DE1492498C - Desinfektions Anzeigevorrichtung - Google Patents

Desinfektions Anzeigevorrichtung

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DE1492498C
DE1492498C DE1492498C DE 1492498 C DE1492498 C DE 1492498C DE 1492498 C DE1492498 C DE 1492498C
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DE
Germany
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test organisms
permeable
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disinfection
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Application number
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English (en)
Inventor
Robert R Rochester N Y Ernst (V St A)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Sybron Transition Corp
Original Assignee
Sybron Corp
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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Anzeige des Grades der biologischen Wirksamkeit eines Desinfektionsmittels oder -Verfahrens, beruhend auf einer durch Stoffwechselprodukte von dem Desinfektionsmittel oder -verfahren ausgesetzten Prüforganismen ausgelösten sichtbaren Anzeige.
Die bekannten Desinfektions-Anzeigevorrichtungen arbeiten entweder physikalisch, chemisch oder biologisch; wirklich exakt ist jedoch nur die biologische Anzeigemethode.
Die biologischen Anzeigevorrichtungen sind für gewöhnlich so ausgelegt, daß sie einen Sicherheitsfaktor bieten. Es wird dazu ein Prüforganismus ausgewählt, der gegenüber dem angewandten Desinfektionsverfahren bzw. -mittel um vieles widerstandsfähiger ist als die meisten Organismen, welche wie Krankheitserreger auf Grund natürlicher Verunreinigung vorhanden sind. Dadurch wird die Desinfektion des behandelten Gegenstandes bei Einhaltung bestimmter Bedingungen gewährleistet. Um die Zuverlässigkeit weiter zu erhöhen, werden die Anzeigevorrichtungen innerhalb des Apparates an räumlich schwer zu beherrschenden Stellen angebracht.
Nach der Desinfektion mußte bisher eine diffizile Untersuchung der biologischen Anzeigevorrichtungen durchgeführt werden, indem besonders geschultes Personal die Mikroorganismen unter peinlich genau zu befolgenden aseptischen Techniken in entsprechender Umgebung während der jeweiligen Inkubationszeit und bei der richtigen Temperatur auf geeigneten, sterilen Nährmedien hielt, um die erreichte Abtötung zu bestimmen. Gewöhnlich wurde dabei die visuel'e Beobachtung eines eventuellen Wachstums der Prüforganismen in dem Nährmedium bzw. die dadurch hervorgerufene Trübung als Indiz für eine unzureichende Sterilisierung gewertet.
Oft wird auch dem Nährmedium ein Säure-Bcse- oder Redox-Farbindikator zugesetzt, da an Hand eines Farbumschlags oder Ausbleibens, hervorgerufen durch chemische Änderungen in dem Nähr.medium auf Grund des Stoffwechsels der Organismen, eine bessere und schnellere visuelle Prüfung auf mangelnde Desinfizierung als an Hand der Trübung möglich ist.
Die bekannten biologischen Prüfverfahren und -geräte erfordern jedoch in jedem Fall erfahrene Fachkräfte zur sachgerechten Interpretation der Ergebnisse und zur Beurteilung, ob bestimmte Verunreinigungen etwa bei der Untersuchung eingeschleppt worden sind.
Wegen der Schwierigkeit, geeignete Fachkräfte zu bekommen und auszubilden, die sowohl auf mechanischem wie auf biologischem Gebiet so bewandert sind, daß sie die Wirkung von Desinfektionsverfahren und -mitteln sicher bestimmen können, haben die Apparatehersteller versucht, Geräte zu konstruieren, die nur geringe oder gar keine besonderen Kenntnisse des Bedienungspersonals erfordern. Insbesondere wurden zu diesem Zweck verschiedene Sicherheitsvorkehrungen getroffen, um Fehlbedingungen der Geräte und sich daraus ergebende unbefriedigende Ergebnisse zu verhindern. Für gewöhnlich sind ziemlich lange Behandlungszeiten vorgeschrieben, um eine vollständige Desinfektion zu gewährleisten.
Auch sind physikalische Anzeigevorrichtungen verschiedentlich in die Desinfektionsgeräte eingebaut worden, so z. B. Thermemeter, Druckmeßgeräte und ähnliche. Diese Anzeigevorrichtungen zeigen jedoch die physikalischen Parameter nicht vollständig an, welche zur Erzielung einer völligen Desinfektion erforderlich sind. Überhitzung oder Wärmestrahlung können bei Trägheits-Thermometern eine falsche Anzeige der für die Dampfsterilisierung richtigen Bedingungen zur Folge haben. Überhitzung und Luftreste können außerdem eine falsche Anzeige der Druckmeßgeräte ergeben.
