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Regelgetriebe Bekannt sind Regelgetriebe, bei denen Umlaufräderregelgetriebe
und Wechselgetriebe hintereinandergeschaltet sind. Diese Umlaufräderregelgetriebe
haben drei Hauptglieder. Das erste Glied wird meist mit konstanter Drehzahl direkt
oder über ein Wechselgetriebe vom Hauptmotor angetrieben. Das zweite Glied wird
angetrieben durch irgendeinen in seiner Drehzahl regelbaren Umkehrbetrieb. Das dritte
Glied ist direkt oder über ein Wechselgetriebe mit der Abtriebswelle verbunden.
Die Wechselgetriebe sind irgendwie geartete schaltbare Stufengetriebe, meist Zahnradgetriebe.
Der Hilfstrieb für das zweite Glied des Umlaufräderregelgetriebes besteht vorzugsweise
aus einem Leonardantrieb. Die einer der beiden elektrischen Maschinen ist meist
mechanisch mit dem Hauptmotor verbunden und kann durch Feldregelung innerhalb ihrer
Grenzen beliebige Spannungen erzeugen und damit der mit dem zweiten Glied mechanisch
verbundenen zweiten elektrischen Maschine beliebige Drehzahlen geben. Der Hilfstrieb
kann jedoch auch als elektrische Maschine in Stufen oder kontinuierlich regelbar
mit einem elektrischen Netz verbunden sein. Der Hilfstrieb kann sogar ein mechanisches
Wechselgetriebe sein, das vom Hauptmotor oder auch fremd betrieben wird. Hydraulische
Getriebe sind ebenfalls geeignet. Selbst elektromagnetische Schaltgetriebe sind
neben anderen anwendbar. In der vorliegeüden Beschreibung sollen daher die Bezeichnung
Hilfs-und Umkehrtrieb weit umfassende Bedeutung haben. Beim Umkehrtrieb liegen die
einzustellenden Drehzahlen zu beiden Seiten der Nullinie.
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Da sich die Leistung des Hilfstriebes nach dem Regelbereich des Umlaufräderregelgetriebes
richtet, wird durch vor- und nachgeschaltete Wechselgetriebe, deren
Stufensprung
dem vorgenannten Regelbereich angepaßt ist, der Gesamtregelbereich bei gleichem
Hilfstrieb mehrfach erweitert. Der Regelbereich des nackten Umlaufrädergetriebes
soll im folgenden Teilregelbereich genannt werden.
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Bekannt ist die Einschaltung eines Stützgetriebes, wenn beim Übergang
von einem Teilregelbereich zum benachbarten das Umlaufräderregelgetriebe zurückfassen
und die nächste Wechselgetriebestufe zur Wirkung kommen soll. Dieser Umschaltvorgang
ist bei höheren Anforderungen an das Regelgetriebe nachteilig, da die Übersetzungsänderung
hier unstetig ist und das Arbeiten zu beiden Seiten des Umschaltpunktes zu Überbeanspruchungen
von Hilfstrieb und Steuerung führen kann.
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Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, Umlaufräderregelgetriebe und Wechselgetriebe
in den einzelnen Teilregelbereichen so miteinander zu verbinden, daß bei gleicher
Hauptantriebsdrehzahl und im gleichen Sinne fortschreitender Drehzahlregelung der
Abtriebswelle die Drehzahländerung des Hilfstriebes in zwei benachbarten Teilregelbereichen
in einander entgegengesetztem Sinne erfolgt. Hiermit soll nicht gesagt sein, daß
die Drehzahl des Hauptmotors konstant sein muß. Während bei stationären Getrieben
diese Drehzahl in vielen Fällen stets konstant bleibt oder in Stufen, wie z. B.
beim polumschaltbaren Elektromotor, geändert wird, wird beim Fahrzeugantrieb die
Senkung der Drehzahl vor dem Anfahren und die allmähliche Steigerung während des
Anfahrens sowie die Senkung der Drehzahl bei abnehmenden Lasten bevorzugt angewendet.
Die Vorteile dieser Betriebsart sollen ebenso als bekannt vorausgesetzt sein, wie
die zweckdienliche Anwendung von vor- und nachgeschalteten Wechselgetrieben, sowie
der vorteilhafte Getriebeaufbau mit und ohne Anfahrkupplung.
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An Hand einiger Ausführungsbeispiele aus der großen Reihe der neuartigen
Getriebekombinationen soll die Erfindung näher erläutert werden.
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In Abb. i ist i der Hauptmotor, 2 der Umkehrtrieb für das Umlaufrädergetriebe
3, und 9 die Abtriebswelle. Der Regelbereich des Umlaufräderregelgetriebes 2, 3
soll dreimal ausgenutzt werden durch ein vorgeschaltetes Wechselwendegetriebe 18
bis 23 mit Bremse 17. Das Umlaufrädergetriebe besteht aus dem ersten Glied Sonnenrad
plus Sonnenwelle ii, dem zweiten Glied Käfig 12 mit eingebauten Planetenrädern 14
nebst angebautem Zihukranz 15, in welchen das Ritzel 16 des Umkehrtriebes 2 eingreift,
und dem dritten Glied Sonnenrad plus Sonnenwelle 13.
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13 und 9 sind über ein Wendegetriebe 24 bis 29 miteinander verbunden.
Das Wechselgetriebe 18 bis 23 hat zwei Übersetzungsverhältnisse i : o,5 bei Verbindung
von 18 mit 2o und i : i bei Verwendung von 18 mit i9. Durch Einbau des Zwischenritzels
23 ist erreicht worden, daß bei Umschaltung der Wechselkupplung 18 die Sonnenwelle
i1 ihre Drehrichtung umkehrt. Da gleichzeitig die Wechselkupplung 24 umschaltet,
wird auch die Sonnenwelle 13 reversiert. Während bei den bekannten Ausführungen
der Umkehrtrieb 2 reversiert, reversieren jetzt nur die beiden Sonnenwellen mit
ihren Kupplungshälften.
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Der gesamte Durchlauf des Regelbereiches ist folgender: Kupplung i8
ist aus-, Bremse 17 eingeschaltet, 24 ist mit 26 zusammengeschaltet. Mit Hilfe des
Umkehrtriebes 2 kann von - 2o bis -+- 2o°/, des gesamten Regelbereiches die Abtriebswelle
9 angetrieben werden. Nach Erreichen von -i- 2001, wird 18 mit 20 und 24 mit 25
zusammengeschaltet bei gleichzeitigem Lösen der Bremse 17. Auch jetzt läuft die
Abtriebswelle 9 mit + 2o°/0. Durch Regeln des Umkehrtriebes wird die Abtriebswelle
bis auf 6o°/, der höchsted Drehzahl gebracht. Für den Übergang in den letzten Teilregelbereichwerden
die Kupplungen 18 und 24 wieder beide gleichzeitig umgeschaltet, so daß 18 mit i9
und 24 mit 26 gleichsinnig laufen. Die Drehzahl steigt durch erneutes Reversieren
des Umkehrtriebes 2 von 6o auf i000/0.
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Abb. 2 zeigt, wie mit einem etwas höheren Getriebeaufwand die Kupplungsarbeit
erleichtert werden kann. Das Umlaufräderregelgetriebe 3 ist ebenso wie das vorgeschaltete
Wechselgetriebe mit der Obersetzung i : o,5 durch die Kupplung 28-2o und mit i :
o durch die Bremse 17 genau so aufgebaut wie in Abb. i. Die Räder 33 und 35 dienen.
mit ihren Kupplungshälften zur Stützung des Energieflusses, wenn die Kupplung i8
bzw. die Bremse 17 beim Übergang von einem Teilregelbereich zu einem anderen bedient
wird.
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Ausgehend vom Einschaltzustand der Bremse 17 und der Kupplung 37-38
ist der Anfahrvorgang folgender: Der Umkehrtrieb 2 läuft hoch von o bis zu seiner
höchsten Drehzahl, worauf die Stützkupplung 35-36 einfällt. Jetzt wird die Kupplung
38-37 ausgeschaltet, ebenso die Bremse 17 und die Kupplung 18-2o sowie anschließend
die Kupplung 42-.I1 eingeschaltet. Nachdem 35-36 entkuppelt ist, erfolgt durch Reversieren
von 2 die Beschleunigung der Abtriebswelle 9 über Kupplung 42-41 voll + 2o auf 6o°/,
Drehzahl. Jetzt fallen die Stützkupplung 33-4o und die Kupplung 38-37 ein und 42-41
heraus. Mit der Umschaltung von 18 auf i9 und dem Ausschalten von 33-4o ist der
Umkehrtrieb 2 frei für die Beschleunigung der Abtriebswelle 9 von 6o auf ioo°,%o.
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Wenn auch dieses Getriebe gedrängter als im Schema angedeutet aufgebaut
werden kann, so besteht doch der Wunsch nach einem einfacheren Aufbau, um Gestaltungsfreiheit
für Getriebe mit größerem Drehmomentverstärkungsgrad zu erlangen.
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Abb. 3 gibt ein Ausführungsbeispiel: an Stelle des einen Umlaufrädergetriebes
3 sind zwei Getriebe 3 und 4 getreten, die abwechselnd arbeiten, so daß das Stützgetriebe
mit seiner komplizierteren Kupplungsschaltung wegfällt. Beim Aufbau dieses und der
folgenden Getriebe muß beachtet werden, daß beispielsweise beim Aufwärtsregeln des
einen Umlaufrädergetriebes das andere zurückfaßt und umgekehrt. Unter Hinweis auf
Abb. 3 ist ohne weiteres zu sehen, daß der erste Teilregelbereich wirksam ist bei
eingeschalteter Bremse 17. Das Umlaufrädergetriebe 3 mit seinen Teilen i1 bis 16
unterscheidet sich nicht von den vorher besprochenen. Das zweite Uinlaufrädergetriebe
4 mit seinen Teilen 51 bis 56 ist wie 3 aufgebaut. Die beiden Sonnenwellen 13 und
53 stellen durch das Verbindungsgetriebe 47-48 mit Abtriebswelle 9 in ständiger
Verbindung; sie drehen sich stets entgegengesetzt. Die Käfige 12 und 52 werden jedoch
stets in gleicher
Drehrichtung durch 2, 16, 15 und 55 angetrieben.
Im Vergleich zu den Sonnenwellen führen die Käfige also entgegengesetzte Drehungen
aus. Hat also der Umkehrtrieb 2 bei wirksamem Getriebe 3 seine höchste Drehzahl
erreicht, so läuft die Welle 51 synchron mit dem Hauptmotor i dessen Drehzahl konstant
ist. Die Kupplung 56-5z kann also schlupflos eingeschaltet werden, wenn, wie vorausgesetzt,
die Drehzahl von i mit der Höchstdrehzahl von 2 in dem vorbestimmten für den Synchronismus
maßgebenden Verhältnis steht. Nach Lösen der Bremse 17 wird durch Reversieren von
2 die Abtriebswelle 9 bis auf ioo0/, in ihrer Drehzahl gesteigert.
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Nehmen wir jetzt an, daß i ein Fahrzeugdieselmotor ist und 2 als Elektromotor
mit einer vom Fahrzeugdieselmotor ständig angetriebenen elektrischen Maschine in
Leonardschaltung zusammenarbeitet und der Dieselmotor beim Anfahren zur Entlastung
der elektrischen Maschine mit 5o0/0 seiner Höchstdrehzahl beginnend in Abhängigkeit
von der Fahrgeschwindigkeit arbeitet, so erhalten wir die aus Abb. 4 ersichtlichen
Kennlinien. Hierbei ist weiterhin vorausgesetzt, daß der Dieselmotor die aus der
Zugkraftlinie Z errechenbare Leistung hergibt. Von ioo bis 5o0/0 Fahrgeschwindigkeit
v ist die Leistung konstant, dann nimmt die Leistung bei verringerter Fahrt zunächst
proportional mit der Dieseldrehzahl anschließend etwas stärker ab. Durch die Drehzahlsenkung
des Dieselmotors werden trotz der großen Anzugskraft Z, = 4000/0 die elektrischen
Maschinen des Umkehrtriebes, die bei ioo0/, v Nu = '/s dieser Leistung aufweisen,
nicht zu stark überlastet.
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Der ersteTeilregelbereichgeht von-25 bis -f-250/, v, wobei die Dieseldrehzahl
nH unter 750/, bleibt. Der zweite Teilregelbereich reicht von +25 bis ioo0/, v.
,Zwischen 5o und ioo0/, liegt der normale Fahrbetrieb, der bei voller Dieselleistung
auch in Dauerbetrieb keine Überlastung der elektrischen Maschine nach sich zieht.
Die Drehzahlen des Umkehrtriebes werden durch den gestrichelten Linienzug n" dargestellt,
der überall stetig ist.
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Wird der negative Regelbereich nicht benötigt, weil ohnehin zur Geschwindigkeitsumkehr
ein Wendegetriebe vorgesehen ist, so ändert sich das Getriebe nach Abb.3 nur durch
Hinzufügen einer vorgeschalteten Wechselgetriebestufe 56-57 nach Abb. 5. Die Bremse
17 fällt weg, der Umkehrtrieb 2 wird bei gleichen Zugkraftanforderungen etwas kleiner.
Es ist hier keinesfalls notwendig, daß die Übersetzung von 16-15 gleich der von
16=55 ist. Auch braucht die Übersetzung 48-47 nicht = i zu sein.
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Abb. 6 zeigt eine weitere Ausgestaltung der Erfindung. Dadurch, daß
die Bremse 17 zusätzlich wieder aufgenommen wurde, werden drei Teilregelbereiche
gewonnen, und zwar zwei '/2 positive Bereiche und '/2 negativer Bereich. Weiter
soll die Möglichkeit gegeben sein, auch bei der höchsten Fahrgeschwindigkeit den
Dieselmotor bei verringerter Leistung bis zu seiner halben Drehzahl herabzuregeln.
Bei dieser Drehzahl ist die Leerlaufleistung erreicht. Diese geforderte Überdimensionierung
des Getriebes ergibt sich durch Einfügung eines zweistufigen Wechselgetriebes 58-63
zwischen Umkehrtrieb 2 und Antriebsritzel 16. Dieses Wechselgetriebe ist meist durchgeschaltet.
Nur im höchsten Teilregelbereich wird bei Nulldurchgang die Übersetzung i : 3 statt
i : i wirksam. Neben der Übersetzungsänderung muß bei Anwendung eines Leonardantriebes
als Umkehrtrieb durch Feldschwächung dieser Maschine eine relative Drehzahlsteigerung
herbeigeführt werden, um im Endzustand die Drehzahl n" = ioo% zu erhalten. Die günstigen
Belastungsverhältnisse sind aus Abb. 7 zu ersehen, als Abszisse ist das reziproke
Übersetzungsverhältnis i : i gewählt. Der erste Teilregelbereich geht von -2o bis
-f-200/,
Selbst in diesem ersten Abschnitt desAnfahrbereichesa liegt die Leistung des Umkehrtriebes
unter 5o°/0. Im zweiten Teilregelbereich beginnt der andere Bereich b bei etwa 30°/o.
Innerhalb dieses Bereiches liegt die größte Belastung des Umkehrtriebes Nu unter
'/3 NH. Im dritten Teilregelbereich von 6o bis 200% liegt der Schnitt der Drehzahllinie
n" mit der Nullinie bei 8o0/0
Die Differenz 200 - 80% = 12o0/0 ergibt sich rechnerisch aus der Multiplikation
von dem normalen Stufensprung 20% mit dem erweiterten reziproken Übersetzungsverhältnis
3 und dem Feldschwächungsfaktor 2. Die Leistung Nu des Umkehrtriebes verläuft bei
der vorgeschriebenen LeistungskennlInie des Dieselmotors innerhalb des gesamten
Dauerbetriebsbereiches c außerordentlich günstig, Bader maximale Wert 33% beträgt
und die Leistungsordinaten meist positiv sind. Die Drehzahllinie nu übersteigt nicht
ihren Sollwert. Die Drehzahl des Ritzels 16 (Abb. 6) nimmt maximal den dreifachen
des bei voller Belastung möglichen Drehzahlwertes an, was bei angenähertem Leerlauf
zulässig ist.
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Die Arbeitsweise dürfte in Anlehnung an Abb. 3 nach Abb. 6 leicht
zu verstehen sein. Die Bremse 17 ist im Stillstand des Fahrzeuges eingeschaltet,
außerdem die beiden Kupplungen 59-58 und 6o-61. Bei Anlauf des Umkehrtriebes 2 muß
die Kupplung 6o-61 gelüftet sein. Hat der Umkehrtrieb 2 seine höchste relative Drehzahl
750/, im Punkt 2o0/,
erreicht, so laufen die Kupplungshälften 51 und 57 synchron. Sie kommen zum Eingriff,
wohingegen 17 anschließend gelöst wird. Durch Reversieren von 2 fällt n" bis auf
-ioo0/,; hier fallen die synchronisierten Kupplungshälften 11-56 ein, worauf 5i-57
ausschalten und der Umkehrtrieb 2 sich von -ioo0/, auf o verzögert. Die Kupplung
6o-61 schaltet ein, unmittelbar anschließend 59-58 aus. Während der weiteren Beschleunigung
über ioo%
hinaus sind die aus Abb. 7 ersichtlichen Beziehungen zwischen NH, nH und in Abhängigkeit
von
regeltechnisch zu berücksichtigen, was an sich nichts Neues ist.
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Bei großen Leistungen des Hauptmotors ist die Leistung des Umkehrtriebes
so groß, daß es sich lohnt, den einfachen Umkehrtrieb durch ein Regelgetriebe mit
Umkehrtrieb zu ersetzen. Es wird hierdurch der Verstärkungsgrad des Umkehrtriebes
um einen weiteren Faktor vergrößert.
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In Abb. 8 und 9 ist als Ausführungsbeispiel das Getriebe
eines
schweren Triebfahrzeuges gewählt, das sich durch besonders wirtschaftliche Arbeitsweise,
großes Beschleunigungsvermögen und gute Anpassungsfähigkeit an die verschiedensten
Dauerbetriebsbelastungen auszeichnet.
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Den beiden Umlaufrädergetrieben 3 und 4 ist ein dreistufiges Wechselgetriebe
vorgeschaltet: Bremse 11-17 = Teilregelbereich = -2o bis -j-200/0, Kupplung5i-57
= Teilregelbereich = +2o bis 6o0/0, Kupplung 11-56 = Teilregelbereich = +6o
bis 10o0/0. Während dieser Bereiche war die Kupplung 53-47 eingeschaltet, so daß
stets die Stufe 49-5o wirksam war. Um die Drehzahl des Hauptmotors i auch bei höchsten
Fahrgeschwindigkeiten senken zu können, ist eine zusätzliche Übersetzung ins Schnelle
erforderlich. Diese wird gewonnen durch die Kupplung 53-5o, welche das Verbindungsgetriebe
47-48 und die Übersetzungsstufe umgeht. Notwendig ist eine vorgeschaltete Verbindungsstufe
66-67 mit Kupplung 51-67.
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Der Umkehrtrieb 2 wirkt über ein Verstärkergetriebe 5, das später
erklärt wird über die Räder 64 und 15 auf den Käfig des Umlaufrädergetriebes 3 und
über die Räder 65-55 auf 4. Die Kupplungen 69-64 sowie 59-58 65 dienen dazu, das
Schalten der Verzahnungskupplungen 11, 51 und 53 zu erleichtern. Die jeweils leistungsführende
Reibungskupplung für 64 oder 65 ist fest geschlossen. die andere kann nur ein für
den Leerlauf bemessenes Drehmoment übertragen, das auch pulsierend sein kann. Fällt
beim Übergang von einem Teilregelbereich zum anderen die neue Verzahnungskupplung
ein, so folgt sofort ein Wechsel der Reibungskupplungen und die jetzt auszuschaltende
Verzahnungskupplung kann bequem herausgenommen werden, ohne die Drehzahländerung
von 2 zusätzlich schalttechnisch beeinflussen zu müssen. Das Getriebe 61, 63, 62,
58 dient zusammen mit der Reibungskupplung 6o dazu, die Käfigdrehzahl von 55, wie
bei Abb. 6, in der letzten Teilregelbereichshälfte zu steigern.
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Das Verstärkergetriebe 5 für 2, welches der zeichnerischen Übersichtlichkeit
wegen groß herausgezogen wurde, besteht aus den beiden Umlaufrädergetrieben 6 und
7 mit demVerbindungsgetriebe 69, 68. Der Umkehrtrieb 2 wirkt über Zahnräder 9o und
7o nebst Reibungskupplungen auf die Käfige der Umlaufrädergetriebe 6 und 7 ein,
und zwar sinngemäß wie bei 3 und .¢. Die den Umlaufrädergetrieben 6 und 7 vorgeschalteten
Wechselgetriebe gehen bei konstanter Drehzahl des Hauptmotors i je zwei Drehzahlen
im Verhältnis i : 2 für Rechtslauf und Linkslauf durch die Räder 71 bis 78 und die
beiden Wechselkupplungen 79 und 8o. Die Bremse 81 hält eingeschaltet die Eingangssonnenwelle
von 6 fest, so daß insgesamt fünf Teilregelbereiche für das Verstärkergetriebe 5
gewonnen werden.
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Abb. 9 zeigt die Kennlinien dieses Getriebes. Vorausgesetzt ist, daß
zwischen - 2o0/0 und ioo11/0
die Hauptmotordrehzahl nHkonstant = ioo0/0 ist, so daß für diesen Bereich
mit v identisch ist. Die Zugkraftlinie Z fällt von 4oo°/o bei 25 v bis auf 10o0/0
bei ioo0/0 v nach der Hyperbelgleichung. Unterhalb 250/0 v muß also zur Begrenzung
der Zugkraft ein Regler die Brennstoffzufuhr überwachen. In dem Bereich von o bis
20°/o geht die gesamte Leistung NH über das Verstärkergetriebe 5 und ist NG. Diese
steigt bis zu 8o0/0 an, und der Umkehrtrieb N" ist direkt mit maximal 16°/o beteiligt.
Die Geschwindigkeit setzt sich dementsprechend aus VG und z"" zusammen. Im
zweiten Teilregelbereich von +2o bis 6o11/0 werden infolge der fallenden Zugkraftlinie
Z die Belastungen wesentlich niedriger. Der dritte und vierte Teilregelbereich von
6o bis 2000/0
gelten als die eigentlichen Betriebsbereiche. Die Belastung des Verstärkergetriebes
NG
liegen meist unter 3011j0 und die des Umkehrbetriebes N" unter 60/0 Spitze.
Der Wirkungsgrad ist also hier außerordentlich günstig. Die Drehzahlkennlinie des
Umkehrtriebes heißt n".
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Schon aus diesem Beispiel ist zu ersehen, daß bei Wahl eines elektromotorischen
Umkehrtriebes verhältnismäßig kleine Dauerbetriebsleistungen und damit geringe :Mengen
Sparmaterial für die Reglergetriebe benötigt werden. Das auf der Abtriebsseite befindliche
Wechselgetriebe wurde in dem Getriebe nach Abb. 8 in erster Linie für eine wirtschaftliche
Fahrweise vorgesehen. Iin allgemeinen dient ein solches Getriebe zur Drehmomentverstärkung.
Wird eine sehr stark ansteigende Zugkraftlinie gefordert, so kann häufig auf das
vorgeschaltete Wechselgetriebe verzichtet werden, wie an einem Beispiel für das
Getriebe eines Raupenfahrwerkes gezeigt werden soll: Abb. io und ii.
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Das Raupenfahrwerk erhält ein Zwillinggetriebe, damit die Kettenräder
auch völlig unabhändig von einander in ihrer Drehzahl weitgehend geregelt werden
können. Das Fahrtregelgetriebe ist also gleichzeitig Lenkgetriebe. Außerdem soll
erfüllt sein, daß das Richten des Fahrwerkes sehr feinfühlig, also auch mit kleinsten
Geschwindigkeiten erfolgen kann. Das Fahrwerk muß mit voller Geschwindigkeit sowohl
vor- als auch rückwärts fahren können. Das Anzugsmoment soll das 16fache des Normalen
sein, im Notfall bis zum 25fachen Wert steigerbar.
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Zunächst soll der Aufbau des Getriebes nach Abb. io erläutert werden.
