DE354946C - Verfahren zur Herstellung von konzentrierten haltbaren Praeparaten fuer die Indigo-Gaerungskuepe - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von konzentrierten haltbaren Praeparaten fuer die Indigo-Gaerungskuepe

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DE354946C
DE354946C DEF37643D DEF0037643D DE354946C DE 354946 C DE354946 C DE 354946C DE F37643 D DEF37643 D DE F37643D DE F0037643 D DEF0037643 D DE F0037643D DE 354946 C DE354946 C DE 354946C
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DEF37643D
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B67/00Influencing the physical, e.g. the dyeing or printing properties of dyestuffs without chemical reactions, e.g. by treating with solvents grinding or grinding assistants, coating of pigments or dyes; Process features in the making of dyestuff preparations; Dyestuff preparations of a special physical nature, e.g. tablets, films
    • C09B67/0071Process features in the making of dyestuff preparations; Dehydrating agents; Dispersing agents; Dustfree compositions
    • C09B67/0077Preparations with possibly reduced vat, sulfur or indigo dyes

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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fodder In General (AREA)
  • Medicines Containing Plant Substances (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von konzentrierten haltbaren Präparaten für die Indigo-Gärungsküpe. Die sogenannten kalten Indigoküpen des Orients beruhen in ihrer Wirkung auf Gärungserscheinungen. Diese sind, wie festgestellt wurde, hervorgerufen durch Bakterien, welche zu ihrem Leben und ihrer Weiterentwicklung stickstoffhaltiger Nährstoffe be-(lürfen, und dementsprechend hat sich ergeben, daß durch den Zusatz von gärungsfähigen, aber stickstofffreien Körpern, wie Glykose, Rohrzucker, Stärke usw., eine kalte Gärungsküpe nicht in Gang gebracht und dauernd in Betrieb gehalten werden kann. In der Praxis hat man seit langem schon als »gärungsfähige Stoffe«, wie man sich ausdrückte, außer Sirup, Stärke, Glykose usw. auch Kleie angewandt, welche bekanntlich Pflanzeneiweiß, also stickstoffhaltiges Materilal enthält; es ist aber nirgends bekannt gworden, daß die Anwesenheit von eiweißhaltigem Nährstoff in der kalten Indigoküpe eine durchschlagende Rolle spielt. Wohl hat man versucht, haltbare Indigo- und Indigweißpasten mit »Küpengärungsmitteln« unter Zusatz von Alkalien zu mischen, um sie dadurch in eine haltbare Form zu bringen. So werden nach einem bekannten Verfahren ?oo Teile Indigo mit ioo Teilen Weizenmehl, 5o Teilen Sirup, io Teilen :'Ätzkalk und 54o Teilen Wasser zu einem Teig angerührt. Dies Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß ein so hergestellter Teig; sobald das alkalisch wirkende Mittel aus, irgendeinem Grunde verschwindet, z. B. indem der Kalk durch die Kohlensäure der Luft aufgebraucht wird, in Fäulnis und Gärung gerät. Es wurde nun gefunden, daß man konzentrierte haltbare Präparate erhalten kann, die in der kaltem Indigogärungsküpe sich aktiv verhalten, wenn man eiweißhaltige Stoffe, sei es ohne oder mit Bakteriengehalt, mit wasserlöslichen Kohlehydraten oder deren Ersatzprodukten, z. B. Melasse, Glukose usw., in hoher Konzentration mischt: Die eiweißhaltigen Stoffe erfahren durch den hohen Zuckergehalt eine Konservierung, der Zucker selbst dient später in der Küpe mit als Gärmaterial. Diese Produkte sind dann imstande, der kalten Indigäküpe zugesetzt, diese in Gang zu bringen und in Betrieb zu halten. Im Falle gleichzeitig Indigo oder Indigweiß oder die bekannten Indigweißmischungen, wie beispielsweise Mischungen von Indigw eiß mit Zinkstaub und Kch'ehvdraten, einverleibt werden, erhält ,man auf diese Weise dann auch direkt verwen-ll..arc Indigo- bzw. Indi:gole@uIzopräparate. Beispiel.
  • io kg Roggenkleie werden mit etwa 5o l Wässer warm oder kalt extrahiert; die extrahierte Flüssigkeit oder auch die aufgeschlossene oder hydrolvsierte Masse wird sodann bis zur Sirupdicke eingedampft, was zweckmäßig im Vakuum geschieht, und dann, je nach Bedarf, mit etwa 3 kg oder .mehr oder weniger Melasse vermengt. Die- so erhaltene Paste ist unbegrenzt haltbar und gut versandfähig. Will man dem zur Sirupdicke eingedampften Kleienextrakt gleichzeitig Indigo' oder Indigweiß einverleiben,- so verfährt man unter Zusatz von Indigo oder Indigweiß in derselben Weise, nur erhöht man zweckmäßig die Menge Melasse, Invertzucker, Glukose, Maltose, Glyzerin usw.
  • Bei der Herstellung fester Präparate - sei es ohne oder mit Indigo bzw. Tndigweiß verfährt man in der Weise, daß man, zweckmäßig im Vakuum oder iim Luftstrom, zur Trockne verdampft bzw. verdunstet. Es wird dadurch erreicht, daß die stickstoffhaltige organische Substanz beim Anfeuchten der betreffenden Präparate mit Wasser infolge des Zuckergehaltes leicht anteigbar bleibt und nicht verklebt.
  • Selbstverständlich kann man auch fein gemahlene Kleie oder fein gemahlene sonstige stickstoffhaltige Samenteile, wie z. B. indischen Samen, Foenum graecum usw., direkt mit dem konzentrierten Zuckersirup mischen. Ferner kann man bei der Herstellung solcher Präparate außer den in den eiweißhaltigen Rohprodukten selbst gegebenenfalls enthaltenen Bakterien weitere bakterienhaltige Stoffe, wie z. B. klein geschnittenes Heu, ferner Heuaufguß usw. oder auch Teile eines Milchsäure-oder Buttersäuregärungsansatzes, zusetzen. Durch die Verwendung der konzentrierten Zuckerlösung tritt gleichzeitig eine Latentmachung bzw. Konservierung dieser Bakterien ein. An Stelle des Pflanzeneiweißes selbst könren auch Spaltungsprodukte, wie Albumosen, peptonis:ierte Produkte usw., verwendet werden.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von konzentrierten haltbaren Präparaten für die Indigogärungsküpe, darin bestehend, daß man eiweißhaltige Produkte oder deren Extrakte, sei es, daß diese Bakterien enthalten oder nicht, mit wasserlöslichen konzentrierten Kohlehydraten oder deren Ersatzprodukten in solcher Konzentration mischt, daß die konservierende Wirkung der wasserlöslichen Kohlehydrate eintritt,. und zwar ohne oder mit gleichzeitiger Einverleibung von Indigo oder Indigweiß.
  2. 2. Ausführungsform nach Anspruch i in der Weise, daß wasserlösliche Eiweißstoffe oder Extrakte eiweißhaltiger Produkte, sei es mit oder ohne Bakterien, mit wasserlöslichen konzentrierten Kohlehydraten oder deren Ersatzprodukten in solcher Konzentration gemischt werden, daß die konservierende Wirkung der wasserlöslichen Kohlehydrate eintritt, und zwar ohne oder mit gleichzeitiger Einverleibung von Indigo oder Indigweiß.
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