DE3600916A1 - Wartungsgeraet fuer eine ringspinnmaschine - Google Patents
Wartungsgeraet fuer eine ringspinnmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Wartungsgerät für eine Ringspinn
maschine, das den einzelnen Spinnstellen der Ringspinnmaschine
zustellbar ist und mit dessen Hilfe zum Ablösen eines ge
brochenen Fadenendes von der Wicklung einer Spinnstelle eine
mit einer Ablösekraft auf das Fadenende einwirkende Luft
strömung erzeugbar ist.
Es sind Wartungsgeräte für Ringspinnmaschinen bekannt, die zum
Ablösen eines gebrochenen Fadenendes von der Wicklung einer
Spinnstelle der Ringspinnmaschine mit einer Abblasvorrichtung
versehen sind. Nachdem das Wartungsgerät der das gebrochene
Fadenende aufweisenden Spinnstelle zugestellt ist, wird eine
geführte Abblasdüse mit der Ringbank der Spinnstelle gekoppelt
und auf die Wicklung der Spinnstelle ausgerichtet. Mit Hilfe
einer an die Düse angeschlossenen Druckluftquelle wird danach
die Wicklung mit einer Luftströmung beaufschlagt, die das
gebrochene Fadenende von der Wicklung ablöst. Das abgelöste
Fadenende wird beispielsweise mittels einer Saugglocke
abgesaugt und vom Wartungsgerät weiter behandelt.
Beim Betrieb der bekannten Wartungsgeräte hat sich gezeigt, daß
die Luftströmung schwierig zu dosieren ist und daß das ge
brochene Fadenende nicht immer in der gewünschten Weise von der
Wicklung abgelöst wird. Bei zu starker Luftströmung werden u.
U. mit dem Fadenende Schlingen von der Wicklung abgelöst,
während bei zu schwacher Luftströmung eine Ablösung des
Fadenendes von der Wicklung nicht stattfindet.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Wartungsgerät der eingangs
genannten Art derart auszubilden, daß ein sicheres Ablösen
eines gebrochenen Fadenendes von der Wicklung einer Spinnstelle
in jedem Fall gewährleistet ist, ohne daß Schlingen abgelöst
werden.
Gelöst wird die Aufgabe dadurch, daß Mittel zur Erfassung der
momentanen Phase des Wicklungsaufbaus und Mittel zur Einstel
lung der durch die Luftströmung auf das Fadenende einwirkenden
Ablösekraft vorgesehen sind und daß die Mittel zur Erfassung
der momentanen Phase des Wicklungsaufbaus automatisch derart
auf die Mittel zur Einstellung einwirken, daß bei einem fortge
schritteneren Wicklungsaufbau eine geringere Ablösekraft wirkt.
Mit Hilfe der Erfindung wird die momentane Phase des Aufbaus
der Wicklung auf der Hülse erkannt und in Abhängigkeit davon
die zum Ablösen auf das Fadenende einwirkende Ablösekraft
eingestellt. Diese Maßnahme beruht auf der Erkenntnis, daß zum
sicheren Ablösen eines Fadenendes während des Aufbaus des
Windungskegels eine größere Ablösekraft erforderlich ist, als
zum Ablösen eines Fadenendes nach Fertigstellung des Windungs
kegels. Die Erfindung ermöglicht eine Dosierung der auf das
Fadenende einwirkenden Ablösekraft in Abhängigkeit vom
jeweiligen Zustand des Wicklungsaufbaus, so daß einerseits das
Ablösen des Fadenendes von der Wicklung gewährleistet und
andererseits das Ablösen von Schlingen vermieden wird.
In einer ersten Ausführungsform der Erfindung wird während des
gesamten Aufbaus der Wicklung auf der Hülse die zum Ablösen auf
das Fadenende einwirkende Ablösekraft derart eingestellt, daß
bei einem fortgeschritteneren Wicklungsaufbau eine geringere
Kraft wirkt. Es wird also mit wachsendem Wicklungsaufbau die
auf das Fadenende einwirkende Ablösekraft vermindert.
