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Notenbtattwender. Es sind bereits pneumatische Notenblattwender bekanntgeworden,
bei denen ein durch Fuß betätigtes, über Rollen geführtes Zugseit einen unter Federwirkung
stehenden, mit Saugteller versehenen Wendearm betätigt, wobei durch das Zugorgan
gleichzeitig ein unter Federwirkung stehender Saugkolben zur Entfernung,der Luft
aus :dem Saugteller angezogen -wird.
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Diese Einrichtungen haben aber den Übelstand, daß das Abbringen der
Wendearme von dem gewendeten Notenblatt eine besondere Vorrichtung erfordert und
auch das Drehen der Wendearmachse nicht unmittelbar vom Zugorgan erfolgt, sondern
erst noch Zwischenorgane erfordert. Die Luftleitungen stellen gleichzeitig die Tragorgane
für die Wendearme und die Wendearme selbst dar, so daß diese infolge ihrer Aushöhlung
nur wenig widerstandsfähig waren.
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Gemäß der Erfindung ist die Wendearmachse schrägstehend angeordnet,
so daß der Wendearm während der Drehung nach außen abschwingt und nach der Wendung
um etwa too° sich vom Notenblatt abreißt. Die von dem Zugorgan betätigte Zugrolle
sitzt ohne Zwischenorgane auf der Wendearmachse, so daß das Zugseil die Achse unmittelbar
betätigt.
Die Luftleitung für die Saugteller besteht aus einem elastischen
Schlauch und führt vom Saugkolben zum Saugteller ohne Beeinflussung der Zug- und
Wendeorgane, so daß die Luftleitung stoß- und schlagunempfindlich ist und die Zug-
und Wendeorgane massiv ausgebildet werden können.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer beispielsweisen
Ausführungsform veranschaulicht.
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Die Vorrichtung besteht aus einer Achse a reit starr verbundenem Ausleger
b, der .daran zweckmäßig im rechten oder wenig stumpfen Winkel sitzt. Die Achse
lagert leicht drehbar in einer Metallhülse c und ist mit einer Torsionsfeder d umgeben,
deren eines Ende an der Hülse c und deren anderes Ende an dem Achsenschaft befestigt
ist. Auf dem oberen aus der Hülse ragenden freien Teil des Achsenschaftes sitzt
eine Rolle e zur Aufnahme eines .dünnen Drahtseils, das gegen Abgleiten durch einen
Bügel gesichert ist. Der Ausleger b ist in seiner Länge mittels Stellschraube b'
verstellbar und trägt an seinem freien Ende einen Bund f mit Bohrung f', die zur
Aufnahme eines vertikal zum Arm b stehenden; mittels Flügelschraube g ein- und feststellbaren
Stabes 1a dient. Dessen eines Ende ist zu einem Auge ausgebildet mit darin befestigtem
Stutzen k, an dem einerseits ein Saugteller aus Gummi i, anderseits ein genügend
langer Gummischlauch i' sitzt, welcher zu dem Ventil l' eines Zylinders l führt.
Der gut abgedichtete Saugkolben in ist mit durchgehender Kolbenstange in' versehen,
die durch zweckmäßig mit Stopfbüchsen ausgerüstete Bohrungen beider Zylinderdeckel
geht. Im Innern des Zylinders ist eine ziemlich starke Spiralfeder ia angeordnet,
die gegen die untere Kolbenfläche drückt.
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Das an der Rolle e befestigte Zugseil o wird über Rollen Q,
q geleitet und an dem oberen freien Ende der Kolbenstange in' befestigt.
Der untere Teil der Kolbenstange lagert verschiebbar in einem Rohr r mit Flügelschraube
s zwecks Feststellens der Kolbenstange in gewünschter Lage je nach Größe des Notenständers.
Das Rohr r ist seinerseits an einem durch den Fuß zu betätigenden Tritt t angelenkt.
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Der Zylinder l ist an dem Pultständer, auf einer Unterlage ruhend,
mittels Schellen befestigt. Die Hülse c nebst drehbar gelagerter Achse a liegt auf
der Rückfläche der Notenhuchauflage, und zwar in Schrägstellung, derart, daß der
Ausleger b im spitzen Winkel oberhalb der Buchauflage ruht. Der Arbeitsvorgang ist
wie folgt: Durch Betätigen des Fußtrittes t ziehen Rohr r uird Kolbenstange
in' an dem Drahtseil o, das die Rolle e in Drehung versetzt. Da sie fest auf der
Achse a sitzt, dreht sich diese mit und versetzt den Ausleger b um ago°. Infolge
der Schrägstellung der Drehachse kommt der in der Ruhelage oberhalb des Pultes befindliche
Arm b nunmehr mit seinem am Stab lb befestigten Saugteller i auf d; in Notenblatt
nahe an dessen oberem Rand zu liegen; wegen der Drehung der Achse a ist die Torsionsfeder
d gespannt. Gleichzeitig wird durch das Rohr r der Kolben in nach unten gezogen
und saugt aus dem Gummischlauch i.' " die Luft ab, so daß sich der Teller i auf
dem zu wendenden Notenblatt festsaugt.
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Nach Aufhören der Fußbetätigung treten augenblicklich die Federn n
und d in Wirkung, und zwar jene unter raschem Hochschieben des Kolbens in,
diese unter Zurückschwenken des Auslegers b in seine Anfangsstellung, wobei der
Saugteller i das Notenblatt mitnimmt und wendet. Während dieses Vorgangs hat der
Kolben in genügend Luft in den Schlauch i gedrückt, um das unter dein Teller i befindliche
Vakuum aufzuheben, so daß sich das Blatt nach dem Umwenden unter gleichzeitigem
Einwirken des durch oberes Abschwenken des Auslegerarmes b eintretenden Zuges von
selbst von dem Saugteller löst.
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Derselbe Vorgang wiederholt sich beim j edesmaligen Wenden eines Blattes.
Die Rollen bestehen zweckmäßig aus Hartgummi; der Gummischlauch ist abnehmbar und
mittels Klammern am Pult zu führen.