Es wurde ferner versucht, die biologische Prüfung zu vereinfachen und insbesondere den Zwang zur Asepsis bei der mikrobiologischen Prüfung der Desinfektion zu umgehen. So enthält z. B. eine bekannte biologische Anzeigevorrichtung für Dampfsterilisation Sporen einer thermophilen Bakteriengattung auf einem flüssigen künstlichen Nährboden in einem gasdichten Glaskölbchen. Dieser Organismus hat bei Raumtemperatur kein Wachtum zu verzeichnen; erst die Inkubation bei der richtigen Temperatur leitet das Wachstum ein. Bei dieser Prüfung wird jedoch die Qualität des verwendeten Dampfes nicht berücksichtigt, und ein hoher Überhitzungsgrad oder restliche Luft können die Desinfektion unwirksam machen. Da die Anzeige nur auf der Einwirkung einer äußeren Wärmequelle bestimmter Temperatur ohne Rücksicht auf die Sättigung des Dampfes beruht, ist es durchaus möglich, daß sich falsche Werte ergeben. Auch ist das Gerät nicht für chemische Desinfizierung geeignet, und obwohl es aseptische Techniken und Vorbehandlungen erübrigt, ist es auf durchdringende Wärme oder Strahlung und auf thermophile Organismen beschränkt. Es sind auch andere biologische Anzeigevorrichtungen im Handel. Einige von diesen enthalten Filteroder Löschpapierstreifen, die mit Bakteriensporen imprägniert sind. Diese erfordern jedoch die aseptische Handhabung und die Vorbereitung und Verwendung steriler Nährrnedien. Die Möglichkeit der Verunreinigung bei der Überführung ven eir.er sterilen Umgebung in eine andere sind demnach nicht ausgeschlossen. Eine handelsübliche Version weist Sporen und ein getrocknetes Medium mit Farbstoff unmittelbar auf Löschpapierstreifen auf. Hierbei ist steriles, destilliertes Wasser in sterilen Glasröhren unerläßlich, in welche die Streifen aseptisch überführt werden müssen. Ein weiterer Nachteil dieses Systems besteht dabei darin, daß es sich nicht für Gasdesinfektion eignet, da die Mikroorganismen manchmal während der Vorbereitung des Anzeigegerätes in Kristalle eingeschlossen werden, die dann eine Schutzschicht gegen das Eindringen der erforderlichen Feuchtigkeit und/oder gasförmigen Desinfektionsmittel bilden.
Bisher war also keine zufriedenstellende, einfach zu bedienende Desinfektions-Anzeigevorrichtung bekannt.
Die Erfindung bezweckt dem abzuhelfen und löst
die Aufgabe, eine zuverlässige und einfache biologische Desinfektions-Anzeigevorrichtung zu schaffen, die sich für alle Desinfektjonsmedien, wie Dampf, trockene
Wärme, Strahlung, Äthylenoxid, Propylenoxid, Methylbrcmid und andere gasförmige Mittel, eignet und keine aseptische Überführung oder Behandlung nach der Desinfektion und während des Prüfzeitraumes erfordert.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist gekennzeichnet durch eine halbdurchlässige Hülle, die durchlässig für ausgewählte Desinfektionsmittel und für Wasser, aber undurchlässig gegenüber den ausgewählten Prüforganismen und Bakterien in Gas und Flüssigkeiten ist, und durch eine in der Hülle eingeschlossene ausgewählte Menge der für das jeweilige Desinfektionsmittel geeigneten Prüforganismen.
Vorzugsweise ist die Hülle durchlässig gegenüber
3 ' ■ 4
einem ausgewählten und für die gewählten. Prüforga- Hülle 10 in eine Lösung eingetaucht wird, welche das
nismen geeigneten und außerhalb der Hülle befind- Nährmedium 18 enthält. Es hat sich jedoch in Experi-
lichen Wachstumsmedium. menten gezeigt, daß bei dieser Anordnung das Wach.s-
Nach einem Merkmal der Erfindung ist in der Hülle turn wegen äußerer Verunreinigungen, die die Ergebeine ausgewählte Menge eines geeigneten wasserlös- 5 nisse beeinträchtigen, nur schwer zu kontrollieren ist. liehen Wachstumsmediums eingeschlossen, das durch Dies trifft insbesondere dann zu, wenn zusammen mit die Prüf Organismen dem Stoffwechsel unterworfen ist. dem Nährmedium ein Farbindikator außerhalb der
Dabei kann in der Hülle ein geeigneter, auf die Stoff- halbdurchlässigen Hülle angeordnet ist.