Bei einer zweiten Ausführungsform der Erfindung wird die auf
das gebrochene Fadenende einwirkende Ablösekraft derart einge
stellt, daß nach dem Aufbau des Windungskegels für den gesamten
nachfolgenden Wicklungsvorgang eine konstante Kraft wirkt.
Während des Aufbaus des Windungskegels wird die auf das Faden
ende einwirkende Kraft mit fortschreitender Wicklung vermin
dert. Durch diese Maßnahme wird berücksichtigt, daß nach dem
Aufbau des Windungskegels sich der Winkel dieses Kegels nur
unwesentlich verändert und damit in diesem Bereich die für das
Ablösen eines gebrochenen Fadenendes notwendige Ablösekraft
ebenfalls nur geringfügig schwankt.
Bei einer dritten Ausführungsform wird schließlich die zum Ab
lösen auf das Fadenende einwirkende Ablösekraft auch schon
während des Aufbaus des Windungskegels auf einen konstanten
Wert eingestellt. Die während des Aufbaus des Windungskegels
auf das Fadenende einwirkende Ablösekraft ist dabei, wie schon
erläutert wurde, größer als die Ablösekraft, die nach Fertig
stellung des Windungskegels auf das Fadenende einwirkt. Durch
diese Maßnahme wird der Aufbau der Wicklung auf der Hülse in
zwei Bereiche unterteilt, nämlich in einen vor und einen nach
Fertigstellung des Windungskegels. Abhängig vom Zustand des
Wicklungsaufbaus wird dann vor Fertigstellung des Windungs
kegels mit einer höheren Ablösekraft auf das abzulösende
Fadenende eingewirkt, nach Fertigstellung mit einer geringeren.
Wie nachfolgend erläutert werden wird, ermöglicht diese
Maßnahme eine einfache technische Realisierung der Erfindung.
Zur Erfassung der momentanen Phase des Wicklungsaufbaus ist es
zweckmäßig, im Wartungsgerät ein Potentiometer oder einen
Schalter oder beides vorzusehen. Auf das Potentiometer bzw. den
Schalter wird ein geführtes und mit der Ringbank der Ringspinn
maschine koppelbares Element des Wartungsgerätes ein. Damit
wird nach Kopplung des Elementes mit dem Potentiometer bzw. dem
Schalter die momentane Phase des Wicklungsaufbaus aus der Stel
lung der Ringbank abgeleitet. Beispielsweise ist es möglich,
immer die niederste Stellung des Ringbankspiels zu erfassen und
aus dieser Stellung auf den Zustand des Wicklungsaufbaus zu
schließen.
Zur exakten Erfassung der momentanen Phase des Wicklungsaufbaus
ist wenigstens ein Potentiometer vorgesehen, das über die ge
samte Länge der Hülse bzw. nur über den Bereich des Windungs
kegels von dem mit der Ringbank gekoppelten Element beeinflußt
wird. Zur stufenweisen Erfassung ist nur ein Schalter notwendig,
der nach Fertigstellung des Windungskegels umgeschaltet wird.
Es ist auch möglich, die momentane Phase des Wicklungsaufbaus
mit Hilfe eines Zeitglieds zu erfassen, das von der Ringspinn
maschine auslösbar ist. Dieser Ausgestaltung liegt die Er
kenntnis zugrunde, daß der Aufbau der Wicklung auf der Hülse
durch die Arbeitsgeschwindigkeit der Ringspinnmaschine zeitlich
festgelegt ist. Ist also der Windungsbeginn einer Wicklung be
kannt, so kann über die seither vergangene Wicklungszeit auf
die momentane Phase des Wicklungsaufbaus geschlossen werden.
Die Wicklungszeit wird vom Zeitglied gemessen, wobei der Beginn
des Windungsvorgangs dem Zeitglied von der Ringspinnmaschine
mitgeteilt wird.
Zur Einstellung der durch die Luftströmung auf das Fadenende
einwirkenden Ablösekraft ist es zweckmäßig, im Wartungsgerät
eine verstellbare Drossel oder eine zuschaltbare Drossel in der
Zuleitung von einer Druckluftquelle zu einer die Luftströmung
ausblasenden Düse vorzusehen. Auch ist es möglich, eine die
Luftströmung ausblasende Düse mit verstellbarem Düsenquer
schnitt oder eine Druckluftquelle mit verstellbarem Arbeits
druck zu verwenden.
