DE19616791A1 - Walzblock zum Walzen von Draht, Stäben, Rohren oder flachem metallischem Walzgut - Google Patents
Walzblock zum Walzen von Draht, Stäben, Rohren oder flachem metallischem WalzgutInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Walzblock zum Walzen von Draht,
Stäben, Rohren oder flachem metallischem Walzgut mit mehreren
auswechselbaren, in einer Walzlinie dicht hintereinander
angeordneten, jeweils mehrere Walzen besitzenden Walzgerüsten,
die von einem gemeinsamen oder mehreren C-förmigen Rahmen
gehalten sind, in dem oder denen für jedes Walzgerüst ein
Verteilergetriebe, Verbindungswellen, Umlenkgetriebe und
Abtriebswellen zum Antrieb der Walzen vorgesehen sind, deren
Antriebswellen auf dem Umfang der Walzgerüste verteilt
angeordnet und mit den Abtriebswellen lösbar gekuppelt sind.
Bei einem bekannten Walzblock dieser Art (DE-OS 23 36 417)
besitzen die Walzgerüste jeweils drei sternförmig angeordnete,
eine gemeinsame Kaliberöffnung bildende Walzen und drei
Antriebswellen. Eine von diesen, nämlich die, welche sich
horizontal erstreckt, ist direkt mit dem Verteilergetriebe
gekuppelt. Die beiden anderen Antriebswellen erhalten ihre
Drehbewegungen ebenfalls vom Verteilergetriebe, jedoch über
jeweils eine Verbindungswelle, ein Umlenkgetriebe und eine
Abtriebswelle. Die Drehmomentübertragung vom Verteilergetriebe
auf die Verbindungswelle und von dieser auf die Abtriebswelle
- letzteres erfolgt im Umlenkgetriebe - wird mit
Getriebestufen durchgeführt, die aus zwei Kegelzahnrädern
herkömmlicher Bauart gebildet sind.
Bei einem Walzblock der vorstehenden Art ergeben sich aus den
Abmessungen und der Anordnung der einzelnen Bauteile im
Bereich der vorerwähnten Getriebestufen aus Kegelzahnrädern
relativ kleine Achswinkel. Bei Achswinkeln von kleiner als
etwa 25 Grad erhält man Kegelzahnräder, deren Herstellung nur
noch auf selten vorhandenen Spezialmaschinen möglich ist,
wodurch zu hohe Kosten und zu lange Lieferzeiten entstehen.
Größere Achswinkel führen zu größeren Abmessungen und damit zu
größeren Gewichten der Bauteile und folglich zu höheren
Herstellungskosten. Außerdem entstehen bei der Verwendung von
Kegelzahnrädern Montageprobleme, weil zum Erreichen eines
einwandfreien Tragbildes der Verzahnung beide Kegelzahnräder
jeder dieser Getriebestufen in axialer Richtung genau
eingestellt und in dieser Position auch zuverlässig arretiert
werden müssen. Dieses führt ferner zu Problemen bei der
Konstruktion, weil die Bauteile, insbesondere die langen
Verbindungswellen, bei den unvermeidbaren großen
Temperaturschwankungen erheblichen Abmessungsänderungen
unterliegen, die berücksichtigt und ausgeglichen werden
müssen. Darüber hinaus entstehen bei Kegelzahnrädern
erhebliche Kräfte in Richtung ihrer Achsen, so daß für die
Aufnahme dieser Kräfte aufwendigere Lagerungen notwendig sind.
Schließlich erreicht man bei Kegelzahnrädern nur ein mäßiges
Laufverhalten mit relativ lautem Geräusch.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Walzblock der
eingangs genannten Art zu schaffen, dem die vorstehend
behandelten Nachteile nicht anhaften und der weniger aufwendig
mit kleineren Abmessungen herstellbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
mindestens eine, vorzugsweise alle Getriebestufen zwischen
Verteilergetriebe und Verbindungswelle und zwischen
Umlenkgetriebe und Verbindungswelle als Kronenradverzahnungen
ausgebildet sind. Derartige Kronenradverzahnungen sind an sich
bereits bekannt. Sie sind in jüngerer Zeit hinsichtlich ihrer
Eingriffsverhältnisse optimiert worden. Bei ihnen besteht eine
Getriebestufe jeweils aus einem stirnverzahnten Ritzel oder
Zahnrad mit Evolventenverzahnung und einem zu diesem passenden
Kronenrad.
