahlverhältnisse partiell
(gruppenweise) zu verändern und gleichzeitig bestimmte,
z.B. durch vor- und/oder nachgeschaltete Aggregate
festgelegte Geschwindigkeitsbedingungen zu erfüllen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Walz
straße zum Streckreduzieren von Rohren zu schaffen, die
einerseits durch Anwendung von Gruppenantrieben einen
geringen Aufwand an Antriebs- und Regelungsaggregaten
erfordert und andererseits die nötige Flexibilität
bietet, um gleichzeitig die Drehzahlverhältnisse und
Walzgeschwindigkeiten partiell in der Walzstraße zu ver
ändern.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorge
schlagen, die Gerüste der Walzstraße in mechanisch von
einander unabhängige Gruppen von jeweils mehreren be
nachbarten Gerüsten zusammenzufassen, wobei jede Gruppe
von zwei Motoren angetrieben wird, deren Drehzahlen
mittels Summierungsgetriebe zu Walzendrehzahlen mit va
riablen Drehzahlverhältnissen kombiniert werden. Die
einzelnen Gerüstgruppen sind hierbei im Antriebssystem
mechanisch vollkommen unabhängig voneinander. Die Ver
bindung und Abstimmung der Gerüstgruppen, z.B. zur Er
zeugung stetiger Drehzahlkurven - auch bei dynamischer
Belastung einzelner Gruppen -, kann allein durch elek
trische und elektronische Kopplung der Antriebsmotoren
erfolgen.
In der beigefügten Zeichnung 1 ist ein Ausführungsbei
spiel der erfindungsgemäßen Walzstraße schematisch
wiedergegeben. Das hierzu gezeigte Beispiel läßt eine
Walzstraße erkennen, deren Gerüste in zwei Gruppen zu
sammengefaßt sind. Eine einlaufseitig angeordnete
Gerüstgruppe (1) wird über das Summierungsgetriebe (2)
von zwei in der Drehzahl regelbaren Motoren (3) und (4)
angetrieben. Eine auslaufseitig angeordnete Gerüst
gruppe (1′) wird über das Summierungsgetriebe (2′) von
zwei Motoren (3′) und (4′) angetrieben, die ebenfalls
in der Drehzahl regelbar sind. Die Getriebe (2) und
(2′) besitzen keine mechanische Verbindung, insbeson
dere keine gemeinsame Antriebswelle.
Die Abstimmung der Drehzahlen der Motoren (3), (4),
(3′) und (4′) zur Erzeugung und Variation stetiger
Drehzahlkurven für den stationären Betriebszustand, so
wie zur Kompensation dynamischer Laständerungen während
der instationären Walzphasen erfolgt durch elektrische
Kopplung der Motoren und mit Hilfe bekannter Steuer
und Regelungseinrichtungen.
Die Kopplung der Gerüstgruppen kann daher auf einfache
Weise und schnell aufgehoben werden, wenn die Drehzahl
verhältnisse und die Walzgutgeschwindigkeit partiell
durch Änderung der Drehzahlen beider Motoren einer Ge
rüstgruppe beeinflußt werden sollen. Der dargelegte
Sachverhalt soll im folgenden anhand der beigefügten
Zeichnungen 2 und 3 erläutert werden. In der Zeichnung
2 sind schematisch die Einstell- und Verstellmöglich
keiten der Drehzahlen anhand von Drehzahlkurven für
eine vorteilhafte Ausführung einer Streckreduzierwalz
straße gemäß der Erfindung dargestellt. In diesem Aus
führungsbeispiel sind die Getriebeübersetzungen so ge
wählt, daß in den Summierungsgetrieben beider Gerüst
gruppen Drehzahlen gleichen Vorzeichens zusammengefaßt
werden. Eine Umkehrung der Drehrichtung eines Motors
ist - entgegen dem bisherigen Stand der Technik - für
diese Antriebsart nicht erforderlich. Die Einstellung
und Veränderung von Drehzahlverhältnissen zur Erzeugung
einer bestimmten Walzgutstreckung wird vorgenommen
durch Veränderung der Drehzahlen der Zusatzmotoren (4)
und (4′) nach Zeichnung 1 in entgegengesetzter Rich
tung. So wird z.B. zur Vergrößerung der Drehzahlver
hältnisse und damit zur Erhöhung der Streckung des
Walzgutes im stationären Betriebszustand der Zusatz
motor der einlaufseitig angeordneten Gerüstgruppe in
der Drehzahl abgesenkt, während der Zusatzmotor der
auslaufseitigen Gerüstgruppe in seiner Drehzahl erhöht
wird.
