DE356186C - Vorrichtung zur selektiven Behandlung von Muskeln und Nerven sowie Gruppen solcher mit faradischen oder galvanischen Stroemen - Google Patents

Vorrichtung zur selektiven Behandlung von Muskeln und Nerven sowie Gruppen solcher mit faradischen oder galvanischen Stroemen

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DE356186C
DE356186C DEF43084D DEF0043084D DE356186C DE 356186 C DE356186 C DE 356186C DE F43084 D DEF43084 D DE F43084D DE F0043084 D DEF0043084 D DE F0043084D DE 356186 C DE356186 C DE 356186C
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muscles
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61NELECTROTHERAPY; MAGNETOTHERAPY; RADIATION THERAPY; ULTRASOUND THERAPY
    • A61N1/00Electrotherapy; Circuits therefor
    • A61N1/18Applying electric currents by contact electrodes
    • A61N1/32Applying electric currents by contact electrodes alternating or intermittent currents
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    • A61N1/36Applying electric currents by contact electrodes alternating or intermittent currents for stimulation
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    • A61N1/3603Control systems
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Description

  • Vorrichtung zur selektiven Behandlung von Muskeln und Nerven sowie Gruppen solcher mit faradischen oder galvanischen Strömen. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist 1 eine Vorrichtung zur selektiven Behandlung von Muskeln und Nerven, sowie Gruppen solcher mit faradischen oder galvanischen Strömen und mit Hilfe einer Mehrzahl gleichartiger Elektroden, die in rhythmischer Reihenfolge von jenem Strom gespeist werden. Anwendungsgebiet des Erfuidungsgegenstandes ist besonders die Behandlung der Muskelatrophie und der Nervenlähmungen o. dgl.
  • Von bekannten derartigen Vorrichtungei) unterscheidet sich der Erfindungsgegenstand wesentlich dadurch, daß zwei oder mehr gleichartige, in der physiologischen Wirkung gleichwertige Stroniquellen wechselweise durch Hebeldruck oder Kurbeldrehung von einer gemeinsamen Achse aus in eine an- und abschwellende Tätigkeit versetzt werden. Durch die neue Vorrichtung wird erreicht, daß der elektrische Strom streng selektiv in die atrophierenden Muskel entsandt wird und die Muskeln in einer physiologischen Reihenfolge elektrisch erregt werden, d. h. in einer Reihenfolge, die derjenigen von motorischen Impulsen entspricht, welche den Muskeln von den zugehörigen Nerven bei Ausführung einer gewollten physiologische.t.i Bewegung erteilt wird, also beispielsweise Heben und Senken der Hand durch wechselweise An- spannung der Antagonisten.
  • Die neue Vorrichtung - die infolge ihrer Einfachheit recht ausgedehnte Verwendung finden kann - kann im wesentlichen aus einem Elektrisierapparat bestehen, z. B. für faradischen Strom, mit zwei oder mehr gleichpoligen Elektroden zum Anlegen an die zu behandelnden Stellen und einem zwischen diesen und der Stromquelle angeordneten Schaltapparat, mit dessen Hilfe dem Strom die zu -durchlaufenden Wege vorgeschrieben werden.
  • Die Elektroden, aus biegsamem iLnd schneidbarem Material hergestellt, werden einzeln auf die selektiv zu'elektrisierenden' Muskeln (deren Lage und Wirkung dem Anlegenden natürlich bekannt sein muß) angelegt und mit einem Kontaktstück des Schaltapparates leitend verbunden. Wird die Triebwelle des Schalters vom Patienten oder durch irgendeine andere Kraft gedreht, so werden die Elektroden wechselweise ein- und ausgeschaltet, die Muskeln wechselweise ge- und entspannt und es resultieren daraus dann rhythinische, dem Physiologischen entsprechende Bewegungen.
