DE357802C

DE357802C - Selbsttaetig sich schliessendes Spuelventil

Info

Publication number: DE357802C
Application number: DEK75292D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1920-11-26
Filing date: 1920-11-26
Publication date: 1922-08-31

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 31. AUGUST 1922

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 47g GRUPPE £

(K75292 Xll\478)

Otto Kern in Papendrecht, Holland.

Selbsttätig sich schließendes Spülventil.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 26. November 1920 ab.

Gegenstand der Erfindung ist ein selbsttätig sich schließendes Spülventil für Klosetts, Spülanlagen u. dgl. mit Luftbremse, deren Wesen darin besteht, daß an dem das Ventilgestänge betätigenden Gestänge des Bremskolbens eine Nase angeordnet ist, durch die das Ventilgestänge so lange heruntergedrückt wird, bis es durch eine am Gehäuse angeordnete Federklinke gehalten wird, und daß an dem Bremskolbengestänge eine weitere

Nase angeordnet ist, die beim selbsttätigen Wiederhochgehen des Bremskolbens die Federklinke auslöst und hiermit das Ventilgestänge freigibt.
In der Zeichnung· ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht, und zeigen

Abb. ι und 2 je einen Längsschnitt durch den Spülapparat,
Abb. 3 einen Grundriß,
Abb. 4 einen Querschnitt. Die Spülvorrichtung besteht aus einem mittels Verbindungsstückes 1 an die Wasserleitung anzuschließenden Ventilgehäuse 2, an dem seitlich ein mit Verschlußdeckel 3 versehener Luftzylinder 4 angeordnet ist. Eine gemeinsame Grundplatte 5 ermöglicht das Befestigen des Apparates an der Wand. Eine an das Ventilgehäuse 2 eingesetzte und in einem zum Anschluß des Spülrohres dienenden Stutzen 6 des Ventilgehäuses 2 gehaltene Büchse 7 dient als Sitz für den in der Büchse 7 geführten Ventilkegel 8, in den ein Hebestift 9 lose eingreift, der mit dem in einem Lager 10 drehbar gelagerten und durch Schlitz 11 in den Stutzen 6 eingeführten Ventilgestänge 12 drehbar verbunden ist. Die Betätigung des Ventilkegels 8 erfolgt hierbei derart, daß die mit ihrem Kolben 13 imLuftzylinder 4 sowie in Ansatznocken 14 geführte Kolbenstange 15, beim Niederziehen derselben mittels eines Nasenansatzes 16 das Ventilgestänge 12 niederdrückend, den Ventilkegel 8 durch Einwirkung des Hebestiftes 9 hebt und dadurch das Ventil öffnet. Hierbei legt sich ein an dem als Widerlager 17 ausgebildeten Ansatz 18 der Grundplatte 5 drehbar gelagerter und mit Anschlag 19 versehener Sperrnocken 20 durch Einwirkung der auf dem Ansatz 18 befestigten Feder 21 auf das Ventilgestänge 12, und hält es so lange in Offenstellung fest, bis die durch Einwirkung der Feder 22 hochgedrückte Kolbenstange 15, mittels eines Nasenansatzes 23 den Sperrnocken 20 zurückdrückend, das Ventilgestänge 12 freigibt, wodurch der Ventilkegel 8 durch den auf ihm senkrecht stehenden Wasserdruck der Leitung selbsttätig geschlossen wird. Um ein zu schnelles Zurückdrücken der Kolbenstange 15 durch Einwirkung der Feder 22 und dadurch Schließen des Ventils zu verhindern, ist der im Luftzylinder 4 geführte Kolben 13 der Kolbenstange 15 mit einer Bohrung 24 versehen, die auf der dem Deckel 3 des Zylinders 4 zugekehrten Seite des Kolbens 13 mit einem Klappventil 25 derart verschlossen ist, daß beim Anziehen der Kolbenstange 15 das Klappventil 25 gehoben wird und die Luft durch Bohrung 24 des Kolbens 13 in den Zylinder 4 einströmen kann, wogegen beim Zurückdrücken der Kolbenstange 15 und des Kolbens 13 durch die Feder 22 das Klappventil 25 sich schließt. Hierbei gestatet eine besondere, im Klappventil 25 angeordnete Bohrung 26 nur ein allmähliches Austreten der Luft aus dem Zylinder 4, so daß die Wirkung der Feder 22 gebremst wird. Eine am Ventilgehäuse 2, dem Luftzylinder 4 sowie Nocken 27 der Grundplatte 5 durch Schrauben 28 festgeschraubte Haube 29 dient als Schutz für die Betätigungsvorrichtung des Ventils.

Die besonderen Vorteile vorliegender Erfindung gegenüber bekannten Spülvorrichtungen bestehen darin, daß das Spülen nach Abzug der Zugvorrichtung und dadurch Öffnen eines in die Leitung eingeschalteten Ventils direkt von der Leitung aus durch das Spülrohr erfolgt, so daß ein besonderer Wasserbehälter sich erübrigt und dabei ein besonders sparsamer und doch genügender Wasserverbrauch gewährleistet wird. Hierbei läßt sich in einfachster und doch zuverlässigster Weise die Öffnungsdauer des Ventils durch einen Bremszylinder, der die durch Federwirkung 8g zurückgedrückte Kolbenstange der Abzugsvorrichtung beeinflußt, beliebig verstellen, und ist das Ventil bis zum Moment der durch die Kolbenstange erfolgenden Auslösung des Ventilgestänges stets voll geöffnet, worauf das sofortige Schließen des Ventils selbsttätig durch den auf dem Ventil ruhenden senkrechten Druck der Leitung erfolgt, und kann eine neue Spülung sofort wieder vorgenommen werden.

Claims

Patent-Anspruch:

Selbsttätig sich schließendes Spülventil für Klosetts, Spülanlagen u. dgl. mit Luftbremse, dadurch gekennzeichnet, daß an dem das Ventilgestänge betätigenden Gestänge des Bremskolbens eine Nase (16) angeordnet ist, durch die das Ventilgestänge so lange heruntergedrückt wird, bis es durch eine am Gehäuse angeordnete Federklinke (20, 21) gehalten wird, und daß an dem Bremskolbengestänge eine zweite Nase (23) angeordnet ist, die beim selbsttätigen Wiederhochgehen des Bremskolbens die Federklinke (20, 21) wieder auslöst und hiermit das Ventilgestänge freigibt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.