DE844150C - Verfahren zum kontinuierlichen Sulfonieren von organischen Verbindungen mittels Chlorsulfonsaeure - Google Patents

Verfahren zum kontinuierlichen Sulfonieren von organischen Verbindungen mittels Chlorsulfonsaeure

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DE844150C
DE844150C DEM3804D DEM0003804D DE844150C DE 844150 C DE844150 C DE 844150C DE M3804 D DEM3804 D DE M3804D DE M0003804 D DEM0003804 D DE M0003804D DE 844150 C DE844150 C DE 844150C
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DE
Germany
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reaction
chlorosulfonic acid
sulfonation
organic compounds
reaction film
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DEM3804D
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Josef Meissner
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Josef Meissner GmbH and Co KG
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Josef Meissner GmbH and Co KG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07BGENERAL METHODS OF ORGANIC CHEMISTRY; APPARATUS THEREFOR
    • C07B45/00Formation or introduction of functional groups containing sulfur
    • C07B45/02Formation or introduction of functional groups containing sulfur of sulfo or sulfonyldioxy groups

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Physical Or Chemical Processes And Apparatus (AREA)

Description

  • Verfahren zum kontinuierlichen Sulfonieren von organischen Verbindungen mittels Chlorsulfonsäure Chlorsulfonsäure ist ein wichtiges Hilfsmittel der präparativen organischen Chemie, um die verschiedensten Körper in Sulfonsäuren überzuführen. Hierdurch entstehen z.13. aus Alkoholen Schwefelsäureester, und auch mit Verbindungen, die Doppelleiii<Itingen oder andere reaktionsfähige Gruppen enthalten, reagiert Chlorsulfonsäure unter Bildung von Kondensationsprodukten, die teils für die therapeutische Industrie von «'ichtigkeit sind, teils auf 1?nitilsionsstabilisatoren weiterverarbeitet werden. \-"Vährend man nun beider Sulfonierung von Alkoholen meist zu chemisch genau definierten Produkten kommt, verlaufen aber Kondensationen mit Chlorstilfimsiiure schon auf Grund der Ausgangsmaterialien oft so unübersichtlich, daß eine KonstitutionsaufkIärung der Kondensationsprodukte in vielen Fällen nicht stattgefunden hat, zumal sehr schwer trennbare Gemische entstehen, da das Ausgangsmaterial an verschiedenen, oft nicht näher bestimmbaren Stellen angegriffen wird. Dies trifft besonders dann zu, wenn die chemische Konstitution solche Stoffe, die zur Kondensation mit Chlorsulfonsäure leerangezogen werden, nicht mit Sicherheit bekannt ist.
  • Die Verwendung von Chlorsulfonsäure für Sulfonierungsprozesse bietet insofern große Vorteile, als bei der Umsetzung mit reaktionsfähigen, Wasserstoffatonie enthaltenden Verbindungen nur Chlorwdsserstofll entsteht; dier.gasförmig entweicht, während Schwefelsäure, die ebenfalls zum Sulfonieren verwendet wird, bei diesem Vorgang Wasser bildet, <las die Schwefelsäure verdünnt, wodurch schließlich ein bestimmtes Gleichgewicht eintritt, bei dem die Reaktion zum Stillstand kommt.
  • - Deshalb kann rrian bei der Verwendung von Chlorsulfönsätire meist mit der theoretischen Menge an Clilorsulfonsäure, bezogen auf die reaktionsfähigen Gruppen, auskommen, während bei Schwefelsäure ein mehr oder weniger großer Überschuß anzuwenden ist, der durch das entstehende Gleichgewicht bedingt wird. Somit enthalten beim Arbeiten mit Schwefelsäure die entstehenden Schwefelsäureester und auch die Kondensationsprodukte immer einen größeren Anteil an freier Schwefelsäure, was beim Arbeiten, mit Chlorsulfonsäure weitgehend vermieden wird, da der Chlorwasserstoff größtenteils gasförmig entweicht und Überschüsse an Chlorsulfonsäure allgemein nicht notwendig sind.
  • hei der Weiterverarbeitung der Sulfonierungsprodukte spricht dies in fast allen Fällen zugunsten der Verwendung von Chlorsulfonsäure, da z. B. bei der Neutralisation der Sulfonsäuren mit Alkalien außer den Alkalisulfonaten größere Anteile an Alkalisulfaten erhalten werden, wenn das zu neutralisierende Sulfonierungsprodukt mit Schwefelsäure leergestellt war.
