DE3601002A1 - Ueberzogene verabreichungsformen - Google Patents
Ueberzogene verabreichungsformenInfo
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Description
Beschreibung
Das Überziehen von physiologisch aktiven Substanzen V mit polymeren Materialien ist bekannt. Die Formulierung
geeigneter Überzugsmaterialien hat sich darauf konzentriert, geeignete Freigabeeigenschaften für die fertige
Verabreichungsform zu erzielen, während man gleichzeitig die Handhabungsprobleme, die üblicherweise mit überzogenen
Produkten verbunden sind, möglichst gering halten wollte. 10
In der vorliegenden Erfindung wurde festgestellt, daß hervorragende Kombinationen aus einem in Wasser
dispergierbaren Polymer und in Wasser unlöslichen Füllstoffen in Überzugsformulierungen für physiologisch
aktive Substanzen, zum Beispiel Arzneimitteln, benutzt werden können.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird eine Suspension von Kaolin in Wasser mit einer wäßrigen Dispersion
eines Kopolymers von Poly(meth)acrylestern, zum Beispiel
"Eudragit E 30 D" kombiniert, um einen Überzug zu erhalten, der die dem Polymer eigene Klebrigkeit vermindert
und der nach dem Trocknen eine überzogene Verabreichungsform ergibt, die erwünschte andauernde Freigabeeigen-
schäften aufweist.
Gegenüber Verabreichungsformen nach dem Stande der Technik und den Verfahren zu deren Herstellung hat die
vorliegende Erfindung verschiedene Vorteile. 30
So ist die Klebrigkeit des Überzugsmaterials während der Verarbeitung vermindert, was zu weniger Problemen
und einer kürzeren Verarbeitungszeit führt.
Weiter erhöhen die anorganischen Füllstoffe, die
in den Formulierungen der vorliegenden Erfindung vorhanden sind, die Wasserdurchlässigkeit der überzogenen Verabreichungsformen
in direkter Beziehung zu deren Anwesenheit in den Uberzugsformulierungen. Das bedeutet, daß die
Durchlässigkeit des Überzuges, nachdem die Verabreichungsform eingenommen worden ist, um so größer ist, je größer
die Konzentration von Kaolin oder einem anderen geeigneten Füllstoff ist. Diese Proportionalität ermöglicht das
Einstellen der Freigabeeigenschaften der Verabreichungsform
zu einem gewissen Maße.
Außerdem erübrigt sich der Einsatz eines oder mehrerer hydrophiler Filmbildner, zum Beispiel von Hydropropylmethylzellulose.
Das Weglassen dieser Zusätze ergibt Ersparnisse hinsichtlich der Zeit und der Energie.
Da die in der vorliegenden Erfindung benutzten Füllstoffe nicht behandelt sein müssen, zum Beispiel durch
Mahlen oder durch in Berührung bringen mit Verarbeitungshilfsmitteln,
bevor man sie in die Überzüge einarbeitet, können beträchtliche Ersparnisse an Energie
und Zeit erzielt werden. Unbehandeltes Kaolin ist als Füllstoff sehr bevorzugt, da es im allgemeinen in der
Form eingesetzt werden kann, in der es bezogen wird, wobei ein Mahlen nur erforderlich ist, wenn die Teilchen
nicht im wesentlichen gleichförmig dispergiert werden können.
Andere Aspekte und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung und
der Zeichnung.
Die Erfindung konzentriert sich auf eine hervorragende Kombination in Wasser dispergierbarer Polymerer
und in Wasser unlöslicher Füllstoffe, die beim Kombi-
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nieren in den geeigneten Mengen die genannten Vorteile hervorbringen.
Die Grundpolymere, auf denen die Kombinationen aus Polymer und Füllstoff nach der vorliegenden Erfindung
beruhen, sind in Wasser dispergierbare Polymere, die in ihren Ketten keine ionisierbaren funktioneilen Gruppen
enthalten. In anderen Worten sind die in der vorliegenden Erfindung brauchbaren Polymere neutral, so daß sie durch
den pH-Gradienten, der im Magen- und Darmtrakt vorherrscht, nicht beeinflusst werden. Das bedeutet, daß
ein pH von etwa 1 bis etwa 8 die eingesetzten Polymere nicht beeinflusst.
Brauchbare Polymere schließen solche ein, die als wäßrige Dispersionen mit geringer Viskosität und der
erforderlichen Löslichkeit zur Anwendung in pharmazeutischen Überzügen vertrieben werden. Allgemein sind
sie emulsions-polymerisierte Acrylharze aus einem oder mehreren monomeren Alkylestern der Acryl- oder Methacrylsäure.
