DE3541706A1 - Behandlungsverfahren fuer schuettfaehige gueter - Google Patents

Behandlungsverfahren fuer schuettfaehige gueter

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Joern E Karg
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    • A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61L—METHODS OR APPARATUS FOR STERILISING MATERIALS OR OBJECTS IN GENERAL; DISINFECTION, STERILISATION OR DEODORISATION OF AIR; CHEMICAL ASPECTS OF BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES; MATERIALS FOR BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES
    • A61L2/00—Methods or apparatus for disinfecting or sterilising materials or objects other than foodstuffs or contact lenses; Accessories therefor
    • A61L2/16—Methods or apparatus for disinfecting or sterilising materials or objects other than foodstuffs or contact lenses; Accessories therefor using chemical substances
    • A61L2/20—Gaseous substances, e.g. vapours
    • A61L2/202—Ozone

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren, mit dem man keimfreie -sterile- Schüttgüter erhält.
Schüttgüter und daraus erstellte Zubereitungen, die zum Verzehr von Lebewesen bestimmt sind, sollen keine Konservierungsmittel und/oder Veränderungen durch Entkeimungsverfahren, wie z. B. mit Ethylenoxid oder ionisierende Bestrahlung haben, da diese auf den Körper von Mensch und Tier toxisch wirken und/oder auch spezifische Inhaltsstoffe nachteilig verändern.
Die Hitzesterilisation hat ebenfalls bekannte Veränderungen der Inhaltsstoffe von Schüttgütern zur Folge.
In der Praxis erweist es sich als erforderlich keimfreie Schüttgüter zu verarbeiten.
Das erfindungsgemäße Verfahren soll diese Schwierigkeiten umgehen.
Die keimtötende Wirkung von Ozon ist in Flüssigkeiten bekannt und wurde bisher zur Aufbereitung von Trink- und Brauchwasser verwendet sowie zur Sterilisation von Weinflaschen.
Die Entkeimung und Konservierung von Luft bei der Lagerung von Fleisch wird mit Erfolg praktiziert. Bei Kühlräumen für Fleisch wird eine Ozonkonzentration von 0,3mg/m3 eingestellt.
Bei Räumen mit starker Geruchsentwicklung wie Fisch-, Häute-, Käselagern u. ä. 0,8mg/m3.
Die Wirksamkeit des Ozons für die Zerstörung von Bakterien und Schimmeln hängt sehr von der Erreichung des Gleichgewichtszustandes der Konzentration ab. Eine Gleichgewichtskonzentration hat annähernd die gleiche keimtötende Wirkung, ob sie nun konstant oder während zweier Zeitperioden eingehalten wird. Ozon inaktiviert die Bakterienzellen dorch Oxydation ihres Protoplasmaeiweißes. Ozon trägt keine Fremdstoffe in Schüttgüter ein. Das Zerfallprodukt des Ozons ist der Sauerstoff. Dadurch ist nicht zuletzt die Ozondesinfektio bzw. -sterilisation auch wegen ihrer Umweltfreundlichkeit von großer Bedeutung in der Zukunft.
Beispiel 1
Mit einem Rotavapor RE A der Firma Büchi, wird in einem 1 Liter Destillationsrundkolben ca. 150g Pollen mit Glaskugeln gegeben. An dem Hahnreiber des Kühlers wird ein Schlauch mit über 500 mm angeschlossen, der am Ende eine Fritte enthält, die unmittelbar Kontakt zu den Pollen hat. An den Vakuumanschluß des Appartes wird ein Abgasschlauch angeschloßen, der in einem Sandbehälter endet. An dem Außenanschluß des Hahnreiters wird die Ozonzuleitung befestigt. Die Ozondurchflußkonzentration beträgt 100 g/m3 mit 100 Liter pro Stunde.
Bei einer Temperatur von +5°C im Behandlungskolben wurde 90 Minuten gearbeitet. Die Ozonerzeugung erfolgte aus medizinischen Sauerstoff.
Die Untersuchung der so behandelten Pollen ergab nach einer Bebrütungsdauer von 2 bis 4 Tagen eine Koloniezahl von 0 in 1 g.
Beispiel 2
In der selben Apparatur wie bei Beispiel 1 aufgezeigt, werden Haselnußkerne behandelt, nur mit dem Unterschied, daß die Ozonkonzentration 135 g/m3 und die Temperatur ca. 20°C ist. Weiterhin wird eine wässrige Lösung mit Benzylamin 2%ig zugegeben.
Nach zwei Stunden Behandlung ergab eine Untersuchung mit Bebrütungsdauer von 2 und 4 Tagen eine Koloniezahl von praktisch 0 in 1 g Haselnußkern.
Beispiel 3
Gefriergetrocknete Schnittlauchröllchen werden 8 Stunden bei 40°C und einer Luftfeuchtigkeit von ca. 80% behandelt. Anschließend wird der Wassergehalt auf ca. 10% mit saurem Wasser eingestellt und/oder mit 0,2%ig Benzylamin vermischt.
Die so vorbehandelten Schnittlauchröllchen werden in dem Apparat wie unter Beispiel 1 beschrieben gebracht und 5 Stunden bei 140 g/m3 - 110 l/Std. - behandelt. Der Wassergehalt ist nach der Bearbeitung deutlich unter 10% gesunken.
Die Schnittlauchröllchen haben keine grüne Farbausbleichungen.
Die Resultate der Koloniezahl entsprechen den vorbenannten Beispielen.
Beispiel 4
In einer Cell-Crackinganlage wird in dem Behälter, wo z. B. Pollen bearbeitet werden und unter Druck gesetzt sind, ein CO2-O3 Gemisch gegeben. Nachdem der Betriebsdruck zum Zerkleinern erreicht ist, crackt man nicht wie üblich, sondern läßt, je nach Gesamtkeimzahl, 10 min bis 1 Stunde stehen und verfährt erst dann nach gewohnter Arbeitsweise.
Die Resultate entsprechen den vorbenannten Beispielen.
Zusammenfassung
Die Erfindung beschreibt ein Verfahren für schüttfähige Güter, mit dem man umweltfreundliche, keimfreie -sterile- Produkte erhält.

Claims (3)

1.) Verfahren zur Entkeimung von schüttfähigen Gütern dadurch gekennzeichnet ist, daß man
a) 100g bis 180g/m3 Ozon verwendet,
b) die Zeit der Ozoneinwirkung - Durchströmung- auf 1 - 7 Stunden einstellt,
c) die Temperatur von +3° bis +30°C beträgt,
d) das schüttfähige Gut in Bewegung hält,
e) die Feuchtigkeit des schüttfähigen Gutes zwischen 5 und 18% liegt,
f) den pH-Wert möglichst im sauren Bereich hält.
2) Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet ist, daß man unter Druck arbeitet und damit die Zeit der Einwirkung von O3 und die Temperatur senken kann.
3) Verfahren nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet ist, daß man mit Katalysatoren und zellwirksamen Durchdringungsvermittlern (penetration aid) arbeitet.
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