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Strassenfahrzeug, mit einem Schwenklade-
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gerät zum Auf- und Abladen einer Last
Strassenfahrzeug,
mit einem Schwenkladegerät zum Auf- und Abladen einer Last Die Erfindung betrifft
ein Strassenfahrzeug, mit einem Schwenkladegerät zum Auf- und Abladen einer Last,
mit einer am Fahrgestell abgestützten Anlenkstelle für das eine Ende eines Zugorgans,
das dazu bestimmt ist mit seinem anderen Ende an der Last angelenkt zu werden zum
Kippen der Last beim Arbeiten des Schwenkladegerätes.
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Ein solches Strassenfahrzeug ist durch die CH-PS 546 657 und 608
993 bekannt. Beim erstgenannten bekannten Fahrzeug ist das Zugorgan als Seil ausgebildet,
und beim zweiten bekannten Fahrzeug wird dieses Zugorgan als Kipparm bezeichnet
und ist als Zylinder-Kolben-Aggregat ausgebildet, das durch ein Druckfluid betätigt
wird. Bei beiden bekannten Fahrzeugen hängt die Last mittels Tragseilen am Schwenkladegerät,
wobei vordere und hintere Tragseile vorhanden sind. Je ein vorderes und hinteres
Tragseil zusammen mit einer Längsseite der Last bilden hierbei ein Dreieck, das
beim Auf- und Abladen in einer zur Fahrzeuglängsrichtung parallelen, vertikalen
Ebene schwenkbar ist.
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Beim Kippen der Last mittels des Zugorgans schwenkt nun jedes dieser
erwähnten Dreiecke in vertikalen Ebenen, die in Fahrzeugquerrichtung im Abstand
voneinanderliegen. Bei diesem Kippen der Last werden die hinteren Tragseile besonders
stark belastet. Diese Belastung wird umso grösser, je geringer die Neigung des Zugorgans
zum hinteren Tragseil ist, da hierbei die axiale Zugkraft des Zugorgans mit einer
grossen axialen Zugkraftkomponente das hintere Tragseil belastet. Um diese Belastung
der hinteren Tragseile nicht unzulässig gross werden zu lassen, werden beim Fahrzeug
nach der CH-PS 608 993 besondere Massnahmen angegeben.
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Es wird hierzu bei einer maximalen Ausschwenkstellung des Schwenkladegerätes
zum Abladen einer Last der maximale
Ausfahrweg des als Zylinder-Kolben-Aggregat
ausgebildeten Zugorgans mittels Endschalter begrenzt. Hierdurch wird gewährleistet,
dass die Wirkungslinie des Zugorgans eine geringe Neigung zur Richtung des hinteren
Tragseiles nicht unterschreitet. Als Alternative hierzu wird auch noch angegeben,
dass man die Zugkraft des hinteren Tragseiles misst und ein entsprechendes Signal
gibt, um ein weiteres Kippen der Last abzuschalten. Diese beiden erwähnten Massnahmen
zur Vermeidung einer zu grossen Belastung der hinteren Tragseile sind mit erheblichem
konstruktivem Aufwand verbunden und damit heikel, störanfällig und teuer.
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Es wird die Schaffung eines Strassenfahrzeuges bezweckt, bei dem
die vorerwähnten Nachteile vermieden werden können.
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Das erfindungsgemässe Strassenfahrzeug ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Anlenkstelle am in Fahrrichtung des Fahrzeuges vorderen Ende von zumindest
einem Schwenkarm vorhanden ist, der mit seinem hinteren Ende am Fahrgestell abgestützt
ist, welcher Schwenkarm in einer zur Fahrzeuglängsrichtung parallelen, vertikalen
Ebene über die Fahrzeug-Ladeplattform verschwenkbar ist.
