-
Papierstoffholländer. Papierstoffholländer, bei denen mehrere staffelförmig
angeordnete Mahlwalzen in einem gemeinsamen Trog .arbeiten, sind bekannt. Die Erfindung
bezweckt ein besseres Füllen der Walzenzellen derartiger Holländer als wie bisher
sowie das Schleifen und Reiben des Stoffes im Augenblick seiner Ver-.. mischung
mit dem von der nächstfolgenden Mahlwalze zurückflutenden Stoff, wodurch die Leistung
des Holländers ganz erheblich gesteigert wird. Die Erfindung gestattet ferner die
Längenabmessungen des Troges und dadurch die Raumeinnahme und den Gestehungspreis
der Maschine stark zu verringern.
-
Dies soll gemäß der Erfindung dadurch erzielt werden, daß der Holländer
drei Mahlwalzen besitzt, von denen zwei in gleichem Sinne umlaufen und mit einem.
Grundwerk zusammenarbeiten, während die dritte (Zwischenwalze) nach der entgegengesetzten
Richtung sich dreht und durch ihr Zusammenarbeiten mit den beiden anderen Walzen
Schleif- und Vermischungszonen bildet, in denen die Schleuderkräfte ausgeglichen
werden.
-
Außerdem sind die Walzen oder einige von ihnen so gestaffelt, daß
die wagerechte Projektion der Abstände zwischen den Mittelpunkten dieser Walzen
weniger beträgt als die Summe der Walzenradien, was gestattet, die Gesamtlänge des
Holländers, zu verringern.
-
In der Zeichnung zeigt: Abb. i den neuen Papierstoffholländer teilweise
in Ansicht, teilweise im Schnitt, Abb. 2 einen Grundriß, in welchem die die Walzen
bedeckenden Hauben fehlen.
-
Der Holländertrog i enthält drei nebeneinander gelagerte Walzen 2,
3 und 4, deren Messer 5 Zellen 6 bilden. Die Endmahlwalzen 2 und 4 arbeiten j e
mit einem Grundwerk 7 zusammen, während die Zwischenwalze 3 die Rolle eines besonderen
Reib- und Förderorganes spielt. -Die Endmahlwalzen 2 und 4 laufen beide im Sinne
der Pfeile 8 ,um, während die Walze 3 sich im umgekehrten Sinne dreht.
-
Zwischen den Walzen 2 und 3 bzw. 3 und 4 ist der Boden des Holländertroges
mit Sätteln i i bzw. 12 versehen, welche sich teilweise an den Umfang der Walzen
anschmiegen. Die Walzen 2, 3 und 4 sind von Hauben 13, 14 und 15 überdeckt, die
mit Schabern 16 und i8 versehen sind. Hinter der Walze 4 ist der Trogböden als Sattel
i9 ausgebildet. Der Brei wird über den Sattel i9 geschleudert und fließt dem geradlinigen
Teil 22 des Troges zu, durch den er in bekannter Weise der ersten Mahlwalze 2 wieder
zugeführt wird, vor der ein einstellbarer Schützen 24 bekannter Bauart angeordnet
sein kann.
-
Die Wirkungsweise des neuen Holländers ist folgende: Der unterhalb
der Unterkante des Schüt zens 24 austretende Brei wird von der Mahlwalze 2 erfaßt
und in Form einer dünnen Schicht dem oberen Teil der Walze 3 zugeworfen, auf die
er über den Sattel i i zur Walze 3 gelangt. Beim Verlassen der Walze 3 gelangt der
Brei über den Sattel 12 unter die Walze 4, durch welche er über den Sattel ig geschleudert
wird. Solange der Brei flüssig ist, vollzieht sich sein Lauf in dieser Weise, und
es erfolgt weder ein Rückfluten oder eine Rückgabe des Breies an die eine oder die
andere der Walzen, noch ein Rückströmen von Brei unterhalb der Walze 3. Ist jedoch
die Beschickung des Holländers bis zu- einem gewissen Grade vorgeschritten, so beginnt
hinter der Walze 4 der Breirückfluß, indem der zwischen den Walzen 3, 4 befindliche
Raum
25 sich vollständig mit Brei anfüllt. Eine gewisse Menge von diesem Brei gelangt
dann unter die Walze 3, und jetzt füllt sich auch der Raum oberhalb dieser Walze
sowie der Raum 26 zwischen den Walzen 2 und 3, was zur Folge hat, daß nunmehr auch
die Walze 2 in ähnlicher Weise wie die Walze q. eine gewisse Breimenge zurückfördert,
die sich mit dem unterhalb des Sehützens 2q. fließenden Brei vermischt.