Vorzugsweise sind sie emulsions-polymerisierte (Meth)acrylate, die keine unerwünschten ionisierbaren
Gruppen enthalten.
Ein bevorzugtes Polymer ist das im Handel erhältliche Produkt "Eudragit E 30 D". Dieses Produkt ist von der
Röhm Pharma GmbH, Darmstadt, BRD erhältlich. "Eudragit
E 30 D" ist eine wäßrige Dispersion eines neutralen
Acrylharzes. Seine polymere Struktur enthält Struktur-
einheiten -CH2-CRR1-, worin R -H oder -CH3 und R1
-C(O)OCH., oder -C(O)OC2H1. ist. Dieses Harz hat ein mittleres
Molekulargewicht von etwa 800000 und eine Viskosität von weniger als 50 mPa χ s bei 2O0C, gemessen mit einem
Brookfield-Viskosimeter mit Adapter 6 ü/min, gemäß DAß
VII, Seite 20, Unterabschnitt 31.
Da die Polymeren mit dem/den erfindungsgemäß eingesetzten
Füllstoff/en in einem wäßrigen Medium vermischt werden sollen, haben die Polymerteilchen allgemein bevorzugt
Durchmesser in der Größenordnung von 0,01 bis 1 mm. Größen, die einem Gerinnselgehalt von 500 mg 0,5%
maximal entsprechen, sind bevorzugt.
In wahlweisen Ausführungsformen können auf die Verabreichungsformen,
die mit einer Überzugszusammensetzung aus Polymer und Füllstoff versehen worden sind, ein
oder mehrere Deckschichten aufgebracht werden. Diese Deckschichten enthalten ein hydrophiles Material, zum
Beispiel ein oder mehrere aus Hydroxypropylmethylzellulose,
Polyethylenglykol und ähnlichem. Füllstoffe und Hilfsbinder können vorhanden sein.
Die in den polymeren Überzügen nach der vorliegenden Erfindung eingesetzten Füllstoffe sind im allgemeinen
in Wasser unlösliche anorganische Materialien.
Allgemein sind diese Füllstoffe von der FDA (der amerikanischen Nahrungs- und Arzneimittelbehörde) zugelassene
anorganische Substanzen, die eine geeignete Verträglichkeit mit den eingesetzten wäßrigen Polymerdispersionen
aufweisen. Bevorzugte Füllstoffe sind Kaolin, Talk und Titandioxid. Kaolin ist sehr bevorzugt.
Mischungen sind einsetzbar.
Während die Teilchengröße des Füllstoffes nicht kritisch ist, wird zur leichteren Handhabbarkeit doch allgemein
bevorzugt, das die Teilchengröße im Bereich von etwa 20 bis etwa 0,001 \±m liegt. Diese Teilchengrößen
stellen eine wirksame Suspension der Füllstoffteilchen in Wasser oder in mit Wasser mischbaren Verdünnungsmitteln
vor dem Vermischen mit der polymeren Komponente sicher.
Das Mahlen oder eine andere Behandlung des Füllstoffes ist üblicherweise nicht erforderlich. Hat das Verpacken
oder Lagern des Füllstoffes jedoch ein Agglomerieren der Füllstoffteilchen verursacht, dann kann ein geringes
Mahlen der Teilchen in Gegenwart oder Abwesenheit eines wäßrigen oder anderen geeigneten Mediums für das Kombinieren
von Polymer- und Füllstoffkomponenten nützlich
sein.
Während die Anmelderin nicht an eine bestimmte Theorie hinsichtlich der Wirkung der Füllstoffe gebunden sein
möchte, scheinen diese Füllstoffe jedoch die Verarbeitung zu fördern und die Durchlässigkeit der Überzüge zu modifizieren,
und zwar aufgrund ihrer begrenzten Quellbarkeit in Wasser und ihrer Masse. Nach dem Trocknen der
Überzüge unterstützen die Füllstoffteilchen, die im ganzen Überzug oder Film dispergiert sind, die Bildung
von Poren oder Kanälen an der Grenzfläche zwischen den Teilchen und dem Polymer. Es wird angenommen, daß diese
Poren oder Kanäle als Öffnungen wirken, durch die die Körperflüssigkeit(en) geringe Mengen des überzogenen
Arzneimittels oder der anderen physiologisch aktiven Substanz "auslaugen" können.
Die polymeren Überzüge nach der vorliegenden Erfindung enthalten, auf Trockenbasis, etwa 5 bis etwa 95 Gew.%,
vorzugsweise etwa 15 bis etwa 75 Gew.% Polymer und etwa 5 bis etwa 80 Gew.%, vorzugsweise etwa 10 bis etwa
60 Gew.% Füllstoff. Ist ein wäßriges Verdünnungsmittel vorhanden, dann macht dieses im allgemeinen den Rest
des Überzuges aus.
