DE3541280A1 - Wandbaustein mit griffhilfe sowie strangpressverfahren und -anlage zur herstellung desselben - Google Patents
Wandbaustein mit griffhilfe sowie strangpressverfahren und -anlage zur herstellung desselbenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Wandbaustein, insbesondere
einen im Strangpreßverfahren hergestellten Ton-Leichtziegel,
mit einer Griffhilfe zur Erleichterung des Anhebens des
Wandbausteines von Hand. Weiterhin befasst sich die Erfin
dung mit einem Strangpreßverfahren zur Herstellung eines
solchen Wandbausteines sowie mit einer Anlage zur Durch
führung des Verfahrens.
Im Interesse einer notwendigen Rationalisierung werden
heute in sehr großem Ausmaß großformatige Wandbau- oder
Mauersteine verwendet, deren Abmessungen in der Grössen
ordnung von 50 cm Länge, 24 cm Höhe und 24 bis 50 cm Breite
liegen. Mit solchen Abmessungen haben aber selbst im Strang
preßverfahren hergestellte Ton-Leichtziegel ein nicht
unbeträchtliches Gewicht (20 bis 35 kp), das beim Versetzen
eine erhebliche Kraftanstrengung erfordert und ein relativ
großes Unfallrisiko mit sich bringt. Es ist deshalb
bereits bekannt, an solchen Steinen Griffhilfen in Form
von Griff- oder Daumenlöchern vorzusehen, in welche beim
Setzen der Maurer mit den Fingern eingreifen kann. Diese
Grifflöcher sind im Bereich der Lochung ausgebildet, so daß
der Maurer von oben her hineingreifen muß. Dabei müssen
Daumen und Finger gespreizt werden und liegen an den senk
rechten Wandungen des Daumenloches bzw. der Steinseiten
flächen an, so daß die Hebekraft entsprechend dem Steingewicht
durch die zwischen Hand und Stein vorhandene Haftreibung
übertragen werden muß. Dies erfordert eine beträchtliche
Handkraft und führt im Laufe der Arbeit zur Ermüdung und
zu einer Steigerung des Unfallrisikos. Hinzu kommt, daß
bei einer den Stirnseiten des Wandbausteines zugeordneten
Lage der Daumenlöcher die Finger über die Ebene der
Stirnseiten hinausstehen und der Maurer daher sorgfältig
darauf achten muß, daß er beim Ansetzen des Wandbausteines
an den bereits versetzten Stein die Finger nicht einklemmt
und verletzt. Sitzen dagegen die Daumenlöcher an den Längs
seiten des Wandbausteines, dann führt dies zu einer un
natürlichen Handhaltung beim Versetzen und außerdem wird
durch die außen angreifenden Finger die Richtschnur bei
seite geschoben. Da bei Wandbausteinen, die im Strang
preßverfahren hergestellt werden, die Daumenlöcher wie
die Lochung selbst durch das Abschneiden des Ziegels von
dem schrittweise ausgepressten Strang erzeugt werden,
entsteht manchmal durch ein gewisses Einschmieren des Roh
materials ein Grat am Lochrand. Dieser verbessert die
geschilderten Verhältnisse jedoch nicht, weil er aufgrund
seiner Scharfkantigkeit zur Vermeidung von Verletzungen
ein Arbeiten mittels Handschuhen notwendig macht, die
das Arbeiten erschweren und sich sehr häufig in dem Grat
verhängen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Wandbaustein
der genannten Art mit einer Griffhilfe vorzuschlagen, die
ohne ins Gewicht fallenden Aufwand herstellbar ist und
ein wesentlich leichteres Anheben des Steines ohne die
geschilderte Verletzungsgefahr ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß in
mindestens einer Stirnseite des Wandbausteins eine Ver
tiefung vorgesehen ist, in deren Grund eine annähernd senk
recht zu der Stirnseite einspringende oder vorspringende
Griffläche oder Griffkante ausgebildet ist.