Ein Umschalten zwischen zwei vorgegebenen Ablösekräften wird
beispielsweise dadurch erreicht, daß in der Zuleitung von der
Druckerzeugungsvorrichtung zur abblasenden Düse eine Parallel
schaltung vorgesehen ist, in deren beiden Zweigen sich eine
Drossel und ein schaltbares Ventil befinden. Ist während des
Aufbaus des Windungskegels zum Ablösen eines gebrochenen
Fadenendes eine hohe Kraft erforderlich, so ist das schaltbare
Ventil geöffnet und die maximal von der Druckerzeugungsvor
richtung erzeugbare Luftströmung wirkt auf das Fadenende ein.
Ist hingegen der Windungskegel fertiggestellt und wird daher
zum Ablösen eines gebrochenen Fadenendes eine geringere Kraft
benötigt, so ist das schaltbare Ventil geschlossen, wodurch die
jetzt auf das Fadenende einwirkende Luftströmung von der zuge
schalteten Drossel bestimmt wird. Die Drossel und/oder der
Arbeitsdruck der Druckluftquelle sind dabei zweckmäßigerweise
von Hand einstellbar.
Als Bindeglied zwischen den Mitteln zur Erfassung der momen
tanen Phase des Wicklungsaufbaus und den Mitteln zur Ein
stellung der durch die Luftströmung auf das Fadenende ein
wirkenden Kraft ist im Wartungsgerät ein Steuergerät vorge
sehen. Insbesondere bei der Verwendung von kontinuierlich
verstellbaren Drosseln o. dgl. und/oder der Erfassung der
momentanen Phase des Wicklungsaufbaus über die Wicklungsdauer
ist es zweckmäßig, als Steuergerät einen programmierbaren
Rechner zu verwenden.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der
Erfindung, die auf drei Zeichnungsblättern dargestellt sind. Es
zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines erfindungs
gemäßen Wartungsgeräts und die für die Herstellung
des Kops wesentlichen Bauteile einer Spinnstelle
einer Ringspinnmaschine,
Fig. 2 einen Ausschnitt aus dem Kops der Fig. 1,
Fig. 3 eine vom Steuergerät zuschaltbare Drossel,
Fig. 4 ein vom Rastglied verstellbares Potentiometer und
Fig. 5 ein von der Ringspinnmaschine beeinflußbares Zeit
glied, jeweils in Blockdarstellung.
Bei der Ausführungsform der Fig. 1 ist eine vertikal
angeordnete Spindel 13 einer Spinnstelle 75 einer Ringspinn
maschine 10 an einer Spindelbank 12 gelagert. Die Spindel 13
ist durch eine Ringbank 15 hindurchgeführt, die in Auf- und
Abwärtsrichtung angetrieben ist. An der Ringbank 15 ist koaxial
zur Spindel 13 ein Ring 16 angebracht, auf dem in bekannter
Weise ein Läufer 17 umläuft. Auf die Spindel 13 ist eine Hülse
22 aufgesteckt, die zusammen mit dem aufgewickelten Faden einen
strichpunktiert dargestellten Kops 20 bildet.
Beim Aufwinden des gesponnenen Fadens auf die Hülse 22 bewegt
sich die Ringbank 15 mit dem umlaufenden, den Faden führenden
Läufer 17 langsam aufwärts. Dieser Aufwärtsbewegung ist eine
schnellere Auf- und Abbewegung der Ringbank 15, das sogenannte
Ringbankspiel überlagert. Dadurch kommen die einzelnen Faden
windungen nebeneinander zu liegen und bilden beispielsweise
durch eine Aufwärtsbewegung der Ringbank während eines Ring
bankspiels eine Windungslage. Zu Beginn des Windungsvorgangs
verlaufen die Windungslagen etwa parallel zur Hülse 22.
