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Fahrkartenschrank. Bei den jetzt in Gebrauch befindlichen Fahrko..rtenschränken
besteht ein großer übelstand. darin, daß sie einem Gelegenheitsdiebstahl nur allzu
großen Vorschub leisten, ja dazu geradezu herausfordern. Das gilt sowohl für Schränke
mit senkrechten, als auch, und zwar in erhöhtem Maße, für Schränke mit wagerechten
Vorratsschächten. Es ist bei beiden Schrankarten möglich, eine Anzahl von Karten
herauszunehmen und mitten aus dem Vorratsstoß einige Karten heraus zu entwenden,
die übrigen aber wieder in den Schacht zurückzustecken, so daß der Diebstahl oft
erst nach geraumer Zeit entdeckt wird und dann keine Möglichkeit zu Nachforschungen
Lind Entdeckung des Täters vorhanden ist. Zwar ist der Diebstahl bei Schränken mit
senkrechten Schächten dadurch etwas erschwert, d. h. für den Täter zeitraubend,
daß die Karten einzeln herausgezogen und einzeln wieder eingeführt werden müssen,
indessen ist dies keine genügende Sicherheit. Bei Schränken aber mit wagerechten
Schächten und darin senkrecht stehenden Karten kann man mit einem Griff einen beliebig
großen Stoß Karten fassen und herausnehmen und wieder einführen, so daß es einem
Dieb mit genügender, taschenspielerartiger Fingergewandtheit möglich ist, selbst
unter den Augen eines Beobachters einen Diebstahl auszuführen, der erst nach einer
längeren Zeitspanne entdeckt werden kann.
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Der den Gegenstand der Erfindung bildende Schrank hilft dieseln Übelstande
gründlich ab und macht es ganz unmöglich, eine einmal aus einem Schacht herausgenommene
Karte wieder einzuführen, so daß eine Beraubung sofort entdeckt und der Täter auf
frischer Tat festgestellt werden kann. Die Karten sind ebenso leicht zu überblicken
und der Inhalt der einzelnen Schächte ebenso leicht zu prüfen, wie bei Schränken
mit wagerechten Schächten. Dabei hat der Schrank, trotzdem die Schächte nicht wagerecht
angeordnet sind, dasselbe Fassungsvermögen wie Schränke mit wagerechten Schächten,
id. h. es können in ihm ebenso viele Schächte untergebracht werden, wie in einem
gleich großen Schrank mit wagerechten Schächten. Er ist also in dieser Beziehung
den Schränken mit senkrechten Schächten überlegen.
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Der grundlegende Gedanke bei dem netten Schrank besteht darin, daß
weder senkrechte noch wagerechte, sondern unter d.5° von hinten nach vorn geneigte
Schächte verwendet werden, in denen die Karten wagerecht liegen, und aus denen sie
nur einzeln entnommen werden können, wobei sie von einer selbsttätigen Vorrichtung
einzeln in die Stellung aus dem Schacht hervorgeholt werden, in der sie von den
Fingern ergriffen werden können. Diese Vorholvorrichtung wird zwangläufig von Hand
zur Wirkung gebracht, wenn man die aus dem Schacht herausragende Karte erfaßt, um
sie herauszuziehen. Sobald diese Karte den Schacht verlassen hat, wird -iie nächste
vorgeschoben und ist wieder bereit, ergriffen zu werden. Eine einmal aus dein Schacht
entnommene Karte kann, selbst wenn ein Dieb durch vorsichtiges Verfahren eine Karte
herauszieht, ohne die Vorholvorrichtung zu bewegen niemals wieder in den Schacht
eingeführt wenden, weil eine von außen unerreichbare Sperrvorrichtung dies verhindert.