Wechselprodukte etwaiger nicht abgetöteter Prüf- Wie bereits gesagt, eignen sich die bekannten, mit
Organismen ansprechender Farbstoff zur Anzeige ein- io Sporen und einem trockenem Nährmedium versehenen
geschlossen sein. Löschpapierstreifen nicht zum Prüfen einer Gasdesin-
Es ist auch möglich, daß die Hülle von einem fektion. Dagegen ist es sehr günstig, saugfähiges Papier äußeren Beutel umgeben ist und daß in dem äußeren in hoher Konzentration mit flüssigem Medium zu Beutel eine ausgewählte Menge eines geeigneten Färb- tränken, da dann vor der Einbringung in die ungestoffes vorgesehen ist, der auf das Diffundieren der 15 schweißte Hülle mit Äthylenoxid sterilisiert und gleich-Stoffwechselprodukte des Wachstumsmediums und zeitig getrocknet werden kann. Ein solches Papier ISA der Prüforganismen durch die innere Hülle in den (F i g. 3) kann also an Stelle der trockenen Nähräußeren Beutel zur Anzeige anspricht. medien 18 zur Erzielung eines ausgezeichneten Wachs-
Besonders vorteilhaft ist es ferner, wenn die halb- turns verwendet werden.
durchlässige Hülle aus einem geeigneten, halbdurch- 20 Es sei darauf hingewiesen, daß auch andere als
lässigen Kunststoff besteht. Säure-Base- und Redox-Indikatoren verwendet werden
Im nachstehenden sind an Hand der Zeichnung zwei können, z. B. ein fettlöslicher Lipase-Indikator, wie
Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Anzeige- Viktoria-blau und Nachtblau. Lipase freigebende
vorrichtung als Beispiele beschrieben. Es zeigt Mikroorganismen, z.B. einige Bacillus-Gattungen,
F i g. 1 eine Draufsicht auf die erste Ausführungs- 25 sind in der Lage, Lipoide dem Stoffwechsel zu unterform der Erfindung, werfen, was das Eindringen des Farbstoffes in die
F i g. 2 einen Schnitt entlang der Linie 2-2 in F i g. 1, wäßrige Lösung zur Folge hat und diese lebhaft blau
in Pfeilrichtung gesehen, und färbt.
Fig. 3 eine Draufsicht auf eine zweite Ausführungs- Ein weiteres Phänomen, das zur visuellen Anzeige
form der Erfindung. 30 benutzt werden kann, ist die Fähigkeit einiger Bakte-
Wie aus F i g. 1 hervorgeht, ist eine halbdurchlässige rien, Gelatine zu verflüssigen. Eine Mischung aus GeHülle 10 vorgesehen, die aus einem dialysierenden latine und Ruß kann mit Formaldehyd zu einem sta-Filmmaterial besteht, welches das Desinfektionsmedium bilen Aggregat vereinigt werden. Wenn dieses unter und Wasser durchläßt, aber Bakterien in Flüssigkeiten der Einwirkung der Gelatine aus bakteriellem Stoffeder Gasen zurückhält. Dieses Filmmaterial besteht 35 wechsel zerfällt, gelangt der Ruß in die Lösung und vorzugsweise aus einem Kunststoff. bringt eine sehr lebhafte Anzeige hervor. Bacillus
In der Hülle 10 ist eine ausgewählte Menge eines subtilis var. glovigii erzeugen Enzyme, die Tryosin in
.geeigneten Prüforganismus auf einem Träger 12 einge- Melamin, also braunschwarze Pigmente umwandeln,
schlossen. Der Prüforganismus 12 wird nach seiner Bestimmte Organismen sind auch in der Lage,
Reaktion auf das jeweilige Desinfektionsmittel ausge- 40 Glykoside zu spalten. Beispielsweise kann Indican
wählt. Die Hülle 10 kann z.B. durch Verschweißen an der Glukose-Farbstoff-Verbindungsstelle durci d;n
einer gefalteten Kunststoffbahn oder eines Schlauches Stoffwechsel der lebenden Bakterien getrennt werden,
hergestellt werden. In der Zeichnung ist ein Kunst- wodurch der blaue Indigo-Farbstoff entstehen kann,
st off schlauch dargestellt, der an beiden Enden bei 13 Es ist also lediglich erforderlich, daß der Farbindikator