Insbesondere durch die Beeinflussung des Ringbankspiels bilden
die einzelnen Windungslagen nach einer gewissen Windungsdauer
einen zuerst spitzen Winkel mit der Hülse 22, der mit
zunehmender Wicklungsdauer stumpfer wird. In dem in der Fig. 2
dargestellten Ausschnitt des Kops 20 der Fig. 1 ist dieser
Winkel mit der Bezugsziffer 24 bzw. 24′ gekennzeichnet. Die zu
diesen beiden Winkeln gehörenden Wicklungen sind mit den
Bezugsziffern 23 bzw. 23′ versehen, die äußeren Windungslagen
dieser Wicklungen mit den Bezugsziffern 25 bzw. 25′.
Bei dem in der Fig. 2 gezeigten Kops 20 entsteht zeitlich
zuerst die Wicklung 23′ und danach die Wicklung 23. Aufgrund
der stumpfer werdenden Winkel 24′ und 24 bilden die Windungs
lagen 25′ und 25 immer stumpfer werdende Kegel. Erreichen diese
Kegel eine bestimmte Form, die in der Fig. 2 als Windungskegel
26 bezeichnet ist, so wird das Ringbankspiel auf einen be
stimmten Wert eingestellt und nicht mehr verändert. Dadurch
verlaufen alle Windungslagen des nachfolgenden Windungsvor
gangs mit einer Neigung entsprechend dem eingestellten
Windungskegel 26.
Die Höhe der ersten Windung des gesponnenen Fadens auf der
Hülse 22 ist in der Fig. 2 mit der Bezugsziffer 29 gekenn
zeichnet. Die Höhe 29 wird durch die Stellung der Ringbank 15
zu Beginn des Windungsvorgangs festgelegt. Sie entspricht der
tiefsten Stellung des Ringbankspiels zu Beginn des Windungs
vorgangs. Ist die Wicklung 23′ auf die Hülse 22 aufgewunden, so
wird durch die in diesem Zeitpunkt tiefste Stellung 30′ des
Ringbankspiels festgelegt. Analog gehört zur Wicklung 23 die
Stellung 30, die durch die tiefste Stellung des Ringbankspiels
zu diesem Zeitpunkt definiert ist. Erreichen die durch die
Windungslagen 25′ bzw. 25 gebildeten Kegel erstmalig die Form
des gewünschten Windungskegels 26, so entspricht die aufgrund
des Ringbankspiels tiefste Stellung der Ringbank 15 der
Stellung 31.
Der Bereich, in dem sich die Ringbank 15 nach Aufbau des Win
dungskegels 26 bewegt, ist in der Fig. 2 als Bereich I ausge
wiesen, während der darunterliegende Bereich als Bereich II
gekennzeichnet ist. Die Grenze zwischen den Bereichen I und II
ist mit der Bezugsziffer 32 versehen.
Schließlich ist in der Fig. 2 beispielhaft ein zur Wicklung 23
gehörender gebrochener Faden 35 dargestellt, dessen Fadenende
die Bezugsziffer 36 trägt.
In der Fig. 1 ist an einer vertikalen Schiene 43 eines
Wartungsgeräts 40 ein Schlitten 42 verschiebbar angebracht, der
von einem Drahtseil 48 gehalten ist. Ein Motor 45 treibt eine
Trommel 46 an, auf die das Drahtseil 48 auf- und abwindbar ist.
Zum Beheben eines Fadenbruches wird, nachdem das Wartungsgerät
40 der entsprechenden Spinnstelle 75 zugestellt ist, der
Schlitten 42 abgesenkt, bis sich ein am Schlitten 42 ange
brachtes Rastglied 50 auf der Ringbank 15 der Spinnstelle 75
auflegt. Durch dieses Auflegen nimmt der Schlitten 42 an sämt
lichen Bewegungen der Ringbank 15, insbesondere am Ringbank
spiel, teil.
Am Schlitten 42 ist eine Düse 52 angebracht, die nach dem Auf
legen des Rastglieds 50 auf der Ringbank 15 unter die Ringbank
15 vorgeschoben wird. Die Düse 52 ist über ein Anschlußstück 53
und eine Zuleitung 54 mit einer Druckluftquelle 72 verbunden,
die im wesentlichen in bekannter Weise aus einem Motor 60,
einer Pumpe 61 und einem Windkessel 62 besteht. In der Zulei
tung 54 von der Druckluftquelle 72 zur Düse 52 sind ein
elektromagnetisch schaltbares Ventil 65 und eine elektro
magnetisch verstellbare Drossel 67 angeordnet.
