DE19840864C1 - Verfahren zur Minimierung verdickter Enden beim Walzen von Rohren in einem Streckreduzierwalzwerk - Google Patents
Verfahren zur Minimierung verdickter Enden beim Walzen von Rohren in einem StreckreduzierwalzwerkInfo
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- B21B—ROLLING OF METAL
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- B21B37/78—Control of tube rolling
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- B21B17/00—Tube-rolling by rollers of which the axes are arranged essentially perpendicular to the axis of the work, e.g. "axial" tube-rolling
- B21B17/14—Tube-rolling by rollers of which the axes are arranged essentially perpendicular to the axis of the work, e.g. "axial" tube-rolling without mandrel, e.g. stretch-reducing mills
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- Mechanical Engineering (AREA)
- Control Of Metal Rolling (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Minimierung verdickter Enden beim Walzen
von Rohren in einem Streckreduzierwalzwerk durch eine zeitliche Änderung des
Drehmomentes einzelner angetriebener Walzgerüste beim Durchlauf des
Rohranfanges bzw. des Rohrendes durch das Streckreduzierwalzwerk, so daß die
Rohrenden mit größeren als den stationären Verhältnissen der Walzendrehzahl
gewalzt werden.
Ein solches Verfahren ist beispielweise aus DE 44 46 659 C1 bekannt.
Die hohen Längszugspannungen beim Streckreduzieren von Rohren verstärken das
Auftreten sogenannter "verdickter Enden", mit denen man die infolge verminderter
wirksamer Streckung an den Rohrenden auftretenden Bereiche bezeichnet. Die
Ursache für die gegenüber dem Rohrmittelteil geringere Streckung der Rohrenden
besteht darin, daß die für den stationären Betriebszustand ausgelegten
Walzendrehzahlverhältnisse im allgemeinen nicht groß genug sind, um physikalisch
maximale Zugspannungen an den Rohrenden aufzubauen. Die Rohrenden weisen
gegenüber dem stationär gewalzten Rohrmittelteil eine größere, zum Rohrende hin
zunehmende Wanddicke auf. Wenn diese Wanddicke die zulässige Toleranzgrenze
überschreitet, müssen diese Endabschnitte vom Fertigrohr geschopft werden.
Ein Maß für die Größe der Wanddickenzunahme an den Rohrenden ist die Differenz
zwischen den im stationären und den im instationären Zustand wirkenden
Zugspannungen in jedem einzelnen Umformschritt, d. h. in jedem Gerüst. Aufgrund
unterschiedlicher Entstehungsvorgänge unterscheiden sich die Wanddickenverläufe
an dem - in Walzrichtung gesehen - vorderen und dem hinteren Rohrabschnitt; sie
bestehen im wesentlichen in der Wanddicke, dem Wanddickenverlauf und der Länge
des Bereichs mit erhöhter Wanddicke.
Die verdickten, außerhalb der Toleranz liegenden Rohrenden werden abgetrennt, das
bedeutet Ausschuß, der die Produktivität deutlich senken kann. Es mußten deshalb
Methoden erarbeitet werden, mit denen das Entstehen der verdickten Rohrenden
verhindert oder wenigstens so minimiert werden konnten, dass die Endenverluste so
klein wie möglich blieben.
Es hat sich gezeigt, dass Endenverluste klein gehalten werden können, wenn durch
gezielte Änderungen der Antriebsmotordrehzahlen des Streckreduzierwalzwerkes an
den Rohrenden Spannungs- und Formänderungszustände eingestellt werden, die nah
an den stationären Umformbedingungen liegen. Wenn in der Ein- und Auslaufphase
des Walzprozesses die auf die Rohrenden wirkende Zugspannung durch Erhöhung
der Drehzahlverhältnisse erhöht und so der Vergrößerung der Wanddicke über das
Toleranzmaß hinaus entgegengewirkt wird, so können die durch Endenverdickungen
bedingten Materialverluste vermindert werden. Die Zugspannungsvorläufe werden in
bekannten Rohrendensteuerungen so berechnet, daß eine maximal mögliche
Zugspannung ermittelt wird, wobei darauf zu achten ist, daß ein noch nicht verdickter
Rohrabschnitt nicht unter höheren als den stationären Zugspannungen beaufschlagt
wird, weil sonst am Fertigrohr die unter stationären Umformbedingungen erzeugten
Rohrwanddicken unterschritten werden können.
Um eine Drehzahländerung durchführen zu können, ist allerdings ein schnelles,
hinsichtlich der Walzendrehzahl individuell regelbares Antriebssystem erforderlich. Als
Antrieb kommen sowohl Gruppenüberlagerungsantriebe mit geeigneter
Gruppenaufteilung als auch Einzelantriebe in Frage.
Bei den bekannten Verfahren wird speziell am vorderen Rohrende, das verglichen mit
dem hinteren Rohrende kurz ist, eine nur geringe Verkürzung der verdickten Enden
erzielt; denn die Erhöhung der Drehzahlverhältnisse ist durch die auftretende
unzulässige Wandverdünnungen zwischen dem Gutrohrbereich und den verdickten
Enden begrenzt. Eine engere Lokalisierung der Zugspannungserhöhung durch eine
geringere Anzahl der an der Drehzahlerhöhung beteiligten Gerüste wäre notwendig,
zumal eine effektive Beeinflußung der Endverdickung während der Einlaufphasen nur
in einer begrenzten Anzahl einlaufseitig angeordneter Gerüste möglich ist. Mit den
bekannten Drehzahländerungsverfahren ist aber eine Reduzierung der beteiligten
Gerüste nicht möglich, weil mit kleineren Gerüstanzahlen weniger Zugspannung
aufgebracht werden kann.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den Effekt der bekannten
Rohrendensteuerung zu erhöhen und zu lokalisieren, um das Auftreten verdickter
Rohrenden weiter zu minimieren oder zu verhindern.