Die Notwendigkeit zur vollständigen Entkopplung der
Gerüstgruppen soll an dem in Zeichnung 3 skizzierten
Beispiel einer Drehzahlveränderung zur Dickendenbeein
flussung veranschaulicht werden. Als Geschwindigkeits
bedingungen wurde dem hier dargestellten Beispiel zu
grunde gelegt, daß die Walzendrehzahl im einlaufseitig
ersten Walzgerüst und die im auslaufseitig letzten
Walzgerüst während des gesamten Walzvorganges konstant
sein sollen. In dem hier wiedergegebenen, für die
Dickendenbeeinflussung vorteilhaften Ausführung der er
findungsgemäßen Walzstraße, wird das vordere Rohrende in
der einlaufseitigen Gerüstgruppe und das hintere Rohr
ende in beiden Gerüstgruppen mit gegenüber den statio
nären Umformbedingungen erhöhten Drehzahlverhältnissen
gewalzt. Zur Veränderung der Drehzahlverhältnisse
werden jeweils beide Motoren einer Gerüstgruppe in
ihren Drehzahlen verstellt. Aus diesem Grunde kann im
dargestellten Beispiel die Drehzahlenverstellung zur
Beeinflussung des einlaufenden vorderen Rohrendes schon
zu dem Zeitpunkt beginnen, zu dem sich das hintere Ende
des vorausgehenden Rohres noch in der Walzstraße befin
det und lediglich die einlaufseitige Gruppe verlassen
hat. Der Einlaufvorgang des nächstfolgenden Rohres kann
beginnen, sobald die Drehzahlen der Antriebsmotoren der
einlaufseitigen Gerüstgruppe ihren Sollwert für die Um
formung des vorderen Rohrendes entsprechen. Erst bei
Eintritt des vorderen Rohrendes in die auslaufseitige
Gerüstgruppe müssen die Drehzahlen der Antriebsmotoren
dieser Gruppe ihre Sollwerte für den stationären Be
triebszustand wieder erreicht haben.
Bei gemeinsamem Grundantrieb aller Walzgerüste kann da
gegen die Drehzahlverstellung zur Beeinflussung des
einlaufenden vorderen Rohrendes erst dann erfolgen,
wenn das hintere Ende des vorausgehenden Rohres die
Walzstraße verlassen und die Drehzahl des Grundmotors
wieder seinem Drehzahlsollwert für den Rohreinlauf ent
spricht. In diesem Fall muß also der zeitliche Abstand
zweier aufeinanderfolgender Rohre wesentlich größer und
somit die Produktionsleistung dementsprechend geringer
sein als im erstbeschriebenen Beispiel gemäß der Erfin
dung. Die Taktzeit kann, wie aus den dargelegten Bei
spielen zu erkennen ist, um so mehr verkürzt werden, je
größer die Zahl der voneinander unabhängigen Gerüst
gruppen ist, in die die Walzstraße unterteilt wird. In
der Praxis reicht jedoch im allgemeinen die Aufteilung
in zwei Gerüstgruppen aus, um bei einer ausreichend
hohen Walzleistung eine effektive Dickendenbeeinflus
sung zu ermöglichen.
Claims (3)
1. Walzstraße zum Streckreduzieren von Rohren mit
mehreren, in Linie dicht hintereinander angeordneten
Walzgerüsten, die jeweils von mindestens zwei Motoren
über ein Summierungsgetriebe angetrieben werden und die
in mindestens zwei Gruppen benachbarter Walzgerüste
zusammengefaßt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß alle Gerüstgruppen (1, 1′) mechanisch vollständig
voneinander getrennt angetrieben werden und eine Ab
stimmung der Walzendrehzahlen zwischen den Gruppen durch
die Steuerung der Antriebsmotoren (3, 4, 3′, 4′)
erfolgt.
2. Walzstraße nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehzahlverhältnisse in der oder den einlaufsei
tigen Gerüstgruppe(n) (1) durch Erhöhung der Zusatzdreh
zahl(en) verkleinert und die Drehzahlverhältnisse in der
oder den auslaufseitigen Gerüstgruppe(n) (1′) durch
Erhöhung der Zusatzdrehzahl(en) vergrößert werden.
3. Walzstraße nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehzahlverhältnisse in einzelnen oder allen
Gerüstgruppen erhöht (verkleinert) werden, wenn Walzgut
abschnitte mit einer den Sollwert überschreitender
(unterschreitender) Wanddicke diese Gerüstgruppen
passieren, so daß jeweils eine möglichst nahe am
Sollwert liegende Wanddicke des Walzgutes erzeugt wird.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19863601693 Granted DE3601693A1 (de) | 1986-01-17 | 1986-01-17 | Walzstrasse zum streckreduzieren von rohren |
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FR (1) | FR2593094B1 (de) |
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Legal Events
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8331 | Complete revocation |