Obwohl Weichmacher, Lösungsmittel, Färbemittel etc. nicht erforderlich sind, kann man sie benutzen, wenn
dies verlangt wird. So können zum Beispiel zusätzliche
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Mengen von Titandioxid vorhanden sein, um die Farbe des Endproduktes zu verbessern. Im allgemeinen müssen
in den erfindungsgemäßen Überzügen jedoch nur wäßriges
Verdünnungsmittel, Polymer und Füllstoff vorhanden sein. 5
Die physiologisch aktive Substanz, die als Substrat für die Überzüge nach der vorliegenden Erfindung dient,
kann eines oder mehrere einer weiten Vielfalt von Materialien sein. Während Arzneimittel bevorzugt sind, können
diese Materialien auch Vitamine, Placebos und ähnliche sein. Mischungen solcher Substanzen können benutzt werden.
Ist die aktive Komponente des Endproduktes ein Arzneimittel, dann ist diese Komponente im allgemeinen eine
feste Substanz mit einer ausreichenden Affinität für die Magen- und Darmflüssigkeiten, sqdaß sie durch den
Körper absorbiert wird, nachdem sie mit diesen Flüssigkeiten in Berührung gekommen ist. Geeignete Arzneimittel
schließen infektionsbekämpfende Mittel, Phenole und
deren Derivate, Sulfonamide, Sulfone, oberflächenaktive Mittel, chelatbildende Mittel, Antimalariamittel, Antibiotika,
auf das zentrale Nervensystem wirkende beschwichtigende Mittel, Stimulantien, adrenergische Mittel,
cholinergische Mittel, autonome Blocker, Diuretika, kardiovasculäre Mittel, Lokalanästhetika, Mittel die
die Histaminbildung fördern bzw. behindern, schmerzstillende Mittel, dem Husten entgegenwirkende Mittel,
Steroide, Kohlenhydrate, Aminosäuren, Proteine, Enzyme, Hormone, gegen das Erbrechen wirkende Mittel, das Erkenntnisvermögen
fördernde Mittel und ähnliche ein. Eine bevorzugte Gruppe von Arzneimitteln schließt Pseudoephedrin
und Theophyllin ein. Es können auch Mischungen von Arzneimitteln benutzt werden.
Die aktive Komponente der Verabreichungsformen nach der vorliegenden Erfindung umfaßt im allgemeinen etwa
O bis etwa 95 Gew.%, vorzugsweise etwa 5 bis etwa
90 Gew.%, bezogen auf die gesamte Zusammensetzung auf Trockenbasis, was von der Dosierung des Arzneimittels
abhängt.
5
5
Die Überzüge nach der vorliegenden Erfindung können dazu benutzt werden, eine weite Vielfalt von festen
Substraten zu bedecken. Während Pellets oder Kerne aus aktiven Substanzen die bevorzugten Substrate
sind, können auch andere Formen behandelt werden. Tabletten, Kapseln, Pulver, Granulat oder andere
Formen, in die die physiologisch aktive Komponente gebracht werden kann, können ebenfalls überzogen
werden. Die Anwesenheit von Trägern oder anderen üblichen Bestandteilen in der aktiven Komponente
des Arzneimittels kann toleriert werden. Man sollte jedoch sorgfältig darauf achten, abbaubare, in Wasser
lösliche und/oder flüchtige Bestandteile sowohl aus dem Substrat als auch aus dem überzug auszuschließen.
Ein solcher Ausschluß hilft, die lange Lagerungsfähigkeit der Endprodukte sicherzustellen.
Geeignete Vorrichtungen zum Überziehen der aktiven Substanzen schließen Pfannen, Fließbettreaktoren
und ähnliche ein. Allgemein können solche Vorrichtungen benutzt werden, die zum Aufbringen von Überzügen
auf Wassergrundlage auf feste Substrate geeignet sind.
._ 3 0 Beispiele
Pelletzubereitung; Ungleichartige Keime aus Zucker
und Stärke wurden in einer vorerwärmten Kammer eines Zentrifugengranulators angeordnet. Eine Binderlösung
aus Hydroxypropylzellulose wurde auf diese Keime
gesprüht, während man gleichzeitig ein gesiebtes Pulver aus Diphenhydraminhydrochlorid, Pseudoephedrinhydrochlorid
und Theophyllin in einer geeigneten Geschwindigkeit zuführte. Nach dem Herstellen der
Pellets ließ man sie 24 Stunden lang in einem Ofen bei 45°C trocknen. Die Fraktion von 1 bis 1,68 mm
(entsprechend 12 bis 18 Maschen) wurde gesiebt und in Plastikbeutel überführt.
