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Dampfkesselanlage für Unterseeboote. Die Erfindung bezieht sich auf
solche Unterseeboote, deren Antrieb bei der Überwasserfahrt durch Dampfmaschinen-
--und bei der Unterwasserfahrt elektrisch erfolgt. Derartige Boote verlieren bei
längerer Unterwasserfahrt, während welcher die Kesselfeuerung abgestellt ist, den
größten Teil des Wärmeinhalts und Druckes ihrer Kessel durch Abkühlung. Es ist infolgedessen
nach dem Auftauchen längere Zeit erforderlich, um die Kessel wieder auf den Betriebsdruck
zu bringen. Während dieser Übergangszeit - kann das Boot seine Dampfmaschine nur
wenig oder gar nicht benutzen und ist gezwungen, auch über Wasser elektrisch zu
fahreng was sehr unerwünscht ist.
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Zweck der Erfindung ist es, diesen Übelstand zu beseitigen. Dieser
Zweck wird der Erfindung gemäß im wesentlichen dadurch erreicht, daß gegen Wärmeabgabe
isolierte Behälter vorgesehen sind, in die das Kesselwasser
beim
Tauchen übergeführt und aus denen es nach Beendigung der Tauchfahrt rasch wieder
in den Kessel zurückgespeist werden kann.
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Auf der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise
in einem senkrechten Schnitte durch den Kesselraum eines Unterseebootes veranschaulicht.
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A ist der Druckkörper, B die leichte Außenhülle eines Unterseebootes
und C ein für Ölfeuerung eingerichteter Wasserrohrkessel. Die beiden Unterkessel
cl des Wasserrohrkessels sind durch eine Rohrleitung D miteinander verbunden. Von
dieser Leitung führen mit Absperrventilen e1 versehene Rohre E nach zu beiden Seiten
des Kessels angeordneten Behältern F, deren Rauminhalt so bemessen ist, daß sie
zusammen das gesamte Kesselwasser aufzunehmen vermögen. Die Behälter F sind nach
Art von Dewarschen Gefäßen ausgebildet, d. h. sie sind doppelwandig ausgeführt,
mit hochglanzpolierten Außenflächen, und der Zwischenraum f i zwischen den beiden
Mänteln ist luftleer gemacht. An die Behälter F schließen sich nach oben Rohrleitungen
G an, ', die mit Absperrventilen g1 versehen sind und in eine Leitung H münden,
die zu dem (nicht dargestellten) Kondensator führt. Die Leitung H steht außerdem
mit dem Oberkessel c2 des Wasserrohrkessels durch eine Leitung I in Verbindung,
in die ein Absperrventil il eingebaut ist.
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Beim Tauchen des Bootes, d. h. beim Übergange von der Fahrt mit Dampfkessel
und Dampfmaschine zur Fahrt mit Akkumulator und Elektromotor, werden die Absperrventile
ei
und g1 geöffnet. Der Kessel C entleert sich sodann selbsttätig unter der
Wirkung des hohen Kesseldruckes in die beiden Behälter F, deren Luftinhalt über
die Rohrleitungen G und H in den Kondensator entweicht. Sind die Behälter F gefüllt
- was durch Wasserstandszeiger oder Probierhähne leicht festgestellt werden kann
-, so werden die Absperrventile e1 und g1 rasch geschlossen. Während der Unterwasserfahrt
kühlen sich der Kessel C, in dem sich der noch vorhandene Dampf niederschlägt, und
die Verbindungsleitungen D, E mit ihrem geringen Wasserinhalte schnell ab, während
sich der Hauptteil des Kesselwassers in den Behältern F lange auf hoher Temperatur
erhält.
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Das Wiedereinspeisen des Kesselwassers in den Kessel C nach beendeter
Tauchfahrt geschieht wiederum selbsttätig unter der Wirkung des in den Behältern
F vorhandenen Dampfdruckes, der sich infolge Verdampfung des heißen Kesselwassers
gebildet hat. Es genügt, die Absperrventile e1 zu öffnen und den sich einstellenden
Gegendruck im Kessel C durch Öffnen des Absperrventils il zu vermindern, um das
heiße Kesselwasser in kurzer Zeit in den Kessel zurückzubringen. Nach Abschluß der
Absperrventile e' und il ist der Kessel wieder betriebsklar und wird nach Anstellen
der Öldüsen bald wieder auf den erforderlichen Dampfdruck gebracht.
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Die beschriebene Vorrichtung bietet den doppelten Vorteil, daß einerseits
das Kesselwasser heiß gehalten wird und der Dampfkessel infolgedessen rasch wieder
betriebsklar ist, und daß sich andererseits der Kesselraum während der Unterwasserfahrt
abkühlt.
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Statt die Behälter F im Boote anzubringen, könnte man sie aus Platzrücksichten
auch außerhalb des Druckkörpers anordnen,' _ wie in der Zeichnung in gestrichelten
Linien angedeutet ist. Die Rohrleitung G wird dann zweckmäßig über Deck in die freie
Luft geführt. Die Absperrventile e1 und gi werden in diesem Falle - wie auf der
Zeichnung angedeutet ist - vom Bootsinnern aus bedient.
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Einen besonderen Vorteil würde die Anwendung der Erfindung endlich
bei solchen dampfelektrisch betriebenen Unterseebooten ergeben, bei denen - wie
neuerdings vorgeschlagen worden ist - die Kessel in flutbaren Räumen außerhalb des
Druckkörpers angeordnet sind. Durch Überspeisen des Kesselinhaltes in die Wasserbehälter,
die dann zweckmäßig im Druckkörper angeordnet würden, würde der zu flutende Kessel
nicht so stark abgeschreckt werden, wie es der Fall sein würde, wenn das Wasser
im Kessel verbleibt. Der Kessel selbst würde also eine größere Lebensdauer erhalten.