Der im Heck der Fahrwanne untergebrachte Hauptmotor i treibt über ein im Bug angeordnetes
Wendegetriebe 82 bis 85 die Hauptwelle 86 je nach der gewählten Fahrtrichtung in
dem einen oder dem anderen Drehsinne an. Von der Welle 86 werden sowohl über Hauptreibungskupplung
87, Rad 56 und Verbindungsgetriebe 67, 66 die beiden Umlaufrädergetriebe 3 und 4
als auch über die Reibungskupplungen 75 und 96 das Verstärkergetriebe 5 angetrieben.
Den Umlaufrädergetrieben 3 "1'd 4 ist ein vierstufiges Wechselgetriebe nachgeschaltet,
für das nur vier Räder benötigt werden. Die Schaltungen sind beim größten Moment
beginnend der Reihe nach folgende: i. Schaltung: 3, 13, 49, 50, 101, 102; 2. Schaltung:
4, 53, 101, 102; 3. Schaltung: 3, 13, 49, 102; 4. Schaltung: 4, 53, 50, 49, 102.
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Diese Schaltungen bilden die Teilregclbereiche i bis 4, und zwar abhängig
von der l@upplungsschaltung 85 positiv oder negativ. Außer diesen Bereichen gibt
es noch einen weiteren, wenn an Stelle der Hauptkupplung
87 die
Bremse 17 eingeschaltet ist. Dieser Teilregelbereich Null ist für besonders
schweres Anfahren und für das Richten des Fahrzeuges aus dem Stand erforderlich.
Er gestattet auch ein Drehen um die Vertikalachse.
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Der Umkehrtrieb 2 arbeitet ähnlich wie in Abb. 8 mittelbar auf 3 und
4. Die beiden Umlaufrädergetriebe 6 und 7 stehen über ein siebenstufiges Wechselgetriebe
mit der Hauptwelle 86 und so mit dem Hauptmotor i in Verbindung. Die Käfige dieser
Umlaufrädergetriebe werden hier stets einander entgegengesetzt über Kegelräder 94
bzw. 95 von dem Umkehrtrieb 2 beeinflußt. In das Verbindungsgetriebe 68, 69 ist
noch ein weiteres Rad 93 mit Wechsel- bzw. Doppelreibungskupplung eingeschaltet,
um so über die Räder 64 und 65 auf die Zahnkränze 15 und 55 der Umlaufrädergetriebe
3 und 4 einzuwirken.
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Die eine Drehrichtung für das Verstärkergetriebe 5 wird über die Räder
75, 97, die entgegengesetzte über die Räder 71, 72, 96 durch die Kupplungen 86-75
bzw. 96-97 dem vorgeschalteten Wechselgetriebe zugeführt. Die große Drehzahl ergibt
sich beim Einschalten der Kupplung 89-97 für Getriebe 6, die mittlere beim Einschalten
von 88-ioo für Getriebe 7, die kleinere Drehzahl durch das Einschalten von 89-92
für 6 und die Drehzahl Null beim Einschalten der Bremse 88-8i für 7. Die bisher
nicht genannten Räder 98, 99 und 9i treiben die bereits vorher genannten korrespondierenden
Räder an. Die Umkehrkupplungen 86-75 und 96-97 wurden so gelegt, daß möglichst geringe
Beschleunigungsarbeiten im Getriebe zu leisten sind. Da die Schaltung so gewählt
werden kann, daß die Umkehrkupplungen die entlasteten Räder beschleunigen oder die
Beschleunigungsleistung durch Kupplung 89-92 unterstützt wird, ist es in den seltensten
Fällen erforderlich, einen größeren Getriebeaufwand in Kauf zu nehmen, um beispielsweise
für jede Drehzahl eine Kupplung vorzusehen und alle Getrieberäder mit 86 ständig
umlaufen zu lassen, sinngemäß wie bei Abb. 8 gezeigt.
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An Hand von Abb. ii sollen weitere charakteristische Eigenarten des
Getriebes nach Abb. io besprochen werden. Die Teilregelbereiche i bis 4 haben je
eine Übersetzungsänderung im Bereich von i : i bis 2 : i, so daß sich insgesamt
16: i ergibt (s. Zugkraftlinie Z). Die Belastungsverhältnisse für das Verstärker
Betriebe N G und Umkehrtrieb N" sind in diesen Bereichen untereinander
gleich. Die maximale Belastung des Umkehrtriebes wächst mit steigender Zugkraft
im Verhältnis 2 : i. Hieraus folgt, daß bei der jeweils höchsten Geschwindigkeit
sich eine Überlastungsfähigkeit von ioo°/0 ergibt, die bei Kurvenfahrten entsprechend
ausgenutzt werden kann. Der gestrichelt über Z liegende Linienzug stellt die Auslastungsgrenze
des Getriebes dar. Unterhalb dieses Linienzuges tritt auch bei Dauerfahrt keine
Getriebeüberlastung ein. Die anteiligen Drehzahlkomponenten, welche zur Bildung
der jeweiligen Fahrgeschwindigkeit v beitragen, sind aus der Treppenlinie oberhalb
und unterhalb der v-Linie zu ersehen. Die Überschußwerte besagen, daß von der Grundgeschwindigkeit
des Hauptgetriebes die Geschwindigkeit des Verstärkerwechselgetriebes vG und die
des Umkehrtriebes v" abgezogen wird, um z, zu erhalten. Im entgegengesetzten Falle
müssen die Einzelgeschwindigkeiten addiert werden usf. Die tatsächlichen Drehzahlen
sind natürlich maßstäblich gesehen wesentlich andere, da sowohl beim Verstärkerwechsel-Betriebe
als erst recht beim Umkehrtrieb infolge der zwischengeschalteten Übersetzungen die
entsprechen-, den Drehmomente bedeutend niedriger und damit die Drehzahlen höher
sind. Wird die jeweilige höchste Betriebsdrehzahl = ioo°/0 gesetzt, so liegt die
Drehzahl des Hauptmotors nH für unsere Betrachtung oberhalb 6, 25°/o stets bei ioo°/0.
Die Drehzahl des Umkehrtriebes steigt und fällt zwischen -ioo und +iio°/0 entsprechend
nu, da nach der Erfindung zwei Umlaufrädergetriebe abwechselnd mit umgekehrter Wirkung
im gleichen Sinne arbeiten, sind auch abwechselnd positive v", positive und negative
nu zugeordnet und umgekehrt. Der Linienzug nu ist daher im Gegensatz zu v" stetig.
Das Verhalten von n" ist jedoch für die Regelung maßgebend.
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Der Fahrbereich Null erfordert theoretisch nur eine kleine Leistung,
und zwar wird zwischen o und 5o0/0 NH in Abhängigkeit von der maximalen Leistungsfähigkeit
des Umkehrtriebes der Hauptmotor in seiner Brennstoffzufuhr geregelt. Da der Umkehrtrieb
von der o-Stellung ebenfalls anfährt und dieser hier stets eine mehrfache Drehmomentüberlastung
zuläßt, kann eine wunschgemäß beliebig große Anzugskraft (theoretisch 60fach) ausgeübt
werden. Bei elektrischen Umkehrtrieben ist es besonders vorteilhaft, daß eine Regelung
gewählt werden kann, die das Drehmoment mit hochlaufendem Umkehrtrieb auf den normalen
Maximalwert abklingen läßt. Es können so praktisch keine unzulässigen dynamischen
Zusatzbeanspruchungen in den Getriebeteilen auftreten.
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Der normale Fahrbetrieb eines Raupenfahrwerkes dürfte auch im welligen
Gelände kaum unter 30/0 der maximalen heruntergehen, so daß ein Überschalten von
Fahrbereich i auf o nur selten in Frage kommt. Hierbei wie auch beim Anfahren im
Bereich i wird neben der Lenkung um ein abgebremstes Kettenrad die Hauptkupplung
benötigt. Schließlich ist diese Kupplung noch für eine Notsteuerung einsetzbar.
Je weiter der Dieselmotor vorübergehend in seiner Drehzahl gesenkt werden kann,
desto leichter sind natürlich die Arbeitsbedingungen für die Hauptkupplung 87 und
auch für die Bremse i7. Es war bereits erwähnt, daß die Hauptbremsarbeit bei großen
Leistungen am zweckdienlichsten durch den Hauptmotor selbst oder durch eine hydrodynamische
Bremse geleistet wird, damit die abzuführende Wärme von dem Hauptmotorkühler aufgenommen
werden kann. Die mit dem Triebkettenrad verbundene Reibungsbremse ist eine Haltebremse
und als Sicherheitsorgan anzusehen.
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Abb. 12 und 13 geben als weiteres Beispiel das Bild von einem
Raupenfahrgetriebe, das durch einen starken Motor angetrieben wird. Das Getriebegehäuse
ist in drei Punkten im Bugraum der Wanne leicht herausnehmbar befestigt. Der Antrieb
der an der Wanne gelagerten Kettenräder erfolgt über je eine Doppelverzahnungswelle.
Hier interessiert in erster Linie die eigentliche Regelgetriebegruppe, deren Schema
mit Abb. io weitgehend übereinstimmt. An Stelle eines siebenstufigen Verstärkergetriebes
wurde
jedoch ein fünfstufiges ähnlich dem aus Abb. 8 gewählt. Da die Wechselkupplungen
79 und 8o sowie die Bremse 81 jetzt als Reibkupplungen ausgebildet sind, können
die Zahnkränze io5 und io6 an den Käfigen der Umlaufrädergetriebe 6 und 7 von einem
gemeinsamen Rad 104 angetrieben werden, und zwar über Ritzel 103 durch die Doppelmotoren
2 und 2'. Diese beiden Motoren passen sich besser den Raumverhältnissen an als einer.
Auch sind sie regeltechnisch mit Rücksicht auf das geringere Schwungmoment von Vorteil.
Das Getriebe ist so noch betriebssicherer, da im Notfall ein Motor bei herabgesetzten
Anforderungen ausreicht. Die Umkehrmaschinen können auch hier, wie bei allen Getrieben,
zum Anwerfen des Hauptmotors dienen. Da die einzelnen Teile des Getriebes die gleichen
Bezeichnungen erhielten wie in den vorhergehenden Abbildungen, dürfte die Wirkungsweise
des Getriebes ohne weitere Erläuterungen verständlich sein.
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Wird auch als Hauptmotor ein Elektromotor gewählt, so tritt an Stelle
des Wendegetriebes 82 bis 85 ein einfaches liegelradgetriebe. Auf die Steuerung
soll später eingegangen werden. Die Konstruktion räumlich kleiner Umlaufrädergetriebe
ist von besonderem Belang. Sie wird später behandelt. Der Einbau sowie die Konstruktion
von hydraulisch oder elektromagnetisch gesteuerten Verzahnungskupplungen innerhalb
der Zahnradnaben wird hier als bekannt angesehen.
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Auch bei Raupenfahrzeugen wirkt ein Hauptmotor i auf zwei Getriebe,
die unabhängig voneinander gesteuert werden. Eine ähnliche Aufgabe liegt bei Großlokomotiven
vor. Für diese Lokomotiven kommen als Antriebsmaschinen insbesondere Dampf-oder
Gasturbinen in Frage. Wirtschaftlich ist der Antrieb dann, wenn nur eine oder wenige
Turbinen auf verhältnismäßig viel Räder einwirken und diese Räder einzeln oder in
kleinen Gruppen von einem mittelbar gespeisten Motor angetrieben werden. Zwischen
diesen Motoren und der Turbine sind l:`bertragungsglieder notwendig, für welche
sich die Lokomotivbauer besonders interessieren. Die Gleichstroinzwischenübertragung
ist in regeltechnischer Hinsicht vorteilhaft. Sie besitzt jedoch einen schlechten
Wirkungsgrad. Die Wechselstromübertragung wäre genügend wirtschaftlich, doch macht
hier die Drehzahlregelung Schwierigkeiten. Diese sind beseitigt, wenn jeder der
von dem Hauptgenerator gespeisten Motoren über ein Regelgetriebe der vorgeschlagenen
Bauart auf die Räder einwirkt. An einem Beispiel soll dieser Erfindungsvorschlag
näher erläutert werden.
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Eine Dampfturbine treibt einen dreiphasigen Wechselstromgenerator
an, der seine Energie an acht Hauptmotoren liefert. Diese Hauptmotoren können entweder
als Drehstroinsynchronmotoren mit Kurzschlußläufer oder als Drehstromsynchronmotoren
ausgelegt sein. Jeder Hauptmotor arbeitet über ein Regelgetriebe auf einzelne Räder
bzw. auf einen Radsatz. Die acht Umkehrtriebe der Regelgetriebe werden von acht
kleinen Gleichstromgeneratoren gespeist, die beispielsweise sternförmig an einem
Verteilergetriebe am Ende das Wechselstromgenerators angeordnet sind. Das Regelgetriebe
selbst kann einfacher als Abb. 8 aufgebaut sein. Ein Wendegetriebe ist natürlich
nicht notwendig, da durch Phasentausch die Fahrtrichtung geändert wird. Da die Drehzahl
der Turbine insbesondere der Dampfturbine weitgehend verändert werden kann, ist
mit einem bedeutend weniger umfangreichen Getriebe als dem nach Abb. 8 auszukommen.
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Das Regelgetriebe ist in zweifacher Hinsicht erforderlich, nämlich
zur Drehlnomentverstärkung und vor allem zur Abgleichung der Leistungsanteile in
bezug auf die Gesamtleistung sämtlicher Hauptmotoren. Die Leistung des Umkehrtriebes
ist sehr klein. Zii empfehlen ist ein großer Regelbereich des Umkehrtriebes, damit
auch in unmittelbarer Nähe der Umkehrdrehzahl o gefahren werden kann. Es macht heute
keine Schwierigkeiten, bei Leonardantrieben eine Veränderung der Drehzahl im Verhältnis
1 : 40o unabhängig von der Last bei verhältnismäßig niedrigem Aufwand zu erzielen.
Der Regelbereich wird jedoch am größten, wenn zwei Leonardantriebe hintereinander
wirken. .yrli^itet beispielsweise der Haupttrieb von iooo bis io@ U'min, dann schließt
sich über ein Getriebe finit Schaltkupplung der Feintrieb an. Dieser mag einen Regelbereich
i : 40 haben, so daß der gesamte Regelbereich i : 400o beträgt.
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Eine gleichwertige Regelring, erhält man trotz Anwendung eines einzigen
Leonardantriebes niit einem Regelbereich von beispielsweise i : 40, wenn der Hilfsantrieb
nur im positiven oder nur im negativen Drehzahlbereich arbeitet. Der Durchgang durch
Null wird vermieden. Die Hilfsantriebe werden bei sonst gleichen Verhältnissen etwa
doppelt so groß wie b^i Wahl eines Umkehrantriebes. Gleiche '%Iaximalteilleistungen
oder gleichmäßig abgestufte Teilregelbereiche werden zweckdienlich für die Auslegwig
des nachgeschalteten `Wechselgetriebes richtunggebend sein.
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Bei Dampfturbinenantrieb ist es ohne weiteres angängig, von o aus
anzufahren. Das Moment der Turbine ist mindesten; (las i,5-faclie des normalen.
Ist das Getriebe für einen Regelbereich i : 2 ausgelegt, so ist wenigstens das dreifache
Arifahrmoment vorhanden bis 1,13 Falirgescliwindigkeit. Zwischen und 1/1 Fahrgesch-,@#indigkeit
gilt die Leistungshyperbel, wobei außerdem finit einer stündliche;i Überlastungsmöglichkeit
von 25",'0 gerechnet werden darf. Das Getriebe erhalt, wie das nach Abb. io, vier
Fahrbereiche. Jedoch ist der Stufensprung nur i,ig statt 2. Die Leistung der Umkehrmaschine
beträgt max. 8°/, bzw. 16";'" der Leistung des Hauptmotors. Ein Verstärkergetriebe
fehlt. Mit Hilfe des Regelgetriebes ist es nicht mir möglich, jedem einzelnen der
acht Getriebe einen bestimmten Leistun Igsanteil zuzuweisen, sondern es kann auch
zu jede; Zeit ein Hauptmotor ein- und ausgeschaltet w2r(len, ohne daß eine Hauptkupplung
vorzusehen ist. Ist der Hauptmotor ein S@#nclironmotor, so macht auch das Synchronisieren
keine Schwierigkeit. Schließlich kann noch die Turbinendrehzahl in Abhängigkeit
von der Belastung so geregelt werden, daß die Gesamtanlage stets am wirtschaftlichsten
arbeitet. Auch eine Überdimensionierung des Gesamtregelbereiches macht, wie es wiederholt
gezeigt wurde, keinen
nennenswerten zusätzlichen Bauaufwand erforderlich.
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Zur Erläuterung der Wirkungsweise dient noch folgendes: Bei stehender
Lokomotive steht auch die Dampfturbine still. Die Hauptleitungen zwischen Synchrongenerator
und Hauptmotor sind geschlossen. Das Regelgetriebe ist auf größtes Drehmoment eingestellt.
Beim Anfahren erhält die Turbine Dampf und die Lokomotive fährt an, nachdem die
Bremsen gelüftet sind. Bei der höchsten Betriebsdrehzahl der Turbine fährt die Lokomotive
mit der halben Fahrgeschwindigkeit. Anschließend wird das Getriebe nach Wunsch eingestellt.
Bei Schnellbremsung kann die Turbine nebst Generator abgeschaltet werden. Bei längerem
Stillstand dreht die eine der acht oder drehen mehrere in Reihe geschaltete Gleichstromhilfsmaschinen
den Turbinenläufer mit kleiner Drehzahl, um einem Verziehen der Rotorwelle vorzubeugen.
Die benötigte kleine Leistung wird einem elektrischen Speicher oder einem Hilfsgenerator
entnommen.
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Neu gegenüber den vorhergehenden Beispielen ist, daß das Regelgetriebe
in mehr als zwei parallel arbeitende Regelgetriebe aufgeteilt sowie jedes für sich
einstellbar ist, und daß zwischen dem eigentlichen Hauptmotor mit Regelgetriebe
und der Turbine eine elektrische Übertragung, vorzugsweise Wechselstromsynchrongenerator-Synchronmotor,zwischengeschaltet
ist. Ferner ist die Notwendigkeit eines außerordentlichen großen Regelbereiches
für den Umkehrtrieb bzw. eines nur im positiven oder nur im negativen Drehzahlbereich
arbeitendes Hilfsantriebes angegeben. Die Mittel, die notwendig sind, um diesen
großen Regelbereich bei elektrischem Umkehrtrieb zu gewinnen, sollen später näher
behandelt werden.
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Nicht immer ist es erforderlich, einen in regeltechnischer Hinsicht
hochwertigen Umkehrtrieb bzw. Hilfstrieb vorzusehen. Bei Straßenzugmaschinen genügt
meist ein Stufenumkehrtrieb, wie er in Abb. 14 und 15 Anwendung findet. Die Zugkraftlinie
Abb. 14 steigt bis zu 8oo% der bei voller Fahrgeschwindigkeit verfügbaren Zugkraft
an. Der gesamte Regelbereich für die Vorwärtsfahrt von o,125 bis i,o v ist in sechs
Teilregelbereichen i bis 6 aufgeteilt. Der Stufensprung von einem Regelbereich zum
anderen ist gleich 1/ g = 1,42. Als Umkehrtrieb soll ein Stufengetriebe eingesetzt
werden, das vom Hauptmotor selbst angetrieben wird. Für dieses Beispiel wird nach
Abb. 14, Zugkraftlinie Z, die geringe Stufenzahl 5 gewählt, da der Stufensprung
von einem Regelbereich zum anderen klein ist. Abb. 15 zeigt das Getriebeschema.
Für den Hauptenergiefluß ist nur ein nachgeschaltetes Wechselgetriebe vorhanden
mit den Rädern 49, 50, 101, 102, 107 und 1o8. Mittels acht Verzahnungskupplungen
ergeben sich in wechselweiser Schaltung zu den Umlaufrädergetrieben 3 und 4 folgende
Teilregelbereiche: i. Kupplung 13-49, 50-1o9, 1O9-101, 102-i07; 2. Kupplung 53-109,
109-10i, 102-i07; 3. Kupplung 13-107; 4. Kupplung 53-109, 109-1o1, i01-108; 5. Kupplung
13-49, 49-102, 101-1o8; 6. Kupplung 53-1o9, 109-5o, 49-1o2, ioi-io8. Wie aus der
Aufstellung ohne weiteres ersichtlich, sind die Kupplungen so vorgesehen, daß eine
wechselweise Schaltung ohne den Hauptenergiefluß zu unterbrechen gegeben ist. Allgemein
gilt die Beziehung, daß bei nachgeschalteten Wechselgetrieben mit n Radpaaren
2 n Schaltstufen entstehen, wenn ohne Energielücke geschaltet werden soll.
Den Käfigen 12 und 52 müssen zwei Drehzahlen, und zwar eine positive und eine negative
Höchstdrehzahl gegeben werden, um von einem Teilregelbereich zum benachbarten übergehen
zu können. Eine dritte Drehzahl o ist leicht durch eine Bremse iio zu gewinnen.
Für die zwei weiteren Drehzahlen sind neben den ohnehin vorhandenen Getrieberädern
15, 16, 55 drei weitere Getrieberäder i11, 112, 113 vorzusehen. Durch die Wechselreibungskupplungen
114 und 115 können so im Verein mit der Bremse iio dem Käfig 12 bzw. 52 fünf Drehzahlen
gegeben werden, un(i zwar bezogen auf den Käfig 12: Kupplung 1i5-55 = -100°/o. Kupplung
115-i13 = - 500/0, Bremse iio = 0, Kupplung 114-11i = -f- 50%, Kupplung 114-15 =
-f- 100%.
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Die letzte Schaltung ist, bezogen auf Käfig 52, die maximale negative
Drehzahl, an die sich die übrigen Schaltungen sinngemäß anreihen. Die Reibungskupplungen
werden so geschaltet, daß keine Energielücken entstehen. Über die Hauptverzahnungskupplungen
sollen später noch einige Ausführungen gemacht werden. Durch Anordnung des Umkehrgetriebes
zwischen dem Verbindungsgetriebe 66, 67 und den Umlaufrädergetrieben 3 und 4 ist
der zusätzliche Getriebeaufwand besonders gering. Das Umkehrgetriebe kann beispielsweise
auch hinter 3, 4 gelegt werden, doch ist die Stufung dann ungleichmäßig. Die Stufenzahl
ist, wie ohne weiteres zu ersehen, mit verhältnismäßig geringen Mitteln zu vergrößern.
Durch zwei weitere Radebenen von je drei Rädern und zwei Wechselkupplungen ergeben
sich neun Stufen für den Teilregelbereich.
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Mit der Anfahrkupplung 87 wird das Anfahren ermöglicht. Kann der Hauptmotor
i beim Anfahren bis auf 20% seiner höchsten Betriebsdrehzahl heruntergedrückt werden,
so ist der Kupplungsschlupf bei 2,5% der höchsten Fahrgeschwindigkeit beendigt.
Die Kupplung wird also sehr wenig beansprucht.
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Um beim Rangieren rückwärts fahren zu können, ist die Bremse 17 vorgesehen,
welche die Sonnenwelle ii an ihrer Drehung verhindert. Da der Motor i nur in einer
Drehrichtung läuft, kann die für die Rückwärtsfahrt erforderliche Energie nur über
die Wechselkupplung 115 geleitet werden. Diese Energie ist verhältnismäßig gering.
Es soll jedoch nicht nur die achtfache Zugkraft während der Rückwärtsfahrt vorhanden
sein, sondern auch eine auskömmliche Fahrgeschwindigkeit. Diese ist bei der Getriebeschaltung
3 des Wechselgetriebes gewährbar. Während der Rückwärtsfahrt sind also neben Anfahrkupplung
87 und Bremse 17 die Kupplungen 115-55 und 13-1o7 eingeschaltet. Die höchste Rückwärtsfahrgeschwindigkeit
beträgt etwa 5%, die Belastung des Hauptmotors i etwa 400/0. Die Getriebe 3, 15,
16
und 55 sind zweifach belastet. Dieser Überlastung ist bei der Dimensionierung des
Getriebes Rechnung zu tragen. Es sind noch andere Rückwärtsschaltungen möglich,
doch sind sie nur selten genügend vorteilhaft, um sie praktisch anzuwenden.
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Aus Abb. 16 und 17 ist ersichtlich, daß trotz gleichem bzw. geringerem
Aufwand ein hochwertigeres Getriebe bei gleicher Zugkraftsteigerung zu gestalten
ist. Das Getriebe soll für einen Triebwagen tauglich sein, so daß es für Vor- und
Rückwärtsfahrt gleich gut geeignet sein muß. Auch wird bei geringem Aufwand eine
kontinuierliche Übersetzungsänderung verlangt.