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Auf der Zeichnung ist Abb. i ein Teil eines solchen Schrankes in Vorderansicht,
Abb. 2 ein Teil eines solchen Schrankes in senkrechtem Schnitt durch die Schächte,
Abb. 3 ein Teil des Schrankes, umfassend drei Schachtmünidun.gen .in natürlicher
Größe, in Vorderansicht, Abb. 4. ein Teil des Schrankes in senkrechtem Schnitt durch
die Schächte und Schachtverschlüsse in natürlicher Größe,
Abb. 5
.ein wagerechter Schnitt durch einen Schacht mit dem Sch.achtverschlußstück in Oberansicht
in natürlicher Größe, Ab:b. 6 ein Schachtverschlußstück für sich in Seitenansicht
in natürlicher Größe, Abb. 7 .ein ,Schnitt nach A-B der Abb.6; Abb. 8, 9 und io
veranschaulichen das die Karten in -dem Schacht belastende Gewicht in Vorderansicht,
senkrechtem Schnitt und Grundriß.
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Der Schacht besteht aus einer Anzahl von unter 45' von hinten nach
vorn geneigten Schächten i, i, die durch senkrechte Wände 2 und geneigte, am besten
aus Blech hergestellte Wände 3 voneinander getrennt sind, hinten elurch eine feste
Rückwand begrenzt, vorn aber durch von der Seite geisehene dreieckige Verschlußstücke
q. bis. auf einen schmalen Spalt geschlossen werden, durch den die Karten 5 heraustreten.
Die Karten liegen in den Schächten wagerecht und werden durch Gewichte 6, deren
Formgebung aus den Abb. 8 bis io hervorgeht, belastet. In den A:bb. i und 2 sind
.die unteren Schächte leer und ohne @'erschlußstücke, die oberen aber mehr oder
weniger gefüllt und mit Verschlußstücken versehen dargestellt. Der Kartenstoß eines
jeden Schachtes ruht auf dem Verschlußstück 4, und die unterste Karte gleitet auf
der oberen Fläche dieses Stückes nach vorn heraus.
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Die Vorrichtung zum Herausbefördern der einzelnen Karten ist in dem
Verschlußstück enthalten. Dieses hat dazu die folgende Einrichtung: An dem - eigentlichen
Verschlußkörper 4 in der Form einer liegenden Säule von gleichschenklig, rechtwinkligem
Dreieckquerschnitt ist an der Vorderseite eine bewegliche Wand 9 bei 7 angelenkt,
die durch Federn 8 in die im unteren Teil :der Abb. q. dargestellte Dauerstellung
gebracht wird. Eier obere Teil der beweglichen Vorderwand 9 ist bei io gelenkig
mit einem Greifer ii verbunden, der in seiner Greifstellung (oberer Teil der Abb.
q.) mit seinem hakenförmigen Ende i2 hinter die rückwärtige Kante der zweituntersten
Karte 13 greift. Der Greifer wird dabei von: einer Feder 14 dauernd nach oben gedrückt,
so daß die Karte sicher erfaßt wird. Durch Anschlagstifte 15, gegen welche er mit
Ansätzen 16 in seiner vorderen Erdlage stößt, wird er und mit ihm die bewegliche
Vorderwand 9 in der Ausgangs- (der Dauerstellung gehalten. In dieser Stellung (unterer
Teil der Abb. q.) hat der Greifer die unterste Karte durch den sehanalen Spalt zwischen
der geneigten Schachtwand 3 und der Oberkante des Verschlußstückes q. um ein solches
Stück teerausgeschoben, .daß inan ihre laufende Nummer auf dem herausragenden Ende
erkennen ikann. Will man diese Karte ergreifen, so muß man die bewegliche Wand 9
zurückdrücken (oberer Teil der Abb.4j, wobei der Greifer mit seinem Ende 12 die
nächste Karte ergreift, ohne sie freilich schon aus dem Schacht herausschieben zu
können. Erst wenn die bereits herausragende Karte den Mündungsspalt verlassen hat,
gleitet die von dem Greifer i i erfaßte Karte an der schrägen Schachtwand 3 herab
in den Austrittsschlitz, und die Vorderwand, :der Greifer und. finit- ihm die Karte
schnellen, von den Federn 8 getrieben, in die Vorder- oder Dauerstellung heraus.