Die Erfindung geht somit von der Erkenntis aus, daß zur
Erleichterung des Anhebens eine Griffläche oder Griffkante
vorhanden sein muß, die durch die abgewinkelten Finger
des Maurers untergriffen werden kann, so daß anstelle des
bisher vorhandenen Reibschlusses ein "Formschluß" zwischen
den Fingern und dem Wandbaustein herstellbar ist. Weiter
hin muß diese Griffläche so gegenüber der Ebene der Stirn
seite des Wandbausteines nach innen versetzt sein, daß
auch im ganz oder nahezu an den bereits versetzten Stein
herangerückten Zustand die Finger noch ohne ein Einquetschen
Platz haben. Der Maurer kann daher den Stein an den bereits
versetzten Stein heranbewegen, gegenüber der Richtschnur
ausrichten, setzen und anschließend die Finger wieder heraus
ziehen, ohne sich dabei zu verletzen. Da zweckmässigerweise
an beiden Stirnseiten des Wandbausteines solchermassen ge
schaffene Grifftaschen vorhanden sind, die ein sicheres
Unterfassen mit den abgewinkelten Fingern beider Hände
zulassen, ergibt sich auch eine natürliche Handhaltung beim
Tragen des Steines.
Die Vertiefung, in der die Griffläche angeordnet ist, kann
im Rahmen der Erfindung unterschiedliche Gestaltung haben:
Es sind bereits Wandbausteine bekannt, die eine als "Mörtel
tasche" bezeichnete, über die Steinhöhe ganz durchgehende
Vertiefung aufweisen. Wenn diese Mörteltasche ausreichend
tief ist (sie sollte zum Schutz der Finger mindestens 2 cm
gegenüber der Stirnseite des Wandbausteines einspringen),
ist es möglich, in ihrem Grund zusätzlich ein Griffloch
auszubilden, das sich zweckmässigerweise durch den Mantel
des Steines hindurch bis zur Lochung erstreckt, so daß eine
Griffläche von der Dicke des Mantels zur Verfügung steht.
Bei Wandbausteinen, die eine derartige Mörteltasche nicht
aufweisen, sondern glatte Stirnseiten oder solche mit
einer Profilierung in Form von über die Steinhöhe ver
laufenden vertikalen Rippen haben, braucht die erfindungs
gemäß vorgesehene Vertiefung sich nicht über die ganze
Steinhöhe zu erstrecken, sondern kann sich auf einen Teil
davon, beispielsweise auf das obere Drittel oder die
obere Hälfte beschränken. Im Grund dieser Vertiefung ist
dann wieder entweder ein Griffloch geschaffen, dessen
obere Berandung eine in diesem Fall einspringende Griff
fläche bildet, oder es steht vom Grund der Vertiefung
eine Rippe oder ein Absatz vor, dessen Unterseite die dann
vorspringende Griffläche darstellt.
Die an mindestens einer Stirnfläche des Wandbausteines
vorgesehene Vertiefung mit Griffläche bildet im versetzten
Zustand der Wandbausteine jeweils eine Mörteltasche, die
mit Mörtel hinterfüllt werden kann, wobei bei der zuletzt
genannten Ausführungsform des erfindungsgemässen Wand
bausteines die Besonderheit vorliegt, daß diese Mörtel
tasche sich auf den entsprechenden oberen Teil der Stein
höhe beschränkt. Sind an beiden Stirnseiten des Wandbau
steines Vertiefungen und Grifflächen vorgesehen, was zweck
mässigerweise der Fall ist, dann sind die nebeneinander
liegenden Mörteltaschen entsprechend breiter.
Ein Ausfüllen dieser durch die Vertiefung geschaffenen
"Mörteltaschen" ist nicht erforderlich, wenn zur Abdichtung
der Fuge gegen Wind und zur Verhinderung einer Durchblick
möglichkeit im Rohbau zusätzlich eine Profilierung der Stein
stirnseiten vorgesehen ist, die sich mit der entsprechenden
Profilierung des bereits versetzten Steines verzahnt. Nach
einer Weiterbildung der Erfindung kann daran gedacht sein,
eine solche Profilierung oder Verzahnung nur auf der Fläche
der Stirnseite vorzusehen, die unterhalb der - sich nur
teilweise über die Steinhöhe erstreckenden - Vertiefung
liegt, während die seitlich anschließenden Stirnseiten
flächen frei von einer Profilierung sind.