  • Die Anwendung von Chlorsulfonsäure bereitet aber technische Schwierigkeiten, besonders wenn inan daran denkt, Sulfonierungsprozesse kontinuierlich.. auszubilden. Die Hauptschwierigkeit liegt darin, daß die frei werdende Salzsäure nur langsam <ins den Sulfonierungsprodukten entbunden wird, da diese auf Grund ihrer Oberflächenspannung oft dazu eieigen, mit den verschiedensten Gasen sehr beständige Emulsionen. zu bilden. Dies geht so weit, daß bei bestimmten Prozessen ein derartigstarkes Schäunien auftritt, daß die Reaktionen nur ganz langsam und in kleinen Ansätzen vorgenommen werden können, wodurch die Kapazität einer Apparatur naturgemäß stärk eingeschränkt wird. Somit ist in, solchen Fällen ein kontinuierliches Arbeiten praktisch unmöglich.
  • Ein anderer Nachteil der starken Schaumbildung liegt darin, daß die entstehenden Schäume auf Grund ihrer physikalischen Eigenschaften sehr schlechte Wärmeleiter darstellen, so daß an der Einführungsstelle der Chlorsulfonsäure in das Reaktionsgemisch lokale Überhitztingen unvermeidlich sind. Naturgemäß wird hierdurch die Qualität der entstehenden Sulfonierungsprodukte sehr nachteilig beeinflußt, da durch die lokale Überhitzung teilweise Zersetzungen und Nebenreaktionen stattfinden, was sich u. a. durch eine starke Verfärbung der Sulfonierungsprodukte äußert..
  • Alle diese Nachteile vermeidet die vorliegende Erfindung, nach der die Umsetzungen mit Chlorsulfonsäure in ganz dünner Reaktionsschicht, d. h. in horin eines Reaktionsfilms vorgenommen werden, zu dessen Erzeugung vorzugsweise eine Zentrifuge mit kühlbarer Trommelwand (s. Abbildung) dient (Kühlwassereintritt KI, Kühlwasseraustritt K2). Die Chlorsulfonsäure und das zu sulfonierende Produkt werden bei a und b iii den rotierenden Teil der Apparatur eingeführt, und diese werden dann durch die Zentrifugalkraft an die Trommelwand geschleudert. Der entstehende Reaktionsfilm R kann je nach Art des durchzuführenden Prozesses beliebig dünn gewählt werden, was durch entsprechende Aasbildung des gegebenenfalls auswechselbaren Steuerringes T leicht einzustellen ist. je nach dem inneren Durchmesser dieses Steuerringes lassen sich also dünne oder dicke Reaktionsfilme auf der Trommelwand erzeugen, und es läßt sich somit auch die Steighöhe der entstehenden Chlorwasserstoffbläschen so einstellen, wie es für die jeweilige Reaktion am zweckmäßigsten ist. Immer aber ist diese Steighöhe nur gering, und hierdurch wird natürlich die Gasentbindung sehr beschleunigt und zusätzlich durch die auftretende Zentrifugalkraft so gefördert, daß überhaupt keine Schaumbildung mehr zu beobachten ist. Dementsprechend verliiuft die Reaktion in Homogener Phase ohne lokale Überhitzungen und ohne Zersetzungserscheinungen. zumal durch die kühlbare Trommelwand die auftretende Reaktionswärme aus dem Reaktionsfilm, der z\vecl:in'ißig zwischen 0,5 bis 5o mm Stärke einzustellen ist, äußerst wirksam abgeführt wird. Das Ergebnis sind dann wesentlich hellere Sulfonierungsprodukte als sie bei diskontinuierlichen Arbeiten erhalten \verden können, die auch nach der Neutralisation bedeutend hellere Salze ergeben.
  • Da die Einwirkung von Chlorsulfonsäure auf aktive Wasserstoffatome enthaltende Verbindungen größtenteils sehr schnell verläuft. lassen sich die Reaktionen in der Zentrifuge selbst bei großen Durchsätzen mühelos zu Ende führen, so daß keine weitere Nachreaktion erforderlich ist. Die Sulfonierung wird in dem Reaktionsapparat vollkommen automatisch geführt, da die Komponenten, indem sie miteinander reagieren, in einer ganz. bestimmten Zeit an der Trommelwandung hochsteigen und oben an der Trommel durch die Löcher I_ sofort zur Weiterverarbeitung (bei S) ausgetragen werden. Es wurde festgestellt, daß in vielen Fällen schon eine Reaktionszeit von wenigen Sekunden ausreichend ist.