-
Von jetzt ab verläuft der Arbeitsgang in der eben geschilderten Weise
ununterbrochen weiter, d. h. die von der Walze q. zurückbeförderten Breimengen vermischen
sich im Raume 25 innig mit dem durch die Walze 3 zugeführten Brei, während die von
der Walze 3 zurückbeförderten Breimengen sich im Raume 26 mit dem durch die Walze
2 herangebrachten .und die von letzterer zurückgeführten Breimengen sich mit dem
vorn Schützen 24 durchgelassenen Brei vermischen. Da diese Vermischungen in den
durch die Aneinanderreihung :der Walzen gebildeten engen Räumen a5 und 26 stattfinden,
so erfolgt an diesen Stellen ein besonders günstiges Reiben und Schleifen sowie
Durchrühren des Breies. Außerdem wird die Schleuderkraft unwirksam gemacht und dadurch
ein vollkommenes Ausfüllen der Walzenzellen gewährleistet. Da ferner der Brei in
dünner Schicht von einer Walze zur anderen übergeführt wird und dies bei einer :der
Walzenumfangsgeschwindigkeit entsprechenden Geschwindigkeit stattfindet, so geht
das Füllen der Walzenzellen :ohne nennenswerte Bremsung der Walze vor sich, d. h.
bei einer Bremswirkung, die vergleichbar ist mit derjenigen, die stets eintritt,
wenn sich der Brei bis zu einer gewissen Höhe vor .einer Walze angesammelt hat.
Da anderseits die an der Walze 2 auftretende Bremswirkung durch den vorgeschalteten
Schützen 2q. gering ausfällt, so wird durch die beschriebene Vorkehrung der Kraftverbrauch
verringert.
-
Zum Anlassen kann der Holländer durch Abstellen des Breizuflusses
mittels des Schützens 2q. auf Leergang eingestellt werden. In dieser Weise wird
bei der Ingangsetzung des Holländers das Gleiten oder Abrutschen des Riemens und
jegliche Überlastung und Erhitzung des Motors vermieden, wenn dieser elektrisch
ist. Sobald der Holländer in Gang gesetzt ist, kann unter Zuhilfenahme des Schützens
2q. der Brei progressiv der ersten Walze zugeführt werden und so der Übergang zum
normalen Betrieb stoßfrei erfolgen. Ist der Brei genügend gemahlen, so wird der
Schützen 24 von neuem geschlossen, um den Stillstand des Breies herbeizuführen,
was nunmehr gestattet, die an die Walze angrenzenden Räume zu entleeren.
-
In der Praxis können die Walzenantriebsmotoren so geregelt werden,
daß das bei beschicktem Holländer in der Zeiteinheit von jeder Walze geförderte
Breivolumen beim Verlassen der betreffenden Walze in zwei gleiche Teile zerlegt
wird, von denen der eine in die nächstfolgende Walze übertritt, während der andere
zurückgefördert wird und so mit dem durch die- vorgelagerten Walzen zugeführten
Breivolumen sich innig vermischt.
-
Vorzugsweise sind die Walzen staffelförmig angeordnet, derart, daß
die wagerechte Projektion des Abstandes zwischen den Mittelpunkten zweier benachbarter
Walzen weniger beträgt als die Summe der Radien dieser Walzen. Abb. i zeigt die
Erfüllung dieser Bedingung hinsichtlich der Walzen 3 und q.. Diese Anordnung gestattet
die Länge des Troges und demzufolge die Raumeinnahme des Holländers zu verringern.
In der Praxis und zum gleichen Zwecke kann die Zwischenwalze 3 mit einem Durchmesser
ausgeführt sein, der kleiner ist als der der Walzen 2 und q.. In diesem Falle kann
die Umfangsgeschwindigkeit der Walze q. größer sein als die Umfangsgeschwindigkeit
der Walze 3, damit sich die Schleuderkräfte zwischen den Walzen 3 und ¢ aufheben.
Gegebenenfalls kann die Walze 3 ebenfalls mit einem Grundwerk zusammenarbeiten,
ohne daß deshalb die besondere Rolle, die sie in Hinsicht auf das Zerreiben und
Vermischen des Stoffes spielt, zu verrichten hat, irgendwie geändert wird.