Im Wartungsgerät 40 ist ortsfest ein elektromechanischer
Schalter 57 angebracht, von dem ein Schaltarm 58 absteht. Am
Schlitten 42 ist ein Schaltnocken 59 derart angebracht, daß er
bei einer Absenkung des Schlittens 42 unter eine bestimmte
Position gegen den Schaltarm 58 anläuft und damit den Schalter
57 betätigt. Der Schaltnocken 59 und/oder der Schalter 57 bzw.
dessen Schaltarm 58 können vor Inbetriebnahme des Wartungs
geräts 40 derart aufeinander eingestellt werden, daß die
Schaltschwelle des Schalters 57 etwa der Stellung 31 bzw. der
Grenze 32 entspricht. Dadurch wird der Schalter 57 dann
betätigt, während der Windungskegel 26 auf der Hülse 22
aufgebaut wird.
Ein Schaltgerät 80 ist mittels Leitungen 82 und 83 an den Motor
45 und das Ventil 65 angeschlossen. Über Leitungen 81 ist das
Schaltgerät 80 mit weiteren Bauteilen des Wartungsgeräts 40
und/oder der Ringspinnmaschine 10 verbunden. In Abhängigkeit
von den Signalen, mit denen das Schaltgerät 80 über die
Leitungen 81 beaufschlagt wird, steuert das Schaltgerät 80 den
Motor 45 und das Ventil 65. Insbesondere veranlaßt das Schalt
gerät 80 das Absenken des Schlittens 42 nach dem Zustellen des
Wartungsgeräts 40 zu der entsprechenden Spinnstelle 75 der
Ringspinnmaschine 10. Außerdem steuert das Schaltgerät 80 nach
dem Absenken des Schlittens 42 das Ventil 65.
Ein Steuergerät 90 ist über Leitungen 91 und 93 mit dem
Schalter 57 und der Drossel 67 verbunden. Des weiteren sind
über Leitungen 92 weitere Bauteile des Wartungsgeräts 40
und/oder der Ringspinnmaschine 10 an das Steuergerät 90 ange
schlossen. In Abhängigkeit wenigstens von dem Signal, das das
Steuergerät 90 auf der Leitung 91 erhält, beeinflußt das
Steuergerät 90 die Drossel 67.
Ist das Wartungsgerät 40 der Spinnstelle 75 zugestellt, an der
ein Fadenbruch aufgetreten ist, ist des weiteren der Schlitten
42 mit der Ringbank 15 über das Rastglied 50 gekoppelt und die
Düse 52 unter die Ringbank 15 ausgefahren, so öffnet das
Schaltgerät 80 das Ventil 65, so daß Luft aus der Düse 52
ausströmt und auf die darüberliegende Wicklung 23 einwirkt.
Befindet sich die Wicklung 23 in einem Zustand, in dem der
Windungskegel 26 noch nicht aufgebaut ist (Bereich II), so
bewegt sich die Ringbank 15 in eine Position unterhalb der
Stellung 31, was dem Steuergerät 90 durch die Betätigung des
Schalters 57 mitgeteilt wird. Ein einmaliges Schalten des
Schalters 57 löst im Steuergerät 90 einen Selbsthaltekontakt
aus, der bis zur Erfassung und Weiterbehandlung des Fadens die
Drossel 67 einstellt, daß die aufgrund der Luftströmung auf das
Fadenende 36 mit einer erhitzten Ablösekraft einwirkt. Diese
Kraft löst das Fadenende 36 von der Wicklung 23 ab. Aufgrund
der aus der Düse 52 weiterhin ausströmenden Luftströmung wird
das abgelöste Fadenende 36 nach oben zu einer Saugglocke 70
geblasen, die mit Unterdruck beaufschlagt ist. Dort wird der
Faden 35 von der Saugglocke 70 selbst oder anderweitig erfaßt
und weiter behandelt.