Bei grösseren Wandbausteinen, z.B. mit einer Dicke über
24 cm, ist es jedoch zweckmässig, auch die seitlich
neben der Vertiefung liegenden Stirnflächen des Wandbau
steines mit einer Profilierung zu versehen.
Bekanntlich bilden speziell bei Lochziegeln die umlaufenden
Mantelstege, die aus produktionstechnischen Gründen stärker
als die Innenstege ausgeführt werden müssen, die wirk
samsten Wärmebrücken. Durch den erfindungsgemässen Vorschlag,
gerade in diesen Mantelstegen stirnseitig eine Vertiefung
zur Erzielung einer Griffläche vorzusehen, wird eine Unter
brechung dieser Wärmebrücken erzielt, so daß durch die
Ausbildung dieser Vertiefung und der darin angeordneten
Griffläche neben dem Vorteil der besseren Handhabung zu
gleich eine Verbesserung der Wärmedämmeigenschaft des
Wandbausteines erreicht wird.
Bei im Strangpreßverfahren herstellten erfindungsgemässen
Wandbausteinen kann die Griffläche in einem verhältnis
mässig einfachen Verfahren erzeugt werden. Weist der
Wandbaustein von vornherein eine Mörteltasche ausreichender
Tiefe auf, die an dem noch ungeschnittenen Strang als
durchlaufende Längsvertiefung in den Strangflanken vor
liegt, dann kann während
der Auspreßbewegung des Stranges ein zu einer geschlossenen
Schlinge gebogener, senkrecht zur Auspreßrichtung ver
laufender Schneidedraht in den Grund der die Mörteltasche
bildenden Längsvertiefung eingedrückt, während einer vor
bestimmten Zeitdauer darin gehalten und anschließend
wieder zurückgezogen werden. Das Eindrücken des Schneide
drahtes erfolgt taktweise mit dem Auspressen des Stranges
und analog zu dem Schneidetakt der die Ziegel vom Strang
abtrennenden Ablängvorrichtung. Dabei wird der notwendige
Schneidedruck vorteilhafterweise durch den sich vorwärts
bewegenden Strang selbst erzeugt, so daß zur Erzeugung
des Griffloches der Schneidedraht nur taktweise vorgeschoben
und wieder zurückgezogen zu werden braucht.
Bei Wandbausteinen, die eine Mörteltasche der geschilderten
Art nicht aufweisen, wird in analoger Weise verfahren. Hier
bei ist nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung
des Verfahrens vorgesehen, daß durch eine entsprechende
Form des Preßmundstückes in mindestens einer Strangflanke,
zweckmässigerweise jedoch in beiden, zwei zueinander
parallele Nuten vorbestimmter Tiefe eingeformt werden, daß
während der Auspreßbewegung des Stranges ein zu einer ge
schlossenen Schlinge gebogener und senkrecht zur Auspreß
richtung verlaufender Schneidedraht mit einer Schneiden
länge entsprechend dem Abstand dieser Nuten bis zum Nuten
grund in die Strangflanken eingedrückt wird, wodurch
während einer ersten vorbestimmten Zeitdauer durch Heraus
schneiden von Material aus dem Strang eine der Nutentiefe
entsprechende Vertiefung erzeugt wird, und daß nach
dieser ersten Zeitdauer der Schneidedraht um ein be
stimmtes Maß auf einen Teil der ursprünglichen Eindrück
tiefe zurückgezogen und erst nach einer zweiten vorbestimmten
Zeitdauer ganz aus dem Eingriff in die Strangflanke wieder
herausgezogen wird. Durch das teilweise Zurückziehen des
Schneidedrahtes wird der Absatz geschaffen, der am fertigen
Wandbaustein die - in diesem Fall vom Grund der Vertiefung
vorspringende - Griffläche bildet. Durch die bereits vom
Preßmundstück gebildeten und über die Strangflanken konti
nuierlich durchlaufenden Nuten wird erreicht, daß der
Schneidedraht nur das zwischen den Nuten stehende Strang
material auszuschneiden braucht und daher geringer belastet
ist.