Hierdurch wird erreicht, daß die mit einer Kronenradverzahnung
ausgestatteten Getriebestufen problemlos Achswinkel zwischen
Null und 110 Grad erhalten können, also vor allem auch sehr
kleine Achswinkel. Dies ermöglicht es, die Walzgerüste und den
oder die C-förmigen Rahmen optimal zu gestalten. Deren Formen
und Abmessungen können ohne Rücksicht auf die Achswinkel
gewählt werden. Der Walzblock wird bei gleicher Walzgutgröße
kleiner und leichter, was zu niedrigeren Herstellungs- und
Investitionskosten führt. Außerdem entfallen viele
zeitraubende Einstellarbeiten bei der Montage, weil es bei
Getriebestufen mit Kronenradverzahnung genügt, nur das eine
Kronenrad in axialer Richtung einzustellen, um bei der
Verzahnung ein einwandfreies Tragbild zu bekommen. Ein genaues
Einstellen des anderen stirnverzahnten Zahnrades erübrigt
sich, weil Axialverschiebungen von diesem bis zu einem relativ
großen Maß das Tragbild nicht verschlechtern. Deshalb wirken
sich auch Verschiebungen der Wellen, bedingt durch Fertigungs- und
Montageungenauigkeiten, und vor allem Längenänderungen
durch Temperaturschwankungen, insbesondere bei den langen
Verbindungswellen nicht negativ aus. Das vereinfacht die
Konstruktion erheblich, ebenso der Fortfall der Kegelzahnräder
und ihrer hohen Axialkräfte. Auch erzielt man mit der
Kronenradverzahnung eine größere Laufruhe. Die Kronenräder
sind in vorteilhafter Weise auf konventionellen CNC-gesteuerten
Abwälzfräsmaschinen für Stirnräder herstellbar.
Dabei benötigt man zum Herstellen der Kronenräder auch dann
nur einen Satz Werkzeuge, wenn sie im Walzblock mit
unterschiedlichen Achswinkeln und Zähnezahlen verwendet
werden, vorausgesetzt, daß die mit diesen Kronenrädern
kämmenden Ritzel oder Zahnräder hinsichtlich der Verzahnung
identisch sind.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die
Verbindungswellen sowohl im Bereich des Verteilergetriebes als
auch im Bereich des Umlenkgetriebes mit einem stirnverzahnten
Ritzel oder Zahnrad versehen. Damit tragen die relativ langen,
bei Temperaturschwankungen einer beträchtlichen Längenänderung
unterliegenden Verbindungswellen nur stirnverzahnte Ritzel
oder Zahnräder, die sich ohne negative Folgen axial um ein
relativ großes, wenn auch begrenztes Maß verschieben lassen.
Probleme wegen der Längenänderung der Verbindungswellen werden
so vermieden.
Demgegenüber kann es auch zweckmäßig sein, wenn die
Verbindungswellen im Bereich des Verteilergetriebes mit einem
Kronenrad und im Bereich des Umlenkgetriebes mit einem
stirnverzahnten Ritzel oder Zahnrad versehen sind. Die
Kronenräder an den Verbindungswellen können dann direkt in
eins der stirnverzahnten Zahnräder des Verteilergetriebes
eingreifen, welches nach Art eines Kammwalzgetriebes
ausgebildet ist. Auf diese Weise läßt sich an jeder
Verbindungswelle im Bereich des Verteilergetriebes ein Zahnrad
einsparen, weil das Verteilergetriebe aus stirnverzahnten
Ritzeln und Zahnrädern besteht, von denen dann eins oder
mehrere gleichzeitig Bestandteil einer Getriebestufe mit
Kronenradverzahnung sind.