Befindet sich hingegen die Wicklung 23 in einem Zustand, in dem
der Windungskegel 26 bereits aufgebaut ist (Bereich I) und
daher die Ringbank 15 sich nicht mehr unter die Stellung 31
bewegt, so wird der Schalter 57 durch das Ringbankspiel nicht
betätigt. In diesem Fall wird nach der Zustellung des Wartungs
geräts 40 zu der entsprechenden Spinnstelle 75 vom Steuergerät
90 aufgrund der nicht vorhandenen Betätigung des Schalters 57
die Drossel 67 in einen Zustand eingestellt, der eine geringere
Ablösekraft der Düse 52 zur Folge hat, die jedoch aufgrund des
ausgebildeten Windungskegels 26 ausreicht, das Fadenende 36 von
der Wicklung 23 abzulösen.
In beiden Fällen wird die Drossel 67 gerade so eingestellt,
daß einerseits das gebrochene Fadenende sicher von der Wicklung
23 abgelöst, andererseits jedoch ein Ablösen von Schlingen
vermieden wird. Diese Einstellungen können während des Betriebs
des Wartungsgeräts 40 vom Steuergerät 90 in Abhängigkeit von
weiteren, den Betriebszustand des Wartungsgeräts 40 und/oder
der Ringspinnmaschine 10 charakterisierenden Größen verändert
werden.
In der Fig. 3 ist in der Zuleitung 54 vom Windkessel 62 zur
Düse 52 eine Parallelschaltung zwischengeschaltet, in deren
einem Zweig sich eine Drossel 100 und in deren anderem Zweig,
der das Bezugszeichen 102 trägt, sich ein elektromagnetisch
betätigbares Ventil 103 befindet. Die Drossel 100 ist von Hand
einstellbar, während das Ventil 103 in Abhängigkeit von dem auf
der Leitung 93 anliegenden Signal schaltbar ist.
Wird nach dem Zustellen des Wartungsgeräts 40 zu der ent
sprechenden Spinnstelle 75 der Schalter 57 aufgrund des Ring
bankspiels nicht betätigt, so befindet sich der Wicklungsaufbau
im Bereich I und das Ventil 103 wird vom Steuergerät 90 ge
schlossen. Die aus der Düse 52 ausströmende Luftströmung wird
dadurch auf eine Größe beschränkt, die durch die Drossel 100
festgelegt ist. Befindet sich hingegen der Wicklungsaufbau im
Bereich II, so ist das Ventil 103 geöffnet und das gebrochene
Fadenende 36 wird mit der maximal vom Windkessel 62 erzeugbaren
Luftströmung beaufschlagt.
Mit der Ausführung gemäß der Fig. 3 ist eine zweistufige Ein
wirkung auf das gebrochene Fadenende 36 möglich, während bei
der Ausführung gemäß der Fig. 1 die Ablösekraft der Luft
strömung mittels der verstellbaren Drossel 67 während des
Betriebs stufenlos verändert werden kann.
In der Fig. 4 ist ein Potentiometer 120 ortsfest im Wartungs
gerät 40 angebracht. Am Schlitten 42 steht ein Stift 125 ab,
der den Mittelabgriff 123 des Potentiometers 120 verstellt. Das
Potentiometer 120 ist mit einer Feder 122 versehen, die den
Mittelabgriff 123 gegen den Stift 125 drückt.
Im Vergleich zu den Ausführungen der Fig. 1 und 3, bei denen
mit Hife des Schalters 57 nur die Bereiche I und II unter
scheidbar sind, ist es bei der Ausführung gemäß der Fig. 4
möglich, den jeweils momentanen Zustand des Aufbaus der Wick
lung 23 auf der Hülse 22 zu erfassen. Wird die Ausführung gemäß
der Fig. 4 mit einer kontinuierlich verstellbaren Drossel 67
gemäß der Fig. 1 kombiniert, so ist es möglich, die aufgrund
der Luftströmung auf das gebrochene Fadenende 36 einwirkende
Kraft gemäß eines bestimmten Zusammenhangs in Abhängigkeit von
der momentanen Phase des Wicklungsaufbaus einzustellen. Die auf
das Fadenende 36 wirkende Ablösekraft kann also an jeden
Zustand des Wicklungsaufbaus angepaßt werden.