Nach einer besonders vorteilhaften weiteren Ausgestaltung
dieses Verfahrens ist vorgesehen, daß der Schneidedraht nach
der erwähnten zweiten vorbestimmten Zeitdauer, in welcher
der die Griffläche bildende Absatz erzeugt wird, nicht
ganz zurückgezogen wird, sondern erneut bis zum Nutgrund
eingedrückt wird und erst nach einer dritten vorbestimmten
Zeitdauer ganz zurückbewegt wird. Wird nun der Strang an
jeweils solchen Stellen zu Wandbausteinen abgelängt, die
in dem während der zweiten vorbestimmten Zeitdauer er
zeugten Schnittbereich liegen, so ist dadurch erreicht,
daß in einem einzigen Schneidvorgang Vertiefung und Griff
fläche an zwei Wandbausteinen gleichzeitig erzeugt werden.
Zweckmässigerweise liegen diese Stellen in Längsmitte
des während der genannten zeiten Zeitdauer erzeugten
Schnittbereiches, so daß dadurch eine zum Ablängschnitt
symmetrische und damit an den Wandbausteinen identische
Ausbildung von Vertiefung und Griffläche erzielt wird.
Die Strangpreßanlage zur Durchführung des geschilderten
Verfahrens bei der Herstellung eines erfindungsgemässen
Wandbausteines braucht lediglich um eine Schneidvor
richtung ergänzt zu werden, die den in Richtung senkrecht
zur Strangflanke vor- und zurückbewegbaren, zu einer ge
schlossenen Schlinge gebogenen Schneidedraht aufweist,
seitlich von der Strangflanke angeordnet ist und so
im Preßtakt der Anlage gesteuert ist, daß während der
Strangbewegung der Schneidvorgang in der geschilderten
Weise erfolgt. Es versteht sich, daß bei Ausbildung der
Griffläche an beiden Stirnseiten des Wandbausteines
jeder Strangflanke eine solche Schneidvorrichtung zuge
ordnet sein muß.
Zweckmässigerweise ist zur Erzielung eines einfachen Ver
fahrensablaufes und einer möglichst einfachen Steuerung
die Schneidvorrichtung der ohnehin bei der Anlage vor
handenen Ablängvorrichtung so zugeordnet, daß die Ebene
des Schneidedrahtes der Schneidvorrichtung in Stranglängs
richtung von dem Schneidelement der Ablängvorrichtung einen
Abstand von einem ganzzahligen Vielfachen der Steinhöhe
plus der Höhe der herzustellenden Vertiefung im Wandbaustein
aufweist. Wenn in diesem Fall bei schubweisem Auspressen
des Stranges der Strang stillsteht und der Ablängvorgang
durchgeführt wird, dann kann die Schneidvorrichtung gleich
zeitig mit der Ablängvorrichtung angesteuert werden, so
daß der Schneidedraht in die Strangflanke eingedrückt wird.
Die Gesamtschneidezeit, die der Summe der drei erwähnten
vorbestimmten Zeitdauern entspricht, ergibt dann eine
Vertiefung mit Grifflächen, die beim anschließenden Ab
längen im nächsten Takt symmetrisch zwischen den beiden
Grifflächen der aufeinanderfolgenden Wandbausteine getrennt
wird.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 in perspektivischer Darstellung einen im Strang
preßverfahren erzeugten erfindungsgemässen Wand
baustein mit Lochung und Mörteltasche;
Fig. 2 eine zu Fig. 1 analoge perspektivische abgebrochene
Darstellung eines im Strangpreßverfahren herge
stellten erfindungsgemässen Wandbausteines nach
einer modifizierten Ausführung;
Fig. 3, 4 Draufsichten auf die Stoßfuge von aneinander
gesetzten erfindungsgemässen Wandbausteinen in
zwei unterschiedlichen Ausführungsformen;
Fig. 5 eine rein schematische Darstellung einer Strang
preßanlage, die das erfindungsgemässe Verfahren
zur Herstellung einer Vertiefung und darin
angeordneter Griffläche bei einem erfindungs
gemässen Wandbaustein veranschaulicht, und
Fig. 6 eine rein schematische Darstellung einer Schneid
vorrichtung.