  • Die gleiche Triebwelle kann auch zur Bewegung einer oder mehrerer rhythmisch sich verschiebender Sekundärspuleil (oder - z. B. für galvanische Ströme - eines oder mehrerer Schieber von Rheostaten) Verwendung finden, die ihrerseits in dem Zeitraum zwischen An- und Entspannen in jeden Muskel an- und abschwellende Ströme entsenden, wodurch Beeinflussungskunve dem physiologischen Spannungsverlauf durch Innervation verähnlicht wird.. Durch Einbau der Vorrichtung in einen orthopädischen Arbeitsapparat kayin dem elektrisch eingespannten Muskel aufgegeben werden, durch Verschieben eines Gewichtes gleichzeitig aktive Arbeit zu leisten, so daß der Muskel also gewissermaßen belastet und hierdurch der therapeutische Effekt gesteigert wird. Mit der neuen Vorrichtung können an- und absch,%7"eHende Ströme -beliebiger Dosierung gegeben werden.
  • Zweifellos eignet sich die Vorrichtung auch in ihrer einfachsten Form zur Behandlung von Gelenkversteifungen, für manche Fälle sicherlich besser als der orthopädisch-- Apparat. Wird doch dem Gelenk auf physiologische Weise vom Muskel selbst im Gegensatz zur rein passiven mechanischen Bewegung des orthopädischen Apparates eine bestimmte beliebig wählbare Exkursion vorgeschrieben, indem dabei gleichzeitig der Muskel aktiv betätigt und nicht nur passiv gedehnt wird. Bei direkter Verbindung mit einem orthopädischen Bewegungsapparat dient die schwingende oder kreisende Welle desselben zugleich als Trieb-.welle für die Sekundärspulen und den Schaltapparat.
  • Auf den Zeichnungen sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegeiistandes veranschaulicht. Die Abb, i bis 8 stellen ihn mit schwingender und die Abb. 9 b:s ii mit kreisender Triebwelle des orthopädischen Apparates dar.
  • Unterschiede bestehen nur in der durch die verschiedene Bewegung der Triebwelle bedingten Konstruktion des Schalters und der Lagerung sowie der Hubverstellung der Se- kundärspulen.
  • Die veranschaulichten vollständigen Vorrichtungen bestehen im wesentlichen aus dem mechanischen Teil eines orthopädischen Bewegungsapparates bekannter Bauart und dem elektrischen Teil des Faradisierapparates.
  • Abb. i ist eine perspektivische Gesamtansicht, Abb. 2 ein ebensolcher Grundriß.
  • Abb, 3 ist eine schematische Seitenansicht, Abb. 4 eine ebensolche Vorderansicht, Abb. 5 ein Grundriß.
  • Abb. 6 zeigt die Anordnung der in einer Richtung umlegbaren Spuleximitnehmernasen, Abb. 7 das lose drehbar aufgehängte Schaltrad, Abb. 8 drei verschiedene Stellungen desselben in Draufsicht.
  • Abb. 9 stellt die Ausführung mit umlaufender Triebwelle in schematischer Seitenansicht und Abb. io in ebensolcher Vorderansicht dar. Abb. ii veranschaulicht das hier Verwendung fixidende Schaltrad mit Stromabyiehmem in perspektivischer Darstellung, Abb. i?, stellt die Schaltungsweise der Vorrichtung zu Abb. i bis 8 und Abb. 13 die Schaltungsweise zu Abb. 9 bis ii dar.
  • Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. i bis 8 findet ein sogenannter Pendelapparat als orthopädischer Bewegungsapparat Verwendung, d. h. die das Aufschnallbrett a für das zu behandelnde Glied, hier die Hand, tragende Achse b wird durch ein Schwingpendel c in Bewegung gesetzt. Diese Achse ist in geeigneter Weise gelagert und mit zwei Schwingliebeln d und e versehen, von denen ersterer die liegend angeor0.neten Sekundärspulen f, f, in geeigneter We:se bewegt und letzterer das an einer stromführenden Wand g entlang schleifende Schaltr.v1- k trägt, welches beiderseitigen Drehungsausschlag besitzt. Die Bewegungsrichtung der in Gleitschlitten geführten Sekundärspulen ist gegeneinander gerichtet und jede Spule ist mit einer in der einen Bewegungsrichtung ümlegbaren,sichselbsttätigwiederaufstellenden.Nasei (--'#bb. 6) versehen, an welcher die beiderseitigen iMitnehmerarme k des Schwingliebels d angreifen. Die beweglichen Sekundärspulen stehen unter der Wirkung von Federn 1, welche beim Aufziehen auf die Eisenkeme gespannt werden müssen. Die Mitnehmerarme k des Schwinghebels d sind in seitlichen Schlitzrahmen v, vi so geführt, daß sie am Hubende über die Nasen i hinwegsteigen und diese unter sich zurückgleiten 12.ssen, wenn die betreffende Spule unter der Wirkung ihrer gespannten Feder in die Ausgangsstellung zurückkehrt. Beim darauffolgenden Zurückschwingen des Hebels d und Mitnehmen der anderen Spule legt ;ich der betreffende Mitnehinerarin dann wieder hinter die gelenkig eink-nickende Fangnase, so daß für den nächsten Bewegungsausschlag auch wieder diese Spule mitnahmebereit ist. Der Bewegungsausschlag der Spulen ist einstellbar und regelbar. Die negativen Leitungen der Spulen führen nach der Rückenelektrode in (Abb. 1:2) und die positiven nach der senkrechten Schalterwand. g, an der das Schaltrad k abrollt bzw. die in dasselbe eingesetzten Kojitaktstücke n, n, herschleifen. An diese Kontaktstücke sind die Leitungen zu den Elektroden o, o, (Abb. 12) angeschlossen, welche an den zu behandelnden Stellen aufgelegt und befestigt werden. Die Wirkungsweise ist ohne weiteres erklärlich. Das zu behandelnde Glied, hier die Hand, wird auf der Auflage des orthopädischen Bewegungsapparates festgeschnallt und die Elektroden o, o, an den dafür auserwählten Stellen angelegt, Ist so das zu behandelnde Glied mechanisch und elektrisch eingespamit und die Einstellung der Bewegungsausschläge vorgenommen, so wird das Schwingpendel und damit die ganze Vorrichtung in Tätigkeit gesetzt, d. h. die Spulen und das Schaltrad bewegt. Letzteres ist mit beiderseitiger Bewegungsausschlagsbegrenzung versehen, stellt sich bei der einen Bewegungsrichtung auf das eine und bei der anderen auf das andere Kontaktstück ein, indem es sich infolge von Adhäsionswirkung beim Richtungswechsel des SchwinghebeIs e, um ein entsprechendes Stück dreht. je nachdem das eine oder andere Kontaktstück auf der leitenden Schalterwand g schleift, wird die eine oder andere der beiden Elektroden o, ol erregt, und zwar, da die Bewegung der entsprechenden Sekundärspule synchron damit erfolgt, mit allmählich anschwellender und plötzlich abfallender Stärke. Die Spulen könnten natürlich auch mit geeigneten Bremsvorrichtungen versehen sein, so daß das Zurückgleiten allmählich und daher mit langsam abfallender Stromstärke erfolgte. Das Ausführungsbeispiel nach Abb. 9 bis ii unterscheidet sich konstruktiv und in der Wirkung nur wenig von dem soeben beschriebenen. Die Triebwelle b ist hier eine umlaufende und wird mittels Kurbel und Schubstange von dem durch den Schwinghebel b in Bewegung gesetzten Aufschnallbrett a mitgenommen. Sie ist als doppelt gekröpfte Kurbelwelle mit verstell- und einstellbaren Hüben x, x, ausgebildet, und die Induktionsspulen sind stehend. angeordnet. Mittels Kurbelstangen sind die verschiebbaren Sekundärspulen mit den Kurbeln verbunden und werden von diesen in auf- und absteigender Richtung über die