zu der halbdurchlässigen Hülle 10 verschweißt ist, 45 auf das Vorhandensein von Stoffwechsel durch-
wodurch der ausgewählte Prüforganismus 12 im Innern führenden Bakterien anspricht,
der Hülle eingeschlossen wird. . ~ Im praktischen Gebrauch wird die Hülle 10 und In-
Vorzugsweise besteht die Hülle 10 aus durch- halt vorzugsweise in dem entferntesten Winkel der
scheinendem oder durchsichtigem halbdurchlässigem Desinfektionskammer oder des Sterilisators ünterge-
Material, was jedoch nicht erfindungswesentlich ist. 5° bracht. Nach der Behandlung kann die Bedienurg.-
Es kann ein Säure-Base- oder Redox-Farbindikator person die Hülle 10 mit den Händen oder nichtsterilen
verwendet werden, der als Reaktion auf das Vor- Instrumenten herausholen und die Hülle samt Inhalt
handensein lebender Bakterien, d. h. auf die durch in gewöhnliches chlorfreies Leitungswasser oder vor-
diese erzeugten Stoffwechselprodukte, seine Farbe zugsweise auch destilliertes Wasser eintauchen. Da die
ändert, ausbleicht oder eine matte oder durchschei- 55 im Wasser oder in der Luft vorhandenen Bakterien die
nende Hülle 10 färbt. halbdurchlässige Hülle nicht durchdringen können,
Ein trockenes Nährmedium 18 wird vorzugsweise entfallen die bekannten Probleme einer aseptischen
in der Hülle 10 zusammen mit den ausgewählten trecke- Überführung.
nen Prüf Organismen und ihrem Träger 12 eingeschlos- Um die Verwendung von Glasbehältern zum Einsen. Zusätzlich kann dann noch ein trockener Säure- 60 tauchen zu erübrigen, ist ein äußerer Beutel 14 (F i g. 3) Base- oder Redox-Farbindikator 20 in der Hülle ein- aus klarem Kunststoff vorgesehen, in dem die Hülle 10 geschlossen werden, wie dies aus den F i g. 1 und 2 bleibt. Der äußere Beutel 14 ist unten bei 15 verschweißt ersichtlich ist. »Leucin« hat sich auch als Nährmedium und oben bei 16 offen. Durch die Öffnung wird Wasser als geeignet erwiesen. in den Beutel eingefüllt. Der Beutel ist an seinem Das Nährmedium 18 kann auch außerhalb der 65 oberen Ende außerdem mit einer Öse 17 als Auf hänger Hülle 10 angeordnet sein, so daß es diese durchdringt versehen. Da die Hülle 10 halbdurchlässig ist, läßt sie und das Wachstum von eventuell im Innern der Hülle das Wasser leicht in ihren Innenraum eindringen und 10 vorhandenen Bakterien einleitet, etwa wenn die dort das Wachstumsmedium auflösen und eine Re-
aktion bewirken, die jedoch nur dann abläuft, wenn während des Sterilisiervorganges die Prüforganismen nicht vollständig abgetötet worden sind.
Sollte dies der Fall sein, so wechselt der Farbindikator als Reaktion auf das Wachstum der lebenden Individuen des Prüforganismus in Gegenwart des Nährmediums s;ine Farbe. Wenn kein Farbindikator vorliegt, kann der Wechsel in der Trübung des Nährmediums durch eine durchsichtige Hülle beobachtet werden. Während der Inkubationszeit werden Wasser und Nährmedium zur Erreichung eines optimalen Wachstums des Prüforganismus auf einer geeigneten Temperatur gehalten.
Es hat sich gezeigt, daß ein Polyamid-Kunststoffilm, z. B. aus Poly-s-caprolactam, zur Herstellung der Hülle 10 s:hr gut geeignet ist. Die vorteilhaften Eigenschaften dieses Materials sind, daß es leicht durchlässig ist für die gängigen Desinfektionsmittel wie Dampf, trockene Wärme, Strahlung und Gase, wie Äthylenoxid, Propylenoxid, Methylbromid, ebenso für Wasser, aber undurchlässig ist für alle Bakterien und die meisten Mikroorganismen, die in Gasen oder Flüssigkeiten vorhanden sein können. Dieser Film kann durch Verschweißen und Kleben verschlossen werden und läßt sich durch Dampf ohne Beeinträchtigung leicht sterilisieren.