Der Wandbaustein gemäß Fig. 1, z.B. ein Ton-Leichtziegel,
besitzt an den beiden gegenüberliegenden Stirnseiten je
eine Mörteltasche 1, die sich mit gleichem Querschnitt
in bekannter Weise über die ganze Höhe des Wandbausteines
erstreckt. In der oberen Hälfte jeder Mörteltasche 1 ist
ein Griffloch 2 ausgebildet, das sich fast über die ganze
Breite des Grundes der Mörteltasche 1 erstreckt und eine
Tiefe aufweist, die zumindest der Dicke des Mantels 3
des Wandbausteines entspricht. Auf diese Weise dringt bei
der Erzeugung des Griffloches 2 der entsprechend gestaltete
Schneidedraht durch den Mantel 3 hindurch und braucht
lediglich die im Bereich des Griffloches 2 befindlichen
Stege 4 der Lochung zu durchtrennen. Durch die obere Be
randung des Griffloches 2, die in einem Abstand von bei
spielsweise 5 cm von der Steinoberseite liegt, ist eine
einspringende Griffläche 5 mit einer Tiefe entsprechend
der Dicke des Mantels 3 geschaffen. Gemessen von den
seitlich an die Mörteltasche 1 anschließenden Flächen 6
der Stirnseite des Steines weisen die Mörteltaschen 1
eine Tiefe von mindestens 2 cm auf, um zu gewährleisten,
daß beim Erfassen des Steines mit abgewinkelten Fingern
der Stein an den bereits versetzten Stein herangerückt
werden kann, ohne daß die Gefahr eines Einquetschens der
Finger besteht. Die Breite der Mörteltaschen 1 und damit
die mögliche Breite der Griffläche 5 ist so gewählt,
daß in jedem Fall vier Finger die Griffläche untergreifen
können.
Der Wandbaustein gemäß Fig. 2 ist ebenfalls ein im Strang
preßverfahren hergestellter Ziegel, der jedoch eine
Mörteltasche im üblichen Sinn, wie sie der Stein gemäß
Fig. 1 zeigt, nicht aufweist. Vielmehr sind in beiden
Stirnseiten dieses Wandbausteines (von denen nur eine
zu sehen ist) zwei über die ganze Steinhöhe durchlaufende
und zueinander parallele Nuten 8 eingearbeitet, die
symmetrisch zur Stirnseitenmitte liegen. Im Bereich
der Nuten 8 ist der Mantel 3′ des Wandbausteines örtlich
Verdickt ausgeführt, um eine hinreichende Nuttiefe der
Nuten 8 zu ermöglichen. Beginnend etwa im oberen Drittel
der Steinhöhe ist eine Vertiefung 15 in den Stirnseiten
vorgesehen, die in Querrichtung in beide Nuten 8 hinein
mündet und in einem Abstand von etwa 5 cm von der Stein
oberseite einen vorspringenden Absatz 16 bildet, dessen
Unterseite als Griffläche 17 dient. Die Tiefe der Nuten
8 und damit die Tiefe der Vertiefung 15 unterhalb des
Absatzes 16 ist so gewählt, daß einerseits eine hinreichend
tiefe Griffläche 17 entsteht, andererseits zwischen der
Stirnfläche des Absatzes 16 und der Stirnseite des Steines
wiederum ein Abstand von mindestens 2 cm vorhanden ist,
um ein Untergreifen der Griffläche 17 mit abgewinkelten
Fingern zu ermöglichen, ohne Gefahr einer Verletzung beim
Heransetzen an den bereits versetzten Stein zu laufen.