  • Bekanntlich sind nun die entstehenden Sulfonierungsprodukte oft wenig stabil und zersetzen sich langsam von selbst. Demgemäß bietet auch aus diesem Grund die schnelle zwangsläufige Durchführung der Reaktion für viele Zwecke bedeutende Vorteile. Bei diskontinuierlichen :\rheiten dagegen, wo für eine Charge schon auf Grund der oben geschilderten Verhältnisse eine ziemlich lange Reaktionszeit erforderlich ist, die sich fast ausnahmslos über einige Stunden erstreckt, erhält nian qualitativ viel schlechtere Sulfonierungsprodukte, da abgesehen von den obenerwähnten lokalen Zersetzungen auch durch beginnende Selbstzersetzung eine sehr nachteilige Beeinflussung der Sulfonierungsprodukte stattfindet. Sollen die Sulfonierungsprodukte darin auf möglichst wenig gefärbte Produkte weiterverarbeitet werden, so müssen beim diskontinuierlichen Arbeiten oft Bleichungsvorgänge der Fertigprodukte angeschlossen werden, die beim kontinuierlichen Arbeiten nach der vorliegenden Erfindung völlig vermieden werden können. Folgende Beispiele mögen das \"erfahren erläutern.
  • Beispiel i In einer Zentrifuge mit kühlbarer Trommel, die einen Durchmesser von ioo mm und eine Höhe von 7 5 MM hat, werden pro -NI inute 75 g Laurylalkohol mit der theoretischen Menge an Chlorsulfonsäure in der Weise umgesetzt, daß die Dicke des sich ausbildenden Reaktionsfilms 1,5 mm beträgt und eine Reaktionstemperatur von maximal 25° eingehalten wird. Der entstehende Schwefelsäureester ist von gelber Farbe, die Umsetzung bei Austritt aus der Zentrifuge bei oben angegebener Leistung vollständig beendet. Beim Neutralisieren erhält man das absolut weiße Salz des Schwefelsäureesters. Eine Schaumbildung ist nicht zu beobachten. Die Drehzahl der Zentrifuge beträgt iooo bis 3ooo UpM. 13eis1>iel2 I?in zwischen 200 und 220^ siedendes, chemisch nicht näher definiertes Produkt der ölschieferschwelang wird in gleicher «"eise in obiger Zentrifuge mit Chlorsulfonsäure behandelt und nach der Reaktion außerhalb der Zentrifuge mit Ammoniakwasser neutralisiert. Man erhalt ein wesentlich heller gefärbtes Salz als bei diskontinuierlichen Arbeiten.
  • lin übrigen sei erwähnt, daß die Durchführung des oben geschilderten kontinuierlichen Verfahrens zur Herstellung von Sulfonierungsprodukten nicht an eine "Zentrifuge mit kühlbarer Trommelwand ge-1>unden ist, sondern da13 auch andere Vorrichtungen, die die Erzeugung eines dünnen Reaktionsfilms unter Miteinwirkung der Zentrifugalkraft gestatten, für die Durchführung von Sulfonierungsprodukten gemäß obiger Erfindung herangezogen werden können. Insbesondere sei darauf hingewiesen, daß auch entsprechend ausgebildete Rührwerke oder rotierende lZeaktionsgefäße geeignete Vorrichtungen darstellen können.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum kontinuierlichen Sulfonieren von organischen Verbindungen mittels Chlorsulfonsäure, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Reaktion gelangenden Komponenten innerhalb einer beliebig dünnen Schicht aufeinander einwirken, d. h. einen Reaktionsfilm bilden, wobei dieser Reaktionsfilm unter Einwirkung oder Miteinwirkung der Zentrifugalkraft erzeugt wird und die gegebenenfalls auftretende Reaktionswärme durch eine große Kühlfläche in geeigneter Anordnung sofort aus dem Reaktionsfilm abgeführt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktionsfilm vorzugsweise eine Schichtstärke zwischen o,5 und 50 mm hat.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion vorzugsweise in einer Zentrifuge mit kühlbarer Trommelwand durchgeführt wird. Angezogene Druckschriften USA.-Patentschriften Nr. t 492 497, i 492 4<)S; schweizerische Patentschrift Nr. 2 11 1 1o.
DEM3804D 1942-03-20 1942-03-20 Verfahren zum kontinuierlichen Sulfonieren von organischen Verbindungen mittels Chlorsulfonsaeure Expired DE844150C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3055929A (en) * 1958-06-14 1962-09-25 Bozzetto Giuseppe Continuous sulphonation of organic substances

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CH211110A (de) * 1937-05-21 1940-08-31 Kerschbaum Friedrich Paul Prof Verfahren zur Herstellung von Metallphosphaten.
DE1492498C (de) * 1972-06-22 Sybron Corp , Rochester, N Y (V St A) Desinfektions Anzeigevorrichtung
DE1492497C3 (de) * 1963-09-21 1975-08-21 Knut Anders Osborne Kungsbacka Wallden (Schweden) Autoklav zum Sterilisieren und Desinfizieren

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