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Den Umlaufrädergetrieben wird, wie bereits an anderen Beispielen gezeigt,
ein vierstufiges Wechselgetriebe 49, 50, 101, io2 nach- und ein Verbindungsgetriebe
66, 67 vorgeschaltet. Durch die Räder 126, 127 und' 128 sind zwei Anfahrkupplungen
126-66 und 127-67 kann der gesamte Regelbereich entweder für die Vorwärts- oder
für die Rückwärtsfahrt eingesetzt werden, je nach dem ob die eine oder die andere
Anfalirkupplung eingeschaltet ist. An Stelle der beiden Anfahrkupplungen kann auch
eine Wechselanfahrkupplung oder eine Verzahnungskupplung neben einer Anfahrkupplung
vorgesehen werden. Das Wechselgetriebe ist also entgegen der üblichen Anordnung
nach dem Getriebeeingang gelegt worden. Die neue Anordnung hat verschiedene Vorteile,
wie z. B. schnellere Umschaltmöglichkeit von Vorwärts- auf Rückwärtsfahrt, größere
Betriebssicherheit und geringeren Gesamtgetriebeaufwand.
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Der Antrieb des Ritzels 16 für die Zahnkränze 15, 55 der Umlaufgetriebe
3 und 4 erfolgt im wesentlichen durch ein Dreistufengetriebe 116, 123, 125 über
ein Umlaufrädergetriebe 6. Der Eingangssonnenwelle kann durch die Reibungskupplung
11, 123 'beispielsweise eine positive und durch 51, i25 eine gleich große negative
Drehzahl gegeben werden. Die Reibungsbremse 124 setzt das Rad 116 still. Der Käfig
des Umlaufrädergetriebes 6 kann über eine Wechselreibungskupplung 117 und die Räder
118, iig bzw. 120, 121, 122 in entgegengesetztem oder gleichem Sinne mit dem Umkehrtrieb
2 verbunden werden.
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DieWechselreibungskupplung117wirdjedesmalbeim Übergang von dem einen
Stufenbereich zum anderen umgeschaltet. Hat also bei eingeschalteter Bremse 124
der Umkehrtrieb 2 über ii9, 118 seine höchste Drehzahl erreicht, so wird gleichzeitig
mit der Einschaltung von 51-125 auch 117 mit 120 gekuppelt und 124 sowie
118 ausgeschaltet. In dieser Weise wird der Käfig vom Umkehrgetriebe 6 reversiert
und die Eingangssonnenwelle beschleunigt. Die Aus gangssonnenwelle behält ihre Drehzahl
sofern der Umkehrtrieb 2 seine Drehzahl nicht ändert. Hierbei ist vorausgesetzt,
daß die Gleitmomente der Kupplungen und die zu beschleunigenden Massen richtig aufeinander
abgestimmt sind. Kleine Unterschiede j sind praktisch ohne Bedeutung, da die verhältnismäßig
großen Massen, welche mit 16 verbunden sind, stabilisierend wirken.
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Wie stets kann der Umkehrtrieb 2 auch als Stufenmotor gebaut sein.
Bei zwei Rechts- und zwei Linkslaufdrehzahlen ergeben sich einschließlich Null fünf
Stufen, die zusammen mit den dem Umlaufrädergetriebe 6 vorgeschalteten Stufen einen
außerordentlich kleinen Stufensprung von etwa 1,04 ergeben.
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Die Abb. 17 zeigt die Zugkraftlinie Z mit den Teilregelbereichen 1,
2, 3, 4 für Vorwärts- und Rückwärtsfahrt. Die Drehzahl für den kontinuierlich änderbaren
Umkehrtrieb 2 wird durch nu wiedergegeben, wobei die Drehzahl des Hauptmotors konstant
sein soll.
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An weiteren Beispielen wird gezeigt, wie der für die Getriebeschaltungen
notwendige Kupplungsaufwand zu verringern ist. Diese Verringerung wird nach der
Erfindung dadurch erzielt, daß alle oder ein Teil der Schaltungen nicht unmittelbar,
sondern mittelbar, und zwar durch mechanisches Zu- oder Abschalten des Umkehrtriebes
erfolgt.
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Wird der Umkehrtrieb von dem nicht wirksamen Umlaufrädergetriebe abgeschaltet,
so kann die mechanische Verbindung des Umlaufrädergetriebes sowohl mit dem Hauptmotor
als auch mit dem Hauptabtrieb dauernd bestehen bleiben. Bei konstanter Drehzahl
des Hauptmotors können so zwei Teilregelbereiche ohne Hauptschaltkupplungen lückenlos
aneinandergereiht werden. Auch dann, wenn der Gesamtregelbereich aus mehr als zwei
Teilregelbereichen besteht, ist mit Hilfe der Erfindung ein vorteilhafterer Getriebeaufbau
als der bisher gezeigte erzielbar.
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An Hand einiger Ausführungsbeispiele wird die Erfindung näher erläutert.
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Das Getriebe nach Abb. i8 ist besonders zweckdienlich für eine Arbeitsmaschine,
deren Antriebsmoment quadratisch mit der Drehzahl fällt. Der Hauptantriebsmotor
i hat nur eine Drehzahl. Er steht in ständiger mechanischer Verbindung sowohl mit
dem ersten Glied des Umlaufrädergetriebes 4 als auch über das Wechselgetriebe 56,
57 mit dem ersten Glied des Umlaufrädergetriebes 3. Das dritte Glied eines jeden
Umlaufrädergetriebes ist mit Hilfe des Verbindungsgetriebes 48, 47 ständig mit der
Abtriebswelle 9 verbunden.
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Der Umkehrtrieb 2 wirkt über ein Schaltgetriebe 8 sowohl auf das UTnlaufrädergetriebe
3 als auch auf 4. Der Umkehrtrieb ist ein polumschaltbarer Motor für drei Drehzahlen
in jeder Drehrichtung. Das Schaltgetriebe 8 stellt über die Räder 201, 202 mit Reibungskupplung
bei Linkslauf vom Umlaufrädergetriebe 2 die Verbindung mit dem Rade 64 her. Bei
Rechtslauf vom Umlaufrädergetriebe 2 ist das Radpaar 203,
204 mit Reibungskupplung
eingeschaltet. Sind beim Übergang von Linkslauf auf Rechtslauf die beiden vorgenannten
Kupplungen belastet, so sind das Rad 64 abgebremst und der Umkehrtrieb 2 elektrisch
abgeschaltet. Wird jedoch bei Rechtslauf vom Umkehrtrieb 2 das Zahnrad mit Reibungskupplung
205
eingeschaltet, so erfolgt die Energieübertragung von i auf 9 über 4. Während
des Überganges vom Umlaufrädergetriebe 3 auf das Umlaufrädergetriebe 4 sind beide
Kupplungen 204, 205 gleichzeitig eingeschaltet und somit beide Umlaufrädergetriebe
belastet. Sind jedoch die Kupplungen 205, 207 eingeschaltet, so ist das Rad
55 abgebremst. In der letzten Hälfte des Teilregelbereiches ist nur das Getriebe
2o6, 207 auf das Rad 65 geschaltet.
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In diesem Beispiel sind für jeden Teilregelbereich
zwei
Getriebestufen gewählt, um den Umkehrtrieb möglichst gut auszulasten und für einen
großen Gesamtregelbereich ein verhältnismäßig geringes Leistungsmaximum des Umkehrtriebes
zu erhalten. Aus den Kennlinien der Abb. i9 sind die näheren Einzelheiten zu ersehen.
Der Gesamtregelbereich ist zur Erzielung einer möglichst gleichmäßigen Aufteilung
zwischen Null und ioo°/o gleich i : 5. Der erste Teilregelbereich geht von 2o bis
750/0, der zweite von 75 bis ioo°/o bezogen auf die Arbeitsmaschinendrehzahl nA.
Ohne Null sind dreizehn Arbeitsstufen vorhanden. Aus den Leistungskennlinien ist
zu ersehen, daß der Umkehrtrieb nicht auf den Hauptmotor zurückwirkt. Beide Maschinen
sind Elektromotoren und liegen für sich am Drehstromnetz. Der Hauptmotor NF, ist
im ersten Regelbereich unter ein Drittel belastet. Er kann also als Drehstromsynchronmotor
in Sternschaltung geschaltet sein, während er im Bereich 2 in Dreieckschaltung geschaltet
ist. Hierdurch wird sein Leistungsfaktor und Wirkungsgrad vorteilhaft beeinflußt.
Die Drehmomentlinie MA
zeigt den theoretischen Verlauf. Mit Rücksicht auf
die Lager- und die sonstigen Zusatzverluste sind die Drehmomente im unteren Bereich
verhältnismäßig höher als im oberen. Doch ist hier noch eine genügende Leistungsreserve
vorhanden.
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Bei höheren Ansprüchen wird eine kontinuierliche Drehzahllinie gefordert.
An Stelle des dreifach polumschaltbaren Motors tritt dann beispielsweise ein in
Leonardschaltung betriebener Gleichstrommotor. Falls notwendig, ist es ohne weiteres
angängig, einen Gesamtregelbereich von o bis ioo°/o zu wählen. Da in diesem Beispiel
der Leistungsbedarf unter io°/o des höchsten Gesamtleistungsbedarfes liegt, ist
der Kupplungsaufwand selbst dann gering, wenn die leicht schaltbaren Reibungskupplungen
gewählt werden. Das Schaltgetriebe 8 ist mit seinen vier Schaltstufen in gedrungener
Bauart herzustellen. 'An Stelle der Stirnradgetriebe 15, 64 und 55, 65 sind Kegelradgetriebe
vorzusehen, wenn für den Umkehrtrieb 2 die winkelrechte Anordnung vorteilhafter
ist. In Richtung der Achse 9 wird die Baulänge des besamten Antriebsatzes am kleinsten,
wenn der Hauptmotor i ebenfalls mit Hilfe von Kegelrädern winkelrecht angeordnet
wird.
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In Abb. 18 und i9 war als Hauptmotor eine :Maschine mit konstanter
Drehzahl gewählt. Ist der Hauptmotor jedoch bei gleicher Lastkennlinie für sich
in der Drehzahl regelbar, z. B. im Verhältnis i : 2, so kann das Getriebe nach Abb.
18 zur Erweiterung des Gesamtregelbereiches nach unten vorteilhaft eingesetzt werden.
Bis zur halben Lastdrehzahl ist das Umlaufrädergetriebe 3 bzw. 4 wirksam. Dann muß
4 kurzgeschlossen werden, da oberhalb dieser Drehzahl eine Regelung in dem Getriebe
nicht stattfindet und der Umkehrtrieb 2 zu gering bemessen sein würde. Um das Getriebe
kurzzuschließen würde es genügen, wenn das zweite Glied 55 des Umlaufrädergetriebes
5 mit dem ersten Glied 51 dieses Getriebes durch eine Verzahnungskupplung verbunden
würde. Selbstverständlich kann auch das zweite Glied 55 mit dem dritten Glied 53
des Umlaufrädergetriebes verbunden werden. Da bei diesen Kupplungsarten jedoch die
' Verzahnungen der Planetenräder das Übertragungsmoment weiterleiten müssen, ist
es richtiger, 56 und 47 direkt zu kuppeln, was durch Verzahnungskupplungen innerhalb
des Umlaufrädergetriebes möglich ist.
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Ein anderes ähnliches Getriebe zeigt Abb. 20. Hier sind die beiden
Umlaufrädergetriebe 3 und 4 gleichachsig angeordnet.. Die ersten Glieder der Umlaufrädergetriebe
werden durch die Wechselgetriebestufen 56, 57 und 208, 2o9 angetrieben. Die
dritten Glieder sind starr miteinander verbunden. Das Verbindungsgetriebe 48, 47
verbindet diese mit der parallel liegenden Abtriebswelle 9. An Stelle der Stirnräder
können auch Kegelräder oder andere Getriebeelemente treten. Während der Umkehrtrieb
2 das zweite Glied des Umlaufrädergetriebes 3 durch die Stirnräder 64, 15 antreibt,
muß das Rad 65 über ein Zwischenrad Zoo auf das Rad 55 des zweiten Gliedes des Umlaufrädergetriebes
4 einwirken. Das Schaltgetriebe 8 ist hier also nur zweistufig ausgeführt, wie es
bei Arbeitsmaschinen mit von der Drehzahl unabhängigem Lastmoment angezeigt ist.
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Liegt der Gesamtregelbereich so, daß der erste Teilregelbereich beiderseits
von Null liegt, so wird entweder die Wechselgetriebestufe 56, 57 aus Abb. 20 weggelassen
und das erste Glied des Umlaufrädergetriebes 3 dauernd festgebremst, oder das Umlaufrädergetriebe
3 wird zusätzlich weggelassen, so daß der Umkehrtrieb 2 im ersten Teilregelbereich
über ein Getriebe mit nicht umlaufenden Achsen auf die Abtriebswelle 9 wirkt, wie
es aus Abb. 21 zu ersehen ist. Hier. liegen also wirkungsgemäß Wechselgetriebe und
Umlaufrädergetriebe hintereinander.
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Der Hauptmotor i treibt nur das erste Glied des Umlaufrädergetriebes
4 an, das dritte Glied ist mit der Abtriebswelle 9 unmittelbar verbunden. Der Umkehrtrieb
2 treibt über ein Schaltgetriebe 8 entweder durch das Rad 64 mit Reibungskupplung,
die Zwischenstufe 211 auf das Rad 212 der Abtriebswelle 9 oder über das Rad 65 mit
Reibungskupplung auf das Rad 55 des zweiten Gliedes des Umlaufrädergetriebes 4.
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Es ist natürlich auch angängig, mehr als zwei Umlaufrädergetriebe
vorzusehen, doch ist mit Rücksicht auf die Höchstdrehzahl der zweiten Glieder eine
Anordnung von mehr als drei Umlaufrädergetrieben selten vorteilhaft. Abb. 22 zeigt
ein Getriebe, bei dem drei Teilregelbereiche lückenlos aneinandergereiht werden.
Die Anordnung der ersten beiden Uml-ufrädergetriebe 3 und 4 ist genau so wie in
Abb. 18. Das dritte Umlaufrädergetriebe 3- ist in der gleichen Weise wie
das Umlaufrädergetriebe 3 geschaltet, nur die Wechselgetriebestufe 56a,
57' treibt das erste Glied dieses Getriebes ins Schnelle an. Der Umkehrtrieb
2 muß über ein mindestens dreistufiges Schaltgetriebe jeweilig auf das zweite Glied
eines der drei Umlaufrädergetriebe einwirken. Während des Überganges von dem einen
Teilregelbereich zum benachbarten sind jeweils zwei Kupplungen eingeschaltet.
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Die Getriebe können auch so aufgebaut sein, daß nur Wechselgetriebe
oder für die ersten Glieder ein Verbindungsgetriebe vorgesehen sind. Abb. 23 zeigt
ein Beispiel; in dem auf der Abtriebsseite ein vielstufiges
Wechselgetriebe
liegt. Für dieses müssen unmittelbar wirkende Schaltkupplungen in Kauf genommen
werden, jedoch in verminderter Anzahl. Das Getriebe soll so ausgelegt sein, daß
in allen Teilregelbereichen sowohl die positiven als auch die negativen Leistungsspitzen
des Umkehrtriebes den gleichen Maximalwert haben. Diese Forderung ergibt gegenüber
Abb. 18 ein einfacheres Schaltgetriebe für den Umkehrtrieb, da ein Rad und eine
Radebene mit Rücksicht auf die erforderlichen Übersetzungsverhältnisse eingespart
werden. Eine weitere Minderung der Räder wird dann erzielt, wenn man die Schaltkupplungen
des Schaltgetriebes mit den Umlaufrädergetrieben zusammenbaut, wie in Abb. 23 dargestellt
ist.
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Der Hauptmotor i steht über ein Verbindungsgetriebe66, 67 mit den
ersten Gliedern derUmlaufrädergetriebe 3 und 4 in Verbindung. Die zweiten Glieder
dieser Umlaufrädergetriebe werden entweder über die Räder 15', 65 bzw. 15, 64 des
Umlaufrädergetriebes 3 oder über die Räder 55, 65 bzw. 55', 64 von 4 mit dem Umkehrtrieb
2 verbunden. Die aufgeführte Reihenfolge gilt bei Aufwärtsschaltung für die ersten
beiden und wiederholend für die nächsten beiden Teilregelbereiche. Das nachgeschaltete
vierstufige Wechselgetriebe besteht aus den Rädern 49, 50, 101, 102. Das dritte
Glied des Umlaufrädergetriebes 3 kann über Verzahnungskupplungen entweder auf das
Rad 49 oder auf das Rad 102 geschaltet werden. Das dritte Glied des Umlaufrädergetriebes
4 ist dauernd mit dem Rad 50, und die Abtriebswelle 9 ist dauernd mit dem Rad 102
verbunden. Die Räder 50 und ioi können durch eine Verzahnungskupplung vereinigt
werden. Die Schaltung ist aufwärts folgende: Teilregelbereich i, Umlaufrädergetriebe
3, Räder 49, 50, 101, 102; Teilregelbereich 2, Umlaufrädergetriebe 4, Räder 50,
101, 102; Teilregelbereich 3, Umlaufrädergetriebe 3, Räder 102; Teilregelbereich
4, Umlaufrädergetriebe 4, Räder 50, 49, 102. Die nicht aufgeführten Räder sind abgekuppelt.
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Wird ein Rückwärtsfahrbereich gewünscht, so muß an die Abtriebswelle
9 ein Wendegetriebe angeschlossen werden, sofern der Hauptmotor in seiner Drehrichtung
nicht umkehrbar ist. Genügt ein beschränkter Rückwärtsfahrbereich, wie beispielsweise
bei Straßenkraftfahrzeugen, so' kann durch Festbremsen des ersten Gliedes des Umlaufrädergetriebes
3 nach seiner Abkupplung vom Hauptmotor die größte Zugkraft während eines genügend
weiten Fahrbereiches ausgeübt werden.
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Für die schematische Darstellung ist es gleichgültig, wie der Umkehrtrieb
2 auf die Räder 64 und 65 einwirkt.
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Abb. 24 zeigt die Kennlinien des Getriebes nach Abb. 23, bei einem
Kraftfahrzeug mit Dieselmotor, wenn die abgegebene Leistung NH während der vier
Teilregelbereiche bis zur höchsten Fahrgeschwindigkeit konstant ist. NH ist die
Leistung des Dieselmotors. Sie ist bei größtmöglicher Zugkraft Z bis zu ioo°/o Fahrgeschwindigkeit
v konstant, um dann bei weitersinkender Übersetzung bis zu
auf Null abzufallen. Der Drehzahlverlauf ist durch die Linie nH gekennzeichnet.
Die Teilregelbereiche i, 2, 3 und 4 sind eingetragen wie auch die Leistungen Nu
und Drehzahlen n" des Umkehrtriebes. Die Linien innerhalb des vierten Teilregelbereiches
zeigen, daß der gestreckte Bereich durch die Drehzahlsteigerung des Umkehrtriebes
auf 130°/o trotz Drehzahlabsenkung des Hauptmotors entsteht und daß hierbei die
Leistung Nu unverhältnismäßig klein bleibt. Es ist ohne weiteres einleuchtend, daß
der durch die Anfahrkupplung zu überwindende Bereich zwischen Null und Teilregelbereich
i um so kleiner wird je mehr die Hauptmotordrehzahl beim Anfahren senkbar ist. Kann
die Grenzabhängigkeit zwischen NH und nH nicht während des Anfahrens aufgehoben
werden, so ist der Schlupfbereich von der Schwere des Anlaufens abhängig.
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Soll die Leistung des Umkehrtriebes kleiner gehalten werden, so ist
ein Verstärkergetriebe vorzusehen, das diese Leistung auf 1/2, 1/3, 1/4, 1/. oder
einen beliebig wählbaren Bruchteil herabsetzt. Das Verstärkergetriebe wird, wie
bereits gezeigt wurde, um so vielteiliger, je mehr es das Leistungsmaximum des Umkehrtriebes
herabsetzt. Begnügt man sich mit einer Minderung auf 1/3, so ist das Getriebe nach
Abb. 21 anwendbar, wenn entweder von 66 oder 67 (Abb. 23) über Schaltkupplungen
der Leistungsfluß kommt, wie es später an einem Beispiel der Abb. 29 und 3o noch
gezeigt wird.
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In Abb. 23 fuhr der Motor die Last bei höchster Übersetzung (Antriebs-
zu Abtriebsdrehzahl) über eine Reibungskupplung an. Soll ein großer Regelbereich
bei verhältnismäßig niedrigen Anfahrmomenten und einfachem Getriebe erreicht werden,
so ist ein Getriebeaufbau nach Abb. 25 am Platze. Der Hauptmotor i ist ein zweifach
polumschaltbarer Drehstrommotor mit einem Drehzahlverhältnis von i : 2. Dieser Motor
treibt über das Verbindungsgetriebe 66, 67, die Umlaufrädergetriebe 3, 4 und das
Wechselgetriebe 49, 5o die Abtriebswelle 9 unter Zuhilfenahme des Leonardmotors
2 über die Räder 64, 15 bzw. 65, 55 in der bereits erläuterten Weise an. Der Leonardmotor
2 wird von dem Leonardgenerator 213 gespeist, der über ein zweistufiges Schaltgetriebe
214 vom Hauptmotor i angetrieben wird.
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Ohne die Polumschaltung in Anspruch zu nehmen, hat das Getriebe laut
Abb. 26 zwei Regelbereiche für Dauerbetrieb 36 bis 60°/o und 6o bis 107°/o. Diesen
vorgeschaltet ist der Anfahrregelbereich 12 bis 36°/o. Damit die durch den Umkehrtrieb
überlagerten Drehzahlen in ihren Höchstwerten bestehen bleiben, wird gleichzeitig
mit der Herabschaltung der Hauptmotordrehzahl der Leonardgenerator 213 durch das
Schaltgetriebe wieder auf die normale Drehzahl hinaufgeschaltet. Mit dieser Umschaltung
muß außerdem das Reversieren des Umkehrtriebes vor sich geben.
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Wie aus den Kennlinien zu ersehen, läuft der Hauptmotor von o bis
12°/o Abtriebsdrellzahl bis auf seine halbe Betriebsdrehzahl. Das Anzugmoment kann
hoch liegen, weil der Leonardmotor 2, der zunächst als Generator arbeitet, mit dem
Leonardgenerator 213 ebenfalls von Null aus hochläuft. Von 12 bis 24°/o wird die
Drehzahl des Motors 2 bis auf Null herabgesetzt, um anschließend von 24 bis 36°/o
in der anderen Drehrichtung wieder hochzusteigen. Der Hauptmotor wird in diesem
Bereich zunehmend überlastet bis uin 8o0'",
wenn nicht das Drehmoment
herabgesetzt wird. Bei 36°/o Abtriebsdrehzahl erfolgt das Umschalten auf volle Betriebsdrehzahl
des Hauptmotors bei gleichzeitigem Umschalten des Schaltgetriebes 214 und Reversieren
des Umkehrtriebes 2. Anschließend von 36 auf 6o°/, liegt der erste Teilregelbereich
für Dauerbetrieb. Von Null bis 60°/o überträgt das Umlaufrädergetriebe 3 die Energie.
Bei 60°/o wird die Kupplung 65 eingeschaltet und anschließend 64 ausgeschaltet.
Das Umlaufrädergetriebe 4 ist wirksam. Bei ioo°/o Abtriebsdrehzahl und voller Leistung
ist der Leonardmotor erst mit 20°/o belastet. Da er mit Rücksicht auf seine größte
Generatorleistung für etwa 25°/o Leistung ausgelegt sein muß, kann durch Feldschwächung
oder andere Maßnahmen, wie z. B. Getriebeschaltung, die Abtriebsdrehzahl bis auf
etwa 107°/o gesteigert werden. Soll dieser Wert ioo°/o sein, so erhöhen sich dementsprechend
die Abtriebsdrehmomentwerte.
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Als Fahrzeugantrieb dürfte im allgemeinen ein Getriebe ähnlich Abb.