Erstreckt sich das Potentiometer 120 über die gesamte Länge der
Hülse 22, so ist auch über den gesamten Wicklungsaufbau die auf
das Fadenende 36 einwirkende Luftströmung in Abhängigkeit vom
momentanen Zustand des Wicklungsaufbaus einstellbar. Erstreckt
sich hingegen das Potentiometer 120 nur etwa bis zu einer Höhe,
die der Ebene 31 entspricht, so ist nur während des Aufbaus des
Windungskegels 26 eine kontinuierliche Verstellung der auf das
gebrochene Fadenende 36 einwirkenden Luftströmung möglich.
Danach hebt der Stift 125 vom Mittelabgriff 123 ab und das
Potentiometer 120 bleibt an seinem oberen Anschlag stehen.
Dadurch ergibt sich in diesem Zustand eine gleichbleibende
Luftströmung auf die Wicklung 23.
In der Fig. 5 ist ein Zeitglied 110 über eine Leitung 112 mit
der Ringspinnmaschine 10 und über die Leitung 91 mit dem
Steuergerät 90 verbunden. Des weiteren können über Leitung 113
weitere Bauteile des Wartungsgeräts 40 und/oder der Ringspinn
maschine 10 an das Zeitglied 110 angeschlossen sein.
Das Zeitglied 110 ist in seiner einfachsten Form ein fort
laufender Zähler, der von einem Auslösesignal auf Null rück
setzbar ist. Dieses Auslösesignal wird dem Zeitglied 110 über
die Leitung 112 genau dann zugeführt, wenn die Ringspinn
maschine 10 mit dem Aufwinden von gesponnenen Fäden 35 auf
Hülsen 22 neu beginnt. Die Übertragung des Auslösesignals von
der Ringspinnmaschine 10 zum Wartungsgerät 40 kann dabei
optisch, elektromagnetisch oder auf sonstige Art und Weise
erfolgen. Nach dem Rücksetzen des Zeitglieds 110 steht über die
Leitung 91 in jedem Moment dem Steuergerät 90 ein Zahlenwert
zur Verfügung, der der vergangenen Zeitdauer seit dem Beginn
des Windungsvorgangs entspricht. Aufgrund der bekannten
Arbeitsgeschwindigkeit der Ringspinnmaschine und ggf. mit Hilfe
sonstiger Parameter des Wartungsgeräts 40 und/oder der Ring
spinnmaschine 10 kann das Steuergerät 90 aus diesem Zahlenwert
auf die momentane Phase des Aufbaus der Wicklung 23 auf der
Hülse 22 schließen. In Abhängigkeit davon kann danach vom
Steuergerät die zum Ablösen auf das gebrochene Fadenende 36
einwirkende Abösekraft der Luftströmung zweistufig oder
kontinuierlich eingestellt werden.
Die in der Fig. 5 dargestellte Ausführung eröffnet die Möglich
keit, den Schalter 57 oder das Potentiometer 120 durch eine
Zeitfunktion zu ersetzen. Insbesondere durch die Verwendung
eines programmierbaren Rechners im Wartungsgerät 40 können die
Funktionen des Zeitglieds 110 und des Steuergeräts 90
kombiniert werden.
Eine weitere Möglichkeit, die bisher beschriebenen Ausführungen
zu vereinfachen, besteht darin, zur kontinuierlichen Verstel
lung der Ablösekraft der aus der Düse 52 austretenden Luft
strömung die Druckluftquelle 72 derart auszubilden, daß ihr Ar
beitsdruck vom Steuergerät 90 einstellbar ist. Auch ist es
möglich, die Düse 52 derart auszugestalten, daß ihr Düsen
querschnitt verstellbar ist. Des weiteren ist es möglich, die
Ablösekraft der aus der Düse 52 austretenden Luftströmung
dadurch einzustellen, daß der radiale und/oder axiale Abstand
der Düse 52 zu dem Kops 20 entsprechend der geforderten
größeren oder geringeren Ablösekraft eingestellt wird, d. h.
wie weit die Düse 52 ausgefahren wird. Ebenso ist es möglich,
die Ablösekraft dadurch zu verändern, daß der Düse 52 ein ver
stellbares Strömungshindernis, beispielsweise ein Drahtgitter,
nachgeordnet wird.
