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Verfahren zum Entfernen des Eisens aus Wasser. Man hat vorgeschlagen,
Tuffe u. aa. mit Kalkwasser vorzubehandeln, um spe bei der Entmanganung des Wassers
zu benutzen (vgl. »Gesundneits-Ingenieur«, Jahrgpng 31, 19o8, S.645 bis 65a). Man
hat weiter vorgeschlagen, künstliche oder natürliche Zeolithe mit höheren Mänganoxyden
zu imprägnieren und sie als Filtermassen zur Entmanganung und Enteisenung des Wassers
zu benutzen. Dias erstere der genannten Verfahren ist praktisch nicht durchführbar,
weil einerseits kein brauchbarer Effekt erzielt werden kann und andererseits diese
Arbeitsweise statt einer Verbesserung eine Verschlechterung des Trinkwassers durch
den Zusatz von Kalkwasser hervorruft. Die zu zweit genannten Verfahren leiden an
denn teueren Herstellungspreis der künstlichen Zeolithe. Will man dagegen natürliche
Zeolithe benutzen, so ist kein zeolithisches Gestein bisher bekannt geworden, welches
ohne :künstliche Behandlung eine so hohe Austauschkraft besitzt, daß es praktisch
für die hier in Frage kommenden Zwecke benutzbar wird.
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Dagegen führt das vorliegende Verfahren zum Ziel, welches darin besteht,
daß man das Wasser gemäß denn durch Patent 319605 geschützten Eninnanganungsverfahren
behandelt. Bei der Ähnlichkeit der im Wasser vorhandenen Eisensalze mit den entsprechenden
Mangansalzen war es vorn chemischen Standpunkte nicht ausgeschlossen, d@aß auch
der Eisengehalt des Wassers durch die in dem Hauptpatent gekennzeichneten Mittel
sich entfernen läßt, da bekanntlich im Wasser gelöste Eisenoxydulsalze durch Sauerstoff
abgebende Agentien in unlösliche Form Übergeführt werden. Jedoch mußte erwartet
werden, daß die Enteisenung nicht würde in andauerndem Betriebe ausgeführt werden
können. Es ist bekannt, daß bei der Enteisenung von Wasser mittels Luftsauerstoffs
die entstehenden Eisenoxyde nach kürzerer oder längerer Zeit eine Verschliammung
des Filters bewirken. Der abgeschiedene Eisenschlamm hat Blas Bestreben, das Filterkorn
einzuhüllen. Ein Teil des Eisenschlammes kann durch Spülung entfernt werden, der
andere Teil jedoch harftet fest am Filterkorn. Beispielsweise wird weißer Kies nach
einiger Zeit braun und kann dann nur noch durch Säurebehandlung von den anhaftenden
Eisenoxyden befreit werden. Diese fest haftende Einhüllung bedeutet aber die Unmöglichkeit
der Wiederbelebung des gemäß dehn Hauptpatent zu benutzenden Materials., bestehend
in Doppelsalzen des Mangans kombiniert mit Traß (trachytischem Tuff).
Es
hat sich nun ergeben, däß wider Erwarten das Materialkorn frei von fest haftenden
Übeßzügen bleibt, wenn man die Enteisenung gemäß dem Verfahren des Haluptpatents
bewirkt. `Jedenfalls infolge der viel aktiveren Sauerstoffübertragung, welche dieses
Verfahren kennzeichnet, lagert sich der Eisenschlamml mit einer die Haftung ain
Korn ausschließenden Farm seiner Teilchen ab, so daß er andauernd leicht durch Rückspül'ung
entfernt werden kann. Hierdurch ist nun auch die Möglichkeit gegeben, das erschöpfte
Material durch Behandeln mit sauerstoffabgebenden Agentien zu beleben und den Betrieb
der Wasserenteisenung dauernd zu gestalten.
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Beispielsweise wird in der Wasserenteisen:ungsanl!age einer Fabrik
bei. Berlin das im Fabrikbetriebe benötigte Wasser nach der Erfindung enteisent,
ohne d!aß eine künstliche Zuführung von Luft erforderlich ist. Das Enteisenungsfilter
ist mit 3001z9 Manganoxydtraß gefüllt. Dieser wurde nach dem Hauptpatent 319605
hergestellt. Ei:feltraß würde in gekörntem Zustand miteiner wässerigen Lösung von
Mangansulfat stehengelassen, wobei Manganoxydul durch Basenaustausch: aufgenommen
wird. Darauf folgt eine Behandlung mit Pernnanganatl'ösung, die höhere Manganoxyde
erzeugt.
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Das vorm Eisen zu; befreiende Fabrikwasser ist frei von Mangan und
enthält 4. mg Eiseen in Form, von doppeltkohlensaurem Eisenoxydu!1 gelöst. Seine
sonstige Zus,anzmensetzung ist für dien . Erfolg belanglos. Man kann durch bloße
Filtration das Wasser völlig vorn Eisen befreien. Wenn 700 clxnn Wasser die
Anlage durchflossen haben, wird das Filtermaterial im, Gegenstrom ausgespült und
ist dann miit demselben Erfolg wie zu Anfang wieder zur Enteisenung der gleichen
Wassermenge geeignet. Eine Behandlung mit sauerstoffabgebenden Agentien ist hier
nicht erforderlich.
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Die Neuartigkeit des vorliegenden Verfahrens beruht demnach vor allem
dlarin, daß die Entfernung der löslichen Eisensalze ohne Luftzuführung bewirkt werden
kann, und daß die Abscheidung der Eisenoxyde in einer bezüglich der Wiederbelebung
des Materialas so vorteilhaften Farm, erfolgt, daß die Enteisenung Iren Dauerbetrieb
durchgeführt werden kann.
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Das Verfahren betrifft die Enteisenung solcher Wässer, welche an sich
unschädliche Mengen von Mangan enthalten:. Der Traß, welcher zur Verwendung kommt,
ist ausschließlich Eifeltraß, rund zwar mit Herkunft vom Laacher See. Versuche haben
ergeben, daß gerade dieser Traß sich für die Zwecke der vorliegenden Erfindung in
hervorragendem, Maße eignet.