27 geeigneter sein. Der Hauptmotor ist hier ein einfacher Wechselstrominduktionsmotor
finit Kurzschlußläufer. Der Umkehrtrieb 2 ist wieder eine Gleichstrommaschine, die
in Leonardschaltung betrieben wird. Das den Umlaufrädergetrieben 3 und 4 nachgeschaltete
Wechselgetriebe läßt, wie bereits dargelegt wurde, vier Teilregelbereiche zu. Hiervon
werden drei Bereiche im Zusammenwirken mit dem Verbindungsgetriebe 66, 67 für den
Dauerbetrieb vorgesehen. Während des ersten Teilregelbereiches ist durch die Wechselkupplung
ii, die zweckdienlich als synchronisierte Verzahnungskupplung ausgebildet ist, das
Wechselgetriebe 56, 57 eingeschaltet. In diesem Regelbereich wird der Drehzahlbereich,
da die Erweiterung nicht groß zu ,ein braucht, durch Feldschwächung der Maschine
2 erweitert. Diese Feldschwächung muß und kann in dem ersten Teil des Teilregelbereiches
2 bestehen bleiben.
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Die Teilregelbereiche 3 und 4 bieten gegenüber den bisherigen Erläuterungen
nichts Neues. Es 's011 daher nur noch die Schaltweise der Kupplungen aufgezeigt
werden. Vor dem Einschalten des Hauptmotors i sind 57-11, 6.1-2, 49-13 und 5o-ioi
eingeschaltet. Am Ende des Teilregelbereiches i wird 65-2 hinzugeschaltet. Nach
Lösen von 64-2 ist der Teilregelbereich 2 voll ausfahrbar. In seiner zweiten Hälfte
wird 57-1i aus- und 66-11 eingeschaltet. Gleichzeitig wird 49-13 ausgeschaltet.
Anschließend schließt 64-2. Kurz vor Ende des Teilregelbereiches 2 wird 1o2-13 auf
»Ein« geschaltet, was infolge der Abweisflanken bei Erreichen des dritten Teilregelbereiches
ausgeführt wird. Nachdem 65-2 gelöst ist, kann die Kupplung 5o-ioi ausschalten und
der Teilregelbereich 3 durchfahren werden. 65-2 schließt wieder. Kurz vor Ende des
Teilregelbereiches 3 wird 4d-13 auf »Ein« geschaltet. Während des vierten Teilregelbereiches
muß 64-2 geöffnet bleiben. Das Abwärtsschalten erfolgt sinngemäß.
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Ahl). 28 zeigt die l@ennlinien dieses Getriebes. Z ist die Ziigkr;iftlirlie.
1)a eine gi-iißere Anzugkraft als die fünffache Norinalziigkraft nicht ausnutzbar
ist, dürfte von den schraffierten Fl;ichen nur selten ein Teil in Anspruch genommen
werden. Der Hauptmotor wird im ganzen Bereich, da die Leistungshyperbel nicht überschritten
wird, nicht überlastet. Von Null bis 5°/0 Fahrgeschwindigkeit erfolgt der Anlauf
des Hauptmotors und mit ihm der des Umkehrtriebes. Bei 13,1°/o v ist die Drehzahl
des Umkehrtriebes Null und damit ein achtfaches Moment aus elektrischen Gründen
denkbar. Bei 19°/o ist der Anfahrbereich beendet. Von ig bis ioo°/o erstrecken sich
die drei Teilregelbereiche für den Dauerbetrieb. Dieser Bereich ist ohne weiteres
bis auf 107°/o zu erweitern unter Berücksichtigung der Leistungshyperbel und der
zulässigen Belastung des Umkehrtriebes.
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Für schwere Straßen- und Geländefahrzeuge ist das Getriebe nach Abb.
29 geeignet. Das Grundgetriebe unterscheidet sich von dem nach Abb. 23 im wesentlichen
durch die Wechselverzahnungskupplung 51, mit der das erste Glied des Umlaufrädergetriebes
4 entweder durch die Rast 17 festgehalten oder mit dem Verbindungsrad 67 gekuppelt
wird. Der so gewonnene vorgeschaltete Teilregelbereich ist für die Rückwärtsfahrt
und für den lückenlosen Anschluß an die vier bekannten Teilregelbereiche eine wertvolle
Ergänzung. Er macht die besondere Anfahrkupplung entbehrlich.
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Das Getriebe bekommt dadurch seine größere Bedeutung, daß ein Verstärkergetriebe
einfacher Bauart hinzugefügt wird. Das dreiteilige Verstärkergetriebe 5 wurde bereits
an Hand der Abb. 21 erläutert. Dem ersten Glied des Umlaufrädergetriebes 6 wird
entweder durch das Rad 75 oder 77 die Konstantdrehzahl aufgedrückt. Der Umkehrtrieb
2 erteilt über das Rad 9o dem zweiten Glied des Umlaufrädergetriebes 6 die regelbare
Drehzahl. Ist jedoch das Rad i90 eingeschaltet, so wirkt der Umkehrtrieb über die
Zwischenstufe 211 und das Rad 212 direkt auf das Rad 64 bzw. 65 ein.
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Abb. 30 gibt das Kennlinienblatt für das Getriebe nach Abb.
29. Auf folgende charakteristische Merkmale soll noch hingewiesen werden: Während
die eigentliche Anfahrzugkraft iioo°/o der größten Zugkraft bei voller Fahrgeschwindigkeit
beträgt, ist die Anzugskraft bedeutend höher bis zu rund 2000°/0. Da diese Kraft
nur bei schleichender Fahrgeschwindigkeit bis etwa z, = i0/0 ausgeübt wird, werden
dynamische Beanspruchungen vermieden und damit hohe Zugkräfte gestattet. Da es aus
wirtschaftlichen Gründen mit Sicherheit ausreichend ist, wenn der Schongangbereich
des Getriebes sich bis maximal
erstreckt, ist die Leerlaufdrehzahl abwärts ab S5°/0 Fahrgeschwindigkeit einstellbar.
Die Leistung des Umkehrtriebes ist etwa 13°/o der Dieselleistung. Die Leistungsspitzen,
die im Anfahrbereich (Teilregelbereich o) liegen, können durch unterstützendes Einschalten
der entsprechenden Reibungskupplung von dem Umkehrtrieb selbsttätig ferngehalten
werden. Wenn die maximale Zugkraftkurve im letzten Teil des Anfahrbereiches nicht
voll ausgefahren wird, kann die punktiert nach unten abgegrenzte Überschußfläche
wesentlich verringert, gegebenenfalls vollständig vermieden werden. NG ist die Leistungsabgabe
des Verstärkergetriebes bei voller Leistung der Dieselmaschine. Während der hohen
Rückwärtsfahrgeschwindigkeiten klingt die Zugkraft stark ab, was praktisch nicht
nachteilig ist.
Abb. 31 und 32 zeigen eine andere Lösung der grundsätzlich
gleichen Aufgabe. An Stelle des Leonardantriebes wurde der Stufenumkehrtrieb gewählt.
Von untergeordneter Bedeutung ist die Erweiterung des Schonbereiches, der sich von
Zoo bis auf 2400/0
erstreckt. Seine Erweiterung geht auf Kosten der Anfangszugkraft, die ideelle Zugkraftlinie
Z, gilt für Zoo °/o Motordrehmoment. Da -bei dem hier gewählten Ottomotor mit sinkender
Drehzahl das Grenzdrehmoment steigt, liegt Z im Anfahr- und Schonbereich im allgemeinen
über Zi. Unterschiedlich ist, daß der aus der Abbildung nicht ersichtliche Teilregelbereich
0 nur für Rangierfahrten dient. Betriebsmäßig wird mit der ersten Schaltstufe des
Teilregelbereiches Z bei gesenkter Motordrehzahl nH = 1 : 4,3 angefahren.
Als Anfahrkupplung dienen die beiden in Reihe arbeitenden Reibungskupplungen 113
und 112. Selbst wenn 113 vorher geschlossen ist, steigt bei der verminderten Motordrehzahl
die Abtriebsdrehzahl der Kupplung 112 auf 66°/o gegenüber 22°/o Antriebsdrehzahl.
Diese Schlupfdrehzahl von 44°/o sinkt auf Null, wenn die Fahrgeschwindigkeit von
Null bis auf 3,3°/o steigt. Da ohne weiteres die Kupplung 112 außen am Getriebe
angeordnet werden kann, sind auch bei großen Beschleunigungslasten Erwärmung und
Verschleiß zu beherrschen.
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Abb. 33 zeigt, daß gegenüber Abb. 29 der Räder-und Kupplungsaufwand
zu verringern ist. Rad 9o bleibt mit Umkehrtrieb 2 ständig verbunden. Auf Reibungskupplungen
konnte verzichtet werden, da beim betriebsmäßigen Anfahren erst nach Erreichen des
ersten Teilregelbereiches die Hauptmotordrehzahl nH von 25 auf loo°/o gesteigert
wird. Umkehrtrieb 2 und Umlaufrädergetriebe 4 können so ohne zusätzlichen Bauaufwand
die doppelte Drehmomentbelastung aufnehmen. Die in Abb. 30 gezeigte Kupplungsunterstützung
ist bei dem geänderten Drehzahlverhalten des Hauptmotors nicht erforderlich.
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In Abb. 34 ist der Leonardantrieb aus Abb. 33 durch einen Stufenumkehrtrieb
ersetzt worden. Da die Stufenzahl gegenüber Abb.32 von 25 auf 81 erhöht wurde, ist
dieser Antrieb einem stufenlosen gleichwertig. Der jeweilige Kupplungsschlupf kann
so kurzzeitig sein, daß Erwärmung und Verschleiß ihre praktische Bedeutung verlieren.
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Liegt sowohl vor als auch hinter den Umlaufrädergetrieben je ein Verbindungsgetriebe,
so sind der Räderaufwand und damit der Getriebebauraum verhältnismäßig groß. Dies
ist besonders für Fahrzeuge nachteilig. Die weitere Erfindung bezweckt daher, bei
geringem Räderaufwand und bei geringer Leistung der elektrischen Hilfsmaschinen
eine gute Zugkraftkurve zu ermöglichen.
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U m die Vorschläge verständlich zu machen, sollen einige Ausführungen
über die gesamte Triebwerkanlage von Fahrzeugen gemacht werden. Vom Getriebe aus
gesehen interessieren insbesondere solche, die die größten bzw. umfassendsten Forderungen
stellen. Getriebe für Lokomotiven, Triebwagen und Automobile, die durch Verbrennungskraftmaschinen
angetrieben werden, gehören zu dieser Klasse. Es ist aber auch nicht gleichgültig,
ob ein Ottomotor oder ein Dieselmotor als Antriebsmaschine vorgesehen wird. Beiden
gemeinsam ist die Schwierigkeit des Anfahrens. Verschieden ist das Ausmaß des Regelbereiches.
Ein wirtschaftliches Fahren ist hierbei nur möglich, wenn jeder Motordrehzahl eine
bestimmte Leistung zugeordnet ist, die nie überschritten, wohl jedoch, z. B. aus
regeltechnischen Gründen, kurzzeitig unterschritten werden kann. Diese Abhängigkeit
erschwert jedoch das Anfahren mit einer Reibungskupplung, da beim schweren Anfahren
besonders große Schlupfleistungen unvermeidbar sind. Das wirtschaftliche Fahren
macht wiederum einen großen Regelbereich notwendig; denn dieser soll soweit gehen,
daß auch bei höchster Fahrgeschwindigkeit der Motor mit seiner Leerlaufdrehzahl
laufen kann. Grob betrachtet ist allgemein anzunehmen, daß die Leerlaufdrehzahl
bei Ottomotoren etwa 25°/0, bei größeren Dieselmotoren etwa 5o°/, der Normaldrehzahl
beträgt. Die Vorteile eines stufenlos arbeitenden Regelgetriebes sind so bekannt,
daß sie nicht wiederholt zu werden brauchen. Es soll jedoch besonders darauf hingewiesen
werden, daß mindestens innerhalb des Bereiches für den Dauerbetrieb der Wirkungsgrad
des Regelgetriebes von entscheidender Bedeutung ist. Schließlich muß das Getriebe
für Motorbremsung geeignet sein. Das Getriebe darf also keine solche Eigencharakteristik
besitzen wie die des hydrodynamischen Flüssigkeitsgetriebes. Es muß auf die jeweilig
erforderliche Übersetzung einstellbar sein. Im Idealfall wird dieses durch einen
Regler besorgt. Dieser Regler kann entweder als Leistungsregler oder als Geschwindigkeitsregler
ausgebildet sein. In beiden Fällen gehört für den Gleichgewichtszustand, wie bereits
gesagt, zu jeder Drehzahl eine bestimmte Leistung. Weiterhin ist gemeinsam, daß
in Abhängigkeit von einem Fliehkraftregler der Stellantrieb des Regelgetriebes gesteuert
wird. Außerdem ist es ratsam, um bei Straßenfahrzeugen vorübergehend die Leistung
herabzusetzen, z. B. mittels eines Fußhebels auf die Treibstoffzufuhr mindernd einzuwirken.
Hierdurch wird erreicht, daß das Getriebe selbsttätig auf größere Beschleunigungsmöglichkeit
geschaltet wird, was sich bei Freigabe der Treibstoffzufuhr vorteilhaft auswirkt.
Beim Leistungsregler wird die jeweilig am Sollwerthebel eingestellte Leistung konstant
gehalten. Das Übersetzungsverhältnis des Regelgetriebes muß also stets so eingestellt
sein, daß diese Bedingung erfüllt bzw. die dieser Leistung entsprechende Drehzahl
eingehalten wird. Beim Geschwindigkeitsregler wird sowohl die Getriebeübersetzung
als auch die Leistung so verändert, daß unabhängig von den verschiedenen Straßenneigungen
und Fahrwiderständen die Geschwindigkeit bis zur maximalen Leistungsfähigkeit des
'.Motors konstant gehalten wird. In beiden Fällen können Vorrichtungen vorgesehen
sein, durch die der Stellantrieb des Regelgetriebes derart beeinflußt wird, daß
die Motordrehzahl für eine gewünschte Motorbremsung z. B. mit Hilfe des vorerwähnten
Fußhebels stets richtig eingestellt wird. Der Motor kann nach Betätigen eines Schalters
sowohl beim Anlassen als auch während des Warmlaufens für sich betrieben werden,
ohne daß er auf die Getriebeeinstellung zurückwirkt.
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Es wurde wiederholt gezeigt (z. B. Abb. 1o und rZ), daß ein Wechselgetriebe
mit vier Rädern vier Teilregelbereiche
besitzt und daß bei Nachschaltung
dieses Getriebes die Zugkrafthyperbel eingehalten wird. Das vorgeschaltete Wechselgetriebe
hat im wesentlichen den Zweck, bei laufendem Antriebsmotor die Drehzahl der Abtriebswelle
bis auf Null bzw. bis zu einer bestimmten Rückwärtsdrehzahl herabzusetzen. Die sich
so ergebenden Teilregelbereiche gehören also im wesentlichen zum Anfahrbereich.
Eine Verbesserung des bekannten Getriebes wird dadurch erreicht, daß erfindungsgemäß
das Verbindungsgetriebe für das vorgeschaltete Wechselgetriebe (z. B. 47, 48 in
Abb. 8) fortfällt und eine Stufe des nachgeschalteten Wechselgetriebes die Aufgabe
des Verbindungsgetriebes übernimmt. Der Stufensprung des nachgeschalteten Wechselgetriebes
wirkt also auf das vorgeschaltete zurück. Durch besondere zusätzliche Maßnahmen
wird auf diese Eigenart, insbesondere auf die Belastungsverhältnisse der elektrischen
Hilfsmaschinen eingegangen, was an Ausführungsbeispielen erläutert wird.
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Nach Abb. 35 ist den Umlaufrädergetrieben 3 und 4 das vierstufige
Wechselgetriebe 49, 50, 101, 102 nachgeschaltet. Das dritte Glied 13 des Umlaufrädergetriebes
3 kann mittels Verzahnungskupplung sowohl mit dem Rad 49 als auch mit 102 sowie
mit beiden Rädern gleichzeitig verbunden werden. Die Abtriebswelle 9 schließt sich
fest an 102 an, wie das Dritte Glied 53 des Umlaufrädergetriebes 3 an Rad 5o. Die
Räder 5o und ioi können durch eine Verzahnungskupplung miteinander verbunden werden.
Das Verbindungsgetriebe dieses Wechselgetriebes besteht aus den Rädern 66 und 67.
Das Rad 66 ist ständig mit dem Antriebsmotor (Ottomotor) verbunden.
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Das vorgeschaltete Wechselgetriebe besteht aus den Rädern 56, 57 sowie
der Bremse bzw. dem Gesperre 17. Mit Hilfe einer Wechselverzahnungskupplung wird
das erste Glied 1i des Umlaufrädergetriebes 3 entweder mit der Bremse 17 oder mit
den untereinander vereinigten Rädern 67, 56 verbunden. Das erste Glied 51 des Umlaufrädergetriebes
4 kann über eine Wechselverzahnungskupplung entweder mit Rad 57 oder Rad 66 gekuppelt
werden. Der Umkehrtrieb 2 ist eine Konstantfeldmaschine eines Leonardantriebes,
der mit dem Hauptmotor i ständig verbunden ist. Der Umkehrtrieb 2 treibt über das
Rad 64 mit Reibungskupplung das Rad 15 des zweiten Gliedes des Umkehrgetriebes 3
oder über das Rad 65 mit Reibungskupplung das Rad 55 des zweiten Gliedes voll 4.
Der Umkehrtrieb 2 kann entweder direkt oder über ein aus den Rädern 61, 63, 62,
58 bestehendes Schnellganggetriebe auf die Räder 64 bzw. 65 einwirken. Der Umkehrtrieb
wird über eine Reibungskupplung entweder mit 58 oder über eine andere mit 61 verbunden.
Sind beide Kupplungen eingeschaltet, so ist 2 abgebremst. Soll die Drehzahl des
Umkehrtriebes z. B. durch Feldschwächung oder die Drehzahl von 65 durch Schnellganggetriebe
so weit gesteigert werden, daß die Drehzahl von 15 des Umlaufrädergetriebes 3 zu
hohe Drehzahlen annehmen würde, so ist zuvor die Verzahnungskupplung 11-67 auszuschalten.
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Sämtliche Verzahnungskupplungen sind mit einseitigen Abweisflanken
versehen, so daß das Wiedereinschalten dieser Kupplungen beim Übergang vom Teilregelbereich
6 auf 5 Schwierigkeiten bereitet, wenn nicht besondere Vorkehrungen getroffen sind.
Wird die Verzahnungskupplung 1t-67 zusätzlich mit einer kleinen Reibungseinschaltkupplung
versehen, wie sie im Automobilbau üblich ist, so würde bei dem vorliegend unbelasteten
Einschalten eine immerhin gangbare Lösung gefunden sein. Weniger gut, aber in vielen
Fällen noch ausreichend, ist die Maßnahme, die Reibungskupplung 2-64 dadurch zugleich
als Synchronisierkupplung zu verwenden, daß sie beim Einschalten der Verzahnungskupplung
nur ein sehr geringes für die Überwindung der Getriebereibung ausreichendes Moment
übertragen kann. Weit vorteilhafter ist es jedoch, die einseitigen Abweisflanken
beim jedesmaligen Einschalten wirksam zu machen. Dieses wird erfindungsgemäß dadurch
erreicht, daß ein Hilfsschnellganggetriebe 220, 221, 222 für beispielsweise 20°/,
Drehzahlsteigerung auf das Rad 64 eipwirkt. Wird also 1o°/, vor Erreichen des Umkehrpunktes
des Umkehrtriebes 2 die Verzahnungskupplung 11-67 eingeschaltet, so läuft
das Rad 67 bereits schneller als die Eingangswelle 11. Die Abweisflanken verhindern
ein Einfallen der Kupplung. Wird anschließend die bedeutend stärkere Reibungskupplung
64 eingeschaltet, so fällt die Kupplung i1-67 stoßlos ein. Hiernach ist die mit
20°/o schlüpfende Hilfskupplung 222 auszuschalten. Diese Anordnung kann auch in
ähnlichen Fällen beispielsweise dadurch Anwendung finden, daß durch Hinzufügen eines
weiteren Rades mit Reibungskupplung auch das Rad 65 in der Drehzahl zusätzlich gesteigert
angetrieben werden kann. In dem vorliegenden Beispiel liegt nur der eine Anwendungsfall
vor, da alle übrigen Verzahnungskupplungen stets von der gleichen Seite in Synchronismus
gefahren werden.
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In Abb.36 sind die Getriebekennlinien über der Fahrgeschwindigkeit
v bzw. über dem reziproken Übersetzungsverhältnis
für v = konstant aufgetragen. Von o bis ioo°/o gilt als Abszisse die Fahrgeschwindigkeit
v. Von 5o bis ioo°/o ist diese mit
identisch. Von ioo bis 400°/o ist die Fahrgeschwindigkeit konstant, nämlich = ioo°/o.
Das reziproke Übersetzungsverhältnis steigt in demselben Maße wie die Antriebsdrehzahl
des Ottomotors fällt. Die einzelnen Teilregelbereiche sind mit i, 2, 3, 4, 5, 6
bezeichnet. Die Kennlinien des Ottomotors sind NH = Leistung, nH = Drehzahl
und MH = Drehmoment. Die Kennlinien des Umkehrtriebes sind N" die Leistung, n" =
Drehzahl. Z ist die Zugkraftkurve.
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Das Getriebe arbeitet wie folgt: Im Stillstand sind die Kupplungen
11-17, 51-57, 13-49 50-101, 2-58 und 58-64 eingeschaltet. Der Hauptmotor 1 arbeitet
mit etwa 25°/o seiner Normaldrehzahl im Leerlauf. Läuft jetzt der Umkehrtrieb 2
an bei gleichzeitiger Steigerung der Hauptmotordrehzahl auf etwa ein Drittel Normaldrehzahl,
so erreicht die Abtriebswelle 9 und damit die Fahrgeschwindigkeit v etwa 40/,. Anschließend
wird 58-65 ein- und 58-64 ausgeschaltet. Die Energieübertragung hat sich von 3 auf
4 verlagert. Der Umkehrtrieb 2 setzt seine Drehzahl n" bis auf Null herab bei gleichzeitiger
Steigerung der Hauptmotordrehzahl nH auf 40°/0. Bei dieser Drehzahl läuft der
Umkehrtrieb
in der anderen Drehrichtung hoch. Die Fahrgeschwindigkeit hat jetzt 18% erreicht.
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In der letzten Phase wurde die Kupplung 11-17 aus-und 58-64 eingeschaltet.
Die Kupplung 11-67 wurde auf »Ein« gesteuert; sie fällt am Ende des zweiten Teilregelbereiches
ein. Nach Öffnen von 58-65 kann 51-57 ausgeschaltet werden. Vorher läuft der Hauptmotor
bis zu seiner vollen Motordrehzahl nH = ioo0/, hoch. Die Fahrgeschwindigkeit
beträgt v = 440/0. Durch anschließendes Reversieren des Umkehrtriebes 2 erreicht
die Fahrgeschwindigkeit 670/0. Kurz vor Ende dieses dritten Teilregelbereiches wird
58-65 wieder geschlossen und 51-66 auf ».Ein« gesteuert. Nachdem diese Kupplung
eingefallen ist, schaltet 58-64 aus. Durch Reversieren des Umkehrtriebes 2 wird
der vierte Teilregelbereich durchfahren. Nach Null-Durchgang schaltet die Kupplung
13-49 aus. Kurz vor Ende dieses Teilregelbereiches wird 58-64 geschlossen und 13-1o2
auf »Ein« gesteuert. Bei ioo0/, Fahrgeschwindigkeit fällt diese Kupplung ein. Nachdem
68-65 ausgeschaltet wurde, kann der fünfte Teilregelbereich durchfahren werden.
In dem gleichen Maße, wie sich die Übersetzung ändert, sinkt dieHauptmotordrehzahl
nH, so daß die Fahrgeschwindigkeit konstant bleibt (v = 1oo°/°). Am Ende des fünften
Teilregelbereiches wird 13-49 hinzugeschaltet, nachdem vorher 50-101 ausgeschaltet
wurde. Die Schaltungen sind stets sinngemäß gleich. Während der Umkehrtrieb im sechsten
Teilregelbereich die Null-Durchgangslage durchfährt, erfolgt ein Kupplungswechsel.