Damit bei dieser schnellen Bewegung die Karten nicht herausgeschleudert wer:len,
sind die Schachtwände an ihrem unteren, vorderen Ende geschlitzt, so daß Zungen
17 entstehen, die nach unten federn und dabei bremsend auf die aus dem ,Schlitz
austretende Karte i%-irken. Der Greifer i i bewegt sich zwischen den bei-,den Wänden
i8 des Verschlußstückes .4, die oben zu Trage- und, Gleitleisten i9 für die Karten
5 rechtwinklig umgebogen sind. Der hintere Teil 2o dieser Trageleisten i9 ist um
eine Kartenstärke erhöht, damit die Karten auf ihm ruhen und die untere Karte entlastet,
und damit gleichzeitig bei 21 ein Ansatz gebildet wird, der das Zurückstoßen der
aus (lern Schacht herausragenden Karte verhindert. Um zu verhindern, -daß überhaupt
eine Karte in einen Spalt wieder eingeführt wird, ist ein miteinander verbundenes
Sperrklinkenpaar 22 vorhanden, welches -durch öf£nungen der Gleitleisten i9 hindurchtritt
und durch Federn 23 nach oben gedrückt wird.
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Um das Verschlu&stück 4 im Schacht festzulegen, ist ein doppelarnniger
Drehriegel 24 angebracht, der auf einer Achse 25 mit Vierkant sitzt und mittels
eines: Steckschlüssels gedreht wenden kann, so daß seine Enden in entsprechende
Schl)itzlöch;er der Schachtseitenwände eingreifen. Die bewegliche Vorderwand9 hat
zum Einführen des Steckschlüssels ein Loch 27.
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Um das Ergreifen der Karte durch die Greiferkralle 12 zu ermöglichen.,
muß idie Karte von, der rückwärtigen geneigten Schachtwand abgedrängt .werden. Zu
diesem Zweck sind an der geeigneten Stelle dieser geneigten Wände buckelartige Erhöhungen
28 angebracht, die die untersten, Karten in dem Schacht, in dem diese im: übrigen
mit Spielraum sich bewegen müssen, nach: vorn gegen die darüberliegendt schräge
Schachtwand drängen-. Der hinten entstehende Zwischenraumgenügt, daß die Kralle
i2 die zweitunterste Karte ergreifen kann.
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Um jederzeit eine bequeme Kontrolle über das. Maß der Füllung der
Schächte ausüben zu können, sind die VerschlußstüGke 4 wagerecht bei 29 durchböhrt,
und ebenso haben die schrägen Schachtwände D:urchbrechungen 30
und,
die beweglichen Vorderwände 9 Löcher 31. Es läßt sich, daher mit einem Draht durch:
das Verschlu8stück 4 hindurchfühlen, bis in den nächsten darunterliegen-.den Schacht
hinein, .wodurch man feststellen kann, ab. in letzterem Karten: noch vorhanden sind.
Man wird bei der jetzt üblichen Kartenstärke feststellen können, ob, mindestens
noch 3o bis 40 Karten im Schacht liegen. Damit das Belastungsgewicht 6 beim Fühlen
mit dem Draht nicht störend und .irreführend wirkt, hat es die dn den Abh.8 bis
io dargestellte gegabelte Gestalt, so daß der Draht, wenn: das Gewicht die Offnung
3o der Schachtwand erreicht hat, ins Leere stößt.
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Um das Innere des Verschlußistückes abzuschließen, ist die bewegliche
Vorderwand 9 kastenförmig ausgeführt, :d. h. durch Seitenwände 32 und eine Deckwand
33 zu einem kastenförmiigen Körper ergänzt, der seinerseits wieder in den Hohlraum
des Verschlußstüekes 4 eintritt. Um den Inhalt ider in dem Schacht enthaltenen Karten
außen kenntlich zu .machen, ist die Vorderwand 9 mit seitlichen Falzen 34 versehen,
in die eine Musterkarten 35 eingeschoben wird, die natürlich den Offn.ungen 27 und
31 entsprechende Löcher besitzen muß.
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Das Laden der Schächte erfolgt von vorn und unten her, nachdem das
Verschlußstück 4 entfernt worden: ist.
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Selbstverständlich eignet sich der Schrank nicht nur für Fahrkarten,
sondern auch für ähnliche Karten, die aus Pappe h ergestelllt werden.