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Durch diesen Schwenkarm kann nunmehr die am Fahrgestell abgestützte
Anlenkstelle des Zugorgans beim Kippen der Last so hochgelegt werden, dass die Wirkungslinie
des Zugorgans zur Fahrzeuglängsrichtung weniger stark geneigt liegt als wenn diese
Anlenkstelle unmittelbar am Fahrgestell vorhanden wäre. Das Zugorgan stützt sich
nunmehr also mittelbar, und zwar über den Schwenkarm, am Fahrgestell ab. Das bedeutet,
dass die Wirkungslinie des Zugorgans bei einer gegebenen gekippten Stellung der
Last eine grössere Neigung zum hinteren Tragseil aufweist, oder dass bei einer gegebenen
Neigung der Wirkungslinie des Zugorgans zum hinteren Tragseil die Last stärker als
bisher gekippt werden kann, ohne dass sich die Zugbelastung des hinteren Tragseiles
unzulässig erhöht.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
in Seitenansicht dargestellt.
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Das Strassenfahrzeug hat einFahrgestell 1, das beim Auf- und Abladen
einer Last 2 mit einem Stützarm 3 am Boden abgestützt wird. Am Fahrgestell 1 ist
ein Schwenkt ladeaerät 4 um einen Lagerbolzen 5 schwenkbar angelenkt.
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Dieses Verschwenken des Schwenkladegeräts 4 erfolgt mittels eines
nicht dargestellten Zylinder-Kolben-Aggregats, das durch ein Druckfluid betätigt
wird. Die beiden Enden dieses Aggregats sind an den Stellen 6 und 7 angelenkt. Die
Anlenkstelle 6 ist hierbei Teil des Schwenkladegerätes 4, und die Stelle 7 ist beim
Fahrgestell 1 vorhanden. In der Zeichnung ist das Schwenkladegerät 4 in seiner Absetzstellung
mit voll ausgezogenen Linien dargestellt, wobei also die als Kippmulde vorhandene
Last 2 auf der Fahrzeug-Ladeplattform 8 abgesetzt ist. Mit strichpunktierten Linien
ist noch in etwa eine äussere Endstellung 4' des Schwenkladegerätes dargestellt.
Das Schwenkladegerät 4 ist beim dargestellten Beispiel teleskopartig ausfahrbar
ausgebildet, wobei dann in der Stellung 4' das Schwenkladegerät auch teleskopartig
ganz ausgefahren ist. Durch das teleskopartige Ausfahren des Schwenkladegerätes
kann die Last 2 in der dargestellten Weise beim Kippen gleichzeitig sehr hoch gehoben
werden, was in verschiedener Hinsicht vrteilhaft sein kann.
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Die als Last vorhandene Kippmulde 2 ist mittels vorderen Tragseilen
9 und hinteren Tragseilen 10 am Schwenkladegerät 4 aufgehängt. In der Zeichnung
liegen die beiden vorderen Tragseile 9 deckungsgleich hintereinander.
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Dasselbe gilt für die hinteren Tragseile 10. Die Tragseile 9 und 10
sind mit ihren unteren Enden an Längsträgern der Kippmulde 2 angelenkt. In der Lage
4' des Schwenkladegerotes befinden sich die Tragseile in den Stellungen 9' und 10'.
Das eine Ende 11 eines Zugorgans 12 ist an der Kippmulde 2 (Last) angelenkt, wobei
dieses Zugorgan 12 dazu
dient, die Kippmulde 2 beim Abladen in die
Stellung 2' zu kippen. Dieser vorerwähnte Aufbau des Strassenfahrzeuges ist durch
die beiden eingangs erwähnten CH-Patentschriften vorbekannt.