2-61 schaltet ein und anschließend 2-58 aus. Die Kupplung 58-64 muß in diesem Bereich
ausgeschaltet bleiben, wenn nicht die Kupplung 11-67 herausgenommen wird. Hat der
Umkehrtrieb seine der Drehzahl des Hauptmotors entsprechend größte Normaldrehzahl
erreicht, so erfolgt eine weitere Drehzahlsteigerung durch Feldschwächung, bis die
kleinste Übersetzung erreicht ist
Von
bis ist Schonbetrieb bei
1oo°/° v, d. h. Dauerbetrieb bei herabgesetzter Motordrehzahl.
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Vom Teilregelbereich 1 ist der für die Rückwärtsfahrt vorgesehene
Anteil noch nicht erwähnt worden. Während dieses Regelbereichteiles kann der Hauptmotor
im Gegensatz zur Vorwärtsfahrt oberhalb ein Drittel Drehzahl nur mit Teillast umlaufen.
Um hier eine Überlastung der elektrischen Hilfsmaschinen zu vermeiden, wird erfindungsgemäß
ein Leistungsrelais vorgesehen, das bei Erreichen der Grenzlinie auf die Treibstoffzufuhr
mindernd einwirkt. Dieses Leistungsrelais wird in an sich bekannter Weise sowohl
durch den Strom als auch durch die Spannung beeinflußt.
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Während der Vorwärtsfahrt wird die Hauptmotordrehzahl in Abhängigkeit
von dem Stellwerk des Regelgetriebes begrenzt. In dieser Weise kann, da ja die Leistung
des Hauptmotors eine Funktion seiner Drehzahl ist, eine Überlastung der elektrischen
Maschinen vermieden werden. Das Leistungsrelais, das für die Rückwärtsfahrt vorgesehen
wird, kann auch hier zusätzlich wirksam sein.
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Aus dem Verlauf der Zugkraftlinie Z ist zu ersehen, daß von 44°% bis
zur vollen Fahrgeschwindigkeit die Zugkrafthyperbel gewahrt wird. Um im zweiten
Teilregelbereich die elektrischen Maschinen nicht zu überlasten, muß bei der Abwärtsregelung
am Ende des dritten Teilregelbereiches die Hauptmotordrehzahl von Zoo auf 4o0/0
absinken. Infolge der ansteigenden und wieder fallenden Drehmomentlinie des Hauptmotors
bleibt bis zu 3o0/0 die Abweichung von der Zugkrafthyperbel gering. Erst mit Beginn
des zweiten Teilregelbereiches steigt die Zugkraft wieder an, um bei Null den fünffachen
Wert zu erreichen. Während des Schonbetriebes bei ioo0/, v fällt bei ansteigendem
zunächst die Zugkraftlinie wenig, dann stärker. Bei
und nH = 4o0/0 hat der Motor wieder sein Normalmoment erreicht, das dann bis zum
Ende des Regelbereiches auf Null abklingt.
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Während der Rückwärtsfahrt wurde eine Überlastung der elektrischen
Maschinen von maximal 2o0/0 als tragbar angesetzt. Eine größere Überlastung dürfte
selbst mit Rücksicht auf den Generator nicht angängig sein. Dieser Wert ist ohne
nennenswerten Belang, da die Größe der Anzugskraft hiervon praktisch unabhängig
und die etwas kleinere Geschwindigkeit bei einer bestimmten Zugkraft für die Rückwärtsfahrt
praktisch belanglos ist.
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In Abb. 36 ist die Forderung berücksichtigt, daß die Drehzahl des
Hauptmotors im Anfahrbereich also von o bis 4q.0/° v ständig ansteigt. Wird diese
Forderung nicht gestellt, so ist in den Betriebspunkten, in welchen die Leistungsfähigkeit
der elektrischen Maschinen keine Rolle spielt, bei voller Drehzahl des Hauptmotors
die Zugkraft der Leistungshyperbel erreichbar.
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Eine weitgehendere Annäherung an die Zugkrafthyperbel kann durch ein
Verstärkergetriebe erreicht werden, wobei in erster Linie die letzte Hälfte des
sechsten Teilregelbereiches erweitert wird, was eine relative Erhöhung der Zugkraft
ergibt. Dasselbe Getriebe mit zwei zusätzlichen Wechselgetrieben erhöht ebenfalls
die Zugkraft in der zweiten Hälfte des zweiten Teilregelbereiches größtmöglich und
schließlich tritt für die Rückwärtsfahrt eine bedeutende Hebung der Zugkraftlinie
ein. Das Verstärkergetriebe wirkt nur in der einen Drehrichtung des Umkehrtriebes.
Hierdurch wird nieht nur das Verstärkergetriebe etwas vereinfacht, sondern vor allem
die gesamte Schaltzahl für den Umkehrtrieb gegenüber einem ständig arbeitenden Verstärkergetriebe
bedeutend herabgesetzt. Es muß jedoch in Kauf genommen werden, daß auch in der ersten
Hälfte des dritten Teilregelbereiches das Verstärkergetriebe wirkt, wenn auf eine
flüssige Schaltung Wert gelegt wird.
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In dem Getriebe nach Abb. 37 ist der vorstehend angegebene Erfindungsgedanke
verwirklicht. Das nachgeschaltete Wechselgetriebe entspricht genau dem nach Abb.
35. Das vorgeschaltete Wechselgetriebe ist so ausgebildet, daß Hauptmotor- und Abtriebswelle
in einer Achse liegen. Die beiden Radpaare 56,57 und 66. 67 sind unmittelbar nebeneinander
gelegt. Diese Anordnung kann baulich von Vorteil sein. Da die Wirkungsweise des
Grundgetriebes bei gleichen Bezeichnungen mit der des Getriebe; nach Abb. 35 übereinstimmt,
wird
es nur notwendig sein, auf den Umkehrtrieb nebst Verstärkergetriebe einzugehen.
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Der Umkehrtrieb 2 wirkt in bekannter Weise über das Rad 64 mit Reibungskupplung
auf das Rad 15 des Umlaufrädergetriebes 3 und über das Rad 65 mit Reibungskupplung
auf das Rad 55 des Umlaufrädergetriebes 4. Der Umkehrtrieb kann jedoch ebenfalls
über die eine Hälfte eines dreistufigen Verstärkergetriebes auf das Umlaufrädergetriebe
3 wirken. Für die erste halbe Stufe treibt der Umkehrtrieb 2 das Rad 64 über das
Rad 2io mit Reibungskupplung über das im Schongebiet wirksame sonst durchgeschaltete
Schnellganggetriebe 61, 63, 62, 58 ähnlich wie nach Abb. i über die Räder 217 und
218 mit Reibungskupplung. Hieran schließt sich der volle Teilregelbereich über das
Umlaufrädergetiiebe 6. Das erste Glied dieses Getriebes wird ständig vom Rad 56
über die Räder 123 und 116 mit Reibungskupplung bzw. im Schongebiet. über die Räder
123, 215 und 216 mit Reibungskupplung angetrieben. Das zweite Glied des Umlaufrädergetriebes
6 erhält vom Umkehrtrieb 2 über das Rad 210 mit Reibungskupplung, das Schnellganggetriebe
61, 63, 62, 58 und die Räder 122, 121 und 120 seinen Antrieb. Der Abtrieb erfolgt
über das dritte Glied des Umlaufr « dergetriebes 6 über die
Reibungskupplung 69 auf das Rad 64. Je nachdem ob der Umkehrtrieb das Rad
64 direkt über ein Untersetzungsgetriebe oder über das Umlaufrä dergetriebe 6 treibt,
sind die Kupplung zum Rad 64, die Kupplung zum Rad 21o nebst der zum Rad 218 oder
die Kupplung zum Rad 210 nebst der Kupplung 69 eingeschaltet. Im Schongebiet werden
gleichzeitig Mit 210, 216 statt 116 und das Schnellganggetriebe 61, 63, 62, 58 wirksam.
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Wie aus Abb. 38 zu ersehen ist, wird bei gleicher Höchstleistung der
elektrischen Maschinen eine bedeutend bessere Angleichung an die Leistungshyperbel
erreicht. Der Sattel in der Zugkraftlinie geht von 70() über 45o auf 58o0/0. Das
Schongebiet.bei ioo% v beginnt erst mit der zweiten Hälfte des fünften Teilregclbereiches.
Um in der zweiten Hälfte des sechsten Teilregelbereiches die größte Streckung zu
erzielen, muß die Übersetzung für das Verstärkergetriebe so gewählt sein, daß der
Umkehrtrieb im ersten und zweiten Verstärkerregelbereich voll ausgelastet ist. In
der letzten Hälfte des zweiten Verstärkerregelbereiches ist die Feldschwächung des
Umkehrtriebes 4,25 fach.
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Da für die Rückwärtsfahrt infolge des Verstärkergetriebes ohne ein
weiteres Wechselgetriebe die mit Rücksicht auf die elektrischen Maschinen zulässigen
Zugkräfte zu groß sind, erfolgt die weitere Treibstoffgrenzregelung in Abhängigkeit
von einem Stromrelais. Dieses gestattet eine 6,5fache konstante Zugkraft über den
ganzen Rückwärtsfahrbereich. Im Vergleich zu Abb. 36 dürften die Kennlinien nach
Abb. 38 ohne weitere Erläuterungen verständlich sein.
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In manchen Fällen kann der Sattel in der Zugkraftkurve störend sein.
Auch ist eine bessere Ausnutzung der elektrischen Hilfsmaschinen vorhanden, wenn
die maximalen Leistungsspitzen geringer, und zwar die positiven gleich den negativen
sind. Hier ist auch noch entscheidend, daß der negative Leistungsbereich für den
Umkehrtrieb größere Verluste hat. Weiter ist möglichst eine Zugkraftkurve einzuhalten,
die eine große gleichmäßige Anfangsbeschleunigung gestattet und bei der die Dauerbetriebszugkraft
nicht über den 2,5fachen Wert zu liegen braucht. Außerdem ist das Getriebe möglichst
einfach zu gestalten.
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Das Getriebe (Abb.39) erfüllt diese vorgenannten Bedingungen. Das
Hauptgetriebe entspricht dem nach Abb. 37. Nur das vorgeschaltete Wechselgetriebe
56, 57 und das Verbindungsgetriebe 66, 67 haben nebst ihren Kupplungen eine andere,
klarere Anordnung bekommen. Der Umkehrtrieb 2 arbeitet über ein Wechselgetriebe
mit je zwei Stufen auf jedes der Umlaufrädergetriebe 3 und 4. Für das Rad 64 gelten
die Übersetzungen 2o1, 2o2 mit Reibungskupplung sowie 203, 204 mit Reibungskupplung,
für das Rad 65 die Übersetzungen 201, 207 mit Reibungskupplung sowie
203, 205 mit Reibungskupplung. Die Übersetzungen sind so gewählt, daß bei
hyperbolischem Verlauf der Zugkraftlinie die maximalen und minimalen Leistungsspitzen
für den Umkehrtrieb gleich werden.
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Mit einer solchen Getriebeausbildung würde man die unerwünschte Sattelbildung,
die in Abb. 40 punktiert von o bis 14% v verläuft, nicht beseitigen, wenn nicht
auch die Steuerung der Kupplungen des Wechselgetriebes zum Umkehrtrieb neuartig
erfolgen würde. Es wird zunächst von o bis 50% v die Drehzahl nH des Hauptmotors
der Stelleinrichtung des Regelgetriebes zugeordnet. Außerdem wird von o bis 14%
v bei Überlastung des Umkehrtriebes durch das bereits vorgeschlagene Leistungsrelais
die den Umkehrtrieb jeweilig unterstützende Kupplung so stark eingeschaltet, daß
die Grundbelastung des Umkehrtriebes 2 gewahrt bleibt. Im ersten Teilregelbereich
von o bis 4% v ist es die Kupplung zu 207, im zweiten Teilregelbereich ist es die
Kupplung zu 204 bzw. 205,
welche eine unterstützende Wirkung ausüben.
-
Der Abb. 40 sind die Leistungen, die beim schwersten Anlauf von den
Kupplungen zu liefern sind, als Differenz der Ordinaten N" + Nk - N"
zu entnehmen. Die Schlupfarbeiten sind verhältnismäßig gering. Aus den Kennlinien
der Zugkraftkurve Z im Vergleich zu den Leistungen N" und N" -f- Nk
ist zu ersehen, daß mit geringen Kupplungsleistungen eine weitgehende Verbesserung
der Zugkraftlinie entsteht. Während des Drehzahlwechsels des Hauptmotors bei v =
28% muß die Kupplung 202 eine geringe Schlupfarbeit leisten. Oberhalb dieses Geschwindigkeitswertes
bieten die Kennlinien nichts Neues. Die Streckung der zweiten Hälfte des sechsten
Teilregelbereiches erfolgt nur durch Feldschwächung des Umkehrtriebes. Beim Übergang
vom ersten zum zweiten Teilregelbereich besteht eine rein mechanische Übertragung.
Die Schaltung könnte auch so gewählt werden, daß von diesem Punkt aus ohne Änderung
der Übersetzung die Hauptantriebsmaschine hochfährt. Bei etwa 12% v wäre dann die
Umschaltung ähnlich wie bei 28% v. Der Rückwärtsfahrbereich gestattet eine Anzugskraft
von 700%, die praktisch kaum ausgenutzt wird.
-
Bei Schienenfahrzeugen sind niedere Anzugskräfte ausreichend, auch
werden dort in der Regel Dieselmaschinen bevorzugt. Schließlich muß ein Schienenfahrzeug
in
beiden Fahrtrichtungen gleiche Fahreigenschaften besitzen, so daß ein Wendegetriebe
vorzusehen ist. Dieses Wendegetriebe kann sowohl vor als auch hinter dem Regelgetriebe
liegen. Das Getriebe muß vor allem ein anderes vorgeschaltetes Wechselgetriebe erhalten
als in den behandelten Beispielen gezeigt wurde. Die Leistung des Umkehrtriebes
ist infolge des kleineren Gesamtregelbereiches geringer, so daß das Getriebe zum
Umkehrtrieb einfacher zu gestalten ist als in Abb. 39.
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Abb. 41 zeigt als Ausführungsbeispiel ein Getriebe für ein Schienenfahrzeug.
Während des ersten Teilregelbereiches wirken im vorgeschalteten Wechselgetriebe
die Räder 56, 57, 217, 218 auf das erste Glied ii des Umlaufrädergetriebes 3, im
zweiten Teilregelbereich die Räder 56, 57, 217 auf 51 des Umlaufrädergetriebes
4. Im dritten und fünften Teilregelbereich wirkt der Hauptmotor i direkt auf ii
und im vierten und sechsten Teilregelbereich über das Verbindungsgetriebe 66, 67
auf 51. Das übrige Getriebe wurde bereits in den früheren Abbildungen gezeigt.
-
Aus Abb. 42 sind die zugehörigen Kennlinien zu ersehen. Die geringste
Übersetzung beträgt, da die Leerlaufdrehzahl des Dieselmotors 5o0/0 der Volllastdrehzahl
beträgt,
Die Spitzenleistung der elektrischen Maschinen ist N" = 140/0 im positiven und 21%
im negativen Bereich als Abstützleistung. Da die Verluste auch abstützend wirken,
genügt es, den Leonardantrieb für 1/,; der Dieselleistung zu bemessen. Im Anfahrbereich
müssen die beiden Kupplungen zu den Rädern 64 und 65 als Hilfsreibungskupplungen
gesteuert durch ein Leistungsrelais kurzzeitig eingeschaltet werden, wenn schweres
Anfahren vorliegt. Da der Dauerbetrieb bereits bei der 2,8fachen Zugkraft beginnt,
ist es wohlpraktisch ausgeschlossen, daß im Anfahrbereich die Triebwerkanlage für
längere Zeit voll ausgefahren wird. Die Schaltung kann jedoch so getroffen sein,
daß beim Ansprechen des Leistungsrelais der Stellmotor des Regelgetriebes so weit
abwärts steuert, bis die Überlastung aufhört, z. B. von 350/0 v auf 280/0 v. Von
diesem Wert ab steigt die Zugkraft bis zum vierfachen Wert. Die Hilfsreibungskupplungen
wirken also nur beim Anfahren, d. h. während der Beschleunigung des Fahrzeuges.
-
Da es bei diesem Getriebe nicht möglich ist, während des sechsten
Teilregelbereiches die Eingangswelle des Umlaufrädergetriebes 3 auszuschalten, um
einen zu großen Drehzahlanstieg von i5 zu unterbinden, wie es in Abb. 35 gezeigt
wurde, müssen die Räder des Wechselgetriebes anders angeordnet sein. Vom Hauptmotor
i aus gesehen ist zunächst das Verbindungsgetriebe 66, 67 anzuordnen, dann folgen
die Räder 56, 57 und schließlich 218, 217. Die eine Wechselverzahnungskupplung liegt
zwischen den Rädern 67 und 57, die andere zwischen 218 und 56. Im sechsten Teilregelbereich
ist dann die Kupplung ii, 218 ausgeschaltet. Für das sichere Wiedereinschalten ist,
wie in Abb. 35 gezeigt wurde, ein Hilfsgetriebe 220, 221, 222 mit Reibungskupplung
vorzusehen.
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Durch die Hilfsreibungskupplungen können auch Notgänge gebildet werden.
Wenn die elektrische Einrichtung gestört ist, kann das Getriebe, falls gegewünscht,
bis zur vollen Fahrgeschwindigkeit hoch geregelt werden. Außer den beiden Kupplungen
zu 64 und 65 wird zweckdienlich noch die zum Umkehrtrieb gehörige Bremse für die
Stufenbildung herangezogen.
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Um die schwere Belastung des Umkehrtriebes nicht so häufig auftreten
zu lassen, kann durch eine Begrenzung der Fortschaltgeschwindigkeit des Stellantriebes
für das Regelgetriebe nach oben die Anfahrzugkraft wesentlich herabgesetzt werden.
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Bei allen Getrieben ist die Fahrgeschwindigkeit weit über ioo°j° bei
voller Leistung steigerbar. Dieses kann u. a. bei Straßenfahrzeugen, sofern die
gesetzlich zulässigen Geschwindigkeiten höher liegen, von großem Vorteil sein. Aus
wirtschaftlichen Gründen (Reifenfrage) ist diese Geschwindigkeitssteigerung nur
eine vorübergehende, d. 1i. kurzzeitige Maßnahme, z. B.,beim Überholen anderer Fahrzeuge.
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Mit diesen Beispielen sind die Getriebskombinationen keineswegs erschöpft.
Das vorgeschaltete wie auch das nachgeschaltete Getriebe können andersartig, z.
B. vielteiliger sein. Diese nachgeschalteten Wechselgetriebe haben bei Radpaaren
n Stufen, die wahlweise kontinuierlich ohne Energielücken zu schalten sind, d. h.
also bei vier Rädern vier Stufen, bei sechs Rädern sechs Stufen, bei acht Rädern
acht Stufen und so fort. Nach der Erfindung kann bei der gleichen Anzahl der Räder
die Stufenzahl dadurch erhöht werden, daß eine oder mehrere Stufen mit einem ganzen
Vielfachen des sonst gleichen Stufensprunges ausgeführt werden. Diese Stufen sollen
'.Multiplikationsstufen, das übrige Wechselgetriebe Grundwechselgetriebe genannt
werden. Mit Hilfe einer solchen Multiplikationsstufe kann der Bereich des Grundwechselgetriebes
zweimal durchlaufen werden, und zwar einmal mit dieser Stufe und einmal ohne dieselbe.
Hierbei ist die Multiplikationsstufe gleich der Gesamtübersetzung des Grundwechselgetriebes.
Weist das nachgeschaltete Wechselgetriebe beispielsweise sechs Räder auf, so besitzt
das Grundwechselgetriebe bei vier Rädern vier Stufen. Mit einer Multiplikationsstufe
ergeben sich dann acht Stufen für das gesamte Wechselgetriebe.
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Nach Abb. 43 besteht das Getriebe aus den Rädern 49, 50, 101, 102,
107, io8. Das Getriebe wird abwechselnd über die Umlaufrädergetriebe 3 und
4 von den Wellen 13, 53 angetrieben. 9 ist die Abtriebswelle. Die Welle 13 kann
entweder mit dem Rad 49 oder mit dem Rad 102 verbunden werden. Die Welle 53 ist
ständig mit dem Rad 5o und die Welle 9 ständig mit dem Rad io8 verbunden. Zwischen
den Rädern 5o und ioi, 102 und 107 sowie 101 und io8 liegt je eine Kupplung. Es
gibt folgende acht Schaltungen 1. 13, 49, 50, 1o1, 1o2, 1o7, 1o8, 2. 53, -, 50,
1o1, 1o2, 1o7, 1o8, 9; 3. 13, -, , -, 1o2, 1o7, 1o8, 9; 4. 53, -. 50, 49, 1o2, 1o7,
1o8, 9; 5. 13, 49, 50, 1o1, -, -, 1o8, 9; 6. 53, -, 50, 1o1, -, -, 1o8, 9; 7. 13,
-, , -, 1o2, 1o1, 1o8, 9; 8. 53, -, 50, 49, 1o2, 1o1, 1o8, 9.
-
Dieses Getriebe hat jedoch nicht die Eigenart, daß sich alle Stufen
lückenlos aneinanderreihen. Zwischen
der vierten und fünften Stufe
muß die Kupplungsschaltung bei Energieunterbrechung durchgeführt werden. Die Zeitlücke
kann bei geeigneter Schalteinrichtung den Bruchteil einer Sekunde betragen, da Antriebs-
und Abtriebswelle die für die Kupplung richtige Drehzahl aufweisen. Diese Lücke
fällt weg bei sechs Stufen, wie es bereits in Abb. 15 gezeigt wurde. Die Multiplikationsstufe
fällt hier weg, weil diese Stufe nur den Stufensprung des Grundwechselgetriebes
aufweist. Es ist also ein nachgeschaltete Vielstufenwechselgetriebe mit sechs Rädern.
Gegenüber Abb. 15 ist jedoch die Zahl der Verzahnungskupplungen auf sechs herabgesetzt
worden, von denen. fünf mit einseitigen Abweisflanken auskommen, da sich beim Kupplungsschalten
die eine Kupplungshälfte stets von der gleichen Richtung der anderen Hälfte nähert.
Die sechste Kupplung, welche die Welle 13 mit dem Rad 107 verbindet, ist als Doppelkupplung
auszuführen oder mit anderen Hilfsmitteln so zu gestalten, daß die Kupplung, gleichgültig
ob sie von der einen oder anderen Richtung der Synchronlage gesteuert, stets sanft
einschaltet.
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Die Wirkung der Multiplikationsstufe ist größer, wenn ein Grundwechselgetriebe
mit sechs Rädern um eine Multiplikationsstufe ergänzt wird. Diese Multiplikationsstufe
verdoppelt die Stufenzahl dann auf zwölf. Der Stufensprung muß jedoch sehr nahe
an i liegen, wenn die Multiplikationsstufe noch praktisch mit zwei Rädern herstellbar
sein soll. Wichtiger ist das Getriebe mit lückenloser Stufenfolge. Auch hier ist
es notwendig, auf zwei Stufen zu verzichten. Durch diesen Verzicht ist es in allen
Fällen möglich, die um zwei Potenzen kleineren Multiplikationsstufen auszuführen,
wie es in Abb. 44 gezeigt wird.
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Die Gesämtstufenzahl läßt sich wie folgt errechnen: n ist gleich der
Stufenzahl des Grundwechselgetriebes multipliziert mit 2 minus 2, d. h. n = 6 -
2 - 2 = 10 Stufen. Die Multiplikationsstufe hat eine Übersetzung die gleich der
dritten Potenz der Übersetzung der einzelnen Wechselstufe ist. Wie aus der Abb.
2 zu ersehen ist, lassen acht Räder und zehn Kupplungen zehn Schatstufen zu. Die
nachfolgende Aufstellung gibt die für die einzelnen Schaltstufen wirksamen Räder
an 1. 13, 49, 50, 101, 102, 107, io8, 141, 142, 9; 2. 53, --, 5o, 101, 102, 107,
108, 141, 142, 9-
3. 13, -, -, -, 102, 107, 108, 141,
142, 9; 4. 53. -. --, --, -. 141, 142, 9; 5. 13, 49, 50, 101, 102, 107, -,
-, 142, 91-6. 53, -, 50, 101, 102, 107, -, -, 142, 9; 7. 13, -, -,
-, 102, 107, - -, 142, 9; 8. 53, -. -. --, -, -, 108, 107, 42, 9;
9. 13, -, -, -, 102, 101, 108, 107, 142, 9; io. 53, -, 50, 49, 102, 101,
108 108, 142, 9. Nach dem gleichen Verfahren sind noch vieheiligere Getriebe
aufzubauen. Die Aufgabe wird stets 11
vereinfacht, wenn eine oder zwei Lücken
in Kauf genommen werden. Wird beispielsweise an das Getriebe nach Abb. 44 noch ein
weiteres Multiplikationsgetriebe mit der Chersetzung gleich der Gesamtübersetzung
nach Abb 44 angereiht, so ist bei zwanzig Stufen nur eine Lücke vorhanden, die,
falls gewünscht, durch eine Stützwelle in an sich bekannter Weise kurzzeitig überbrückt
sein kann. In diesem Falle würde keine Energielücke auftreten.