Zur Lösung der Aufgabe wird erfindungsgemäß eine Verbesserung des bekannten
Verfahrens vorgeschlagen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß zwischen den
stationären und erhöhten Drehzahlverhältnissen kleinere als die stationären
Drehzahlverhältnisse eingestellt werden. Durch den Vorschlag der Erfindung wird
durch die gegenüber dem stationären Walzzustand verringerten Drehzahlverhältnisse
eine gezielte Wandverdickung eingestellt, d. h. es wird einerseits die
Zugspannungserhöhung lokalisiert und besser an den Bereich der Wandverdickung
angepaßt und andererseits eine mögliche unzulässige Wandverdünnung im Bereich
zwischen verdicktem Rohrende und Gutrohr wieder ausgeglichen. Mit Hilfe der
erfindungsgemäßen Drehzahländerungsmethode können unzulässige
Wandverdünnungen vermieden und damit noch größere Drehzahlverhältnisse
eingestellt werden, so daß sich eine Verkürzung der verdickten Enden erreichen läßt.
Obwohl das erfindungsgemäße Verfahren sowohl bei Gruppenüberlagerungsantrieben
als auch bei Einzelantrieben anwendbar ist, besteht ein besonderer Vorteil darin, daß
der Nachteil des Elektroeinzelantriebes, am vorderen Rohrende wegen
Drehzahleinbruchs infolge Stoßbelastung einen erhöhten Endenverlust hervorzurufen,
durch die neue Drehzahlsteuerungsmethode mit relativ einfachen Mitteln vermieden
werden kann.
Die Erfindung wird anhand von drei Diagrammen grafisch dargestellt und erläutert. Es
zeigt:
Fig. 1 den Walzendrehzahlverlauf über der Rohrlänge,
Fig. 2 den Zugspannungsverlauf über der Rohrlänge, und
Fig. 3 den Verlauf der Rohrwanddicke im Übergangsbereich zwischen Gutrohr
und verdicktem Ende.
In allen drei Zeichnungsfiguren wird der Kurvenverlauf des Standes der Technik
gestrichelt dargestellt, der der Erfindung ist in durchgezogener Linie gezeichnet. Der
stationäre Zustand des Streckreduzierwalzwerkes ist gepunktet dargestellt.
In der Fig. 1 ist zu erkennen, daß die Walzendrehzahlen des stationären Zustandes
vereinfacht einer linear ansteigenden Geraden folgen und daß beim Einlaufen des
Rohrendes die Drehzahlverhältnisse n1 erhöht werden. Gleichzeitig lokalisiert sich die
Zugspannungserhöhung z1 in Fig. 2 durch eine geringere Anzahl der an der
Drehzahlerhöhung beteiligten Gerüste, woraus sich der Wanddickenverlauf ergibt, der
in Fig. 3 gestrichelt dargestellt ist. Erkennbar ist, daß im Bereich zwischen den
verdickten Enden (rechts in Fig. 3) und dem Bereich des Gutrohres (links in Fig. 3)
ein Rohrabschnitt entsteht, bei dem der Wanddickenverlauf unterhalb der
Toleranzgrenze zu erkennen ist.
Stellt man nun erfindungsgemäß zwischen den erhöhten Drehzahlverhältnissen und
den stationären Drehzahlverhältnissen kleinere als die stationären
Drehzahlverhältnisse ein, wie dies in der Zeichnungsfigur 1 mit der durchgezogenen
Linie dargestellt ist, so wird einerseits die Zugspannungserhöhung lokalisiert, wie bei
z2 in Fig. 2 zu erkennen ist, und diese damit besser an den Bereich der
Wandverdickung angepaßt. Gleichzeitig wird, wie die durchgezogene Kurve in Fig. 3
zeigt, eine möglicherweise unzulässige Wandverdünnung im Bereich zwischen dem
verdickten Rohrende und dem Gutrohr wieder ausgeglichen, so daß unzulässige
Wandverdünnungen vermieden werden. Auf diese Weise können noch größere
Drehzahlverhältnisse eingestellt werden, woraus sich eine Verkürzung der verdickten
Rohrenden ergibt, wie in Fig. 3 mit der Länge l1 und der Länge l2 sichtbar gemacht
wurde, wobei l2 < l1 ist.
Claims (1)
- Verfahren zur Minimierung verdickter Enden beim Walzen von Rohren in einem Streckreduzierwalzwerkes durch eine zeitliche Änderung des Drehmomentes einzelner angetriebener Walzgerüste beim Durchlauf des Rohranfanges bzw. des Rohrendes durch das Streckreduzierwalzwerk, so dass die Rohrenden mit größeren als den stationären Verhältnissen der Walzendrehzahlen gewalzt werden dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den stationären und den erhöhten Drehzahlverhältnissen kleinere als die stationären Drehzahlverhältnisse eingestellt werden.
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