Das Nährmedium wird vorzugsweise in trockener Form in der verschweißten Hülle 10 eingeschlossen, wie dies bei 18 in den F i g. 1 und 2 dargestellt ist, oder auf Löschpapier aufgetrocknet, wie bei 18A in F i g. 3 gezeigt. In F i g. 3 ist Farbstoff auf Löschpapier 20,4 aufgetrocknet und befindet sich in dem äußeren undurchlässigen Beutel 14, während der ausgewählte Prüforganismus 12 und das Wachstumsmedium 18 Λ sich innerhalb der halbdurchlässigen Hülle 10 befinden. Je nach der Zusammensetzung der Hülle 10 diffundieren Ionen und/oder kleine Moleküle der Stoffwechselprodukte der lebenden Bakterien aus der Hülle 10 in die Wasser-Farbstoff-Lösung außerhalb der Hülle 10 und rufen dort einen Farbwechsel in der Wasser-Farbstoff-Lösung oder ein Färben der Hülle 10 von außen hervor. Da einige Farbstoffe bakterizid oder bakteriostatisch sind, empfiehlt es sich, die Reaktion des Farbstoffes außerhalb der inneren Hülle 10 und getrennt von den Stoffwechsel durchführenden Bakterien stattfinden zu lassen.
Die erfindungsgemäße Anzeigevorrichtung kann an die meisten derzeit gebräuchlichen Desinfektionsverfahren angepaßt werden, wie z. B. an die Sterilisierung mit Dampf, trockener Wärme, kochenden Wasser oder anderen Flüssigkeiten, Strahlung bzw. die Einwirkung gasförmiger Mittel, wie Äthylenoxid, Propylenoxid, Methylbromid. Bei der Anwendung der Erfindung sind weder kostspielige Gerätschaften noch sterile Überführungsbereiche erforderlich.
Beispiel 1
Sporenstreifen 12 wurden mit bacillus stearothermophil us-Sporen hergestellt. Je einer dieser Sporenstreifen wurde in diesem Fall in eine Kunststoffhülle 10 zusammen mit einem anderen Streifen 18 A aus saugfähigem Papier eingesiegelt, der mit einem Nährmedium imprägniert war und in diesem Fall das trockene Nährmedium darstellte. Die heißgesiegelten Hüllen 10 wurden anschließend jeweils in einen äußeren Beutel 14 eingebracht, in den Wasser bis zur Einfüllmarke eingefüllt und einige Tropfen Phenolrot als Indikator beigegeben wuiden. '■■''·■''
Diese Testbeutel wurden dann in einem Sterilisator Dampf von 1200C als Sterilisiermedium ausgesetzt. Nach der Dampfeinwirkung wurden die Testbeutel in steriler Bakteriennährbrühe aus einem Trypton-Zersetzungsprodukt des Proteins Kasein und Sojaproteinen inkubiert. Darauf folgte eine Kontrollzüchtung während einer 24stündigen Inkubation bei 54° C. Die Wasser-Farbstoff-Lösung zwischen der Hülle 10 und dem Beutel 14 zeigte anschließend bei den Testbeuteln einen Farbwechsel, bei denen eine Sterilisierung nicht gelungen war.
Ergebnisse
Durchschnittliche Anzahl der Sporen je Testbeutel: 200 000
Einwirkungszeit
(Dampf von 12O0C)
Anzahl der Testbeutel
Geprüft I Unsterü
0 Minuten (Kontrollstreifen)
10 Minuten
15 Minuten
1
8
0
Beispiel 2
Hier wurden Sporenstreifen sowohl mit bacillus globigii (Bg)- als auch mit bacillus coagulans (Bc)-Sporen hergestellt. Diese Sporenstreifen wurden Sterilisierzyklen mit Äthylenoxid als Sterilisiermedium unterworfen. Dabei wurde wie folgt vorgegangen:
1. Die Temperatur einer Sterilisierkammer wurde auf 54° C eingestellt.
2. Die Sporenstreifen wurden in die Kammer eingebracht.
3. Die Kammer wurde auf einen Druck von 40 mm Hg abs. evakuiert.
4. Die Kammer wurde auf 4O°/o relative Feuchtigkeit befeuchtet.
5. Die Kammer wurde 5 Minuten lang unter Vakuum und bei 4O°/o relativer Feuchtigkeit gehalten.
6. Herstellung einer Äthylenoxidkonzentration von 1200 mg je 1 Kammerinhalt.
7. Die Kammer wurde in diesem Zustand während eines Testzeitraums von 6 Minuten beim ersten Zyklus, 8 Minuten beim zweiten Zyklus und 10 Minuten beim dritten Zyklus gehalten.