-
Die bisher aufgeführten Beispiele lassen bereits erkennen, daß der
Getriebeaufbau sich weitgehend nach dem Verwendungszweck und insbesondere nach der
Lastkennlinie richtet. Die Lastkennlinie gibt das Lastgrenzdrehmoment über dem reziproken
ü1> >-setzungsverhältnis an. Ist die Hauptmotordrehzahl konstant, so ist die Abszisse
gleichzeitig die Lastdrehzahl n. Aus den praktisch ermittelten Lastkennlinien heben
sich vier Kennlinien heraus.
In diesen Gleichungen können n1 und n2 beliebig vorgegebene Werte sein. Meist sind
sie ohne Nachteile geringfügig änderbar. n1 kann auch negative Werte haben und insbesondere
Null sein.
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Aus den Beispielen ist zu ersehen, daß sich der Hauptregelbereich
aus Teilregelbereichen und dieser meist aus Halbbereichen zusammensetzt. Zwei Halbbereiche
eines Teilbereiches können gleich oder verschieden groß sein. Meist stehen die Halbbereiche
und die Teilbereiche in einem solchen mathematischen Verhältnis zueinander, daß
es leicht möglich ist, durch eine zusammengesetzte arithmetische und geometrische
Reihe den Getriebeaufbau in seiner Stufung festzulegen.
-
Da bei den vorwiegend interessierenden Getrieben im Höchstfall die
Weiten von vier aufeinanderfolgenden Teilregelhalbbereichen mathematisch unabhängig
voneinander sein können, sollen diese wie folgt bezeichnet werden. Die Halbbereiche
des ersten Teilregelbereiches a1, a2 und die des folgenden a3, a4.
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Hat ein Teilregelbereich zwei gleiche Halbbereiche, so ist seine Weite
2 a. Alle anderen Teilregelbereiche dieses Getriebes sind dann gleich oder um den
einfachen bzw. um den vielfachen Stufensprung q der nachgeschalteten Wechselgetriebestufen
größer, wobei die Übersetzungen der Umlaufrädergetriebe und die maximalen Käfigdrehzahlen
untereinander gleich sein müssen.
-
Werden die toten Bereiche, in denen ohne Schlupf keine Übersetzungen
gebildet werden, mit b bezeichnet, so sind alle Symbole der Aufbaugleichung genannt
worden, die in der jedesmalig gültigen Zusammensetzung die Summe i ergeben müssen.
-
Es folgen einige Beispiele: L.K.i a + 2 a = i (Abb. 21) ;
a + 2 a + 2 a = i (Abb. 8 und 9 Verstärkergetriebe) ; 2a +2a
+2a=i; b + 2a + 2a + 2a + 2a = i. L. K. 2 b + (a1 + a2)
+ (a3 + a4) = i (Abb. 18 und i9). L. K. 3 b + 2 a + 2 a - q =
i (vor- und nachgeschaltete Wechselgetriebestufe) ; b + 2a + 2a #
q + 2a - q2 + 2a . q3 = i (Abb. io und ii ohne o);
L.
K. 4 2a +2a +2a-q=1; a + 2a + 2a + 2aq = i; 2a +2a +2a+2aq=i;
a +2a +2a +2a+2aq=i; a-q+2a+2a-q=i; 2a-q+2a+2a-q=i; a +
2a - q + 2a + 2a # q = i.
-
Die Gleichungen mit den beiden Unbekannten a und q sind analitisch
zu lösen, wenn noch eine 2. Gleichung, die aus den Hyperbelbeziehungen abzuleiten
ist, aufgestellt wird. Diese lautet für das letzte Beispiel
weil die Maximalleistungen des Umkehrtriebes in den letzten Teilregelbereichen gleich
sein sollen. Mit a = ';',, und q = 1,5 sind die beiden Gleichungen
gelöst und die Getriebestufung dieses Beispiels festgelegt.
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Bei der Ermittelung der a1-, a,-, a,-, a4 Werte der L.-K.-2-Linie
ist zu beachten, daß die Drehmomentlinie angenähert eine Parabel ist.
-
Einige Gleichungen für verschiedene Halbbereiche lauten:
(a1 + a2) + (a1 + a2) + q (a1 + a2) = 1 |
(8,35 + 16,7) + (8,35 + 16,7) + 2 - (b,35 + 16,7) =
100°/o |
(a1 + a2) + (a1 + a2) + (a1 + a.) + q (a1 + a2) = 1 |
(8,9 + 13,3) + (8,9 + 13,3) + K9 + 13,3) + (13,3 + 20)
--- 100°/u |
a2 ' q + (a1 + a2) + q (a1 + a2) = 1 ; R = q ' a1 |
29,6 + (8,7 + 16) + 1,85 (8,7 + 16) = ioo°/o; R - 16°/n |
a2 + q (a1 + a2) + (a1 + a2) + q (a1 + a.) = i ; R = a1 |
13,i + 1,49 (8,8 + 13.1) + (8,8 + 131) + (13,1 + 19,5) = ioo°/o;
R = 8,8 |
Die rechts herausgestellte Gleichung gilt für den Rückwärtsbereich.
-
Wie aus den Lösungen zu ersehen ist, wurde a2 = a1
- q gewählt, um den Umkehrtrieb möglichst gut auszunutzen. Wird auf eine
bessere geometrische Abstufung größerer Wert gelegt, so wird a2 = a1 - q1
gesetzt, wobei q12 = q ist. Hierbei wird, wie bereits früher gezeigt, der
Räderaufwand für den Umkehrtrieb größer.
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Bei Einschaltung eines Verstärkergetriebes zeigen die Aufbaugleichungen
beispielsweise folgendes Bild: b+3-2a+3-2a-q+3-2a.q2+3-2a-q3=i(Abb.16 und 17), d.
h. 3 - 2 Halbbereiche bilden einen Teilregelbereich.
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Wird an Stelle eines Umkehrtriebes ein Hilfstrieb gewählt, der einseitig
von der Drehzahlnullinie arbeitet, so würde sinngemäß an Stelle von 2a nur
a treten. Hierbei ist zu beachten, daß die Größe des Hilfsregelbereiches
bei der Größenbestimmung der Hilfsleistung eine wenn auch meist praktisch zu vernachlässigende
Rolle spielt. Um so mehr, da der Regelbereich z. B. beim Leonardantrieb immer etwas
größer gewählt wird, damit die Drehzahllinien sich schneiden und die Verzahnungskupplungen
mit Abweisflanken sicher zum Eingriff kommen.
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Die bisher aufgeführten Gleichungen gelten für eine kontinuierliche
Regelung. Ist die Regelung z. B. infolge Wahl eines polumschaltbaren Drehstrommotors
als Hauptantrieb diskontinuierlich, so wird dieses zweckmäßig durch vertikale Trennstriche
in der Aufbaugleichung gekennzeichnet. Sind für den stationären Betrieb Lücken vorhanden,
die durch Drehzahlsenkung, Kupplungsschlupf o. dgl. überbrückt werden, so sind diesen
entsprechende b-Werte ein zusetzen.
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Wird die Käfigdrehzahl in einem Halbbereich oder häufiger geändert
z. B. durch Schnellganggetriebe, Hilfswechselgetriebestufen, Feldschwächung o. dgl.,
so kann die Aufbaugleichung folgendes Aussehen erhalten: a +2a+(a+a-q)=i;
R=a,
wobei q' der Drehzahlverstärkungsfaktor ist. Eine Aufstellung der 'Maximalhilfsleistungen
gibt die notwendige Ergänzung, um auch ohne graphisches Schema einen Überblick über
das zu planende Getriebe zu erhalten.
-
Es würde zu weit führen, alle notwendigen Ergänzungen (z. B. Berücksichtigung
der Schonbereiche) aufzuführen, die für die Aufstellung einer umfassenden Getriebesystematik
erforderlich sind. Die bisher gemachten Angaben reichen aus, um mehr als tausend
Getriebekombinationen aufzustellen. Kleine Abwandlungen sind oft von großer Bedeutung.
-
Da die vorliegenden Regelgetriebe für fast alle Kraft-, Arbeits-,
Schiffs-, Fahrzeug- und sonstigen Maschinen mit umlaufender Welle wegen ihrer weitgehenden
Anpassungsmöglichkeit in Frage kommen können, sollen auch die bevorzugten Maschinen
nicht aufgezählt werden. Es wird nur noch ein Blick in die Schwungradantriebe ge«,orfen.
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Der reine Schwungradantrieb ist ti. a. vorteilhaft für Rangier- und
Grubenlokomotiven, Schlepper, Lastkarren, Stadtomnibusse, Trieb-, Post- und Lieferwagen,
Fährschiffe und Hilfshebezeuge auf Karren u. dgl.
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Ein stationärer Motor, ein Zwischenspeicher oder eine ähnliche Einrichtung
ladet in der vorgegebenen Zeit den Schwungradspeicher wieder auf. Für diese Zwecke
sind die vorliegenden Regelgetriebe besonders gut geeignet. Die Regelgetriebe müssen
den Kraftfluß sowohl nach der einen als auch nach der anderen Seite bei bestem Wirkungsgrad
führen. Es wird eine gute Regelfähigkeit verlangt. Getriebeüberlastungen dürfen
nicht auftreten. Das Getriebe ist häufig die Verbindung von zwei großen Massen.
Auf keinen Fall darf der Schwungradspeicher überladen werden.
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In Betriebe- und regeltechnischer Hinsicht ist die Pufferschaltung
des Schwungradspeichers außerordentlich interessant. Die Pufferspeicherung ist u.
a. bei den folgenden Fahrzeugen, Kraft- und Arbeitsmaschinen besonders wirtschaftlich:
Rangier- und Grubenlokomotiven, Triebwagen, Stadtomnibusse, Windkraftanlagen, Walzwerke,
Hebezeuge und Zentrifugen.
Die Getriebeanlage eines Stadtomnibusses
soll an drei Beispielen kurz betrachtet werden.
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Drei Regelgetriebe sind nach Abb. 46 wie folgt eingesetzt: Das 3lotorregelgetriebe
RM zwischen dem Motor i und einer Zwischenwelle ZW.
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Das Speicherregelgetriebe RS zwischen der Zwischenwelle ZW und dem
Schwungradspeicher Sp.
-
Das Fahrregelgetriebe RF zwischen der Zwischenwelle ZW und den Treibrädern
T.
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Am einfachsten liegen die Verhältnisse, wenn die Zwischenwelle ZW
stets angenähert die gleiche Drehzahl behält.
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Das Motorregelgetriebe RM muß dann für die wirtschaftlichste Fahrweise
(konstantes Grenzdrehmoment) eine negative Lastkennlinie i erhalten. Die Hauptleistung
ist maximal ioo%. Die Getriebeaufbaugleichung 2(a + 2a + 2a = i führt zu
einem Umkehrtrieb mit einer Leistungsfähigkeit von 16,7% der maximalen Hauptleistung.
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Der Motor kann jederzeit stillgesetzt und vom Speicher wieder angeworfen
werden. Er dient auch als Motorbremse, wenn der Speicher die Bremsenergie nicht
aufnehmen soll oder kann. Da die Verbrennungskraftmaschine i elastisch ist, sind
an dieses Getriebe keineholien Regelanforderungen zu stellen, so daß auch ein Stufenumkehrtrieb
zur Wahl steht.
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Für das Speicherregelgetriebe RS ist infolge der konstanten Grenzleistung
und des kleinen Gesamtregelbereiches die Lastkennlinie 3 zu wählen. Um eine hohe
Bremsenergie aufnehmen zu können, ist das Getriebe für 2000/0 Maximalleistung auszulegen.
Im normalen Betrieb erstreckt sich der Regelbereich von 0,7 bis i. Auf längeren
Steigungen kann der Speicher weiter abgesenkt werden, was natürlich die Leistungsfähigkeit
der Verbrennungskraftmaschine mindert. Die untere Grenze soll daher zwischen 5o
und 6o liegen.
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Aus der Aufbaugleichung b+a.+a.q+a-q2+a.q3=i 70 -f- 6,5 + 7.1 -f-
7,8 -f- 8,6 = ioo% ist zu entnelinien, daß der Hilfstrieb für das Speicherregelgetriebe
8,6% des Regelnennwertes leistet. Da dieses Getriebe auch schnell regelbar ist,
kann es auch ein stufengeregeltes Fahrgetriebe RF regeltechnisch unterstützen. Hat
das Regelgetriebe RS seine untere Stellung erreicht, so erfolgt die weitere Drehzahlsenkung
des Speichers bei festem Übersetzungsverhältnis.
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Das Fahrregelgetriebe RF ist ebenfalls für Zoo 0/0 Maximalleistung,
jedoch nach der Lastkennlinie 4 auszulegen. Der hyperbolische Abschnitt ist hier
jedoch klein, weil der Speicher und die Verbrennungskraftmaschine zusammen über
das Fahrregelgetriebe beschleunigend auf das Fahrzeug einwirken. Die maximale Antriebsleistung
ist für RF zu groß. Es soll daher die Verbrennungskraftmaschine i möglichst immer
mit ihrer wirtschaftlichsten Drehzahl bzw. Leistung fahren. Hierbei liefert der
Speicher Sp die bis zur Nennleistung des Getriebes RF fehlende Energie.
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Die Aufbaugleichung lautet
Das Verstärkergetriebe setzt die Leistung des Umkehrtriebes auf 4 - 1,67 = - 6,5°/o
herab. Das Fahrregelgetriebe soll jedoch nicht für das i,67fache, sondern für das
2- bis 2,5fache Anfahrmoment ausreichend dimensioniert sein. Der Umkehrtrieb wird
maximal 1,2- bis i,5fach überlastet. Ein zeitabhängiges Lastrelais verhindert, daß
das Regelgetriebe längere Zeit mit hochbelastetem Umkehrtrieb arbeitet. Die maximale
Rückstellung beträgt nur wenige Prozent der normalen Fahrgeschwindigkeit. Mit dem
hier besonders geeigneten Umkehrleonardantrieb von 6,5% und einer halbselbsttätigen
Steuerung ist der Omnibus leicht, elastisch und wirtschaftlich zu betreiben.
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Aber auch dann wenn das mit Pufferschwungradspeicher ausgerüstete
Fahrzeug nur zwei Regelgetriebe erhält, sind wirtschaftliche Lösungen möglich.
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Wird das Motorregelgetriebe RM durch einen Freilauf ersetzt, so kann
der Motor entweder mit seiner Nenndrehzahl bei allen Belastungen laufen, oder er
läuft mit seiner Leerlaufdrehzahl leer. Wird er während der Fahrt stillgesetzt,
so muß er durch einen Anwurfmotor wieder in Gang gesetzt werden. Für die Motorbremsung
ist der Freilauf zu sperren.
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Wird das Speicherregelgetriebe RS durch eine schaltbare Kupplung ersetzt,
so ist es angezeigt, bei vergrößertem Schwungradspeicher die normale Drehzahlsenkung
nur bis auf o,8 zuzulassen. Da die Zwischenwelle ZW die Speicherdrehzahländerungen
mitmacht, sind die Übersetzungen des Motor- und des Fahrregelgetriebes so zu ändern,
daß der Motor auch bei niedriger Speicherdrehzahl genügend leistet und die Fahrgeschwindigkeit
groß genug bleibt. Die Speicherkupplung soll im normalen Betrieb nur selten bedient
werden. Bei dieser Lösung muß das Fahrregelgetriebe hochwertiger ausgebildet werden,
so daß die durch den Fortfall des Speicherregelgetriebes erzielten Ersparnisse stark
schwinden.
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Bei allen drei Lösungen kann der Schwungradspeicher mit dem gezeigten
Getriebeaufwand nicht vom Stillstand aus aufgeladen werden.
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Am einfachsten ist eine besondere stationäre oder fahrbare Ladevorrichtung,
mit der kurz vor Inbetriebnehme des Fahrzeuges der Speicher bis zur Leerlauf- ;
drehzahl des Verbrennungsmotors aufgeladen wird. Ist ein Speicherregelgetriebe vorhanden,
so erleichtert dieses den Ladevorgang.
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Eine andere, von äußeren Hilfsmitteln unabhängige Lösung, ist die
Benutzung des Fahrregelgetriebes als Ladegetriebe. Ein Rückführgetriebe, das meistens
nur aus zwei Rädern besteht, sowie einer Trenn- und einer Wechselverzahnungskupplung,
verbindet den Speicher bzw. das Speicherregelgetriebe mit der Sekundärseite des
Fahrregelgetriebes. Nachdem dieses Regelgetriebe von den Treibrädern getrennt ist,
wird der Speicher voll aufgeladen.
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Bei den stationären Antrieben treten grundsätzlich gesehen keine neuen
Probleme auf. Ist die Hauptmotordrehzahl konstant, so fällt das Motorregelgetriebe
forf. Sind zwei Arbeitsmaschinen vorhanden, die wechselweise arbeiten, so genügt
ein kleiner Speicher, der die Energiedifferenzen ausgleicht. Der Getriebeaufwand
ist dann ein Speicherregelgetriebe und zwei Fahr- oder hier besser gesagt zwei Arbeitsregelgetriebe.
Bei
den Windkraftanlagen ermöglicht das Regelgetriebe die wirtschaftliche Ausbeutung
der Schwachwinde sowie die Drehzahlsenkung des Rades im Sturm bei konstanter Generatordrehzahl.
Die pulsierenden Energieströme, die bei böigem Wind auftreten, werden durch Schwungradspeicher
geglättet.
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Nachdem neue Vorschläge über den Getriebeaufbau und über die Anwendung
der Regelgetriebe gemacht wurden, folgen Ausführungen über die einzelnen Getriebeteile.
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Wenn auch die Hauptantriebsmaschine selbst nicht zum Getriebe gehört,
so beeinflußt sie doch wesentlich den Getriebeaufbau. Bei Fahrzeugen ist der Verbrennungsmotor
als Otto-, Diesel- oder Generatormotor am meisten verbreitet. Er läuft schlecht
an und besitzt häufig keine große Drehzahlregelfähigkeit. Auf seine Eigenarten sowie
die der Dampf- und Gasturbine wurde bereits eingegangen. Während es bereits üblich
war, zwischen Turbine und Arbeitsmaschine ein Getriebe mit fester Übersetzung zu
schalten, um jede Maschine mit ihrer wirtschaftlichen Drehzahl laufen zu lassen,
ermöglicht das neue Regelgetriebe, die Übersetzung stets so einzustellen, daß in
jeder Arbeitsphase der wirtschaftlichste Betrieb gewährleistet ist. Geringe Getriebeverluste
und gute Regelfähigkeiten sind die Voraussetzungen hierzu. Die Dampfkolbenmaschine
erhält in der Regel kein Regelgetriebe. Sollte es zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit
doch vorgesehen werden, so wird es äußerst einfach, beispielsweise so, wie es bereits
für die Dampfturbine vorgeschlagen wurde.
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Schwankt das Wassergefälle bei Wasserturbinen in weiten Grenzen, wie
z. B. bei Ebbe-Flut-Kraftwerken, so kann ein Regelgetriebe wesentlich zur Rentabilität
der Anlage beitragen. Die Verhältnisse liegen in einigen Punkten ähnlich wie bereits
bei den behandelten Windkraftanlagen.
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Der Elektromotor hat je nach der gewählten Bauart recht verschiedene
Eigenarten. Die größte Überlastungsfähigkeit und die besten Anlaufeigenschaften
besitzt der Gleichstrommotor. Auch ist seine Regelfähigkeit gut. Trotzdem kann in
vielen Fällen ein Regelgetriebe sowohl beim Gs-Hauptstrommotor als auch beim Nebenschlußmotor
die Wirtschaftlichkeit oder die Regelfähigkeit beträchtlich verbessern. Häufiger
ist der Drehstromasynchronmotor., der auch als polumschaltbarer Motor bei Regelantrieben
gewählt wird. Da seine Überlastungsfähigkeit gering ist, wird ein Regelgetriebe
nicht nur zur Überbrückung der großen Stufen, sondern häufig auch zur Drehmomentsteigerung
benötigt. Wenn die regeltechnischen Anforderungen nicht sehr gering sind, liegt
die Aufgabe so, daß bei Wahl eines Motors mit konstanter Antriebsdrehzahl sowohl
ein nachgeschaltetes als auch ein vorgeschaltetes Wechselgetriebe zur Anwendung
kommt. Es ist alternativ zu untersuchen, ob das vorgeschaltete Wechselgetriebe eingespart
werden kann bei Wahl eines polumschaltbaren Drehstrommotors. Beim Synchronmotor
kann unter Umständen eine Anfahrkupplung vorteilhaft sein.
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Soll die elektrische Fernbahn aus dem allgemeinen Versorgungsnetz
gespeist werden, so sind die bei z62/3-bewährten Kommutatormotoren nicht zu verwenden.
Hier kann das neue Regelgetriebe helfen. Der Einphasenwechselstrom von beispielsweise
50- wird auf dem Fahrzeug durch einen Spaltphasentransformator in Drehstrom gleicher
Frequenz verwandelt, welcher den als Hauptantriebsmaschinen verwendeten Synchron-
bzw. Asynchronmotoren zugeführt wird. Alternativ kann auch ein Einphasenmotor in
Erwägung gezogen werden, wobei jedoch ein größeres Regelgetriebe zu berücksichtigen
ist.
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Akkumulatorfahrzeuge gewinnen durch das Regelgetriebe, weil die Antriebsmotoren
dann stets mit ihren wirtschaftlichsten Drehzahlen laufen und auch hier die Energierückgewinnung
keinen zusätzlichen Aufwand erfordert. Bei kürzerer Entladezeit ist der Schwungradspeicher
vorzuziehen.
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Für den Hilfsregeltrieb, der die Cbersetzungsänderung innerhalb der
Teilregelbereicheverursacht, wurde die allgemeine Bezeichnung Hilfstrieb gewählt,
weil jede Antriebsmöglichkeit bei änderbarer Drehzahl in veredelnder Weise nutzbar
gemacht werden kann. Erfolgt die Drehzahländerung des Hilfsregeltriebs sowohl auf
der einen als auch auf der anderen Seite der Nullinie, so wird er Umkehrtrieb genannt,
um den Drehrichtungswechsel zu kennzeichnen. Meist wird die Bezeichnung Hilfstrieb
nur dann gewählt, wenn die Drehzahländerung nur auf der einen oder nur auf der anderen
Seite der Nullinie vor sich geht.
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Das mechanische Stufengetriebe und der polumschaltbare Ds-Kurzschlußläufermotor
geben in vielen Fällen eine genügend feinstufige Chersetzungsänderung. Bei höheren
Ansprüchen werden stufenlos regelbare Hilfsantriebe hydraulischer, elektromotorischer
oder sonstiger Bauart gewählt. Reibrad-, Schaltwerk-und andere Hilfsregelgetriebe
sind auch geeignet. Es darf jedoch nicht verkannt werden, daß sich die Eigenarten
dieser Getriebe in der Charakteristik des Hauptgetriebes ausprägen. Ein lastabhängig
arbeitender Hilfstrieb macht auch das Hauptgetriebe last- bzw. grenzlastabhängig.
Um hierbei die Umschaltungen von einem Teilregelbereich zu dem anderen möglichst
einfach vornehmen zu können sind zwei oder mehrere Hilfs- bzw. Umkehrtriebe vorzusehen,
von denen jeweils nur einer arbeitet. Dieses ist natürlich dann nicht erforderlich,
wenn die Zuordnung von Kraftflußrichtung und Drehrichtung bequem änderbar ist wie
bei elektrischen Antrieben, insbesondere wie beim Leonard-, Metadynantrieb o. dgl.
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Muß der Regelbereich des Leonardumkehrtriebes außerordentlich groß
sein, so ist die Hintereinanderschaltung von zwei Leonardantrieben, also die Wahl
einer Haupt- und einer Feinumkehrmaschine, angezeigt.
