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Verfahren zur Herstellung von Geflechtgegenständen. Für diese Anmeldung
ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni igi i die Priorität auf Grund der Anmeldungen
in den Vereinigten Staaten von Amerika vom 17, Juli igi6 bzw. 6. Februar igi7 beansprucht.
Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren zur Herstellung von Geflechtgegenständen,
.die aus einem Tragkörper oder Rahmen und dem Geflechtkörper bestehen. Das Wesen
der Erfindung besteht darin, daB Stakengeflechte als solche für sich erzeugt und
diese dann unter Formgebung mit dein Tragkörper (Rahmen) verbunden werden. Die Geflechte
werden als Flach- oder Rundgeflecht hergestellt. Durch dieses Verfahren wird die
Möglichkeit geschaffen, Geflechtgegenstände selbst von verwickeltster Art, die bisher
nur von geübten Arbeitern gefertigt werden konnten, auch von ungelernten Arbeitern
anfertigen lassen zu können.
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Auf der Zeichnung ist die Durchführung des Verfahrens in seinen verschiedenen
Abschnitten veranschaulicht, und zwar ist: Abb. i die schaubildliche Ansicht des
Tragkörpers (Rahmen), der mit Geflecht bekleidet werden soll, Abb. 2 eine im vergrößerten
Maßstabe gezeichnete Seitenansicht des in Abb. i dargestellten Rahmens, Abb.3 die
Seitenansicht einer Führung oder einer Form, auf welcher das Geflecht hergestellt
wird, Abb. q. eine Draufsicht auf die Abb. 3, Abb. 5 eine Ansicht, aus welcher die
Art des Herstellens des Geflechtes ersichtlich ist, Abb. 6 eine Draufsicht auf Abb.
5, Abb. 7 eine Einzelheit des Geflechtes während des Herstellens, Abb. 8 einen Ouerschnitt
durch das Geflecht, Abb. g einen im wesentlichen nach der Linie 8-8 der Abb. 7 genommenen
Schnitt, Abb. io eine Seitenansicht des von der Form genommenen fertigen Geflechtes,
Abb. i i eine Draufsicht auf das fertige Geflecht, Abb. 12 eine Seitenansicht, aus
welcher eine Phase der Befestigung des Geflechtes an dem Tragkörper oder Rahmen
ersichtlich ist, Abb. 13 eine Ansicht eines weiteren Abschnittes der Befestigung
des Geflechtes an dem Rahmen, Abb.1q. einen senkrechten Querschnitt durch den fertigen
Gegenstand; Abb. 15 und 16 sind Ansichten, aus -%v eichen eine Art der Fertigstellung
des Geflechtrandes ersichtlich ist; Abb.17, 18 und ig sind Ansichten, aus welchen
die verschiedenen Formgebungen des Geflechtes an dem Tragkörper ersichtlich ist.
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Der Rahmen i besteht aus einem etwa rechteckigen oberen Teil :2 und
herabhängenden, etwa U-förmigen Seitenteilen 3, die durch Querstroben 4 und 41 miteinander
verbunden sind.
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Die Form 5 nach Abb. 3, auf welcher das Geflecht hergestellt wird,
besitzt als Stakenhalter einen unteren Ring 6 und einen oberen Ring 7, zwischen
welchen beiden mehrere als Führung c,der Begrenzung dienende Elemente 8 angeordnet
sind. In dem vorliegenden Fall soll die Wandung des Gegenstandes, wie in Abb. 14.
angedeutet ist, eine leichte Biegung aufweisen, und zu diesem Zweck sind die Führungen
8 hier so ausgebildet, idaß eine ihre Umfänge verbindende Linie gebogen ist. Die
Form 5 (Abt. 3) ist zweckmäßig drehbar auf einem Träger g, beispielsweise oduroh
die senkrechte Welle io, angeordnet,
die in,der Mitte der Form befestigt
ist und in eine Aussparung des Trägers sich hinein erstreckt. In dein unteren Ring
6 befinden sich, wie Abb. d. zeigt, mehrere voneinander getrennte Bohrungen i i,
in welche die Staken 15 befestigt werden und von welchem aus sie sich aufwärts
erstrecken und die Führungsringe 8 umgeben. Unter diesen Einständen ist es außerordentlich
einfach, die Einlagen 16 tim die Staken herum zu flechten, da die Einlagen lediglich
über und unter die Staken und um die Form herum in regelmäßigen Bahnen von unten
nach oben oder gewünschtenfalls von oben nach unten geführt werden brauchen. Es
hat sich gezeigt, daß es zweckmäßrig ist, unten mit dem Flechten anzufangen, und
dieses alsdann nach oben fortzusetzen. Die Einlagen werden so angezogen, daß die
Staken gerade den Führungen 8 folgen, wie dies in Abb. 8 erkenntlich ist. ;Die Form
begrenzt daher die Bewegungen der Staken und den Zug auf -die Einlagen derart, daß
das Geflecht die Gestalt der Form annimmt. Da die Führungen 8 verhältnismäßig dicht
beieinander liegen, wird ein Einwärtsbiegen der Staken über den gewünschten Punkt
hinaus vermieden. Auf diese Weise kann ein endloses Geflecht mit gleichförmigen
Gängen der Einlagen schnell, und zwar auch durch einen .ungelernten Arbeiter hergestellt
werden.