In den Zeichnungen ist die Erfindung anhand von zwei
Ausführungsbeispielen veranschaulicht. Es zeigen:
Fig. 1 einen Walzblock nach der Erfindung in
schematischer Darstellung in der
Draufsicht
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der
Fig. 1 in gegenständlicherer Darstellung;
Fig. 3 einen Antriebsstrang eines der
Walzgerüste mit drei Walzen;
Fig. 4 einen Antriebsstrang ähnlich Fig. 3 in
anderer Ausführungsform.
Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Walzblock 1, der zehn
Walzgerüste 2 besitzt, welche von einem gemeinsamen Rahmen 3
gehalten werden. Die Walzgerüste 2 sind in einer Walzlinie 4
dicht hintereinander angeordnet. Ein Pfeil X deutet die
Walzrichtung an. Die Walzgerüste 2 besitzen jeweils drei, in
Fig. 1 nicht erkennbare Walzen, deren sternförmige, von
Walzgerüst 2 zu Walzgerüst 2 ständig wechselnde Anordnung
durch Y-förmige Symbole 5 verdeutlicht sind. Angetrieben
werden die Walzen von Motoren 6, 7 und 8, wobei die Walzen der
auslaufseitig letzten beiden Walzgerüste 2 jeweils gesondert
über Vorgelegegetriebe 9 von den Motoren 7 und 8 angetrieben
werden. Die Walzen der übrigen Walzgerüste 2 treibt der Motor
6 ebenfalls über ein Vorgelegegetriebe 9 an. Ein Hauptgetriebe
10 überträgt die Drehbewegung zu den acht einlaufseitigen
Walzgerüsten. Außer dem dargestellten Antrieb ist auch ein
durchgehender Gruppenantrieb und jeder andere Antrieb möglich.
In Fig. 2 erkennt man die Walzen 11 im Walzgerüst 2 und daß
der die Walzgerüste 2 haltende Rahmen 3 C-förmig ausgebildet
ist. Von einer Kupplung 12 wird eine Welle des Hauptgetriebes
10 oder des Vorgelegegetriebes 9 mit einem Verteilergetriebe
13 gekuppelt, das sich im Rahmen 3 befindet und von dem in
Fig. 2 nur die Achsen 14, 15 und 16 dargestellt sind.
Deutlicher ist das Verteilergetriebe 13 in Fig. 3 zu
erkennen. Es ist nach Art eines Kammwalzgetriebes ausgebildet
und besitzt drei übereinander angeordnete Wellen 17, 18 und
19, deren Achsen 14 bis 16 schon in Fig. 2 eingezeichnet
sind. Der Antrieb erfolgt über die in Fig. 3 nicht
dargestellte Kupplung 12 auf der Welle 17 und von dort aus
über stirnverzahnte Zahnräder 20, 21 und 22 auf die beiden
anderen Wellen 18 und 19 des Verteilergetriebes 13. Die untere
Walze 11 mit horizontaler Antriebswelle 23 ist lösbar direkt
mit der Welle 18 des Verteilergetriebes 13 gekuppelt. Die
beiden anderen Walzen 11 haben schräggestellte Antriebswellen
23, die sich auf dem Umfang des Walzgerüstes 2 verteilen.
Ebenso wie die horizontale Antriebswelle 23 sind auch die
beiden anderen mit einer leicht lösbaren Kupplung 24 mit dem
Verteilergetriebe 13 gekuppelt. Bei den Walzen 11 mit
schräggestellten Antriebswellen 23 ist dies allerdings nicht
direkt möglich, sondern nur über jeweils eine Abtriebswelle 25
und eine Verbindungswelle 26, die relativ lang ist.