Die unterhalb der Vertiefung 15 befindliche, zwischen
den Nuten 8 liegende Fläche 18 sowie die beiden seit
lichen Stirnflächen 6′ des Wandbausteines können, wie
sich im einzelnen aus den Fig. 3 und 4 ergibt, mit einer
Profilierung oder Verzahnung versehen sein, die die Form
von vertikal verlaufenden durchgehenden Rippen 20 bzw.
entsprechenden Rillen 21 hat. Die Rippen/Rillen 20, 21
sind in bekannter Weise so zueinander versetzt ange
ordnet, daß sie an nebeneinander versetzten Wandbausteinen
ineinander eingreifen können. Bei der Ausführungsform
gemäß Fig. 3 sind sowohl die unter der Vertiefung 15
liegende Stirnfläche 18 als auch die beiden seitlich
davon befindlichen und sich über die ganze Steinhöhe
erstreckenden Stirnflächen 6′ mit einer Profilierung 20,
21 versehen. Diese Ausführungsform ist insbesondere für
Wandbausteine mit einer Dicke von mehr als 24 cm vorge
sehen. Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 4 hingegen
findet sich eine Profilierung 20, 21 nur in der Wand
fläche 18 unterhalb der Vertiefung 15. Diese Ausführungs
form eignet sich für Steine mit einer unter 24 cm
messenden Dicke.
Die in Fig. 5 rein schematisch dargestellte Strangpreß
anlage zur Herstellung von Wandbausteinen gemäß Fig. 2
erzeugt mittels einer nur angedeuteten Strangpresse 30
einen fortlaufenden Materialstrang 31, der taktweise
in Pfeilrichtung (Auspreßrichtung) ausgepresst wird.
Der Strang 31 wird durch eine nicht gezeigte Abläng
vorrichtung bekannter Bauart beim jeweiligen Stillstand
des Stranges zwischen zwei Takten zu Einzelsteinen ab
gelängt; die Ablängstellen sind durch querverlaufende
strichpunktierte Linien 32 gekennzeichnet. Das Preß
mundstück ist so ausgebildet, daß die aus Fig. 2 ersicht
liche Lochung der Wandbausteine entsteht und außerdem
in den beiden gegenüberliegenden Strangflanken die Längs
nuten 8 erzeugt werden.
Zu beiden Seiten des Stranges 31 ist den Strangflanken
jeweils eine Schneidvorrichtung 33 zugeordnet, die
einen quer zur Strangflanke vor- und rückbeweglichen
Halter für einen Schneidedraht 34 aufweist. Der Schneide
draht 34 hat, wie aus Fig. 6 hervorgeht, die Form einer
geschlossenen Rechteckschleife und ist ansonsten von
einer Gestaltung, wie sie von Schneidedrähten in der
Ziegelindustrie her bekannt ist. Die Schneidvorrichtung
33 ist seitlich von der Strangflanke so angeordnet,
daß die Ebene des Schneidedrahtes 34 in der Ebene A
(Fig. 5) liegt. Die Darstellung in Fig. 5 entspricht
dabei dem Zustand, in welchem der Schneidvorgang zur
Herstellung der Vertiefung 15 mit der Griffläche 17
soeben abgeschlossen ist. Durch die strichpunktierte
und mit Richtungspfeilen versehene Linie 35 ist der
Weg des Schneidedrahtes 34 veranschaulicht. Daraus
ergibt sich, daß zu Beginn eines Taktes, wenn die Strang
ebene B an der Stelle A liegt, der Schneidedraht 34 zu
einem Zeitpunkt in die Strangflanke eingedrückt wird,
zu dem der Strang zum Zweck des Ablängens an einer
bewegungsabwärts liegenden Stelle 32 stillsteht. Der
Schneidedraht 34 wird hierbei bis zum Nutgrund der Nuten
8 eingedrückt, so daß der zwischen den Nuten 8 vor
handene Materialsteg, der in seiner Breite der Schneiden
breite des Schneidedrahtes 34 entspricht, durchtrennt
wird. Mit dem einsetzenden Auspreßtakt schneidet der
Schneidedraht 34 diesen Materialsteg längs des Grundes
der Nuten 8 während einer ersten Zeitdauer I aus.
Daran anschließend wird der Schneidedraht 34, programm
gesteuert durch eine nicht näher angegebene Steuerung
für die Schneidvorrichtung 33, um einen Betrag von bei
spielsweise 15 mm aus einer vorgeschobenen Stellung
zurückgezogen. Der Betrag von 15 mm entspricht der Tiefe
der zu erzeugenden Griffläche 17. Diese Stellung des
Schneidedrahtes wird während einer anschließenden zweiten
Zeitdauer II beibehalten. Wiederum daran anschließend
wird der Schneidedraht 34 gesteuert ein weiteres Mal bis
zum Nutgrund der Nuten 8 vorgeschoben und in dieser
Stellung während einer dritten Zeitdauer III gehalten.