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Am naheliegendsten erscheint der Aufbau, die Umkehrmaschine über ein
Differentialgetriebe auf den Käfig des Umlaufräderregelgetriebes arbeiten zu lassen
und durch eine Hilfsmaschine, die ebenfalls auf das Differentialgetriebe einwirkt,
die Drehzahllinie so weit herabzusetzen, daß auch Null angefahren werden kann. Bei
Durchgang durch Null müssen gleichzeitig Umkehrmaschine und Hilfsmaschine reversiert
werden. Eine auch sonst vorteilhafte Bremse, die als Fliehkraftsicherheitsbremse
wirkt, sorgt durch ihre Einschaltung bei Null für den ordnungsgemäßen Drehzahlausgleich.
Nachteilig
ist jedoch, daß beim Betrieb um Null herum die beiden Maschinen fortwährend reversieren
müssen und daß hiermit ein Zeitverlust verbunden ist. Das ständig eingeschaltete
Differentialgetriebe muß obendrein in Kauf genommen werden.
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Es ist deshalb vorteilhaft, Haupt- und Feinumkehrmaschine über eine
Wechselkupplung wahlweise arbeiten zu lassen. Die Wechselkupplung wird bei gleicher
Drehzahl der beiden Maschinen betätigt. Die hierzu erforderlichen Mittel sind bekannt.
Die Feinumkehrmaschine läuft vorzugsweise dauernd, während die Hauptumkehrmaschine
im Feinbereich still steht und erst kurz vor der zu erwartenden Schaltung wieder
anläuft. Am vorteilhaftesten ist in den meisten Fällen der nachfolgende Erfindungsvorschlag,
welcher an einem Beispiel nach Abb. .47 erläutert werden soll.
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DieHauptumkehrmaschine UHstehtständigmit dem Käfig des Umlaufräderregelgetriebes
in Verbindung. Die Feinumkehrmaschine UF wird nur im Feinregelbereich hinzugeschaltet.
Es muß dafür gesorgt werden, <laß unabhängig davon, ob Motor- oder Generatorbetrieb
vorliegt, die beiden Maschinen nicht gegeneinander arbeiten. Dieses wird erfindungsgemäß
dadurch vermieden, daß bei geschlossenen Ankerstromkreisen die Feinumkehrmaschine
in ihrem Wirkungsbereich die Betriebsart angibt und die Leistung der Hauptumkehrmaschine
um Null herum pendelt. Zu diesem Zweck besitzt die Hauptleonardmaschine
LH
außer dem fremd erregten Hauptfeld FLH und sonstigen hier nicht angezeigten
Hilfsfeldern ein sehr schwaches Kompoundfeld FHF, das vom Ankerstrom des Feinantriebes
UF-LF zeitweise durchflossen wird. Ein Vibrationsrelais RV steuert diesen Feldstrom.
Die Feinleonardmaschine LF besitzt, wie üblich, das fremd erregte Feld FLF. Der
Stellwiderstand WF regelt den Feldstrom. Für das Hauptfeld FLH ist der Stellwiderstand
WH vorgesehen. Der Stellmotor M stellt die Widerstände ein, wobei das Getriebe
GW dafür sorgt, daß nur im Feinbereich WF verstellt wird. Ähnliche Getriebe sind
zur Genüge bekannt. Der Umschalter S U erwirkt die Reversierung der Felder FLH und
FLF. Bei 36o° Drehung des Stehwiderstandes werden diese Felder der Leonardmaschine
von Null aus zunächst positiv verstärkt bis zum Maximum, dann wieder herabgesetzt
bis auf Null, weiterhin bis zum negativen Maximum verstärkt und anschließend wieder
bis auf Null vermindert. RH und RF sind Stromrichtungsrelais für die Steuerung des
Vibrationsrelais RV und für die Schwächung des Feldes FLH in Reihenschaltung mit
dem Kupplungskontakt SK und Widerstand W. Die Kupplung K wird eingeschaltet,
wenn der Widerstand WF beginnt, sich zu bewegen aus der positiven oder negativen
Maximumstellung gegen Null. Diese Einschaltung kann beispielsweise in Abhängigkeit
von der Stellung des Stellwiderstandes WH erfolgen, jedoch besser bei Erreichen
des Gleichlaufens der beiden Kupplungshälften K. Die Kupplung wird wieder gelöst,
wenn WF seine negative oder positive Maximumstellung (Umkehrpunkt) erreicht hat.
Die Kupplung K wirkt also wie eine Freilauf- oder Überholkupplung, jedoch mit dem
Unterschied, daß es gleichgültig ist, ob UF als Motor oder als Generator arbeitet.
Mit dem Betätigungsschalter SM, der auch ein Regelgerät sein kann, wird der Stellmotor
M rechts- oder linkslaufend gesteuert.
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Um die Wirkungsweise dieser Einrichtung zu verstehen, müssen vier
Betriebszustände beachtet werden. Die Maschinen UH und UF arbeiten nach der
Stellung der Stehwiderstände WH und WF zusammen rechtsdrehend oder linksdrehend,
und bei jeder Drehrichtung kann die Maschine UF entweder als Motor oder als Generator
arbeiten. Letzteres hängt von äußeren Lastverhältnissen ab. Die vier Betriebszustände
geben folgendes Bild: UF rechtsdrehend arbeitet als Motor: Der Ankerstrom von LF
über RF nach UF. Die Relaiskontakte von RF sind, wie gezeichnet, nach rechts gelegt.
Die Kompoundwicklung FHF schwächt das Feld FLH, bis der Generator LH zum
Motor wird und der Ankerstrom umkehrt. Der Relaiskontakt RH bewegt sich dann von
rechts nach links; in demselben Augenblick bekommt die Relaisspute RV Strom
und FHF wird kurzgeschlossen. Die Wicklung FLH erzeugt ohne'die Gegenwirkung von
FHF ein zu starkes Feld, so daß LH
wieder zum Generator wird und der umkehrende
Strom den Relaiskontakt wieder, wie gezeichnet, nach rechts bewegt. RV fällt ab,
und dieses Spiel beginnt von neuem.
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UF rechtsdrehend arbeitet als Generator: Der Ankerstrom fließt von
UF über RF nach LF. Die Relaiskontakte liegen entgegen der Zeichnung links. Es fließt
zu FLH ein Parallelstrom über SK und W. Durch die Wicklung von FLH
fließt also ein kleinerer Strom bei sonst gleichen Verhältnissen. Da der Strom in
FHF jetzt eine Feldverstärkung bewirkt, wird der Motor LH
zum Generator. Der
Relaiskontakt RH geht dann in die gezeichnete Stellung, die Spule RV bekommt Strom
und FHF wird kurzgeschlossen. LH arbeitet wieder als Motor und
RH schaltet nach links, RV fällt ab, und das Spiel beginnt von neuem.
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UF linksdrehend arbeitet als Motor: Der Ankerstrom fließt von LF über
UF und RF nach LF zurück. Die Relaiskontakte liegen links. Die wirksamen Stehwiderstände
WH und WF sowie die Umschalter SV befinden sich ebenfalls in der linken Hälfte
der Kontaktbahn. Das Kompoundfeld FHF schwächt das Feld FLH und so fort. Der Vorgang
verläuft sinngemäß wie beim rechtsdrehenden Motor.
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UF linksdrehend arbeitet als Generator: Hierbei ist die Erregung durch
den Parallelstromkreis über W geschwächt und FHF wirkt verstärkend, wie bereits
sinngemäß dargestellt.
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Die lastabhängige Beeinflussung der Feldsteuerung LH ist in
vielen Fällen sehr vorteilhaft. Es ist natürlich auch möglich, direkt durch Einwirkung
auf FLH die gewünschte Feldbeeinflussung herbeizuführen. Auch kann durch ein Nullstromrelais,
das an Stelle von RH tritt, ohne RF das Feld von LH in dem gewünschten Sinne
beeinflußt werden. Diese und ähnliche Nullstromregelschaltungen sind an sich bekannt.
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Die Stellwiderstände für die Leonardumkehrtriebe müssen so wirken,
daß bei absolut größter Drehzahl die neu zusammenzuschaltenden Kupplungshälften
synchron laufen. Bei Reibungskupplungen spielen geringe Unterschiede keine Rolle.
Bei formschlüssigen Kupplungen sind jedoch gewisse Vorkehrungen zu
treffen,
die neu sind. Am einfachsten ist es, den Stehwiderstand so weit zu bewegen, bis
die Kupplungshälften synchron laufen und selbsttätig einschalten. Diesen Schaltzustand
benutzt man, um die Umkehrbewegung des Stellwiderstandes herbeizuführen. Soll der
Stellmotor im gleichen Sinne weiterlaufen, so ist eine Umkehrkupplung zwischenzuschalten.
Bei schnellen Drehzahländerungen kann sich die Feldträgheit hierbei störend bemerkbar
machen.
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Durch Hilfseinrichtungen wird erwirkt, daß trotz des ständig in einer
Drehrichtung umlaufenden Abgriffes am Stellwiderstand die Leonardmaschine auch in
ihren Umkehrpunkten richtig erregt ist. Die Umkehrmaschine erhält so auf jeden Fall
ihre richtige absolute Höchstdrehzahl. Die verschiedenen Antriebsdrehzahlen des
Hauptmotors i, die verschiedenen Temperaturen der Wicklungen und sonstige praktisch
schwer zu vermeidende Unregelmäßigkeiten werden dabei ausgeglichen. Die Hilfseinrichtung
Abb.48 arbeitet grundsätzlich so, daß der eigentliche Stellwiderstand
WL einen zu großen Erregerstrom geben würde und deshalb ein Zusatzstellwiderstand
WZ vorgesehen wird, der den Strom soweit schwächt, daß die Umkehrmaschine
U im Umkehrpunkt des Steilwiderstandes (der Abgriff geht natürlich weiter) ihre
richtige Höchstdrehzahl erreicht. Um dieses feststellen zu können, wird einerseits
durch einen Vergleichswiderstand Ü'V in Nähe des Umkehrpunktes die jeweilige Entfernung
bis zum Umkehrpunkt ermittelt, und andererseits wird mit Hilfe eines Differentialgetriebes
und eines Meßgenerators G die jeweilige relative Drehzahldifferenz festgestellt.
Sind beide Werte Null, so ist sowohl für den Stehwiderstand als auch für die Drehzahl
der Umkehrmaschine der Umkehrpunkt erreicht. Bevor die Schaltung näher betrachtet
wird, soll das Getriebe, das für den Antrieb des Meßgenerators erforderlich ist,
erläutert werden.
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Bekannt sind aus den früheren Beispielen die Umlaufrädergetriebe 3
und 4, die Verbindungsgetriebe 66, 67 und die ersten Räder 49, 5o des nachgeschalteten
Wechselgetriebes. Die Kupplungen 13-49 und 53-5o sind zwei beliebig herausgegriffene
Schaltkupplungen in Form von Verzahnungskupplungen.
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Die Umkehrmaschine U ist der sonst mit 2 bezeichnete Umkehrtrieb.
Sie wirkt über die Räder 64, 65 und die Wechselkupplung 14o auf die Räder 15 und
55 der Käfige der Umlaufrädergetriebe 3 und 4 ein. Mit den Rädern 15 und 55 sind
noch die beiden Hilfsräder 130 und 132 fest verbunden, die jedoch einen etwas kleineren
Teilkreis besitzen. Ihre Gegenräder 129 und 131 laufen bei ausgeschalteter Wechselkupplung
140 lose auf ihrer Welle zwischen Rad 64 bzw. 65 und Wechselkupplung 140. Wird 14o
nach rechts eingeschaltet, so wird sowohl das Rad 64 als auch das Hilfszahnrad 129
mit der Umkehrmaschine verbunden. Das Rad 129 kann jedoch nur ein bestimmtes Grenzdrehmoment
übertragen, da es als Rutschkupplung ausgebildet ist. Eine innere Begrenzungshülse
o. dgl. sorgt dafür, daß das Rad trotz der Spreizfedern bei ausgeschaltetem Zustand
frei läuft. Mit den Rädern 64, 65 stehen die beiden Antriebsräder 133, 135 in Verbindung,
und zwar das eine über 134 zur Drehrichtungsumkehr. In die Sonnenräder 136, 137
greift das Planetenrad 138 hinein, welches über den Planetenstern nebst Welle 139
den Meßgenerator G antreibt. Der Generator G wird also stets mit der Differenzdrehzahl
der Räder 15 und 55 angetrieben.
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Die Wirkungsweise des Getriebes ist folgende: Die Wechselkupplung
ist nach rechts geschaltet. Das Umlaufrädergetriebe 3 ist wirksam. Die Umkehrmaschine
läuft von Null ab hoch. Das Rad 55 dreht sich schneller als 15. Der Generator G
zeigt eine ansteigende Spahnung, die neu hinzuzuschaltende Verzahnungskupplung 53-5o
fällt ein, bevor die Umkehrmaschine U ihre höchste Drehzahl erreicht hat. Von diesem
Punkt ab wird trotz Steigerung der Drehzahl von U die Differenzdrehzahl kleiner.
Das Rad 129 beginnt zunehmend zti schlüpfen. Die Drehzahl des Generator; G nimmt
ab; sie ist Niill, wenn der Umkehrpunkt erreicht ist. Die Wechselkupplung 140 schaltet
schlupflos um. Das Rad 131 schlüpft, bis die Verzahnungskupplung 13-49 ausschaltet.
Die Gencratorspannung von G steigt zunächst bis zum Ausschaltpunkt der Kupplung
13-49 schnell an, um dann wieder bei sinkender Dreiezahl von U abzunehmen.
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Dieser Generator G arbeitet auf eine Wicklung des Differentialrelais
RD, die andere Wicklung wird von dem Generator 1. über einen Vergleichswiderstand
YY'Y' gespeist. Der Erregerstrom <liescr Wicklung ist also abhängig von der Drehzahl
U und von der Entfernung des Widerstandsabgriffes vom Umkehrpunkt. Das Differentialrelais
RD steuert über den Stellmotor :11Z den Zusatzwiderstand 11'Z so, daß zu jeder bestimmten
Stellung des Steilwiderstandes 11'L eine ganz bestimmte Relativdrehzahl von U gehört.
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Über diese Steuerung hinaus k(»encel noch verschiedene Zusatzeinrichtungen
getroffen werden. So kann beispielsweise der Stellmotor @11 zusätzlich oder übergeordnet
beeinflußt werden, wenn der Einschaltpunkt der Verzahnungskupplung mit dem Einsetzabgriff
des Vergleichstellwiderstandes 11'1' nicht weitgehend genug übereinstimmt. Wirkt
der Vergleichswiderstand am ganzen Umfang, so übt 11'7_ dauernd seinen erwünschten
Ausgleich aus. Abb. 11 zeigt nur ein Beispiel für den grundsätzlichere Aufbau. Bei
;ehr schnellen Regelvorgängen muß eine Röhrensteuerung gewählt werden, die an sich
bekamnt ist. Die Querfeldmaschine kann auch in Frage kommen.
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Auch bei vereinfachten Steuerungen kann die Ausbildung des Getriebes
zwischen dem Umkehrantrieb U und den zweiten Gliedern der Umlaufrädergetriebe 3
und 4 beibehalten werden. Das selbsttätige Einschalten der Verzahnungskupplungen
wird dann dazu benutzt, nach Zurücklegen eines bestimmten Zusatzweges am Steilwiderstand
11'L (evtl, mit verringerter Geschwindigkeit) gleichzeitig die Wechselkupplung 140
umzuschalten und die Ab griffeinrichtung des Steilwiderstandes über eine
Umschaltkupplung zu reversieren.
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Nockensteuerwerke oder ähnliche Schalteinrichtungen, die für die Steuerung
der Schaltkupplungen, also für die Programmsteuerung notwendig sind, können hier
als bekannt vorausgesetzt werden. Es genügen daher einige grundsätzliche Ausführungen.
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Die Schalteinrichtungen einschließlich Feldregler für den Umkehr-
bzw. Hilfstrieb werden infolge der
zyklischen Betätigung auch bei
stetigem Fortschalten mehrfach genutzt. Die Wiederholung richtet sich nach dem Grundaufbau
des Getriebes. Für die Schaltung der Verbindungs- und Wechselgetriebe ist in der
Regel eine Programmwalze erforderlich, die sich von der einen Endlage bis zur anderen
weniger als einmal dreht. Beide Schalteinrichtungen sind durch ein Getriebe verbunden,
das häufig ein schaltbares Stufengetriebe mit zwei verschiedenen Übersetzungen sein
muß. Bei kleinen Regelgetrieben werden bevorzugt rein mechanische Nocken-, Kurven-
oder Kulissensteuerungen verwendet, die unmittelbar mit dem Regelgetriebe zusammengebaut
sind. Größere und kompliziertere Getriebe werden auch elektromagnetisch, hydraulisch,
elektrohydraulisch, elektromotorisch oder mit anderen Hilfsmitteln der Steuertechnik
gesteuert. Von Fall zu Fall ist zu entscheiden, ob schleichende oder sprungweise
Betätigung richtig ist.
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Das schnelle und vor allem sichere Einschalten von Verzahnungskupplungen
muß gewährleistet sein. Verriegelungen an sich bekannter Art verhindern nicht ordnungsgemäße
Fortschaltung.
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Pulsierende Einschaltkräfte stellen das Einschalten der Verzahnungskupplungen
auch bei fehlenden Abweisflächen sicher. Stoßen die abgerundeten Seitenflächen der
Zähne so ungünstig aufeinander, daß sie bei konstantem Einschaltdruck weder ineinandergleiten
noch aneinander vorbeigleiten, so wird infolge der Pulsationen der abstützende Gleichgewichtszustand
gestört und die Verzahnungskupplung mit Sicherheit eingeschaltet.
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Die Druckpulsationen können durch einen mechanischen oder magnetischen
Vibrator erzeugt werden, der bei hydraulischen Steuerungen über eine Balgmembran
auf das hydraulische Gestänge einwirkt. Elektromagnetisch betätigte Kupplungen werden
sinngemäß durch einen pulsierenden Erregerstrom geschaltet.
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Bei Raupenfahrwerken und mitunter auch in anderen Fällen ist eine
besonders schnelle Steuerung (Eilsteuerung) notwendig. Das wiederholte Reversieren
des Umkehrtriebes ist zu zeitraubend. In Verbindung mit Reibungsschaltkupplungen
kann an Stelle des beispielsweise siebenfachen Reversierens innerhalb eines Teilregelbereiches
durch einmaliges Reversieren der ganze Teilregelbereich in außerordentlich kurzer
Zeit durcheilt werden. Abb. 49 zeigt als Schema ein Ausführungsbeispiel. Die gezeichnete
Linie n" zeigt den bekannten normalen Drehzahlverlauf des Umkehrtriebes. Die Umschaltung
erfolgt in jeder Spitze. Bei der Eilsteuerung wird während des Drehzahlüberganges
auf Null bereits die zweite Schaltkupplung K$ des Verstärkergetriebes eingeschaltet,
rasch folgen ihr die dritte bis fünfte. Bei Einschaltung von K6 beginnt der Umkehrtrieb
hochzulaufen. Während des Hochlaufens wird die siebente Schaltkupplung eingeschaltet.
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Eine andere Schaltung wird bei einem fünfstufigen Verstärkergetriebe
an Hand von Abb. 50 gezeigt. Hier gehört, wie man ohne weiteres erkennen
kann, bei der Eilsteuerung zu jeder Schaltkupplung auch eine bestimmte Drehzahl.
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Kupplung K1 n" = - ioo%; Kupplung K, n" = - - 30%; Kupplung
K3 nu = o ;
Kupplung K4 n" _ + 30°/o; Kupplung K, n" _ + iooo/o.
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Diese Schaltung ergibt ein gleichmäßigeres Arbeiten. Auch ist das
die Schaltwalzen verbindende Schaltgetriebe, welches die Aufgabe der wechselweisen
Normal-und Eilsteuerung erfüllt, leichter herzustellen.
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Für die Lenkung der Raupenfahrwerke mit Zwillingsgetrieben muß das
Übersetzungsverhältnis der einzelnen Getriebe leicht und sinnfällig eingestellt
werden können. Das im Automobilbau bekannte Lenkrad kann auch hier Eingang finden.
Häufig ist es jedoch besser, einen Kugelschalter mit acht Stellungen nach Abb.5i
vorzusehen. Es wird mit diesem Schalter lediglich die gewünschte Änderungsrichtung
in der Getriebeübersetzung und die Änderungsgeschwindigkeit angegeben. Der Schalter
steuert gleichzeitig die beiden Stellmotoren, welche für die beiden Nockensteuerschaltwerke
des rechten und des linken Regelgetriebes, die im Gegensatz zu Abb. io in getrennten
Wannen untergebracht sein können.
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In Abb. 51 bedeutet Fahrhebel in Fahrtrichtung A beide Regelgetriebe
werden gleichmäßig hinaufgeschaltet. Fahrhebel entgegen der Fahrtrichtung B heißt:
beide Getriebe werden gleichmäßig herabgeschaltet. Fahrhebel nach rechts G bewirkt:
das linke Getriebe wird hinauf-, das rechte herabgeschaltet. Beim Fahrhebel nach
links G werden die Getriebe entgegengesetzt gleichmäßig beeinflußt. Schalthebel
halbrechts oben B bewirkt, daß nur das linke Getriebe hinaufgeschaltet wird, während
in der Stellung halblinks oben H das rechte Getriebe aufwärtsschaltet. Schließlich
sind noch die Stellungen halbrechts unten D und halblinks unten F möglich, die bewirken,
daß das rechte Getriebe bzw. das linke Getriebe herabgeschaltet wird, damit die
entsprechende Fahrkurve entsteht.
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Die Steuerungsimpulse können mechanisch, hydraulisch oder elektrisch
zu den beiden Stellmotoren weitergegeben werden. Als Ausführungsbeispiel soll die
elektrische Steuerung gewählt werden, weil bei ihr nicht nur die Steuerkanäle am
bequemsten und sichersten zu verlegen sind, sondern weil auch leicht mehrere Steuerstellen
bei geringstem Bauaufwand einzurichten sind. In der Form eines in der Elektroindustrie
bekannten Kugelschalters mit acht Arbeitsstellungen ist im wesentlichen der Fahrschalter
gegeben. Der Einfachheit wegen sollen die vier Steuerleitungen, die für die beiden
Stellmotoren notwendig sind, an vier Kontaktsegmenten i', 2', 3', 4' angeschlossen
sein. Die Steuerleitung i' bewirkt Linkslauf des linken Stellmotors, die Steuerleitung
2' Rechtslauf des gleichen Motors. Die Steuerleitungen 3' und 4' gelten für die
Links- bzw. Rechtsaufstellung des rechten Stellmotors. Linkslauf des Stellmotors
bedeutet Geschwindigkeitssteigerung des Regelgetriebes, so daß oben die Fahrtrichtung
bei Vorwärts- i fahrt liegt. Oben und unten ist noch je ein Schaltkontakt vorgesehen,
der das Einschalten eines Verbindungsgetriebes der beiden Nockensteuerschaltwerke
veranlaßt, um die synchrone Verstellung der beiden Regelgetriebe herbeizuführen.
Rechts und links können ebenfalls je ein Kontakt vorgesehen sein, der
das
Einschalten eines weiteren, entgegengesetzt wirkenden Verbindungsgetriebes veranlaßt,
um bei Rückstellung ohne Korrektur des einen oder anderen Getriebes wieder die Geradeausfahrt
herbeizuführen. Praktisch ist dieses jedoch nicht von Bedeutung, da häufig beim
Rückstellen der Lenkung gleichzeitig eine Geschwindigkeitsänderung herbeigeführt
wird.
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Unterhalb des Kugelschalters ist ein Druckknopf 5' vorgesehen, bei
dessen Betätigung die Stufengetriebe in den beiden Schaltwerken durchschalten, d.
h. die Übersetzungen von beispielsweise 5 : i in i : i ändern, um die Normalsteuerung
auf Eilsteuerung umzuschalten. Die Wechselkupplungen sind so ausgeführt, daß die
Kupplung nur in der richtigen Stellung erfolgt, damit beim Übergang von einem Stufenbereich
zum anderen die korrespondierenden Reibungskupplungen eingeschaltet sind.