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Um die eingangs erwähnte Wirkungslinie des Zugorgans 12 beim Kippen
der Kippmulde 2 (Last) in ihrer Neigung zum hinteren Tragseil in der Stellung 10'
zu verändern, ist das Zugorgan 12 am vorderen Ende 13 eines Schwenkarmes 14 angelenkt,
der mit seinem hinteren Ende 15 am Fahrgestell 1 angelenkt ist. In der gekippten
Stellung 2' der Kippmulde befinden sich die vorerwähnten Bauteile in den Stellungen
11', 12', 13' und 14'. In der mit vollausgezogenen Linien dargestellten Lage des
Schwenkarmes 14 befindet sich dieser unterhalb der Ladeplattform 8 des Fahrzeuges
und kann dann also über die Ladeplattform 8 in die strichpunktiert gezeigte Stellung
14' geschwenkt werden. Dieses nach oben Schwenken des Schwenkarmes 14 in einer zur
Fahrzeuglängsrichtung parallelen, vertikalen Ebene wird beim dargestellten Ausführungsbeispiel
durch das Zugorgan 12 selbst bewirkt. Das bedeutet,dass in der abgesetzten Stellung
der Kippmulde 2 auf der Ladeplattform 8 das als Seil ausgebildete Zugorgan 12 bereits
mit seinen beiden Enden an der Kippmulde 2 und am Schwenkarm 14 befestigt ist. Beim
Verschwenken des Schwenkladegerätes 4 in seine Stellung 4' (und beim Ausfahren des
Schwenkladegerätes) wird der Schwenkarm in die Endstellung 14' geschwenkt, wobei
die Lademulde 2 in die Stellung 2' gekippt wird. Die erwähnte Endstellung 14' des
Schwenkarmes 14 wird durch nicht dargestellte Anschläge bestimmt. In der Zeichnung
ist also der Schwenkarm 14 in seinen beiden Endstellungen dargestellt. In der mit
vollausgezogenen Linien gezeigten Endstellung des Schwenkarmes 14 kann dieser auf
einem Teil des Fahrgestells 1 auf liegen. In der anderen Endstellung 14' könnte
der Schwenkarm mittels eines nicht dargestellten Seilzuges am Fahrgestell 1 gegen
ein weite-
res nach oben Schwenken gehalten werden. Zwischen Fahrgestell
1 und dem Schwenkarm 14 könnte aber auch ein nicht dargestelltes Zylinder-Kolben-Aggregat
angeordnet werden, um die Endstellung 14' zu begrenzen. Wenn der SChwenkarm 14 über
seine Anlenkstelle 15 am Fahrgestell 1 hinaus verlängert wird, so könnte diese Verlängerung
in der Endstellung 14' auch an einem fahrgestellfesten Anschlag anliegen, um ein
weiteres nach oben Schwenken des Schwenkarmes zu verhindern.
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In der gekippten Stellung 2' der Kippmulde ist die Neigung des Zugorgans
12' zum hinteren Tragseil 10' ersichtlich. Diese Neigung ist also grösser, als wenn
sich das vordere Ende 13' unmittelbar am Fahrgestell 1 etwa zwischen der Anlenkstelle
7 und dem Hinterrad befinden würde. Würde man in der Zeichnung die Wirkungslinie
vom Zugorgan in der Stellung 12' über die Stelle 13' hinaus verlängern bis zum Fahrgestell
1, so würde die unmittelbare Anlenkstelle des Zugorgans 12' am Fahrgestell 1 in
der Zeichnung sehr weit links liegen, an der am Strassenfahrzeug kein Platz mehr
für das Zugorgan vorhanden ist.
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Grundsätzlich könnte mit nur einem einzigen Schwenkarm 14 gearbeitet
werden, der z.B. in Fahrzeugs querrichtung in der Mitte des Fahrzeuges liegt und
dann auch in Querrichtung der Kippmulde 2 etwa in der Mitte der Kippmulde angreift.
Es können aber auch zwei Schwenkarme 14 vorhanden sein, die in Fahrzeugquerrichtung
im Abstand voneinander deckungsgleich hintereinanderliegen, so dass dann also je
ein Schwenkarm 14 bei einem Längsholm des Fahrgestells 1 vorhanden ist, wenn das
Fahrgestell in Fahrz eugquerrichtung zwei solche äussere, zueinander parallele Längsholme
aufweist.
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Das zwischen Kippmulde 2 und Schwenkarm 14 liegende Zugorgan 12 kann
anstelle seiner Ausbildung aLs Seil auch als Kolben-Zylinder-Aggregat ausgebildet
sein, das durch ein Druckfluid betätigbar ist.
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