Überzugsverfahren; Diphenhydraminhydrochlorid-,
Pseudoephedrin- und Theophyllin-Pellets wurden mit Mischungen aus Kaolin und Eudragit E 30 D-Dispersion
überzogen. Die Zubereitung der Überzugsformulierungen schloß die Bildung einer Suspension aus unbehandeltem
Kaolin unter Verwendung eines Magnetrührers ein, gefolgt vom innigen Vermischen der Suspension mit
der erwünschten Menge der polymeren Dispersion. Die Pellets (im Gewicht von 3 00 g) wurden zuerst mit
den Überzugsformulierungen, die in der folgenden Tabelle I angegeben sind, langsam in einem Fließbettreaktor
überzogen, und zwar mit einer Geschwindigkeit von etwa 1,0 ml/min, bis ihr Gewicht um etwa
3% zugenommen hatte. Dann trocknete man sie 30 Minuten lang mit der für das Fließbett benutzten Luft, während
sie sich noch in der Kammer befanden. Das Überziehen wurde dann mit einer größeren Geschwindigkeit fortgesetzt.
Die Formulierung wurde während des Überzugsverfahrens gerührt. Die überzogenen Pellets übertrug
man in einen mit Papier ausgekleideten Trog und trocknete sie unter Luft. Das Kaolin wurde so
eingesetzt wie es erhalten wurde, doch kann es, wenn erforderlich, auch kugelgemahlen werden. Eudragit
E 30 D wurde vor dem Einsatz durch ein feines Sieb (lichte Maschenweite 0,125 mm - entsprechend 120
Maschen) filtriert, um feste oder Filmteilchen zu
entfernen.
Auflösung: Es wurden Auflösungsstudien in vitro
ausgeführt unter Verwendung der USP-Auflösungsvorrichtung II, und zwar bei 370C und 75 U/min. Die
Auflösungsmedien waren Wasser, simulierte (ohne Enzyme) Magenflüssigkeit und/oder Darmflüssigkeit. Die Proben
wurden herausgezogen und das Auflösungsmedium zu vorausgewählten Zeitpunkten automatisch ersetzt.
Die Bestimmung des abgegebenen Arzneimittels erfolgte spektrophotometrisch bei 258 nm.
überzuqsformulierungen
Diphenhydramin- 200 20 180
hydrochlorid
Pseudoephedrin- 200 40 427
hydrochlorid
Theophyllin 200 60 540
Wie oben beschrieben hergestellte Diphenhydraminhydrochlorid-Pellets
mit einem End-Überzugsgewicht von 20 Gew.% wurden hinsichtlich der Abgaberaten mit Diphenhydraminhydrochlorid-Pellets mit Deckschicht
verglichen.
Die mit Deckschicht versehenen Pellets wurden hergestellt, indem man die einfach überzogenen Pellets
mit einem weiteren Überzug aus einer Deckschichtformulierung versah. Diese Deckschicht enthielt Hydroxypropylmethylzellulose
und wurde in einer Menge
aufgebracht, um ein End-Überzugsgewicht von 2 Gew.% zu ergeben.
Die Ergebnisse der Abgabestudien, die gemäß der oben beschriebenen Auflösung ausgeführt wurden, sind
in der folgenden Tabelle II angegeben.
Abgabeergebnisse von Diphenhydramin-
hydrochlorid-Pellets mit und ohne eine Deckschicht
Zeit (h) | Abgabe | in Prozent |
mit Deckschicht | ohne Deckschicht | |
0,5 | 4 | 3 |
1 | 9 | 8 |
2 | 33 | 33 |
4 | 56 | 56 |
6 | 69 | 69 |
8 | 77 | 77 |
10 | 82 | 82 |
12 | 85 | 85 |
In der Zeichnung veranschaulicht die Figur 1 eine Abgabekurve (die erhalten wurde durch Auftragen der
kumulativ abgegebenen Menge in Prozent gegen die Zeit) für Pseudoephedrinhydrochlorid in jeder der
angegebenen Flüssigkeiten. Die Herstellung der Pellets und die Auflösungsstudien wurden wie oben beschrieben
ausgeführt.
Die Figuren 2 bis 6 wurden unter Verwendung der jeweils angegebenen Überzüge, Überzugsanteile und
Auflösungsmedien erhalten.