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Das fertige Geflecht .ist in Abb. io und ii veranschaulicht, in welchen
die Staken mit 15 und die Einlagen mit 16 bezeichnet sind. Die Teile i7 ,der Staken
ragen an jedem Ende über das Geflecht hinaus, und zwar zu einem im nachfolgenden
beschriebenen .Zweck. Um das Geflecht auf den Rahmen oder Tragkörper zu bringen,
wird auf die Wandungen des Geflechtes ein Druck ausgeübt, so daß, wie in gestrichelten
Linien in Abb. i i angedeutet ist, eine im wesentlichen rechteckige Gestalt entsteht.
In .diesem Zustande kann das Geflecht leicht über den Rahmen oder Tragkörper gezogen
wenden, und zwar beginnt man dabei damit, daß man das große offene Ende des Geflechtes
über das kleinere und untere Ende des Rahmens legt. Nachdem das Geflecht, wie in
Aibb. 12 angedeutet, auf dem Rahmen aufgezogen worden ist, wird es an den Enden
des Rahmens befestigt und dann unter Benutzung der Stakenend-en so verzogen, daß
es sich der Form des Rahmens anpaßt. Hierauf wird das Geflecht mittels Nägel o.
dgl. am Rahmen befestigt.
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Es ist bedeutungslos, wenn sich ein geringer Betrag ödes Geflechtes
über--- dem Rahmen erstreckt, da dieser leicht um den Rahmen herumgebogen werden
kann. In gewissen Fällen läßt man für diesen Zweck eine genügende Breite des Geflechtes
absichtlich überstehen. In Abb. i8,ist ein beträchtliches Stück des 'Geflechtes
um die Rahmenteile herumgelegt worden und das Geflecht im wesentlichen straff angezogen.
Hierdurch entsteht an den Seitenwandungen nur eine leichte Krümmung, und um eine
größere Krümmung zu erzielen, wird das Geflecht weniger stark angezogen und, wie
Abb. 17 zeigt, nicht so weit um den Rahmen herumgelegt. Eine noch größere Krümmung
kann, wie in Abb. ig angedeutet ist, dadurch erzielt werden, daß das Geflecht überhaupt
nicht um die Rahmenteile herumgelegt, sondern nur entlang,den Seiten befestigt wird.
Auf diese Weise können mit einem und :demselben Geflecht verschiedene Körperformen
erzielt werden.
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Abb. 13 veranschaulicht, in welcher Weise das Rohrgeflecht an dem
Rahmen befestigt ist, und die überstehenden Stakenen@den 17
aber noch nicht
umgebogen sind, um den Rand fertigzustellen. Der Rand des Geflechtes kann auf verschiedene
eise fertiggestellt werden; in Iden Abb. 15 und 16 ist nur ein Verfahren
veranschaulicht. Die Emden 17
der Staken werden, wie in gestrichelten Linien
in Abb. 15 angedeutet ist, rechtwinklig abgebogen, wobei jedes Ende über die danebenliegende
Stake und hinter die zweite greift, wodurch der fertige Rand das in Abb. 16 erkennbare
Aussehen erhält. Der Rand des Geflechtes kann auch auf diese Weise fertiggestellt
werden, bevor das Geflecht auf dem Rahmen angebracht ist, jedoch ist es bequemer,
die Staken überstehen zu lassen und den Rand erst dann fertigzustellen, wenn das
Geflecht an dem Rahmen befestigt worden ist.
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Geflechte einfacher Gestalt können ohne jegliche Hilfsform gefertigt
werden. Desgleichen kann als Flechtmaterial außer dem natürlichen Rohr auch Papierfaden
oder Papierschnur oder irgend ein Material verwendet werden, das die Charaktereigenschaften
von natürlichem Rohr besitzt.