Am Ende dieser dritten Zeitdauer wird dann der Schneide
draht 34 aus der Strangflanke wieder zurückgezogen.
Zu diesem Zeitpunkt hat die Strangebene B die aus Fig. 5
ersichtliche Stelle erreicht und das von dem Schneide
draht 34 ausgeschnittene Strangmaterial fällt heraus.
Der Strang 31 bewegt sich nun entsprechend noch weiter
bis zum nächsten Stillstand, an dem eine Ablängung an
einer der Stellen 32 erfolgt.
Im Rahmen der Erfindung können verschiedene Abänderungen
von den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen
vorgenommen werden. So ist es denkbar, bei dem Wandbau
stein gemäß Fig. 2 die stirnseitig liegende Fläche des
Absatzes 16 und die darunter befindliche Fläche 18 in
eine Ebene zu legen, so daß im Prinzip eine durchgehende
Mörteltasche wie bei dem Wandbaustein gemäß Fig. 1
vorliegt, jedoch zusätzlich die beiden seitlichen Nuten
8 vorzusehen, um hierdurch den dickeren Mantelsteg, der
die stärkste Wärmebrücke darstellt, zu durchtrennen.
Auch ist die vorstehend in Zusammenhang mit dem Strang
preßverfahren geschilderte Herstellung der Griffläche
nicht auf die beschriebene Verfahrensweise beschränkt;
es ist auch möglich, die Vertiefung, in der die Griff
fläche angeordnet ist, durch Ausstanzen zu erzeugen.
Hierbei ist es lediglich notwendig, durch eine entsprechende
Ausbildung des Mundstückes dafür zu sorgen, daß das durch
den Stanzvorgang wegzunehmende Wandteil nicht mit Innen
stegen des Wandbausteines "zusammengewachsen" ist, so daß
es von diesen nicht abgetrennt werden muß. Der Stanzstempel
braucht deshalb lediglich eingestochen zu werden, so daß
das ausgestanzte Wandteil mit dem Herausziehen des Stanz
stempels entfernt wird und anschließend ausgestossen werden
kann.
Bei Wandbausteinen, die nicht im Strangpreßverfahren herge
stellt werden können, z.B. aus Kalksandstein oder Gasbeton,
kann die Vertiefung für die Griffläche durch eine ent
sprechende Preßform oder durch nachträgliches Ausfräsen
erzeugt werden.
Claims (12)
1. Wandbaustein, insbesondere im Strangpreßverfahren herge
stellter Ton-Leichtziegel, mit einer Griffhilfe zur Er
leichterung des Anhebens von Hand,
dadurch gekennzeichnet,
daß in mindestens einer Stirnseite des Wandbausteines eine
Vertiefung (1, 15) vorgeschen ist, in deren Grund eine
annähernd senkrecht zu der Stirnseite einspringende oder
vorspringende Griffläche (5, 17) ausgebildet ist.
2. Wandbaustein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vertiefung (1) eine an sich bekannte Mörteltasche ist.
3. Wandbaustein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vertiefung (15) sich nur über einen Teil der
Steinhöhe erstreckt.
4. Wandbaustein nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die unterhalb der Vertiefung (15) befindliche Fläche
(18) der Stirnseite mit einer Profilierung (20, 21) in
Form von vertikalen Rippen versehen ist.
5. Wandbaustein nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich die die Vertiefung (15) seitlich umge
benden Flächen (6′) der Stirnseite mit einer Profilierung
(20, 21) in Form von vertikalen Rippen versehen sind.
6. Wandbaustein nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vertiefung (15) sich in seitlicher
Richtung zwischen zwei über die Steinhöhe durchgehenden
Nuten (8) der Stirnseite erstreckt und an ihrem unteren
Ende durch einen bis zur Stirnseite vorspringenden Absatz
zwischen den beiden Nuten (8) begrenzt ist.