35
35
Wie die Beispiele und die Figuren zeigen, ist die Rate der Arzneimittelabgabe aus der Verabreichungs
bzw. Arzneimittelform direkt proportional zum Verhältnis von Kaolin zum Polymer im endgültigen Film
oder Überzug. Die Figur 2 zeigt die Veränderungen hinsichtlich des Kaolin/Harz-Verhältnisses gegen
die Abgaberate.
Im optimalen Falle kann ein zweiter Überzug oder eine Deckschicht aufgebracht werden, um die Handhabungsprobleme
möglichst gering zu halten. So wurden die weichen Klumpen, die man häufig beim Lagern überzogener
Pellets bei Zimmertemperatur beobachtet, durch Aufbringen einer wasserlöslichen Deckschicht
beseitigt. Die Deckschicht, die aus weniger als 2 Gew.% Hydroxypropylmethylzellulose zusammengesetzt
war, beeinflusste in keiner Weise die Rate oder das Ausmaß der Arzneimittelabgabe.
Die Abgaberate für Verabreichungsformen, die unter Verwendung der erfindungsgemäßen Überzüge hergestellt
wurden, kann eingestellt werden, indem man solche Parameter wie die Füllstoffkonzentration (siehe Figur
4) und den Überzugsanteil oder die Überzugsdicke (siehe Figur 3) variiert. So kann zum Beispiel die
Menge an Kaolin oder eines anderen Füllstoffes in der Überzugsformulierung bis zu dem Punkt erhöht
werden, bei dem die Filmintegrität verloren geht und eine sofortige Arzneimittelabgabe stattfindet.
In gleicher Weise wäre eine Überzugsschicht unbedeutender
Dicke eine unwirksame Sperre für die Abgabe. Im allgemeinen sind Überzugsdicken erwünscht, die
einem Gesamtverhältnis von Überzug zu aktiver Komponente (zum Beispiel Überzug zu Arzneimittel) von
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1 etwa 2 bis etwa 98% entsprechen. Vorzugsweise wird ein Verhältnis von Überzug zu Arzneimittel in der
Größenordnung von 10 bis 9 0% in Abhängigkeit von der Dosierung und den physikalisch-chemischen Eigen-
5 schäften des Arzneimittels benutzt.
Claims (13)
1. Überzugszusammensetzung für fortgesetzt freisetzende Verabreichungsformen, bestehend im wesentlichen aus:
(a) Einem in Wasser dispergierbaren Poly(meth)acrylester-Polymer,
das keine ionisierbaren funktioneilen Gruppen enthält;
(b) einem in Wasser unlöslichen Füllstoff und
(c) Wasser.
2. Überzugszusammensetzung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß sie etwa 2 bis etwa 30 Gew.% (b) und als Rest Wasser enthält.
3. Überzugszusammensetzung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß (b) ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus: Kaolin, Talk, Titandioxid und deren
Mischungen.
4. Überzugszusammensetzung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß (b) Kaolin ist.
5. Verabreichungsform, die mit der Zusammensetzung nach Anspruch 1 überzogen ist.
6. Verabreichungsform, die mit der Zusammensetzung nach Anspruch 3 überzogen ist.
7. Verabreichungsform, die mit der Zusammensetzung nach Anspruch 4 überzogen ist.
8. Verfahren zum Vermindern der Klebrigkeit wäßriger polymerer Zusammensetzungen, wenn diese auf feste Verabreichungsformen
aufgebracht sind, dadurch gekennzeichnet, daß man in diesen Zusammensetzungen als einzige polymere Komponente ein in Wasser
dispergierbares (Meth)acrylester-Polymer einsetzt.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß diese Zusammensetzungen auch in Wasser unlöslichen Füllstoff enthalten, der
ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Kaolin, Talk, Titandioxid und deren Mischungen.
10. Verfahren zum Erhöhen der Wasserdurchlässigkeit einer überzogenen Verabreichungsform,
daduch gekennzeichnet, daß man als einzige polymere Komponente der Überzugszusammensetzung ein in Wasser
dispergierbares (Meth)acrylester-Polymer benutzt, das keine ionisierbaren funktioneilen Gruppen enthält.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung auch einen in Wasser unlöslichen Füllstoff enthält, der
ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Kaolin, Talk, Titandioxid und deren Mischungen.
12. Verfahren zum Verringern der Anzahl von Handhabungs-Problemen,
die mit dem Aufbringen eines polymeren Überzuges auf eine Verabreichungsform verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet, daß man eine Deckschicht aufbringt, die ein in Wasser lösliches hydrophiles Polymer
enthält.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß das hydrophile Polymer ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Hydroxypropylmethylzellulose,
Polyethylenglykol und deren Mischungen.
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