Claims (12)
1. Wartungsgerät für eine Ringspinnmaschine, das den
einzelnen Spinnstellen der Ringspinnmaschine zustellbar ist und
mit dessen Hilfe zum Ablösen eines gebrochenen Fadenendes von
der Wicklung einer Spinnstelle eine mit einer Ablösekraft auf
das Fadenende einwirkende Luftströmung erzeugbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß Mittel zur Erfassung der momentanen Phase
des Wicklungsaufbaus und Mittel zur Einstellung der durch die
Luftströmung auf das Fadenende einwirkenden Ablösekraft vorge
sehen sind, und daß die Mittel zur Erfassung automatisch derart
auf die Mittel zur Einstellung einwirken, daß bei einem fort
geschritteneren Wicklungsaufbau eine geringere Ablösekraft
wirkt.
2. Wartungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß für die Phase (Bereich I) nach Aufbau eines Windungskegels
(26) eine wenigstens annähernd konstante Ablösekraft einge
stellt ist.
3. Wartungsgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß während der Phase (Bereich II) des Aufbaus des Windungs
kegels eine wenigstens annähernd konstante Kraft eingestellt
ist.
4. Wartungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß als Mittel zur Erfassung der momentanen
Phase des Wicklungsaufbaus am Wartungsgerät (40) ein Schalter
(57) und/oder ein Potentiometer (120) angebracht ist, auf den
bzw. auf das ein geführtes und mit einer Ringbank (15) der
Ringspinnmaschine (10) koppelbares Element (50) einwirkt.
5. Wartungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß als Mittel zur Erfassung der momentanen
Phase des Wicklungsaufbaus im Wartungsgerät (40) ein Zeitglied
(110) vorgesehen ist, das von der Ringspinnmaschine (10) aus
lösbar ist.
6. Wartungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß als Mittel zur Einstellung der durch die
Luftströmung auf das Fadenende einwirkenden Ablösekraft am
Wartungsgerät (40) eine verstellbare (67) und/oder zuschaltbare
(100) Drossel in eine Zuleitung (54) von einer Druckluftquelle
(60, 61, 62) zu einer die Luftströmung abblasenden Düse (52)
angebracht ist.
7. Wartungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß als Mittel zur Einstellung der durch die
Luftströmung auf das Fadenende einwirkenden Ablösekraft eine
Düse (52) mit verstellbarem Düsenquerschnitt vorgesehen ist.
8. Wartungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß als Mittel zur Einstellung der durch die
Luftströmung auf das Fadenende einwirkenden Ablösekraft eine
Druckluftquelle (60, 61, 62) mit verstellbarem Arbeitsdruck
vorgesehen ist.
9. Wartungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Einwirkung auf die Mittel zur Ein
stellung der durch die Luftströmung auf das Fadenende ein
wirkenden Ablösekraft das Wartungsgerät (40) mit einem
Steuergerät (90) versehen ist, das mit den Mitteln zur
Erfassung der momentanen Phase des Wicklungsaufbaus und mit den
Mitteln zur Einstellung der durch die Luftströmung auf das
Fadenende einwirkenden Ablösekraft verbunden ist.
10. Verfahren zum Ablösen eines gebrochenen Fadenendes von
der Wicklung einer Spinnstelle einer Ringspinnmaschine mittels
einer mit einer Ablösekraft auf das Fadenende einwirkenden
Luftströmung, bei dem der Spinnstelle ein die Luftströmung
erzeugendes Wartungsgerät zugestellt wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß die momentane Phase des Wicklungsaufbaus erfaßt
und die durch die Luftströmung auf das Fadenende einwirkende
Ablösekraft in Abhängigkeit von der momentanen Phase des
Wicklungsaufbaus automatisch derart eingestellt wird, daß bei
einem fortgeschritteneren Wicklungsaufbau eine geringere Kraft
wirkt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
für die Phase (Bereich I) nach Aufbau eines Windungskegels (26)
eine wenigstens annähernd konstante Ablösekraft eingestellt
wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
während der Phase (Bereich II) des Aufbaus des Windungskegels
(26) eine wenigstens annähernd konstante Ablösekraft einge
stellt wird.
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