7. Strangpreßverfahren zur Herstellung eines Wandbausteines
nach den Ansprüchen 1 und 2, bei dem durch eine ent
sprechende Form des Preßmundstückes in mindestens einer
Strangflanke eine Mörteltasche ausgebildet wird, dadurch
gekennzeichnet, daß während der Auspreßbewegung des
Stranges (31) ein zu einer geschlossenen Schlinge ge
bogener, senkrecht zur Auspreßrichtung verlaufender
Schneidedraht (34) in den Grund der die Mörteltasche
(1) bildenden Längsnut der Strangflanke eingedrückt,
während einer vorbestimmten Zeitdauer gehalten und wieder
zurückgezogen wird.
8. Strangpreßverfahren zur Herstellung eines Wandbausteines
nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß durch eine
entsprechende Form des Preßmundstückes in mindestens
einer Strangflanke zwei zueinander parallele Nuten (8)
vorbestimmter Tiefe eingeformt werden, daß während der
Auspreßbewegung des Stranges (31) ein zu einer geschlossenen
Schlinge gebogener, senkrecht zur Auspreßrichtung verlaufender
Schneidedraht (34) mit einer Schneidenlänge entsprechend
dem Abstand der Nuten (8) bis zum Nutengrund in die Strang
flanken eingedrückt wird, so daß zwischen den Nuten (8)
vorhandenes Strangmaterial bis zum Nutgrund abgeschnitten
wird, daß nach einer ersten vorbestimmten Zeitdauer (I)
der Schneidedraht (34) um ein bestimmtes Maß auf einen
Teil der ursprünglichen Eindrücktiefe und nach einer
zweiten vorbestimmten Zeitdauer (II) ganz zurückgezogen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schneidedraht (34) nach der zweiten vorbestimmten
Zeitdauer (II) erneut bis zum Nutgrund eingedrückt und
erst nach einer dritten vorbestimmten Zeitdauer (III)
ganz zurückgezogen wird, und daß der Strang (31) an
jeweils einer Stelle (32) abgelängt wird, die in dem
während der zweiten vorbestimmten Zeitdauer (II) er
zeugten Schnittbereich liegt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
der Strang (31) an einer Stelle (32) abgelängt wird,
die in Längsmitte des während der zweiten Zeitdauer
(II) erzeugten Schnittbereiches liegt.
11. Strangpreßanlage zur Durchführung des Verfahrens nach
den Ansprüchen 7 bis 10 mit einer Ablängvorrichtung
zum Ablängen des Stranges zu einzelnen Wandbausteinen,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer Strang
flanke eine Schneidvorrichtung (33) mit einem in Richtung
senkrecht zur Strangflanke vor- und rückbewegbaren, zu
einer geschlossenen Schlinge gebogenen Schneidedraht
(34) zugeordnet ist und daß die Schneidvorrichtung (33,
34) im Preßtakt gesteuert ist.
12. Strangpreßanlage nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ebene des Schneidedrahtes (34) der Schneidvor
richtung (33) in Stranglängsrichtung von dem Schneid
element der Ablängvorrichtung in einem Abstand von einem
ganzzahligen Vielfachen der Steinhöhe plus der Höhe der
herzustellenden Vertiefung (15) angeordnet ist und beide
Vorrichtungen gleichzeitig betätigbar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853541280 DE3541280A1 (de) | 1985-06-21 | 1985-11-22 | Wandbaustein mit griffhilfe sowie strangpressverfahren und -anlage zur herstellung desselben |
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DE8518025 | 1985-06-21 | ||
DE19853541280 DE3541280A1 (de) | 1985-06-21 | 1985-11-22 | Wandbaustein mit griffhilfe sowie strangpressverfahren und -anlage zur herstellung desselben |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3541280A1 true DE3541280A1 (de) | 1987-01-02 |
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ID=25838076
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19853541280 Ceased DE3541280A1 (de) | 1985-06-21 | 1985-11-22 | Wandbaustein mit griffhilfe sowie strangpressverfahren und -anlage zur herstellung desselben |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3541280A1 (de) |
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