Eisenkenne geschoben oder von denselben abgezogen. Das auf der Triebwelle b sitzende Schaltrad k ist doppelbreit und mit halbem Umfange abgesetzt, so daß gegen die eine Mantelhälfte ein Stromabnehmer it und gegen die andere ein zweiter daneben sitzender Stromabnehrrier n, zur Anlage kommen kann. Die Stromabnehmer n, n, sind mit den beiden Elektroden o, o, verbunden, und die Stromzufuhr und -regelung erfolgt in der gleichen Weise wie bei dein zuletzt beschriebenen Beispiel, indem -während der einen Hälfte der Wellenumdrehung die eine Hälfte des Schaltradmantels an dem Stromabnehmer n und während der anderen die andere Hälfte des Schaltradmantels an den Stromahnehmer ni schleift. Dabei diesem Ausführungsbeispiel die Sekundärspuleil mittels Kurbel und Kurbelstange kraftschlüssig gleichmäßig bewegt werden, so werden hier auch gleichmäßig anschwellende und abschwellende Ströme erzeugt und in die zu behandelnden Muskel- und Nervenpartien gesandt. Falls nur eine der eine Bewegungsfolge (z. B. Heben und Senken der Hand) bewirkenden AntagonistengTuppe bzw. Nerven geschädigt ist und allein der Behandlung bedarf, so wird man die der gesunden Aiitagonistengruppe bzw. dem gesunden Nerven (z- B. Handsenker) entsprechende Elektrode weglassen oder ein entsprechend anders konstruiertes Schaltrad wählen können, welches in rhythmischer Folge nur die dem geschädigten Nerven oder Muskel (z. B. Handheber) zukommenden Elektrode unter Strom setzt und erstere einseitig betätigt (Heben der Hand), während die entgegenge S etzte, also die zweite Phase der Bewegungsfolge (Senken der Hand), von dem gesunden Muskel oder Nerven ohne elektrischen Impuls üben-lommen wird. Selbstverständlich lassen sich wie angee.eutet auf die gleiche Weiche bzw. unter Benutzung des gleichen Schalters statt der faradischen Ströme auch galvanische oder andere Stromarten anwenden, indem die Induktorspulen durch entsprechend andere Stromformer ersetzt werden, z. B. für galvanischen Strom durch Rheostaten, deren Schieber rhythmisch bewegt werden.
  • Die Vorrichtung kann bei geeigneter Anlegung der Elektroden an jedem beliebigen Körperteil, welcher der geschilderten Behandlungsweise bedarf, angewandt -werden.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zur selektiveh Behandlung von Muskeln und Nerven sowie Gruppen solcher mit faradischen oder galvanischen Strömen und mit Hilfe einer Mehrzahl gleichnamiger Elektroden, die in rhythmischer Reihenfolge von jenem Strom gespeist werden, gekennzeichnet durch zwei oder mehr gleichartige, in der physiologischen Wirkung gleichwertige Stromquellen, welche wechselweise durch Hebeldruck oder Kurbeldrehung von einer gemeinsamen Achse aus in eine an- und abschwellende Tätigkeit versetzt werden. ?- Vorrichtung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine faradische oder galvanische Stromquelle oder diesen in der physiologischen Wirkung gleichartige Stromquelle und einem schwingenden oder sich drehenden, in den positiven oder negativen Stromkreis als Stromzeiteiler eingefügten Schalter. 3. Vorrichtung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch zwei oder mehr gleichartige Stromquellen, welche wechsehveise durch Hebeld.ruck oder Kurbeldrehung von einer gemeinsamen Achse aus in an- und abschwellende Tätigkeit versetzt werden, und einen auf der gleichen Achse angebrachten schwingenden oder sich drehenden, in die positiven oder negativen Stromkreise der Stromquellen eingefügten Schalter. 4. Vorrichtung nach Anspruch i und:2, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse (b) zur Bewegung der verschiebbaren Sekundärspulen sowie der Schalterachse (e) zwangläufig mit der Achse eines orthopädischen Bewegungsapparates verbunden ist. 5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse (e) des Schalters (Stromzerteilers) unmittelbar zwangläufig mit der Achse eines orthopädischen Bewegungsapparates verbunden ist.
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