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Ein Schwenkhebel 6' (Abb. 51) dient zum Einstellen der Stellmotorgeschwindigkeit,
wenn der Kugelschalter nicht so ausgebildet ist, daß mit stärkerer Auslenkung des
Schalthebels die Stellgeschwindigkeit wächst. Der getrennte Hebel hat den Vorteil,
daß bei einmaliger Einstellung stets die gewünschte Stellgeschwindigkeit vorhanden
ist. Es genügen meist drei Geschwindigkeiten, z. B. große Geschwindigkeit 3fach,
normale Geschwindigkeit ifach und kleine Geschwindigkeit 1/4fach. Der Fahrer kann
dann besser auf die Fahrbahn achten, und bei stoßreicher Fahrbahn sind die Fehlsteuerungen
seltener. Die Stellung des Geschwindigkeitshebels ist jederzeit frei wählbar. Ein
ähnlicher Hebel könnte vorgesehen sein, um die Solldrehzahl des Hauptmotors anzugeben.
Durch diesen Hebel sind auch die Fahrbremse sowie die beiden Haltebremsen zu betätigen,
so daß für die gesamte Steuerung ein leicht bedienbarer Fahrschalter vorhanden ist.
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Aber nicht nur die , Steuerung, sondern auch die Anzeige der jeweiligen
Getriebeschaltung ist für die Brauchbarkeit eines Getriebes von Bedeutung. Bei einem
Raupenfahrzeug, das mit Zwillingsgetriebe arbeitet, müssen mit einem Blick sowohl
die relativen als auch die absoluten Übersetzungsverhältnisse zu erkennen sein,
wie es an dem Beispiel nach Abb. 51 der Fall ist. Diese Darstellung gilt für ein
Getriebe nach Abb. 12, 13 und 5o. Da vier Teilregelbereiche zu beachten sind und
für zwei Stufen des Verstärkergetriebes der Stellwiderstand eine Umdrehung macht,
müssen für jedes Getriebe neben der Stellung des Stellwiderstandes zehn verschiedene
Schaltungen angezeigt werden. Die Stellungen der beiden Stellwiderstände werden
auf einer kreisförmigen Skala A, durch die beiden Zeiger Z1; und Z,e angezeigt.
Die zwei mal zehn verschiedenen Schaltstellungen ill bis ioll und i,, bis ioe werden
auf einem Tableau angegeben. Da es noch von Vorteil ist, schnell und eindeutig erfassen
zu können, ob das "linke oder das rechte Getriebe eine höhere Übersetzung hat, wird
durch die Felder B1; und B,, z. B. durch Leuchteffekt angegeben, welche Raupe
schneller läuft. Auf Grund dieser Angaben ist es möglich, ein solches Anzeigegerät
zu bauen. Die elektrischen Übertragungseinrichtungen dürften bevorzugt werden.
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Besitzt jedes der beiden Regelgetriebe eine Stufen-Umkehrtrieb mit
Verstärkergetriebe, so ist die A,1-zeigevorrichtung nach Abb. 53 zweckmäßiger. Es
sind in erster Linie die Schaltstellungen der Kupplungen des Umkehr- und Verstärkergetriebes
zu beachten. Am übersichtlichsten ist die schachbrettartige Darstellung nach Abb.
53. Die Horizontalen S1 bis S,, bedeuten die Kupplungen des Verstärkergetriebes,
die Vertikalen K1 bis K,, bedeuten die Kupplungen des Umkehrtriebes. Da es sich
in diesem Beispiel um jeweils fünf Kupplungen handelt, entsteht ein Feld von fünf
mal fünf Streifen. Der Schnittpunkt dieser Streifen ist dann die Schaltstellung,
z. B. S, K3. Da das menschlich-- Auge ohne Abzählen auf den ersten Blick erkennt,
ob es die erste, letzte, zweiterste, zweitletzte oder mittlere Linie ist, die beispielsweise
matt aufleuchtet, kann der Fahrer sich nicht irren, um so mehr, da er beim Zwillingsraupenfahrwerk
zwei unmittelbar nebeneinander stehende Tafeln vergleicht, die bei Geradeausfahrt
gleich aussehen müssen. Die Tafeln können natürlich auch spiegelbildartig aufgebaut
sein. Durch die beiden Tafeln werden unter Berücksichtigung von sechs Teilregelbereichen
in der beschriebenen Form dreihundert verschiedene Stellungen sinnfällig kenntlich
gemacht. Die Teilregelbereiche werden durch Springziffern, Leuchtbuchstaben o. dgl.
in einem Feld oder in mehreren Feldern angezeigt. Aus Raumersparnisgründen wird
die Einfelddarstellung bevorzugt. Ob in Abhängigkeit von der Kupplungsstellung oder
von der Stellung der Nockenschaltwerke, ob elektrisch, mechanisch oder sonst irgendwie
die Schaltstellungsanzeige vorgenommen wird, ist hier gleichgültig, da es ungezählte
Ausführungsmöglichkeiten gibt.
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Bei stationären Getrieben ist häufig eine Regelung in Abhängigkeit
von einer geeigneten Regelgröße notwendig, so z. B. in Abhängigkeit von dem Primärdrehmoment.
An Stelle der bekannten Einrichtungen kann bei diesen Getrieben auch in Abhängigkeit
vom Ankerstrom der Umkehrmaschine geregelt werden, deren Maß für die Größe des Drehmomentes
ist. Gegebenenfalls müssen zusätzlich die Stellung des Stehwiderstandes und die
Schaltstellungen der Kupplungen berücksichtigt werden. Hilfstriebe mit eigener Grenzlastcharakteristik
wurden bereits erwähnt.
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Das Umlaufrädergetriebe ist für den wirtschaftlichen Bau des Regelgetriebes
von größter Bedeutung. Um eine kurze Baulänge zu erhalten, müssen die Umlaufrädergetriebe
nebeneinander gelegt werden. Ihr Achsabstand ist gleich dem der vor- und nachgeschalteten
Getriebestufen und somit maßgebend für die Breite und Höhe des Regelgetriebes. Nur
mit räumlich kleinen Umlaufrädergetrieben sind preiswerte Regelgetriebe zu fertigen.
Der Getriebe-Baustoff ist dann gut ausgenutzt, wenn eine Vielzahl von Planetenrädern
parallel arbeitend angeordnet ist. Falls irgend angängig, wird aus Herstellungsgründen
das Getriebe aus Stirnrädern zusammengesetzt, wobei gerad- oder schrägverzahnte
Räder in Frage kommen. Da es nicht möglich ist, mathematisch genaue Getriebe zu
bauen, sind Kunstmittel anzuwenden, um alle Planetenräder gleichmäßig zum Tragen
zu bringen. Auch ist die einwandfreie
Lagerung sowie Schmierung
ein besonders zii beachtendes Problem.
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Nach der Erfindung wird bei einem Umlaufrädergetriebe mit mehreren
Doppelplanetenrädern das gleichmäßige Tragen der Planetenräder dadurch erreicht,
daß jedes Rad aus zwei gegeneinander verdrehbaren Teilrädern besteht, von denen
jedes doppelt gelagert ist und deren äußere Naben durch eine nicht auf Biegung beanspruchte
Drehstabfeder miteinander verbunden sind.
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Ausführungsbeispiele für diesen Erfindungsgedanken und für weitere
Erfindungsvorschläge sind in der Zeichnung dargestellt.
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Nach Abb. 54 treibt das Sonnenrad 1'i über fünf Doppelplanetenräder
1'.I das Sonnenrad 13 an. Die Räder 14 sind in dem mit Zahnkranz 15 versehenem Käfig
12 gelagert. Mit Hilfe des Ritzels 16 kann dem Käfig eine beliebig wählbare Drehzahl
gegeben werden. ,Jedes Doppelplanetenrad 14 besteht im wesentlichen aus dem Zapfenritzel
1430, dem Hohlritzel 1431 und der Drehstabfeder 1434. Das Zapfenritzel besitzt drei
Lagerstellen 1432, die als Preßstoffwickellager ausgebildet sind. Die beiden Lagerstellen
auf dem Zapfen liegen in dem geschliffenen Hohlritzel. Die dritte Lagerstelle sowie
die gleichartig ausgebildete Lagerstelle 1432 des Hohlritzels lagern das Doppelplanetenrad
im Käfig 12. Um die beiden Ritzel mit der Drehstabfeder verbinden zu können, sind
die äußeren Ritzelenden als Klemmnaben 1433 ausgebildet. Bei dem Zapfenritzel sorgt
ein Schrumpfring 1435, bei dem Hohlritzel eine schwachkonische Spannmutter 1436
für den Spannungsschluß. In den Spannaben sind noch sechs bis acht axiale Schlitze
1437 eingestoßen, die sowohl den Spannungsschluß erleichtern, als auch das Schmiermittel
in und durch das Doppelplanetenrad treten lassen. Bohrungen 1438 sind für die Schmierung
der Zapfenlagerstellen vorgesehen. Die Lagerscheiben 1439 begrenzen die Axialbewegungen
des Doppelplanetenrades. Während die Preßstoffwickel bei dem Zapfen des Ritzels
1430 direkt auf dem Zapfen aufgebracht werden können, müssen für die Lagerung im
Käfig Stahlbüchsen mit Preßstoffwickel verwendet werden.
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Der Käfig 12 besteht im wesentlichen aus den beiden Flanschbuchsen
1240 und dem verbindenden Käfigmantel 1242 mit Zahnkranz 15. In jedem Flansch sind
für die Lagerung der fünf Doppelplanetenräder fünf gehärtete Stahlbuchsen eingepreßt.
Die mit den Flanschbuchsen 1240 fest verschraubten Käfigdeckel 1243 bilden Schmiermittelräume,
die für eine sichere Schmiermittelversorgung sämtlicher Lagerstellen notwendig sind.
Ölbohrungen 1245 gestatten den Ein- und Austritt des Schmiermittels. Die Befestigungsschrauben
1244 sind der Gewichtsersparnis wegen durchgehenden Schraubenbolzen vorgezogen.
Der dargestellte Käfig bildet einen außerordentlich starren Körper und stellt äußerlich
gesehen ein Zahnrad dar, in das das Ritzel 16 eingreift.
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In den Flanschbuchsen 1240 sind die beiden Sonnenradwellen 1'i und
13 gelagert. Aus Gewichts und Raumgründen sind auch hier Preßstoffwickellager iiii
und 1321 vorgesehen. Um die Schmierung der Verzahnung sicherzustellen, sind in den
Ritzeln iiio und 1320 Schmierräume 1112 und 1322 angeordnet, von denen radiale
Schmierbohrungen 1114 und 1324 zu den Zahnlücken gehen. Die zur Aufnahme eines Axialschubes
geeigneten Lagerscheiben 11'i3 und 1323 schließen die Schmierräume ab. Die eine
Lagerscheibe 1323 trägt ein Überleitungsrohr, um bei der hier gezeigten einseitigen
Schmiermittelzufuhr das Schmiermittel von dem einen S2hmierrauni in den anderen
überzuleiten. Die Durchführung durch die Scheibe 1113 muß labyrinthartig wirken,
um bei nicht belasteten Lagerscheiben den Öldurchtritt klein zu halten.
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Das Gehäuse besteht aus dem Gehäusekörper 66o und dem doppeltzentrierten
Deckel 661. Für die Lagerung sind Wälzlager 662 vorgesehen. Die gesamte Schmiermittelzufuhr
erfolgt bei 664, die Abfuhr bei 666. Die Dichtungsringe 665 verhindern den unerwünschten
Olabfluß am Flanschstutzen des Käfigs. Der Oldurchtritt an den Lagerstellen iiii
ist gering, weil die Preßstoffwickellager mit außerordentlich kleiner Lagerluft
angefertigt werden. Es ist ohne weiteres möglich, auch am Gehäusedeckel eine Schmiermittelzufuhr
anzubringen. Dann werden zweckmäßig beide Schmierräume 1112 und 1322 direkt gespeist.
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Die Preßstoffwickellager können natürlich auch durch andere Gleitlager
ersetzt werden, weil die neuartige Käfiggehäusedeckelschmierung eine starke Schmierung
und Wärmeabfuhr sicherstellt. Wenn die Abmessungen es zulassen, können auch Wälzlager
in Betracht gezogen werden. Die neuartige schleierartig wirkende Strahlschmierung
für die Verzahnung ist am vorteilhaftesten, wenn die größtmögliche Zahl von Planetenrädern
vorgesehen ist.
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In einigen Fällen kann es angezeigt sein, die beim Betrieb auftretende
Federungsarbeit in den Drehstabfedern zu dämpfen. Hierfür ist in erster Linie die
Reibungsdämpfung zu wählen. Der einfachste Reibungsdämpfer wird dadurch gewonnen,
daß der Hals des Zapfenritzels 1430 stark reibungsschlüssig in das Hohlritzel 1431
eingeführt wird. Eine dünnwandige, axial geschlitzte Zylinderfeder wird durch einen
keilrückenartigen Ansatz am Zapfenritzel reibungsschlüssig drehend im Hohlritzel
bewegt. Es entsteht eine Bandreibung. Es können auch mehrere derartiger Zylinderfedern
neben- oder ineinander vorgesehen werden. Die Reibungsdämpfung kann ebenfalls so
wirken, daß sie mit dem Verdrehungswinkel zunimmt.
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Die Umlaufrädergetriebe nach der Erfindung können sehr verschiedenartig
aufgebaut sein, wie aus folgendem Beispiel zu ersehen ist.
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Abb. 55 zeigt schaubildlich, daß bei Anwendung eines dreiwangigen
Käfigs alle vier Lagerstellen des Doppelplanetenrades unmittelbar im Käfig liegen
können. Das Ritzel 1430 ist in der rechten Wange (Flanschbuchse 1240) und in der
mittleren Wange 1246 gelagert, das Ritzel 1431 sinngemäß gleich in 1246 und 1240.
1430 und 1431 sind durch die Feder 1434 miteinander verbunden.
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Eine weitere Bauart entsteht, wenn die linke Lagerstelle vom Ritzel
1430 im Ritzel 1431 vorgesehen wird unter Beibehaltung des dreiwangigen Käfigs.
Bei
einem zweiwangigen Käfig können alle Lagerstellen unmittelbar im Käfig liegen, wenn
die Ritzel 1430 und 1431 nur außen doppelt gelagert, nach innen also fliegend angeordnet
werden.
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Abb. 56 zeigt das eine Sonnenrad 13 als Hohlrad, d. h. mit Innenverzahnung.
Während bei den bekannten Getrieben ähnlichen Aufbaues ein Planetenrad die Verbindung
von Sonnenrad ii zu 13 herstellt, müssen hier Doppelräder genommen werden. Diese
Räder können gleich oder verschieden sein. Das Sonnenrad ii greift in das Hohlritzel
1431, das in dem zweiwangigen Käfig 1240 zweimal gelagert ist. Das Zapfenritzel
1430 ist fliegend angeordnet und zweimalig im Hohlritzel 1431 gelagert. Eine Drehstabfeder
1434 verbindet die beiden Ritzel 1430 und 1431. @ In die Ritzel 1430 greift das
Sonnenrad 13.
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Es wurde bereits angegeben, daß durch Schrumpfringe oder Spannmuttern
eine feste oder eine lösbare Verbindung zwischen Planetenradritzel und Stabfeder
herstellbar ist. Möglich ist auchjede andere Verbindung, wenn sie geeignet ausgeführt
wird. Selbst Stift-, Schweiß- und Lötverbindungen sind neben den verschiedenartigsten
Preßverbindungen wählbar. Die verschiedensten Verzahnungsverbindungen können neben
Klemmverbindungen vorgesehen werden. Auch ist es nicht notwendig, daß die Spannflächen
axial ganz oder teilweise geschlitzt werden, um eine genügend drehfeste Verbindung
zu erhalten.
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An Stelle einer einzigen Drehstabfeder können auch mehrere Federn
vorgesehen werden, die gruppenförmig angeordnet, wie eine einzige Feder wirken.
Bei der Gruppenanordnung ist es leicht, an Stelle der geradlinigen eine parabelähnliche
Federkennlinie zu erhalten. Durch Anschläge kann die maximale Verdrehung begrenzt
sein.
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Mittlere und kleine Umlaufrädergetriebe sind einfacher zu gestalten.
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Die Doppelplanetenradräder werden in Käfigwangen gelagert, die ganz
aus Kunststoff hergestellt sind. Eine dieser Wangen trägt die Verzahnung 15. Mantel
1242 des Käfiggehäuses ist außen glatt. Die Wellen i i und 13 sind ebenfalls direkt
in den Kunststoffwangen gelagert. Die Käfigdeckel 1243 tragen die Lagerstutzen für
die Kugellager 662. Eine ringförmige Öffnung nimmt das frei gegen die Sonnenwellen
gespritzte 01 auf, um es den Öltaschen in den Käfigwangen und damit den Planetenrädern
zuzuleiten. Das aus diesen Rädern austretende Öl wird durch Winkelbohrungen im Zahnkranz
15 in das Getriebegehäuse zurückgeschleudert.
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Als Reibungskupplungen werden Scheiben-, Konus-oder Lamellenkupplungen
bevorzugt. Diese Kupplungen sind häufig im Zahnradkörper untergebracht und besitzen
meist eine mechanische, hydraulische oder elektromagnetische Betätigung.
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Die Kupplungen sind klein, da die zu übertragenden Leistungen klein,
die Reibflächenpressungen groß und die Drehzahlen verhältnismäßig hoch sind. Jede
Kupplung muß so ausgelegt sein, daß sie die Schlupfarbeit mit Sicherheit bewältigen
kann. Diese Schlupfarbeit wird um so kleiner, je geringer der durch die Schaltung
zu überbrückende Leistungssprung und je geringer die S,7 hlupfzeit ist. Für die
Schlupfzeit sind vor allem drei Faktoren maßgebend, die maximale Schlupfdrehzahl,
die größte Drehbeschleunigung für die hinzuzuschaltende Kupplungshälfte und ein
Anteil der Einschaltzeit der Kupplung. Die größtzulässige Drehbeschleunigung hängt
-nicht in erster Linie von der Kupplungshälfte selbst ab, sondern von dem Verhalten
sämtlicher Getriebeteile, die primär und sekundär durch die Kupplungsschaltung beeinflußt
werden. Ist der zu überwindende Stufensprung klein und der Ungleichförmigkeitsgrad
der Kupplung verhältnismäßig groß, so kann die Schaltzeit fast beliebig kurz sein,
weil der Hauptmotor in seiner Drehzahl rasch nachgibt. Hierbei unterstützt die Drehelastizität
der Zwischenglieder den Einschaltvorgang. Die Sekundärwelle kann unter dieser Voraussetzung
während der Kupplungszeit mit konstanter Drehzahl weiterlaufen., und die Schlupfarbeit
wird sehr klein. Praktisch ist sie dann im wesentlichen von der Kupplungseinschaltzeit
abhängig. Ausschlaggebend ist demnach die Betätigungsart der Reibungskupplungen.
Bei größeren Leistungen kommen hydraulische oder elektromagnetisch gesteuerte Kupplungen
in Frage. Nach dem augenblicklichen Entwicklungstand sind die hydraulisch betätigten
Kupplungen zu bevorzugen. Die Einschaltzeit kann bei geeigneter Ausführung unter
o,oi Sekunden liegen.
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Die Wärmeentwicklung ist häufig so klein, daß eine praktisch beliebig
hohe Schalthäufigkeit zugelassen werden kann, um so mehr, wenn mehrere Kupplungen
mehr oder weniger zyklisch abwechselnd die jeweilige Schlupfarbeit aufnehmen.
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Sollen die Kupplungen im Synchronismus geschaltet werden, so können
neuartige Klemmkupplungen Anwendung finden. Diese Kupplungen ähneln einem umschaltbaren,
.also in beiden Richtungen wirksamen Kugelfreilaufgesperre mit dem Unterschied,
daß an Stelle des Außenzylinders ein Kegelmantel tritt, so daß die zueinander geneigten
inneren Sperrflächen in axialer Richtung im Vergleich zum Kegelmantel keilartig
verlaufen. 111t Hilfe eines mit Federn bestückten Käfigs werden die Sperrkugeln
in die auch beim üblichen Freilauf bekannte Freilaufstellung gebracht. Der Käfig
wird in axialer Richtung nicht ganz eingeschaltet, so daß die Sperrkugeln durch
die Federn geführt, auf dem Kegelmantel abwälzend die gleichgerichteten inneren
Sperrflächen berühren. Will die Kupplung durch den Synchronismus gehen, so sperren
die Kugeln die entgegengesetzte Differenzdrehzahl. Jetzt kann der Käfig ganz einschalten,
so daß die Sperrkugeln an allen Sperrflächen anliegen und das Gesperre in beiden
Richtungen wirksam ist. Fällt die axial wirkende Einschaltkraft fort, tritt eine
entgegengesetzt wirkende Ausschaltkraft auf, oder weicht der Kegelmantel aus, so
wird die Sperrung aufgehoben. Es ist vorteilhaft, die Einschaltkraft mit abnehmender
Differenzdrehzahl ansteigen zu lassen. Hierfür stehen elektrische und hydraulische
Hilfsmittel zur Verfügung. Da es vor dem Einschalten der Kupplung feststeht, aus
welcher Richtung sie sich dem Synchronismus n:iliert, können die Sperrkugeln stets
auf den gichtigen Sperrflächen in die
Freilaufstellung gebracht
werden. Braucht der Freilauf nur in einer Drehrichtung zu wirken, so wird die Kupplung
einfacher. Die Vorteile dieser Klemmkupplung sind: Sie sperren aus der vorgegebenen
Freilaufstellung selbsttätig im richtigen Augenblick und sind unter allen Belastungsverhältnissen
auszuschalten. Schlupfarbeit brauchen und können solche Kupplungen nicht aufnehmen.
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Die üblichen Verzahnungskupplungen haben Zähne mit axialen Flanken,
um eine geringe Betätigungsarbeit aufwenden zu müssen. Sind Abweisflanken vorhanden,
so schaltet die Kupplung nach Vorsteuerung bei einseitiger Annäherung an den synchronen
Lauf selbsttätig. Erfolgt die Annäherung sowohl aus der einen als auch aus der anderen
Richtung, so sind geeignete Hilfssteuerorgane vorzusehen.
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Diese .bekannten Verzahnungskupplungen sind wenig gut geeignet, wenn.
die Annäherung an die Synchronschaltstellung sehr rasch erfolgt und infolgedessen
sehr schnelles Einschalten notwendig ist. Besteht Gewähr, daß die beiden Kupplungshälften
erst bei sehr kleinem Schlupf einander genähert werden, so ist eine Verzahnungskupplung
besser geeignet, deren tragende Flanken schräg verlaufen ähnlich wie bei der Verzahnung
der Kronenräder. Die tragenden Flanken sollen etwa so geneigt sein, daß gerade Selbsthemmung
auftritt. Es sind kleine Zähne zu wählen, um eine kleine Teilung und einen geringen
Kupplungshub zu erhalten. Durch diese Maßnahmen werden die beim Schalten auftretenden
Stoßkräfte weitgehend gemindert. Die Einschaltverhältnisse werden noch günstiger,
wenn etwa umgekehrt abhängig von der Größe des Schlupfes die Einschaltkraft wächst.
Dieses ist sowohl bei hydraulischen als auch bei elektromagnetisch betätigten Verzahnungskupplungen
ausführbar. Recht vorteilhaft ist es, bei elektromagnetischen Kupplungen den Kraftfluß
über die Verzahnung zu leiten. Bei Gleichstromerregung ist der Kraftfluß und damit
die Einschaltkraft am größten, wenn die Zähne voll ineinandergreifen. Der Verzahnungskranz
muß aus einem Stahl gefertigt werden, dessen Remanenz klein ist, um für das Ausschalten
keine starken Federkräfte o. dgl. zu benötigen.
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Aus den aufgeführten Beispielen ist zu ersehen, welche Probleme zu
lösen waren, um vielseitig verwendbare Regelgetriebe zu schaffen. Den Fachleuten
dürften die Hinweise genügen, um die einzelnen Getriebeglieder den Anforderungen
entsprechend zu entwerfen und unter Heranziehung weiterer bekannter Elemente neue
Getriebekombinationen zu bilden. Die Steuer- und Regeleinrichtungen konnten nicht
außer acht gelassen werden, weil ohne diese die Regelgetriebe häufig wertlos sind.
Auf einige Anwendungsgebiete mußte etwas näher eingegangen werden, da hier weniger
auf bekannte Einzelheiten verwiesen werden kann.