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Ankerhemmung. Bei allen bisher gebauten Ankerhenimungen, die wir als
»norm-alt« bezeichnen werden, befindet sich der Drehpunkt des Ankers an der Kreuzungsstelle
der über jeden Wirkungshalbmesser an derjenigen Stelle errichteten Senkrechten,
wo die Wirkungshalbmesser den Grundkreis des Ankerrades schneiden.
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Bei gewissen Hemmungen weicht diese Beziehung für den einen Winkel
deshalb ab, weil
der Winkel, welcher die Zahl der zwischen dien
Hebungssteinen befindlichen Zähne einschließt, nicht gleichmäßig auf beiden Seiten
der Verbindungslinie der Zentren verteilt ist.
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Bei allen diesen normalen Ankerhemrnungen sind die durch die Ruhefläche
und die Hebungsfläche gebildeten Winkel*für jeden 11,emmungsstein verschieden. Derjenige
des Eingangsheburigssteines ist kleiner als derjenige des Ausgangishebungsteines.
Daraus folgt, daß letzterer sehr spitzig und deshalb auch sehr zerbrechlich ist.
Anderseits gestaltet sich das Einlegen der Ankersteine durch die Notwendigkeit zweierlei
Hebungssteine zu haben schwieriger und gibt zu Fehlern Anlaß, was bei Fabrikation
in großen Serien den Verlust des Ankers verursacht.
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Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung bezweckt, die vorerwähnien
übelstände zu beseitigen; er besteht in einer Ankerheminung, deren Konstruktionsdaten
derart sind', daß die Hebungssteine vollständig gleich gestaltet und deshalb vertauschbar
sind.
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Die Vorteile einer solchen Konstruktion sind augenscheinlia Es können
'beim Einsetzen der Steine keine Fehler mehr vorkommen und, die Kosten der Hebungssteine
werden deshalb geringer, weil der Ausschußder Ausgangshebungssteine dahinfällt;
die Vorräte des Uhrenmachers können demnach aucli um die Hälfte kleiner werden.
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Um solche Hebungssteine zu erhalten, kann beispidsweise die Entfernung
zwischen den Drehpunkten des Hemmungsrades und des Ankers größer angenommen werden
als der durch. den Kosinus der Hälfte des durch die beiden Wirkungshalbmesser gebildeten
Winkels geteilte Grundkreishalbmesser.
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Auf der beiliegenden Zeichnung ist als Beispiel eine Hemmung dargestellt,
deren Rad 15 Zähne hat und deren Anker ungefähr 21/" Zähne des Rades umfaßt.
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Die dargestellte Hemmung ist eine mit verteilter Hebung versehene
Hemmung. Das Zentrumdes Hemmungsrades, befindet sich in 0 und dasjenige des
Ankerzapfens bei 01-. Die Wirkungshalbinesser werden durch OA und 0 B bezeichnet.
Letztere schließen nicht eine ganze Zahl von Halbzähnen in sich ein. Die Summe der
Winkel a und fl ergibt nur 59' 38', während bei! einer normalen Hemmung,dieser
Winkel, bei sonst ähnlichen Abmesungen in der Konstruktion 6o0 betragen und genau
fünf Zähne einschließen sollte. Der übrige Teil der Hemmung ist nach den für normale
Hemmungen angenommenen gewöhnlichen Regeln konstruiert_ jedoch mit dem Unterschied,
daß die Länge 0 0:1 etwas größer ist. Dadurch- stehen die die Ruhestellung
mit dein Drehpunkt des Ankers verbindenden Geraden nicht tangential zu dem Grundkreis
des Hemmungsrades, und deshalb auch nicht senkrecht zu dem Wirkungshalbm-esser
0 A und 0 B. Dies be-,virkt einerseits, daß für den Eingangshebungsstein,
der durch, die Ruhefläche und die Hebungsfläche gebildete Winkel größer ist als
bei gewöhnlichen Konstruktionen, und anderseits .;st der durch. die gleichen Flächen
gebildete Winkel des Ausgangshebungssteines viel kleiner.
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In der Zeichnung ist, gestrichelt gezeichnet, eine gewöhnliche Konstruktionder
Heminung dargestellt. Der Drehpunkt des Ankers ist durch, die Kreuzung der beiderseitig
über den Wirkungshalbinesser erstellten Senkrechten bestimmt. Diese Konstruktion
gestattet außerdem festzustellen, daß diese Wirkungslialbmesser nicht gleich weit
von der Verbindungslinie der Zentren entfernt sind. Zudem schließen diese Halbmesser
nicht eine- ganze Zahl von Halbzähnen ein.
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Durch die E, inführung dieser Neuerung erhält man praktisch
gleiche Nachfälle, was sonst nicht der Fall wäre. Bei der gestrichelt dargestellten
Konstruktion ist der Abstand der Zentren DO gleich dem Halbmesser des Grundkreises,
d. h. desjenigen Umkreises, der die vordere Spitze des Zahnes berührt, welcher
Halbmesser durch, den Kosinus zwischen dem Wirkungshalbmesser und der Verbindungslinie
der Zentren eingefaßten Winkel geteilt wird. Es ist leicht festzustellen, daß in
der gemäß der Erfindung konstruierten Hemmung die Entfernung 01 - 0
== D größer ist als bei der normalen Hemmung und dies trifft zu für alle
Hemmungen, die im Hinblick auf die Aus-wechselbarkeit der Hebungssteine konstruiert
sind, welche Hebungssteine praktisch voneinander vielleicht um die zugelassene Toleranz
von einigen Minuten variieren, die aber theoretisch absolut identisch sind.