Die Verbindungswellen 26 sind über jeweils eine Getriebestufe
27 mit Kronenradverzahnung, bestehend aus einem Kronenrad 28
und einem Zahnrad 29 mit stirnseitiger Evolventenverzahnung,
mit dem Verteilergetriebe 13 verbunden, wobei das Kronenrad 28
auf der Welle 17 bzw. 19 drehfest angeordnet ist. Am anderen
Endabschnitt der Verbindungswellen 26 befinden sich als
Getriebestufe 27 je ein Umlenkgetriebe 30, das ebenfalls mit
einer Kronenradverzahnung ausgestattet ist. Dort sitzt ein
stirnverzahntes Zahnrad 31 mit Evolventenverzahnung - wie im
Bereich des Verteilergetriebes 13 das Zahnrad 29 - auf dem
Endabschnitt der Verbindungswelle 26. Ein zugehörendes
Kronenrad 32 ist auf der Abtriebswelle 25 drehfest angeordnet.
Die Verbindungswellen 26 haben im Bereich des
Verteilergetriebes 13 ihr Festlager 33, während sich ein
Loslager 34 im Bereich des Umlenkgetriebes 30 befindet.
Folglich verschiebt sich bei Längenänderung der
Verbindungswelle 26 nur das Zahnrad 31, was im Rahmen der
auftretenden Längenänderungsmaße ohne Nachteile möglich ist.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 4 entspricht im wesentlichen
der Ausführungsform von Fig. 3. Gleiche Teile sind mit
denselben Bezugszahlen bezeichnet. Der Unterschied besteht
lediglich darin, daß die Verbindungswellen 26 im Bereich des
Verteilergetriebes 13 statt mit dem stirnverzahnten Zahnrad 29
mit einem Kronenrad 35 versehen sind, welches direkt in das
Zahnrad 20 bzw. 22 des Verteilergetriebes 13 eingreift, weil
es zu diesen stirnverzahnten Zahnrädern mit
Evolventenverzahnung passend ausgebildet ist. Die Zahnräder 20
bzw. 22 bilden zusammen mit den Kronenrädern 35 die
Getriebestufe 27 mit Kronenradverzahnung. Dabei werden zwei
Zahnräder im Vergleich zur Ausführungsform gemäß Fig. 3
eingespart.
Claims (5)
1. Walzblock zum Walzen von Draht, Stäben, Rohren oder
flachem metallischem Walzgut mit mehreren
auswechselbaren, in einer Walzlinie dicht hintereinander
angeordneten, jeweils mehrere Walzen besitzenden
Walzgerüsten, die von einem gemeinsamen oder mehreren C-förmigen
Rahmen gehalten sind, in dem oder denen für
jedes Walzgerüst ein Verteilergetriebe,
Verbindungswellen, Umlenkgetriebe und Abtriebswellen zum
Antrieb der Walzen vorgesehen sind, deren Antriebswellen
auf dem Umfang der Walzgerüste verteilt angeordnet und
mit den Abtriebswellen lösbar gekuppelt sind, dadurch
gekennzeichnet,
daß mindestens eine, vorzugsweise alle Getriebestufen
(27) zwischen Verteilergetriebe (13) und Verbindungswelle
(26) und zwischen Umlenkgetriebe (30) und
Verbindungswelle (26) als Kronenradverzahnungen
ausgebildet sind.
2. Walzblock nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jede als Kronenradverzahnung ausgebildete
Getriebestufe (27) jeweils aus einem stirnverzahnten
Ritzel oder Zahnrad (29, 31 bzw. 20, 22, 31) mit
Evolventenverzahnung und einem zu diesem passenden
Kronenrad (28, 32 bzw. 32, 35) besteht.
3. Walzblock nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungswellen (26) sowohl im Bereich des
Verteilergetriebes (13) als auch im Bereich des
Umlenkgetriebes (30) mit einem stirnverzahnten Ritzel
oder Zahnrad (29, 31) versehen sind.
4. Walzblock nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungswellen (26) im Bereich des
Verteilergetriebes (13) mit einem Kronenrad (35) und im
Bereich des Umlenkgetriebes (30) mit einem
stirnverzahnten Ritzel oder Zahnrad (31) versehen sind.
5. Walzblock nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verteilergetriebe (13) aus stirnverzahnten
Ritzeln und Zahnrädern (20, 21, 22) besteht, von denen
mindestens eins gleichzeitig Bestandteil einer
Getriebestufe (27) mit Kronenradverzahnung ist.
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