8. Nach Ablauf des jeweiligen Testzeitraums wurde der Druckausgleich auf Ätmosphärendruck durch Einleitung steriler Luft in die Kammer bewerkstelligt.
9. Öffnung der Kammertür, Entnahme der Sporenstreifen.
Die Sporenstreifen wurden dann aseptisch jeweils in
ein steriles Röhrchen mit einer Bakteriennährbrühe aus einem Trypton-Zersetzungsprodukt des Proteins Kasein und Sojaproteinen überführt. Diese Röhrchen wurden dann 7 Tage lang bei 35°C inkubiert.
Bei einem nicht sterilisierten Kontroll-Sporenstreifen wurde innerhalb von 24 Stunden Wachstum durch Trübung der ursprünglich klaren Brühe in dem Röhrchen festgestellt.
Die den Sterilisier-Testzyklen ausgesetzten Sporenstreifen zeigten entsprechendes Wachstum innerhalb der 7 Tage, wenn sie unsteril geblieben waren.
Ergebnisse
Durchschnittliche Anzahl der Sporen
je Teststreifen:
1000Ö00 Bg und 100000 Bc
Einwirkungszeit
(Äthylenoxid)
Minuten
Minuten
Minuten
Anzahl der Teststreifen
Bc
Geprüft Unsteril
3 0 0
Geprüft Unsteril
5
5
0
Während sich bei dem bacillus globigii schon bei dem 8-Minuten-Testzyklus eine Sterilisierung sämtlicher Teststreifen ergab, wurde dieses Ergebnis bei dem widerstandsfähigeren bacillus coagulans erst nach dem 10-Minuten-Testzyklus erreicht.

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Vorrichtung zur Anzeige des Grades der biologischen Wirksamkeit eines Desinfektionsmittels oder -Verfahrens, beruhend auf einer durch Stoffwechselprodukte von dem Desinfektionsmittel oder -verfahren ausgesetzten'Prüf Organismen ausgelösten sichtbaren Anzeige, gekennzeichnet durch eine halbdurchlässige Hülle (10), die durchlässig für ausgewählte Desinfektionsmittel und für Wasser, aber undurchlässig gegenüber den ausgewählten Prüforganismen und Bakterien in
Gas und Flüssigkeiten ist, und durch eine in der Hülle eingeschlossene ausgewählte Menge der für das jeweilige Desinfektionsmittel geeigneten Prüforganismen (12).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle (10) durchlässig gegenüber einem ausgewählten und für die gewählten Prüforganismen geeigneten und außerhalb der Hülle befindlichen Wachstumsmedium ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Hülle (10) eine ausgewählte Menge eines geeigneten wasserlöslichen Wachstumsmediums (18) eingeschlossen ist, das durch die Prüforganismen (12) dem Stoffwechsel unterworfen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Hülle (10) ein geeigneter, auf die Stoffwechselprodukte etwaiger nicht abgetöteter Prüforganismen ansprechender Farbstoff (20) zur Anzeige eingeschlossen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle (10) von einem äußeren Beutel (14) umgeben ist und daß in dem äußeren Beutel eine ausgewählte Menge eines geeigneten Farbstoffes vorgesehen ist, der auf das Diffundieren der Stoffwechselprodukte des Wachstumsmediums und der Prüforganismen (12) durch die innere Hülle (10) in den äußeren Beutel zur Anzeige anspricht.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die halbdurchlässige Hülle (10) aus einem geeigneten halbdurchlässigen Kunststoff besteht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 109 547/421

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ID=

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE844150C (de) * 1942-03-20 1952-07-17 Josef Meissner Verfahren zum kontinuierlichen Sulfonieren von organischen Verbindungen mittels Chlorsulfonsaeure

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE844150C (de) * 1942-03-20 1952-07-17 Josef Meissner Verfahren zum kontinuierlichen Sulfonieren von organischen Verbindungen mittels Chlorsulfonsaeure

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